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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 28.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191212283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19121228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19121228
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1912
- Monat1912-12
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Amts- und Anzeigeblatt für den amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Tel.-kidr.: Amtsblatt. H- »«» Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 210. Eibenstock Drucker und Verleger: Emil Hannebohn. verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide ..... 5». Jahrgang. — —— Sonnabend, dm 28. Dezrmber M^MWMWWMIWIWWIMIWWMMMMNIMIWIWWIWWMWIMIWWWWWWWWVWMWVMWW Bezugspreisniertcljährl M l 50einschliehl. L fÜk Elbenstock, Carl§sel0, r)UN0SYUvel, h7mÄK.nLL7 CüüeVMH Neuheide, Ober,tützengrün, Schönheide, schsA-erhammer,Sosa,Unters^ usw. Sonnabend, den 28. Dezemder 1S12, nachmittaq» 2 Uhr sollen in der Restauration .Zentralhalle" hier 17 Stück Chrittftolle» an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden Eibenstock, den 27. Dezember 1912. Der Gerichtsvollzieher de» Königlichen Amtsgerichts. Jahresrundschau für das Königreich Sachsen. Nach alter Sitte gedenken wir hei einem Rückblick auf die bemerkenswertesten Vorgänge und Begebenhei ten, welche das vor seinem Ausgange stehende Jahr 1912 für unser engeres Vaterland gezeitigt hat, zunächst unseres allverehrten Königs Friedrich August und seines Hauses. Anläßlich des Geburtstages des Kai sers war er nebst seinem Bruder, dem Prinzen Jo hann Georg, am 27. und 28. Januar am Berliner Ho se anwesend, wobei der König an letztgenanntem Ta ge in seiner Eigenschaft als Pate des neugeborenen vierten Sohnes des deutschen kronpriluzlichen Paares der Taufe des jungen Prinzen beiwohnte. Im April nahm der König in Begleitung seiner Schwester, der Prinzessin Mathilde, an der Feier des Stapellaufes des Panzerschiffes „König Albert" in Danzig teil. Zur Ausübung des edlen Weidwerkes weilte König Fried rich August wiederum, wie schon in den früheren Jah ren, in Tarvis in Kärntsn und in SibMeuort in Schlesien, ferner war er der Jagdgast des Herzogs von Altenburg in Eisenberg. Mit dem Kronprinzen Georg stattete der Monarch Ansang Juni wieder einen Besucki am Berliner Hofe ab, später besuchten die bei den Fürstlichkeiten die Herzogin von Genua in Stresa. Auf dem Truppenübungsplätze Zeithain erlitt der Kö nig einen bedauerlichen Ulnsall, indem er mit dem Pferd stürzte und sich hierdurch eine schmerzhafte Mus kelverzerrung am rechten Oberschenkel zuzog: indes- sen war der hohe Herr bald wieder völlig hergrstellt. Im Sommer nahm der König mit seinen Kindern einen mehrwöchigen Erholungsaufenthalt auf der Nordsee injel Juist. Größere Laudesreisen führte er nach dem Obererzgebirgc Anuaberg, Oberwiesenthal usw. — sowie nach dem Vogtland? und den angrenzenden Tei len des Erzgebirges aus. Mit Kaiser Wilhelm traf König Friedrich August im Herbst nochmals anläßlich der Kaisermanövcr zusammen, die sich in der Haupt sache, in der Gegend von Oschatz und Wermsdorf av- spielten, und zwar manöverierten das !2. (2. Kgl. Sachs. Armeekorps und das 8. (brandend.- Armeekorps als rote Armee gegen das !9, (2. Kgl. .Sächs) Armee korps und das 4. Armeekorps (Prov. Sachs.), die zu sammen die blaue Armee bildeten. Der Kaiser sprach dem König Friedrich August seine höchste Anerkennung über die Verfassung n. die Manöverleistungen der säch sischen Truppen aus und ernannte ihn gleichzeitig zum preußischen Generalfeldmarschall. Kronprinz Ge org bestand im März seine Reifeprüfung und setzte dann eine längere Studienreise nach Korfu, Dalmatien, Mon tenegro und Griechenland ins Werk. Am 1. Oktober trat der Kronprinz seinen Dienst im Leibgrenadier- Regiment Nummer 100 als Leutnant an. Prinz und Prinzessin Johann Georg führten eine größere Orient reise aus, auf welcher sie teilweise von der Prinzes sin Mathilde begleitet wurden. Veränderungen im sächsischen Staatsministerium wurden durch das Ableben des verdienten Justizmi nisters Tr. von Otto hervorgeruscn. Das erledigte Ju stizministerium wurde von dem bisherigen Reichsan- walt am Reichsgericht zu Leipzig, Dr. Nagel über nommen, der Vorsitz im Gesamtministerium, welchen Tr. von Otto ebenfalls bekleidet hatte, wurde vom König dem Kriegsminister Generalobersten Freiherr!