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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188106188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-18
- Monat1881-06
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1881
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»rschet»t täglich früh 6»/, Uhr. Urtsrtion »nd Lkpeditiou Johmme-gasse SS. -Prechftuidkn -er Led«cti<»: Vormittag» 10—12 llhr. Nachmittag» 4—6 Uh». - - »r' - U»««tz«e »er für dir utchftfsl»e«»« N»««er defti««te» I«ler«te a« Sache»»«,«« »i» S »tzr Nachmtttaa«, «« »«««- ««»Kefttagr, früh »t« '<,» Uhr. 2« -eu /ttialr« für Ins.-Äinahmn vtt, Rle««. Uutversitätsftrahe 33, i*»t- kiftche, Kathariaeostraße 18, p. »«r »t» ',.r llhr. 17«. Zur stWgeii VkUlhbulH. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den LS. Juni, Vormittags nur bis j.« Uhr geöffnet. Lxptz<Uttoü äes IsOlprlrer l'llxvdlllttvs. 'clMgtr.TWtblM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Sonnabend den 18. Juni 1881. Nuflag» L«^»v. Adoune«ent,>rei, Viertels. 4V, Mil-, t»cl. Brtuaerloha b vtt, durch die Post bezog» S VN. Jede eiazelar Nummer 35 Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühreu für Extrabeilage, ohne PostbesSrderuag S9 Mt. »tt Postbesörderuug 48 Mt. Inserate Sgespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schrift» laut aaserem Preis» verzrichniß- Labellarischrr Satz nach höherem Tarif. Lerlamrn unter den Nedarlienistrich die Spaltzeile bO Pf. Inserate sind siet» an die «rtzrvttio» zu send». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuumernuäo oder durch Post nachnahme. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. Zur Aufrcchterhaltuna der öffentlichen Ordnung bei Gelegenheit de- am IS. ds«. MtS. vom Verein für Hinderniß- r»nen zu Berlin auf hiesiger Rennbahn abzuhaltenden Wett rennen» Hab» wir für nöthig erachtet, folgende Anordnungen zu treffen: 1) An diesem Tage sind Nachmittag- von 12—S Uhr der Stbelbemveg >- m Schleußiger Wege bi» zum Johannapark und von der Brandbrücke ab bis zum Krrschwehr für den öffentlichen Fahr- und R-itvcrkehr, ingleichen der Scheibenweg dom Schleußiger Wege ab bi» zum Scheibengehölz auch für den Fußverkehr gesperrt. 2- Wagen, die in die Rennbahn gelangen wollen, Hab» für den Hinweg den Schleußiger Weg zu benutz», dm Ntlckweg durch da- Scheibcngehölz und den Jvhannapark zu nehmen. 3) Diejenigm Wag», welche uur bi- an d« Eingang zur Rennbabu bei der Einmündung de- ScheibmwegeS in den Schleußiger Weg fahren, haben dm Rückweg durch die Körverfira-e zn nchmm. 4) Auf dem Hetwwege Hab» alle Wag» rechts zu fahren und sich streng in der Reihenfolge zu halt». b) «,s de« Schleußiger Weg« d»rs kein Wage» halte». Wir bring» diese Anordnung hiermit zur öffentlich» Kennlniß, mit dem Bemerk», daß unsere Organe angewiesen sind, die Beobachtung derselben aus da- Strenaste zu über wach» Zuwiderhandlungen wePw» mit Geldstrafe bi- zu SV Mark oder Hast bestraft. Leipzig, am 15. Juni 1881. Der Rath «nd daS Polizet»A«t der Stadt Leipzig. vr. Georgi. t. v. Junck, Polizei-Rath. Degner.T- Vekanntmachung, Kohleniiesernng betreffend. Die Lieferung de« Bedarf- an Stein» und