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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 17.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190910177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19091017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19091017
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-17
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itien- >en, M- tots lligsten >» n o o 3 0 o o o o II o o t- o L«r. n. !MNg. «r. n. s Amts- uiiö Azckebllltt Abonnement viertelj. 1 M. 50 Pf. einschließl. des »Jllustr. Unterhaltungsbl.' u. der Humor. Beilage .Seifen« blasen* in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lelrgr.-A-rrssr: Amtsblatt. für den 6e;irk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint täglich abends mir Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den fol genden Tag. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fkrnsprccher Nr. Litt. L»S -- 56. Jahrgang. - - Sonntag, den 17. Oktober Jahrmarkt (nur Krammarkt) am 1. ««d 2. November 1SOS in Eibenstock. Tagesgeschichte. Deutschland. — Zum Besuch des Königs Friedrich August in Schwerin wird von dort gemeldet: Kö nig Friedrich August trifft um Montag, den 18. dieses Monats, mittags 12 Uhr 19 Minuten, am Schweriner Hofe ein. Der König wird im Großherzoglichen Schlos se Wohnung nehmen. Die Abfahrt wird am Diens tage 5 Uhr 39 Minuten, erfolgen. Der König dürfte sich am Dienstag von Schwerin, nach Ludwigslust be- .gehen, wo das Großherzogspaar während des Herbstes residiert. Am Montag wird wahrscheinlich nur der Gvoßherzog in Schwerin sein. — Die HinzuziehuN!g des Fürsten Bülow zur Geburtstagsfeier der Kaiserin und zur Konfirma tion der kaiserlichen Prinzessin Viktoria Luise wird all gemein als das denkbar bündigste Dementi aller Ge rüchte über eine angebliche Verstimmung zwischen dem Kaiser und seinem früheren Kanzler bezeichnet. Fürst Bülow ist durch seine Amtsführung doch eine recht populäre Persönlichkeit geworden, und das deutsche Volk freut sich, daß auch sein Kaiser dem verdienten Staats mann Vertrauen und Freundschaft bewahrt hat. — Bai der feierlichen lieber nähme des Ju bel-Rektorats der Universität Berlin, die im Laufe des Jahres ihr lOOjähriges Jubiläum feiert, durch den Professor und berühmten Literaturhistvri- ksr Erich Schmidt ereignete sich ein bedauerlicher Zwi schenfall. Der neue Rektor hatte seine glanzvolle An trittsrede über „Die literarische Persönlichkeit" nahe zu beendet, als er von einer plötzlichen Ohnmacht be fallen wurde. Die anwesenden Professoren, insonder heit die der Medizin, bemühten sich um den erkrankten Kollegen und führten ihn in, ein Nebenzimmer. Dort erholte sich Professor Schmidt bald und konnte, sich mit tels Droschke nach seiner Wohnung begeben. Der Feier wohnte unter vielen andern auch der Kultusminister von Trott zu Solz bei. — Zur Einführung de s intern ation al e n Postscheckverkehrs finden in der neuen Woche Be ratungen zwischen den beteiligten Staaten im Reichs postamt zu Bavlin statt. Es handalt sich um Abkom men mit Oesterreich, mit Ungarn und- mit der Schweiz. — Die w i r tis cha,ft bi che Konjunktur beginnt sich z,u heben. Diese in westiteiren Kreisen gemachte Beobachtung kommt auch m dem soeben- erschienenen Jahresbericht des Bochumer Gußstahlvereins zum Aus druck. Es heißt darin u. a.: Die allgemein, ins besondere auch bei den Eisenbahn-Verwaltungen ge übte Zurückhaltung, bei der Vergebung 'des Bedarfs, wie sie sich im vorigen Geschäftsa,hr geltend machte. Wurde durch die Unsicherheit aps Kriegsgefahr verschärft und auch durch die fortgesetzte Beunruhigung mit neu en, endlich WM Abschluß gekommenen Steuerplänen ungünstig beeinflußt. Neuerdings mehren sich die An zeichen dafür, daß wir in der Periode des wirtschaft lichen Niederganges dein- tiefsten Stand wahrscheinlich erreicht, wenn nicht bereits hinter uns haben. Die stärkere Geldflüssigikeit, das Anziehen der Bautätig keit und die gebesserten Verhältnisse in England und Amerika lassen hoffen, daß nach und nach eine mäßige Belebung des Geschäfts eintreten wird. — Voneinerpoln isich e n.Invasion inOst- preußen weiß die „Königsb. Hart. Ztg." zu melden. Es haben in letzter Zeit außerordentliche Güter- und GruNdstücksankäujfe