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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188010118
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-11
- Monat1880-10
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.10.1880
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5988 Sparkasse für Lonfirman-en. k Ha««»»er. Der Act der Tonfirmation ist hier wie in der Provinz Hannover überhaupt ein seilen der lutherischen Kirchenregimen!- so straff geregelter, daß sich ihm nicht leicht rm Kind entziehen kann und wird. Aber daneben steht auch fest, daß dieser Act in dem Bewußtsein und der Schätzung sowobl der Tonfirmanden, als auch der Ellern und Angehörigen einen hohen Platz in der Art einnimm», daß er auch von Seiten der sonst dabei nicht näher betheiligten Freunde und Bekannten nicht ignorirt werden darf und m allerlei Bezeigungen der Lntheilnahme Ver anlassung giebt. Bei so bewandten Umständen erscheint es denn geradezu als selbstverständlich, daß die Einkleidung der Torfirmanven sich zu einem allseitig empfundenen Ehrenpuncte um so «ehr gestaltete, als darin von jeher durch wohl habende Eltern viel UebertreibendeS und also die Nebenbuhlerschaft Herausfordernde- geleistet worden — «rn socialer Uebelstand, der schon zum Oefteren von verständigen und eifrig wirkenden Geistlichen und Laien — mit zweifelhaftem Erfolge — bekämpft worden ist. Um so einschneidender und nach allen Richtungen hin schwer empfunden haben sich aber die hundertfachen Verlegenheiten und Schwierigkeiten erwiesen, wie solche hier bei jeder Tonfirmation von Hunderten junger Christen und Christinnen in Bezug auf eine auch nur nothdürstige Einkleidung derselben massenhaft hervorgetreten sind. Da- Warum? braucht in diesen Blättern ebenso wenig erörtert zu werden als da- Wünschenswertste der Beseitigung eine- so schwer wiegenden alljährlich »iederkehrtndrn UebelftandeS. Die- erkennend con- stituirtrn am 2 Mai 1879 eine Reihe wackerer Männer unter Antheilnahme insbesondere auch ihrer Seelsorger und der Lehrer einen Sparverein für Eonfirmanden. Derselbe hat vor Kurzem eine Generalversammlung abgehalten und ein so über raschend glänzende- Resultat einer neunmonatlichm Thätigkeit dargelegt, daß sich allgenre>n die Ansicht auSsprach, e- sei die- Resultat ganz dazu ange- than, dieser schönen Idee neue Freunde zuzu- führen und die alten zu erhalten und dadurch die Stadt Hannover von einer so äußerst lästi gen alljährlich wiederkehrenden Sorge zu befreien. Die Statuten de- Verein- wurden obrigkeitlich am 2«. August 1878 bestätigt, und dann gingen Vorhand und Ausschuß al-bald eifrigst an- Werk. Um auch dem kleinsten Manne da- Sparen möglich zu machen, war die kleinste Einlage auf 10 Pfennige festgesetzt und eine große Anzahl Einlegestellen in Aussicht genommen, für welche sich dann auch sogleich eine Reihe von Mitbürgern und sonderlich auch von Lehrern al- Verweser bereit stellte. Der Erfolg dieser und sonstiger geeigneten Bemühungen war ein kaum gehoffter, denn nach der Eröffnung der Eaffe im Oktober 1879 bi- Ende Mär» 1880 wurden bei der selben 1014 Kinder, allen