Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188204119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-04
- Tag1882-04-11
- Monat1882-04
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.04.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
K^«r mden «gen. , »n- orelle nsätze »gen. b s.» Njlkt, rimig ahlt, kaare doch «llen u«ru ') p« i»km «r je Schell- litte«) «och Schlei« , LXX> llsen- abge »einen » daß , der k de«, » wie chksts- »urde, Irrten. « 150 otter ramm, lb u«d 44 », Zicken «llrS rften- 2 ^>l. il .St. otter» »« hie» OKilo- gramm kt vom 101.25 101.35 100. 101. 101. 108.10 a- loo.vo 95.25 100 95 158. 109.25 ».»Fabrik 49. nn 24. Lhemmtz h.-F-brik ! 23.25 -walde L 85. Zau-Anst. Krister L nb.»V.»F. Pr. «7. (schlick) n.112«. l) 96. (Schön» chl)30. . Siiehler) .(Mörbitz) :ei —. r.(KSrncr) nfl) 94. p.-Fabrik en-Fabrik ann) 59.50 -idattü. m.-Fabrik Knau St^ briq) 75. rck> 23.50 lHeybcn- iertNZl. >'wix)—. nttcii 37. -F. (Fliegel irret 100. IkN. in-L. —. >r. Li. —. merikanisch« »er OIu on- öaldevsian", ", olle von mer kaai'ch« d-T nlpi r „Mare-iüo" s^ow. Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Kebacliou und Liveiitio» IohanneSgasje 33. SPrklt,1i»»dk» der NrLaclioa: Lormitta^' 10—12 Uh" SlachmiitagS 5—6 Uhr. 8>tk die Rtick„»be «in«8antl,r Reiniicnrie «»ar l >>c vt«d»c»o» »«dl re-dmtlit. tiprigerTagäilatt >«n«h»e per skr Vie «ächstiolnende Nn««er krstiuimten Inserate an Sach««ka,ri> Pis 3 Udr -ia»m,tta,s. ««La»«- uiiSAejttaae» irühbis',9Uür. In drn /ilialr» siir Ins.-Ännahme: Otto KleoiNl, UnivrrsitätSsrrahe 21, Louis Löiche, «orharinenslraße 16, p. n«r vis '-,2 Uhr. Anzeigen Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Auflage »2,LSV. Adonnrmrntsvrris vienelj. 4'/, 4M.. incl. Brinaerlodn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren nir Extrabeilage» otttir Postbeiörderung 39 Mt. «U Postbeiörderung 48 Mt. Inserate Sqeipaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schrillen laut uniercm PrelS» Verzeichnis. Tabellarischer Lay nach höherem Tarif. Krclamrn unter den ttedactionsllruh die Svaltzeile 50 Pf. Inieratr sind ne«- an die irrtirdllian za lenden. — Rabatt wird nichl gegeben. Zahlung praemimernnao oder durch Post- nawnahme. ^-101. Dienstag dm l t. April 1882. 76. Zahracmg. Amtlicher Theil. Vekanntmachlmg. Anmeldung ;«>n Ansei,.»st an die allgemeine Hernsvreckeinrichtnng in Leipzig. Im Interesse eines planmäßigen Ausbaues der all gemeinen Fernsprccheinrtcktung kür Leipzig und die Bororte von Leipzig ist es nötnig, die Lage der in daS Fernsprechnetz hinelnzuziehonden Häuser möglichst genau im Voraus kennen zu lernen. ES werden daher diejenigen Personen, welche im lausenden Jahre den Anschluß an die Fcrnsprcchcinrichtungen wünschen, ersucht, ihre bezüglichen Anmeldungen reckt bald, spätestens bis zum t. Juli, einzu- lenden. Nach dem 1. Juli eingehende Anmeldungen werden nur ausnahmsweise, wenn aus der betreffenden Strecke etwa LeilungSdrähte verfügbar sind, berücksichtigt werden können. Die Anschlüsse werden, sofern nicht besondere Verbättnisse eS anders bedingen, nach der Reihenfolge der