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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187701254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-01
- Tag1877-01-25
- Monat1877-01
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1877
- Autor
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Erschein tL,Nch stich S'„ Uhr. 4Ud«1t«> «,» «»»«»Ni-, JohmmiSgaflr 3». »vnchßWck«, »rr »«-«tü«,: ittsrmrttagS 14—12 Uhr. Nachunttags 4—« Uhr. Annadme der für die Nächst- sttaende Nummer bestimmten Inserate «« Wochentagen bis 8 Uhr Nachmittags, an Gonu- «rd Festtagen früh bis '/»d Uhr. H« -ruFiliMcn für Z,s.7loo»tu«: Otto klemm. UnwersuätSslr. 22. LsurS lösche, katbannrnstr. >>,p nur bis '/,8 Uhr. Vtipügtr.Tageblatt Anzeiger. Orzan süc Prlitik, LvcalMichtc, Handels- md Ecschästsverkehr. »»st«« Xso»«»r,>„rr<,vier1elj.4»/,ML, iacl. vrinaerloha 5 E, durch die Post dezogeu 4 Mk. Jede eiazclne Nummer 3« Pf. Belegexemplar 14 Pf. Hledührrn für Lxlradeilagcn ohne Pvstbrfürdrrung ZS L«tL mit Postbrfvrderuug 4L Ml. Zostralr t^esp B»urgeoiSz. 2vPf. Größere «Schriften laut unserem Preisverzeichnis;. — Labest.irischer Latz nach höherem Tarif. Ncctnmcn unirr -rm ltrSarttnusürich die Spaltjeilr 40 Pf. Inserate find stets an d. 2rt>e-ktti>» z« smrden — Rabatt w:.2 nnt r gegab». Jahlmig praeooiovr,»», -der durch Postvorschutz. M LS. Donnerstag den 25. Januar 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. Nachdem wir mit der Leitung der Vorarbeiten für die Katastrirung der Einkommensteuer im Jahre 1877 nnscr Slnttffische» Bureau beauftragt haben, so habe« zu Ausführung der durch da» Gesetz vom 22. December 1874 uud die Ausführungsverordnung vom v December 1870 angeordaeteu Ausstellung der Giukommensteuer-Kataster für die Stadt Leipzig die Hausbesitzer oder deren Stellvertreter ei« vollständige» und zuverlässiges Verzeichnt- sämmtlicher in ihre« Grundstücke« wohnenden Persone« ei»schlie-lich der Aftermiether und Lchlafstellenmiether, tngleiche» aller anSwärtS woh«««der Besitzer de» GrvndstückS «nter Angabe deS dermaligea Wohnsitze», sowie der aus wärts wohnende« Inhaber oder Thetlhaber von gewerblichen Eta blissements unter genauer Angabe deS jetzigen Wohnsitzes anzufertigen, sich hierzu der vorgeschriebenen Formulare zu bedienen und solche bei einer Geldstrafe bis zu SO «2, welche bet Derabsäumuug deS Termins unnachstchtlich beiaetrieben wird, binnen 8 Tagen von der Zu- sertigung der Formulare an gerechnet, »n der Georgenhalle Lll. Etage links, Eingang vom Ritterplatz, entweder persönlich oder durch Personen, welche zur Berichtiguvg etwaiger Mängel genaue Auskunft zu erthrilen lm Staude sind, abzugebe«. Jeder Hausbesitzer hastet nach dem Gesetz für die Sleuerbclräge, welche in Folge von ihm ver schuldeter unrichtiger oder unvollständiger Angaben dem Staate entgehen, wie in gleicher Weise jedes Familienhaupt für die richtige Angabe aller zu seinem Hausstände gehörigen beitragspflichtigen Per sonen einschließlich der Atteriniether und Schlasstellenmiether, verantwortlich gemacht wird. Im ilebrigen sind folgende Bestimmungen vorzugsweise zu beachten. Wegznlasse» sind: ») Ehefrauen, außer wenn sie selbst ein:n Erwerb haben oder ein Vermögen besitzen, über besten