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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 22.10.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190110220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19011022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19011022
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1901
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Amts- Wt> Aimckatt für den «bouxcmrnt viertelj. I M. 20 Pf. entschließ!, des „Jllustr. Unlcrhallungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. ISS Shirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 48. -a-rgaag. —...i- > Dienstag, den 22. Oktober Erschein« wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertion-preis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 36 Pf. Donnerstag, den 24. Oktober 19Ö1 werden Vorm. 11 Uhr auf Haltestelle Wolssgrün 80 na aste Weicheuschwclleu, 2 rna atte Urückenschwellen, 24 rna Brennholz u. 30 Stück seere ßementkaffer, Nachm V-1 Uhr auf Haltestelle Blauenthal 250 Atück alte Guerlchwellen und Nachmittag '/,3 Uhr auf Haltestelle Bockau 350 Stück aste Huerlchwellen, sowie Sonnabend, den 28. Oktober d. I. Vorm. 11 Uhr auf Bahnhof Eibenstock 12 rna Brennholz, Nachm. 1,2 Uhr aus Haltestelle Jägers grün 75 na alte Keichenlchwellen, l l rin Brennholz, 20 leere tzemcnt- fässer u. Nachm. s',4 Uhr auf Bahnhof Schönhcidcrhammer 100 Stück alte Hner- schwellcu, 2 rna Brennholz u. 11 seere tzemcntfäfler gegen Baarzahlung öffentlich versteigert. Königliche Menvahn Dauinspektion Adorf. Die Geschäftsräume des unterzeichneten Amtsgerichts bleiben am 25. und 26. Oktober 1901 wegen vorzunehmender Reinigung für nicht dringliche Angelegenheiten geschlossen. Eibenstock, den 14. Oktober 1901. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den hiesigen Landbczirk sind heute a. auf Blatt 251 die Firma 41,»» verw. «üntliel in Schönheide und als deren Inhaberin Frau cklm» verw. Oiintkel geb. Kätscher daselbst, d. aus Blatt 252 die Firma t 4 4l»»ncl in Schönheide und als deren Inhaber Herr Schlosscrmcister <»rl »jii>n«-I daselbst eingetragen worden. Angegebene Geschäftszweige: zu a. Handel mit Material- und Schnittwaarcn und Bürstcnmacherei, zu b. Bauschlosserin und Fabrikation von Bürsteneinzichmalchinen. Eibenstock, den 16. Oktober 1901. Königliches Amtsgericht. Hg Versteigerung. Mittwoch, den 23. Oktober IKKI, Vormittag 11 Uhr sollen in der Restauration zur Garküche hier folgende daselbst eingestellte Pfänder, näm lich : 1 Fahrrad, 1 Kleiverschrank, 1 Tafelwaage mit Gewichten u A in. an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 21. Oktober 1901. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Aie deutsche Staatssprache. Zu Streitfragen, die in der jüngsten Vergangenheit die öffentliche Aufmerksamkeit lebhaft beschäftigt haben, nimmt Prof. Zorn im neuesten Heft des „Verwaltungs-Archivs" Stellung. Der hervorragende Ncchtslehrer führt den Nachweis, daß im preußischen und deutschen Staate die deutsche Sprache allein Staatssprache sei. Zu Verhandlungen in fremden Sprachen hält Verfasser die Behörden für befugt; er giebt ;u, daß es an der Grenze, in Gcbietstheilcn mit fremdsprachlicher Bevölkerung immer von Nutzen sei, wenn der Staat Beamte anstelle, die der fremden Sprache mächtig sind. Einen Rechtsanspruch aus Ge brauch einer fremden Sprache im Verkehr oder bei Berührungen mir Behörden, überhaupt im öffentlichen Leben, erkennt Verfasser jedoch nur an, wenn er auf ausdrückliche Sondervorschriften ge stützt ist. Aus dem Mange! solcher Sondervorschriften folgert Verfasser, daß Versammlungen, die nach