Anmeldungen hcrgestellt werken. Leipzig, den 4. April 1882. Der kaiserliche Ober-Postdirector. Wal ter. GclvWt-vrrlnietliullg. DaS zur Zeit au Herrn Valentin Donath auS Schmölln vermietbele, mit WaSeinrichtung versehene Verkaufs gewölbe im Erdgeschosse des LtorkhauseS am Aasch markte links des Burgkellcr-DurckgangeS soll von« 4t. Oc tober d. I. an gegen einhalbjährliche Kündigung DienStag. den 2). dieses BionatS, ÄvrmittagS II Uhr aus dem Ratbbausc, l. Etage, Zimmer Nr. l7 an den Meistbietende« anderweit vcrmiethet iverden. Die DermiokhungS- und Versteigernngsbedingungen liegen cbendasclhst aus dem große» Saale schon vor kein Termine zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 5. Avril 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Georgi. Cerutti. Wiesen- bej. TeldverpMung. Behufs anderweitrr Verpachtung folgender der Stadt gemeinde und bez. dein JohanniühoSpikale gehörigen Wiesen in der Flur Leipzig 1) 1 Acker 222 IHR.Hekt. 96.29 Ar. Varthentviese, Parcelle Nr. 2769 des Flurbuchs, 2) 3 Acker 18UDR. -- 1 Hell. 99,40 Ar. Parthenmtese, Parcelle Nr. 2783 des Flurbuchs, in der Flur Leutzsch 3) 7 Acker 234QN. -- 4 Hckl. 30,76 Ar. Nbthettung 1 der Frauenwiese zur Miescnnntzung bez. der Letztgenannte» auch zum Feldbau ans die zehn Jahre 1882 biS mit 1811 an die Meistbietenden beraumen wir DerfteigeruugS termtu ans Sonnabend, den 12. dies. Mou., Vormittags II Uhr tm Saale der Alton Waage, Katharinenstraße Nr. 29, 11. Etage, an. Die Verpachtung?- und BersteigernngSbcdina'mgen sowie die betr. SitnationSpläne liegen in der Expedition unserer Ockonomic-Inspektion im Allen IokaiiniS- hoSpitale. Hospilalstraße Nr. 2d. zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 4. April >882. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Cerutti. Vrlranntmachmigl In einigen Straßen des jndwemicven Bebauungsplanes sollen die Macadamisirung der Fahrstraßen und die damit verbundenen Erk- und Slciiisetzrrarbeiten au einen Unter nehmer in Acccrd verdungen werden Die Bedingungen für kiese Arbeiten liegen in unserer Tiesbau-Verwallung, RatbbauS, Zimmer Nr. l4 aus und tonnen daselbst cingesehcn rcllp. enknommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift MacadamisirungSarbciten im südwestlichen Be bauungspläne versehen ebendaselbst und zwar bis zum 15. April d. I. Nachmittag- 5 Uhr. einzureichen. Leipzig, am 3l. März l882. DeS RathS der Stadt Leipzig Ltrastenbaudeputation. Vrkauntmachung. In einigen Straßen des südwestliche» Bebauungsplanes -ollen längs der Fußwege und zur Einsasiung von Baum- kesseln Granitschwcllcn angelieferl »nd gelegt und die damit verbundenen Slcinmetzarl eilen an einen Unternehmer in Accord verdungen werde». Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiesbau-Verwallung. RathhauS. Zimmer Nr. I I auS und können daselbst eingrschen refp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Ansscbrist Sranitschwcllc» sür einige Strastea d«S sndwest iicheu BebauungSptaneS oersehen ebendaselbst und zwar b,S zum 15. Lpril 1382, Nachmittag- 5 Uhr, einzureichen. Leipzig, am 3l. März 1882. Des RatbS der Stadt Leipzig Strastenbaudeputatto». Grlvölbe-Vtrmikthuns. Ja dem U»i»,rsität»«r«iiditückc. das C«lle«tn« aevannt, Ritt-rstraße M. 10. ist ein GeschAstSI«c«l mit AchrAb- ftube und Nirperlage nebst Zubehör »»« k. Lct«ber 1882 an aus si»»s Jahre andenvelt im W.'ge der Licitatioa, jedoch vorbe- hiltllch der Auswahl unter den Bietern, zu vrrmiethe». Reslectonteu werden eriuck». Mittwoch, drn 12. April d. A, PoriiiliiagS ll Uhr im UniversitälS-Rentamie ^Bordcr-Paulinum) zu erschet»«» n»d ihre Gebote abzugeben. Die Licitatwn-bedinqunqen liegen daselbst zur Einsicht iw». Leipzig, am 4. April 1882. UnivcrsttSt«-»ent«w1. Graf. viejtnlgtn Litern, deren Kinder zu Oster» 1884 in der evangelilch-reformirten Kirche ccmsirmirt werden sollen, werden ersucht, dieselben in der Zeit vom 11. biS 15. April d. I. anzumelden, und zwar die ünaden de, Herrn Pastor Vr. Howard, die Mädchen bei Herrn Pastor v. Dreydorff. Selbstanmeldungen der Kinder werden nicht angenommen. Leipzig, 3. April 1882. Da» epongeli ch-resormirte Pfarramt. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, !l. April 1882. Wie eS fetzt bestimmt heißt, ist der 27. April der Termin ür die Einberufung deS Reichstags, welcher in ^riedricbSruh zwischen dem Reichskanzler und dem StaatS- ccrelair v. Boc.ticker vereinbart sein soll. Der BundeS- rath wird seine Sitzungen a n 15. dS. MtS. wieder aus- nehinrn. und am 17. würden die Beralhungen über da- Tabakmonopol unter Mitwirkung der leitenden Bevoll mächtigten der einzelnen Bundesstaaten beginnen. Für die Erledigung de- Monopols und der Novelle zur Gewerbe ordnung sind acht Tage in Aussicht genommen; bis dahin hosjt die RcichSregicrung die auSgearbeitcten Vorlagen über daS Unfall- und Krankencasiengesetz dem BundcSrathe zu- kommen lassen zu können. Was die endgiltigc Redactio» deS MonopolcnIwursS belrisit. so weicht dieselbe nur ganz un- wescnllicd von der dein VolkSwirlhscbaslSralhe gemachten Vor lage ab. die dort beschlossene Entschädigung auch sür Tabak Hauer soll in den Entwurf mit ausgenommen sein. Die „Germania" qiebt sich den Anschein, als halte sie die kirche »politische Vorlage trotz ihrer klnzulänglichkeit ür eine Osterbeschcer»ng und demerkl: „Die kircbenpvlitische Vorlage ist kein großer und noch nicht der entscheidende Schritt, aber sie ist ein Schrill vorwärts, der zu frischem Hoffen berechtigt. Die Gegner suchen den Trost in der Nachricht, daß die Regierung sich ihre Zustimmung noch lange, vielleicht bis gegen Schluß der Reichstagssession Vor behalten wolle. DaS kann unser? Festfreude nicht beein trächtigen. Wir wissen, daß die Negierung diesem Gesetze und den Nachkomme», welche es haben wird, zustiinnicn muß. Wann sie e- tbut, ist mehr ihre, als unsere Sacke: kenn in der Zwischenzeit wird kaum r>»e der Bestimmungen de» Gesetze« praktisch werden. Tie politische Bedeutung de» Eompromiste« ist aber kctiieSwegS von der Zustimmung der Regierung abhängig." Der Wiener ..MontagSrevue" zufolge hat der Minister Präsident, Gras Taaffe. gemessene Weisung crtheill, Ver sammlungcn mit ausgesprochen antiscinilischer Tendcnz überhaupt nicht zu gestatten; die Pvlizeiorgane