Brann- Ephle» für da- hiesige JohauutSsttft auf da- Jahr 1881/82 und zwar von ungefähr 150,000 Kilo beste Ruß steinkohlen, 400 Hectoliter böhmischen Knörpelkohlen und 1900 Hektoliter besten böhmischen Braunkohlen soll an den Mindestfordernden, jedoch vorbehältlich der Auswahl unter den Licitanten, vergeben werden. Die Lieferungsbedingungen liegen an Rathsstelle zur Ein- sichtnahmc au« unv sind die Offerte« bi» zun, 27. lsd«. Monat-, Nachmittag- 0 Uhr bet der Nuntiatur ehevdaselbst mit der Aufschrift: ,^ffohlenl»eser«ag für daS JohanutShoSpttal" versiegelt einzurcichen. Später eingehmde Offerten können leine Berücksichtigung finden. Leipzig, den 16. Juni 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. ClchoriuS. vr. Georgi. Verpachtung eines Werk- und Lagerplatzes. Da« zeither an Herrn Zimmermeister Georg verpachtet gewesene, dem Georgenhause und zu der Parcelle Nr. 2LIS der Stadtflnr gehörige, zwischen der äußere« Auea- n«d der Areaestraße an der Grmze de- Grundstück» der Großen Funkenburg gelegene, die Bauplätze Nr. I», 24 und 28 de- Waldstragm-ParcellirungSplane- begreifende «real von ca. 870« E. — 2788 ÜM. Flächengehalt soll zur Benutzung al» Wert« oder Lagerplatz vom 1. Jult dss. IS. au gegen rtahaldjahrltche KSudtguug Montag den 27. dsS. Mo». Vormittag» LL Uhr aus dem Rathbause, I. Etage, Zimmer Nr. 18, an dm Meist bietend» auderweit verpachtet werden. Ebendaselbst auf dem großen Saale kvnnm di« Lerpach tungS- und VersteigerungSbedingunaen, sowie der Situatwn-- plan schon vor dem Termine eingesehen werden. Leipzig, am l6. Juni 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Gtöß. Sriiserei- und Moerpachtnng. Die diesjährige Obst- ««d Gra-autzuug im vor- maltae« botanische« Barte» an der Harkortstraße soll Mittwoch de« 22. Juni, Dorm. 8 Uhr, d, der Marstall-Grprdttiou im alte» IohanatS» HoSpttal unter den vorher bekannt zu machend» Be dlngungen an den Meistbietenden verpachtet werden. Leipzig, den 17. Juni 1881. DeS Raths stztuauz-Deputation. Stocktzch-Ancti-n. Montag, am 28. Juni o., sollen von Nachmittag» S Uhr an im Forstreviere Eonnewitz auf den Mittelwald schlügen in Abth. 27 und SO» ca 888 Hause« klein gemachtes Stoekholz unter d» im Termine öffentlich au-gebangen» Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietend» an Ort und Stelle verkauft werdend Ausammeukuust: auf dem Holzschlag« an der schwarz» Brücke m der Conuewitzer Linie. Leipzig, den 2. Jun, 1881. DeS RothS Aorsl-Deputatto». Armr-Zeschlii- z»r Deckung deS Aufwaude- der HaadelSkammrr. Aus Grund von Pkt. lll d«S Gesetze» vom 2. August 1878, etuige durch die Reform der direct» Steuern bedingte Abänderungen gesetzlicher Bestimmungen bctr., hat die Handelskammer beschlossen, zur Deckung ihre» Verwaltung«.Aufwandes, einschließlich de» Auf. wände« der Börse, von ihren Wahlberechtigten, d. i. von denjenigen Kaufte»«» und Fabrikant» in Leipzig und im Bezirke der Amt»- Hauptmannschaft Leipzig, welche in «palte <i de- Einkommensteuer- Kataster» (Einkommen au» Handel und Gewerbe u. s. w.) mit mindesten» 1S00 eingeschätzt sind, für da» lausmde Jahr einen Steuerzuschlag von vier Pfennig auf jede Mark desjenigen Steuersätze», welcher nach der in 8- 13 des Einkommensteuergesetze» enthaltenen Scala auf da» in Spalte ä de» Einkommensteuer-Lataster» eingestellte Ein- kommen jedes Btiirag-pflichiigen entfallen würde, mit dem auf den 15. Juli d. I. anstehenden Hebetermin« erheben zu last», und e» wird dieser Zuschlag hiermit ausgeschrieben. Leipzig, den 16. Juni 1881. Der Vorsitzen»« der Handelskammer. vr. Wachsmuth. vr. Gensel, S. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 18. Juni. Nachviermonatlichcr Arbeit ist am l5. dS. die ReichStagS- session zu Ende gegangen. Daß sie die letzte der Legis laturperiode gewesen, darauf wurde man aus Schritt und Tritt während der ganzen Verhandlungen hingewiescn. Nicht nur in die Debatte», sondern sogar in die Gesetzvorlagen selbst spielte die Wahlagilalion mit unerfreulicher Ofsenhcrziglcit hinein. Die Session, die jetzt zu Ende gegangen, gehört zu >en unfruchtbarsten, die jemals dagewesen. Wenig ist zu Stande gekommen und an dem Wenigen hat Niemand rechte Freude. Wenn wir die zu Stande gebrachten Gesetze von größerem Belang mustern, so sind wir bald fertig. Es ist da- JnnungSgesetz, daS der Zustimmung deS BundeSrathS noch nicht einmal ganz sicher ist, daS den Einen noch viel zu weit geht, ohne die Andern zu befriedigen, und von allen Seiten als ziemlich werlhlos bezeichnet wird. Es ist da« Stempelsteuergesetz, das ebenfalls in einer Fassung zu Stande gekommen ist, die weder Freund noch Feind recht b«. friedigt. ES ist daS Gesetz über Herabsetzung der Gerichts kost», da- als Abschlagszahlung gern hingenommen wurde, aber ebenfalls weitcrgehende und berechtigte Wünsche un erfüllt ließ. ES sind zwei Novellen zum Zolltarif, welche die Consequenzen der Schutzrollpolitik noch wcikcr zogen. ES sind ein paar kleinere Gesetze, wie das WohnungSsleucr-, daS Aichungs-und das Kilstenfrachlfabrtgcsetz; eS sind etliche ziem lich werthlose Handelsverträge. Eine» kleinen Lichtblick bildet daS Gesetz über die Versorgung der Hinterbliebenen von RcichSbeamtcn. Da- Unfallgesetz, welches der Session Haupt sächlich daS Gepräge aab, ist in einer Gestalt zu Stanke ge kommen, in der die Ablehnung feiten- deS BundeSrathS sicher ist. Die großen Schiffbrücke mit dem VersaffungSändcruiigS- gesetz, der Wehr- und Brausteucr, dem VolkswirthschaslSräth vollenden da- Bild dieser Session. Die conservativ-klerikale Partcicombination, aus welche so große Hoffnungen gesetzt worden, hat den wichtigsten Fragen gegenüber versagt und sich unfähig erwiesen, zu positiven Resultaten zu kommen, so zuleyt noch bei dein Unfallgesctz, wo cs sich bitter rächte, daß man versuchte, die Verständigung auf einer Basis auszuhauen, auf der sie schließlich doch in sich zusammcnstürrte. Daß die conservativ-klerikale Majorität, die ein einzige« Mal, benn Zolltarif, ein großes Werk geschaffen, späterhin als Trägerin der RcichSgesetzgebung sich unfähig er wies, ist unS daS erfreulichste Resultat der Session und Legis laturperiode. Vom Zolltarif allein kann diese Allianz nicht zehren; daß sie im Ucbrigcn unfähig war, die großen Ausgaben der Reich-Politik zn erfüllen, zeigte sich schon im vorigen Jahr bei Verlängerung dcS