Ständen angehörig, ein geschrieben und für dieselben al- Spargroschen 4900 Mark 15 ^ hinterlegt. Jetzt gehören der Taffe bereit- 1480 Kinder an, für welche schon über 10.000 Mark zin-lich belegt stndll Eine Rückgabe der eingelegten Gelder findet außer im Falle de- Wegzug- oder im Todesfälle nur bei der Tonfirmation der Kinder statt, für welche die Einlagen gemacht wurden, und muß garade diese statutarische Bestimmung als eine durchaus wohlbedachte und praktisch wirksame bezeichnet werden. Ostern 1880 wurden von den ein geschriebenen Kindern schon 28 Kinder confirmirt und anderen Eltern 238 15 >41 an Spareinlagen zu- zrückgezahlt. Zu bemerken »st noch, daß der Vorstrnd auch auf die Bildung eine- VerwaltunaSfondS Be dacht genommen hat, au- welchem auch für die Ton- firmandenkinder von ganz armen Eltern Sorge ge tragen werden kann. ES sind diesem Fond- allerlei ertraordinaire Einnahmen zugeflossen, so daß ohne Beeinträchtigung der Sparer zu Ostern d. I. an 17 hülf-bedürftige Eonfirmanden 134.15 au-gezahlt werden konnten, während eine Pauschalsumme von 90 ^8 an den städtischen Vorort Kleefeld, in welchem viele kleine Leute wohnen, entsandt werden buchte. Die- hoffentlich nicht wieder, weil dort jetzt eine große Zahl Kinder zur Sparkasse eingeschrieben sind, für welche regegelmäßige wöchentliche Einlagen er folgen Solche Resultate erweisen eS denn doch wohl un verkennbar, daß hier durch den fraglichen Verein einem ganz entschiedenen Bedürfnisse entgegenge- kommen ist. Auch dürfte die Annahme sicher keine leere sein, daß der einmal erweckte und während mehrerer Jahre au-geübte Sparsinn bei Bielen noch weit über den Act der Tonfirmation hinaus seine heilsamen Wirkungen in den verschiedensten LebenS- krrisen äußern werde Aus -er Statistik -er sächsischen Staalseiseubatzneu im Jahre 1879. vn. Vlll. Der Kohlenverkehr. 1) Der Steinkohlenverkehr au» den säch sischen Abbaubezirken Zwickau, Lugau- Oel-nitz und Dre-den. Bon der sächsischen Stein- kohlen-Jnbuftne sind im Jahre 1879 au- dem Zwickauer Bezirke 1,789.110,000 Kllogr., au- dem Lugau-OelS- nitzer Bezirke 414,575,000 Kilogr. und au- dem Dre-dner Bezirke 301,372.500 Kilogr., in-gesammt 2,507,057.500 Kilogramm (gegen 2,312.898.500 Kilogr. im Vorjahre) zur Weiterbeförderung auf dir sächsischen Etaat-bahnen gelangt. DieSteinkohlenabfuhr hat sonach gegen da- Vorjahr um 194.381,000 Kilogr. oder 8.40 Proc. zugenommen. Bon den im Jahre 1879 auf der Eisenbahn abgefahrenen Steinkohlen stammten «rü den Werken bei Zwickau 71 38 Proc.. bei Lugau- Oel-nitz 18 54 Proc., bei Dre-den 12.10 Proc. Die Nähe Dre-den» begünstigt «ine größere Abfuhr au» dem Dre-dner Bezirke auf der Landstraße, wodurch sich der niedrige Procentsatz gegenüber den anderen beiden Bezirken erklärt. Die durchschnittlich« tägliche Abfuhr betrug b»i Zwickau 980, bei Lugau-Oel-nitz S27, bei DreSten 168, zusammen 1S7S Ladungen. Die Stationen der unter sächs. StaatSverwaltuna stehenden Eisenbahnen bezogen im Jahre 1879 altern 77.24 Proc. von den au- den sächsischen Steinkohlenbezirken auf die Eisenbahnen gebrachten Kohlen, während 22 78 Proc nach