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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 30.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190008301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19000830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19000830
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- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1900
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Amts- M AnzeiBlatt für deu Uborrnement otttlelj. 1 M. 20 Pf. einschlietzl. de» .Illustr. Unterhaltung-bl.-' n. der Humor. Beilage „Seifen« blasen" in der Expedition, bei ansern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. 1OL SM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — 47. Jahrgang. —' Donnerstag, den 30. August «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreiS: die kleinspaltige Zelle 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. IN«« Die russische Politik. Seitdem Zar Nikolaus regiert, läßt sich über die russische Orientpolitik nicht« eigentlich Schlimme« sagen; sie ist „korrekt" und verletzt in keiner Weise die Abmachungen, die im April 1897 zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland getroffen worden sind. Griechenland, da« sich ungebärdig zeigte, hat denn auch bei seinem Kriege gegen die Türkei von russischer Seite weder direkte noch indirekte Hilfe empfangen. Trotzvem wollte man e» in Belgrad und in Sofia bisher nicht aufgeben, bei jeder politischen Verwickelung nach der Newa zu blicken und von dort Hilfe und Förderung zu erbitten. Auch in dem bulgarisch-rumänischen Konflikt, der zur Zeit einige« Aufsehen erregt, zeigt sich da«. Bulgarien wird e« ja ernst lich nicht auf einen Krieg mit Rumänien ankommen lassen. Aber interessant ist e« doch, daß unterdessen in der bulgarischen Hauptstadt „patriotische" Volksversammlungen abgehalten worden find, deren Theilnehmer, nachdem sie tapfer aus da« rumänische Volk geschimpft hatten, vor die Wohnung de« russischen Geschäfts träger« zogen, um für die Verbrüderung mit dem großen slawi schen Volk im Norden zu demonstriren. Man könnte ja mit Recht sagen: da« sind Streiche de« hauptstädtischen Mob«, der nicht weiß, wa» er thut, und derartige Demonstrationen können auch in anderen Städten Vorkommen. Aber bemerkenSwerth ist e«, daß auch die osfiziösen Federn in Bulgarien dieser Parole folgen. Da heißt e« einstimmig, Rumänien wolle sich al« ein Bollwerk gegen die Eroberung Konstantinopels durch die Russen etabliren, wozu c« von einigen Großmächten aufgestachelt werde. Diese Großmächte können nach der Lage der Dinge nur Oester reich-Ungarn und Italien sein, die allenfalls ein Vordringen Rußland« nach der türkischen Hauptstadt nicht dulden würden. Man will nämlich in Bulgarien womöglich noch russischer sein al« der Zar, und der Grund davon ist die Eifersucht, die Bulgarien gegen Serbien empfindet. So lange Milan als „Generalissimus" in Serbien der wirkliche Herrscher war, zeigte sich Rußland den Serben gegenüber kühl bis an» Herz hinan. Seit Alexander» plötzlicher Hochzeit ist da» ander» geworden. Und da» hat wohl seinen persönlichen Grund. Der Exkönig Milan war in der russischen Hauptstadt sehr schlecht ungeschrieben. Er stand dort hoch in der Kreide, und seine Anwesenheit in Serbien galt in diplomatischen Kreisen Rußlands als eine Herausforderung, da man vor Jahren schwere Opfer gebracht