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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188201143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-01
- Tag1882-01-14
- Monat1882-01
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1882
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nkdarlion n»ü Lrprditio» JvhanneSgaffe W. Lprechlinii-rn irr Urdacti«n: Bormitlags 10—12 Uhr. NachnnllagS —6 Uhr. tzür hie RUtkqckd« emqclandtcr D>anu,cri»i, »«chi s»ch die -krdacuen mLl vervi»dUch «„»atme der snr die näLftf-lgende Rmunier de,tim»,re» Jnierare an Wm«ie»tane» bis S Uhr Nachmittag«, au sonn- uuo Kcsttagr» früh biast.v Uhr. 3» dr» Eitialrn für 3ns.->nnahme: Ltt« Klemm, IlniversitätSftrabt 21. 1>'«niS Lösche, Ilallmrinknstrage 18, v. «nr bis ft,!t Uhr. eiMgerHagcblalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Auflage 17,ltt». ^dii»il-me»!üv'.eiv vierteil. H/, MK., mcl. Arinaerlob» 5 Mk.. dura> Sie Post bezogen 6 Äk. Jede eiu^c,ne Nuiumer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Kebüliren für Exirabeilagei» ohne Postlesördernng !' Mk. Mit Postbeiorderung a8 Mk. Iüseraie üqcivaltene Petitzeile -'0 Pf. Gröbere «chriilcn laut unfcrcm PreiS- verzeiciiniß. Tabellarischer Latz iiaa, höherem Tarif. Kerlamcn nnicr den Nedaetiousilrich die Lvallzeile 50 Pf. Inserate find stero an die rZzzicSilion zu ieadcn. — Aabair wird nnln gegeee». Zahlung praeuunaeanao oder vnrch Post- nachnabme. 14. Sonnabend den 14. Januar 1882. Jur gMlgcn Vcachtllng. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den IS. Januar, Vormittags nnr bis Uhr geöffnet. kxpsältlon ües I-elprlxer ^uxedlutt«». Amtlicher Theil. Vekanntmachnng. Am Heuligen Tage sind Fräulein Anna Marie Wolf, Gr. Fleischeraaffc Nr. 27. II. wohnhaft; Frau Auguste Bertha Clivia Röftler, Webergaste Nr. 9, I. wolmhaft Frau JohanneAuguste Anna Retbestein, An ter Pleiße Nr. 5 k. I. wohnhaft, und Fräulein Agnes Wunderlich, Humboldtstraße Nr. 3i, lll. wohnhaft, al- Hebammen für unsere Stadt verpflichtet worden. Leipzig, den 12. Januar 1882 Der Ruth der Stadt Leipzig. 1)r. Tröndtln. Rechter. ÄntzliolMnction. Donnerstag, den ltt. Januar ». o. sollen von Vormittags 9 Uhr an im Bnrgauer Forstrevier aus dem Mittelwaldschlage in Abth. 7 ca. 30 Eicken-, 115 Bocken-, 38 Rüstern«, 7 Linden-, 4 Ahorn-, 6 Esckcn-, 7V Ellern- und 2 Apfel baum-Nntztlötzr, 50 Stück Schirrholjer, " 0 - Wafserbaustangea und > - Hebebäume n im Termine össciitlick anSgehangenen Bedingungen c üblichen Anzahlung an Ort und Stelle nach dem Mcingebote verkauft werden. Zusammen?««»: auf dem Mittelwaldschlag- am Forst baus Bnrgaue. Leipzig, am 7. Januar 1882. De» RathS Forstdep«tatio«. Auctiim. Freitag, den 20. Januar d. I. sollen im Bnrgauer Forstreviere aus dem Mitlclivaldschlage in Abthcilung 7 in der Nähe des ForstbauseS: L. von Vormittags tt Uhr an: >3 Raunimctcr Elcken-Rutzscheit«, 2il6 - Eicken- 64 Raummeter Buchen-, 12 « Eicken- 31 - Nüstern-, 5 - Ellern- und 8 Raztissmelcr Lindcn- Brcnnscheite und . . ' 18 Raummeter Weide«-Rouen, ^ - ferner: n II. von Vormittags ll Uhr an: ca 80 starke Abraumhaufen unter den im Termine öffentlich anSgcbangenen Bedingungen und der üblicken Anzahlung an Ort und Stelle nach dem Mcistgebote verkauft werten. Zusammenkunft: aus dem Mittelwaldschlage am Forst hanö Bnrgaue. Leipzig, den 7. Jannar 1882. DeS Raths Forst-Deputation. 