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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 22.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190011221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19001122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19001122
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-22
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zerstört. Die chilenische Gesandtschaft erklärte auf Anfrage, sie habe keine Nachricht darüber. — China. .Wolff» Telegraphische» Bureau" meldet: Keneralfeldmarschall Graf Waldersee berichtet au» Peking: Ein Detachement von zwei Kompagnien mit zwei Geschützen und berittenen Mannschaften unter Major Mühlcnfel» wurde über Sankiaticn (21 Kilometer westlich von Peking) abgesandt. Die Spitzen sollen die große Mauer erreichen. Die Kolonne Hör! erreichte am 17. November Kiming (25 Kilometer süd östlich von Hsüenhwa) und wird auf dem Rückwege mit dem Dctachamenl Mühlenfcl» die Verbindung Herstellen. — Eine Depesche au« Peking vom l7. November meldet: Die Vcrmuthung, daß die Note der Mächte an die chinesischen Friedensunterhändler deren Arbeiten bald zu einem befriedigen den Abschluß bringen werde, gewinnt an Boden durch die Resul tate der letzten, nicht amtlichen Besprechungen der Gesandten. Der amerikanische Gesandte Conger erklärte in einer Unterredung, die Lage sei offenbar sehr günstig sür eine sofortige Inangriff nahme der Unterhandlungen zur Feststellung der Präliminarien. Er glaube, daß nach der nächsten Versammlung der Gesandten die Verhandlungen mit den Chinesen ohne Aufschub sortschreiten werden, da die chinesischen Friedensunterhändler mit dem Hofe in telegraphischer Verbindung ständen. In den militärischen Ope rationen ist »hatsächlich ein Stillstand cingetreten. Die deutsch italienische Expedition, die nordwärts geh», hat den Nanknaupaß überschritten, ohne auf Widerstand zu stoßen. — Schanghai, 20. November. (Telegramm de» Deut schen FlottcnvereinS.) Prinz Tu an ist verhaftet worden und zur Zeit Ihalsächlich gänzlich machtlos. Der Kaiser und die Kaiserin von China sind offenbar kriegsmüde, befinden sich aber unter dem Einfluß von Tung fuh-siang, der mit 16,000 regulären chinesischen Truppen in Hu jang pu (Provinz Kansu) steht, die entschlossen sind, bi» zum Aeußersten zu kämpfen. Die Lage in Süd-China ist wieder durchaus günstig. Die Revolu tionstruppen sind besiegt und ter gesammte Aufstand wird bald unterdrückt sein. Locale und sächsische Nachrichten. — Dresden, 19. -November. Heute früh hat der in der Leipziger Vorstadt wohnende Maschinist Hentschel seiner Frau und dann sich selbst mit einem Rasirmesser die Kehle durch schnitten. Beide wurden mit lebenSgesährlichcn Verletzungen in« Krankenhau» gebracht. Grund ist Eifersucht. H. ist 30, seine Ehefrau 28 Jahre alt. — Dresden. Zwei arbeitsscheue Hausknechte, die Ge brüder Adolf und Carl Menschel Hierselbst gründeten im Januar diese» Jahre» eine Bankfirma, der sieden Namen .Bank-,Effekten- und KommissionShau» Gebr. Menschel" beilegten. Die beiden .Chefs" sandten nun etwa hundert Agenten au», um Kunden sür Antheilscheine sür Staatsanleihen - Serienloosc, wie Sachsen- Meininger 7 Guldenloose, Braunschweiger 20 Thalerloose, Finn länder 10-Thalerlooje, österreichische 