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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 20.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190212207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19021220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19021220
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1902
- Monat1902-12
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Beilage zu Nr. ISO -es „Amts- und Anzeigeblattes" Eibenstock, den 20. Dezember 1902. Amtliche Mitt-eikimgen aus der Sitzung des Stadtrattzes zu Kibeuftack vom I. Dezember >902. Anwesend: 4 RathSmitglieder. Borsitzender Herr Bürgermeister Hesse. 1) Dem Borschlage des Beleuchtung-Ausschusses auf veränderte Auf stellung der Laternen an der Promenadenstraße und an der Apotheke ertheilt man Genehmigung. 2) In öffentlicher Sitzung wird darnach einem hiesigen Baugewerken die Besugniß zur Leitung und Ausführung von Wohnhaus« und sonstigen Bauten entzogen. 3) AIS Sachverständige zum BezirkSschätzungSauSschuß wählt man die Herren Oeconomen Alban MeichSner, Christian Bogel, Heinrich Reuther und Gustav Becher anderweit für daS nächste Jahr. 4) Ueber die Anbringung eines Windfanges im Hausflur der alten Schule soll zunächst das Gutachten des BauauSschusseS berge,ogen werden. 5) Der Etadtrath beschließt, als Dekoration des neu festgestellten Stadt- Wappens die auf eurem alten Petschaft ersichtliche Dekoration in Gestalt eines Engels mit auSgebreiteten Fittichen über dem Wappen mit dar unter befindlichen beiderseitigen Arabesken anzunehmen und daS Stadt verordneten-Cvllegium um Mitentschließung zu ersuchen. 6) Einigen WasserauSschuß-Vorschlägen in Wasserleitungsangelegcnheiten wird entsprochen. 7) Hierauf beschließt der Rath, das Schulgeld der gewerblichen Zeichen schule auf 6 Mark zu ermäßigen, in der Hoffnung, daß die Königliche Staatsregierung der Schule eine weitere Staatsberhilfe verwilliyt. Mit dem weiteren Ausbau der gewerblichen Zeichenschule im Sinne deS BorschlageS deS für dieselbe eingesetzten Ausschusses ist man einver standen. 8) Die Grundstückstheilung, Parzelle Nr. 108 und I0S betr., wird genehmigt. 9) Zuaestimmt wird den, Bau-Ausschußvorschlage, auf Herstellung einer massiven Bachbrücke aus ZoreSeisen bei Lohgerber Schubert. 10) Vor Entschließung über die straßenmäßige Herstellung des Windischweges ist zunächst mit dem Pfarrlehn zu verhandeln. 11) Bon dem Haushaltplan für die Kirchenkasse auf daS Jahr 1903 nimmt man aenehmigend Kenntniß. 12) Ebenso von einem Dankschreiben der Albine verw. Flemmig für be zeugte Theilnahme anläßlich des Todes ihres Gatten und 13) von den Kassenübersichten der Stadt« und Sparkaffe für Oktober bez. November 1902. 14) Die elektrische Beleuchtungsanlage des Kaufmanns Paul Heckel an der Larlsbaderstraße findet stadträthliche Genehmigung. 15) Von der Abrechnung über die Brückenherstcllung im Winkel nimmt man Kenntniß und ist mit der Auszahlung der Baukosten nach Abzug der vertragsmäßigen Caution einverstanden. 16) Die vom Jndustrie-Schul-Ausschuß vorgeschlagenen Herstellungen im Jndustrieschulgebäude werden genehmigt. 17) Gegen die Verschenkung von 2 aus der Kirche entfernten Kirchen« kronleuchtern an 2 Diasporagemeinden hat man von kirchencoinspektions- wegen keine Einwendungen zu erheben. 