dem Gesetz polizeilicher Ucberwachung unterstehen, in deutscher Sprache zu verhandeln haben, daß die Post befugt sei, Sendungen mit Ortsangabe in polnischer Sprache als unbestellbar zurückzuweisen, sowie endlich, daß der Unterricht, insbesondere auch der Religionsunterricht in deutscher Sprache zu ertheilen sei. Indem er die Frage verneint, ob Sondervorschriften hin sichtlich der Schulsprache, besonders für Ertheilung des Religions unterrichts bestehen, führt er aus: Die Schulverwaltung ist nach Aufrichtung des deutschen Gesammlstaatcs den Einzelstaaten verblieben. Für Preußen kommt also das Gesetz vom 28. August 1876 in Betracht, welches jedoch keinerlei das Schulrecht betreffende Vorschriften hat. Die nach 8 3 erlassenen Spczialvcrordnungcn aus Zeit enthielten allerdings Sondervorschriften gerade bezüglich der Schulverwaltung (Ver ordnung vom 28. August 1876 für die polnische, litauische, dän ische und französische Sprache); diese Vorschriften aber stehen zur Zeit nicht mehr in Kraft. Die öffentlichen Schulen in Preußen sind Veranstaltungen des Staates, gleichgültig ob sie in direkter Staatsverwaltung oder in korporativer Selbstverwaltung oder in kommunaler Selbst verwaltung stehen. Die Verhältnisse sind hinsichtlich der Ver waltung sehr verschiedenartig; immer aber sind die öffentlichen, d. i. allgemein zugänglichen Schulen SraatSanstalten. Insbe sondere auch die Elementarschulen und insbesondere auch in den Provinzen Posen und Westpreußen. Die Schnlsprache der öffentlichen Schulen als von StaatS- anitaltcn ist die allgemeine Staatssprache, also die deutsche. Dies ergiebl sich aus den allgemeinen Rcchtsgrundjätzen, zu denen überdies noch der hier anzuziehcndc 8 > des Gesetzes voin 28. August 1876 hinzutritt; denn die Lehrer sind „Beamte", uno der Schuldienst in den Volksschulen ist öffentlicher Dienst für die Gemeinde, somit mittelbarer Staatsdienst lVcrsassungSnrkunbe Art. 23 Abs. 2). Abweichungen von der deutschen Schulsprache bedürfen somit immer eines besonderen RechtStitelS und erscheinen rechtlich immer nur als Zugeständnisse, die jederzeit widcrrufftich sind. Der Religionsunterricht steht in dieser Beziehung unter keinen besonderen rechtlichen Grundsätzen ; als obligatorischer Lehr gegenstand in den preußischen Schulen ist er ebenso zu behandeln ivie Lesen, Rechnen, Schreiben. Alle diese Lchrgegenständc sind grundsätzlich in allen öffentlichen Schulen der preußischen Mo- narch-c in deutscher Sprache zu ertheilen. «Auch in denjenigen Landestheilcn, in denen ans Grund der historischen Entwickelung vorwiegend eine andere Sprache ge sprochen wird, hat die Schulcrziehung die Aufgabe, deutsche ÄaatSangchörige hcranzubilden, die weiterhin am deutschen Staats- und Gemcindeleben, an dem im Rahmen de« deutschen Rechts sich vollziehenden Erwerbsleben thcilnchmen sollen und wollen. Wer die hieraus sich ergebenden Rechte in Anspruch nimmt, darf sich auch den Pflichten, die die Voraussetzung der Rechte sind, nicht versagen: die erste Grundlage aber für Rechte und Pflichten in Preußen und im Deutschen Reiche ist die deutiche Sprache. Darum ist cs für die llnterrichrsvcrwaltung wie da« Ein fachste, jo das Richtigste, sich für alle öffentlichen Schulen Preußens lediglich auf den Rechtsgrundsatz von der deutschen Staatssprache zurückzuziehen. Die Muttersprache bleibt die Sprache des Hauses; dieser Satz ist sakrosankt auch für den Staat. Mit dem Schulbeginn tritt das Kind aus der ausschließlichen Sphäre des Hauses in die Sphäre des Lebens und des Staates. Und hoffentlich kommt doch die Zeit, wo es als Wohlchat empfunden wird, daß das Kind zu der Erkennt» iß