den übrigen Absatzbabnen gingen. Auf den im Bereich de- Königreich» Sachten gelegenen Stationen verblieben 380.684.5 Wagenladungen oder 71 93 Proc. der Gesammllaft. D r stärkst« Verkehr mit 52,258 4 Wagenladungen, rinem di-her unerrrrchten MonatSquantum, sie! auf Monat December, der schwächste mit 31,648.6 Wagen VolksmrUchastliches. ladungen auf den Monat Juni. Die längste Ent fernung von über 820 Kilometer wurde durch die Beförderung von 150,000 Kilogramm nach Steyer an der Kronprinz-Rudolfbahn erreicht Jnsgesammt sind seit dem Jahre 1848 8,033,161.8 Wagenladungen t 5000 Kilogr. an» den drei sächsischen Abbaubezirken auf der Eisenbahn besörtrrt worden. 2) Der Steinkoblenverkehr au- Schlesien bezifferte sich im Jahre 1879 auSschlirßlich 2,082,200 Kilogr., welche für Regiezwecke der sächsischen S'aatS- bahnen in Görlitz verblreben sind, auf 121,398.400 Kilogr. und hat gegen da- Vorjahr um 4,086,500 Kilogr. oder 3.26 Proc. abgenommen. Von diesen Kohlen verblieben 109,191,900 Kilogr. -- 89 95 Proc. auf sächsischen Stationen, während die übrigen 12204,600 Kilogr. --- 10 05 Proc. im Vermittelung-- verkehr nach fremden Bahnen gingen. Die von den schlesischen Kohlen auf den unter sächsischer Staatsverwaltung stehenden Bahnen zurück gelegten Kilogrammkilometer betrugen 10,082,785.000, hiervon kommen auf die sächsischen Staatsbahnen allein 9,109,075,000 Kilogrammkliometer. 3) Der Br aunkohlen-Berkehr im Versandte aus den Werken bei Meuselwitz und Rositz. Die Gesammtabfuhr betrug 424.735,000 Kilogramm (-s- 5.52 Proc. gegen 187s). Hiervon kamen auf die sächsischen Swatsersenbahnen zur Zu- und Durchfuhr 213,385.000 Kilogramm. In Wagen ladungen find zusammen 84,947 (79,017 von Meuselwitz, 6930 von Roiltz) zur Abfuhr gelangt Die von den Ladungen zurückgelegten 4.859,722 Kilometer verthei len sich mit 19.3 Prcc. auf Altenburg-Zeitz, 18.1 Proc. aus Gaschwitz - Meuselwitz. 28 3 Proc. auf die säch sischen Slaatibahnen und 34.3 Proc. auf die fremden Bahnen. 4) Der Braunkohlenverkehr auS Böhmen hat im Jahre 1879 um 111,429,000 Kilogramm oder 8.59 Proc. gegen 1878 zugenommen. Ts kommen zusammen 1,803.051.000 Kilogr. Braunkohlen (gegen 1,691,626,000 Kilogramm 1878) auf die sächsischen StaatSeisenbahnen Außerdem wurden für eigene Regiezwecke von den sächsischen Staatsbahn- stationen in Bodenbach 14,510,000, in Reitzenhain 2.653,000 und in Weipert 737,000 Kilogr. bezogen. Von den eingeführten böhm. Braunkohlen blieben 1,069,251.000 Kilogr. oder 59.3 Proc. auf sächsischen Stationen während 733.800,000 Kilogr. --- 40.7 Proc. im VermittelungSverkehre auf andere Bahnen uber gingen. Die stärkste Frequenz fiel mit 42,213.8 Wagen- ladunqen auf Monat December. die schwächste nnt 19,738.3 Wagenladungen auf Monat Jum. Der Monatsdurchschnitt war L0,05l Wagenladungen, gegen 28.194 Wagenladungen im Vorjahre. Die Totalsumme der auf den sächsischen EtaatS- eisenbahnen (auSschl. der mitverwalteten Privatbahnen) im Jahre 1879 beförderten Stein- und Braunkohlen betrug 4.688,382,000 Kilogr. und hat gegen das Vor jahr um 308,922,100 Kilogr. oder 7.04 Proc zugk- nommen. M»t Einschluß der