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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 30.06.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190306307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19030630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19030630
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- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1903
- Monat1903-06
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sührung derselben seinen Söhnen an« Herz, zumal e« galt, einen Ersatz für da« verlorene Wittenberg zu finden. Von hier wurde daher Melanchthon berusen, der aber bald nach seinem lieben Wittenberg zurückkehrle, sowie die Prosessoren Sligel u. Stügel, und da» neue Institut wurde durch den Bischof von Am-dorf eröffnet. Der vielgeprüsle Stifter der Universität aber wurde, al« er au« der Gefangenschaft zurückkehrle (1552), mit tausend fachem Jubel von den Studierenden begrüßt und äußerle, sichtlich erfreut, zu dem ihn begleitenden Kranach: .Sieh' da, Bruder Studium!" Die feierliche Einweihung der neuen Universität durch Johann Friedrich den Mittlern fand gleichwohl erst am 1. Febr. 1558 statt. Nach der früher» Blüte derselben schien in den letzten Jahren ein bemerkenswerter Rückgang der Frequenz eingetreten zu sein, und erst in diesem Sommersemester hat dieselbe die seit langem nicht mehr erreichte Höhe von rund WO Stu dierenden erreicht. Zu allen Zeiten aber hat sich die Jenenser Hochschule al« eine weithin strahlende Leuchte freier Forschung bewährt, und wenn die akademische Jugend ihrem .Han-Fried", dem bei der 300jährigen Jubelfeier der Universität (1858) er richteten Standbilde ihre« erlauchten Stifter«, feucht-fröhliche Huldigungen darbringt, so wird da« geflügelte Wort: .In Jene lebt sich'« bene!" zu vollster Wahrheit. De« erlauchten Stifter« Name aber lebt in aller derer Herzen fort, die Heldenmut und Standhaftigkeit auch in religiösen Dingen zu schätzen wissen. Gin Dämon. Roman von Th. v. Rfengersdorff. «Schluß.) Er führte Elsa in die Kajüte und bat sie, einige Erfrisch ungen zu sich zu nehmen, während er da« Dokument hervorsuchcn wollte. Da« arme Mädchen hatte seit langen Stunden nichts ge nossen: die Ausregung hatte sie ganz beherrscht; so machte die Natur jetzt ihre Rechte geltend und hastig nahm sie von dem Wein und den Bi«kuit«, die er ihr angeboten, zu sich. Sic brannie vor Ungeduld, da« Schiff, sobald sie das viclbedcutende Papier in den Händen hatte, wieder verlassen zu können. Feddersen blieb ziemlich lange fort. Elsa wollte sich schon, von einer leisen Unruhe erfaßt, erheben, als er cinlrat. Ein Blick überzeugte ihn, daß sie das vor ihr stehende Glas Wein kaum berührt halte. .Du hast ja noch garnicht getrunken," sprach Feddersen freundlich; .ich kann dich nicht von mir lassen, ohne daß du, der dir Anstrengung und Aufregung die Schwäche aus dar Ge sicht gezeichnet habe», ein Gla« kräftigen Weine« zu dir ge nommen hast!" Elsa leerte heftig da« Glas, um dann mit zitternden Fingern nack> dem Dokumente zu langen. Ein böse« Lächeln umspielte Feddersens Lippen, während er da« Papier in die Hände seiner Richte legte. .Dank!" stammelte sie mit aufleuchtendcn Blicke». Kaum aber war das Wort