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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 13.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190910130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19091013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19091013
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-13
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Amis- M Aiizeiütblali für den öezirk des Amtsgerichts Eibeultock und dessen Hlrngebung 1L8 Abonnement vtertelj. 1 M. 50 Pf. einschließl. deS .Jllustr. UnterhaltungSbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen* in der Expeditton, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. lrlegr.-Adrrffr: Amtsblatt. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den fol genden Tag. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile l2 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. LIV. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 56. Aahrgaug. --------'M. - Mittwoch, dell 13. Oktober Holzversteigenmg ms Allersberger Staatssorftrevier. Im Hotel „Stadt Leipzig" in Eibenstock. Mittwoch, de«27. Oktober ISO», von vormittags S Uhr a « 81,i rw w. Arermscheite, 258 rm w. Arermknüppek, 2,» rm h., 0,» rw w. Zacke«, 5,» rm h., 41,s rm w. Ktste, 162 rm w. Stöcke, von nachm. 1 Uhr an 19 h. Klötzer 16-51 em Stärke, 6126 w. Klötzer 7 — 15 em Stärke, 4106 w. . 16-22 . . 1991 , . 23-57 . in Abt. 66 (Kahlschlag), 1, 3-17, 19, 21-44, 46-49, 51-53, 59, 63-65 (Einzelhölzer). Besondere Verzeichnisse dieser Hölzer werden auf Verlangen von dem unterzeichneten Forstrentamte abgegeben. Eibenstock, am 11. Oktober 1909. USnigl. Aorftrevierverwaitnng Anersberg. Königl. Forstrentamt. Tagesgeschichte. — uaber das innerp-ockitische Programm -es Reichskanzlers will der Berliner Korrespon dent des „Petit Parissien" erfahren haben, daß die Beratung zwischen Kaiser und Kanzler zu Huburtusstock am Sonntag sich um die von dem Kanzler im Reichstage ornznschlagiende PoMk beweg he. Die Regierung wird fortab freie Hände haben uind an keine Partei mehr gebunden sein. Die Regierung wird mit keiner Partei irgend eine bestimmte Vereinbarung abschließen. Sie Wird je nach Bedarf sich einer Gruppe oder Fraktion be dienen, um die Annahme dieses oder jenes Projektes durchzusetzen. Mit einem Wjoptz, die Regierung wird vollständige Unabhängigkeit bewahren. In diesem Sinne werden auch die Erklärungen, die der Reichskanz ler im Reichstage bei seiner Vorstellungsrede abgeben wird, gehalten sein. — Der Reichstags-Präsident Graf Stolberg soll sein Mandat niederlegen. Nichts Geringeres forderte eine Wähler-Versammlung seines Wahlkreises Lyck-Johannssburg, die in dem zu letzt genannten Orte abgehalten wurde. Grund die ses Verlangens ist die Zustimmung des Grafen zur Erbanfällsteuer in der entscheidenden Reichstagssitz ung vom '24. Juni d. I. — Man darf wohl erwarten, daß die Mehrheit der konservativen Wähler des gem Wahlkreises dem Johannisburger Beschlüsse nicht bei treten wivd. Die Mandatsniederlegung eines so her vorragenden Abgeordneten, wüe des Grafen Stollberg- Wernigerode, würde für den deutschem Reichstag einen empfindlichen Verlust bedeuten^ — Die bedauerliche Zerfpitterung der Bürgerlichen im Reichstagswahlkreise Halle a. S. wird hoffentlich der Sozialdemokratie nicht zum Siege verhelfen. Nachdem sich die großen politischen Parteien des Bürgertums auf den freisinnigen Volks parteiler Reimann-Berlin geeinigt hatten, bereitete die Aufstellung eines Sonderkandidaten in der Person des Obermeisters Grecke durch den Bund der Handwerker eine schmerzliche Enttäuschung. Die Verhältnisse im Wahlkreise liegen eben so, daß dieser, nur bei voller Geschlossenheit aller bürgerlichen Parteien der Sozial demokratie vorenthalten werden kann. — Die Erhöhung des Reichsbank-Dis- Ion ts um ein volles Prozent von 4 auf 5 Prozent und des Lombard-Zinsfußes van 5 auf 6 Prozent, auf die schon hingewiesen wurde, erfolgte angesichts der starken spekulativen Tätigkeit und wegen des zu er wartenden Aufschwunges der wirtschaftlichen Konjunk tur. Mit dem gegenwärtigen Diskontsatz hofft nian, für den Rest des Jahres auszukommen, und beschloß auch darum die Erhöhung um ein volles Prozent, um nicht eventuell in wenigen Wochen wieder durch Stei gerung des Zinsfußes erneut Beunruhigung zu schaf fen. In seiner Erklärung zu der ergriffenen Maßnah me sagte Reichsbank-Präsident Havenstein u. a., daß die umlaufenden Banknoten zum ersten Male den Be trag von 2 Milliarden überstiegen hätten, und daß die Menge der ungedeckten Noten größer sei als jemals zu vor in der gleichen Zeit. — Dde beschäftigungslosen Tabakar- beiterund der 4 Millionen.