8itxunS tlos älxllicllon V62irk8-VttL'oin8 llvl' 8tLl(1t IHp2lK Vieo^tair, Sen 17. ^ananr, ädenön 6 17br, lm dinalo der Litton Klinrernehnle. Taee^ordnunx: I. keriekt Uber dis liolersncdnvx der äuxen üer RbuIIcindor (kek. vr. 8timmel). — L. LVickI äer Ver- eivsdesmlen und ^usscbbM, der DeloZrtev rum Lreizvereina- Xuiscku« und rum Ortsjrvsnmlkoits-älm olm«. XU. vor IVnKInct, cvelcker in der veeemder - 8it/nnx au, ksrmellvu 6rNoden mit Luoksiebt suk A. 12 der 8kalukeu nicht ütatttand, virä 7 vbr evsehlnEn. vis ein» srst n»oh 7 bllir «cd eillündevdsu Llitxlieder ,io<I von äer IVabl niueesobloNsn. vr. Via,,. Nichtamtlicher Theil. Die Abstimmung über den Antrag Windthork. Sowie wir voranSgesagt, sind die Würfel gefallen! In der Thal, die Zeiten scheinen immer näher zu koinmen, in denen die Maigcsche aus den Abbruck verücigert, die schneidigen Waffen ter „Acra Falk" als altcS Eisen verkauft werden. Die Nationalliberalen allein können tiefe Gesetzgebung nicht ansreckt crbalten; ja von rccklö und links beeilt mai, sich, der Regierung noch znvorznkommcn, um die Wünsche der Feinte de- RcickeS, der lUtramontanen, zu befriedigen und taS Ecntrum bei guter Laune zu halten. Man hat ja von recht» und links die Ilnterslühimg ter Ultramontcmen bei den Wahlen angenommen und gcfnchl, und wer weiß, wie bald mau sie wieder gebrauchen kann. Wahlpolitik ist eS. Nichts als Wahlpolitik. waS die Stellung der Parteien zu diesen Fragen bestimmt. Beschämend und betrübend ist der Anblick, wie heute dem Ecntrum von reckt- und links geschmeichelt wird, welch beherrschende Stellung es im Parlament cinnimmt. wie Herr Windthorst zum eigentlichen Mann der Lage ge worden ist. Das Triumpblied. welche« da- Jesuitenblatt, die „Ger mania". Uber den Verlaus der jüngsten kirchenpolitischen Debatte anstimmt, ist sebr bezeichnend für die Lage. ,.We nns", sagt daS leitende ullramontane Organ, „mit ganz be sonderer Gcnugtbuung erfüllt, ist ter Umschwung in den An- fchauungen der Parteien über den Enlturkampf Man wird aus den Vertändlungen die Überzeugung geschöpft baben, daß die Vertreter der Nation, mit geringen Ausnahmen, Ekel vor dem wüsten Kampfe empfinden und testen Beseitigung un Interesse der Wohlfahrt und der Machtstellung des ReickeS dringend wünschen." Wer möchte leugnen, daß daS Eentrum alle Ursache zum Triumph hat! Wir können der ultramontcmen Aus- fastung nickt unrecht geben, wenn sie zu dem Schluß kommt, daß nicht über daS einzelne Gesetz von 1874 abgestinimt worden ist. sondern über das ganze System der Maigesetz ge düng. Der Redner der Fortschrittspartei, Virchow, süklte auch durch, daß die Zustimmung zu dem Antrag Windthorst, wenn nickt diese Bedeutung habe, so dock diese Aiwlegung erfahren werde, und verwahrte sich aus drücklich dagegen, daß die Abstimmung seiner Partei genossen der Stellung zu den Kernpunkten der Maigesetz, gcbung vergreise. Er versicherte, an den letzteren sesthalten ,u wollen. Wir glauben aber, diese Abstimmung wird viel weitere Folgen nach sich ziehen, alS die Fortschrittspartei will und beabsichtigt. Ullramontane Redner und Blätter rufen in» Land hinan», die Zustimmung zu dem Antrag Windthorst bedeute daS Eingencindniß eine» gründlichen und schweren JrrthumS, daS Bckcnntniß der Reue und de» Bor- satzcS, alle a»S diesem Jrrthum bervorgegangencn Folgen wieder aut zu macken, die Lossagung von den Grundsätzen ter Gesetzgebung Falk'S. besten SlaalSkunst, wie die „Germania" sagt, soeben öffentlich vor dem Reiche vernrthcilt worden