durch Polen ftavtgefunden. Die Ur sache ist nicht schwgr zu sinhem: Die edlen Polen, die sich durch die BestinMunMN des Enteignungsgssetzes beidroht fühlen, wollan sich in Gegenden seßhaft ma chen, wo diese Bestinimnngem sie nicht mehr treffen können. Wahrscheinlich wird man aber dieser Absicht znvorkommen und das Ewteignungsgesetz auch auf wei tere Provinzen ausdehnen. — Vom Hanf a b u nd. Der Verein für das Deutschtum im Auslände (Mlg deutscher Schulverrin) teilt mit: ./Der Hansabund hat in den letzthin von ihm herausgegebenen Richtlinien für seine nächste Tätigkeit auch die „Erhaltung und Belebung der staatlichen und persönlichen Verbindung der im Auslande lebenden Deutschen mit dem Vaterlande" auf seine Fahne ge schrieben. In Konsequenz dessen ist er jetzt oem Ver ein für das Deutschtum im Auslände, der auf gleichem Boden in fast dreißigjähriger Arbeit erprobten na tionalen Vereinigung, als körperschaftliches Mitglied dauernd beigetreten". — Der Zar trifft auf seiner Reise nach, Ita - lienin der Nacht vom 22. zum 23. d. M. inMünchen ein, ohne jedoch seinen Salonwagen zu verlassen oder ein Mitglied des bayrischen Königshauses zu empfan gen. Der Aufenthalt dauert im ganzen nur etwa zehn Minuten, während deren auf einem Nebengleise, nicht auf dem Hauptbahnhof, die Maschine gewechselt wird. Frankreich. — Der Beschimpfung der Fahne des 334. französischen Reserve-Regiments in Ma^on scheint doch der Trompeter Chantelat schuldig zu sein, und nicht irgend ein Zivilist, wie die Heeres-Verwaltun g an fänglich glauben zu machen versuchte. Der Genannte wurde jetzt verhaftet. Spanien. — N a ch de r Erschießung Ferrers. Eine wahre Hochflut von Meldungen über Ferrerdemon- strationen ist hereingebrochen. Streiks, Straßenkund gebungen, Protestresolutionen und Leitartikel schärf ster Tonart, das sind die Ventile, durch die sich die erregte Volksstimmung in den romanischen Ländern Luft zu machen sucht. Und in Barcelona, oem Schau platz der Tragödie, platzten die ersten Bomben . . . Es ist nicht zu verkennen, daß ein gewisser imponieren der Zug allen diesen Volkskundgebungen anhaftet, aber man muß unbefangen genug bleiben, um aus dem gan zen Konzert die Töne herauszuhören, die echt ünd, denn viel Radau klingt mit. Vor allen Dingen 'ragt man sich, was sollen die Kundgebungen in den französischen und italienischen Städten für einen Eindruck auf Spa nien machen?! Es ist gewissermaßen der Nonsens in höchster Potenz, wenn man wegen Fehler einer aus wärtigen Regierung im "eigenen Lande zu revoltieren ansängt! Wie das spanische Volk mit seiner Regierung abzurechnen gedenkt,, ist natürlich seine Sache, alle Kundgebungen außerhalb der spanischen Grenzen sind Seifenblasen! Die Vertreter der spanischen Regierung im Auslande haben sich, die Mühe gemacht, das Vor gehen des Kriegsgerichts gegen Ferner, den Anarchi sten, als durchaus korrekt hinzustellen. Sie weisen u. a. daraus Hin, daß Ferrer in einer Zen unter Anklage gestellt wurde, wo die konstitutionellen Garantien auf gehoben waren, sodaß eben ein Kriegsgericht seinen strengen Spruch fällen mußte. Dieses Argument kann ebenso wie alle andern nicht verdecken» daß Ferrers Hinrichtung ein ungeheurer Fehler der spanischen Po litik war. Wie oft wird wicht die Justiz nach dem Ge bot der Staatsklugheit gehandhabt und gemodelt! Ein Gebot der staatsmännischen Klugheit aber war es, dem Volke einen Mann zu lassen,, der wirklich nicht so graulich war, wie man ihn gern hinstellen möchte. König Al fons wir- sich nach anderen Ratgebern umsehen müssen und nicht ausgeschlossen ist, daß noch ein dahingehender Wink vom englischen Hofe aus erfolgt, denn eine eng lische Prinzessin sitzt neben Alfons auf dem spanischen Thron, und daß letzterer bombensicher ist, daran hat King Eduard durchaus Interesse. Serbien. — Der serbische Minister des Auswär tigen M i l o w a u owitsch , der sich in Wien be findet und darauf die andern europäischen Hauptstädte besuchen wird, um schließlich .Gesandter in Berlin zu werden, soll die Wege für einen Empfang des Königs Peter bei den europäischen Staatsoberhäuptern ebnen. In Petersburg, Rom und Paris soll der Besuch Peters bereits gestattet sein. Afrika. — Schwere Gefechte finden an der Südzrenze Deutsch-Qstafrikas auf portugiesischem