SocialistengcsctzeS und dem ncuenMilitairgesetz. Zugleich sind dl« Parteien der sogenannten geschäft-leitenden parlamentarischen Majorität diejenigen, deren eigener innerer Zusammenhalt durch die Vorgänge der verflossenen Session am meisten gelitten hat und gelockert ist. Die Entfremdung zwischen den Deutsch- und den Freiconservativen ist größer als je und die eigenen Neiden dieser beiden Fracticnen zeigt» sich bei mehr als einer kritischen Probe in voller Auflösung. Und noch klaffender zeigte sich bei jeder Gelegenheit die Spaltung im Ccntrum, daS kaum ein einziges Mal mehr zu einem cinmüthigen Entschluß kommen konnte. Dem gegenüber traten die Differenzen bei dm liberalen Parteien ganz in den Hintergrund. Zu welchen Formen die Gährung und Zersetzung unsere- politisch-parlamentarisch» Lebens, wie sie in der letzten Session auf Schritt und Tritt bervorgctretm, durch di« neu» Wahlen gelangen wird, daS ist die große Frage, der» Ent scheidung unö i» naher Zukunft bevorstcht. Die „Weser-Ztg." sagt: Wir glauben, vor dem Verdacht, den Reichstag alS Institution angreisen zu wollen, ver schont zu sein. In der Thal kann Nichts unS ferner liegen Aber wir verhehl» unser Mißfallen an dem Zustande, der sich in den letzten drei Jahren in dieser ehrwürdigen Ver fammlung gezeigt hat, allerdings nicht. War schon die Ent stehung desselben eine natürliche Folge deS unglückselig» Vor gehen«, durch den Eindruck der Altentate aus daS erhabene Haupt unseres Kaiser- einen Reichstag zu erzielen, wie ihn die Nation sich sonst nicht gegeben Hab» würde, so waren die fortgesetzt» Versuche, ihn in die Bahnen preußisch junkerlicher Politik hineinzustoßen, eine natürliche Ursache der Freudlosigkeit seiner Existenz. Da« Unternehmen, in Widerspruch mit den freisinnig» und gebildeten Bevölkerung schichten in Stadt und Land zu regieren, ist von einer hervor ragend» Unfruchtbarkeit begleitet gewesen und zuletzt ganz gescheitert, nachdem rS mit beispiellos guten Aussichten be gonnen war. Gerade in letzter Zeit hat sich die Regierung selbst von diesem Reichstage Niederlage auf Niederlage geholt unv ihn zuletzt schließen müssen, »och ehe er sein Pensum erledigt hat. So endigt die Wirksamkeit eines Reichstags, der seine Existenz einem Acte persönlichster Initiative deS Fürsten Bismarck verdankt. Möchte doch über seine Thaten ebenso bald der Vorhang fallen wie über ihn selber, und sein Nachfolger, der in wenigen Monat» durch allgemeine Neu wahl» die Slimmung der Nation anieig» wird, wieder einen ander» Geist bethätigen, den Geist, der von 1867 bis 1878 die Nation und ihre Vertretung beherrscht hat! E» kann gegenwärtig wohl als eine feststehende Thalsache gelt», daß der Papst der preußischen Regierung Vorschläge I usen» Aller Wahrscheinlichkeit "nach hat cS sich bei der I Mit leichtem Herzen wird auch der Reichstag daS Opfer von Erster», die der Käfter am Tage vor feiner Abreise nack 10 Million» Mark nickt bringen. Wir wollen lw,,». tag. Wie-bad» mit dem EultuSminister batte, um die Stellung wenn mil der Zeit die pratlischen Vortheile üervortrelen. der Nta-,t«reaier»„a ,» diesem Plan. resp. NM die vom ! r,e das Abkommen sowohl sür das