Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1859

's,'. Geschäft sprach, nicht recht begriff«. Hier schien e-, ak« oL sie nicht mehr recht geh« wollt«. Der früher, «amenttich für den Export gekaufte Cachemir ist jetzt gänzlich vernachlässigt, nachdem seit der Ostermeffe 18S7 die Preise sehr gedrückt blieb«. Ein gleiche« Schicksal erleidet die ganz wollene ,,knr«-1»in«", wovon der Grund in der Erlnoline liegt, die jetzt ihre Herrschaft über ein« große Anzahl Industriezweige und — Fabrikant« ausübt. Die „kurelnino« bauscht nicht, ist also zurückgeseht, was zu be dauern ist, weil sie al- ein reeller, solider Artikel eine bedeutende Consumiion-fähigkeit hat. Der von den billigen Stoff« der letzten Zeit sehr gangbare ?oil ä« ekevre ist kn einer eigenthümlichen Lage. Er wurde zwar viel gefragt, gelangte indessen, obwohl wenig Borrath da war, doch nicht zu lebhaften neuen Bestellungen. Der Stoff eignet sich nicht zu dem in Mode gelangten lonx. Außerdem haben die Fabrikanten durch mannichfache Verluste und eine schlechtfabrizirende Eoacurrenz die rechte Lust dazu verlor«. Di« sogenannten Chemnitzer halbseidenen Stoffe zu Fraueakleidern find gut gegangen, um so mehr, al< dieser Stoff sich der langgestreift« Mod« sehr gut anbequemen kann. In allen diesen Artikeln vermögen wir auf tran-atlantischen Märkten durch zunehmende Vervollkommnung sowohl im Gewebe al- im Geschmack, durch reiche- Assortiment, Intelligenz und leb hafte Marktbeobachtung ganz vortrefflich mit d« englischen und französischen Fabrikanten zu concurriren. Welchen gewaltigen Aufschwung müßte erst dieser ganze um fangreiche Industriezweig nehm«, wenn die Schutzzollbelastung der au-ländischen (belgischen und englischen) Garne, welche bei der stetig steigenden Tendenz der Preise drückender al- je geworden ist, endlich, wenn nicht ein Ende nähme, doch wenigsten- er leichtert würde! Das große LeUef Tableau der Eisenbahn von Gloggnitz bis zu dem großen Haupt tunnel Semmering. Au d« zahlreichen Sehen-würdigkeiten dieser Messe ist noch ein höchst interessante- und sehen-werthe- Kunstwerk, da- oben genannte Tableau gekommen, welche- von Hrn. Joseph Putscher Hun. au- Münch« mit großem Fleiß« gefertigt und im Hotel de Prusse au-gestellt ist. Alle bi-her bewundert« kühnen Slraßenbauten treten bedeutend zurück gegen die Semmeringbahn, d« kühnsten Schienenweg de- Continent-, der im November 185S für d« allgemein« Verkehr eröffnet wurde und in der neu« Zeit noch dadurch besondere- Interesse erlangt, daß auf ihm ein großer Lheil der österreichisch« Trupp« nach Italien befördert wurde. Die ganze Länge dieser Bahn, vom Au-lauf-puncte am Gloggnitzer Bahnhofe bi- an den von Mürzzuschlag, mißt ü»/s Meilen, ist an sieben Station-Plätze vertheilt und man passirt IS Tunnel und 1L Diaducte. Welche schwierige Aufgabe e- war, eine Eisen- 45»5 bahn über nutz bmch Fels«, bet eiuer Steigung von 1500 Fuß anzuleg«, brauch« wir nicht au- einander zu setz«; kann man sich doch kaum von einem so kühnen Rkesmbaue ein« Begriff mach«. Sehr erfreulich ist e- daher, daß Herr Putscher auf die Idee kam, un- eine