ihren Lippen entschlüpft, al« plötzlich ihr Kops schwer zurücksank, während ihre Augen sich schlossen und ihr Gesicht eine fahle Blässe überzog, sodaß sie dalag wie eine Tote. Mit teuflischem Ausdruck beobachtete Feddersen die Wirkung de« Schlafmittels, da» der Wein enthalten, den sie geirunken batte. So stand er noch, al» ein lautes Signal vom Deck herab erscholl. Fast gleichzeitig verkündete eine schaukelnde Bewegung, daß da« Schiff die Anker gelichtet und seine Fahrt begonnen hatte. Hoch richtete Rolf Feddersen sein Haupt aus und e« war die wilde Grausamkeit des Panthers, mit der er aus da« Pfäd chen vor sich blickte, das machtloser denn je in seine Gewalt ge geben war. „ES ist gelungen!" kam c« zwischen seinen Zähnen hervor. „Ich werde nicht unterliegen! Der Preis de« Kampfe« ist mein! Ich trotze dir, Schicksal! Du wolltest mich bezwingen, aber du bist ohnmächtig gegen mich, — ich habe gesiegt!" Elsa wußte nicht, wie lange Zeit vergangen war, bi» sie aus ihrer Betäubung wieder erwachte. Al« sie die Augen aufsckstug, stand Rolf Feddersen vor ihr; in seiner Hand hielt er da» Papier, für da» Elsa ihm aus da« Schiff gefolgt war. Bestürzt fuhr sic empor. „Du hast lange geschlafen," sprach er ironischen Tone». „Wir sind bereit« auf offener See, weit weg von Hamburg." Ein Aufschrei unterbrach ihn. .Ewiger Gott!" ries Elsa verzweiflungsvoll. .Keine Szene!" gebot er rauh. .Du bist vollständig in meiner Gewalt, also vermeide alle«, was mich reizen könnte!" Jegliche Farbe wich au» ihrem Antlitz. „Was hast du mit mir vor?" zwang sie sich zu sprechen. „Willst du deinen Schandtaten die Krone aussctzen und mich töten? Rede, ich bin auf alle» gefaßt!" Feddersen zuckte die Achseln. „Dein Tod brächte mir keinen Nutzen," versetzte er ruhig. .Ich habe dich au» Hamburg entfernt, weil dein Vater dorthin zurückgekehrt ist. Will er dich jemals Wiedersehen, so muß er sich meinen Wünschen fügen!" « Elsa stöhnte schmerzlich auf. Wie hatte sic so verblendet sein können, diesem Teufel in Menschengestalt auch nur eine Sekunde lang zu vertrauen? Nun war c« zu spät! Keinen Moment zweifelte sic an der Wahr heit seiner Worte. .Seit wann haben wir den Hamburger Hafen verlassen?" fragte sie, ihre Stimme zur Festigkeit zwingend. Sic wollte ihm den Triumph nicht gönnen, sie schwach und zagend zu sehen. .Seit mehr al» vierzehn Stunden," versetzte er schnell. .Da» Gla« Wein hat eine sehr vorzügliche Wirkung getan!" Sie achtete de» Spotte» in seinen Worten nicht. „Wohin gedenkst du mich zu führen?" sragtc sie wie vorhin. .In die Neue Welt!" lautete seine Entgegnung. Elsa erhob sich und trat ihm langsam näher. „Und dort, wa» willst du dort mit mir beginnen?" fragte sie, ihre Augen durchbohrend in die seinen versenkend. Da» Grinsen eine» Dämon» war e», da« seine Züge ver zerrte. Dort . . . wa« ich dort mit dir beginnen will?" zischte er hervor. „Dort wirst du meine Gefangene sein, bi« dein Vater sich meinem Willen im vollen Umfange gefügt haben wird. Ich habe jetzt doppelte Waffen gegen ihn in den Händen ; dir eine bist du und die andere ist die Fälschung, welche vernichtend gegen ihn zeugt, diese» Papier!" Ein gurgelnder Wutschrei ließ fast da« letzte Wort in seiner Kehle ersticken. In seinem Triumph