mitverwalteten Privat- badnen sind 1879 971.248 8 Wagenladungen oder 4 856,243,000 Kilogr. Kohlen zur Besölderuna gelangt Die europäische Linwandrrung nach -eu Vereinigten Staaten von Amerika. Eaftle-Garden, ein großes thurmartigeS Gebäude, da- sich zunächst den Blicken Derer darbietet, die den Hafen New-PorkS seewärts zu erreichen suchen, hat in den letz en Jahrzehnten für Millionen Europa müder die Eingangspforte gebildet, durch welche die selben daS neu erstrebte HeimathSland betraten. Eine große Schaar von Agenten der verschiedensten Eisenbahnen bemüht sich hier, den Einwaudererstrom auf die von ihnen vertretenen L nien zu lenken, und sucht den Einwanderer zu bestimmen, sich auf den jenigen Ländereien anzusiedeln, die den Eisenbahn- Gesellschaften von der amerikanischen Regierung beim Bau der betreffenden Linien überlaffen worden sind. Die Concurrenz rft groß, und der einfache Ein wanderer, der rn den meisten Fällen ahgereist ist, ohne von den Verhältnissen „dort drüben" eine Vor stellung zu haben, rft bestürzt von den verlockenden Anerbietungen, da jeder Agent den Reichthum der Ländereien der von ihm vertretenen Eisenbahn- Gesellschaft hervorzuhrben bemüht ist. Die Mehrzahl der Einwanderer hat bisher New- Aork als AuSschissungShasen benutzt, und e- ist an zunehmen, daß dieser Hafen auch ferner seinen Vor rang vor den übrigen Hafenplätzen behalten werde. Bon 8,094,183 Einwanderern, die nach den osficiellen Aufzeichnungen vom Jahre 1848 bi- 1877 überhaupt nach den Vereinigten Staaten Amerika- einwander- ten, wurden allein 5,518,748 in New Bork gelandet, trotz der Bemühungen anderer Hafenplätze, insbeson dere von Boston, Philadelphia und Baltimore, den Strom der Einwanderer nach ihren Häfen zu lenken. Vom 5. Mai 1847 bi- 31. März 1879 landeten in New-Bork sogar 5,732,183 Einwanderer, fast da» Doppelte der Einwohnerzahl diese- Lande- zu Ende de- Unabhängigkeitskriege-. Dieselben vsrtheilten sich der Nationalität nach auf 2,165.332 Deutsche, auf 50,581 Italiener, - 2,020,071 Irländer, - 49,097 Norweger, < 742,271 Engländer, - 40,108 Holländer, - 181.537 Schotten. - 36,993 Dänen, - 124,703 Schweden, - 28,086 Russen, - 110,883 Franzosen, - 10,476 Belgier, 85,946 Schweizer, - 8.852 Spanier. Deutschland und Irland, zwei durch Sprache und Sitte von einander verschiedene Länder, haben daher fast drei Viertel der gelammten Einwanderer ge liefert, erster«» 37.77, letztere- 35.24 Proc., während auf Frankreich nur 1 91 Prcc entfallen. Die Mehrzahl der Einwanderer hält sich nur kurze Zeit in New-Uork auf und rerft bald Weiler nach den Staaten im Westen, während die Südstaaten fast ganz vermieden wilden. In neuerer Zeit werden irdoch auch von hier au» Anstrengungen gemacht, um wenigstens einen größeren Theil derselben al- bisher nach den fruchtbaren Ebenen TexaS und Louisiana» zu ziehen. Von 5,567,229 Personen, die nach den Ermittelungen der letzten VolkSzäblung im Au-lande geboren waren, befanden sich in Nevada die meisten Fremden, nämlich 44 Proc seiner Gesammtbevölke- rung; demnächst folgten Talifornien mit 42 Proc , Minnesota mit 37 Proc., WrSconsin