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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186112229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18611222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18611222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-12
- Tag1861-12-22
- Monat1861-12
- Jahr1861
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1861
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6570 Bekanntmachung. Das der Stadtgemeinde gehörige, früher Ehrllchsche Wohnhaus, Ulrich-gaffe Nr. 36, Brandcataßernummer 631L, soll mit sämmtlichem Material und so wie eS steht und 1iA, zum Abbruche versteigert werden. Erstehungslustige wollen sich Montag den B». December Vormittags >K Ahr in der RathSstubr einfinden und ihre Gebote eröffnen, worauf weitere Beschlußfassung erfolgen wird. Die Versteigerungsbedingungen sind vom 18. December d. I. an auf dem Bauamte einzusehen. Leipzig, den 17. December 186k. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. Der Lazarverein und seine W«thnachtS-2zuSstMll«ng. (Schluß.) Im Borsaale finden wir außer den schon genannten Gegen ständen eine verzierte Wanduhr von Mohrstädt, ferner hat Herr L. Hausherr seine Parfümerie-, Licht- und Seifenwaaren, Herr E. L. Pfühner eine Lu-wahl vorzüglicher Cigarren, hübscher Cigarrepvfelfen, Cigarrenetuis, Aschenbecher, Toiletten, Toiletten spiegel, Fruchttelj« u. s. w. ausgestellt. Zugleich ist hier eine Mufterkarte von Visitenkarten zu sehen, die sich dlzxch elegante und künstlerische Ausführung vorteilhaft auSzeichnen. — Ferner finden wir eine Trinkhalle für kohlensaures Wasser, Weihnachts nüsse, so wie Weihnachtsstollen und Pfefferkuchen aus der Backerei des Herrn Aug. Frihsche und endlich auch die vortrefflich ge arbeiteten Büchsen, Jagdflinten und Revolvers, welche Herr F. W. Moritz ausgestellt hat. Eine Thür führt zur großen Rotunde, welche die Vorhalle zu den großen Sälen bildet und sie hat Herr E. Häckel mit seinen Lampen eigener Fabrik allein eingenommen. Diese reichhaltige Ausstellung von Schiebe-, Oel- spar-, Moderateur-, Photogen-, Wand- und Hängelampen, fo wie Leuchter in moderner Form, bildet einen der Glanzpunkte des Bazars. Außer den großen Moderateur - Lampen zeichnen sich diesmal zwei große broncirte und kunstvoll auSgeführte Candelaber- Lampen aüs. Treten wir aus der Rotunde in den ersten Saal, so fällt uns sogleich dem Eingänge gegenüber I. A. Hietel'S und P. Puhschke's Ausstellung vorteilhaft auf. Daß Hr. Hietel dem Bazar wieder seine Kräfte widmet, haben wir mit Freuden erfahren; denn er war stekS ein sehr thätiges Mitglied und seine Ausstellung kunstvoller Stickereien gereichte dem Bazar stets zum großen Schmucke, wie dies auch diesmal der Fall ist; denn die diesmal ausgestellten Stickereien aller Art sind eben so modern wie vortrefflich gearbeitet. Die immer mehr aufblühende Hand lung von Putzschke L Comp, hat ein großes Lager von Wäsche und Wollwaaren eigener Fabrik ausgestellt, die sich durch saubere Arbeit und billige Preise auSzeichnen. AlS etwas Vorzügliches empfehlen wir die feinen Chemisettes von 1 Thlr. an und die mit außerordentlicher Feinheit gestickten Oberhemden von 71/2 Thlr. bis 120 Thlr. pr. Dutzend, so wie die schönen wollenen Decken k 5 Thlr. Wenden wir uns rechts von diesem Lager, so gelangen wir zunächst zu Herrn Carl