halte er alle Vorsicht vergessen. Er wußte e« selbst nicht, wie e« geschehen, daß da« Mädchen, welche« wie au» Stein gehauen vor ihm gestanden, plötzlich da« Papier seiner Hand zu entwinden vermocht hatte, um datselbe, ehe er e« hindern konnte, mit zitternden Fingern in tausend Atome zu zer reißen und ihm vor die Füße zu schleudern. .Elende!" schrie er aus und seine Faust erhob sich gegen die Wehrlose. Da plötzlich ertönte ein furchtbarer Krach ; wie von Riesen gewalt cmporgehoben, bäumte sich da» mächtige Fahrzeug empor, ein donnerndes Getöse, ein Brausen und Zischen, ein hundert facher Schrei und - ein entsetzliche« Bild entrollte sich auf dem Meere. Der Kessel war explodiert und hatte den Dampfer in die Lust gesprengt. Durch drübe Nebelschleier verhüllt, ging die Sonne erst spät an jenem Tage auf. Sic beleuchtete eine Szene grauenvoller Verwüstung und Vernichtung. In Trümmern trieb da» stolze Handelsschiff auf den Wogen. Und auf der ganzen weiten Fläche umher keine Spur von Leben. Doch jetzt weit unten am Horizont, wird ein weißer, leuchtender Punkt sichtbar, — ein Schiff, das sich mit vollen Segeln der Stätte de« Unglück» und de« Verderben« nähert. . . . 24. Vereint. Es war an einem Hellen, klaren FrllhliugSmorgen. Durch die Fenster der alten Jakobikirche zu Hamburg drangen die glänzenden Sonnenstrahlen und überfluteten mit ihrem lichten Glanze ein Brautpaar, über da« der Priester die letzten segnenden Worte sprach. E» war ein schöne« Bild. Die zarte Gestalt der Braut schmiegte sich mit hingcbender Zärtlichkeit an die kraftvolle, echt männliche Erscheinung de» Bräutigam«, dessen Blicke glückstrahlend auf dem holden Antlitz de» jungen Mädchen« ruhten, daß sich ihm zu eigen gegeben für alle Zeiten. Da« bindende „Ja" war gesprochen, sie waren vereint für immerdar. Ter glückliche Mann schlang den Arm um sein Weib und führte sie zu einem alten Herrn, der die Neuvermählte mit Freuden tränen in seine Arme schloß. „Gott segne dich, Elsa, mein Kind!" flüsterte er bewegt. „Golt segne euch beide. Ihr habt euer Glück schwer crstreiten müssen. Möge c« euch treu bleiben, daß ist mein einziger Wunsch!" Wie durch ein Wunder war Elsa dem entsetzlichen Schicksal entronnen, da« allen andern aus dem Schiffe Befindlichen Tod und Verderben gebracht hatte. Als da« Fahrzeug, da« unter Claudiu« Franck- Führung stand, sich der unheilvollen Stätte näherte, bemerkte er unter zahl los herumschwimmcnden Trümmern ein menschliche« Wesen, da« sich krampfhaft an einem Balken angeklammert hielt. Er ließ sofort ein Boot aussetzen, um, wenn möglich, Hilfe und Rettung zu bringen. Wie groß war sein Erstaunen, al« er in der Geretteten Elsa erkannte. Sofort ward ihr die sorgfältigste Pflege zu teil, doch erst nach Stunden war die Aermste im stände, von dem furchbaren Unglück zu berichten, dem so viele Menschen zum Opfer gefallen waren. Die ganze Bemannung des Schiffe«, die Waren, alle» hatte da« unersättliche Meer verschlungen. Auch Rolf Feddersen war zu Grunde gegangen; die gerechte Strafe de« Himmel» halte ihn erreicht, al« er seine Hand gegen eine Schutzlose erhoben. In Hamburg angelangt, führte Claudiu« die Gerettete so gleich nach Altona zu seinem Vater, doch er fand denselben nicht daheim. Der