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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186109258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18610925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18610925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-09
- Tag1861-09-25
- Monat1861-09
- Jahr1861
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1861
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4S.10 kM, «och dadurch zu Hüls« ko««m, daß man ln di« untere Oeffnung «in Sich «insetzt. Da tzt« au-ßesthmete Luft wärmer tst al- dl« eikgeaetzmete, so «trd durch zwei solche Oeffnungen vt« selbst büß erreicht, was erreicht «erden soll, das heißt gerade die schlecht« Luft «ntfertit. Die Uheorie lehrt freilich, daß auch in einer einzigen Oeffnung zwei Strömungen in entgegengesetzter Richtung entstehen, eine obere und eine untere, aber einmal ist, um die Theorie wahr zu machen, eine ziemlich große Oeffnung erforderlich, etwa wie ein Fensterflügel, zweitens wird der Theil des Zimmers, der höher liegt als der geöffnete Flügel, von einer solchen Luftveränderung nicht berührt; und endlich ist das Mittel nur in der guten Jahreszeit und bei stillem trockenem Wetter an wendbar — nicht zu reden von der Unmöglichkeit, das Fenster nach Bebürfniß mehr oder weniger zu öffnen, und von der Ge fahr, daß ein Zugwind eS klirrend zuwirfr. DaS Gegentheil von alledem findet bei dem englischen Fenster statt, das aus zwei Rah, men besteht, die sich auf und nieder schieben lassen. Bei dem milderen, gleichmäßigeren Klima und in Verbindung mit dem stastime sichre es für gewöhnliche Wohnzimmer, in denen kein GaS gebrannt wird, nokhdürstlg genug, den oberen Rahmen ein wenig herabzuziehen und den unteren ein wenig hinaufzuschieben. Doch wird man in jedem neueren wohlgebauten Haufe die eine oder ander« der Vorrichtungen finden, die in einem frühere« Ar tikel kurz erwähnt worden sind. Eine sehr zweckmäßige und auch auf unsere Verhältnisse anwead- bare Vorrichtung ist „Arnolds Ventil." Man schlägt ein Loch durch die Wand in da- Kaminrohr, dicht unter der Decke. Für ein großes Gesellschaftszimmer genügen 6 Zoll inö Geviert. In dem Loche wird eine Blechklappe an zwei Horizontalm Zapfen so auf gehängt, daß sie im Zustande der Ruhe das Loch schließt, aber auf einen leisen Druck der innern Luft sich nach außen öffnet, während sie sich nicht nach innen öffnen, also keinen Rauch ln das Zimmer lassen kann. Man mag sie mit der Farbe der Wand anstreichen oder zu einem Ornammt benutzen und vermit telst einer Schnur schließen oder ihre Bewegung zügeln. In der Jahreszeit, wo überhaupt geheizt wird, ist das Kaminrohr immer ein wenig erwärmt, auch wenn gerade kein Feuer brennt, findet darin also immer ein Luftzug aufwärts statt, wird die Ausdeh nung der Zimmerluft immer das Ventil von Zeit zu Zeit öffnen. Will man die Vorrichtung auch während deS Sommers in Tä tigkeit erhalten, so läßt man in dem Kaminrohr eine kleine Gas flamme brennen. In Fabrikgebäuden führt man aus jedem Zim mer einen Eanal in den stets erwärmten Mafchinenfchornstein ein. ES kann keine ernstliche Schwierigkeit haben, diese Einrich tung unseren Häusern anzupassen. Wo nicht in der Aimmer- wand ein Kaminrohr hinläuft, könnte man einen kleinen Canal mit de« Arnoldschen Ventil verschlossen nach dem Küchenschorn stein führen, der nie ganz kalt wird. Mehr Schwierigkeit macht bei unS der Zufluß frischer Luft, der in englischen Wohnzimmern durch den unvollkommenen Schluß der Thüren und Fenster hin reichend beschafft wird. Wollte