Gebiete statt. Englische Nyass»-Truppen kämpfen gegen die Sultane der dortigen Stämme. Es ist nicht bekannt, ob die Eng länder aus eigener Machtvollkommenheit oder im Auf trage Portugals handeln. Die deutsche Kolonie blieb bisher unberührt. Amerika. — Der General-Gouverneur von Kana da Grey hat wiederum eine merkwürdige Rede gehalten. Bekanntlich ließ er vor einigen Wochen eine Rede vom Stapel, -in de.r er ausführte, das britisch? Reich müsse eine gewaltige Flotte haben und zwar mit Rücksicht auf die nahe Kriegsgefahr mit Deutschland. Diese Rede gab den meisten kanadischen Zeitungen An laß zu scharfer Kritik, man warnte den Gouverneur da vor, sich in solcher Weise in die internationale Politik eiinzumischen. Nun kam Grey in einer Rede, die er am Mittwoch hielt, auf diese Angriffe zu sprechen und sagte, die Kritik, die an seiner ersten Rede geübt wor den sei, werde ihn nicht zurückschrecken, er werde nicht aufhören, seine Meinung offen herauszusagen, wenn es sich um das Wohl und Wehe Englands und Kanadas handle. Er habe aus England und Kanada Versiche rungen erhalten, daß man dort mit feiner Politik voll kommen einverstanden sei. Lokale und sächsische Aachrichien — Eibenstock, 16. Oktober. Am gestrigen Frei tag abend fand im „DeuGchen Hause" Hierselbst eine öffentliche Land- t wg sw ä hler - Versainml u n g statt, in welcher Herr Fabrikbesitzer Stadtrat Bauer aus Aue, der Kandidat der national liberalen Partei im 20. städtischen Wahlkreise, über „ L a n dt a z s w a h - len" sprach. Herr Kommerzienrat Eugen Dörsfel eröffnete etwa gegen sizIO Uhr mit einer Begrüßung der Erschienenen die Versammlung, wies mir kurzen Worten auf die Tagesordnung hin und erteilte dann Herrn Stadtrat Bauer das Wort. In fast N/z- stündiger Rede wußte Herr Bauer über sein Thema in fesselnder Weise zu referieren. Im Hinblick auf das neue Wahlgesetz, nach welchem der Sozialdemokratie außerordentlich günstige Chancen geboten wären, gab der Redner seiner Freude Ausdruck darüber, daß sich die bürgerlichen Parteien zu geschlossenem Kampfe gegen die Sozialdemokratie, vereinigt hätten. Selbige su che mit allen Mitteln die Köpfe dqr Leute zu verwirren, u. -a. damit, daß sie die Unzufriedenheit, die in allen Kreisen durch die Finanzreform erregt sei, sich zunutze mache und nun Raichsfinanzreform uNd Landragswah- len, zwei Begriffe, die nichts miteinander gemein hät ten, miteinander vermenge, um die Flamme zu schü ren. Bei dem Punkte „Reichsfinanzreform" angelangt, unterzog Herr Stadtrat Bauer dieselbe einer kurzen Kritik. So gestand er, daß dieselbe in manche n Punk ten als verfehlt anznsehen fei, und zwar sei das be sonders bei der Zündholzsteuer zutreffend. Aber wolle man da französische Verhältnisse zum Vergleich her anziehen im Kampf gegen die indirekten Steuern, so müsse man auch andererseits betonen, daß gerade dort, im Lande der Republik, direkte Einkommensteuern sich bis jetzt nicht hätten durchsetzen lassen, ebenso wie in Amerika. Die -Sozialdemokralie fordere zur Besserung der Reichsfinanzlage eine Einschränkung der Ausgaben für Heer und Floate. Aber sollte da Deutschland, des sen Heer und Flotte geradezu eine Versicherung gegen den Krieg bilde, unter den Großmächten den Anfang machen? Daran sei bei de,r exponierten Lage Deutsch lands nicht zu denken. Wahrscheinlich stünde nach 2 Jahren schon eine weitere Reform der Reichsfinauzen in Aussicht- da die neuen- Steuern die erwarteten Sum men keineswegs einbrfngen würden: ginge ooch allein die Branntweinsteuer durch den Boykott der Sozial demokratie, der gewiß sein Gutes habe, vollständig verloren. Man würde daun unbedingt auf die Erban- fallsteuer zurückgreifen müssen. Soviel über die Reichs- sinanzreform. Nunmehr ging der Redner zum eigent lichen Thema, zur Landtagswahl, über. Nach Dar legung der schweren Aufgaben eines Abgeordneten, wies Herr Dtadtrat Bauer nach, daß den 20. Wahlkreis mit seinen 6 i udustriereichen Städten ohne Zweifel auch ein Industrieller im Landtag würde vertreten inüs sen. Nur ein genauer Kenner der Verhältnisse könne die Interessen seines Wahlkreises wirklich erfolgreich vertreten. Deshalb habe er, der er seit 32 Jahren dem 20. Wahlkreise angehöre, sich auch wieder äufstel-
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