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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 20.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190002206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19000220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19000220
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- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Amts- M Anzeizebtlitt für den Abonnerneirt oirrtelj. 1 M. 20 Ps. einschlietzl. des »Jllustr. UnterhaltungSbl.-' o. der Humor. Beilage »Seifen- blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. GeM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreis: die klcinspaltige Zeile 10 Ps. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. -- - —- 47. Jahrgang. —n- Dienstag, den 20. Februar ISO« Auf Blatt 166 des Handelsregisters für den Stadtbezirk ist heute eingetragen worden, daß die Firma 4. in Eibenstock, Zweigniederlassung des zu Chemnitz unter gleicher Firma bestehenden Hauptgeschäfts, erloschen ist. Eibenstock, den 16. Februar 1900. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Hg. Bekanntmachung. Die unterzeichnete Bezirksschulinspektion sieht sich veranlaßt, die Bestimmungen in den 88 6, 8 des Gesetzes, die Ehen unter Personen evangelischen und katholischen Glaubens bekenntnisses und die religiöse Erziehung der von Eltern solcher verschiedener Konfessionen erzeugten Kinder betr., vom 1. November 1836 in Erinnerung zu bringen, wonach Eltern, welche ihre in gemischten Ehen erzeugten Kinder nicht in der Konfession des Vaters erziehen zu lassen beabsichtigen, eine dahingehende Erklärung an Gerichtsstelle zu Protokoll persönlich abgeben müssen, bevor die Kinder das 6. Lebensjahr erfüllt haben. Da auf die religiöse Erziehung derjenigen Kinder, welche dieses Alter bereits über schritten haben, der Abschluß, die Aushebung oder Veränderung solcher Vereinbarungen ohne Einfluß ist, so werden die Eltern zur Vermeidung von Unzuträglichkeiten auf die Noth- wcndigkeit eines rechtzeitigen Abschlusses des Vertrags noch besonders aufmerksam gemacht. Bezirksschulinspektiml für Eibenstock, den 16. Februar 1900. Der Rath der Stadt. Der Königl. Bezirlsschnlinspcktor. Hesse. Förster. Gnüchtel. Bekanntmachung. Das Austragen der Anlagenzettel auf das Jahr 1900 wird heute beendet. Es wird hiermit in Gemäßheit von 8 22 des Regulativs über die Erhebung der Ge- meindeanlagcn bekannt gegeben, daß etwaige Reklamationen gegen die Höhe der Einschätzung innerhalb einer vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung ab zu rechnenden 14 tägigen und bis spätestens znm 1. März dss. Js. laufenden Frist unter gehöriger Beobachtung der auf den Anlagenzetteln vorgedruckten diesbezüglichen Be stimmungen bei dem unterzeichneten Stadtrathe schriftlich einzureichen sind. Nach Ablauf dieser Frist eingehende Reklamationen haben keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Die Angaben in den Reklamationsschriften über die Höht der einzelnen Ein kommen find bei Verlust der Berücksichtigung der Reklamation wahrheits getreu zu machen und gehörig zu beweisen. Ferner wird hierbei darauf aufmerksam gemacht, daß nach 8 21 obigen Regulativs eine jede abgabenpflichtige Person, welche bei der Einschätzung bez. bei der Austragung der Anlagenzettel übergangen worden sein sollte, verpflichtet ist, dies sofort anzuzeigen und sich Bescheidung wegen seiner Einschätzung bez. der zu zahlenden Anlagen zu holen, sowie daß nach 8 28 des Abgabenregulativs eine Reklamation den Anlagenpflichtigcn nicht von der Verpflichtung, an den festgesetzten Terminen den vollen Anlagenbetrag zu entrichten, befreit, indem die Ausgleichung