Nutzung ihnen die freie Verfügung zusteht; li) die i« Hanse der Eltern lebende« Kinder, welche kein eignes Vermögen und keinen eignen Erwerb haben, auch nicht im Geschäfts oder Gewerbebetrieb ihrer Eltern alS Gehülfen thätig sind, vielmehr ihren Unterhalt ausschließlich von ibren Eltern, und zwar ohne Gegenleistung beziehen; v) Personen «nter 18 Jahren, sofern sie keinen eignen Erwerb oder kein eignes Vermögen besitzen, sowie ck) active MtlitairS bis mit dem Unterosficier auswärts, insofern sie außer ihrem Militairdiensieinkommen kein weiteres Einkommen haben. Anfznvehmen sin- dagegen olle vorstehend unter ») bi» mit «I) nicht be troffene« HanSbewvhuer, c-inschliessliei» der Aftermiether und Schlafstellen» mtether, nach ihre« v» Uen Nor- und Zuname», Stand, Beruf oder Erwerb, Lowte «nter Angabe der StaatSa-gehörigkete, wode, alle Familienhäupler ihr be> ihnen wohnende» HauShaltuugSpcrional in den betreffenden Spalten einzeln ausruführen haben. Auszu- nehmcn sind ferner unmündige Kinder, welche eigne- Vermögen besitzen, unter Angabe der genauen Adresse deS Vormundes Dafern der Besitzer oder Mitbesitzer eine« Hause» in demselben nicht wohne« sollte, ist besten Name, ebenfalls unter specieller Angabe der Wohnung, am Schlüsse der HauS liste einzutraaen, bei außer Haid Leipzigs wohnenden Besitzern oder Mitbesitzern auch der Wohnort und die Adresse deS hiesigen Vertreter». Jurini'che Personen (Gemeinden, Actiengesellschaftcn, Eommanditgesellschasten aus Aktien, Berg- gewerkschaslcn. Gewcrbs und WirthschastSgenoste,.schoflen) sind in dem Gebäude zu verzeichnen, in welchtm die Vertretung ibren Sitz hat. Alle Geschäft»- und Gewerb-gehülfen :c. haben in ihrer Wohnung, mögen sie nun eigene Han-Haltung haben, in Aftermielhe wohnen oder Schlaf stelle innehaben, in Spalte 3 den Principal oder Arbeitsgeber, mit Hinweis auf besten Ha«»- oder WohnungSnnmmer genau zu bezeichnen. Bei Personen, von welchen wegen Unvermögens ein Beitrag nicht zu erlangen, ist in Spalte 18 enisprechende Bemerkung zu machen. Unter Hinweis auf die so nothwendige vollständige Beantwortung aller in der HauSliste vorge- geschriebenen Fragen wird schließlich darauf aufmerksam gemacht, daß die Aufzeichnungen von den HauShaltungSvorständen zu bestätigen, außerdem vom Hausbesitzer oder beste« Stellvertreter zu beglaubigen, beziehentlich durch etwaige erforderliche Bemerkungen in der betreffenden Spalte zu vervollständigen sind, und werden undeutlich geschriebene oder nach Vorschrift nicht gefertigte Ber zrichniste zur sofortigen Abänderung zurückgegeben. Leipzig, den 18. Januar 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Ge»rgi. Haste. Holzauktion. Montag, de« SV. Januar ». «. sollen von Vormittag« d Uhr an im Forstreviere Connewitz aus oem Mittelwaldschlage in Abth. 16 a und 17» ea. L8V Stück harte starke Abranmhanfe« unter den rm Termine an Ort und Stelle öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Holzschlage im sogen. Slreitholze bei Connewitz, unweit der Wasterlei tungsaulage. Leipzig, am 12. Januar 1877. De» Rath» Forst-Depntation. Bekanntmachung, eine Ahänderung her Schln-Hesttmmung de» Waffergeldtarif» betreffend. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir auf Grund gemachter Erfahrung» von jetzt ab die Herstellungskosten für die Privativasterableitungen aus den Straße» bi» zur Grenze der damit zu versehenden Grundstücke in den Fällen, wo sich eine besondere Sandbettuug für die Bleirohre erforderlich macht, von 75 a»s 8t erhöht haben und hat in Folge besten der in unserer Bekanntmachung vom 30. November 1871 rmd L ersichtliche Schlußsatz des Waffergeldtarrss die nachstehend gab D aufgesUhrte Fassung erhalten. Leipzig, am 9. Januar 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Wangemann D Allgemeine Bedingungen für die Bewilligung von Prtvatablettnnge«. Die Herstellung jeder Privatableitung bis zur Grenze deS damit zu versehenden Grundstückes erfolgt «ach Verhältnis- der Bodenbeschaffenheit gegen Entrichtung von 7S Mark bez. 81 Mark durch die Stabtwasterkunst. Die Leitung geht nach ihrer Herstellung in daß Eigenthum und somit auch in den Unterhalt ber Stadt über Innerhalb de- Grundstücks wird die Privatableitung unter der Controls der Wasserkunst von Demjenigen, welcher dieselbe angemeldet hat, hergestellt und unterhallen und der bleibt im Privateigenthum Bekanntmachung, die Anmeldung schulpflichtiger Kinder betreffend. Nach § 4 des Gesetze- vom 26. April 1873 bat jedes Kind die Volksschule seines Aufenthalts orteß acht Jahre lang, vom vollendete» sechsten bi» znm vollendeten vierzehnten Lebensjahre ununterbrochen zu besuchen. ES sind daher diejenigen Kinder, welche bi» znm 1. Avril d. I. da» sechste Leben-jahr vollenden, zu Ostern diese- Jahres der Schule zuzuführen und vom 22. bi» 27. Jannar h. I. Vormittags 10 biS 12 Uhr und Nachmittags 2 bis 4 Uhr bei dem Director der Bllrger- oder Be .irkSschule, welche die Kinder besuchen sollen, anrumelden. Dabei ist für jedes anzumeldeude KinZ ein Tauf- oder GeburtSzeugniß, sowie ein Impfschein, und von Seiten der keiner Religionsgesov schaft angebörenden Dissidenten eine schriftliche Erklärung darüber vorzulegen, in welcher Religiont- lebre die Kinder unterrichtet werden sollen. Wer für sein Kind die Befreiung vom Besuche einer städtischen BolkSschule in Anspruch nehmen und dasselbe einer höheren Unterrichtsanstalt, einer concessionirten Privatschnle überweisen oder von einem geprüften Privatlehrer unterrichten lasten will, hat solche- dem SchulauSschuste anzuzeigen Sollen gebrechliche, kränkliche oder geistig unreife Kinder vom Besuche der Schule Über das gesetzliche EintrittSalter hinaus zurückgehalten werden, so ist die Genehmigung dazu bei dem Sch»! auSschnsse unter Beibringung ärztliche» Zeugnisse- nachzusuchen. Wer diesen Vorschriften zuwider ho idclt, hat sich der gesetzlichen Maßnahmen zu gewärtigen Leipzig, am 20. Januar 1877. Der SchulanSichn- der Stadt Leipzig. vr. Panitz. ketznert. Bekanntmachung. DaS vom StiftSrathe vr Johann Franz Born für einen in Leipzig geborenen, die Rechte studirenden Sohn ». eineS Beisitzer- der hiesigen Juristensacnltät, oder, da deren keiner vorhanden, b. eineS Beisitzer- deS vormaligen hiesigen SchöppenstuhleS, oder, da ei« solcher auch nicht wäre, e. eine- RathSherrn allhier, und wenn deren ebenmäßig keiner zu staden, ck. eineS hiesigen Bürgers gestiftete Stipendium ,m Betrage von jährlich 4l Thlr. 3 Gr. 3 Pf. ----- 123 33 ist auf die Jahre 1877 und 1878 zu vergeben Der Empfänger dieses Stlpendii hat jede- Jahr am 12. Juni über ein „»i-gawvntam jurickicuv" zu peroriren und diese Oration schriftlich nebst einem auf deS Stipendiaten Kosten zu druckenden Programm des Herrn Ordinarius der Juristenfacultät bei unS einzureichen. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden, welche auf obige- Stipendium Anspruch mache» wollen, hierdurch aus, sich unter Bescheinigung ihrer stiftung-gemäßen Qualifikation biS zuw 1. Mär; d. I schriftlich bei unS anzumelden, widrigenfalls sie diesmal unberücksichtigt bleibe«. Leipzig, am 5. Januar 1877. Der Rarh der Liadt Leipzig. Or. Georgi. Messerschmidt Nutzbolz-Auttion. Freitag den 2S. Jannar L877 sollen von Vormittags 9 Uhr an im Forstrevier- Bnrga«, in der Nähe deS Forsthause- und der Ehrenberger Wiesen, am kleinen Gerode, ca. 39 eichene, 123 buchene, 2 maßholderne, 43 rüsterne, 13 lindene, 26 erlene ur a t apselbaumener Nutzklötze, sowie 1l8 Stück Schirrhölzer und 440 Stück Schirr ffange« nter den im Termine öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung a« den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Mittelwaldschlage in Abtheilung I » in der Nähe de- Forst Haufe- Burgau. Leipzig, am 8. Januar 1877. De» Rath» Forst.Depntatto«. Das Mgrmeine Wahlrecht mr- die Aocialdemokratie. Bortrag, gehalten t« Städtischen Verein z« Leipzig am 28. Jannar 1877 von «>'. Arnold Bodek. Meine Herren! In uns Allen hallt noch mächtig wider der Eindruck des Wablergebuisses vom 10. Äanuar Das gewaltige Wachsthum der im Juneru unserer Gesellschaft wühlende« socialen Revolution, welche- die Wahlen bloßge« legt haben, es hat unS, es hat das ganze deutsche Bürgerthum überrascht, ja im Tiefsten erschüttert. Nicht alS ob »ir unö fürchteten vor den wilden Masten, welche diese Revolution zu entfesseln droht, vor der Eiuäscheruug unserer Häuser, vor der Zerstvruug unserer Felder, vor der Vernichtung »»fern mühsam aufgebauten Gesetze und Einrichtungen; nicht alS ob wir fürchteten für unser eigenes Leben, für unsere und der Unsere» Sicherheit. Nei», meine Herren, so weit sind wir denn doch noch lange nicht, nock lebt ein gesunder Geiß im Kern des deutschen Volkes, im Bürgerthum, noch flammt der Muth in de» Herzen, noch steht ibm ein kräftiger Arm zu Gebote, und die Worte, die einst Fürst Bismarck den Feinden Deutsch land- entgegenfchleuderte: „Der Appell an die Furcht findet kein Echo in deutschen Herren!' — dieses Wort ist aus der Seele Aller gesprochen die sich alS Bürger deS deutschen Reiches fühlen und sich weder vor auswärtigen Feinden, noch vor den Drohungen der Schwarzen, noch vor denen der Rothen fürchten. Und dennoch hat jener 10 Januar uns ernst bewegt und tief erschüttert. Eine Gefahr, der man muthig ins Auge sieht, bleibt darum nicht weniger eine Gesabr; ein Feind, den man niederzuwersen ent schlossen und sicher ist, bleibt darum nicht weniger ein Feind, und wen» irgend ein Tag in unserem Kalender roth angcstnchen zu werden verdient, so ist es der 10 Januar 1877, an welchem die Rothen sich m Hellen Haufen anmeldeten und in Tausenden von Stimmzetteln ihre Karten beim deutschen Reiche abgaben IO So- cialisten ginge» sofort alS Sieger hervor; ibnen hat sich inzwischen ein