-Fond s. Die gro ßen Zigarrenfabriken, Deutschlands sehen sich infolge der neuen Tabaksteuer sowie infolge der oor dem In krafttreten des Gesetzes erfolgten Aufspeicherung von ZiigarreiEorräten seitens der Raucher zu erheblichen Betriebseinschränkungen und Arbeiterentlassungen ge zwungen. Diie entlassenen und beschäftigungslos ge wordenen Arbeiter fordern'nun nicht nur sofortige Un terstützung aus dem zu divsenr Zwecke ausgeworfenen 4 Mitlionen-Hoichs, sondern gleichzeitig auch eine nach trägliche und alsbaldige Erhöhung des genannten Fonds. — Wer schnell gilbt, gibt doppelt, das sagt sich auch die Regierung in dem vorliegenden Kalle. Da sie aber ohne Zustimmung des Reichstags die fragliche Summe nicht erhöhen kann, so muß sie erst einen Ueber- blick über den voraussichtlichen Gesamtumfang der Ent schädigungsleistung gewinnen, ehe sie mit der Aus zahlung von Beiträgen, beginnen kann. Das ist für die betroffenen Arbeiter unangenehm, läßt sich aber nicht ändern^ — Bremen, 11. Oktober. Das von der Aktien-- gesellschaft Weser in Bremen erbaute Linienschiff „Westfalen" hat gestern seine Vorprobefahrt in die Nordsee zur vollen Zufriedenheit erledigt und wird am 14. Oktober die Fahrt nach Wilhelmshaven am treten. Oesterreich-Ungarn. — Lueger über den deutschen Charak ter W L e n s. Die ChvisMchk-lSozialen Wiens sind durch die immer stärkere Anmaßung des Wiener Tschechen- tums gründlich von ihrer früheren Vertrauensselig keit gegenüber der tschechischen Einwanderung in die alte Kaiserstadt geheilt worden. Ihr bedeutendster Füh rer, derselbe Oberbürgermeister Lueger, der noch, vor wenigen Jahren deutsche Hinweise auf das bedenkliche Anwachsen des Tschechentums in den Mauern Wiens Mit dem Worte zurückwies, „Laßt' mir meine Böhmen in Ruh", hielt bei der am 7. Oktober vorgenommenen Bürgervereidigung eine Rede, worin er erklärte, er fei als Bürgermeister der Reichshauptstadt verpflich tet, dahin zu wirken, daß der deutsche Charakter der Stadt erhalten bleibe, und er sei entschlossen, diesen, unter allen Umständen zu wahren. Er schloß nach den Mitteilungen des V. D. A. seine Ausführungen mit der bedeutsamen Erklärung: „Wer nach Wien kommt, isst verpflichtet, die deutsche Sprache zu lernen, weil er hier sein Fortkommen findet. Ich werde streng darauf sehen, daß in meiner Vaterstadt Wien nur eine deutsche Schule besteht und keine andere!" Rußland. - Nach einer Meldung aus Livadia steht es nun mehr fest, daß die Zarin ihren Gatten auf seiner Reise nach Italien nicht begleiten wird. Römischen Blät termeldungen zufolge wird die Zusammenkunft des Königs von Italien mit dem Zaren in Racconighi statt- ,finden. Der Zar wird sich dovt drei Tage aufhalten. Türkei. — Die Behörden von Saloniki bezeichnen die Mel dungen von einem Fluchtversuch des Sultans als völlig unbegründet. In der Villa Allantini habe sich nichts Bemerkenswertes ereignet, auch sei keine Verschärfung des Wachdienstes eingetreten. Le diglich das Erscheinen der türkischen Flotte habe den Exsultan Abdul Hamid aufgeregt, weil er 'ich deren Anwesenheit nicht erklären konnte. Italien. — Rom, 11. Okt. Nach dem „Messaggero" be stecht außer dem MittelmeerabkoMmeic zwischen Frank pesch, England und Italien noch ein besonderes Abkommen zwischen Engel nn-d, und Frank reich, und zwar für den Fall eines Konfliktes zwischen dem Dreibund und dem Zweibund. Danach müsse Frankreich eine MoM zogen- das österreichische und daS naliemsche Ge)cvwak>er konzentrieren, während England Frankreichs und Englands Küsten gegen die deutsche Flotte zu schützen habe. Die jüngstem Dislokationen der englischen und französischen Schiffe seien die Folge dieses Uebereinkommeus, das im übrigen- Italien nicht berühre, da dieses durch keine Klausel gebunden sei, seine Mittelme srinteressen anders zu wahren, als es bereits in Algeciras getan. Spanien. — Nach einer nach nicht bestätigten