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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 25.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190308259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19030825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19030825
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1903
- Monat1903-08
- Tag1903-08-25
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Mts- M Mzchckatt für den «bonncmcnt virrtelj. 1 M. 20 Ps. cinschließl. des .Jlluslr. Unterhalwngsbl." a. der Humor. Beilage »Seisen- blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Dchrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — — — 50. Jahrgang. > - — Dienstag, den 25. August »»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Oessentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Wonlag, den 31. August 1903, von nachmittags 3 Mr an im Verhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschaft. Schwarzenberg, am 18. August 1903. Königliche Aintshauptmlmnjchast. Demmeriug. Im Vcreinsregister des Königl. Amtsgerichts Eibenstock ist heute aus Blatt 1, den Lateinschulverein betr., eingetragen worden: Als stellvertretender Vorsitzender ist der Kgl. Oberförster 4Il»Ii> Vlievelar I-kkeo»»» in Eibenstock wiedergewählt worden. Eibenstock, am 18. August 1903. Königliches Amtsgericht. Bekanntmachung. Die Feier des Sedantages wird in diesem Jahre in folgender Weise festlich begangen werden: Dienstag, de« 1. September 1903, abends 7 Uhr tZapfenftreich, Mittwoch, den 2. September 1903, früh 6 Uhr Weckruf, ausgeführt vom Stadlmusikchore. Die städtischen Gebäude werden beflaggt sein. Die Bürgerschaft wird ersucht, auch ihrerseits die Häuser mit Fahnen oder auf sonst geeignete Weise zu schmücken. Stadtrat Eibenstock, den 20. August 1003. Hess«. Schfdr. Mittwoch, den 2. September 1!W, am Sedantagr, sind die Rats- und Kastenexpeditionen geschlossen. Beim Standesamt« werden Geburis- und Tterbefallsmeldungen vou 9 bis 10 Uhr vormittags entgegengenommen. Ttadtrat Eibenstock, den 20. August 1903. Hesse. Schfdr. Per Wechsel im Keichs -Schatzamt. Die Notwendigkeit, mit dem nächsten Reichstage eine or ganische Reform de» Reich» - Finanzwesen» zu vereinbaren, hat zu einem Wechsel im StaatSsekrctariat de» Reich» - Schatzamtes geführt. Der scheidende Staatssekretär, Frhr. v. Thielmann, obwohl ein kenntnisreicher tüchtiger Fachmann, hat doch wohl mehr au« persönlichen Gründen davon absehen wollen, die neue Last diese« Reformwerke« aus seine Schulter» zu nehmen, denen schon die bisherige Bürde der Amte« nicht leicht wurde. Aller dings würden gerade für Herrn v. Thielmann diese Schwierigkeiten deshalb besonders groß geworden sein, weil er sich bisher um einen stärker« Einfluß bei den Parteien der Reichstage«, um nähere Fühlung mit den Führern der parlamentarischen Gruppen nicht bemüht halte. Rednerische Kampfbereitschaft für die Vertretung der Entwürfe wie initiative Kraft für deren Ausarbeitung und Gestaltung werden zur Durchführung fruchtbarer Finanzgcsctze im Reiche in einem Maße erfordert, da» der bisherige Staats sekretär sich wohl selbst nicht zugeschriebcn haben mag. Sein Nachfolger, der Königlich Bayerische Staatsrat Frei herr v. Stengel, ist seit nahezu zwei Jahrzehnten auf dem Boden der Berliner Politik heimisch, hoch angesehen im Bundesrat und geachtet bei den Parteien de« Reichstage«. Einer der gründ lichsten Kenner de« Reichs-Finanzrechte«, mit allen Einzelheiten de» Etat« wohl vertraut, hat er sich durch