1860er Loose ü 500 Gulden :c., gegen Ratenzahlungen zu erwerben. Al» Haupiabsatzgebiet waren zunächst die Ortschaften an der sächsisch-böhmischen Grenze auserschen, doch besuchten die Agenten häufig auch die österreich ische Hauptstadt. Die erste Monatsrate von 6 Kr. bczw. 3,60 Kr. fiel den Agenten zu, und erst die weiteren Ratenzahlungen heimste die „Bank" ein. Natürlich war das Geld sür die Ein zahler verloren, diese erhielten wohl Promessen, jedoch gewöhnlich nur mit der Nummer von Loosen, deren Besitzer nicht die ge nannte .Bank", sondern ganz andere Leute waren. Im Falle eines Treffer« hätten somit die Promesseninhaber erst recht da« Nachsehen gehabt. Die famosen Bankdirekloren, durch welche zahlreiche Leichtgläubige geschädigt worden sind, befinden sich be reit» hinter Schloß und Riegel. — Chemnitz, 20. November. Vergangene Nacht 4 Uhr 37 Minuten wurde mündlich in der Haupt-Feuerwache gemeldet, daß in dem Grundstück in der Brüderstraße Nr. 7 Feuer aus gebrochen sei. Auf der Brandstelle wurde der Feuerwehr von einer Frau und übrigen Hausbewohnern zugerufen, daß in einer Wohnung im Seitengebäude ein Mann in größter Gefahr sei. Obwohl die Feuerwehr sofort von zwei Seilen au«, von innen über die Treppen und einen Bodengang und von außen über Auszug und Hakenleitern in den brennenden Raum ein drang und vaS Feuer alsbald unterdrückte, so konnte sie Loch nur den stark verbrannten Leichnam de» WohnungSin- haber« bergen. Dieser, der Grüuwaarenhändler Moritz Matthe«, war nicht lange vorher stark angetrunken nach seiner Wohnung gekommen und hatte sich mit der brennenden Cigarre in sein Bet! gelegt. In ter Trunkenheit hatte er da» Feuer der Cigarre auf La» Bettstroh fallen gelassen. Diese«, sowie schließlich da ganze Bett waren in Brand gerathen. Der Verunglückte ist zwar erwacht und soll zum Löschen selbst mit Hand angelegt haben, bevor die Feuerwehr ankam. Er ist aber dann wahr scheinlich betäubt worden und in die brennende Bettstelle zurück gefallen, während die Angehörigen nach Hilfe eilten. Matthe» hinterläßt eine Frau nebst zwei Kindern. — Zwickau, 18. November. Die Fabrikanten Gebrüder Werner aus Werdau standen am 17. d. M. schon wieder unter Anklage. Fabrikant Franz Loui» Werner hat während seiner UntermchungShafl hier bei einer Unterredung mit dem Kaufmann Karl Gustav Schneider au« Leipzig, während der Beamte, der diese Unterredung zu überwachen halte, einen Augen blick da» Amtszimmer verlassen hatte, heimlich Schriftstücke, die er in der Hasizellc angefertigt hatte, zugestcckt. Sie enthielten eine Instruktion für Schneider zu einer falschen Aussage desselben in einem noch schwebenden Prozeß gegen Werner wegen An stiftung zum Meineid. Da» Gebahrcn Werner» wurde wahr genommen und die Schriftstücke Schneidern abgenommen, wobei Werner versuchte, sie wieder zu erlangen und zu zerreißen. Gestern wurde nun Werner wegen Verleitung zum Meineid zu 2'/, Jahren Zuchthaus und 5 Jahren EhrenrechtSverlust ver- urtheilt. Ein gleicher Prozeß gegen Werner beschäftigt da« Schwur gericht in der nächsten Sitzungsperiode. — OelSnitz i. V, 20. November. Infolge Brandstiftung sind heute früh in der 2. Morgenstunde in dem Dorfe Görnitz acht Gebäude, den Gutsbesitzern Medick, Luft und Sprangcr gehörig, eingeäschert