Reich als für Hamburg haben wird, d,e schwere» Herzen, die ictzk ans beiten <Leileii vorhanden und sehr begreiflich sind, sich erleichtern werden. Der Zoll-Anschluß Hamburg- veranlaßt die er StaalSrcgierung zu diesem Plan, resp sapst inS Auge gefaßten Persönlichkeiten gehandelt. Für die Herbeiführung eines wirklich» Ausgleiches zwischen Staat und Kirche würde aber, auch wen» eS in den genannten „H. Börse »Halle" z» folgender Aeiißcrung: Unserer Meinung nach war DaS. waS die bisherigeFreihasenslellung unserer Sladt Sprengel» — in Trier natürlich »ur nach Berzichlleistung des von der Regierung nicht zugelafscnen Herrn de Lorenzi ! .... _ zur Wiederherstellung' einer geordneten BisthumSverwaltung I „uS geboten hat. wohl cincS längeren Versuches zur Vcr- c-urch Ernennung genehmer Persönlichkeiten käme, nur Wenig I lbeikiguug derselben werth und war DaS, waS als Ersatz erreicht sein. In' den Diöcescn Paderborn und Osnabrück, I pMr geboten wird, in seinen Einzelheiten so unklar »nd in welchen schon seil längerer Zeit BiSlhumSverweser unter unbcsiiiiimt gehalten, daß Niemand daran« eine gerechtserligle Zustimmung der Negierung sungiren, ist eS bisher trotzdem nur I Hnvcrsicht aus den genügende» Umsang »nd die dauernde zur Besetzung einiger Psarrstellcn königlich» PatronalS gckom-1 Kicherling der sür u»S unenlbebrlichen Verkehr-erleichterungen in», wobei eS sich nicht um die Anerkennung der Maigesetze, 1 z„ schöpfen verinockle. Die Mehrzahl der Bürgerschaft hat onkern nur um Beobachtung eine- von früheren Zeiten her I geglaubt, sich über diese Bedenken hinwegsctzen zn können unv bestehenden Modus handelte und die Regierung dem römischen I per Hoffnung aus daS zu erwartondc freundliche Entgegen- Slandpunct insofern weil entgegen kam, als sie den betreffen-1 komme» der ReickS-Regierung die auch von ihr nickt verkannten den Geistlichen nickt die von Falk geforderte Erklärung über I Mängel in der Abfassung der unS gewährten Bedingungen Anerkennung der kirckenpolitisch» Gesetze auserlegte. Co I übersehen zn dürfen. Wir Hessen von Herz», daß sic sich darin wenig sich also die BiSlhumSverweser von Paderborn und I Mg getäuscht sinken, daß die Zukunft mehr für die Be- OSnäbrück, trotz ihrer angeblichen friedfertigen Gesinnung, > ,echtigung jene« Vertrauens, als »nsercr Besorgnisse, unsere« bisher der bestehend» Gesetzgebung gefügt haben, so wenig I Mißtrauens. sprechen möge. Es werden schwere Zeilen über wird Die- von den eventuellen Verwaltern der Diversen > Hamburg kommen; manche Geschäftszweige, manche Be- Trier und Fulda zu erwarten sein. , I völkernnaSkreise werde» Einbußen erleiden, zum Theil selbst lieber die Stellung der preußischen Staatsregierung I ihre Erbten; in Frage gestellt sehen. Andere wieder werden um AuSgleichSwerk hat sich neuerdings der Finanzniinister I neue Bahnen cinschlagen, alte Gewohnheiten ausgeb», in Zitter bei seiner Anwesenheit in Kreuznach dahin geäußert: I neue, oft weniger bequeme Wege einleuken müffen. Für die Regierung habe nicht, wie man ihr vielfach verwerfe, den I Alle wird cS dabei eine gemeinsame Aufgabe geben, der sich Boden deS Rückschrittes betreten, sie sei auch auf