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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 18.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190211182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19021118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19021118
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- Saxonica
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1902
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Verwirklichung der unverantwortlich verzögerten besseren Regelung der Beziehungen zwischen Reich«- und einzelstaatlichen Finanzen ist und wohin die Scheu vor schließlich nichl zu umgehenden Steuererhöhungen führt. Im Voranschlag für 1902 war ein ReichSdcfizit von rund 60 Millionen Mark aufgestellt, wovon 3b Millionen durch außerordentliche Zuschußanlcihe ausgebracht werden sollten, wa« nachher der Reichstag nicht genehmigte; damals aber wurde im EtalS-Gesetzentwurs gesagt: .Die matri- kularmäßigen Beiträge zu einer Summe von 24 Millionen Mark stellen sich als das Acußerste der Leistungsfähigkeit jener Staaten dar." Und nun sollen, bei womöglich noch ver schlechterten eigenen Finanzverhältnissen, die deutschen Bundes staaten 100 Millionen, also über vier Mal so viel, dem Reiche beischicßen! — In der letzten Zeit sind in der TageSprcsse immer häufiger Nachrichten darüber ausgetaucht, daß die Arbeitgeber Deutschlands gesonnen seien, sich zu einem „Bund der Arbeit geber" zu organisircn, um den Kampf gegen die socialdemo- kratischcn Organisationen mit Erfolg führen zu können. Die letzte Nummer der „Deutschen Arbeitgeber-Zeitung" führt nun an leitender Stelle aus, daß ihre Gründung ihatsächlich als erster Schritt zur Durchführung dieser Gesammt - Organisation de« deutsche» Unternehmens erfolgt sei. Berlin, Hamburg und München seien die Städte, deren centralisiric Arbeitgeber Or ganisationen bcrusen seien, dem geplanten Bund der Arbeitgeber als Grundlage zu dienen. Man gehe hierbei von dem Grund sätze aus, daß der geschlossenen Arbeiter-Organisation eine eben solche der Arbeitgeber unbedingt gcgenübcrstehcn müsse, wenn schließlich und endlich eine Verständigung erzielt werden solle. — Oesterreich-Ungarn. Im österreichischen Abgeordnctenhause ist es zu argen Ausschreitungen ge kommen. Sie wurden hcrvorgcrusen durch Len Zuruf de« tschechischen Radikalen Schnal gegen den deutsch böhmischen Ab geordneten Größl: „Sie deutsches Schwein!" und erinnerten, obgleich von verhältnißmäßig kurzer Dauer, durch ihre Heftigkeit an die Badeni-Tagc. Präsidium und Ordner erwiesen sich als machtlos. Fast jeden Augenblick drohte eine große Prügelei. Schnal, welcher von den Deutschen au» den Bänken der deutschen Linken gedrängt wurde, dürste auch einige Püffe bekommen haben. Besonder« groß war die Erbitterung zwischen den Deutschradikaten uitd den radikalen Tschechen. Die Galerie steigerte durch Applaus und Pfuirufe den Lärm im Saale. — Belgien. Auf den König von Belgien ist am Sonn abend Vormittag nach Beendigung der Gedächtnißfeier für die verstorbene Königin in der Kathedrale Sainte-Gudule ein Atten tat verübt worden, da« glücklicherweise mißlungen ist. Der Thätcr, ein Italiener Namens Rubino, der sofort verhaftet wurde, hat nicht, wie cS Anfang« hieß, drei blinde Rcvolverschüsse ab gegeben, sondern seinen Revolver, mit welchem er aus einen der Hoswagen zielte, scharf geladen. Im Verhör hat auch Rubino bereits eingestanden, er habe auf den König schießen wollen und die Thal seinen anarchistischen Grundsätzen gemäß verübt. E« handelt sich hier also um ein neues anarchistisches Verbrechen, dessen Urheber