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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 17.10.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190110173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19011017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19011017
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1901
- Monat1901-10
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AM- uiiö AnMckatt für deu mcrtelj. 1 M. 20 Pf. einschl.eßl. wöchentlich drei Mal und zwar des „Jllustr. Unterhaltungsbl." V^»v(»Llt^UT Dienstag, Donnerstag u. Sonn- u. der Humor. Beilage »Seifen- r / l abend. Jnsertionopreis: die blasen" in der Expedition, bei z: 4» kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im unsern Boten sowie bei allen Q amtlichen Theile die gespaltene Reichspostanstalten. « k D D Zeile 3Ü Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. .n »—48. Zahrgaa«. --Enr" ILA. Donnerstag, ven 17. Oktober 1NO1. Wer ein Schwein schlachtet oder schlachten läßt, hat, abgesehen von Nothschlachtsällcn, mindestens 12 Stunden vor dem Schlachten dem verpflichteten Trichinenschau«» und wer Rindvieh, Schweine, Schafe, Ziegen, Pferde und Hunde zu schlachten beabsichtigt, gleich falls mindestens 12 Stunden vorher dem zuständige» Aleischbeschaner, diesem auch von der erfolgten Schlachtung binnen 24 Stunden Anzeige zu machen. Da die Trichinenschauer vielfach nicht rechtzeitig von der Schlachtung von Schweinen benachrichtigt worden sind, wird an diese Bestimmungen erinnert. Zuwiderhandlungen sind von den Ortsbehörden zur Bestrafung zu bringen. (Verordnung vom 10. März 1803.) Schwarzenberg, am 9. Oktober 1901. Königliche AmtshaWtmannjchajt. I. A: von Loeb««. W. Die Geschäftsräume des unterzeichneten Amtsgerichts bleiben am 25. und 26. Oktober 1901 wegen vorzunehmender Reinigung für nicht dringliche Angelegenheiten geschlossen. Eibenstock, den 14. Oktober 1901. Königliches Amtsgericht. Bekanntmachung. Dem Hausdiener tlenil d'rl.eirlvi» Vl«>e»»i»n hier ist heute an stelle seines angeblich verloren gegangenen Arbeitsbuches Nr. 86 vom 15. April 1899 cm neues Arbeitsbuch ausgestellt worden. Zur Verhütung von Mißbrauch wird dies hiermit bekannt gegeben. Ttadtrath Eibenstock, den 3. Oktober 1901. Hess«. Lpin. Bekanntmachung. Die Schweinepest in den Gehöften Langest». « und Brühl 12 hier ist durch Abschlachten der erkrankten Thierc erloschen. Ebenso ist die heute im Gehöfte bord. Rehmerftr. l scstgcstcllte Schweinepest erloschen. Stadtrath Eibenstock, den 12. Oktober 1901. Hess«. Lpm. Südafrika. Der dem General Louis Botha durch das Eintreten un günstiger Witterung, die da« Anschwellen der zu überschreitenden Flüsse verursacht und die Straßen fast ungangbar gemacht hat, und da« Auftreten einer neuen englischen Streitmacht auf seinem Marsch nach Amsterdam über Piet Retief bereitete Aufenthalt hat den geschickten und tapferen Führer noch einmal in die Gefahr gebracht, von den britischen Truppen auf allen Seiten eingeschlossen zu werden. Während ein Theil seiner Streitkräfte entkommen ist dadurch, daß er in nordöstlicher Richtung auSgewichen und an dein jetzt von englischen Truppen anscheinend stark besetzten Städtchen Piek Retief vorbeimarschirt ist, soll der Oberfeldhcrr der Buren selbst sich noch südlich der Linie Piet Retief-Wakker- strooin befinden. Die Engländer, welche die Nachricht von der dem Gegner drohenden Gesahr selbst verbreiten, fügen diesmal jedoch vorsichtig hinzu, daß die Möglichkeit seines Entkommen« nicht ausgeschlossen sei, wenn er, wie es in einem solchen Fall bei den Buren üblich ist, feine Kommandos in viele kleine Ab- theilungen auseinandcrziehe. Inzwischen versucht die Heeresleitung durch Hinrichtcn der in ihre Hände gefallenen bedeutenderen Burenführer und durch