hatte, seine Rückkehr in da» Land für immer zu verhindern. Man wird sich erinnern, mit welcher Unhöflichkeit früher die russischen Vertreter am Belgrader Hof den Baler de« König« und dessen Freunde zu behandeln pflegten. Dazu kam in der Folge Milan« rücksichtslose« Vorgehen gegen die Häupter der radikalen Partei, da» man in Rußland al» eine Beleidigung gegen diesen Staat betrachtet hat. E« ist jetzt deutlich geworden, daß König Alexander mit dem früheren Regime gänzlich gebrochen hat. Der König, der stet« der Leitung bedurfte, hat sich der seiner klugen Frau über lassen, die richtig herausgefunden hat, daß da« beste Mittel, ihre Popularität im Lande zu erhöhen, der Friede mit den Radikalen wäre, abgesehen davon, daß sie e« der früheren Regierung nicht verzeihen kann, so viel gegen ihre Erhebung auf den Königs thron gearbeitet zu haben. Indem nun der König seine früheren Rathgeber maßregelt, gewährt er nicht nur seiner Gemahlin eine weitgehende Genugthuung, 'sondern auch in dem überaus größten Theil de« Volke« empfindet inan eine ungethcilte Freude darüber, daß c« mit dem strengen Regiment de« König« Milan und seiner Freunde, wie e« scheint, für immer ein Ende genommen hat. Die russische Diplomatie benutzt diese Lage, um Milan« Rückkehr nach Belgrad für alle Zeiten unmöglich zu machen. Wenn nicht im Konak zu Belgrad später unvorhergesehene Er eignisse eintreten, und insbesondere wenn nicht Unvorsichtigkeiten begangen werden, so erscheint Milan- Rolle auSgespiclt. Die Freunde de» Exkönig» sind alle au« ihren Aemtern entfernt; die Offiziere, die e» gewagt hatten, für ihn einzutrcten, sind ent weder kasstrt oder sonst unschädlich gemacht worden. Milan ist materiell von seinem Sohn abhängig, und wenn er vom Ausland her gegen ihn intriguiren sollte, so könnte ihm leicht die Apanage entzogen werden. E« ist höchst unwahrscheinlich, daß Milan c« wagen würde, gegen den Willen de« Sohne« den serbischen Boden zu betreten, und daß der König ihm die Rückkehr nicht gestatten wird, da» wird sich zweifellos Königin Draga angelegen sein lassen. Man sieht c« deutlich, daß sie jetzt regiert, und unzweifelhaft wird sie gegen ihre Feinde unerbittlich bleiben. Da« hat man in Petersburg gewußt und darum die Heirath gut geheißen. Man hat nun wieder zwei Eisen im Feuer der Balkanhalbinsel. Aber irgend eine Gefahr für den Frieden er wächst darau« glücklicherweise nicht. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Die Zeitungen lasten nicht ab, auf die alsbaldige Berufung de« Reichttage» hinzudrängen, und zwar rufen danach solche Blätter am lautesten, die im Juli dieselbe Maßregel bekämpften. In Bezug auf da« Bedürfniß der Versammlung de« Reich«tag« liegen die Dinge gegenwärtig nicht ander« wie damal«. Auch jetzt ist kein Grund vorhanden, die parlamentarische Ruhepause vorzeitig zu unterbrechen. — Berlin, 28. August. Der Wiener Korrespondent de« „Hirsch'schen Telegraphen-BureauS" erfährt au« bester Quelle, der Zar reise vis Berlin, wo eine Zusammenkunft mit Kaiser Wilhelm statlsindet, nach der Pariser Weltausstellung und von dort nach Wien und Bukarest, wo er beiden Höfen einen Besuch abstattet. Der Tag der Abreise werde noch geheim gehalten. — Berlin, 28. August. Der „L. A." schreibt: Ein Pantheon in Berlin für die großen Todten Deutsch land«. Wie Pari« sein Pantheon und London seine Weslminster- abtei besitzt, so bestehl der Plan, nunmehr auch der Reichehaupt