auch diese« Mal wieder, wie in zahlreichen ähn lichen früheren Fällen, ein Italiener ist. Der König, welcher bei solchen Anlässen gewöhnlich im dritten Wagen fährt, hatte ausnahmsweise den ersten benutzt. Eine Kugel Rubino« zer trümmerte die Scheiben des dritten Wagens; durch die Scherben wurde Graf d'Oultrcmout im Gesicht verletzt. Der König er hielt erst bei seiner Rückkehr in das Schloß Mittheilung von dem gegen ihn geplanten Anschlag; er erkundigte sich, ob irgend Jemand verletzt sei. Die Umgebung de« Polizeibureaus, in wel che« Rubino gebracht war, wurde sofort polizeilich abgesperrt, um die Menge, welche eine drohende Haltung gegen den Thätcr annahm, zurückzuhalten. Wie weiter au« Brüssel gemeldet wird, hat die Nachricht vom Attentate in allen Schichten der Gesell schaft die größte Entrüstung hervvrgerufen. Vielfach hört man die Ansicht äußern, daß auch die Brüsseler Blätter durch ihre maßlosen Angriffe die sie in letzter Zeit gegen die Person des Königs gerichtet haben, einen großen Theil der Verantwortung für den Vorfall trügen. — Spanien. Die Ministerkrisis hat endlich ihre Lösung gefunden und zwar dadurch, daß Sagasta, nachdem ihm die Bildung eine« Konzentration- - Ministeriums nicht gelungen ist, sich entschlossen hat, sein früheres homogenes liberale« Kabinet mit Zuhilfenahme einiger neuer Elemente zu rckonstituiren. — Nordafrika. Ceuta, 15. November. Der Gou verneur von Tetuan hat die Kabylen von Benider besiegt und in die Flucht geschlagen. Die Kabylen verloren vier Todte und zahlreiche Verwundete Die Kabylen haben sich den, Pascha von Tetuan unter der Bedingung unterworfen, daß mehrere Gefangene in Freiheit gesetzt wurden. Die Straßen sind nun mehr frei. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 17. November. „Unsere Kolonien sind ertragsfähig, dargcthan an der wirthschaftlichcn Be deutung von West - Usambara", lautete das Thema, über welches Herr HandelSschuldircktor Illg en gestern im ersten diesjährigen UnierhaltungSabcnd der Handelsschule sprach. Aus gehend von der Erwägung, daß unserm Vatcrlande auch jetzt noch alljährlich so viele tüchtige Kraft durch Auswanderung, be sonders nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika, mit denen wir den schärfsten wirthschafllichcn Kamps zu bestehen haben, verloren geht, wies der Vortragende auf die hohe Be deutung unserer Kolonien im Allgemeinen hin und blieb dann bei einer eingehenden Besprechung von West-Usambara, dem Bcrgland östlich des Kilimandscharo in Deutsch-Ostafrika, stehen. Durch gründliche Versuche ist sestgestellt, daß da« dortige Klima für Europäer günstig ist, daß die meisten unserer heimischen und ein großer Theil der tropischen Handelsgewächse dort ausgezeichnet gedeihen und daß da» cingcführte europäische Zuchtvieh vor züglich sortkommt. Die Regierung gewährt Einwanderern alle nur denkbaren Vergünstigungen. Im Ganzen gewann man au« dem echt patriotisch angehauchten Vortrag, der von eingeflochiencn Deklamationen von Schülern der Handelsschule und gemeinsam gesungenen Liedern begleitet war, den Eindruck, daß wir in West Usambara ein Ihatsächlich höchst wcrlhvolle« Gebiet besitzen, daß aber noch viel, sehr viel für deutsche Arbeit und Ausdauer und für deutsche» — Kapital zu thun übrig bleibt, um e« in den blühenden Zustand zu versetzen, in dem sich z. B. englische oder holländische Kolonien befinden. — Eibenstock, 17. November. „Die Lateinschule macht wieder einmal einen Ausflug!" hörte man heute Morgen sagen, al« die blaubemlltzte Schaar unter Trommclschlag und fliegender Fahne die Schulstraße hinabmarschirte. Doch weit gefehlt, vier mal war