man hier einfach eine Oeffnung durch di« Außenwand brechen, so würde daS Zimmer viele Mo nate lang nicht zu erwärmen sein. Das Rathsaruste dürfte sein, den Zufluß von den Corridoren und Treppenhäusern zu nehmen, wo die Temperatur immer höher ist als draußen, vorausgesetzt, daß diese selbst gehörig ventllirt und in fortwährender Verbindung mit der Außenluft sind; also etwa di« Stubenthüren unten ein wenig abhodeln. Für Räume, in denen viele Lungen und Flammen chätig sind, empfiehlt sich eine Einrichtung, die man an folgendem Ex periment erproben kann. Man lege rin Stück brennenden Zunder auf den Boden eines hohen WeißdierglasiS, einer „Stange", ge nau in die Mitte. Der Rauch wird träge über dem Schwamm schweben und ringS an der Wand hinaufschlrichen. Jetzt nehme man ein Stück dünne Pappe, so breit wie der innere Durchmesser des GlaseS und beinahe so lang wie dessen Höhe, und klemme e- senkrecht in daS Glas, so daß eS dasselbe in zwei halbrunde Hälften theilt, aber nicht ganz bis auf dm Schwamm hinab reicht. Sofort wird in der einen Hälfte, und nur in dieser, eine stätige Rauchsäule aufsteigen, während in der anderen der Rauch zögernd sich aufwärts dreht, aber, ehe er dm Rand erreicht bat, umkehrt, herabfinkt und unter der Scheidewand hindurch in die andere Hälfte!zieht. Will der Versuch so nicht gleich gelingen, so bedecke man die Oeffnung des GlaseS dergestalt, daß zu jeder Seite der Scheidewand nur ein kleines Stück offen bleibt. ES folgt auS der Erscheinung, daß in der einen Hälfte warme Luft aufsteigt, in der anderen ftifche hinabrinnt. Die Auwmdung auf die Ventilirung ist, aus der Decke de- AinnnerS eine durch eine dünne Scheidewand gerheilte R-Hre senkrecht in daS Freie zu führen. Ob die Anlage wirkt, ist vermittelst einer Lichtflamme leicht zu ermitteln. Wenn sie dm Dienst versagt, was zuweilen aus unaufgeklärten Gründen geschieht, se erreichen zwei Scheide wände, über- Kreuz eingesetzt, unfehlbar den Zweck; es entstehen dann zwei aufstetgmde und zwet absteigende Ströme. Dies« Art deS VentilirmS hat dm großen Vartheil, daß nicht der mindeste Zug entsteht; ehe die frische Luft die Bewohner erreicht, hat sie sich längst über den ganzen Raum verbreitet. Kür ein Zimmer mit eine« Dutzend Menschen -enffgt elne Röhre von sechs Zoll Durchmesser. Für große Gebäude, ln denen viele Personen zusammenge- drängt sind, hat man in England allerlei künstlichere Vorrich tungen versucht. An dm ParlammtShäusern namentlich haben sich Erfindung und Thorheit der Architekten erschöpft. Für das Unterhaus nahm man die Luft anfangs von der Wasserseite und eS roch im Saale, wie e- an einem Flusse riechen muß, in dem der Inhalt aller Cloaken und WaterclosetS von 1*/, Millionen Menschen sich sammelt und von Ebbe und Fluth hin und h,r gespült wird. Dann nahm man sie von einer anderen Seile: über der Küche, und der Duft von CoteletteS und Seezungen kitzelte die Nasen der Ehrenwerthen. Dann von einer dritten: und der Straßenstaub puderte ihre Häupter. In der Verzweiflung wurde vorgeschlagen, die Luft durch eine Röhre von Hampstead, vier Meilen von Westminster, zu beziehen. Für jetzt ist die Ein richtung so. Die Luft wird von einem gegen Staub und Düfte geschützt«, Platze der Nachbarschaft bezogen u»d geht zunächst durch eine Schicht von Matten, in denm sie Staub , Ruß und dergleichen wie in einem Seihtuch zurückläßt; dann in eine durch Dampfröhren erwärmte Kammer, dann in eine andere Kammer, wo sie mit kalter Luft gemischt und auf eine beliebige Temperatur gebracht werden kann. Von dort geht sie