ist. mit einem Wort, die Beendigung de» Cultur- kampseS »ach den Wünschen deS EentruiiiS. Wenn Diejenigen, die außer dein Eenlrum dem Antrag Wintlborst rugestimmt haben, diese Deutung nickt aufkoinnien und sich seslsctzen lassen wolle», so muffen sie jetzt ungesäumt bestimmteste Erklärungen abgebcn, i» wie weit sie die Grund lagen dieser Gesetzgebung. auS der sie einen Stein haben a»S- brechen helfe», unter allen Umständen sestzuhalte» gedenke»; sie müssen ein klares und positives kirchcnpol^tischcS Programm aufstellen; mit allgemeinen Phrasen reicht man jetzt nicht mckr ans. Je mehr die jüngste Haltung der Fortschrittspartei zu Mißdeutungen und Besorgnissen Anlaß giebt, um so »ichr hat sic die Pflickt, unzweideutig zu er kläre». welche Lösung der kirckcnpolitiscken Frage sie erstrebt und welche destiinmien Gesetzbestiinnningen sie für unantast bare Errungenschaften de» großen Kampfe» hält. Der gemäßigte Liberalismus hat die Abstimmung vom Donnerstag ans da» Tiesstc zu beklagen, und mit Recht bemerkt ein liberale« Blatt, die „Magteburgischc Zeitung „Hilst e», die Augen zu verschließen und sich selber über den Erfolg de« Centrum » zu täusche» ? Fassen wir diese bäten BerbiindlungStagr zusammen, so müssen wir mit Schmerz bekennen: eS sind keine Ehrentage in unserei: Ge schickte. Wir sehen da» neu aufgericktete Reich I» dem Kampfe gegen Rom erliege», die Gesetzgebung einer mächtig bewegte», kraslbewnßten Zeit haltlos den, Puncte zutreibeii, wo ne an, Felsen Pein zerschellt. Windthorst alS Triumphator, die Schützer der StaatSreckte in Zerfahren heit. thcilweise in voller Dcroule und FaHnenstuckt! Wir sind keinen Augenblick in Zweifel, wo die «schuld an dieser ganzen traurigen Situation zu suchen ist: bei Denen, welche begonnen haben. auS dem kostbare» Mate rial der kircken politischen Gesetzgebung die Scheide münze zu schlagen für die Bedürfnisse ihre» politischen Markte»!" Leipzig, 14. Januar 1882. Tie „Norddeutsche Allgem. Zeitung" berichtete, daß der Allerhöchste Erlaß vom 4. Januar noch zum Gegenstände einer Erörterung im Reichstage gemacht werden solle. Von einer besonderen parlamentarischen Ver- bandlung über den Gegenstand kann inbeß wohl schon des halb keine Rede fein, weil dem ReickStage eine entsprechende Vorlage, bis jetzt wenigstens, nicht geiiiacht worden ist. Ta- gcgen iü es selbstverständlich, daß die in dem Erlaß ausgc- Nellte Theorie von der Stellung der Beamten gegenüber den Wablen bei den Debatten über die Waklprüsunge», bczw. bei der Bcratkung des Berichts über die Wahlunregelinäßigkciten. mit welchem die WahlprüfiingScomnlission bccnislragl ist, be leuchtet werden wirk. Der ReickStag wird spätesten- am 21. Januar ge schlossen werden. Die Liberalen dringen da.aus, daß am nächsten Mittwoch der Haftpflichten lwurs (ut- An trag Vr. Buhl u. Gen) zur Bcralhung gestellt wcr.e, und eS liegt in ter That nicht mehr so viel gesetzgeberische- Material vor. daß diesem Verlangen nickt stattgcgeben werden könnte. — Die Socialdemokratcn Frobme und Ge nossen haben folgenden Antrag eingcdracht: „Der Reichstag wolle beschließen: den Herrn Reichskanzler auszusordern, der selbe möge veranlassen, daß dem Reichslag ein Gesetzentwurf vorgelegt werde, welcher dahin abziclt, unschuldig Jnhastirte und Vcrurtheilte, bezw. deren Angehörigen, für die durch die erlittene Hast und Vernrthcilung 'crwaijsscncn Nachtheile nach Möglickk-it zu entschädigen." Die wiederholten