kircken- l Niemand entziehen kann und darf, ob er nun für oder gegen politischen! Gebiet noch ganz dieselbe, sic hoffe nur durch eine I pxn Zollanschluß gestimmt gewesen ist. lieber allen Einzel- mild« Anwendung der Gesetze eher den Frieden anzubahnm. I Interessen, Einzelstinimungm und Einrclanschauungm sieht 1k< ist Die« eine Umschreibung deS bekannten Grundsätze«: I das Wohl der Vaterstadt. In der biSuerigcn Weise werden soueiter in moäo, kortiter in rs. I wir hinfort nicht sür sie, für ihre gedeihliche Entwickelung streb» Entspräche die Haltung der Regierung wirklich diesem > können. ES gilt, der neuen Lage die besten Seiten abzuacwinnen, Grundsätze, so könnte man vieselbe nur billig». Leider giebt I mit den neuen Mitteln zu schaffen, waS irgend zu schaff» ist. die Nachgiebigkeit, die Herr von Puttkainer in so vielen wichtigen I Hamburg bat in seiner tausendjährigen Existenz Vieles durch- Piincteni besonder- aus dem Gebiete der Schule, der römischen I machen müssen, was oft die Stadt an den Rand de- Ver- Geisttickkeit gegenüber bewiesen hat, nur allzu sehr Anlaß zu I dcrbenS zu bringen drohte. Unsere Stärke ist dann immer Ver Befürchtung, daß daS kortitor in rs auch in Zukunft über I j„ den Eigenschaslen gefunden worden, die Hamburg- Bürge» dem «>> --'er in macic» vergessen werk» könnte. Wenn sich I durch die Geschickte ihrer Stadt ancrzogcn sind, zähe ÄuS- gar die Nachricht bestätigen sollte, daß der ReichStagSpräsidcnl I dauer, unermüdliche Thätiakcik, kluge Benutzung jede« sich v. Goßlcr, der bisherige UntcrstaalSsecretair im Eultuü I darbiktenden Umstande«. Mit ihrer Hülfe wird auch daS Ministerium, der nicht bloS als die rechte Hand Puttkamer's, I zollangcschlosseno' Hamburg DaS bleiben, waS eS in seiner ondern als der eigenllichste und anerkannteste Ausdruck der I völligen VerkebrSsreiheik gewesen ist, die erste Seestadt Dcutsch- conservativ-ultramoiikanen Eoalition gilt, demnächst daS EultuS-1 landS, der Sitz der Betriebsamkeit, de» Unternehmungsgeistes, Ministerium übernehmen würde, so würde BiSmarck'S Wort I pxz Wohlstandes, deS rechtschaffenen Sinnes, von dem aus „Nach Eanossa geh» wir nicht!" bald ganz seinen Credit I Deutschland seine Arme hinanSstreckl bis in die fernst» verlieren. I Meere und zurück empfängt die Güter fremder Nationen an Mittlerweile handelt die römische Curie wirklich nach I Früchten deS Fleißes, der Intelligenz und der Cultur. dem Satze: fortitor tn rol Nachdem der Papst kürzlich in Abstimmung über de,,' Nnlrag Buhl, betreffend die seiner Ansprache an die zu seinen Füßen liegend» deutschen I Wieder Herstellung der RcickSanstalt in dem Unfall- Pilger erklärt, daß er m seiner Nachgiebigkeit b>S zum A»iierftcn I vcrsichcrungSgesctz, hat dieFortschrittSpartci mit wenigen gegangen sei und alle Jerantwortlichkeft für das Scheitern I im Bcrcin mit Centrum und Conscrvaliven mit der Ausgleichsverhandlungen von sich abweisen ,">üsie, hal I gestimmt. In der Commission hatten die fortschrittlichen sem Staakösecretair ncueslenS an Re „Germania ein Schreiben I für die NeickSanstall gestimmt und die Gründe, zerichlet, worin er diesem Ccntraloraan der deutschen!,,,^ Venen