18) Die Hahn'sche Nestparzelle am Stern will man als Lagerplatz für städtische Baumaterialien verwenden. 19) Die Zinsen der Karl Gottfried Dörsiel-Stiftung schlägt man mit Ein verständnis; der Stifterin wieder dem Kapitale zu. 20) Endlich nimmt man noch Kenntniß a) vom Haushallplan der Sparkasse für 1903 und b) von der Gewährung einer Staatsbeihilfe an die Zucht genossenschaft. Zur Beschlußfassung gelangten noch 6 Bau- und 7 verschiedene andere Angelegenheiten. Araverlieve — Araberrache. Eine Erinnerung vom Nil. Von Lothar Röder. Es war ei» entsetzlich heißer Tag gewesen, ein wolken loser Junilag - und wer einmal einen Sommer in Kairo zugebracht hat, der weiß, was das dort heißt. Am Tage ist dann auf den Straßen wenig zu sehen und erst mit Anbruch der Dämmerung entwickelt sich das eigentliche Leben der Stadt, sowohl in dem europäischen Viertel als auch in dem Araberquartier. In dem kühlen Garten des Hotel du Nil saßen an die sem Abend zwei Herren bei einem kühlen Trank Münchener Spaten und einer guten Cißarre, beide groß und schlank gebaut, beide blond und breitschulterig und doch der Eine von entschieden englischem Typus, während der Andere seine deutsche Abkunft nicht verleugnete. „Und was machen Sie heute Nacht, Faulconbridge?" fragte der Letztere in geläufigem Englisch. „Well — es ist die Nacht des Tropfens,-)" erwiderte Sir Henry Faulconbridge, der als Leutnant in einein cgyp- tischen Kavallerie-Regiment stand, „da giebt es, wie Sie wissen, ei» interessantes Bild, und ich habe mit Ibrahim eine Fahrt mittelst Barke auf dem Nil nach Helnan hinauf verabredet. Kommen Sic mit, Prittwitz?" Baron v. Prittwitz blies den Rauch seiner Cigarre in dicken Wolken von sich, während sich seine Miene ein wenig verfinsterte. „Gewiß, Faulconbridge, ich komme mit - schon um Ihretwillen." „Was heißt das — um Ihretwillen?" „Das heißt, Faulconbridge, daß Sie sich vor dein Ibra him ein wenig in Acht nehmen sollten," entgegnete Prittwig mit Nachdruck. Da erhellte sich Faulconbridge'S sonst so echt englisch ernsthaftes.Gesicht und er rief vergnügt: „Was— in Acht nehmen soll ich mich vor ihm — vor dem jämmerlichen Araberjüngling? Was kommt Ihnen nur in den Sinn? Außerdem ist er ein Reform - Moslem und von einem Rcligionshaß oder Fanatismus ist doch bei ihm keine Rede." „Das nicht, Faulconbridge — allein Sie müssen mich auch nicht für blind halten oder so lhun, als ob Sie mich falsch verständen. Meinen Sic denn, ,ch hätte nicht benicrkt, ivie die kleine Zoraidc bei jeder Gelegenheit durch ihren Schleier hindurch mit ihnen kokettirt —?" „Well — und was weiter?" „Ihr Vetter, Achmed Effendi, ist auch Reform-Moslem — und hat sie Ibrahim zur Gattin bestimmt, die Hochzeit sott demnächst gefeiert werden — und gegen alles mohame dänische Herkommen haben sich die jungen Leute schon öfters gesehen, wenn auch nur von ferne — aber das hat genügt, daß sich Ibrahim in Zoraides Augen sterblich verliebt hat. Er spricht viel von Hafis, liest viel in dessen Gedichten und macht selber Verse. Kürzlich hat er auch selbst ein paar Verse gemacht, die ich ungefähr so übersetzen möchte: Wie schön Du, o Zoraid«, bist — Du meiner Augen Weide bist, Sah ich auch Nie Dein lieb Gesicht, Dein Haar, das weich wie Seide ist - Ich weist, dast Du, 0 süsteS Rind, Geboren mir zu Leide bist. Wirst Du nicht mein; Dein starrer Sinn Der Tod dann für UN» Beide ist —" „Ein netter Liebhaber, der mit dein Dolch in der Hand die Gunst seiner Liebsten ertrotzt!" lachte Faulconbridge. „Sie sehen daraus," beharrte der Andere ernst, „daß ') Die Nach« «om irs.