worden. Da» Vieh und ein Theil der HauSgcräthe wurde in Sicherheit gebracht, viele Vorräthe und Wirthschafl-gegenstände verbrannten mit. — Markneukirchen, 19. November. Ein recht betrü bende« Jagdergebniß erzielte die HermSgrüner Treibjagd, an der 3 Nimrode betheiligt waren. Von einem derselben bekam der Obertreiber eine volle Schrotladung in die Beine, während dessen werthvoller Hund erschossen wurde, al« er aus fremdem Jagdgebiet hetzte. — Die Preissteigerung der Braun- und Steinkohlen, wie auch de« Brennholzes hat Anlaß gegeben, sich nach Surrogaten sür Heizzwecke umzusehen. In denjenigen Gegenden, welche Moorboden besitzen, ist man daraus gekommen, da» Torfmoor in Ziegel zu formen, diese zu trocknen und damit zu Heizen. Im oberen Vogtlande, zwischen Bad Elster und Brambach, ist der Moorboden vorherrschend und seine Gewinnung zu Brennzwecken mühelos und billig. Da die Trocknung der Tvrserde lange Zeit in Anspruch nimmt, so haben sich neuerdings Genossenschaften gebildet, welche Torf-Brikett« mit Zuhilfenahme heißer Lust pressen lassen. Der schwarze, speckige Tors eignet sich, wie eingehende Versuche ergeben haben, vorzüglich zur Brikettirung, und die be reit» hergestelllen Brikett» stehen jenen au» Braunkohlen an Hltzeentwickelung und im isuSseheu nicht nach. Dagegen dürsten die Hausfrauen die Torf-Brikett» verziehen, da bei dieser Feuer ung die Flamme gleichmäßiger al» bei den Braunkohlen-Brikell» sein soll und Töpfe und Pfannen nicht verrußen. Interessant gestaltet sich die Fabrikation der Torf-Brikett». Von dem Grund satz ausgehend, daß sür die Brikettirung die Braunkohlenstaub verarbeitung die Lehrmeisterin der Torfbrikettage ist, entsprechen die zu letzteren benöthigten Maschinen den bisher gebräuchlich slen; bedeutend billiger stellt sich aber bei der Herstellung der Torf-Brikett« die Gewinnung de« Rohmaterials. Der Tors wird au« dem Moorboden herauSgestochen, von den Arbeitern in Ele vatoren geworfen und mechanisch in große Haufen gesetzt. Ein mehrmalige» Umsetzen der Letzteren bringt dann da» Material auf den zur Verarbeitung nöthigen niedrigen Wassergehalt. Be vor die Formung der Brikett» möglich ist, macht sich eine Ent faserung der Moorerrc erforderlich. Die TorfbrikettS haben ein hohe» spezifisches Gewicht und dementsprechenden Hcizwerth. — Ein beliebte« und echt voglländischeS Heilmittel ist der Lohku chen, welcher au» der benutzten Gcrbcrlohc (gemahlene Fichten rinde) gewonnen wird. Die klare Lohe wird mit Wasser zu einen, Brei verrührt, dieser in Formen gestrichen und die „qua dratförmigen Ziegel" in Brettergerüsten an der Lust getrocknet. Der Lohkuchcn ist billig und gicbt eine angenehme Wärme fast ohne jede Rauchentwickelung. — II. K. Die Handels- und Geweibekammer Plauen warnt vor einer im höchsten Maße unlauteren AuSstellungSver- anstaltung. Die Osücv ^onörul .los Lxpositüms ladet zu einer Internationalen Handels- und Industrie-Ausstellung in Pari» ein, welche im „Weltau-stellungSjahr" >900 im Dezcinber statt finden soll. Für Zulassung zur Ausstellung und für periönliche Bemühungen de» Generalagenten »oll der Aussteller 180 Mark bezahlen, „die er selbstverständlich erst dann schuldig sein wird, wenn er aus der Ausstellung eine goldene Medaille oder ein Ehrendiplom erhallen hat". Diese Angaben werden genügen um das unlautere Unternehmen zu brandmarken und Jedermann da vor zu warnen. 