Lehmann's gepolsterten Meubles und Keilkissen zum Stellen. Letztere finden großen Beifall und wie Herr Lehmann immer etwas Neues ausftellt, so dringt er dieSmals als Neuigkeit eine wegen Einfachheit des Mechanismus leicht zu handhabmde Chiffonniere, die in ein Bett umgewandelt werden kann. Auch ein große- chinesische- Feuerwerk hat er aus gestellt. Neben ihm hat Herr Wilh. Müller eine Menge schöner und nützlicher Gegenstände auS Eisen und anderen Me tallen, Pappwaaren u. s. w., so wie feine Nürnberger Lebkuchen. Unter den Metallwaaren finden wir namentlich ein« große Anzahl der so beliebten und billigen feinen Hanauer Gisenguß- waaren, Ofengestelle, Schlittschuhe in großer Auswahl und viele gar nette Spielsächelchen, namentlich alle möglichen Utensilien von Metall, Holz u. s. w. in Puppenstuben und Kinderküchen, hübsche Pappsoldatm in CartonS u. s. w. AlS ein CabinetS- stück von vorzüglicher Arbeit ist endlich ein Mahagoni-Spinnrad mit Einlage von Perlmutter, Elfenbein und Schildkrot ausgelegt. Neben diesem Geschäfte hat Herr Otto Kühn seine vortreff lich gearbeiteten Gegenstände auS dem Bereiche der Optik und Mechanik ausgestellt. Auch diese- Geschäft (PeterSstraße 40) ist von Jahr zu Jahr gewachsen und wir finden ein schöne- Sorti ment von Barometern und Thermometern, Reißzeugen eigner Fabrik, Reißbreter, Reißschienen, Winkel und Lineale von Holz und Metall, Storchschnabel, Heftsttfte, Tusche rc. Danebm erblicken wir Herrn W DennertS Arometer oder Zugkraftmesser, und H. Pitzer'S rühmlichst bekannten Nähmaschinen und Parenttisch- waagen. F. W, Friedemann'- Pelzwaaren empfehlen sich wieder ebenso wie die von Herrn Siegel. Da- Lager von Schreib - und Aeichenmaterialien, Bilderbüchern und feinen Papp arbeiten von L. Bühle u. Co. ist ebenfalls gut assortier. Auch sehr hübsche Meerschaumspitzen und feinste Wiener Galanterle- und Bronceartikel sind zu haben. Herr Julius Winckel- mann, dessen Fabrik galvanoplastischer Gegenstände als eine der besten bekannt ist, hat wahrhaft brillirendf versilberte Leuchter, Kaffeebret«;, Kaffee- und Theekaemrn, Frucht- und Auckerschalen, Weinkühler und viele andere Gerarhe, sowie schöne Galanterie- waaren ausgestellt, zugleich aber drei ausgezeichnete Kunstwerke, welche durch Kupferniederschlag auf galvanischem Wege erzeugt und für die Londoner Weltausstellung 1862 bestimmt sind. Gehen wir von hier zurück in den vorderen Saal, so finden wir da noch Fr. Ziegler'- moderne Korbwaaren und KorbmeubleS, C. F Planer'S längst als sehr preiswürdig bekannte elkSante Puppen, H. Aschoch'S GlaSwaaren von den feinsten biß Nb dsn gewöhn lichen herab, G. Liebner'S feine Drabtflecht- u. Nadlerarbeiteu, Lurgenftein's feine Kammwaaren, hübsche Morgenhäubchen von W. E. Mstllgr, Fr. FrohbergS modfsne und billige Cravattey, Schlipse, Haus- und Reisemützen, M. Kahnt'S voll ständig assortiere- weißes und fein gemalte- Porzellan, fern« H. O. Meder'S optische und mechanische Gegenstände, darunter vortreffliche Operngucker in eleganter Form. Auch gute und billige Fermöhre, Lorgnetten, kioos-ne-, Klemmer, sowie Thermometer, Barometer, Reißzeuge, Goldwaagen u. s. w. sind hier zu finden. Endlich hat in demselben Saale auch Herr E. Benndorf seine feinen Meubles und Holzbildhauerarbeiten von Mahagoni, Pali sander, Kirschdaum und Nußbaum ausgestellt, welche zum Theil werth sind die