Justizrat halte Elsa» Schreiben au« Wien kaum erhal ten, al« er nicht« Eiligere« zu tun gehabt hatte, als unverzüglich dorthin abzureiscn, um Elsa in ihre Heimat zurückzuholen. So empfing nun statt seiner Bergen freudebebend die gerettete Tochter au» Claudiu«' Hand. Ein neue« Leben ging fortan für Elsa aus; sie, die bisher so wenig Liebe genossen, wurde jetzt mit Zärtlichkeit überschüttet und ein wunderbarer Friede kehrte in ihre Seele ein, ein Friede, wie ihn nur die köstliche Gewißheit, vor allen Stürmen geborgen zu sein, einem Herzen zu teil werden läßt. Al« Justizrat Franck, welcher sofort von Elsa« wunderbarer Rettung verständigt worden war, von seiner Reise zurückkehrle, brachte er die Nachricht mit, daß Fred Walker sich in seinem Gefängnis erhängt habe, nachdem er den an Erich Feddersen verübten Totschlag eingestanden hatte. Frau Thekla kehrte nicht nach Hamburg zurück; da» Ver mögen, da» ihr Feddersen hinterlassen, gestaltete ihr, ihren Neig ungen gemäß in Pari» ein sorgenfreie» Leben zu führen; mehr begehrte die Herz- und gefühllose Frau nicht. Wohl hatte sic der gewaltsame Tod ihre» Bruder» er schüttert, allein sie war eine zu selbstsüchtige Natur, al» daß dieser Schmerz eine nachhaltige Wirkung aus sie hervorgebracht hätte. Erich» tragische» Ende ließ sie vollständig kalt. Wa« ihren Gatten anbelangte, so hatte sie den kalten, finsteren Mann stet« ein wenig gefürchtet, und al» sie seinen Tod erfuhr, hob ein Seufzer der Erleichterung ihre Brust. So ward dieser ränkcvolle Mann nicht einmal von der Frau betrauert, die er au» dem Staube erhoben, indem er ihr seinen Namen gegeben hatte. Die schlummernde 'Neigung Claudiu» Franck» zu Elsa Ber gen ward durch ihr stete» Beisammensein zur Hellen Flamme angefacht ; nicht vieler Worte bedurfte e», um sie einander finden zu lassen, und mit inniger Herzensfreude segneten die Väter den Bund der Kinder. Nur eine einzige Bedingung knüpfte Bergen an sein Ja wort: Claudiu» sollte da« Seemann-leben aufgeben, und gern fügte sich der junge Mann diesem Wunsche. Welche» Opfer wäre ihm zu groß gewesen, um den Besitz der Geliebten zu er langen ? , Bergen kehrte nicht mehr in da« öffentliche Leben zurück. Er sehnte sich nach seinem früheren Wirkungskreise und die alten Freunde waren ihm fremd geworden. Er überredete den Justizrat, sich zur Ruhe zu setzen, um mit ihm gemeinschaftlich im sicheren Hafen de» Frieden« von den Stürmen de« Leben« auSzuruhen. Am grünumkränzten User der blauen Alster erwarb er einen prachtvollen Besitz und hier bildeten die beiden alten Freunde mit dem jungvermählten Paare eine glückliche Familie, welche, nur für sich selbst lebend, alle Freuden einer stillen, traulichen Häuslichkeit genoß. Inmitten ihre« jungen Glücke« hatte Elsa aber nicht ihre Wiener Freunde vergessen , ein lebhafter Briefwechsel entspann sich zwischen beiden Familien, und so weit die Entfernung auch war, so blieben doch die innigen Beziehungen stet« mit unver minderter Zärtlichkeit aufrecht erhalten, denn wedcv-die Zeit noch da« ihr treu bleibende Glück konnte in Elsa« Herzen da« An denken derjenigen verwischen, die ihr einst in ihrer Verlassenheit hilfreich beigestandcn hatten. Claudiu« liebte seine junge Gattin um ihre Treue für ihre