betreffs des etwa Zuoielgezahlten nach Beendigung des Reklama tionsoerfahrens erfolgt. Schließlich wird noch darauf hingewiesen, daß am 15. dss. Mts. der erste Termin der diesjährigen städtischen Anlagen, zu dessen Bezahlung eine dreiwöchige Frist nachgelassen ist, fällig ist und daß nach Ablauf dieser Frist ohne vorherige persönliche Erinner ung gegen säumige Zahler die Zwangsvollstreckung verfügt werden wird. Eibenstock, den 15. Februar 1900. Der Rath der Stadt. Heffe- Bg. Auszug aus der Straßenpolizeiordnung für Schönheide. Bei eintretendem Glatteis ist jeder Hausbesitzer verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, daß di« Straße längs seines Grundstücks mit Sand, Asche oder einem anderen die Glätte abstumpfenden Material bestreut wird. Vorstehende Bestimmung wird mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß die Schutzmannschaft Anweisung erhalten hat. Säumige unnachsichtlich zur Bestrafung anzuzcigen. Der Gemcindevorstand zu Schönheide. Mn erster Mfokg der Engländer. Kimberley, die Diamantenstadt und Residenz Cecil Rhodes', ist entsetzt! General French ist daselbst am Donnerstag spät Abends mit der Vorhut des englischen EntsatzhecreS eingctroffen. So lautet der Inhalt einer amtlichen Depesche an« JakobS- dal und das Londoner KriegSamt fügt dieser Meldung hinzu, es sei bemerkenSwerlh, daß die Depesche aus JakobSdal datirt sei, da dieser Ort ein wichtige» VerproviantirungSzentrum der Buren gewesen sei. Das weiseste an diesem Zusatz ist, daß da« Kriegs amt ihn in die Form der Vergangenheit kleidet, denn wenn JakobSdal ein wichtige» Verpflegungszentrum der Buren .ge wesen" ist, so darf man versichert sein, daß der Ort es nicht mehr war, als Lcrd Roberts dort cintraf. Soll also mit jenem Zusatz angedeutet werden, daß Marschall Roberts sich in JakobS dal großer Massen burischer Vorräthe bemächtigt habe, so ist da», falls nicht die Buren im Westen ihre bisher befolgte Taktik verleugnet haben, eine Vorspiegelung falscher Thatsachen. Daß JakobSdal, al» Robert« sich anschickte, es in seinem Flankenmarsch östlich zu umgehen, von den Buren geräumt wer den mußte, ist so selbstverständlich, daß e« kaum der Erwähnung bedürfte. Jedenfalls aber bedeutet die Entsetzung Kimberleys den ersten thatsächlichen Erfolg der britischen Waffen in diesem Feldzüge, oder besser gesagt, da von einem Widerstand der Buren in der Meldung Roberts mit keinem Wort die Rede ist, der überlegenen Truppcnzahl der Engländer. In erster Linie aber ist dieser Erfolg ein politischer, denn Kimberley, die reichste Stadt Südafrikas, birgt nicht nur ungeheure Werthe an Diamanten; e« galt nicht nur, der dort seit vier Monaten belagerten «apsern Besatzung von ungefähr 2500 Mann Hilfe zu bringen, die lieber am Hungertuche nagte, als schmählich zu kapituliren, sondern hier war auch Herr Cecil Rhode» eingeschlossen, der ungekrönte König von Afrika, ein Mann von unbezähmbarer, über alle Ge- wissenSbedenkcn von Alltag»menschen hinwegsetzender Thalkraft, der den Engländern vielleicht den Besitz von halb Südafrika auf wiegt und den Buren al» Geisel so viel werth gewesen wäre wie ein glänzender Schlachtensieg. Die Engländer haben daher alle Ursache, sich diese« Erfolge» zu freuen ; die Buren aber wer den in dem Gedanken, daß ihnen Cecil Rhode» entgangen ist, sich mit Shakespeare sagen: .Wir könnten besser einen Bessern missen." Für die Buren war e» jedoch eine Frage der Selbsterhaltung, nach dem Grundsatz, daß Vorsicht der bessere Theil der Tapfer keit ist, lieber Kimberley sammt dem Herrn Rhode» fahren zu lassen, al» sich der Gefahr au»zusetzen, von der britischen lieber- macht erdrückt, d. h, entweder gefangen oder vernichtet