sollen ange wiesen werden, Versammlungen, in welchen derartige Be strebungen auch nur nebenher aiistrelcn, sofort auszulösc». Die Regierung halte sich für verpflichtet, einen jeden Staats bürger ohne Rücksicht aus seine politische oder conscssioncllc Anschauung in allen seinen Reckten zu schützen. Wie wir einen. Schreibe» auö Kopenhagen entnehmen, sicht man daselbst im nächsten Monate der Ankunft hoher Gäste entgegen. Nebst dem Könige von Griechenland, welcher sammt seiner Gemahlin und den königliche» Prinzen zum Sommeraiisenthalle erwartet wird, werden auch der Prinz und die Prinzessin von Wales, sowie der Prinz »nd die Prinzessin von Hannover (Cumberland) dortseidst einlrcfscn. Die Hoffnung, daß auch Kaiser Alexander sammt seiner Gemahlin während der Anwesenheit der genannten Mitglieder der königlich dänische» Familie zu niebrkägigcm Ansciilhalte dort eintressen wirk, ist noch nickt ausgcgcdc». Von Kope» kagen aus wird sich tan» König Georg von Gncchenland nach Moskau begeben, um der Krönung Kaiser Alexander III anzuwohnen. Au« Petersburg kommt beute eine sehr bemerken-werthe Nachricht. DaS „Journal de St. Pötersburg" vcrösscntlicht ein kaiserliches Rescript an den Reichskanzler, Fürsten Gortfchakoss. durch welches derselbe aus seine» Wunsch aus Gesundheitsrücksichten und wegen seine« hohen Alters von ter Leitung deS auswärtigen Amtes unter Beibehaltung tcö Titels Reichskanzler entbunden und gleichzeitig der StaatSkccrctair v. Gierö zum Minister deS Auswärtigen ernannt wird Der Ukas. durch welchen Fürst Gortlcbakoss von der Leitung deS auswärtigen Amtes entbunden wird, enthält am Schlüße die Worte: „Mil ausrichtiger Achtung Ihr dankbarer Alexander." Fürst Gortschakofs bebäll. wie da« Telegramm weiter meldet, außer dem Titel de» ReichSkan; ler» auch di« Würde eine« Mitgliedes de« ReichSratbeS. — Alexander Michailowilsch Gorschakofs, einer allen russischen Fürstensamilie «„gehörend, ist geboren am 16. Juni 1798 und wurde vom Zaren Alexander II. 1856 zum Minister der auswärtige» Angelegenheiten ernannt. Seit dem Jahre >870 führte er den ^itel Reichskanzler (richtiger „Vicekanzlcr") leitete in dem russisch-türkischen Kriege >876—77 die diplo matisckcn Angelegenheiten und ,var 1878 Rußlands Vertreter aus dem Berliner Eongreß. Seit über Jahresfrist schwer leidend, war Gorlschakoß zuletzt von der Leitung ter SlaalS- gcscbäste entbunden. Der russische ..RcgienlngSanzeiger" constatirt gegenüber aiidccweiligcil Behauptungen, daß außer im Ana»,csjschen Kreist auch i» einem Districte VolkwnienS Streitigkeiten zwischen Juden und Ehristcn und Beschädigungen jütischen Eizenthum« vorgekcmmen seien. Im erster«» Bezirke seien 14. in den, letzteren über 30 Nuh-störer verhaftet und Maßregeln gegen eine Wiederholung der Unruhen ergriffen werde». Alle ander weitigen Gerückte seien unbegründet. Ter „Regierung« «nzeiger" sagt, er werde nicht verfehle»«, alle wirklichen Bo» siSnge dieser Art bekannt zu geben. Aus Belgrad meldet man der „Pol. Correkp.", daß große Anstrengungen gemacht wurden, den König Milan zu be wegen. daß er die Auslösung der Skupfchtina decrctire, »m