c« ein anderer Anlaß, der die Lateinschüler zwischen 9 und 10 Uhr die Schule verlassen ließ! Bald sollte sich auch da» Räthscl aufkläreu. In der Hauptstraße vor dem Hause der Frau l>r. Walther hieß e«: Halt! Der Zug war veranstaltet Worten zu Ehren de» bisherigen Vorstand«milgliedc« de« Latein- schulvereiu» und Mitbegründer« der hiesigen Lateinschule vor 5'/, Jahren, dc« Herrn Apotheker- Fischer, der heute Vormittag, nachdem er 25 Jahre lang ilffe hiesige Apotheke inne gehabt Hai, au« unsrer Stadt geschieden ist. Damals standen einige Herren vor der Frage, welche Schritte sie zur Vorbereitung ihrer Söhne für eine höhere Lehranstalt thun sollten. Da« hätte allerding geschehen können durch Anstellung eine« oder mehrerer akademisch gebildeten Hau«lehrer, dem man die weitere Ausbildung der Zög linge auf einige Jahre hätte anvertrauen können. Damit hätte allerdings die Frage eine Lösung gefunden, indessen waren die Herren der Meinung, daß durch Gründung einer Privatschule dem eigenen Bedürfnisse einerseits abgeholfen würde, andererseits auch zugleich noch anderen Mitbürgern, welche sich in einer ähn lichen Lage befinden, gedient sei, wenn also dadurch zugleich ein Institut zum Wohle der Stadt geschaffen würde. So begründete damals Herr Apotheker Fischer in Gemeinschaft mit anderen Herren die Lateinschule und bekundete seitdem thatkrästigc« Interesse am Gedeihen seiner Gründung, auch noch, al« für ihn persönlich die Umstande, welche in ihm halten den Gedanken einer Schulgrünbung reifen lassen, in Wegfall gekommen waren. Au» diesem Grunde wurde er auch gestern in der unter dem Vorsitz de» Herrn Bürger meister« staltgesunveneu SchulvcrcinSsitzung zum Ehrcnmitgliede ernannt und als solches auch in dem daran anschließenden ge- müthlichcn Theilc im Hotel Rathhau« gefeiert. Nun aber zurück zu der festlichen Schaar der Latcinschülcr, die sich oben an der Veranda versammelt hatte! Nachdem der zu Feiernde zum Vor schein gekommen war, hielt Herr Direktor Brinckmann eine kurze Ansprache, in der er dem scheidenden BorstandSmiigliede im Namen der Schule herzlichen Dank aussprach für da«, was sie von der Zeit ihrer Begründung bis zur Gegenwart demselben zu verdanken gehabt habe. Nachdem er mit einem Hoche geschlossen hatte, da« au« Hellen Kindcrkehlen begeistert ausgebracht ivurde, überreichte eine Schülerin, welche die Lateinschule auch unter ihre Schutz befohlenen zählt, als sicktbareS Zeichen der Dankbarkeit der Schüler einen Strauß. Erfreut und bewegt über die Huldigung der jugendlichen Schaar bei seinem Abschiede dankte Herr Apo theker Fischer und versprach auch in Zukunft der Schule seine Anthcilnahme und Liebe zu bewahren, wie auch die Schüler in ihrem Theile dafür sorgen sollten, den Rus der Lateinschule in die Welt hiuauSzutragen, dadurch daß sie etwas Tüchtige» schaffen. Mit einem Hoch auf die Lateinschule schloß Herr Fischer und ver abschiedete sich mit seiner Gemahlin einzeln von den Schülern und Lehrern. Nachdem der Trommelwirbel wieder eingesetzt hatte, wandte sich der Zug wieder zurück zur Schularbeit. — Eibenstock. „ V e r s ch ön er u n g S v e r e i n l er" oder Brand st ifter? Wie in den Vorjahren, so halte auch in diesem Sommer, oder wie man auch hören kann: „Saison", unsere Feuerwehr reichlich ost Gelegenheit, in Aktion zu treten. Gewiß ist zuzugeben, daß nicht immer Brandstiftung Vorgelegen hat, indessen, daß die verhältnißmäßig zahlreichen Brände, von denen unsere Stadt und die ganze Umgegend hcimgesucht wirb, nicht alle auf da« Konto de» armen Zufall», da« schon vorher von aller Welt zu sehr in Anspruch genommen zu werden pflegt, ge