zu werden und damit ihrer Sache ein ganze» Herr braver VaterlanvSver- lheidiger, hinter dem keine Ersatzmänner stehen, zu entziehen. Kimberley ist ihnen verloren, aber damit noch nicht der Feldzug und wenn der Kritiker der .Westminster Gazette" mittheilt, in London sei bereit» die Stimmung derart gewesen, daß die Leute mit dem Vormarsch de» Lord Robert» den Krieg bereit« für be endet hielten, so könnte man dort noch bittere Enttäuschungen er leben, vorausgesetzt, daß die Buren an der hartnäckigen Wider standskraft festhalten, die sie bi»her bethätigt haben. Fall« Lord Robert» sich zum Marsche aus Blumfontein, der Hauptstadt de» Oranjefreistaat» entschließen sollte, so stellt er sich eine ungewöhnlich schwierige Aufgabe. Denn südlich von seiner Heeresstraße sind die Buren im siegreichen Borrücken be griffen. Der Rückzug der britischen Truppen nach Arunvel ist in zwischen durch eine Reutermelbung au» jenem Orte bestätigt worden: „Die unter dem Befehl de» General« CtementS stehenden briti schen Streitkräfte zogen sich in der Nacht von Ren «bürg nach Arundel zurück. Die Nachhut der britische» Truppen traf heute früh in Arundel ein. Der Feind besetzte sofort seine alten Stel lungen in den Taaiboschbergen, von wo er die britischen Kavallerie- Patrouillen beschoß. Die Artillerie der Engländer antwortete." In der erklärlichen Freude über den Erfolg im Westen ist man vorläufig in England geneigt, diese Vorgänge im Norden der Kapkolonie auf die leichte Achsel zu nehmen, für den unbe fangenen Beurtheiler aber läßt sich die Verschiebung der Lage, die hier stattgefunden hat und vermuthlich noch weitere Ueber- raschungen bringen wird, für die Engländer recht bedrohlich an. Da für diese Verschiebung Lord Robert« insofern verantwortlich ist, al« er der Abtheilung bei ColeSberg nicht nur keine Ver stärkungen gesandt, sondern sie noch um die Kavallerie unter French geschwächt hat, so wird erst der weitere Fortgang der Dinge er kenne» lassen, ob der politische Erfolg, den er mit der Entsetzung Kimberley» errungen hat, nicht zugleich einen strategischen Miß erfolg bedeutet. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Verhandlungen de« TranSvaal- vertretcr» l>>. Leyd« mit leitenden Persönlichkeiten in Berlin sollen von nicht geringer politischer Tragweite gewesen sein. E« ist wohl zweifellos, daß sich Deutschland für gewisse Möglichkeiten entsprechenden Einfluß in Südafrika gesichert habe, dagegen wird bestritten, daß für den Eintritt bestimmter Ereignisse die Frage de» deutschen Protektorat» zur Erörterung gelangt sei. Daß Deutschland sich zuvörderst handelspolitische Bortheile in Süd afrika zu sichern bestrebt ist, darf al» ausgemacht gelten. — Die deutschen Ratifikationsurkunden zu den Samoa- Abkommen mit der amerikanischen und englischen Regierung sind am Freitag im Auswärtigen Amt den hiesigen Vertretern dieser Regierungen ausgehändigt worden. — In Kiaut schon scheinen abermals Unruhen bevor zustehen. Nach einem Telegramm de» Reuterschen Bureau« au« Tsingtaufort sind zum Schutze der Eisenbahn-Ingenieure und de« EigenthumS 180 Mann mit zwei Geschützen von Kiautschou abgesandt worden. Man befürchtet einen Angriff feiten« Auf ständischer von Kaumi. — Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz. ES wird doch Ernst mildem Vordringen Lord Robert»' in den Oranje-Freistaat. Einer Reuter-Meldung zufolge soll sich General Cronje mit 10,000 Mann in vollem Rückzüge auf Blumfontein befinden, »erfolgt von General Kelly-Kenny. Man darf gespannt sein, wie weit Robert« den Marsch nach Blumfontein fortsetzen lassen wird. E« ist nicht wahrscheinlich, daß er für einen forcirien Marsch genügend gerüstet