—rv Juni, in der der Nil zu steigen beginnt. dieser „jämmerliche Araber" nicht zum Stamme jener Asra gehört, welche sterben, wenn sie lieben, sondern eher zu denen, die da rödlen, wenn sie lieben." Hier wurde das Gespräch unterbrochen, denn am Tische stand plötzlich ein hagerer Jüngling, etwas über Mittelgröße mit schwarzem Schnurrbärtchen, mandelförmig geschnittenen schwarzen Augen. Das hübsche Gesicht trug unverkennbar semitischen Typus und das Fez, daß er zu dem weißen An zug nach enropäischem Schnitte trug, kennzeichnete ihn ats Moslem. „Guten Abend, meine Herren," sagte er in gutem Eng lisch, indem er sich einen Stuhl herbeizog, „gestatten Sic mir, mich zu Ihnen zu setzen." „Bitte sehr, Ibrahim Effendi," entgegnete der Englän der, „es ist uns sehr angenehm: bis zur Abfahrt der Feilste haben wir ja wohl auch noch eine Viertelstunde Zeit. Die könne» wir verplaudern." „Gewiß, Sir Faulconbridge, und es ist mir eine Ehre, diese kurze Zeit in Ihrer und Ihres Freundes angenehmer Gesellschaft zuzubringen. Darf ich Sic zu einer Flasche gel bem Sodawasser") entladen?" „Wir danken sehr," sagte Faulconbridge, „wir bleiben lieber bei unserm Münchener. Wenn Ihnen überhaupt unser Beider Gesellschaft so angenehm ist, so können Sic dieselbe noch länger genießen. Mein Freund Prittwig macht nämlich die Nilfahrt mit." Ibrahim sandte verstohlen einen raschen, nicht gerade freundlichen Blick zu Prittwitz hinüber, faßte sich dann abel- rasch und sagte: „Ah — das ist mir sehr angenehm!" Bald knallte der Pfropfen der Sektflasche und der Sekt schäumte in dem hohen Spitzglase. Die Unterhaltung floß leicht und ungezwungen, und Ibrahim machte dabei seiner in Paris und Berlin genossenen gesellschaftlichen Bildung alle Ehre. Daß er ab und zu einen kurzen argwöhnischen Blick zu Prittwig Hinüberwars, bemerkte nur dieser. Nach einer Viertelstunde begab man sich durch die jetzt schon von allerhand phantastischen Gestalten wimmelnden Straßen hinab zum Nil. Die Festste lag am Ufer, offenbar von Ibrahim schon vorher bestellt nnd man stieg ein. Energisch schlug der Schiffer die Wogen mit den Rudern, die Wellen des uralten heiligen Stromes schlugen lullend gegen des Fahrzeuges Planken. Die Sterne blickten hernieder räthselhaft groß und leuchtend und die beiden Nordländer blickten voller Erstaunen auf das ungewohnte Schauspiel. Denn Beide befanden sich erst seit wenigen Tagen in Egypten. Und den Strom hinauf, hinunter schossen kleinere und größere Barten, Bote und Dampfer, denen Papierlaterncn anstatt der Schiffslichter dienten. An den Ufern aber wallte das Volk in Schaaren von Tausenden hin nnd her, Flüstern, Murmeln, Rufen, Schreien und Lachen erfüllte die noch immer recht warme Abendluft, lind die Lichter der Riesenstadt, die großen elektrischen Ricsensonnen aus dem Europäerviertcl