der Abg. Engen Richter diesen Widerspruch und .Utramontan», welches die Politik der Regierung sett jeder I M Abstimmung seiner Partei zu rechtfertigen suchte, sind so m schroffster We.se bekämpft und siet« f»,s eine rad.cal- «r,„seliger Art. daß sie gar keine weitere Erwähnung ver- Revifion, d. h aus Aufhebung der Maigesetze gedrungen dal, I Ein StaalSmonopvl in den Händen so und so vieler ,»r d.e ruhmvolle Berthe,digung der Rechte d-ö Oberhaupt- (sj. ^ten erscheint diesen Politiker» »och immer erträg- der K.rche" Re wann ne Anerkennung auüspr.cht und seiner I als ein solche» in der Hand RS Reichs! Wir regt- Redaction zur welker» Erfüllung ihrer Ausgabe den PM"' I stiften die- Votum alS einen neuen Beitrag zu den Bcr- l,ch» Segen übermittelt. Gleichzeitig wurden Re deutschen Diensten der Fortschrittspartei um die nationale Sacke. Pilger in Rom, wie nach h rivalnachrichlen verlautet, in I de,, interessanten parlamentarischen Zwischenfälle» der ihrem Haß gegen den „modernen Attila" sowie m der Hoff- fetzten Zeit gehört auch namentlich der Zwiespalt in der nung aus daS baIRge Erschein» de« Augenblick«, wo daö I Botschaslcrpartei. der deutschen Reich-Partei. Für aus- ReiMS^-crcn"werde ^"^7^ ^ Koloß de« Deutschen ^ merksame Beobachter der Haltung der früheren Partei „Bis Das sind wahrlich nicht Anzeichen einer weiter» Nach giebigkeit seitens der päpstlichen Curie. Die „Germania" erklärt denn auch schon in ihrem Blatt vom 13. Juni be stimmt: so lange der Reichskanzler sein Recept, mit den Maigesetzcn den Frieden heröeizusühren, nicht ändere, wüßten die Katholiken ganz genau, was sie von den FricdcnSvcr- sicheruiigen und den „Fricdensministern" zu halten hätten. Und die „Deutsche ReichSzeitung" antwortet dem Finanz- ^ So. Jubels d„ deutsch» Reich-Partei den Versuch wage., zu konnn ^Nalgesetz« testehen, wird es nie zum Friede» I dürfen glaubte, in der Hauptzvllämter-Aiigclcgciiheit beim - , . - ,m ^ .... I Fürsten Bismarck zu Gunsten der liberalen Auffassung rn Aiig-sichtS der HalSstarrigke, RomS würde Re preußische j^erveniren. Ter l-ikent- Staatsmann erklärte Hern. . . d'- Reckte. sondern Kardorff bekauntlich »ndweg, seine Partei solle ü ^ ^ ? ^ ^ 'hm willig sein, oder er werte Gewalt gebrauche» 7?! ^ tt"" Mc'iuber «„z, den Herren da« Wi-dcrkon,..,en verleiden. Ter liebe»-. tt .' - 2 lic'l'an. Möge sie Zuspruch wirkte damals wenigstens Etwas, aber er daher nur l-, nicht daS kort.ter in rs vergessen! hjftl nicht lange vor. Denn weder bei der Behandlung der I JnnunqSvorlage, noch bei den Steucrgcsetzrn und ebensowenig Die Hamburger Bürgerschaft hat mit einer sehr I beim tsnsallSversickerungSgesetz giiig Re Partei einig und ge- ansehnlichen Mehrbeit den Zollanschlußvertrag ange-1 schlossen mit ihrem Herrn und Meister, und so war denn nonnnen und dies Resultat wird allerwärls, wo man nicht I auch ihr Schicksal besiegelt. Zu welchen interessanten Aus- an Zerwllrsmff» im Reich seine Freude hat, mit Gcnuglhuniig I tritt» eS in Folge Testen innerhalb der Fraktion gekommen, begrüßt werden. Der Reichstag ist aus einander gegangen, I entzieht sich vorläufig »och der öffentlichen Besprechung. Da ehe ihm die