Besprechungen de» Kronprinzen mit dem Reichskanzler, welche in letzter Zeit stattgefunden und zu den kühnsten Combinationcn Veranlassung gegeben baben, bezogen sich, wie jetzt bekannt wird, ans kw künftige Verwendung de» HosmarschallS de- Kronprinzen. Grasen zu Eulcnbnrg. Von der oft behaupteten Mitwirkung des Kronprinzen bei den RegicrnngSgcickSsten erhält man eine ganz neue Vorstellung, wenn man — und DaS ist nach der ^,Allg. Z." durchaus zuverlässig — hört, daß ter Kronprinz von dem Erlaß vom 4. Januar erst durch die Ver mittelung de» „ReickSanzeiger" Kenntniß erhalten hat, und zwar als er Samstag AöentS von der Jagd zurückkehrte. Wie die Blätter gemeldet habe», hat der Kronprinz noch a» demselben Abend eine Besprechung mit dem Kaiser gehabt. Aus diesen Vorgang wird man Hinweisen dürsen, wenn nächsten» die ossiciöscn oder konservativen Blätter wieder einmal melden, daß ter Kronvrinz mit der Politik tc-S Reick», kanzler« einverstanden sei, oder wenn die „N. Allg. Ztg." an bcrvorragender Stelle einen Besuch deS Kronprinzen bei dem Reichskanzler oder umgekehrt signalisiren sollte. ES heißt, daß der bekannte nationalliberalc Reichs- und Landtags-Abgeordncte Geh. Ratb Jacobi in Liegniy seine Entlassung an» dem Staatsdienste im Hinblick ans die vom Minister von Putlkamer abgegebene Erklärung betreff» de« von den Beamten bei den Wahlen einzunchmen- dcn Verhalte»» gegeben und diese» EntlassnngSgcsuch hierauf begründet habe. ,Ür den lUrstblschöslickc' ^ Termin der Tie letztere Bemerkung scheint vu» ^ letztere Bcinerttliig ,cvi'l»l mm d°ch L. - . M. .A. rag. der Trennung tcr BreSlauer D.oce,c i g nun-, der Diöcc'e voracnommen uno vcr jeweilige Vievr de» österreichischen BiSlbuinSantheilcS zugleich ,UI bischöflicher Würde sammt cmcr °ugemcsencn DUa auS den sürstbischöflichen Renten von ctobauneSbe g ven und mit den ilbrigen gleiche Reckte gcnlii,cn mögen. Diese Eanonicate sollen jedoch sürstbiscköslicher ^ol- latur sein und eine Remuiicralion, wie diese den scko bestehenden scckS Ebrencanonici alS ,solchen in, Betragc von 100 Tblrn jäbrlich gewabileistet M, auS den sürstl lschc s Vorher reiste auch eine Deputation tcS sck'lesischc,, Kle u. nach BrcSlau und überreichte eine Abschrift der l-Jiticii dem Breslauer Domcapitcl. Nach cmcin nlrraiiionraiicil Wiener Blatte fand sie in der HaupMadt Prn.ß. ^ Schlesiens die beste Ausnab.nc und wurde d.e Pcttlion von dem Breslauer Donicapitel gebilligt. WaS den B^ckcld betrifft, welchen die erstgenannte Dcpulatton erhielt, sc lautet jener a»gehlick wbrllick: „Mit voller ^e- frietiaung nehme Ick Ihre Erkläning und Wünsche entgegen. sie stlmnien mit Meiner Ansicht über diese Angelegenheit überein. Ich halte dafür, daß die» die einzige richtige Losung der Frage sei. Sin historisch begründetes Verhältnis mag und soll aufrecht erhalten werken. In den Hauptpuncten haben Sie Meine Zustimmung; die Einzelpuncte unk Wünsche werde Ich einer weiteren Prüfung unterziehen und denselben gerecht zu werden trachten." Sodann begab lick die Deputation zum Nuntius, zu», Ministerpräsidenten und Unterricht-minister. Herr v. Eonrad bemerkte ausdrücklich, daß eS zu einer Tren nung der Diöcese nicht kommen werde." In Wien haben abermals Verkostungen von Social l>^«okraten stattgesuuden. Diese beziehen sich aus die lsc _ . , . arbciter Ferdinand Schasshanser biellen in jener Versammlung Reken, die in dem socialdcmokratisckrn Wunsche gipjelten, daß