mit 35 Proc, New-Bork und Rhode J-land mit 28 Proc; dagegen wurden in den Südstaaten ArkansaS nur 1'/, Proc., Georgia 1'/« Proc., Lcnnesee und Süd - Alabama 2 Proc.. in Süd-Larolina und Mississippi nur 3 Proc. ermittelt. In welchem Umfange die starke Einwanderung zur Bevölkerung der Bereinigten Staaten von Amerika beigetragen hat, ergiebt die THatsache, daß in den letztverflossenen 90 Jahren nach den angeftellten Er mittelungen fast 10 Millionen Menschen auS Europa dort eine neue Hrimath gesucht haben. Ein Nach lassen dieser Bewegung ist bi» jetzt nicht zu erkennen, wenn dieselbe auch innerhalb der einzelnen Jahre eine sebr schwankende ist. Seit dem Krrege von 1870 rft insbesondere die deutsche Einwanderung in den Vordergrund getreten, sie hat diejenige von Irland nicht nur erreicht, sondern sogar übertrcffen, und gegenwärtig ist Deutschland dasienige Land, welche- die meisten Einwanderer nach den Vereinigten Staaten sendet. Beim Rückblick auf die Entwickelung der Einwande rung lassen sich mehrere hrroortretende Abschnitte er kennen, die insbesondere durch die in Europa im Jahre 1832 austretende Cholera, die politischen Ver hältnisse der Jahre 1847 48, die in den Jahren 1849/50 in Irland herrschende HungerSnoth und den SecessionSkrieg in Nordamerika in den Jahren 1862 bis 1864 wesentlich bedingt wurden. Einen Ueberblick über die erst seit dem Jahre 1820 vorgenommenen genauen statistischen Erhebungen der Einwanderung ergeben nachstehende, für die einzelnen Jahre ermittelten Daten. Hiernach wanderten ein im Jahre: Personen Personen Personen 1820 8,385 1840 84/66 1860 153,840 182t 9 127 18t1 80,289 1861 91,920 1822 6,911 1842 104,565 1882 9l,987 1823 6,354 1843 52,498 1863 176,282 1824 7,912 . 1844 78,815 1 864 193,416 1825 10,199 1845 114,371 1885 249,061 1828 10,837 1816 154,416 1868 318,494 1827 18,875 1847 234,968 1867 298,358 1828 27,382 1848 226,527 1868 297.215 1829 22,520 1849 297,024 1889 395,922 1830 23,322 1850 369,980 1870 378,766 1831 22,633 1851 379,466 1871 367.789 1832 60,482 1853 371.603 1872 449 483 1833 58,640 1853 368,645 1873 437,004 1834 85,365 1854 427,833 1874 277,593 18-5 45.374 1855 200,887 1875 209,036 1836 76.242 1856 200,438 1876 187,027 1837 79,340 1857 25»,306 1877 149,020 1838 38,9'1 1858 123,126 1839 68,069 1859 121,282 Abgesehen von den Arbeitskräften und der Intelligenz, welche durch diese zahlreichen Einwan derer den Vereinigten Staaten von Nordamerika in den einzelneu Jahren zugefübrt worden sind, betraten dieselben auch zum großen Theil fibre neue Heimath nicht mittellos. Der von j:dem einzelnen derselben ein- geführte Geldbetrag wird von dem Vorsteher des Castle- Garden, M Kennedy, auf 68 Doll, geschätzt. Hier nach würde sich für den Zeitraum vom 5. Mai 1847 bis 1. April 1879 eine rrnportirte Summe baaren Geldts von 339,788.444 Doll, ergeben. Jener Durch schnitt hat sich jedoch nach anderweitten Ermitte lungen al- zu niedrig erwiesen; und e» wird von anderer Seite angenommen, daß innerhalb deS genannten Zeitraums den Vereinigten Staaten von Amerika von den Einwanderern ein Baarvernrögen von fast einer Milliarde