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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184711097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18471109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18471109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-11
- Tag1847-11-09
- Monat1847-11
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1847
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Leipziger Tageblatt Md Anzeiger. AIS. Dienstag, den S. November. 1847. Morgen Mittwoch den 10. November ». v. ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Zur Berathung kommt: „ 1) Gutachten der Deputation zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen, über dle m ihr Ressort fallenden Capttel der Hauptrechnung auf das Jahr 1845. 2) Gutachten der Finanzdevutation über dieselbe Rechnung. . . ^ . 3) Bericht der außerordentlichen Deputation wegen Mitwirkung der Gememde der Besetzung von Klrchen- und Schulämtern über das Rathscommunicat vom 21. August d. I. Erinnerung an Abentrichtung der Grundsteuern rc. Am 1. November d. I. wird der vierte Termin der Grundsteuern fällig. Daher werden die diesfallsigen hiesigen Steuer pflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge, so wie die städtischen Realschoß- und Communanlagen an gedachtem Tage und längstens binnen 14 Tagen nach demselben bei der Stadtsteuereinnahme allhier zu bezahlen, mdem nach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort erecutivische Zwangsmittel gegen die Restanten eintreten muffen. Leipzig, am 29. Oktober 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Gross. Am V November L84T Mit seinem Christus starb der Meister, Sein hohev Lied düeb unvollendet — Wie Christus Lehr' für ird'sche Geister, ^ So wird sein Lied auch nie geendeti — Mendelssohns Todtenfeier. Bei der in der Pauliner - Kirche am 7. November Nach mittags 'stattgefundenen Todtenfeier Mendelssohns wurden zuerst die Schlußverse des erhebenden LiedeS von P. Gerhard „O Haupt voll Blut und Wunden" rc. gesungen, und hierauf unter Direction des Herrn Musikdirektor Gade von einem Chore von mehr als 6VV Sängern ein Choral aus Paulus („Dir Herr, Dir will ich mich ergeben" rc) aufgeführt. Hierauf hielt Herr Pastor Howard vor dem Sarge, der auf dem mit Gueridons erleuchteten Altarplatze aufgestellt war, eine in ihrer Einfachheit tief ergreifende Ge- dächtnißrede, und sprach, nachdem noch ein Chor aus Pau lus: („Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben; denn ob der Leib gleich stirbt, wird doch die Seele leben") aufgeführt worden war, den Segen. Den Schluß der Feier bildete der Schlußchor aus der Passion nach Matthäus von J.S. Bach, den Mendelssohns größter Schüler, Hr. Capellmeister I. Rietz, dirigirte. Maria Stuart. Ist unser schönes Schillerfest, welches zur Ehre Leipzigs hier allein in einer solchen Gestalt gefeiert wird und durch seine nun bereits siebenjährige Dauer Bürgschaft für seine Erhaltung giebt, überhaupt ein Fest der Erinnerung an den Dichter und seine Werke, so sollte derjenige Lheil desselben, welcher uns ein solches Werk in seiner Ganzheit vorführt, nrcht vorübergehen, ohne daß wir uns auch der Entstehung und besondern Eigenthümlichkeit dieses Werke- erinnern; wir meinen dte Theatervorstellung, zu welcher in diesem Jahre Marra Stuart gewählt ist. " Maria Stuart wird von vielen Kunstrichtern für daS beste Trauerspiel Schillers gehalten; jedenfalls ist dasselbe dadurch bedeutungsvoll, daß eS daS erste ist, welches nach langer Pause schnell und. iy einem Gusse aus des Dichter- Geist hervor ging, und zugleich feine Neigung, wie seinen Beruf für das Drama entschied. Nach Vollendung des Don Carlos machte Schiller bekanntlich als dramatischer Dichter eine zwölfjährige Pause: 1787 wurde der Carlos vollendet und erst 1799 erschien der Wallenstein als nächstes Drama, an welchem aber Schiller sieben Jahre mit wechselnder Neigung ge arbeitet hatte. Während dieser sieben Jahre war er an seinem Dichterberufe irre geworden, besann sich mehrmals, ob er den Wallenstein vollenden sollte, bedachte, ob die darauf ver wendete Zeit nicht eine „an ein ungenügendes Product" verlorene sei, und hatte alles Vertrauen auf die höhere Bedeutung seiner dramatischen Leistungen verloren. Nach dem Wallenstein aber griff Schiller die Maria Stuart frisch und rasch an, vollendete sie in kurzer Zeit und ihr folgten eben so schnell die „Braut von Messina," die „Jungfrau," „Macbeth," „Turandot" und „W. Teil." Maria Stuart ist demnach die Krone, welche sich stolz und üppig aus dem Stamme Wallenstein emporhob, und die reichste dramatische Frucht verhieß. Dann aber offen, barte sich in Maria Stuart auch ein wesentlicher großer Fortschritt Schillers. In der Form verbindet sie mit einer reichen, spannenden, nothwendig und natürlich sich entwickeln den Handlung eine fast griechische (aristotelische) Einheit und Einfachheit, die dieses Trauerspiel vollendeter macht als irgend ein anderes. Dann ist das frische Leben, die gesunde Leidenschaft, die reine wahre Menschlichkeit in keinem Schil- lerschen Trauerspiele so zur unbedingten Herrschaft gelangt, als eben in Maria Stuart, wo jede Person ein wahrer und ganzer Mensch, und doch der Vertreter eine- gewichtigen und gewaltigen Princips ist. Endlich ist Maria Stuart noch in sofern wichtig, als sie eine Fortsetzung, eine sinnvolle unt prmclpielle Fortsetzung des Wallenstein insofern genanni werden kann, als der Protestantismus, der dort erlegen ist hrer siegreich aus dem Kampfe hervorgeht, und das Römer
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