schrieben werden können, liegt auf der Hand. Woher diese lieber- handnahme? Wir meinen, daß einige Schuld auch daran liegt, daß man sich in der Bevölkerung leider allmählich gewöhnt hat, sich mit diesen nicht außergewöhnlich mehr zu nennenden Ereig nissen zu leicht abzufindcn und ihnen eine wenig angebrachte humoristische Seite abzugewinncu gelernt hat. Wie ost konnte man nicht nach einem solchen Brande, besonder« wenn ihm ein älteres Hau« zum Opscr fiel, da« beim besten Willen nicht ge rade eine Zierde der Stadt Eibenstock genannt werden konnte, hier und dort hören: „Wohlthätig ist de« Feuers Macht!" oder: „Heute Nacht hat der Verschönerungsverein wieder einmal in der „Nehme" ausgeräumt!" und ähnliche Scherzreven. Gewiß haben Brände, sowie überhaupt derartige Unglücksfälle ost eine segensreiche Wirkung gehabt für da« Gcsanmitwescu, dadurch, daß durch die Energie und Fleiß der Menschenhand da« Alte sich bald in v-rjüngter Schönheit au« dem Trümmerhaufen erhob. Wir erinnern an die bekannte Schilderung in Schiller« „Lied von der Glocke". Wer hätte e« auch nicht aus die oder andere Weise erlebt, wie die Zeil oder von anderem Standpunkte au« gesprochen, die Vorsehung, au« dem Uebel ein Gut gemacht hat? Indessen au« dieser Erwägung heraus den Geist der Brand stiftung begünstigen und groß ziehen zu wollen, wäre eine etwa« eigenartige Konsequenz! Wenn aber immer in dieser humoristischen Art vom Treiben unserer „BerschöncrungSvereinler" gesprochen wird, ist doch sehr die Gefahr vorhanden, daß der Ernst einer selchen Thal leicht verwischt und von manchen Elementen ver kannt wird und sic, ohne gerade große Gewissensregung dabei zu verspüren, und ohne sich der Verantwortung und der Schwere de« Verbrechen« ganz llar zu sein, sich auch einmal in dem beinahe volkSthümlich gewordenen „Verschönerung-blinde" aktiv bethätigcn und sich wohl gar noch al« Wchlthäter der Stadl fühlen, wenn sie nachher allgemein so von sich reden hören. So aber entstehen Herostrate. — Leipzig. Das statistische Amt der Stadt Leipzig ver öffentlicht da« vorläufige Ergebniß der Zählung leerstehender Wohnungen in Leipzig am I. November 1902. Hiernach gab e« in ganz Leipzig 106694 Wohnungen, von denen 3086 Wohn ungen und 10 l l Geschäfte leerstehen. — Königsbrück, 15. November. Die Ofenklappe hat hier ein Opfer gefordert. Zwei bei dem Korbmacher Wendler, Weißbacherstraße, in Quartier befindliche Stcinarbeiter, die Brüder Gustav und Hermann Hause au» Schmölln bei Bischofswerda, wurden, nachdem man die Zimmcrthür aufgesprcugt hatte, röchelnd und bewußtlos in ihren Betten liegend aufgefunden. Bald nach Auffindung verschied der ältere Bruder, ein Wittwer, ter zwei Kinder im Alter von 13 und 14 Jahren hinterläßt. Der Bruder de« Verstorbenen wurde in da» Krankenhaus übcrgesührt. Da« äußere Aussehen de« Todten legte zunächst nahe, auf eine statt gefundene Vergiftung durch Speisen oder Getränke zu schließen, doch ließ sich ein begründeter Anhalt hierfür nicht finden, Er ergab sich, daß die Ofenklappe geschlossen war. Da der Ofen vor dem Schlafengehen geheizt worden ist, ist anzunehmen, daß einer der Brüder in der Absicht, die Stube länger warm zu halten, die Klappe geschloffen ha«. — Plauen. Die Bcwirthschastung de» hiesigen oberen Bahnhöfe» ist dem seitherigen Bahnhofswirth in Potschappel, Herrn Schneidenbach, vom I. Dezember d. I. an übertrage» worden. Herr Schneidenbach hat den Potschappler Bahnhof 10 Jahre und vorher den Eibenstocker Bahnhof bewirthschastet. — Annaberg, 14. November. Vor einigen Tagen meldete sich beini hiesigen BezirkSkommando ein vor etwa 7 Jahren don seinem Truppentheil