langjährige, fleißige Mitarbeit in BundeSrat» - Ausschüssen wie in den Reichstags- Kommissionen den Ruf einer unbestrittenen Autorität in Budget- und Steuerfragen erworben. Seine sympatische Persönlichkeit, sein klarer Vortrag, den ein leichter Anflug gemütlichen süddeutschen Dialekte» auSzeichnct — Exzellenz von Stengel stammt au» der bayerischen Pfalz — verschafften ihm, so ost er im Plenum de» Reichstage» Erklärungen abzugeben hatte, dar Ohr de« Hause«. Die weitere Behandlung der Reichssinanzfragen dürfte lehren, daß der Reichskanzler eine glückliche Wahl getroffen hat. Daß Freiherr von Stengel Bayer ist, war vielleicht in den Augen de« Grasen Bülow eine Empfehlung mehr. E« ist bekannt, wie hohen Wert der Kanzler darauf legt, daß zwischen Berlin und München die besten Beziehungen gepflegt werden, und daß man in ganz Süddcutschland vertrauensvoll der Gestaltung so einschneidender ReichSgcsctze entgegensetze, wie sic mit einer all gemeinen Finanzreform verbunden sind. Die Berufung eine süddeutschen Fachmannes an die Spitze de« Reichs-Schatzamt« wird dazu das ihrige beitragen. Kaiser Wilhelm hat die Er nennung de» Frciherrn von Stengel aus seinen neuen Posten gern vollzogen. Tagesgeschichte. — Deutschland. Zu der von un« erwähnte» Meldung de» „ReichSbotcn" über da« Eingreifen de» Evangelischen Ober- tirchenrat« in die Bewegung gegen Aushebung de« 8 2 de« ge- suitengesetze» schreibt die „ Schics. Zig.": Die Mitteilung de« .ReichSbotcn," der Kaiser habe sich in Bezug auf die Auf hebung de« ß 2 de« Jcsuitengesetze» dem Reichskanzler gegenüber beklagt, daß er über die Stimmung de« Lande« irreführend unter richtet worden sei, und habe den Wunsch ausgesprochen, daß die preußischen Stimmen im Bundesrat für die Aushebung jene» Paragraphen nicht geltend gemacht würden, wird in gewöhnlich gut unterrichteten politischen Kreisen stark bezweifelt und al» mindesten» höchst ungenau betrachtet. Man hat den Eindruck, daß die Mitteilung au« Kreisen stammt, welche den Grafen Bülow wegen seiner, ihrer Meinung nach nachgiebigen Haltung gegenüber dem Zentrum und der katholischen Kirche, insbesondere in Sachen der Jesuiten, beseitigt sehen möchten. Doch sind Per sonen, welche über die hier in Frage kommenden Anschauungen und Stimmungen ein begründete« Urteil zu haben glauben, der Ueberzeugung, daß die Bemühungen, die Stellung de« Grasen Bülow von diesem Angriffspunkte au« zu erschüttern, sehr wenig Autsicht aus Erfolg haben. — Die Brüsseler Konvention, die am l. September in Kraft tritt, bringt für das deutsche Zuckergc werbe tiefcin- greifende Aendcrungcn der Zoll- und Stcuerverhältnisse. Die Ausfuhrprämie fällt weg, die Jnlandsteuer wird von 20 auf 14 Mark herabgesetzt und der Einfuhrzoll auf I8,u> Mark er mäßigt. Von diesen Aendcrungcn erwartet man sowohl einen Fall de« Zuckerpreises al« auch eine Steigerung de« inländischen Verbrauchs. Die Kartellierung de« Zuckergewcrbe» aus der bisherigen Grundlage wird unmöglich. An Stelle de« bisherigen Kartell«, welche» da« Syndikat der Rohzuckcrfabriken und da« der Raffinerien umfaßte, tritt vom l. September ab eine Ver- kaussvereinigung der Raffinerien. — Wieder wird die gerichtliche Bestrafung einer sozial- demokratifchen Wahlfälschung und zwar diesmal au« Braunschweig gemeldet: Vor der dortigen Fericnstraskammcr hatte sich der Arbeiter Julius Warstadt zu verantworten. Er hatte bei der ReichStagSwahl sich al« „Stuckateur Wilhelm Sommcr- feldt" bezeichnet, worauf sein Stimmzettel anstandslos entgegen genommen wurde. Später