Meldung aus Barcelona soll das Kriegsgericht das Todesurteil über den Anarchisten Ferrer gefällt haben. Amerika. --- Die Anwesenheit Großadmirals von Köster bei der Hudfon-Hulton-Feier in Newyork benutzte ein amerikanisches Blatt, Um den Großadmiral über sei ne Ansicht von der Möglichkeit eines deutsch englischen Krieges zu befragen. Großadmiral von Köster sprach in freimütiger Weise nochmals aus, was schpn des öfteren gesagt worden war: Das Krie.gs- gerede in England wurde durch» professionelle Poli tiker in einer käuflichen Presse besorgt, Deutschland wünsche dauernden Frieden. Dieselbe Ansicht hat auch Admiral Seymour, der bekannte sympathische englische Flottenführer geäußert. Lokale und sächsische Nachrichten. — Äibenstock, 12. Oktober. Im Auftrage der Gau leitung des obererzgebirgischen Gausängerbundes legte am heutigen Jahrestage des Ablebens seines ehemaligen stell vertretenden Liedermeisters, unseres so allgemein beliebt ge wesenen Herrn Kantors Viertel, eine Deputation des hies. Sängerbundes einen Lorbeerkranz auf das Grab des Ver ewigten nieder. — Hunds Hübel. Der „Vaterlänoische Volks verein zu Hundshübel hielt, wie uns berichtet wird, am Sonntage den 10. d. M. nachmittags im Saale vom Wappler'schen Gasthofe -in Hundshübel eine öffent liche Volksversammlung ab. Herr Bürgermei ster Hesse aus Eibenstock hatte sich in liebenswürdiger Weise zu einem Vortvag über „-Selbstverwaltung und Politik" bereit finden lassen. Die Selbstverwaltung der'Gemeindewesen, so führte er aus, ist in Deutsch land durch den Freiherr« von Stein zur Einführung gelangt. Er beseitigte die Leitung und Verwaltung der Gemeinden durch die Regierungsbehörden und über ließ letzteren nur noch die Oberaufsicht bei der Verwal tung der Gemeinden. Die Gemeindewesen Deutsch lands haben sich infolge der Selbstverwaltung kn jeder Hinsichl zu hoher Blüte entfaltet: die Selbstverwaltung hat dadurch gleichzeitig ganz wesentlich zur Entwicke lung aller wirtschaftlichen Kräfte Deutschlands beige tragen. Gefährdet kann das Recht der Selbstverwal tung werden durch Eingriffe sowohl von oben, von Seiten der Regierung, -als auch von unten her, von Seiten der Massen. Gegen die Eingriffe der Re gierung schützt die Gemeinden in gewisser Beziehung das Oberverwaltungsgericht, welches entscheidet, ob ge troffene Maßnahmen oder Anordnungen mit den be stehenden Gesetze'» im Einklang stehen, und das durch seine Entscheidungen allmählich feste Normen schafft. Die Massen gefährden die Selbstverwaltung ourch Hin- eintragen der Politik in die Verwaltungskörper der Gemeinden. Dabei kann,-es sich sowohl um Kl-einpolitik — die Politik von Einzelnen öder -Cliquen innerhalb der Gemeinden handeln,, die versuchen die Berwal- tnngstörper ihren eigenen, selbstsüchtigen Zwecken un tertan zu machen — als um Großpolitik — die Politik der großen politischen Parteien, Besonders sind es in letzter Beziehung die Sozialdemokraten, die ver suchen in den Verwaltunigskövpern der Gemeinden zur Herrschaft zu gelangen. Ihr Einfluß in denselben ist ebenso verderblich und verwerflich, wie der Einfluß einzelner, wenn er zu selbstsüchtigen Zwecken ausge nutzt wird. Die Sozialdemokraten gehorchen in er ster und letzter Hinsicht nur den Führern ihrer Par tei, mithin Einflüssen, die außerhalb der Gemeinde wesen liegen,, diesen fernstechen und kein Interesse an ihnen haben. Den Führern steht die Partei selbstre dend über der Gemeinde. Mithin stellen auch die in den Derwaltun.gskövperp der Gemeinden tätigen So zialdemokraten die Partei stets dem Wohle der Ge meinde voran. Aber nur dann kann die Selbstver waltung gute Früchte zeitigen, »wenn jedes Mitglieo der Verwaltungskörper stets selbstlos das Wohl der Gemeinde -als erstes un,d höchstes Ziel im Auge hat. Aus diesem Grunde muß auch jeder gutgesinnte Bürger danach streben, jedwede Politik und vor allem auch die Sozialdemokratie aus den Gemeinheverwaltungs- körpern fern zu halten,, damit unserem deutschen Ge meindewesen die Selbstverwaltung stets ungeschmälert erhalten bleibt und sie stets als Teile unseres deut schen Vaterlandes blühgn, wachsen und gedeihen und mit ihnen auch das Ganze, unser deutsches Vaterland immerdar wachse, blühe und gedeihe. — Reicher Bei-
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