in Straßburg descrtirter ehemaliger Sergeant. Er war über die französische Grenze geflüchtet und hatte sich auf 5 Jahre bei der Fremdenlegion in Algier anwerben lassen. Auch hat er in der Reihe der französischen Truppen an dem Feldzug nach China «heilgenommen. Nach Ablauf seiner Dienstjahre kehrte er, ein ehemaliger Marienberger Unteroffiziersschüler, nach feiner Heimathstadt Buchholz zurück. Von da wurde er seinem Truppentheil in Straßburg zugcführt, wo ihn zunächst Strafe wegen Desertiren» und wegen eine» Insubordination«vergehen» erwartet. — Lößnitz, 14. November. Heute früh '/,7 Uhr brannte in dem benachbarten Orte Zwönitz da« Hotel „Bahnhof«- Eiche" nieder. — Der >2. November ist der Entstehungstag der säch sischen Nationalfarben weiß und grün. Al« Friedrich August der Gerechte al« Verbündeter Napoleon« I. vom >6. bi« >9. Oktober 1813 bei Leipzig geschlagen und am 23. Oktober von den Preußen als Gefangener nach Berlin und später nach Friedrichsfelde gebracht worden war, verwaltete der russische Fürst general Repnin al» Generalgouverueur da« Königreich Sachsen bi« 8. November 1814 (von da bi« August« Rückkehr stand da» Land unter preußischem Regiment«). Dieser russische Fürst general ordnete durch eine Bekanntmachung vom 12. November 1813 an, daß die sächsischen Truppen al« Abzeichen gegen aus ländische« Militär die Farben weiß (Silber) und grün «ragen sollten. Seit dieser Zeit sind diese Farben die sächsischen National farben geblieben. 1«. Ziehung 5. Klaffe 142. Königs. Sachs. Landes-Lotterie gezogen am >3. November >902. 5000 Maik aus Nr. «ES «9182. rooo Mark aus Nr. 502 2L29 «292 9417 9528 9720 >2471 12598 18088 170982022120523 23879 31455 88001 88877 87888 48788 48858 4811« 4855« 44598 45248 48298 51889 58985 551II 5928« «8874 «1799 «5884 78588 75888 75714 7588« «5882 85984 «7712 93888 95124 97885. 1888 Mark auf Nr. 1214 2888 4III 4518 8845 «418 9717 I8«98 188«« II8«2 14851 I«4«8 IS8I8 28938 2318« 23952 25784 2S137 8888« 81728 32572 35488 48192 48553 48842 4541« 45931 48494 4SI84 52833 53248 54481 55358 554S8 58532 57381 «1348 «2488 «3288 «4244 «458« 85I«7 «5548 «5979 «8379 «8822 78859 74149 82418 «3991 8523« 87752 88184 88987 89828 98II8 9I7IS 97488 98159 98813 99418. 508 Mar« aus Nr. 1571 2592 381« 4735 7341 7784 18887 17792 18871 1989» I98I3 22148 245II 24984 28188 27788 2797« 29921 38728 35243 38985 48521 48872 42995 45817 45525 45782 45918 58134 58983 51735 5I79I 58972 572«4 58921 83487 «4831 85985 88892 «8331 72818 73798 74888 74788 75817 77173 88928 82S13 88589 87155 8979« 98548 98884 91277 93973 94817 98984 98588. II. Ziehung, gezogen am 14. November 1902. 18« 888 Mark aus Nr. 98815. 5888 Mar« auf Nr. 99357. >888 Mar« auf Nr. 5882 7548 7885 12883 19714 19738 2878« 21895 25832 2819« 28179 38839 3125« 33873 33953 38277 39823 41455 48387 48528 82189 84748 87834 «9798 72818 72144 72994 78871 77851 79484 79889 79983 «2851 83383 83853 8«88I 88829 87148 89935 «9954 98445 98875 98721 92274 93993 95288. 1888 Mark aus Nr. 9253 I149I 18334 22739 2438« 27598 38738 34397 35785 38842 8881« 39188 48483 41738 41783 4388« 43829 44955 48458 48314 48794 52837 82382 82835 «5832 8573« 88889 78335 78983 82418 83817 84I8I 85812 92978 93881 9443« 95899 98882 97882. SUS Mark aus Nr. 189 879 1888 1597 2722 3535 4533 5853 5884 8228 7818 7591 7921 8881 9589 975« 1838« 1581« I8I37 18154 18824 19748 2481« 255V9 25885 25722 27287 29887 32178 32375 338«8 37133 37217 38783 39484 3987« 40742 48757 4I82I 41879 42247 44922 45178 45714 45723 47884 58580 52-89 54199 54452 57783 58278 5925« «2404 «28N «4874 85557 87081 «8328 73443 7388« 74475 77077 77145 