Dollars zugesührt worden sei. Ungleich größer ist das importirte Capital von Kraft und Intelligenz in so viel Tausenden kräftigen, tüchtigen und strebsamen Einwanderern. Alttzemeinnühiges aus -«,m Gebiete des Patentwesens. Von Otto Sack, Livil-Ingenieur und Patentanwalt, Plagwitz-Leipzig. XII. Anfechtbarkeit ««»cmeltzeter Patente. Sobald die öffentliche Anmeldung eine- Patente- erfolgte, ist die Erfindung von Seiten des kaiser lichen Patentamtes für neu befunden worden und geschieht die Anmeldung bez. die öffentliche Aus legung der Beschreibung nebst Zeichnung deS Patent- objecteS zu dem Zweck, damit eventuelle Interessenten in die Lage kommen können, gleichfalls über die Neubeit der Erfindung zu urtheilen. Befinden sich unterden angemeldeten Patenten Gegen stände, deren Zusammensetzung entweder in ihrer Ge- sammtheit nicht neu oder deren Patentansprüche schon Vorhandenes und Neues einschließen, so muß die Reducirung der letzteren bezüglich der Versagung des ganzen Patente- beantragt werden, indem beim kaiserl. Patentamt Einspruch gegen die betreffende Anmel dung erhoben wrrd. Bei der Einsprucherhebung kommt es hauptsächlich darauf an, solche Beweise berzubringen, die unter dre allgemeinen Begriffe „offenkundige Benutzung und Beschreibung" in Druckschriften zu rechnen sind; der Einspruch ist nicht nur allein auf die Beschreibung und Zeichnung de- angegriffenen Patente- zu be ziehen, sondern der Inhalt der Patentansprüche muß mit dem vorliegenden Beweismaterial in vergleichen der Weise identificirt werden, damit alle wesentlichen Puncte der ersteren durch vorhandene Thatsachen als nicht neu klargelegt werden. Ist der Gegenstand der Patentansprüche nur zum Theil al» nicht neu anzusehen, so muß da- Gewicht der Einspruchsbeweise eben nur auf den anzufechtenden Theil de» Patente- gelegt und alle unwesentlichen nicht zur Sache gehörenden Erörterungen vermieden werden, weil durch derartige Weitschweifigkeiten die Klarheit der Darstellung leidet. Obwohl da- Einspruch-verfahren eine sehr vortheil- hafle Bestimmung deS PatentgesetzeS bildet, hat sich leider auch ein Uebelstand desselben gezeigt, indem die EinspruchSerhebunz sehr oft von Seiten der sich bedroht fühlenden Concurrenz nur zum Zweck der Einschüchterung de» Patentinhaber» oder der Hinaus schiebung der definitiven Patentertheilung einge- lert-t wird. In solchen Fällen werden meisten- nur Schein gründe angeführt, die manchen schlecht beralbenen und ängstlichen Patentinhaber einschüchtern, in Folge dessen er die Entgegnung aus den Einspruch unter läßt und demgemäß der Einsprechende den Zweck erreicht, indem event. die Versagung de» angefochtenen Patente- ausgesprochen wird und die betreffende Er findung nun al- Gemeingut von Jedem au-gebeutet werden kann. Die Entgegnung auf Einsprüche setzt, fall- sie von Erfolg begleitet sein soll, voraus, daß da angeführte Bewei-material richtig beurtheilt wird und macht zur Bedingung, daß Echeingründe «IS solch« treffend klargelegt werden, indem der Wortlaut der Patentansprüche mit den schon mehr fach erwähnten Begriffen „offenkundige Benutzung und Betreibung