Anwendung entehrender Stockprügel — einer Maß regel, die England bei allen gesitteten Böllern verhaßt machen muß — die noch im Felde stehenden Buren und namentlich die zu ihnen gestoßenen Aufständischen von einer Fortsetzung de« Kampfes abzuschrecken. Ob da« Mittel seinen Zweck erfüllen wird, läßt sich vorläufig noch nicht übersehen. Wahrscheinlicher aber ist es, daß die englischen Grausamkeiten dazu beitragen wer den, den Ausstand weiter zu verbreiten und die Burcnführer ver anlassen werden, an englischen Gefangenen Vergeltung zu üben. Die Mehrzahl der Londoner Zeitungen unterstützt die Regierung durch ihre Zustimmung zu den jetzt in Anwendung gekommenen scharfen Maßregeln gegen die Burcnführer. Da« thun namentlich die „Time«" und der „Standard". Die „Daily News" meinen jedoch, wenn durch die Bestrafung cinigcr Führer die Rebellion in der Kapkolonic hätte zu Ende gebracht werden können, so ließe sich wohl etwas dafür sagen. Aber das Ergeb- niß sei gerade da« entgegengesetzte gewesen. Loyale seien zu Schwankenden, Schwankende zu Insurgenten geworden, da« Ge biet der Rebellion habe sich ausgedehnt, und ihr Charakter sei bitterer geworden. Die Kapholländer seien nicht cingeschüchtert, wildern gereizt worden. Die 28 Verbannten könnten übrigen« nicht alle Führer sein. Ihnen stehe übrigen« deutsche« Ge biet offen, und wenn die südafrikanischen Holländer in die Arme des einzigen Rivalen England« in Südafrika getrieben würden, so würde die große Masse der Engländer das tief be dauern, wenn auch vielleicht der seiner Erziehung nach deutsche Lord Milner nicht. Tagesgeschichte. — Deutschland. Seit einigen Tagen sind an der New Iorkcr Börse Gerüchte de» Inhalt« im Umlauf, daß da« Reich oder Preußen in naher Zukunft abermals in den Ver. Staaten von Amerika eine Anleihe untcrbringen wolle. Die „Nordd. AUg. Ztg." ist demgegenüber in der Lage, zuverlässig mitzutheilen, daß diese Gerüchte unbegründet sind. — Berlin, lö. Oktober. Bon dem Kommandanten der „Bineta" ist soeben der erste amtliche Bericht über die Vorfälle bei Puerto Cabello hier eingetrosscn. Er bestätigt durchaus die ersten au« Caracas cingclaufenen Meldungen. Deutsche Unter offiziere bczw. Matrosen sind von dortigen Polizisten angegriffen worden, ohne daß sic ihrerseits irgend welche Veranlassung dazu gegeben hätten. Das deutsche Auswärtige Amt dürste bereit« die Angelegenheit in die Hand genommen haben. — Am Montag fand eine Revision de« Reichs krieg S sch atze« im Iuliusthurm zu Spandau statt. Au« diesem Anlaß wird in der Presse die Frage aufgeworfen, ob die Aufrechterhaltung eine» jährlich etwa vier Millionen Mark Zinsen kostenden Baarbestande«, der im Mobilmachungsfalle doch nur für wenige Tage ausrcicht, bei der gegenwärtigen Kreditorganisation noch al« zweckmäßig angesehen werden kann. — Frankreich. Toulon, lö. Oktober. Der Ballon des Grasen de la Vaulx nebst seinen Insassen ist heute von dem Kreuzer „Du Chaync", welcher denselben im Meere treibend angctrossen und ausgenommen hatte, hier eingebrach« worden. — Belgien. Brüssel, lö. Oktober. Im Hotel Con tinental an der Place de Brouckcre entstand gestern vcrmuth lich infolge eines Fehlers an dem elektrischen Apparat für Vas aus dem Hause befestigte leuchtende Reclameschild Feuer, durch welche« da« Obergeschoß zerstört wurde. Bei dem Brande stürzte die große Leiter um, die vor der Front de« Hause« aufgcrichtci wor den war, als sich mehrere Feuerwehrleute auf ihr befanden. 