12. Aiehmrg 5. Klasse 138. Königs. Sachs. Landes -Lotterie gezogen am 17. November 1900. 5000 Marl auf Nr. IL575 45361 96832. 3000 Mark aus Nr. 1536 »587 7611 8733 17372 21971 22995 23214 23871 24580 24870 23292 28409 28885 28444 28594 28820 29884 35985 37107 39182 43049 44722 47487 48084 50488 51530 51885 52774 54041 57547 57830 58083 59187 75853 79703 80354 82585 84059 84402 87293 94023 97038. 1000 Mark aus Nr. 57 2025 4817 11294 12408 12587 I37I1 14282 18829 24324 24853 25103 25754 28579 28485 29930 39517 39885 44388 50038 54822 58521 60043 80384 85887 88030 89978 71732 71923 72210 72835 73883 74944 75810 81914 88298 93721 97127 97777 98798 98888 500 Mark aus Nr. 473 2592 3405 4001 8182 7013 9239 9779 12090 14872 I60I2 18353 I650I 18898 20982 21254 22328 225II 23528 24130 24976 25180 28246 27083 27557 345N 37057 40I0I 40113 42189 43171 43213 48729 50990 51384 53757 55547 58432 87819 71883 73288 78317 77953 79138 80327 84773 85613 89488 89745 99144 99281. 300 Mark aus Nr. 343 I7I I 2828 2997 3323 3388 3408 4042 4507 4809 7100 9395 9999 II740 13438 13488 I43I7 I48I3 15048 15338 18324 18926 I7I70 17955 18542 20474 21488 22105 22355 23041 23495 23803 24435 25091 25359 25559 28643 29783 29826 29863 30080 30910 31770 32155 33469 33989 34889 36135 38537 37089 37935 38586 39855 42510 44663 44982 46707 46907 47607 47774 48083 49138 49368 49518 50272 51805 52120 52800 52878 54422 54530 54665 55417 55449 56286 56356 57143 80978 60999 82249 63687 64216 65065 65480 65871 66712 66731 88956 70313 70570 72238 72377 73382 74528 74980 77358 78356 78856 79689 81895 82182 83803 84372 84767 86572 88001 88034 88802 88972 89359 90495 90708 91083 91835 93299 93888 95437 98945 97798 97986. 13. Ziehung, gezogen am 19. Novbr. 1900. 30,000 Mark aus Nr. 76153. 10,000 Mark aus Nr. 19794 22280. 5000 Mark aus Nr. 28884 73537 92617. 3000 Mark aus Nr. 733 10908 I4I42 I49I5 16758 21404 21637 21889 26288 27835 27959 29553 38028 38894 39353 39471 40863 43317 57417 58033 63509 69746 70114 70840 71332 74376 75085 77734 78566 82138 88138 90961 91074 93444 95369 96433 96466 97690 97835 98633. >000 Mark aus Nr. 2311 2504 5618 7308 I3I24 18865 19028 21202 22801 23334 23936 28982 33982 36028 37367 38501 40315 41299 45332 47605 5I83I 51987 52977 54829 56038 56488 58768 59020 61766 62381 63965 7I03I 78552 73647 73728 76701 77070 82742 85174 92650 92837 95578 97547 97691 98255 98457 99670. LOO Mark aus Nr. 1883 3415 3532 5175 7467 8510 8968 9969 10932 11308 23802 24467 24659 26098 26522 33793 34264 34684 34722 36130 36551 38621 40408 41LI7 42493 42532 43841 43889 44820 48033 48399 48702 52527 52973 61886 62138 65493 67176 68887 69250 70332 71275 73501 75077 75348 78655 83793 83932 89680 9I28I 91509 91753 98184 98283. 300 Mark aus Nr. 659 922 3253 3368 4000 6223 6795 6994 7199 7702 8114 8166 9207 10428 12492 16855 17064 17687 17655 19338 19862 20024 20720 20847 21057 21850 24662 24797 25150 25188 25430 28041 29060 29696 30367 30761 32049 32735 32758 33479 36247 38793 38852 40046 41524 41667 41996 42348 43097 43126 45II9 46361 467II 47675 47718 48373 49887 50760 53429 63788 53925 54966 66295 66948 57844 58877 68939 58994 60907 62162 63001 65762 66753 67389 67841 68247 68328 69132 69369 69547 70233 70801 71350 71778 72244 72899 72910 73580 73619 74246 76806 76728 77605 77895 78143 79557 79746 80646 807N 82822 84664 85728 86140 91335 92884 94168 96496 9666t 98071 99091 99692 99862. Amtliche Mitthcilungeu aus »er Sitzung des Stadtrathes zu KilieuftoL vom ö. November 1900. Anwesend: 4 Rathsmitgliedcr. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) Der Herr Vorsitzende rescrirt über die in der Bürgerineisierverfammlung zu Chemnitz behandelte Materie. 2) Di« Gewährung eine» weiteren Beitrages zu den Kosten der Traeiruna der aus sächsischem Gebiete liegenden Strecke der Bahn Roßbach-Hos wird abgelehnt. 3) Im Rathhause will man eine neue trockene Gas-Uhr einsetzen. 4) Dem Sladlvirordn-t-nb-schlusse bezüglich der Anschaffung eines Schlauch, reinigungsapparates schließt sich der Rath an, 5) ebenso dem Bauauischußbeschlusse, die Vergebung der Arbeiten zur Verlängerung der Barnöre im Winkel betreffend. 6) a. Von der Biersteuerübersicht aus da- 3. Vierteljahr 1900, k. der Neubesetzung der KreissteuerrathSsielle im III. Sleuerkreise. c. der Verordnung, Tuberkulose betreffend, 6. den Kassenübersichten der Stadt- und Sparkasse aus den Monat Oktober 1900 und e. dem Berichte des Herrn Vorsitzenden in Handelsschulsachen nimmt der Rath Kenntnis:. 7) 2 BaugenehmigungSgesuä n> wird gefügt. 8) Ein Eteuererlaßgesuch soll berücksichtigt werden, fall« der zugesicherte Betrag vom Gesuchsieller bezahlt wird. 9> Hiernach wird aus einige Elraserlaßgesuche Beschluß gesaßl. loj Mit den eingestellten Sätzen de« ortsüblichen Tagelohn«« und d«r Ra- turalbezugswtrth« land- und forstwirtschaftlicher Betrirbsdramtrn und Arbeiter ist man einverstanden. II) Von dem Ergebniß der Besichtigung de» reparirten oberen Wasser behälter- wird Kenntnis, genommen und an der neuerdings auferlegten Garantiefrist sestgehalten. Außerdem kommen noch mehrere Angelegenheiten zur Erledigung, di« des allgemeinen Interesses entbehren, beziehentlich zur Veröffentlichung nicht geeignet sind. Bor h»«»«rt Jahr««. 22. AovemSer. Vor hundert Jahren, am 22. November 1800, ist der französische Publizist und Staatsmann Jule- Bastide in Paris geboren, einer jener geborenen Revolutionäre, die ihr ganze- Leben in Verschwörungen verwickelt sind. Bereit- 1820 bei einer Emeute verwundet, war er al- Mitglied der Karbonari und anderer Geheimbünde unausgesetzt als revolutionärer Agitator thätig, wurde wiederholt verurtheilt, einmal zum Tode, worauf er für einige Zeit nach England floh. Bei der Februarrevolution von 1848 gehörte er zu den Hauptagitatoren, war Mitglied der Nationalversammlung, zog sich aber nach dem Staatsstreich vom politischen Leben zurück. Er ist 187» ge storben. 23. Rovemver. Staaten Europa- 1800 (1). In nachfolgender Zusammenstellung soll eine Uebersicht über den Flächeninhalt, Bevölkerungszahl und Krieg macht der europäischen Staaten gegeben werden; die Zahlen sprechen durch sich selbst und bedürfen keiner Erläuterung. Ganz Europa hat 168 Mill. Einwohner (heute 302 Mill.). Die größte Einwohnerzahl weist damals da osmanische Reich auf: auf 50,000 QuadratmeUen 50 Millionen Menschen, Kriegsmacht 300,000 Mann (heute 10 Millionen; 8ie tausit ßloria munai!) Rußland hat 335,000 M. mit 