78332 80802 83218 84377 84394 88122 87282 91311 92880 9319« 98774 97087 98515. Per Schlaf. Wir kommen jetzt in die Zeit, wo man gern lange im Bett liegt, allein alles Langschlafen taugt nichts. Das Schlafen kommt an Bedeutung gleich nach dem Essen und Trinken. Es ist in erster Linie die Stärkung des Gehirns, welches tagsüber durch Wahrnehmungen, Eindrücke, Denken, Gemüths- Bewegungen unaufhörlich thätig gewesen ist. Herz, Lunge, Magen arbeiten auch im Schlafe.' Das Gehirn hat die Eigenheit, daß es auch im Schlafe thätig sein kann. Dann träumen wir. Alles Träumen ist vom Nebel, weil da das Gehirn nicht ruht. Nur der feste, unbewußte Schlaf ist stärkend. Das Träumen kam« entstehen durch einen zu vollen Bingen, durch Nervosität und durch zu langes Schlafen. Wenn das Gehirn genügend gestärkt ist, beginnt es seine Thätigkeit von selbst. Aber diese Thätigkeit im Traume ist eine zügellose, voll der wunderlichsten Kom binationen und verbraucht ebenso viel Kraft, wie die von den Anschauungen und von der Vernunft geregelte Thätigkeit im wachen Zustande, ja, vielleicht noch mehr, weil das Gehirn sich dabei die Vorstellungen selbst herbeijchafsl, die es wach durch die Eindrücke erhält. Darum stehe man rechtzeitig auf und nehme, wenn man nichts Andres vor hat, eine leichte Lieblings-Beschäftigung vor, auch rege man die Körpcrthätigkeit durch reizlose Getränke und Speisen an, wie Wasser-, Milchsuppe, Gelreidekaffee, Semmel. Wenn man, durch die Bettwärmc zur Trägheit angeregt, wieder einschläft, so kann man sicher sein, daß ein wüstes Traumleben beginnt mit den seltsamsten Vorstcllungssprüngen, man wird vor Ermattung nicht fertig mit Schlafen und steht müder auf wie vorher. Für den erwachsenen Menschen ist es besser, den Schlaf abzukürzen, als ihn zu verlängern. Je weniger man schläft, desto größer wird das Schlafbedürfniß und desto weniger träumt man. Zuerst muß aller Tagesschlaf wegfallen. Wer Mittags schon ein bis zwei Stunden schläft, dem fehlt das Schlafbedürfniß Abends. Damit ist nur die Gewöhnung ge meint. In Ausnahme», wie z. B. beim Nachholen von ver säumtem Nachtschlaf, kann das Mittagsschläfchen nothwenbig werden. Mit acht Stunden hat ein erwachsener Mensch ge nügend ausgeschlafen. Friedrick der Große ermäßigte seine Schlafzeit auf vier Stunden und befahl dem Kammerdiener, ihn aus dem Bett zu werfen, wenn er nicht aufstehen wollte. Er Hal sich ganz wohl dabei befunden, aber Zeit zum Träu men hat er wahrscheinlich nicht gehabt. Sehr viel veranlasse» die dicken, warmen, luftabschließenden Federbetten zum langen Schlafen. Die Zeit des Schlafens ist durchaus nicht gleichgültig. Das erkennt man daran, daß sich der Körper genau an eine Zeit gewöhnt. Geht man für gewöhnlich zu einer bestimmten Stunde schlafen, so kann man in Ausnahme-Fällen machen, was man will, der Schlaf kommt nicht eher, wen» man sich auch zeitiger schlafen legt. Ist man das Aufstehen zu einer bestimmten Zeit gewöhnt, so wacht man zur Minute auf, man mag ganz gegen die Regel noch so spät schlafen gegangen sein. Man erkennt, der Körper verlangt eine bestimmte Zeit und Regelmäßigkeit zur Ruhe. Per Spuk im allen <Lerren-ause. «ne Erzählung nach Familienpapieren von Adalbert Reinold. (18. Fortsetzung.! Emil warf sich in sein Sofa und la«. Der Inhalt de« Briefe« schien ihn auf« höchste zu interessiren, — bald schmunzelte er in sichtlich zufriedener Weise, dann wieder nahm sein Gesicht einen ernsteren Ausdruck an, worin sich ein» Mitempfindung dessen abspiegelte, wa« der Briesschreiber bei Verfassung de« Briese« gefühlt haben mochte.
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