« von Hausen übertragen. — Auf wahlpolitischem Ge biete bildeten die Reichstagswahleu vom Januar und Februar den bemerkenswertesten Vorgang des Jahres 1912 für Sachsen. Es wurden hierbei insgesamt ge wählt je 1 Nationalliberaler, Konservativer, Reichsvar teiler und Reformer, sowie 19 Sozialdemokraten. Tie Landtagsarbeiten wurden nach dem Ablauf der parlamentarischen Weihnachtspause in der Zweiten Kammer am 16. Januar, in der Ersten Kammer am 17. Januar wieder ausgenommen. Am 29. März trat di» Osterpause ein, worauf die Erste Kammer am 12. lApril, die Zweite Kammer am 15. April wieder zu »fammentrat. Da das umfangreiche und teilweise sehr «wichtige gesetzgeberische Material vom Lanotage nicht ausgearbeitet werden konnte, wenn er nicht bis tief in den Hochsommer hinein versammelt bleiben sollte, so erfolgte am 23. Mai die Sommervertagung. Doch bereits im September traten zunächst die Zwischende putationen der beiden Kammern für die schwebenden Steuergesetze und für das Volksschulgesetz wieder zu sammen und am 11. November nahmen dann auch die beiden Kammern im Plenum ihre Sitzungen wieder auf. Es bedurfte noch fleißiger und angestrengter Arbeit vor allem zur völligen Durchberatung der genannten Ge setzentwürfe, die dann endlich in beiden Kammern fer- tiggsstellt wurden, allerdings wichen die hierbei ge faßten Beschlüsse der Ersten Kammer von denen der Zweiten Kammer teilweise nicht unerheblich ab. Es bedingte dies das hergebrachte Vereinigungsverfahren zwischen den beiden Häusern des Landtages, welches dazu führte, daß sich die beiden Kammern durch ge genseitiges Nachgeben betreffs des Gemeinde-, Kir chen- und Schulsteuergesetzes, verständigten. Dagegen gelang dies nicht bei dem besonders wichtigen Volks schulgesetz, letzteres ist demnach gescheitert Neben den genannten Steuergesetzen sind von weiteren er wähnenswerten Ergebnissen der langen Landtagssession anzuführen, das Fürsorgegesetz für die Hinterbliebene von Staatsangestellten, das WohnuMsgeldzujchußgr- setz, die Seminarreform, die Gesetze über die königlichen Sammlungen, über die statutarischen Vorschriften der Universität Leipzig, über die Errichtung einer Deut schen Bücherei in Leipzig, und etwa noch bas Körgesstz Anderseits scheiterte auch das Bezirksverbandsgesetz, das Fischereigesetz und das Psarrerbesoldungsgcsetz sind unerledigt geblieben. Am Freitag, den 20. Dezember erfolgte der offizielle Schluß des Landtages (Schluß folgt.) Bedrohliche Anzeichen. Die stillen Tage des Weihnachtsfestes haben die Blicke der Allgemeinheit abgelenkt von den krie gerischen Vorgängen am Balkan und den politi schen Verhandlungen in London. Die Diplomaten da hingegen haben unter dem Mistelzweig ihre Augen besser denn je offen halten müssen, denn was heute an Meldungen über den Stand der Friedensangelegen heit eingelaufen ist, deutet auf Sturm und Gewitter, und da bemühen sich die Herren der Politik nach Kräften, die dräuenden Gefahren zu Hannen. Allem Anscheine nach hat die Türkei die ja ziemlich hohen Forderungen der Balkanmächte rundweg abgelehnt und deshalb glaubt man allerseits an ein Scheitern der Frieoensverhandlungen und an eine sofortige Wieder aufnahme der Feindseligkeiten. Die eingelaufenen Depeschen lauten: Saloniki, 26. Dezember. Die bulga rischen Truppen verlassen Saloniki. Sie mar schieren über Serres, nm sich nach der Tscha - taldscha-Linie zu begeben. Konstantinopel, 26. Dezember. Alle Offiziere der am Tjchataldscha-Gürtel vereinigten türkischen Truppen, die sich gegenwärtig in Kon stantinopel aufhalten, haben Order empfangen, sich innerhalb 24 Stunden auf ihre Posten zu begeben Konstantinopel, 26. Dezemder. In den Dardanellen sind neue türkische Truppen aus de» am Schwarzen Meer liegenden Provinzen angekommcn, deren Zahl sich jetzt auf 40000 beläuft. — Ein tür kischer Torpedojäger, der aus den Dardanellen kam, ist nach Jsmid zur Reparatur geschafft worden Man weiß aber noch nicht, ob er die Havarie bei eine»' der letzten See Gefechte erlitten hat, oder ob sic aus einen Unfall zurückzuführcn ist. Athen, 26. Dezember. Der Nest