ist, namentlich dürften die Schwierig keiten de» Tran»portwesen« ganz bedeutende sein. Mit dem Marsche seiner an 40,000 Mann starken Armee noch Osten hat sich Lord Robert» von der Eisenbahn entfernt und ist fortan, da der Vorschlag, Eingeborene al» Träger zu verwenden, keinen An klang gefunden zu haben scheint, auf den landesüblichen Ochsen wagen angewiesen. Der Abmarsch de» General» Cronje au» den Stellungen bei Kimberley ist nach den letzte» telegraphischen Nachrichten wohl vorbereitet und in vollster Ordnung erfolgt. Natürlich haben die Buren dabei nicht alle ihre Vorräthe an Lebensmitteln und Munition bei dem immerhin eiligen Abzüge mitnehmen können und was sie in den Lagern gelassen haben, ist selbstverständlich al« willkommene Beute in die Hände der Engländer gefallen. Dafür ist c« de» Verbündeten an einer anderen Stelle auch ge glückt, einen großen englischen Convoi fortzunehmen, ein Beweis, daß der Abmarsch sich in guter Ordnung vollzieht. Dafür spricht auch der Umstand, daß es den Buren anscheinend gelungen ist, alle ihre Geschütze einschließlich der schweren Geschütze in Sicher heit zu bringen, wenigstens ist bisher noch keine Meldung ein gegangen, daß die Engländer bei dieser Gelegenheit in den Besitz von Burcngeschützen gekommen seien. Telegraphisch liegen noch folgende Meldungen vor: London, 17. Februar. Ein Telegramm de« Feldmarschalls Lord Roberts au» JakobSdal vom heutigen Tage meldet: General Kelly Kenny erbeutete gestern 78 Waggons, die mit Vorräthcn, darunter ,,wei mit Mausergewehren, beladen waren, ferner 8 Kisten Granaten und 10 Fässer mit Sprengstoffen; die Beute gehörte dem Lager Cronje» an, welche« die britische Artillerie noch beschoß, als Kitchener vorstehende Meldung absandte. JakobSdal, 17. Februar. Wegen der Erschöpfung seiner Zugochsen hat Cronje mit den ihm verbliebenen Wagen ein Lager bilden müssen, da» Kelly-Kenny» Artillerie gegenwär-ig energisch beschießt. Berlin, 17. Februar. Dem „B. T." wird au» Brüssel telezraphirt: Alle Nachrichten bestätigen entgegen den Erwartungen der Burenkreise die endgültige Aufhebung der Belagerung Kimber ley» und den Rückzug der gesummten Streitkräfte des Buren general« Cronje auf da« Oranjegebiet; Cronje gab auch JakobS dal und MagcrSsontein auf, e» fand kein ernster Kampf statt. Cronje wich vielmehr vor der erdrückenden Uebermacht der Eng länder zurück. Seine Truppen hatten nur einige Verwundete. Cronje konzentrirt jetzt seine ganze Armee behufs Vertheidigung der Straße von Blumfontein, woselbst die Entscheidungsschlacht fallen wird. Die Burenkreise betrachten die Befreiung Kimber ley» al» einen großen moralischen Erfolg der Engländer, aber keineswegs al« entscheidend für den AuSgang de« Kriege». Während so General Robert« Fortschritte in seinem offen siven Vorrücken macht und sich selbst in JakobSdal, also auf dem Gebiete der Oranjestaate» befindet, entwickeln die Buren eine lebhafte Thätigkeit auf dem südlichen Kriegrschauplatz im nördlichen Kapland und sind anscheinend nicht ohne Erfolg be müht, die Engländer nicht nur zurückzudrängen, sondern auch Lorv Robert» von seinen rückwärtigen Verbindungen abzuschneiden. RenSburg ist bereit» von ihnen besetzt worden. Nach dem Pariser „Tcmp»" sind in Londoner militärischen Kreisen seit dem 1b. d. Mt». Gerüchte verbreitet, wonach beim KriegSamt Nachrichten vorliegen über neue Offensivbewegungen der Buren im Süden de» Oranje-Staat», die zum Zweck haben, den Vormarsch der britischen Truppen auf Blumfontein durch Störung der rück wärtigen Verbindungen zu verhindern. Telegraphisch liegen »«» diesem Kriegsschauplatz nachstehende Meldungen vor:
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