dereinstigen Freunde nicht weniger und er selber war e«, der aus der Hochzeitsreise, die da« junge Paar nach dem Süden an trat, einen persönlichen BesuL bei Baron Lorenzen und dessen edelmütiger Gattin vorschlug. Sc lernte er diejenigen auch näher kennen, denen Elsa so viel zu danken hatte, und von nun an ward jeder Bries au« Wien von beiden Gatten gleich freudig begrüßt. Aber nicht bei Briesen allein sollte e« bleiben. Al« der zweite Frühling im Blütenschmucke stand, da brachte er dem «rau ten Landhausc an der blauen Alster die Botschaft, daß Baron Lorenzen und seine Eva dem Feste beiwohnen wollten, da« ter Taufe de« Erstgeborenen der jungen Gatten galt. „Eine höhere Hand hat uns wunderbare Wege geführt!" sprach Elsa mit verklärten Zügen. „Ja, wunderbare Wege!" wiederholte Claudiu», sie innig an seine Brust schließend und mit unsagbarer Zärtlichkeit auf sie nicderblickend. „Aber wa« auch über uns verhängt ward, alle« löste sich zum Guten, denn c« ließ mich dich finden und mir zu eigen erwerben, mein einziges Glück, mein herzige», mu tige» Weib. Aber wie viel hast du ertragen müssen, und nur deiner Energie haben wir unser jetzige« Glück zu danken. Wenn du nicht so unverzagt dein Glück im Auge behalten hättest, so würden wir uns wohl nie gefunden haben. Gott segne dich und erhalte dir deine Tatkraft, denn nur ein fester Wille führt zum Ziel!" Vermischte Nachrichten. — Wetterregeln kür den „Hausgebrauch" 1. Am Morgen: u) Schöne» Wetter wird, wenn der Himnul weißlich aussieht und wolkenlos ist, oder wenn die Morgendünste sich zwischen st und l>> Uhr zerteilen, oder wenn Wolkenstreifen im Osten stehen; t>) schlechte« Wetter gibt c», wenn die Wolken bei bedecktem Himmel niedrig ziehen, oder wenn die Morgen röte intensiv gefärbt ist. 2. Am Abend: a) Schöne« Wetter wird, wenn sich nach Sonnenuntergang die Wolken lebhaft rot färben, oder wenn e« bei wolkenlosem Himmel wetterleuchtet; i>) schlechte« Wetter ist im Anzuge, wenn die Strahlen der un- tergehcndcn Sonne durch Wolkenlücken dringen, wenn der Himmel im Westen bi» hoch hinauf gelb erscheint, oder wenn die Sonne blcndendweiß nntcrgeht. — Im allgemeinen zeigt Donner am Morgen Wind und Regen an. Dasselbe künden Höfe um Sonne oder Mond. Beständiger Ostwind bringt schöne» Wetter; be ständiger Westwind und Nordwestwind Regen. Wenn feiner stiegen auf starken folgt, gibt cs dauernd schlechte« Wetter. Bilden sich aber bei schlechtem Wetter Schäfchen am Himmel, so wird e« schön. — Die geheime Wahl. In L. kam ein Droschken kutscher von der Wahl nach Hau«. Seine Frau fragte ihn: „I nun, Alter, wen hast Du denn in den Reichstag gewählt?" „Del weeß ich »ich, Olle," sagte er. „I, Du mußt doch wissen, wen Du gewählt hast." „Ja freilich," erwiderte er, „det war freilich früher so bei det preußische Abgeordnetenhaus, aber nu i« det nich mehr so. Damals war noch die offenbare Abstimmung. Aber jetzt beim Reichstag iS et geheim. Da bekommt man einen Zettel in die Hand. Den darf man nich uffmachen und muß ihn so, wie man ihn gekriegt hat, in e Kuvert stecken und am Wahltisch abgeben. Det is det allgemeine geheime Stimmrecht, und da kann ich natürlich nicht wissen, ob ich für den eenen gestimmt habe oder für den anderen." — Kindermund. Der fünfjährige Hein; fragt: „ Mutter, wie macht der liebe Gott die kleinen Kinder?" — „Ich weiß c« nicht, da« erzählt er niemand." — Heinz: „Ich meine, Mutter, er nimmt die kleinsten Engel dazu und reißt ihnen die Flügel au»." Flirchenuachrichten aus -chöuheide. Mittwoch, den I. Juli >S8g, vorm. IN Uhr: Wochcntommunion, Herr Psarrer Hartenstein. 