geleitet wird: der Gott, zu dem die Mutter mich beten gelehrt hat, und der Gott, zu dem ich in der Schule in anderer Sprache bete, ist doch derselbe Gott. Das mag für einzelne Theile der Bevölkerung ein hartes Gesetz sein, aber cs ist nichtsdestoweniger ein Gesetz der clemen tarstcn und unbedingtesten StaatSnothwendigkeit. — Der Staat, der die Einheit keiner Staatssprache aufgiebr, giebr überhaupt seine ItaatSeinheit auf, und mit furchtbarer, unwiderstehlicher Gewalt ziehen sich die Folgen von selbst. Tagesgeschichte. — Deutschland. Am Freitag, dem 70. Geburtstag Kaiser Friedrichs besuchte der Kaiser schon srüh morgens das Mausoleum seiner Eltern und legre am Sarge des Vaters einen Kranz nieder. — Die „Berl. 'N. N." schreiben: Verschiedene Blätter lassen sich aus München melden, der Reichskanzler habe auf Drängen Bayerns und Württembergs in das Fallcnlasscn der M indestsätze für Getreide eingewilligt. Wir können diese 'Nachrichten aus Grund von Erkundigungen an maßgebender Stelle als vollständig unbegründet bezeichnen. Weder ist von Bayern oder Württemberg eine solche Anregung ergangen, noch auch hat der Reichskanzler seinen Standpunkt geändert. Man dürfte mit der Annahme nicht fehlgehcn, daß der BundeSrath dem Entwurf des Zolltarifs, von einigen minderwichtigcn Aender- nngcn abgesehen, in seiner jetzigen Gestalt die Zustimmung cr- thcilen wird, — England. London, 18. Oktober. Auf das den Bau von Lokomotivcn betreffende Schreiben Lord George Hamiltons wird von Seiten der englischen Maschinenbauer eine lange Erklärung veröffentlicht, in welcher cS heißt, baß die größte Schwierigkeit, welcher die Fabrikanten in England begegnen, die übertriebene und unvernünftige amtliche Beaufsichtigung durch ein wahre« Heer von Inspektoren sei. Daß die deutschen Ma schinenbauer, die in Folge von lleberproduktion eine ernste Krisis durchmachten und denen Schutzzölle zur Seite ständen, die eng tischen Maschinenbauer, welche unter solchen Umständen nicht konkurrircn könnten, unterbieten, gebe keinen Anlaß zur Be unruhigung. — Belgien. Im Brüsseler BurcnhilsSkomitce erzählt man, es sei dcni Präsidenten Krüger vor etwa acht Tagen von gänz lieh unbekannter Seite die Summe von zwei Millionen Franken in englischen Banknoten überwiesen worden, mit der Widmung: „Ein Beitrag zur Ergänzung des Waffen- und MnnitionSvorralheS der tapferen Buren." Im Anschluß hieran wird versichert, daß Agenten der Buren seit langem in allen süd afrikanischen Hafenplätzen mit großem Erfolg thätig seien, um au« den Händen der englischen Kaufleute Kriegsbedarf für die Buren aufzukaufen. — Amerika. Vor einigen Tagen wurde berichtet, daß Präsident Roosevelt eine beträchtliche Vermehrung der ameri kanischen Flotte al« einen der vornehmsten Punkte seine« Regierungsprogramm« anstrcbe. Eine Bestätigung erfährt die Nachricht durch eine 'Meldung, wonach der Voranschlag de« Staat« hauShall«, der dem im Dezember zusammentrctenden Kongreß vorgelegt werden wird, eine Forderung von 98,910,984 Dollar« für die Kriegsmarine vorsehen werde. Da« bedeutet gegen den lausenden Etat, in dem für den gleichen Zweck 77 Millionen auSgeworfcn sind, eine Steigerung von nahezu 22 Millionen Dollars oder etwa 88 Millionen Mark. Die Erhöhung ist um so beträchtlicher, als schon der diesjährige Etat seinen Vorgänger um I I Millionen Dollars oder 44 Millionen Mark übersteigt. Wenn der nächstjährige amerikanische Etat annähernd 400 'Mill. Mark vorsehen wird, so wird er den für die deutsche Flotte bi« zum 31. März 1902 bewilligten Betrag — rund 195 Millionen — reichlich um das Doppelte hinter sich lassen. Wie intensiv die Vermehrung