glänzten über den Strom hin, über gossen die murmelnden Wellen mit flüssigem Silber. Aber schwächer wurden die Lichter, leiser, undeutlicher der Schall der Menschenstinnnen, je weiter man den Strom hinaufkam. Da rief Ibrahim plötzlich, die Hand ausstreckend: „Sehen Sie dort, Gentlemen!" Und in der That bot sich ein feenhaftes Schauspiel dar: Im Osten, über dem arabischen Gebirge ging der Mond auf, strahlend und von ungeheurer Größe wie eine Riesensonne, rasch höher kommend und seine volle Scheibe den Blicken der Staunenden darbietcnb: In wenigen Sekunden waren das wüste, steinige Gebirge, die während der dürren Zeit völlig verbrannte Nilebene, der Strom und die westlich am lichtscheu Gebirge auftauchcnden Riesendreiecke der Pyramiden in Fluchen magischen Silberlichts getaucht. Faulconbridge hatte sich aufgerichtet und schaute wie ge bannt zu dem ausgehenden Gestirn hinüber, Prittwitz stellte sich ebenfalls, als lei er ganz hingerissen — aber unter den halbgeschlossenen Lidern beobachtete er scharf Ibrahim, der dicht neben den Leutnant getreten war. Plötzlich schrie Faulconbridac gellend auf, wirbelte im Kreise herum, packte dabei den Egypter mit Riesenkraft mit beiden Fäusten ain Halse und war mit ihm im nächsten Augenblick über Bord verschwunden. Prittwig stieß einen Fluch aus, schlang sich rasch ein Tau, das in jeder Barke liegt, um den Leib und befahl dem Schiffer, dieses Tau fest- zuhalten, an Bord zu befestigen und ihn in die Höhe zu ziehen, sobald er rufe. Der Schiffer war bei dein gräßlichen Vorfall aus seiner stoischen Ruhe aufgeschreckt, hatte ebenfalls einen gellenden Schrei ausgestoßen nnd that nun eilends, was ihm befohlen. Prittwig sprang ins Wasser, in dem sich vlätschernd ein schwarzes Knäuel wälzte. Im Mondschein sah er Faulconbridge mit einem Arm und beiden Beinen gegen das Wasser ankämpsen, um oben zu bleiben. Mit der anderen hielt er Ibrahims Kehle zusammengeprcßl, dessen Finger sich in des Leutnants Rock gekrampft hatten. Mit Riesenanstrcngung faßte Prittwig den Freund am Arm und schrie dem Schiffer zu, das Tau anzuziehcn. Mit vereinter Anstrengung gelang es, die beiden an einander ge krampften Körper an Bord zu ziehen. Ein schrecklicher An blick bot sich den Beiden dar: Ibrahim war todt, blau im Gesicht, von der stählernen Faust des Briten erwürgt, und vielem selbst steckte ein scharfes Dolchmesser im Rücken. Als man Beide auf Deck hatte, fiel Faulconbridge in Ohnmacht. Nachdem man die starren Fäuste des Egyptcrs von seinem Rocke gelöst, gelang es Prittwig, ihn noch einmal ins Leben zurückzurufcn. „Ist — er tobt?" lispelte er. „Ja", erwiderte der Andere, „wie ist Ihnen —?" „Garnicht — es ist gleich zu Ende — aber es ist gut — daß er — todt ist! Ich — hab — ihn erwürgt! Zoraide —" Er fiel zurück und war todt. „Araberliebe — Araberrnchc!" murmelte Prittwig. *) So bezeichnen die Muhamedaner den Champagner, (den sie sehr lieben) um nicht mit dem Weinverbote deS KoranS in Konflikt zu grrathen. Vermischte Vachrichten. — Eine Berbrecherroma» - Gestalt ist jüngst in Philadelphia in die Hände der Polizei gefallen. Der Mann hieß Dickinson, stammt aus guter Familie, hat eine höhere Bildung genossen, entwickelte sich aber, augenscheinlich