der türkischen Armee von Monastir marschiert gegen Liaskowik und will die griechischen Truppen bei Janina o»greifen. Wie sich die Diplonraten, — und zur Ehre der fran zösische» Nation sei cs gesagt vor allem i» Frank reich. bemühen, den Brand nicht wieder zum Aufflam men kommen zu lassen, besagen nachstehende Depeschen: Wien, 26. Dezember. Nach einer der „Politischen Korrespondenz" aus Parrs zugehendcn Meldung setzt ich die französische Regierung eifrigst für die Auffas- rmg ein, daß es die Aufgabe Europas sei, auf Ber eitung des Wiederausbruchs des Balkankrieges durch »iplomatijche Intervention hinzuwirke,». Falls der Ab bruch der Friedensverhandlungen drohen sollte, bür en die Mächte, wie man erklärt, nicht eine-n allzu formalistischen Standpunkt einnchmen und erst eine Aufforderung seitens der Streitteile abwarten, sondern müssen aus eigener Initiative ihre Vermittlung an bieten Ein hinreichender Anknüpfungspunkt dafür liege schon in dem Umstande, daß an den matzgebc» den Stellen von Konstantinopel der Wunsch nach ei nem solchen Eingreifen der Kabinette bestehe» soll. Was den Hauptstein des Anstcßes in der Friedensver ständigung, die Frage von Adrianopel, betrifft, soll, wie man behauptet, in der Diplomatie die Ansicht vor wiegen, daß der Türkei, so schwer ihr auch dieses Op fer fallen müsse, der Verzicht auf diesen Punkt zu cmp fehlen sei. Konstantinopel, 26. Dezember. Hier läuft das Gerücht, der Türkei sei mitgcteilt worden, daß, wenn der Friedensschluß nicht bald zustande käme, die Mächte cinschreiten müßten. Gegebenenfalls sollten Zwangsmaßregeln ergriffen werden, um die Pforte zum Flieden zu zwingen. Tagesgeschichte. Lextschlanv. Der General der Infanterie Wolf von Stuelp nagel, ehemaliger Kommandeur des 5 Armeekorps, ist in Berlin gestorben. Araxkreich. Die Bekämpfung der Entvölkerung Frankreichs. Der von der Regierung zur Bekämp fung der Entvölkerung eingesetzte Ausschuß nobm ci neu Beschliißantrag an, durch den die für de» Mili tärdienst untauglich befundenen Leute von ihrem 22. bis zum 34. Lebensjahre alle zwei Jahre von einer militärärztlichen Kommission untersucht und im Taug lichkeitsfalle als Reservisten eingestellt werden sollen Hierdurch würde die Armee 350000 Mann gewinnen und so die durch die Abnahme der Geburten verur sachte Lücke ausgefüllt werden. Serbien. Unter Spionageverdacht verhaftet. Der Belgrader Berichterstatter des „Journal" weiß von einem peinlichen Mißgeschick zu berichteln, das angeblich der Gemahlin des deutschen Gesandten in Belgrad, Grizinger, zugcstoßen jein soll. Danach sei die Dame bei ihrer Ankunft auf österreichischem Gebiet unter dem Verdachte der Spionage festgenommen wor den. Frau Grizinger bestieg am Mittwoch früh das Boot, welches den Dienst zwischen Belgrad und Sem- lin versieht. Als das Boot auf ungarischer Seite anstieß, wurde sie von den dortigen Beamten nach kurzem Verhör verhaftet. Die junge Frau erhob ver geblich energischen Widerspruch. Man hielt sie für ei ne gefährliche Hochstaplerin. Sie mußte mehrere Stun den warten, bis der inzwischen benachrichtigte Gesand te ihr die Freiheit wieder erstatten konnte. (Wir ge ben diese Nachricht unter allem Vorbehalt wieder.) Uortxgal. Kabinettskrise in Portugal. Die erwartete Ministerkrise ist jetzt zur Tatsache gewor den. In einem unter Vorsitz von Duarti Leits statt- gesundenen Ministerrat wurde beschlossen, die Demis sion des Kabinetts einzureichen, um der Krise eine mög lichst schnelle Lösung zu geben. Dennoch glaubt man, daß cs schwer halten wird, aus den gegenwärtigen schwierige» Verhältnissen einein Ausweg zu finden, da ein Konzcutrations-Mi,nisteriunl sich nicht halten kann und keine Partei die nötige Majorität besitzt, ein Mi nisterium zu bilden. Ein Kompromiß wird notgedrun gen nur von kurzer Dauer sein. Der Präsident der Republik wird die Rückkunft Antonie d'Almeidas ab warten, bevor er seine Entschließung trifft. Es kann als sicher angesehen werden, daß entweder d'Nlmci- da oder aber Alfonso Eosto mit der Bildung eines neuen Ministeriums betraut werden wird. Beide ha ben versprochen, eine Politik der Beruhigung einzn- führen Marokko. Entsetzung der Kolonne Masjou- tier. Der Berichterstatter des „Matin" in Tanger
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