in einen doppelten Bo den, der unter dem Saal« hinläuft, und gelangt endlich durch eine Unzahl feiner Löcher in dem Parquet und durch dm darauf liegenden Haarteppich an die Nasm der hohm Versammlung. — Die Decke des Saales ist in ähnlicher Weise durchlöchert wie der Fußboden. Sollte diese Anlage, die zugleich die Heizung versieht, anderwärts angenommen werden, so ließe sich eine sehr schätzbare Verbesserung anbringen. Man könnte in der Mischkammer etwas Sauerstoff zusetzen, mehr oder weniger, je nach der Langweiligkeit der Reden und der Schalheit der Gedanken. Der Präsident, der durch Erfahrung wissen würde, eine wie große Dosis der eine oder andere Redner nothwmdig macht, könnte vermittelst eines KiingelzugS dm Zufluß von Lebenslust rrgulirm. Ein Ruck, und hohe Versammlung fühlte sich wie auf dm Alpen. Möge Ihr ein solcher Ruck bescheert sein, wenn die Ventilirung der Schulen, Casernm, Gefängnisse, Gerichtshöfe und Sitzungszim mer der Behörden einmal auf der Tagesordnung steht. Das Meer-Aquarium. (Im Haufe deS Herrn Director Teichmann.) Nach mehreren mühsamm und kostspieligen Versuchen ist es Herrn Gerlach (Grimma'sche Straße, Planer- Geschäft) endlich gelungen, ein gewiß allgemein befriedigende- See, Aquarium Her zusteven und so unS Bewohner des festen Lande- in eine ganz neue Welt, in die Seewelt, einzuführen. Wer noch nie das Meer und seine Küsten gesehen, wird hier mit ihm ganz neuen Thierformen bekannt gemacht, und ebenso über die oft so aben teuerliche Gestalt dieser Thiere, wie ihre oft schöne Färbung und Zeichnung und rigemhümliche Lebensweise in Staunen versetzt werbrn; ja! selbst Der, welchem das Meer mit seinen Bewohnern nicht unbekannt geblieben, wird gar so Manche- erblicken, was dort am Meere seinen Augen entging und ihn hier ln freudiges Staunen versitzt. DaS Aquarium ist übrigens so groß, daß die Hunderte von Lhieren, die dieses Meer en miniature bewohnen, vollkommen Platz finden und darin sich frei bewegen können. Diese Thiere sind aber z. B. unzählige Fische, namentlich die sogenannten Meernadeln, Seettompetm i,. s. w. aus der Gattung STDxaatduo, Seeseorpione au- der Gatt. Oottu», Meergrundeln, Schollen oder Flunder, Aalmutterfische u. s. w.; zahlreiche Krebse, darunter mehre« Arten der Gatt. Garneetze (Granate), die sich durch ihre dünne durchsichtige Schale auszeichnm, mehrere See- kradben oder KnrzschwanKrebse, ferner die so interessanten See sterne, die sich durch taufende von kleinen hervorstreckbarm Füßchen, an dm fünf beweglichen Strahlen ihre- Körper- sich befindend, fortbewegm, zahlreiche Seeschneckm u. s. w. Ich behalte mir eine ausführliche Beschreibung- vor und indem ich hiermit diese interessante Schaustellung allen Freunden der Natur empfehle, mache ich zugleich die Herren Direktoren unserer Schulen darauf aufmerksam, daß Herr Gerlach Schülern in Begleitung ihrer Lehrer gern eine bedeutende Ermäßigung des Entrees gewährt; gerade für unisire Schüler dürfte aber dies Aquarium eine der intevkffantestm Schaustellungen fei«, da der Unterricht durch das selbe wesentlich ergänzt wirb. vr. A. B. Reichend ach. GeffenMche Gerichtssitzung. Die Dienstmagd Emilie Dorothee Pauline Zenker aus Er furt, welche bei einem hiesigen Aleisihennkister in Diensten stand, wurde ihre- Dienstes entlassen, verlangte deshalb da- Dlmstlohn auf die Kündigungsfrist und verklagte ihren Dimstherrn, als dieser sich der Bezahlung des beanspruchten Lohne- aus dem Grunde weigerte, weil die Zenker bei ihrer Entlassung ihr Dienst-
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