im Jabre 1882 alle „Geldprotzen caput gehen möchten, wa« nur eines Winke» seiten» der Arbeiter-Armeen" bedürfe. Beide Rbetorcn sind nun verhaftet und unter Anklage gestellt. AuS Agram kommt die Nachricht, daß dort die Agita tion gegen die Ungarn und alle« Ungarische im Wachsen begriffen sei. Abgesehen von dem schlimmen Cmpsang, welchen jüngst in Agram ungarischen Abgeordneten seilcö südst li vischer Studenten bereitet wurde, wird heute berichtet, daß auch ter Präsident der Handelskammer, von dem doch die Mitglieder de» ungarischen Abgeordnetenhauses zum Besuch der ^Industrie-Ausstellung cingcladcn wurden, sich nickt blickc» ließ. Auch der Präsident und die Ausschuß»,itglicdcr de» Kunstgewerbe-PereinS hätten sich demonstrativ scrn gehalten. Es heißt, die Regierung wolle die Leitung der städtischen Polizei einem ihrer Beauiten übertragen, da sich die städti schen Organe unzuverlässig erweisen. Die Bewegung in Süddalmatien, gegen welche Oesterreich-Unczarn nunmehr ernstlich cinzuichreiten bc ginnt, scheint ihre Hauptnahrung mehr auS den bcnackbartesi Gegenden der Herzegowina und Montenegros zu zieben, als auS der KrivoScie selbst. Der Räbel-sührer Stojan KovacScvicS zog, wie man der „D. Ztg" a»S Eatlaro mitlheilt, am 23. Deccmber mit seiner Banke aus der Krivoscie wieder nach der Herzegowina, wo er nahe der Grenze sein Lager ausschlug. KovacScvicS scheint mit Geld reichlich versehen zu sein, die KrivoSciancr erzählen von einer Casse voller Dncalc», die er milsührt. Außerdem soll er luxuriös bewaffnet sein. Von den Herzegowinern befinden sich die Abtheilungen von Milic» und SnticS »och in der KrivoScie, und lagern dieselben im Engpaß zwischen Kameno und Mokrinje. In Eatlaro zum Markt cinlangende Mon tenegriner erzählen ganz offen, daß viele ter Ihren bei den KrivoScianern sich besinden. und äußern die Hoffnung, daß Montenegro eines Tage- auch noch mit Oesterreich-Ungarn „Abrechnung pflegen" werde. AuS Petersburg wird vom lO. Jannar gemeldet: „In letzter Zeit sind von Seiten der LankschastSversammlungen c»»ge Anträge cingcgangen. welche Bezug ans ciiizusührciike Veränderungen in den örtlichen VerwaltungScinrichtiingcn hatten. Die Landschaften sprachen den Wunsch auS. eS möge ihnen in Ziikunst da» Recht zuerkannt werden, Personen si' wählen, welch« an der enkgiltigen Berathung der angezogencn Frag« als stinnr.sähige Mitglieder in einer Eentralcommisston thnlnehmen dürsten. Ein Tbeil dieser Anträge trug einen vollkommen constitutionellen Ebarakter. der größte Theil ledock, ging nickt so weit und begnügte sich in den Bitk- lchriftcii einfach, ans die Bancrnresormcn zurück zu weisen bei welcher Gelegenheit mit den örtlichen Interessen vertraute reute zur Beurlheilung ter Sache hinzugczoqe» wurden Em anderer Theil der Landschaften, der an diese Frage berangetrelen war. sprach sich noch vorsichtiger aus unk wagte !'.b»hanpt keine eigenen Vorschläge zu mache,,, sondern üb'cr- ttcft die Art der Abänderung dem Gutachten der Reaieruna Da nun die Regierung den den, Ma,-Erlasse de» Kaiser» zuivikcrlausenden Forderungen deS ersten Tbeil« der Lank sckasten eine große Milde entgegensetzte, indem sie keinen der unberuenenHittttettcr maßregelte, so glaubt man annehmc» ^ Semftwo von der Regierung noch nicht da» letzte Wort gesprochen ist und daß dieselbe nickt so abgeneigt n, ,n gewisser Weise die zahlreiche» Bilt- krütkuchttgen. Gras Jgnat.ess soll ent schlossen sem. der