der amerikanischen Flotte schon bisher betrieben worden ist, geht aus der einen Thatsache hervor, daß das Flotten programm für 1901 vierzig Neubauten aufstellke und damit selbst den englischen Bauplan übertraf. Die amerikanische Kriegsflotte gewinnt mit jedem Jahre wachsende Bedeutung und wird dereinst eine Macht verkörpern, mit der jede andere seefahrende Nation wird ernstlich rechnen müssen. — Südafrika. Die schon vor einigen Tagen im südwest lichen Theil der Kapkolonie bei Piguetbcrg am Großen Bcrgflnß unter dem Beseht de« bekannten Kommandanten THeron an gekommene starke Burcnabtheilung hat sich beim weiteren Vor rücken anscheinend getheilt. Während ein Theil davon in west licher Richtung nach der Westküste von Südafrika, der Saldancha- Bai, marschirt ist, hat der noch auf mindestens 500 Mann ge schätzte Rest seinen Marsch aus Kapstadt unaufhaltsam fortgesetzt, hat Malmesbury am 16. Oktober passirt und wird jetzt in der Gegend von Philadelphia, etwa 50 Kilometer nördlich von Kap stadt, vcrmuthct. Obgleich kaum anzunchmen ist. daß dieses Burcnkommando im Stande sein wird, etwa« Ernstliches gegen Kapstadt zu unternehmen, so sind doch die englischen Bewohner durch da« kühne Vordringen der Gegner aus die Landeshauptstadt in Angst und Schrecken versetzt, umsomehr, da dort allgemein bekannt ist, baß die Buren beabsichtigen, strenge Vergeltung zu üben sür die auf Lord KitchencrS Befehl gegen jede Kriegssittc und jede« Kriegsrecht an den neuerdings gefangenen Buren führern verübten Grausamkeiten. Die von den Bureuführern beabsichtigten Repressalien sind noch nicht zur Ausführung ge kommen, angeblich nur, weil der Präsident Krüger sich der An wendung eine« solchen KricgsmittclS bisher mit Erfolg widersetzt hat. Zur Vertheidigung von Kapstadt sollen von englischen Kriegsschiffen etliche Hundert 'Mann und eine größere Anzahl von Geschützen gelandet sein, was deshalb sehr nothwcndig er schien, weil fast die ganze Besatzung zum Kämpf gegen die Buren nordwärts gesandt ist. Eisenbahn und Telegraph sollen südlich von Philadelphia an verschiedenen Stellen unterbrochen sein. Die Bewegungen der englischen Streitkräfte zur Abwehr der Kapstadt bedrohenden Buren werden, wie es heißt, von General French persönlich geleitet. — Jetzt, wo die Engländer mit ihren Siegen in Südafrika nicht fertig werben, mag eine Acußerung KitchencrS festgenagelt sein, die er zu einer Zeil gcthan Hal, in der er noch nicht nach Transvaal kommandirt war. Jene authentische Aeußer- ung lautet: „Der Krieg in Transvaal ist ein Unternehmen, da« dem gesunden Sinn ebenso widerstreitet wie der Ansicht aller urthkilsfahigcn Menschen. Intcrcssirte Minister haben dem Volke die Ileberzeugung beigebracht, daß cS sich uni einen militäriscben Spaziergang handele: sic haben wissentlich Tausende in den Tob getrieben, indem sie Siege für bestimmte Fristen befahlen. Alle« dieses für eine Eliguc von Börsenspekulanten." Wenn Kitchcner jemals den Buren in die Hände fallen sollte, mögen die letzteren nicht vergessen, diesen Ausspruch mit an den Galgen für den edlen Lord zu nageln. Locale und sächsische Nachrichten. — (Libenstock, 2 l. O ktbr. „Da mag denn Schmer; und ölenuß, Gelingen und Verdruß Mi» einander wechseln, wie es kann; )tur raitlos bethäligt sich der Mann." Das, was Göthe in diesen Vcric» von jedem Manne sagt, scheint in hervorragender Weise auf den Psarrer Jacobsen zu passen, der am vorigen Freitag im Saale de« FcldschlößchcnS hier über seine Bestrebungen im Dienste de« Deutschthnm« gegen das Däncnthum sprach. Rastlos hat er sich Jahre hindurch
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