stadt einen Tempel zu schaffen, in welchem nach ihrem Tode Deutschlands große Männer ruhen sollen. Als Platz für diese künftige Ruhme«- und Ruhestätte ist die Umgebung de« königlichen Schlosse« gedacht. Seine dem Lustgarten zugekehrte nördliche Front hat durch den Bau de« Dome», seine westliche Front durch die Errichtung de« Nationaldenkmals eine würdige Umgebung erhalten. Diese soll jetzt auch an der Südseite schöner gestaltet werden, indem der ihr vorgelagerte Platz eine Umwandlung er- fährt, für die nach Beendigung der städtischen Arbeiten der Kaiser mehrere hunderttausend Mark ausgesetzt hat. Durch da« nach Schlütter« Plänen aufgeführte Marstaügebäude hat ein Theil dieser Südseite auch architektonisch einen würdigen Abschluß ge sunden. Um so unschöner nimmt der andere Theil sich au», wie er von der Breiten Straße sich bi» zum Spreearm erstreckt. Denn das an sich monumentale „Rothe Schloß" will als Ge schäftshaus mit seinen großen Schildern und Rcklameplakaten in die nächste Umgebung de« Nationaldenkmai» wenig passen. Ist erst die Umwandlung de« Schießplatzes in der vom Kaiser ge dachten künstlerischen und vornehmen Art zur Durchführung ge langt, dann wird die Unschönheit diese« Theile« der Südseite erst mit voller Wucht Allen zum Bewußtsein kommen. Man wird sich entschließen müssen, diese Zeugen vergangener Bauperioden Hinwegzuräumen, soll nicht der Wirkung alle« dessen schwerer Abbruch geschehen, wa« das Reich, die Krone unv die Stadt unter einem so großen Aufwande materieller und künstlerischer Mittel geschaffen haben. An Lieser Stelle denkt man sich nun den Baugrund für du« Pantheon. Auf zwanzig Millionen Mark haben die Kreise, denen der Gedanke entstammt und die ihn auch auSzusühren hoffen, die Kosten sür da« Terrain veranschlagt. Wie zur Beseitigung der Schloßfreiheit, will man auch hier die Summe durch eine Lotterie aufbringen. Für die Bebauung müßte da» deutsche Volk durch seine Vertreter Sorge tragen lassen, d. h. der Reichstag würde den Bau in die Hand zu nehmen haben. Da bei wäre nicht nur die materielle Frage zu lösen; die Sache hätte auch ihre sehr politische interessante Seite, indem gleich bei der Aufführung de« Hause« Klarheit darüber walten müßte, ob der Kaiser, der BundeSrath, da« durch den Reichstag vertretene Volk oder der eine gesetzgebende Faktor mit anderen zusammen ent scheiden sollen, wem die Ehre, im Pantheon zu ruhen, zuzuerkennen sei. Auf die weitere Entwickelung der Angelegenheit darf Berlin, ja selbst das Reich gespannt sein. Der Gedanke, daß auch die deutsche Nation nach dem Vorbilde der Franzosen und Engländer ihren großen Männern in einer gemeinsamen Ruhestätte einen gemeinsamen RuhmeStempel errichtet, wird gewiß lebhaftesten Widerhall finden. Den Weg, den man zur Durchführung der Idee einschlagen will, dürste geringerer Sympathie begegnen. Aber wie viele Baudenkmäler, welche den Ruhm deutscher Bau kunst durch die Welt tragen, sind nicht mit Hilfe einer Lotterie errichtet, erhalten oder zu Ende geführt worden. Wa« sür da« Nationaldenkmal, den Kölner Dom, die Marienburg usw. geschehen durste, kann auch die Würde de« künftigen Pantheons nicht schmälern. — Von verschiedenen Seiten kommen übereinstimmende Berichte über eine im höchsten Grade rücksicktSlose Behandlung von Deutschen durch die englischen Behörden in Südafrika. Am Freitag passirle eine Deputation Deutscher au» Trans vaal auf der Reise nach