in Druckschriften" in solche v<r- gleichende Zusammenstellung gebracht wird, daß die Neuheit und die Unantastbarkeit de- Patente- klar und deutlich hervor tritt. Bei einigem Scharfblick läßt sich von vornherein nach Kenntnißnahme de- Bewei-material- mit ziem licher Gewißheit bestimmen, ob gegen ein angemeld teS Patent mit Erfolg Einspruch erhoben werden kann, und ebenso läßt sich erkennen, ob eS mit Schwierio- keiten verknüpft rft, einen erhobenen Einspruch durch beweiskräftige Entgegnung unschädlich zu machen. Vermischtes. * Leipzig, io. Oktober. Au- Berlin wird unS mitgetheut, daß die Mitglieder de- bleibenden Au-schusse- de- deutschen HandelStageS rn ihrer Sitzung am 8. d. M. folgenden Antrag von Hammacher sich angeeignet haben: „Angesichts der hervorgetretenen Bestrebungen, eine Aenderung der Reichsgesetzaebung über die Münzwährung herbeizuführen, erklärt der Deutsche HandelStag: daß eS zu einer schweren Schädigung der deutschen WirthschaftSinteressen führen müßte, wenn unter den bestehenden Ver hältnissen an den Grundlagen unsrer Münzgesetzgebung gerüttelt würde." *— LebenSversicherungS-Gesellschaft »u Leipzig. Geschästsergebnisse deS laufenden Jah:»s. ») Todesfallbranche. Angeineldet wurden Anträge über im August 1880 293 1,838,500 .41 im September 1880 ... . 262 1,684,000 - vom 1. Jan. —Ende Sept. 1880 2673 17,613.500 - vom I. Jan. — Ende Sept. 1879 2715 16,776,900 - Abgeschlossen wurden Versich. über im August 1880 211 1,318,300 .41 im September 1860 .... 170 1.021,200 - vom 1. Jan. — Ende Sept. 1880 1842 12,174.900 - vom 1. Jan. —Ende Sept. 1879 1956 12,140,300 - Als gestorben angemeldet wurden Pers. Vers, mit im August 1680 31 157,100 .41 im September 1880 ... . 43 177,500 - vom 1. Jan. — Ende Sept. 1880 351 1,591,200 - vom l.Jan —Ende Sept 1879 322 1,472,700 - 1>) LebenSfallbranche. Abgeschlossen wurden Versich. über im August 1880 32 72,800 .41 im September 1680 .... 21 46,100 - vom 1. Jan. — Ende Sept. 1880 280 755,500 - vom 1. Jan. — Ende Sept. 1879 285 752,500 - u-Sächsisch «Maschinen-Fabrik zuChemnitz. Der Betrieb war in dem am 30. Juni e. abgelaufenen Geschäftsjahre in allen Betriebszweigen des Unter nehmen-, mit alleiniger Ausnahme deS Locomotiven- baueS ein voller und konnte zum Theil der an die Fabrik herangetretenen Nachfrage nicht vollständig genügt werden. Der Materialieneingang beziffert sich auf 23,093,331 Kilogr. (1878/79:20,864,' 83 Kllogr). wogegen die Erzeugung der HülfSbetriebSrweige be trug 8 931.078 Kilogr. (1878/79: 7,116 395 Kilogr.), woraus hergeftellt und zur Ablieferung 2913 Ma schinen und 458.863 Kllogr. Transmissionen gebracht worden sind. Diese Lieferungen beziffern sich dem Wertbe nach auf 6,643.558 78 >8 oder auf 1,940.272.08 Mark ----- 41.86 Proc. mehr als im Vorjahre, sind also, wie im vorigen Geschäftsberichte bereits in Auf sicht gestellt, wesentlich gestiegen. Da- Eigengewicht derselben betrug 8,202,123 Kilogr. oder 3,188,749 Kilogr. -- 62.95 Proc. mehr als im Vorjahre, so daß dcr Durchschnitt-Verkaufspreis für je 100 Kilogr. sich stellt auf 81 oder aus 13 01 ^1 ----12.94 Proc. weniger al» im