Ausgabe gegellt werten konnte, sein Volum über I aber kann allen Ableugnungcn gegenüber positiv behauptet werken, diese Frage abzugehen. E-wird darin ein Antrieb liegen, die I daß die Herren Stumm, Gras Frankenberg, Fürst Pleß, neue NeichSvcrtrelung so frühzeitig wie möglich zusammen zu I Herzog zu Ralibor, Gras Wilhelm Bismarck, wenn sie wieder beruf». Immerhin wird die Ausführung des Vertrag- eine! gewählt werten sollten, sich nicht mehr unter da- liberale Verzögerung erfahr», die aber angeiichtS de- weit» Termins, I Sccpker de- Herrn von Kardorff beugen, sondern ibren An- wclcker für da« Inkrafttreten de« Vertrag« festgesetzt ist, nicht I schluß dort nehmen werden, wo man ibncn schon lange die sonderlich ins Gewicht fallen kann. Daß mil der Zustimmung I Arme freundlich entgcgenstreckt. Sie werden in die deulsch- dcr Hamburger^ Bürgerschaft die Angelegenheit ihre kritischste I conservative Fraction cinlrcte», um dieselbe, wenn sic c- Prüsung hinter sich hat, ist unS unzwcisclhast. Im gegenwärtigen I wirklich noch nicht ganz sei» sollte, völlig zu Dem zu macke», A,"jbStag hätte der Vertrag sicherlich die Zustimmung der ^ waS die deutsche Rrichspartci niemals war, zu einer Partei marck «uns pH»!,«" während der ahgclauscncn Session war cö schon lange offenbar, daß auch in ihr daS Fatum der deutschen Parteien, die Zweiseclentheorie. ein verderbliches Wirken begonnen, und daß eö um den Bestand der Partei über kurz oder lang geschehen wäre. Fürst Bismarck Halle cS gerade bei dieser Partei am Ehesten heraus, wie viel si ch»» noch Werth sei, uno Herr von Kardorff war seiner Zeit unvorsichtig genug, cS auSzuplaudcrn, waS ihm der Kanzler in allem Ernste erklärt halte, als der Führer deS linken Mehrheit gesunden, und es scheint unS außer Frage, daß auch eine künftige Volksvertretung, sie mag zusammengesetzt sein wie sie will, die Verantwortung nicht wird übcrncbmen Bismarck «ans i>kra«o. Es darf al- offenkundige Thatsacke gelten, daß die Er nennung de- Herrn v. Goßler zum Eultnsministcr cigentlich wollen, baS lo weit geförderte Werk in der letzten Stunde I gegen den Wille» de- Fürsten Bismarck rrsvlgl. Dieser schettern zu lass». Die Hambnrgischcn Redner, wie auch schon I wollte Herrn v. Wolfs an die Stelle bringen, der ihm sür Re Denkschrift de« LcnatS. haben mit großer Offenheit anerkannt, I den Falt, daß die Umstände wieder einmal eine straffere daß Re ttrcihasrnstellung der Stabt, wenigsten- in, jetzigen I Handhabung der Maigesetze erforderten, nickt der Mann Unisang, aus Re UnterNützung und Svmpatyle der össentlich» I schwächlicher Rücksichtnahme zu sein schien. Jndeß bat der Meinung in Deutschland nickt rechnen könne. Sie haben damit l Kaiser Bürgschaften dafür verlangt, daß der versöhnliche ebne Zweifel reckt. Der Widerstand, der sich im Reichstag I Geist in den Beziehung» de- Staate« zur katholische» Kircke und m der Presse gegen da« Borgch» de- Reichskanzler- in I die Oberhand behalte, und diese Garantien ain besten in der dieser Frage richtete, mtsprang weit mehr der Abneigung s Persönlichkeit de- Herrn v. Goßler zu finken geglaubt. Un-
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