ossentttckn, Meinung Zugeständnisse ,u macken, allerdings wobt nicht in weitgehender Weile wie die russisch« liberale Partei sie wünschen wi.rde, ond m in in r der geringen Entwicklung RnßlandS besser angepaßten AN " D-e die ..Nationalzeitung" a.,S Paris meldet, protestiren A>. Ziihrchinß. die Gain bettisti scheu Organe mit Eiilrüsinng gegen die dem Ministerpräsidenten zugeschriebcne Absickl. turck die Ver lage betreff» der Listenwahl eine Vera»lasin»g zum Rück tritt bcrbeisübrcn zu ivollc». Gambetta l'ege ganz im Gegcn- lbeil die feste Ucberzengung, daß sein Enlwurf znnächsl in jeder der beiden Kammern und daun >»> Eongreß eine bedeutende Majorität crbalten werde. Jminer klarer wird auS alledem, daß Gambetta nach der becksten Gewalt strebt. Der Weg zum Platz eines Präsidenten der Republik gebt aber nach seiner fixen Idee »nr über eine durch Listen- scrntininm erwählte Kammer. ES entspricht der rein persön lichen Politik Gambetla'S, alsbald seine ganze Krast cinzu- sctzen, um den Wablkörper sür die nächste Präsidenlcnieahl nach seinen Bedürfnissen nmzugcslallen. Die siebe» Jabre Grevy'S geben Ende Januar 1^86 zu Ende, daS Mandat ter jetzigen- Deputirtcnkamnicr erlischt im Oetobcr 1885; e) bat daher voraussichtlich die nächste Kammer den neue n P räsikenlcn zu wählen. Gelingt eS Gambetta. daS Listelisernlininm dnrch- zusctzen. so bat er die Aussicht bei der nächsten Abgeordneten kammer ein Plebiscit aus seinen Name» zu erganistren. leelchcö die Erwählten zwingt, ihn zum Präsidenten der Republik zu ernennen. Unlcrliegl Gambetta mit seinem Versuch, so hat er eine Kraftprobe gemacht, welche ilnn die augenblickliche Schwäche seiner Stellung zeigt und die ilun die Retüwendig- keit klarlegt, in einer unabhängigen Stellung neue Starte zu suche». Gambetta will sich nickt verbrauchen lassen, er wird sein ^ranä minimiere ruhig bei Seite schieben und wieder Eeu- lissenpolitik treiben, wenn man ibm seinen Wille» »ickl Ihut. Ein sonderbares Programm snr einen patriotischen Staats mann. aber ein sehr kluges sür einen rncksichlolosei: Streber nach der höchsten Gewalt. Man kann aus den nächsten Ver laus gespannt sein. ^ Eine der „Pol. Eorr." auS K onstanlinopel zngehende Miltheiluiig spricht von einem Gerückte, das; abermals mehrere hochstehende Persönlichkeiten im Palasle durch den General-Precuralor einem Verhöre unterzogen worden seien. Man sübrl übrigen» diese» neck keineswegs erhärtete Factum aus Umstände zurück, die stck noch immer ans die Ermordung des Sultans Abdul Azi; und auf die angeb lichen srüberen Eonspirationcn zur Wiedereinjctznng de« Ex- Sultan« Mnrad beziehen. Die letzten Nachrichten zur egvp tischen Frage lauten ziemlich widersvrnchSvoll. .Heute wird a»S Kairo gemeldet, die Anhänger Arabi BevS seien sehr verstimmt darüber, daß ihr Führer ein Staatsamt angenommen habe. Die englisch-französische Eollcctiv-Nole Kat bei der Militair» Partei und den Notablen eine so große Aufregung und Be stürzung hervorgerusen, daß die Regierung beschloß, diese Note nicht zu veröffentlichen. ES zeigt sich nun, daß Frankreich und England allerdings egyptischcr sind, als die Egvpter, und daß der Kbedive durch ihre gemeinsame diplomatische Artion in eine schwierigere Lage gebracht wurde, alS er eS selbst bei der Empsangnahme der Note geahnt zu haben scheint. ES liegt auch jetzt der volle Text dieser Note vor, welche dem Kbedive zugrstellt worden. Die Note lautet: „Sic sind bereit» bei