Berlin den Hannoverschen Bahnhof. Die Herren kamen von Vlissingen, wohin sic von einem süd afrikanischen Hafen au« durch die Engländer abgeschoben wurden. Die Deputation will in Berlin vorstellig werden und dort die Gewaltihätigkciten erzählen, die von den Engländern an Deutschen begangen wurden. Die AuSgcwiejenen wurden nach ihren Er zählungen in Pretoria, JohanmSburg und anderen Städten aus- gegrifsen und zur Küste gebracht, obwohl sie sich nicht da« Geringste zu Schulden kommen ließen. Man holte die Leute au» den Werkstätten, au» den Wirthschaflen, au« ihren Wohn ungen, ja selbst au« den Betten; ob angekleidet oder nicht, wurden sie von dannen geführt. Die Leute verloren sämmtlich ihr Hab und Gut und sind nunmehr mittello«. — Die Eröffnung de« deutsch-amerikanischen Kabel» der Deutsch-Atlantischen Telegraphengesellschaft ist in allernächster Zeil zu erwarten, nachdem die Verlegung der Kabel strecke New-Iork-Fayal von den Witterung-Verhältnissen so be günstigt worden ist. Jn«gesammt waren von Long-J»land bei New-Jork, dem Ausgangspunkt de« deutschen Kabel« in Amerika, bi« Horta auf Fayal etwa 2350 Seemeilen Kabel zu »erlegen. Da« Kabelschiff „Anglia" hat nach den vorliegenden Berichten täglich etwa 180 Seemeilen zurückgelegt. Ist da« Kabelschiff auf den Azoren angelangt, so ist nur noch wenig Arbeit zu ver richten, um die ganze Linie Emvcn-New-Iork dem Betrieb über geben zu können. Bei der Verlegung de» Kabel« Borkum-Horta auf den Azoren unter Leitung des Geheimen Ober-Postrath« Bernhardt vom Reichspostamt hat man auf Fayal nicht nur die« Kabel von der kleinen Stadt Horta, wo sich die Telegraphen station befindet, bi« zur Küste da« nach Amerika führende Kabel in der Erde verlegt, sondern auch bereit« das amerikanische Küsten kabel versenkt. Man braucht also nur noch da« an einer Boje befestigte Kabelenvc mit dem von Amerika kommenden Kabel zu verbinden und da« ganze deutsch-amerikanische Kabel Emden-Bor- kum-Horta-New-Iork ist betriebsfähig. Die nothwendigen Ver suche und die Eröffnung de« allgemeinen Ve.rkehr« werden daher nicht mehr lange auf sich warten lassen. — Für das ostasiatische Expeditionskorps, dessen Transport nach China demnächst erfolgt, ist im Döberitzcr Lager bekanntlich eine kriegsstarke Kompagnie Jäger sormirt wor den. Die Bekleidung dieser Truppe ist derjenigen der andern ostasiatischen Mannschaften nahezu gleich, nur hat der Stoff keine gelbe, sondern grüne Farbe und die Kopfbedeckung bestehl au« dem Jäger-Tschako. Die Jäger üben zur Zeit mit dem neuen Gewehr. Sie bleiben bi« zum 5. September in Döberitz. Am letzten Sonntag wurde ihnen bei Gelegenheit eine« FeldgottcS- dicnstc» da« heilige Abendmahl gereicht. Die Einschiffung dieser Truppe in Bremerhaven erfolgt am 7. September. — Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Berlin vom 27. d. M. geschrieben: „Der Pariser „Matin" beschästigt sich in einem längeren Artikel mit dem Verzicht Belgien» auf Entsen dung einer eigenen Expedition nach China und jagt, man sei in Belgien sehr aufgeregt darüber, weil laut Nachricht des Brüsseler Blatte« „l-o 8oir" der Deutsche Kaiser dieser Expedition ein unbedingte» Veto entgegengesetzt habe. Der Ton der deutschen Note sei mehr als drohend; die belgische Nation sei berechtigt, sich durch da» außerordentliche Vorgehen verletzt zu fühlen." Hierzu ist zu bemerken: Zunächst hat die deutsche Re gierung au« eigenem Antriebe