30 Mill. Einwohnern u. 400,000 Soldaten. Deutschland wird mit 12.000 O M. und 28 Mill. Einwohnern aufgeführt, aber ohne Land- und Seemacht; bezeichnend, da es ja kein deutsches Heer gab. Frankreich (vor der Revolution, weil sich Areal rc. täglich änderte) 1000 M. mit 26 Mill. Einw. und 260,000 Mann Kriegsheer. Oesterreick 11,300 (UM., I» Mill. E., 280,000 Mann ; Großbritannien 6036 O M., 12 Mill. E., 45.000 Mann, aber auch 550 Kriegsschiffe, d. h. soviel als alle anderen Staaten zusammen; Italien 5503 lü M-, 18 Mill. E., Kriegsheer nicht angegeben, weil ebenso wie Deutschland nur geographischer Begriff; Spanien 9000 M-, 10 Mill. E., 78,000 Mann Soldaten; Preußen 6110 (D M-, 8'/, Mill. E., 220,000 Mann Kriegsheer. WaS hätte sich bereits vor 100 Jahren aus Deutschland machen lassen, wenn man diese Zahlen beherzigt hätte. Die MiHe des Hodten. Von C. Wester. I. Mit beiden Händen schlug er in die leere Luft, sprang in die Höhe und fiel daun zur Erde. Seine Leute sprangen zu ihm hin, aber e» war nicht» mehr zu helfen. Sie hoben eine Leiche auf, die Leiche de» Leutnant» Cordier. Man brachte sie in» Lazarcth. Am anderen Tage begrub man den Kameraden in seiner Uniform. Nur die Mütze fehlte. Al» er den lödtlichen Schuß erhielt, war sie auf den Boden ge fallen und in der Verwirrung hatten die Soldaten sie liegen lassen. Nunmehr hing sie im Wachlokale. Ein Unstern waltete über un«. Trotz der Trümmer hielt sich der kleine Posten Tula heldenmüthig gegen die Araber. Stolz flatterte in der dünnen, heißen Luft die Trikolore der sranzöstschen Republik. Der Gouverneur von Tunis hat tele graphisch Entsatz versprochen. Die Garnison kämpfte Tag und Nacht. Hin und wieder kamen Zersprengte von anderen Posten. E« meldete sich ein junger Mensch beim Kommandanten de» Platzes. Er sah die Mütze und nahm sie in die Hand. „Ganz, wa« ich brauche, man sollte meinen, sie sei sür mich gemacht." „ES ist die Mütze eine« braven Kameraden, der vorgestern getödtel wurde. Man hat vergessen, sie ihm in den Sarg zu legen," erwiderte der Kommandant ernst. „Glücklicherweise! Auf Wiedersehen, Herr Oberst, ich eile zu den Vorposten!" „Viel Glück, Kamerad," entgegnete der graubärtigc Kämpfer. Eine Siunde später wurde die Mütze in» Wachlokal zurück gebracht. Ihr Träger war vor dem Thore der Stadt gefallen. Die erste Kugel de» Feinde» hatte ihn getroffen. Wieder hing die Mütze am Nagel. Eine Staubschicht deckte sie. Vierzehn Tage waren vergangen. Da traf ein neuer Offi zier ein. Die Mütze lockie ihn, keck und klein, Pariser Fa<-on. Sie saß besser wie die schwerfällige Feldmütze. Hinaus mit ihr auf die Schanzen. Ach, die Araber trafen gut. Auf der Bahre trug man ihn heim, den blutjungen Menschen. Man hätte glauben sollen, der erste Todle sei eifersüchtig aus sein Eigen- thum. II. Die zweite Kompagnie ist zu einer RekognoSzirung befohlen. In der Morgenfrühe brach sie auf. Ueber dem Kreidefelsen leuchtete die Sonne bluthroth. Kein Trompetensignal, kein Trommelwirbel. Die Luft feucht und schwer. Wortlos schlichen die Soldaten zum Thor hinaus. Die Schanze schloß sich hinter ihnen. Vor ihnen liegt der Tod. Die Araber hatten sich ganz in der Nähe Tula» festgesetzt. Loui» Jongmont führte die Kom pagnie gegen sie. Wenige Tage vorher war er al» längst er