verschiedenen Gelegenheiten beanstragt worden, den Kbedive und die cgvptische Negierung mit dem Entschlüsse Englands und Frankreichs, Se. Hoheit und die Regierung gegen Schwierigkeiten verschiedener Arten, welche den Fortschritt der ösientlichcn Angelegenheiten in Egypten hemmen dürsten, zu schützen, bekannt zu macke». Die zwei Mächte sind vollkommen einer Meinung über den Ge genstand uns am, te Nmstände. namentlich der Ziisammcntrilt der TelcgE rnl'iiiner. baben ihnen abermals Gclegcnbeit zu einem Mc.nungSauStausch über die Angelegenheit gebeten. Ich ersuche Sic. den, Khcdive zu erklären, das; die britische und die französische Regierung die Ansrechtbaltung Sr. Hoheit aus dem Tbrone unter de» von hinter einander folgenden Firma»« der Pforte sanclionirtcn Bedingungen und welche sie ossiciell acceptirt haben, jetzt nie künftighin als die einzige mögliche Bürgschaft für die Ansrechlhaltniig der Ordnung und die Entwickelung der allgemeinen Woblsabrl des Landes, an welcher England und Frankreich gleichmäßig interessirt sink, betrachten. Die beiden Regierungen sind eng mit ein ander verbunden in ihrem Entschlüsse, durch ihre vereinten Be mühungen alle Ursachen innerer und äußerer Verwickelungen, welche da» in Egypten hergestcllte Regime bedrohen dursten, abzuwenden. Sw zweifeln nicht, daß die össenllich a»S- gckrückle Versicherung ihrer sörnilicbe» Absicht in dieser Hin sicht dazu beitragen werde. Gefahren zu verboten, welche die Regierung de» Kbedive zu fürchten haben durste, welchen Gesakrcn überdies England und Frankreich sicher vereint begegnen würden. Sic boft'en, der Kbedive selber werde auS dieser Versickerung jene« Vertrauen und jene Krast schöpfen, deren er zur Leitung der Geschicke Egvptens und dessen Volle» bedarf." Uebrig-nS Iheiltc der diplemalische Ac.enl England«, Malet, dein Ministerpräsidenten Sckeris Pascka mil, der einzige Zweck der Note sei der, Egvpten zu erklären, das; daS srcundschasllichc Einvernehmen England« unk Frankreichs auch unter dein neuen sranzesi'chcn Mmisteriui» serldaner» werde. Man glaubt nun. wie wir gestern au« Kairo telegraphisch meldeten, daß die egvptischc Regierung in Folge tiefer Er klärung Malct'S die Note nickt bcantteorteii werde. Aus Stadt und i?and. * Leipzig, 13. Januar. Se. Hobest der Herzog Ernst von Sachsen-Altenbnrg hat dem Verstaute der königl. Vah»- bosSinspecticil Leipzig I, Herrn Inspektor Winter. daS Ritterkreuz 2. Elaste tcS Sachsen-Ernestiiiiscbcii HauSertcnS verliehen. 1-*. Neuschöneseld, 12. Januar. Schon länger al» >2 Jahre ist von dem hiesigen Bcscheerungsconiite armen Schulkindern eine Ebristfreude bereitet worden. Je mehr aber die Anmeldungen hierzu wuchsen, desto mehr kam jenes EomitS zu dem Schluffe, die Schenkungen ble« ans crlS- angehörige und meist landeüarmc vater- und eltern lose Waisen zu beschränken, welche, hier viel Vorbauten, sonst nicht alle und jährlich bedach« werden konnten. Gestern Abend bekamen min 47 solche Waisen (unter einer Aus nahme) sür circa 450 .F Geschenke, welche geeignet waien, den von jenen Kindern seilst gesübltcn Mangcl an Beklei dung abiubelsen Neben Schnlkliitcr-Gesangcil Herr Lebrcr -tlneine) dankte Herr Direclor Krüger alle» gütigen Gebern und ermähnte eindringlich die anwesenden Kinder. Herr Diakonu« Sparwald, ter sich neck' immer zur Ge meinde Neuschöneseld als deren srnbcrcr Lehrer Inngezegen suhle,
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