nobelsten Zimmer zu zieren. Im großen Saale endlich finden wir C. A. Rehfelds Warm- und KalthauS- pflanzen und schöne SchmetterlingSfammlungen, Italien. Waaren und allerlei Delikatessen, Thee u. s. w. aus dem Geschäft von W. Quellmalz (Neumarkt 9), KarlSteinerts vortrefflich ge, arbeitete und sehr reich assortirte moderne Toilettenspiegel, Rahmen, ConsolS und Kästen aller Art, sowie bronzirte Figuren, Schreib zeug?, Cigarrenhalter u. s. w., C. Kirchner'- (Hainstraße I) Damen- und Kinderputz und ein Commissionslager von Puppen« köpfen, Puppen und Papiermachefiguren, Moritz Wünschet mit Recht schon oft gerühmte chirurg. Instrumente und Messer- schmiedewaaren, darunter namentlich auch Apfelschäler, Korkhelm, Kartoffellockenbohrer und Hasenbrecher, vortreffliche Tranchir- und Küchenmesser, Tisch- und Dessert-, feine Taschen- und Federmesser, Nagelscheeren, kurz Messer und Scheeren aller Art. Außerdem hat Herr Ferd. Lehmann einen Theil seiner vortrefflichen Drechslerarbeiten ausgestellt, namentlich moderne Spazierstöcke, Cigarrenspitzen, Tabaks- u. Cigarrenpfeifen, Billardbälle, Domino- und Schachspiele, Jul. Grübe! schöne Kamm- und andere Waaren in Horn, Elfenbein und Schildkrot, außer Kämmen all« Art namentlich Körbchen, Fächer, Cigarrenhalter, Becher, nebst einem Lager der feinsten Tyroler Holzschnihwaaren, als Nipptisch- fachlichen, BrocheS, Armbänder, Briefstreicher, Pfeifenspitzen rc. Endlich machen wir noch auf Th. Lehmann's geschmackvolle Argentanwaaren und Th. Helbing'S sehr billige feine Loiletten- seifen und Parfüm- aufmerksam. Nachdem wir so unsere Wanderung de- BazarS geschlossen, empfehlen wir schließlich dem WohlthätigkeitSgefühle der die Bazar- ausstellung besuchende» Gäste die zum Besten einer Christbeschee- rung für arme Kinder au-gestellten Becken. Leider sind dieselben noch sehr wenig bedacht worden, aber wir hoffen wie immer, auf den mit Recht so oft gerühmten WohlthätigkeitSsinn der Leipziger. Stadttheater. In seiner zweiten und leider letzten diesmaligen Gastvorstellung gab Herr Dawifon den Moliere in Gutzkow'-Lustspiel ,dat Urbild de- Tartüffe", eine Rolle, die nicht auf ein besondere- Hervortreten der darstellerischen Leistung berechnet, also keine so genannte Paraderolle ist. ES war unS diese Leistung des berühmten Gaste- noch unbekannt, daher da- Interesse schon im Voraus ein gesteigerte-. Herr Dawifon ist eine so ursprüngliche, selbst schaffende Künstlernatur, daß eS idm fast unmöglich zu sein scheint, denselben Weg zu gehen, der bereit- mit eben so viel künstlerischer Berechtigung als Glück von Anderen eingeschlagen worden ist. Weit entfernt von jeder Absichtlichkeit, von dem Dichten un) Trachten, eS ander- zu machen als Andere, nur um b. tont prii etwa- Neue- und UeberraschendeS zu bitten (wie da- in neuest« Zeit leider nur zu oft auch in anderen Künsten bei hervorragenden Talenten vorkommt) — ist eS vielmehr Herrn Dawifon- von jeder anderm grundverschiedene Künstler-Individualität, die ihn alle sein« Gestaltungen mit voller Unmittelbarkeit nm schaffen läßt. Wie sein Wallenstein, so weicht auch sein Moliere gänzlich von der üblichen Darstellung-weise ab. Tritt hier «inestheils der Liebhaber mehr zurück und erscheint daher nur al- sekundäre- Element, so ist Moliere in Herrn Dawifon- Darstellung auch
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