au» Anlage und Neigung, früh zum gewerbsmäßigen Einbrecher. Schon hatte er anderswo verschiedene Gefängnißstrasen verbüßt, als er vor zwei Fahren in Philadelphia auftauchtc und miler sorgfältiger Ver heimlichung seiner schlimmen Vergangenheit durch bestechenden persönliche» Eindruck, Geschicklichkeit und -Glück sich als Teil haber einer bedeutenden Fabrik von Herrenwäsche und einschlägi gen Gegenständen zu versorgen wußte. Und nun begann er ein Doppelleben, wie inan eS sonst nur in wohlfeilen, hauptsächlich Pariser Kriminalromanen beschrieben findet: Am Tage war er ein anständiger, musterhafter Geschäftsmann, Abend« schlüpfte er in seiner eleganten Wohnung als Mann von gutem Ton in seinen Frackanzug und wenn c» Mitternacht wurde, zog er in dieser Vermummung auf Raub aus. In den letzten Monaten sind in Philadelphia über hundert gehcinmißvolle Einbrüche ver übt worden, die man zum allergrößten Theil auf diesen geschickten Gauner znrückführen zu müssen glaubt Er verstand sich auf Alle«, war ein äußerst geschickter Mechaniker und hatte sich sein berufsmäßige« Handwerkszeug selbst «»gefertigt. Auch die sonsti gen zu seiner verbrecherischen Thätigkcit nöthigen Arbeiten be sorgte er, soweit möglich, selbst. In seiner Wohnung hatte er in einem sorgfältig verschlossenen Kabinet einen GoldschnnedSschnielz- ofe» mit allem Zubehör eingerichtet. Zuletzt überraschte man ihn vor einigen Tagen, al« er gerade im Begriffe war, in ein Hau« cinzubrechen. Er wehrte sich wie ein Verzweifelter, entriß einem Polizisten den Revolver und machte den Mann durch einen Schuß in« Bein kampfunfähig, wurde aber schließlich von der lieber macht bezwungen. Man fand in seiner Wohnung Massen von zerschlagenem Silberzeug, Juwelen und sonstigen Kostbarkeiten, alle» Beute seiner letzten Raubzüge. — Zigarren und Tuberkulose. Die amerikanischen medizinischen Zeitungen verzeichnen, wie da« „Wiener Extrablatt" mittheilt, mit großer Genuglhuunz eine Verordnung aus der Insel Cuba, gemäß welcher in Zukunft alle Zigarrenarbeiter und -Arbeiterinnen, welche der Tuberkulose verdächtig sind, aus den Zigarrensabriken ausgeschlossen sind. Ferner soll daraus gesehen werden, daß die Fertigstellung der Zigarre, bezw. de« Zigarren cndcS, nicht mehr durch Anfeuchtung mittel« der Lippen, sondern mit einem in Wasser getauchten Schwamm geschieht. Diese Ver ordnungen geschahen, nachdem eine bakteriologische Untersuchung der durch einen Lungcnschwindsüchtigcn hergestclllen Zigarren ganze Kolonien von Tuberkelbazillen im Zigarrenende, also eine direkte Gefahr für Raucher, konstatirt wurde. Noch schlimmer sind aber manche kalifornische Zigarren, die von Chinesen fabrizirt werden, von denen viele mit dem Aussatz und anderen ansteckenden Krankheiten behaftet sind. — Da« blinde Telephon. Die „M. N. N." erzählen: Ein Geschäftsreisender besuchte einen sehr beschäftigten Kaufmann und in seinem Eifer, ein Geschäft zu machen, wurde er lästig, al« plötzlich das Telephon klingelte. Der Kaufherr nahm das Hörrohr auf, horchte ein wenig und sagte dann: „Schon gut, ich bin eben mit einem Herrn im Gespräch, doch wir sind so ziem lich fertig, in einer Minute werde ich oben sein." Der Reisende setzte die unterbrochene Unterhaltung fort und