8 « v « 7 « 7 « IS -I« - ? - <LH«m«itzer Marktpreis« am 27. Juni 1003. Weizen, fremde Sorten, 8 - sächsischer, Roggen, »iederl. stichst - streust . biesiger , fremder, Braugerste, fremde, . sächsische, Kuttergerste Hafer, nüändischer - ausländischer Kocherbsen Mahl« u. Futtererbsen 8 Heu 2 » beregnetes — Stroh, Flegeldrusch, 1 - Mäschinendrusch, 1 Kartoffeln, alte » neue(Magdeb.)K Butler 2 Mk 60 Pf. bis 9 Mt. — Pf. pro KO Ki 90 - * 8 « 10 , » » , 85 , , 7 , 10 ISS» 85 » , >7 , 10 , » , r 60 . r 6 , 70 , « » , Ik - . 7 . 80 » , a » — » « —— e — » » » » .— - s — « — « « : , 40 - , 6 ' 7K - , , » — , . 7 , LO , » » » 00 . » 7 » 10 er»» — , , 11 , KO , r » r KO - . 9 , — , r « r KO , . 6 » 50 , r » » — , « a L » e L 70 » » 2 » 20 « , « , 10 » . 1 » 60 » » » » KO . , 8 » 7K ass» KO - r 6 « — « , « « 40 - » 2 . 60 , , 1 » Neueste Nachrichten. zWolff'S Telegraphische» Bureau.) — Dresden, 28. Juni. Gestern abend starb der 1821 geborene General der Kavallerie z. D. Senfst von Pilsach aus seinem Gute Gönnsdorf bei Dresden. 1870 tat er sich im Gefecht bei Buzanry und im 'Norden Frankreich» al» Kommandeur der 2. Kavalleriebrigade in hohem Grade hervor. >887 wurde er n la suite de» 2. Husarenregimcnt« gestellt. — Leipzig, 28. Juni. Heute vormittag I I Uhr wurde auf dem Raschmarkte da» Denkmal Le« jungen Goethe enthüllt. Der von, schönsten Wetter begünstigte Akt, zu dem die städtischen Behörden und sämtliche studentischen Korporationen, letztere mit ihren Fahnen, in festlichem Aufzug erschienen waren, wurde durch Gesänge eingeleitet. Die Weihrede hielt der Bor sitzende de» Denkmals-Komitee«, Oberbürgermeister Justizrat sttr. Tröndlin. Der Rektor-Magnificu» der Universität Geh. Rat Prof. Ur. Wach legte am Denkmal einen Kranz nieder, worauf die Feier mit der Absingung de« »Gaudeamu«" schloß. Da« Denkmal stellt Goethe al« Student dar; e« trägt am Postament die Relicsporträt« von Käthchen Schönkops und Friederike Oeser. E« ist in Bronze gegossen nach dein Modell de» Prof. Seffner. — Berlin, 28. Juni. Nachdem die gestrigen Rest Stich wahlen erledigt sind, setzt sich der neue Reichstag wie folgt zusammen: 52 Konservative, Ist Reich-Partei, st Antisemiten, 100 Ccntrum, 2 Hospitanten, 51 Nationalliberale, 21 freisinnige Volktpartei, 0 deutsche Volk-partei, st freisinnige Vereinigung, 81 Sozialdemokraten, st Elsässer, lli Polen, 3 Welfen, 7 Bauern bezw. Landwirtcbund, l Däne, 11 Wilde. — Rom, 28. Juni. Heute nachmittag wurde im Garten der Basilica de« heiligen Johann im Lateran der Grundstein zu dem Denkmal gelegt, welche« Arbeiterinnen verschiedener Staaten zu Ehren de« Pap st e« errichten lassen. An der Feier nahmen Kardinal Ferrata, da« Denkmal«komitee, katholische Wür denträger und die katholischen Arbeiterinnen - Vereine Rom« mit Fahnen und Musik teil. Der Papst sandte seinen Segen. E«
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