Mittheilungen aus dem agriculturchemifchen Laboratorium -er Universität Leipzig. IV. Einige Beiträge zu der Frage der Bodenabsorption von A. Aiedermann. Seit man sich darüber klar geworden, daß die chemische Analyse eines Bodens allein über dessen Werth in Bezug auf Culturfähigkeit und Ernteertrag keinen Aufschluß geben konnte, sah mau sich veranlaßt, die Eigenschaften des Bodens auf andere Weise zu studiren, und so hat man namentlich bald erkannt, Laß die Absorptionsfähigkeit der Ackererden für die löslichen Düngemittel, — die Fähigkeit, dieselben zu fixircn und dann an die Pflanze abzugeben —, für die praktische Landwirthschaft sowohl, als auch für die wissenschaftlich interessante Frage: ,,Jn welcher Form erhält die Pflanze ihre Nahrung vom Boden?" von hoher Bedeutung ist. Eine große Menge von Untersuchungen liegen bereits in dieser Richtung vor. Wenn dieselben auch die Hauptgesichtspunkte für die Beantwortung der so hochwichtigen Frage sestgestellt haben, so ist dieselbe doch noch keineswegs zum Abschluß gelangt, und die mancherlei sich widerstreiten den Ansichten beweisen, daß sie noch nicht als erledigt anzusehcn ist. Eine kurze historische Skizze der Frage in ihren verschiedenen Enr- wicklungsstadien dürfte am Besten ein Bild von dem augenblicklichen Stande derselben geben. Nach einer Notiz von F. Mohr*) unter dem Titel: „Wer ist der erste Entdecker der Eigenschaft der Dammerde, Mistjauche und Salze zu ') Annalen der Chemie und Pharmacie. Bd. 127. 1863. Landw. Versuchs-Stat. XI. 186S. 1