2 Feuerwehrleute wurden verletzt, davon einer schwer. Das Ge dränge der Menschenmenge beim Brande war so gewaltig, daß die absperrenden Feuerwehrmaunschasten den Platz Brouckerc mit Gewalt räumen und die Polizei, sowie die Guidon blank ziehen mußten. Letztere wurden init Pfeifen und Zischen empfangen. „Petit Bleu" zufolge waren die Soldaten genöthigt, viermal vorzugchen. Gerüchtweise verlautet, daß zahlreiche Verwundungen vorgekommen sind und verschiedene Personen durch Hufschlägc von Pferden verletzt wurden. Die Menge sang die Marseillaise und die Carmagnolc. Hierauf wurde der Platz durch Schranken abgcsperrt und der Menge angedroht, man werde mit der Feuerspritze gegen sie Vorgehen. Schließlich wurde der Platz militärisch besetzt. — Amerika. Der „Morning Post" wird aus Washington gemeldet: Präsident Roosevelt beschäftigt sich gegenwärtig mit drei Punkten, die in seine erste Botschaft an den Congrcß Aus nahme finden sollen, nämlich der Gesetzgebung gegen die Trust«, Beschränkung der Einwanderung und beträchtliche VerMehrung der Flotte. Der Präsident ist bestrebt, die Vereinigten Staaten zur See stärker zu machen als, von England abgesehen, irgend ein Land Europa«, und wird eifrig thätig sein, um beim Congreß die Bewilligung beträchtlicher Mittel für diesen Zweck in der nächsten Tagung durchzusetzen. — New-Jork, l4. Oktbr. Der Anarchist Johann Most ist wegen des aufrührerischen Artikels, den er am Tage nach der Ermordung Mac Kinleys in seinem Blatte „Die Freiheit" veröffentlicht hatte, zu einen: Jahre Gefängniß verurthcilt worden. — Südafrika. Aus Kapstadt schreibt ein dort ansässi ger Deutscher unter dem 24. September, also nur lö Tage vor Verkündigung des Kriegsrcchte« über da« Kapland: „Hier sicht c« kritisch aus. Die Buren fangen an, ganz desperat zu kämpfen, aber es kommt mir vor, al« ob dieser Krieg schließlich doch ganz ander« enden werde, al« wie es sich die Engländer denken und wünsche». Man wirst hier dem Lord Kilchencr Unthätigkcit vor, aber der arme Mann kann leider init dem Material, welches ihm au« England zugcsandt wird, nicht« ansangen. Sic sollten nur inal die Milchgcsichtcr-Rekrutcn sehen, die hicrhergckommcn! Sollen die etwa die wetterharten Bure» Niederkämpfen? Nie mals! Rian thut dem Lord Kilchencr wirklich Unrecht. Meiner Ansicht nach ist es dem Organisations-Talent des Lord Kilchencr zu verdanken, daß die Engländer überhaupt noch Pretoria und Johannesburg besetzt halten. Seiet. Sic ja nicht überrascht, wenn sic eine« schönen Tages die Nachricht bekommen, daß der englische Oberbefehlshaber sich aus Johannesburg zurückgezogen habe, weil er Pretoria nicht mehr halten könne. Da- kann gar bald geschehen! Kilchencr wird sich freuen, au« Südafrika wcg- zukommcn. Sein Nachfolger thut mir leid, der eine so verfahrene Affaire wcitcrführen muß. Ich könnte Ihnen Thatsachen bczüg lich der englischen Militär Verwaltung erzählen, die ganz unglaub lich, ja fast unmöglich erscheinen, aber wahr sind. Da« kann ja so nicht weiter gehen und muß zu einer Katastrophe führen. Während die Buren weiter ringen, sitzen die übrigen Mächte in größter Ruhe da, ohne mit einer Wimper zu zucken. Hier er klärt man sich da« Verhalten der Mächte dadurch, daß man an nimmt, e« passe ihnen ausgezeichnet, daß sich England in Süd afrika zu Tode blutet und bis zur Ohnmacht sich schwächt. Da« Geschick der Buren ist den Mächten schnuppe. Nun, für die Zukunft Afrika» ist c« ivohl auch bester, daß da« Land durch eigene Kraft frei geworden und keiner anderen Macht verpflichtet ist!" Im Frühjahre war der Schreiber noch der Ansicht, daß die Buren von der großen englischen llebermachi zerdrückt würden. So hak sich die Lage geändert. — Tarka st ad, 14. Oktober. (Meldung des „Rcutcrschen Bureau«".) Der Burencommandant Schöman ist heute er schossen worden. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Sonntag, den 13. Oktober, sand in der Aula des Industrie- und Handclsschulgebäudc« die feierliche Einweisung des neuen Leiters der Handels schule statt. Eingeleiter wurde diese Feier durch den Gesang der beiden ersten Strophen des Liedes: „Lobe den Herren, den mächt igen König der Ehren". Herr Cantor Viertel hatte in liebens würdiger Weise die Begleitung de« Gesänge« durch Harmonium- spiel übernommen und einige Chorknaben zur Verfügung gestellt. Anwesend waren außer dem Schulvorstande und dem Lehrer- Collegium die Vertreter der städtischen Behörden, der übrigen Schulen, zahlreiche Mitglieder des Handelsschulvcrcins und des Kaufmännischen Verein« und Angehörige der Schüler. Herr Bahlig, der 2. Vorsitzende des Handelsschulvorstandes, wies den neuen Direktor in trefflichen und herzlichen Worten in sein neue« Amt ein und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ihm dasselbe rechte Berufssrcudigkeit gewähren möge. Der I. Vor sitzende, Herr Ludwig, war noch in letzter Stunde durch eine unaufschiebbare Reise abgerufen worden. Nach der feierlichen Verpflichtung durch Handschlag, überreichte Herr Bahlig dem neuen Schulleiter die Anstellungsurkunde. — Hieraus ergriff Herr Bürgermeister Hesse das Wort, der, die Handelsschule al« Mündel des Stadtrathc« bezeichnend, dem neuen Herrn Direktor die günstige Perspective eröffnete, daß der Stadtrach jederzeit sich der Pflichten, die er seinem Mündel gegenüber habe, bewußt sein werde. In warmen Worten hieß er Herrn Direktor Illgen namens der Stadt herzlich willkommen. — Nunmehr betrat der neue Herr Handelsschuldirektor Illgen die Rcdnerbühnc und hielt seine allenthalben tief empfundene Antrittsrede. Einleitend auf sein Leben zurückblickcnd, betonte er, baß trotz der Jahre ernster Arbeit dasselbe ein köstliches gewesen sei, lehre uns ja auck> des Leben« Mühe erst die köstlichen Güter schätzen. — Welche« sind diese Güter? «Nicht in erster Linie reale, nämlich die Erlangung von Rcichthum, sondern ideale, vor Allem die Erlangung von Kenntnissen sowohl in theoretischer und praktischer Hinsicht. Erstere zu vermitteln ist das Ziel der HandetSschulc. Eine in dieser Hinsicht abgeschlossene Bildung kann kein Geschäft, keine Schule — auch die bcst geleitete — nicht bieten. Aber die Kenntnisse müssen so übermittelt werben, daß der Schüler be fähigt wird, sich selbstständig sortzubilden, damit es auch scrnerhin heißen möge: der deutsche Kaufmann steht den Kaufleuten anderer Nationen an Bildung voran. — Wer dann über einen reichen Schatz von Kenntnissen verfügt, dem wird e« nicht schwer, mate rielle Güter zu erwerben: Ehre, Ansehen, Kapital. — Mühelos freilich fällt ein Besitz von ideellen und materiellen Gütern nicht in den Schooß. Eindringlich legte daher der Herr Redner den Schülern ans Herz: Ohne Fleiß kein Preis! und ermahnte, im vollsten Maaße seine Pflicht zu thun und eiserne Willenskraft zu üben, beim ersten Ersolgc nicht auSzuruhcn, weiter zu streben, neue Eindrücke aus sich wirken zu lassen; denn ein edler Mensch kann einem engen Kreise nicht seine Bildung danken. Siner solchen Thätigkeit werden die Früchte nicht ausblcibcn. Dankbar hob Herr Direktor in seinen weiteren Ausführ ungen hervor, daß die Eibenstocker Kaufmannschaft jederzeit er kannt und bcthätigt habe, daß Theorie und Praxis Hand in Hand gehen müssen; er gab der Hoffnung Ausdruck, daß der von bcruscncr Seile al« geradezu ideal bezeichnete Schulvorstand auch fernerhin die Opser für die Hebung der Anstalt nicht scheuen und auch dem neuen Leiter dasselbe Vertrauen wie dem alten entgegenbringen werde. Handelsschüler Heide! brachte sodann im Namen der Han delsschüler dem neuen Herrn Direktor einen Willkommcngrnß und das Gelöbniß der Treue und des Fleißes. Der Gesang einer Choralstrophc beendete die erhebende Feier. Im Rachhaussaale sand sodann für die Festcheilnehmer ein gemeinschaftliche» Mittagsmahl statt, und noch lange blieb man in gcmüthlichcr Taselrunvc beisammen. — Eibenstock. Der Gabelsberger Stenographen - Verein,
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