kam Sommerfeldt selbst und gab, nach dem ihn ein Polizcibcamtcr legitimiert hatte, seinen Stimmzettel ab. Der Angeklagte erklärte, daß er gehört habe, daß Sommer feldt verhindert wäre, zu wählen, deshalb habe er für ihn die Stimme abgeben wollen. Der Vorsitzende erwiderte, daß der Angeklagte durch sein Vorleben bewiesen habe, daß er die Gesetze nicht achte. Im übrigen sei e» ja eine bekannte Sache, daß, wenn irgend ein Wähler der sozialdemokratischen Partei an der Stimm abgabe verhindert sei, ein anderer dessen Stimme abgebe; der artige Fälschungen könne der Staat sich aber nicht gefallen lassen. Warstadt wurde darauf zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. — Frankreich. Pari«, 22. August. Der Spruch der Jury erkennt die Angeklagten im Humbert-Prozeß in einigen Fragen für schuldig, in anderen für nichtschuldig und billigt ihnen mildernc Umstände zu. Therese und Fröderic Humbert werden zu ü Jahren Einschließung in eine Strafanstalt (röolu^iun) und 100 Franken Geldstrafe, Emile Daurignac zu zwei und Romain Daurignac zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Verhandlung schloß um 7'/^ Uhr abend«. Fredöric und Therese Humbert umarmten sich nach der Urteilsverkündigung, dankten ihren Verteidigern und verließen dann den Saal. — England. Nach langem Todesringen ist Lord Salisbury am Sonnabend abend 9'/, Uhr gestorben. Mit ihm geht der letzte hervorragende englische Staatsmann dahin, dessen Wirksamkeit mit den großen Ereignissen de« letzten Menschen alter», an denen die auswärtige Politik Großbritannien« lebendigen Anteil hatte, eng verknüpft ist. — Vom Balkan. Die Entsendung britischer Kriegs schiffe nach Saloniki wird dementiert. Die Pforte hat alle russischen Forderungen bewilligt. — Au» Sofia wird gemeldet: Die hiesigen Freunde der Aufstandsbewegung in Makedonien wollen heute fol gende Nachrichten erhalten haben: Die Ausstands-Operationen im Adrianopler Wilajet haben jetzt begonnen. Die telegraphischen Verbindungen in mehreren Bezirken sind unterbrochen, die Stadt Wasiliko am Schwarzen Meere wurde überfallen und da« türkische Viertel in Brand gelegt, die Kasernen, der Konak und da« Tele graphenamt durch Dynamit zerstört. Der Hafenkommandant Mehmed Ali und drei Beamte wurden gefangen genommen, mehrere Soldaten getötet. Auch verschiedene türkische Dörfer wurden angezündet. Ferner wurde in der Nacht ein türkische« Lager bei Klentirnowa angefallen und zerstört. Eine Abteilung von 60 türkischen Soldaten mit 2 Offizieren soll nahe bei Adria- nopel gefangen und nach Entwaffnung durch die Aufständischen in Freiheit gesetzt worden sein. — Türkei. Die Stimmung der leitenden Kreise in Konstantinopel ist nicht gerade erregt, aber ernst und aus fallend gefaßt. Man erklärt in diesen Kreisen, daß die Pforte keine Zugeständnisse für die makedonischen Wilajet« machen werde, welche früher oder später zur Autonomie führen würden. Lieber würde man den Krieg bi« auf« Messer ausnehmen, da c» sich um eine Lebensfrage Europa« handle. Dagegen wolle man die schrittweise Durchführung einer weitgehenden VerwaltungSreform, sobald die Bandenbewegung einigermaßen aufgehört haben werde energisch betreiben. — Amerika. In dem über die Verwaltung der nord amerikanischen Indianer-Territorien aufsichtsführenden Departement soll nach dem Londoner „Morning Leader" eine Unterschlagung von riesigem Umfange durch hohe Beamte verübt worden sein. Diese sollen 300000 Indianer von den Besitzungen, die ihnen vom Staate zugetcilt waren, vertrieben und darauf jene