elfter angeschlcsten, 19 andere stehen unter nicht ungünstigen A»s- sichten zur Stichwahl bereit, und es kann leicht kommen, daß die Zahl 15, welche die Social- demokratcn zur Eiubriugung selbstständiger Au- trüge im Reichstage, d. h. zur beliebigen Hemmoug, Hinziehnng und Störung der parlamentarischen Arbeiten brauchen, durch die engeren Wahlen voll- gemacht werde« wird. Weit wichtiger aber als diese äußerlich greifbaren Erfolge sind die un geheuren Minoritäten, welche diese junge Partei überall im Reiche aufgebracht hat und die bei ver nächsten Gelegenheit sehr leicht in Majori täten Umschläge« können. Im Jahre 1874 ver fügte sie im Reiche über 350,000 Stimmen; i»- zwischen hat sich diese Zahl fast verdoppelt. In ber Reich-Hauptstadt hatte sie damals nur 13 500, heute hat sie die rwei- bi- dreifache Zahl, über 31,0-0 Mann, aus^die Beine gebracht In un serem guten Eachsenlande, in welchem sich diese Gattung von Weltanschauung ganz besonders wobl zu fühlen scheint, gab eS 1871 zwar schon 42,000 Socialdemokraten; diese wuchsen aber 1874 bis ans 90,000 an. Man glaubte da mals. daß es für das kleine Land schon genug sei des grausamen Spiel-, daß der SocialiSmuS hier seinen Höhepunkt erreicht bab«. Aber nein: dieLmal kamen 124,579 Socialdemokraten zum Vorschein. Weder die nationalliberale, noch die conservative, noch weniger die Fortschrittspartei kann gegen diese Ziffern auskommen. Daß eine Partei nach solchen Ersolgen ihre Propaganda einstellen, daß sie keine Fortschritte mehr machen werde — wer möchte da- glauben? Vielmehr wird sie jetzt, vom Glanze des Erfolge- umstrahlt, um so eifriger, um so hingebender, um so wirksamer ibre Thätigkeit sortsetzcn, ihre Agitation in der Presse, in Vereinen und Versammln'gen weiter führen und sich menschlicher Berechnung nach, wenn ibr nicht ander- alS bisher entgegengewirkt wird, noch weiter ausbreiien. Die „schlechten Zeiten", deren Ende nicht abzuseben ist, das Danieder liegen der Geschäfte und die tcüde Stimmung, die sich infolge besten der Masten bemächtigt ba>, sie werden wohl noch auf länger« Zeit binau« andauern; aus diesem Sumpfe wird die Socia! demokratie weiter ihre Ernten suchen, unv wenn einmal bessere Zeiten kommen werden, dann kann sie bereits die ganze Breite de- Volks lebens überwuchert haben, dann kann sie unS be reit- über den Kopf gewachsen sein. Wenn wir nnn auch, wie gesagt, vor diesem Augenblicke nicht zittern, so beschleicht unS doch ein tiefe- Weh, wenn wir den Bürgerkrieg heranreifen sehen, wenn wir sehen, daß ein Tag kommen kann, an welchem wir da- deutsche Vaterland mit bewasf neter Hand gegen seine eigenen Söbne vertbei- digen müßten und an welchem die Sprache der Kanonen an die Stelle der freien Ueberredung. an die Stelle weiser Ordnung treten müßte. Sollen wir solchem Unheil mit verschränkten Armen entgegenharren? Liegt eS nicht in unserer Macht, es abzuwehren? Diese Frage regte sich so fort, nachdem man den ersten Eindruck der Be stürzung überwunden hatte. Man sann oui Mittel wie dem Nebel abzuhelfen sei, uud der erste Blick siel aus die Waffe, mit deren Hülse die Socialdemokratie solche Erfolge errung«n hatte und noch größere zu erringen droht: auf
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