Jahre 1878,79. Erscheint hiernach der Durch- schmtt-verkaufSprei- als ein wesentlich geringerer, so lst die- darauf hinzuführen, daß der bei Weitem größte Theil der im abgelaufenen Jahre erzeugten und hinau-gelieferten Maschinen minderwerthrger Art gewesen war. Die Summe der aufgewendeten Arbeitslöhne hat betragen 1,848.338.48 >8 oder 433.610.73 >41 ---- 30.65 Proc mehr als im Vorjahre, bei einem Arbeiterbestande von durchschnrttlich 2168 (1878/79: 1730) mit einem Durchschnitslohne von 17.58 >1 gegen 18.35 >41 im Vorjahre für Mann und Woche. Ist daher der Verdienst der Arbeiter im abgelaufenen Jahre ein wesentlich höherer gewesen, so hat stch auch die Arbeitsleistungsfähigkeit ent sprechend gehoben, da die GesammtarbeitSlöhne sich im Berhäliniß zur Gesammtbewegung, dem Werrhe als namentlich auch dem Gewichte nach, wesentlich geringer stellen. Auch im Einkäufe de- NohmaterialS und der Kohlen stellten sich die Verhältnisse im letzten Jahre wesentlrch günstiger, insofern billige Abschlüsse auf die Dauer de- ganzen Jahre» die Ertrag-fähig- keit de- Werke- unterstützten. Der Betriebsgewinn belief sich auf 824,283.30 ^1; hiervon gehen ab: kür Abschreibungen auf Forderungen 52,347.88 ^l, für zurückgestellte Wechselzinsen 1879 80 2435.73 >8, für ordentliche und außerordentliche Ausstattung de- Re servefonds 90.031.39^1, für Tanti.'-men 75,054.66 >1, für Dividende vom Actiencapital 1878/79 8 Proc. 600 000 Saldo-Vortrag für 1880/81 4423 8t ^1 Die bereiten Betriebsmittel belaufen sich auf 2,848.212.42 >41, also um 84,754.10 >41 mehr al- im Vorjahre, welche Ver mehrung gebildet wrrd auS 177,783.29 >41 für Ab» schreibungen, abzüglich 3835.83 vorjähriger Ge» winnvortrag, 61,148.37 >1 für Neuanschaffungen, 35 200 Abzahlung auf Hypotheken-Eonto. Mit Hinzurechnung de- Reservefonds aber betragen die bereiten Mittel 3,188.21242 >1 --- 42.61 Procent de- Actiencapital-. Die Gesammtabschreibungen erhöhen sich nunmehr auf ».514,771.85 ^1 --- 47.26 Proc de- Actiencapital». Die Fabrik ist in da» neue Jahr eingerreten mit einem Auftragsbestände von 2,553,883 >8 oder mit 283,781 >1 mehr al» am I. Juli de- vorige» Jahre- und find seitdem die Bestellungen so reichlich «„gegangen, daß der Bollbetrieb des GesammtwerkeS für die Wintermonate gesichert ist. Freilich sind di« Verhältnisse de- LocomotrvenbaueS nicht nur immer noch nicht bessere geworden, vielmehr befinden sich dieselben, wie r» scheint, im höchsten Stande der KlisiS, da Aufträge nur »u starke Verluste bringenden Preisen zu finden find. Um so erfreulicher tritt aber gerade bei der Sächsischen Maschinenfabrik die Tbat- fache hervor, daß die übrigen Betriebszweige zur Zeit mit lobnenden Bestellungen versehen find und be ziehentlich der bestehenden Nachfrage kaum genügt werden kann. Dieser günstige Betrieb-stand erscheint auch auf längere Zeit gesichert, wenn nicht unvorher gesehene politische Verhältnisse eintreten sollten. » Au- der Assecuranz-Branche. Wie man un- mittheilt, dürfte stch der Beschluß der Tonferen, der Versicherungsanstalten, betreff» Erhöhung der
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