treue Darstellung dieser Bahn mit ihrer wildromantisch« Umgegend zur Anschauung zu bringen, und zwar nicht etwa ein bloße- Bild oder durch Gläser zu beschauende- Pan orama, sondern vielmehr ein plastische- Tableau, auf dem wir Alle- körperlich, in sein« richtigen natürlichen Verhältnissen und zwar in ziemlich bedeutender Größe wahrnehmen. Jeder Felsen erhebt sich in naturgetreuer Gestalt vor un-, die verschiedenen Ort schaften, die Capelle«, Schlösser, Fabrikgebäude und ander« ein zelnen Bauwerke, freundliche Thäler, bewaldete Anhöhen, kurz die ganze Gegend ist hier vor un- im verjüngten Maßstabe mit allen ihren Einzelheit« plastisch dargestellt und zwar mit einer Treue, die von Reisenden, welche dm Semmering besuchten, auf das Freudigste anerkannt wurde. Herr Putscher hat an diesem Kunst werke 16 Monate lang gearbeitet. . Zur Tagrschronik. Leipzig, 10. Octbr. Am 1. Sept. d. I. wurde in dem auf preußischem Gebiete gelegenen kleinen Gebüsche zwischen Gordemitz und Meltewitz, an der Chaussee von Taucha nach Eilenburg, der Leichnam eine- unbekannten Manne- gestruden, welcher durch ein« Schuß in die Brust au- dieser Zeitlichkeit getreten war, und man vermochte nicht zu bestimm«, ob hier ein Selbst- oder Raubmord vorliege, obgleich mehrere Umstände für die Annahme de- letzter« sprachen. Jetzt ist e- nun auch dem GenSdarmen Richter in Taucha gelungen, sowohl die Identität des ermordet gefundenen Manne-, eine- MarkthelferS au- Gautzsch bei Leipzig, al- auch ein« damaligen Begleiter desselben in der Person seines Schwager-, eine- Schneidermeister- in Leipzig, zu ermitteln, welcher letztere nun von der hiesigen Polizei in Untersuchungshaft gezogen worden ist. (Dr. Journ.) Verschiedenes. Die Elektricitat al- Diebsfängerin. Ein Bre-lauer Techniker führte, um kleinen Gelddiebstählen auf die Spur zu kommen, den Draht einer elektrischen Batterie zu einem Wasser glase, in welche- er Geldstücke legte, und da- andere Ende zu einer Drahtdecke, auf welche der Dieb sich stellen mußte, wenn er da- Geld nehm« wollte, so daß dann der elektrische Strom seinen Körper durchzog. In der Dämmerung nun ertönte plötzlich ein furchtbare- Geschrei in der Stube und al- man herbeikam, fand man ein« der Gehülst» mit dem Gla- in den krampfhaft ge ballten Händen, brüllend, al- wenn er am Spieß steckte. Man ließ ihn noch einige Zeit zappeln und er gestand dann die übrigen - Diebstähle auch ein. l^viprixer Korsen» 6oursv »in 12. Oktober 1859. <Zw»r»» 1» rv lAIr. -M»»»». S1n»t»pnpi«r« «to. «.re/, /inren. roi. r 3 oo -L m c». "'3 Lo. ä». v. l«3"r.1000u. 50" *5 - kleiner». . 1855 r. 100 *5. 1847 * 500*5- 1852,1855. «*.500 *5 1858 a.1859j*.100 ^v«t. 4. »dem. S.-8ed1e». «send -0*. 4 100 *5 1«4-1 *.1000* 500 - reo1»ndri«t«)kleiner«. . Stsät-05Ur»t.pr. 100*5 8»cde. erdll*. 500 ?sev4drie«U*. 100 n. 25 *5 3z *. 50« *5 ... 3z v. 10« *. 25 3z *. »00 *5 - - - *. 100 n. 25 *5 L /*. 10«, 5«. 20» 1« - - 8^^.1000,500,100,50- "^>künäd»r,-».. . . - v. 1000.500, 100 . - *.1000tt»äd.12U.- -edu14*«r»edr. ä.^Ilzv.Or««!- Letp» 8«*. 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