Gebiete für eine Gesamtsumme von ca. 400 Millionen Dollar nach und nach an ein Syndikat verkauft haben. Bei dem Ge neral-Prokurator sei von den Direktoren de» Departement« bereits die Einleitung einer Untersuchung über die peinliche Angelegen heit beantragt worden. Die Führer der republikanischen Partei befürchten, daß dieser Skandal bei der bevorstehenden Präsidenten wahl der Partei großen Schaden zufügen werde. Locale und sächsische Nachrichten. — Schönheide. Am Sonnabend wurde auf der Bahn strecke Rautcnkranz—WilzschhauS der Musterzeichner Schlesinger tot aufgehoben. Der in Schönheidcrhammer gegen >/,ll fällige Personenzug war dem Unglücklichen über den unteren Teil des Kopfe» gegangen, wodurch der Tod sofort eintrat. Der Getötete soll Spuren von Geistesstörung gezeigt haben. — Die hiesige Kirche ist in erfreulicher Weise durch Geschenke bereichert worden. Zum Ankauf einer neuen Turmuhr hat Herr Kaufmann Eduard Flemming hier 500 Mk., sowie Herr Rentier Biewcg in Dresden 200 Mk. gestiftet. — Dresden, 21. August. Am kommenden 27. August sind cS 90 Jahre, daß der russische General Moreau in der Schlacht bei Dresden durch einen Kanonenschuß auf den Räcknitzcr Höhen tötlich verwundet wurde. Die Stelle schmückt seit jener Zeit ein einfache« Denkmal, bestehend au« einem rie sigen Granitblock, auf dem ein bronzener Helm liegt. Die Militärvercinc der Umgegend von Dresden beabsichtigen nun am 90. Gedenktage eine schlichte Feier am Denkmal zu veranstalten und dasselbe mit Blumen zu schmücken. — Dresden. Au« dem Leben der Königin-Witwe wird folgende reizende Episode mitgeteilt: Am 18. Juni 1853 erfolgte anläßlich ihrer Vermählung mit dem Prinzen Albert der Einzug der Prinzessin Karoline von Wasa in die festlich ge schmückte Residenz. Zwei Tage daraus begaben sich die Schulen mit Musik unter Begleitung ihrer Lehrer und Lehrerinnen nach den Fcsträumcn im Großen Garten zu einem großartigen Schul fest. Nach voraufgegangener Huldigung fand sich da« hohe, neu vermählte Paar unter großem Jubel der tauscndköpfigen Kinder schar auf den Spielplätzen der Kleinen ein. Bei dieser Gelegen heit lief in der Nähe de« Naturtheater« ein Iljähriger Schüler Le« Fletcher'schen Seminar» unversehens dem prinzlichcn Paare in die Arme, faßte sich aber schnell und stammelte demselben seinen kindlichen Glückwunsch, mit den kühnen Worten an die Prinzessin Karola schließend: „In fünfzig Jahren komm ich wieder gratu lieren". Die fünfzig Jahre verrauschten allgemach, der frohe Knabe von damals ist ein an der Schwelle de» Alter» stehender Mann und die jugendstrahlcnde Prinzessin von einst nach Gotte- Ratschluß eine einsame Witwe geworden, aber den Glückwunsch hat der erstere nicht vergessen. Er hat ihn Ihrer Majestät zwar nicht an ihrem Hochzeitstage, wohl aber zu ihrem 70jährigen Geburt-fest abgestaltet, und die Königin-Witwe hat solchen huld voll angenommen. — Leipzig, 21. August. Der kommandierende General de« 19. Armeekorps, v. Treitschke, nimmt kommende« Früh jahr seinen Abschied. — Leipzig. Au« Anlaß der Kaiscrparade auf dem Exerzierplätze bei Lindenthal werden am 5. September zur Be förderung der Zuschauer von früh 7 Uhr 10 Min. ab vom Magdeburger Bahnhof Sonderzügc nach Lützschena in regel mäßigen Intervallen von je 10 Minuten bi« gegen '/, >0 Uhr, zu welcher Zeit Se. Majestät der Kaiser in Wahren cintresfen wird, abgelassen. Außerdem verkehren die fahrplanniäßigen Züge vormittag« um 5 Uhr 35 Min, 6 Uhr 40 Min., 7 Uhr 50 Min.
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