überhaupt gar keine Stellung zu der Angelegenheit genommen, sondern erst, al» von der belgischen Regierung um Mittheilung ihrer Auffassung über die Expedition gebeten wurde. Auf diese Anfrage wurde eine Antwort ertheilt, die weder eine verletzende, noch drohende Form hatte, vor Allem kein Veto enthielt, weder ein bedingte», noch ein unbedingte». Die Antwort auf die Anfrage Belgiens lautete lediglich dahin, daß nach deutscher Auffassung genügende Truppen der Mächte, theil« in Marsch gesetzt seien, theils in allerkürzester Frist abgehen würden, um die Wiederherstellung der Ordnung in China zu verbürgen. Unter diesen Umständen könne die Nothwendigkeit einer belgischen Expedition auf Zweifel stoßen ; die Rückerstattung der von Belgien auszuwendendcn Kosten erscheine daher nicht von vornherein als gesichert. — China. Der „Standard" berichtet au« Schanghai vom 27. August, e« sei jetzt der dokumentarische Beweis erbracht, daß Dunglu, der thatsächliche Urheber de» fremdenseinblichen Aus stande« in Peking und Tientsin gewesen sei, und daß Prinz Tuan, Kangyi, Lipingheng und die Kaiserin-Wittwe von ihm überredet worden seien, eine extreme Haltung einzunehmen. — Der Gouverneur von Kiautschou telezraphirt unterm 24. August nachstehenden Auszug au» dem Bericht de« Grafen von Soden, Führer» der deutschen Seesolvaien der Schutz wache in Peking: Am 21. Juni wurden die Feindseligkeiten gegen die Gesandlschast eröffnet und dieselbe am 22. Juni infolge eines Mißverständnisse» geräumt und dieselbe nach der englischen Gesandtschaft verlegt. Kurze Zeit daraus wurde die Gesandtschaft wieder besetzt und die österreichische und italienische inzwischen ab getrennt. Von da ab unaushörlich im Gefecht gegen die chine sischen Truppen unter Tungsuhsian und Junglu. Vom 16. Juli bi« 9. August Waffenstillstand. Da« Detachement besetzte inzwi schen den Klub. Bi» zum 14. August mörderische« Feuer au- nächster Nähe. Am 14. August früh wurde Geschütz- und Ge< wchrfeuer außerhalb der Stadt hörbar. Die Chinesen verließen am Nachmittag ihre Stellung, al« ein indische« Regiment erschien. Da« Detachement ging vor und besetzte da« Hattamanthor und erbeutete 8 Kanonen, Fahnen und viele Waffen und Munition. 25 Mann hatten mehr al« 1000 Mann gegenüber gestanden, von denen über 200 Mann gefallen sind. Die Scesoldaten benahmen sich hervorragend. Sämmtliche Europäer bewundern die Ruhe, die Unerschrockenheit und da« gute Schießen. Verwundet wurden: Berger (schwer, linke Kopfseite), Reinhardt (linker Arm), Weiß- bardt (rechte« Gesicht, Gehör verletzt), Ezardt« (rechte Hand), Forster (rechte Schulter), Wirt« (linke« Bein), Benke (Gesicht, geheilt), König (Gesicht, Schulter, geheilt), Gunter (linker Arm, Hüfte, Lunge), Graulich (Gesicht, leicht rerletzt), Seiffert (Bein und Knie steif), Klauß (linker Ellenbogen. Typhu«, in der Besser ung). Alle übrigen sind gesund. — Die „Köln. Ztg." warnt vor englischen SensationS- Depcschcn, von denen die beiden letzten über die Gefangen nahme der Kaiserin, sowie die Kriegserklärung Rußland« an China sich wiederum nicht bestätigten. Al» besonder« zuverlässig seien die russischen Depeschen anzusehen; au« diesen gehe hervor, daß die Kaiserin, der Kaiser und die gejammte Regierung ent flohen sei, wodurch den verbündeten Mächten die Einleitung von Fricden«verhandlungen sehr erschwert würde. Insofern sei da«
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