war bald wieder im Zuge, al« da« Telephon von Neuem klingelte. „Gut, icb komme," sagte der Ches ins Telephon, und zu dem Besuch sich wendend, bat er, auf einige Minuten zu entschuldigen, worauf er verschwand. Der Reisende wartete eine gute Weile, unv glaubte mehrmals Schritte zu hören, die sich näherten. Er lief im Bureau hin und her und drückte au« reiner Langweile auf einen Knops, der sich ain Schreibtische befand, wo der Kaufherr gestan den hatte, worauf zu seine:» Erstaunen das Telephon klingelte. Er untersuchte dasselbe näher und fand, daß c« ein blinde» und nur mit dem Schreibtisch verbundenes war, und daß da» Klingeln nur den Zweck halte, den Besucher los zu werde». Auf diese Crkennlniß hin entschloß sich der Muslerreisende, nicht länger mehr zu warten, sondern „drückte sich" mit größtmöglicher Gcschwindigkcit. — Der kluge Herr Pfarrer. Aus Koburg wird der „Thür. Ztg." ein heitere« Geschichtchcn mitgetheilk, da» sich jüngst in einem benachbarten Dorfe zugetragen haben soll. Dort hatte der Pfarrer schon lange seinen Acrger darüber, daß des 'Nachbars Hühner seinen Garten aussuchten und darin scharrten, um ihrer -Nahrung nachzugehcn. Aber so oft er auch den benachbarten Bauern aufforderte, seinen schadhaften Zaun, durch den die Hühner in den Pfarrgarten bequemen Einlaß fanden, auSzubessern, der Bauer that nicht« dergleichen. Eine« Tage« nun kam dem Pfarrer eine geniale Idee. Er ließ sich von seiner Frau zwei Eier geben und schickte diese seinem Nachbar mit einer schönen Empfehlung, die Hühner hätten die Eier in dem Pfarrgarten gelegt. Der Erfolg war durchschlagend, denn am andere» Tage war der Zaun ausgebessert; fürchtete doch der Bauer, seine Hühner könnten noch mehr Eier in den Pfarrgarten vertragen. — Eine „muthigc" Dame richtet im „Schwarzw. VolkSsr." in einem Eingesandt an die Herren de« dortigen Männergesangvereins bezüglich de« Tanzen« bei geselligen Unter haltungen eine bescheidene Bitte, dahingehend, „diese Herren möchten da« nächste Mal dem Herrn Vorstand ganz einfach er klären, daß sie nicht tanzen wollen. Letzterer wird dann gewiß Erbarmen haben und die Tanzunterhaltung weglassen. E« wäre die« auch sehr im Interesse von un« arnicn Mädeln zu wünschen; denn um die Wände der Licdcrhalle zu dekorircn, machen wir gewiß nicht Toilette und um die wenige Male, die e« Eine zu tanzen trifft, auch nicht. Und diele paar Touren mit liebens würdigen Vettern, Onkeln und gerührten alten Herren!" M. - Pf. pro k>u «ito ZA beregnete- leldrusch, -inendrusch, 1 2 2 - prach. < bteslaer » fremder, Braugerste, fremd«. - sächsische. <kh«m»itz«r Marktpreis« am 17. Dezember 1902. Weizen, fremde Sorten, 8 Mk. 75 Pf. bi- 9 " "" 3 2 2 . sächsischer, 7 Roggen, nieder!, sächs. 7 ' 7 6 7 8 7 6 6 10 Mahl« u Futtererbsen 8 Heu , beregne' Stroh, Flea« . Maschi Kartoffeln vutter 35 « , 7 , 55 10 « « 7 « 20 , , , « 10 « ' 7 , 20 » » » » 65 » « 6 , 90 » , , , 40 « » 50 » « - » — « « 9 , 40 . , - . 25 « « 7 . 75 ... - 50 « . 7 , — « , » , 90 - « 7 , 15 « »» « — r , 11 « 50 » « « » 50 « . 9 » — , « , , 75 , , 4 - 25 « « ' 50 « , 8 . — SSI» 80 « « 3 . 30 » » » » 80 « « 2 . 30 » » » » 50 » « 2 - 50 » « « » 20 « , 2 . 75 , > 1 ,
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