sehnter Ersatz mit seiner Kompagnie eingetroffen. Beim Auf bruche fehlte ihm seine Feldmütze. Dort hing ja eine. So hatte er zugegriffen und sie gewonnen. „Unglücklicher", rief ihm der Oberst zu. .'Nehmen Sie diese Mütze nicht!" „Warum nicht?" „Sie bringt kein Glück. Ihr Eigenthümer fiel. Zwei Kame raden, die sich ihrer bedienten, wurden getödtel." Jongmont hatte gelächelt, die Mütze vom Nagel genommen und sie keck aus« Ohr gestülpt und dann mit fester Stimme kom- mandrrt: „Vorwärts marsch!" Der Oberst hatte den Kops geschüttelt. Er glaubte den Engel de« Tode» zu sehen, der der Mütze folgt. III. Die Kompagnie schleppte sich in der glühenden, trockenen Hitze der afrikanischen Sonne vorwärts. Kein Schuß war noch gefallen. Die Luft zitterte heftig. In der endlosen Ferne zeich neten sich am Horizont die flatternden Burnusse der Araber in ihrem leuchtenden Weiß am Tiefblau de» Himmel». Jetzt kam man in einen Hohlweg. Palmen, schlank und zierlich, decken die Höhen. Da blitzt e» plötzlich auf au» dem Grün. Gelbe Feuer steine zwischen purpurnen Blüthen. Pulverdamps ringelt zur Höhe, indeß Schuß um Schuß in die Kompagnie schlägt. Lässig waren die Leute marschirl. Die Gefahr trieb sie zusammen. Jongmont verliert die Ruhe nicht. Im Laufschritt geht e» an den AuSgang de« Hohlweg«. Dort wird halt gemacht. „Ge laden! Feuer!" Die ersten Kommandoworte. „Siehst Du den Araber nicht, der dort hinter der Palme auf mich zielt?" fragt Jongmont einen Schützen. „Die Flinte her." I» nächsten Augenblick stürzt der Gegner über den Fels. Hinter der Schützenlinie, die, aus dem Bauch liegend, in Absätzen feuert, steht der junge Offizier aufrecht, den Feind be obachtend. Reden ihm fällt ein Unteroffizier. „Gott schütze die Mutter" sind seine letzten Worte. Eine Kugel reißt Jongmont die Mütze vom Kopfe. Man sollt« glauben, der Tod habe, seine Tapferkeit und seinen Muth anerkennend, die Visitenkarte abge geben. Kaltblütig hebt der Offizier die Mütze auf, wischt den Sand ab und setzt sie wieder auf. Zwei Stunden dauert nun schon der Kampf, dann beginnt Jongmont seine Leute zurückzuziehen. Sie folgen seinem Kom mando, wie auf dem Exerzierplätze. Während die Borderreihe feuert, setzt sich die Kolonne langsam in Bewegung. Trompeter und Trommler voraus. Der Feind hält zurück. Einzelne Schüsse adgebend, vereinigt sich die Kompagnie. In weitem Bogen um schwärmen die wilden Reiter sie. Schon sieht man in der Ferne die flattern vorwärt». Tobten, di« Der s ordnung in nen über d .Wo zeln, dann „Soct Herzblut f rolhen Sa» .Tödd .aber laßt .Wir ein alter, k .E« I Der? einer au» t Leutnant z> „Kein auf dem H die staubbel ziehen, wie Die S Menschenle! Gelblich d Schweiverli Lippen, so .Die Ueber .Vorwärts, die Kiffen ab. Der T in sein Re! .Bei dann Frau und bracht Rede war, selben Dors .Ja, könnt' er n geschossen h er zu sitzen, »ach haben bestohlen, b .Und seine Mills und Zorn. .Leide: hat sich ga, hingegangen Max Winz, richteten, ni dem Herrn Reitknecht g wegenen L wahrschcinli Jetzt u »E« i .Er heißt r Haben Sie lung von is würdig?" .Ich ! ist vor läng arme» Mäk derwittwcter dem Manne sie geblieben „Jmm. Trautmann. „Wäre Bükert Rech sachen gegen geschlossen, j Pflicht, dies. .Da» verfahren." 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