statt der vom Ministerium Pirotsckanac ompfol'lenen Er qäntiingSwaklcii eine vollständige Neuwahl hcrbeizlisilhren. Diese Bemühungen scheiterlcn aber, indem der König sich vollkommen der Anschauung der nach wie vor sein volles Vertrauen genießenden Regierung ankchloß Die ErgänzungS wahlen sollen Anfang« Mai staitsinden. DeS Wetteren wird gemeldet, daß die Ernennung eines EoinmunicationSniinisterS glrich nach Ostern erwartet wird. Als wahrscheinlichster Candidat sür diesen Posten gilt in Bo grad immer noch der Oberinspektor der Eisenbahnseclion im Bautenministerium Herr Miiailo Petkovic. Die französischen Blätter und darunter auch solche, welche bisher au« Agitationen gegen Italien und Herab- ctziiiigen der italienischen Regierung und Bevölkerung gegen über sörmlich ein System gemacht hatten, coiistalirci,. daß die Geornkseier der sicilianischen Vesper ebne un liebsame Zwischenfälle ,»,d ohne feindselige Demonstrationen gegen Frankreich vvrübcrging und daß der inunicipale Charakter drS Festes strenge gewahrt wurde. Trotz deS ungeheuren Zu- knffes der nach huilderttausenken zäklendri, Menschenmenge ist auch nicht die kleinste Ruhestörung vorgckonimc». die Frier nabi» vielmehr eine» inusterbasten Verlaus. Der OrdnungS- mn und politische Tact ter Italiener bat sich bei dieser Ge- egcnhelt bewährt. Ebenso kann man der Regierung, welche ur die Ausrechthallung ter öfs«ntlichcn Ordnung und Ruhe zu sorgen verstand. daS verdiente Lob nicht voreiilbalton. Ter Papst und die ihm ergebene Presse leitet bekanntlich da- ganze Unglück Italien« lediglich von dein „Raube" einer weltliche» Herrschaft her. In« Gegensatz dazu vertritt der von liberale» Ideen angehauchte Exiesiiit Eurci in seiner neuesten, von der „Congrcgation de- Index" freilich ans die i'lste der verbotenen Bücher gesetzten Schrift die Meinung, daß sich Italien« Lage sofort bessern würde, wenn der Papst eine weltlichen Geiüste unterkrückle und daS Hauptgewicht aus seine geistige und religiöse Tbätigkcit legte. ES gicbt aber auch 8taliener. welche scharfsichtig genug sind ciuz»- scben, daß das llcbel, an kein ihr Vaterland leitet, mit der Wurzel auSgerottet werken muß lind »ur dadurch beseitigt werden kann, daß dem Papstlhum mit sammt den« ganzen päpstlichen KatkolicismuS der GaranS gemacht wird. Zu diesen Männern gehört R. Mariano, der Hcrau-gcbcr der ^liivista clii li>liL»a" (christl. Revue). Derselbe fällt in einer von ibm vcrsaßten Kritik des Eurei'schen Buche- über den Znstand Italiens folgendes Urlbeil: „Italien und seine Sittlichkeit, Religion und Staat, .st ein Product des päpstlichen KatkolicismuS Dieser irreli» giösen Religion, in der Alles Formelkram, Alles mechanische ttebungcii und abergläubische Praktiken sind, welche weder den »icnschlichcn und männlichen Glauben weckt, noch die geistigen Kraste hebt, noch das innere Lebe» mit seine» sitt liche» Kräften weckt und fördert, haben wir Italiener eS zu verdanke», um mit Maccblavclli z» reden, daß wir religions los und schleckt geworden sind." Mit diesem Urthcil bat Maria»» ohne Zweiset das Richtige getroffen. Der röniiichc .KalboliciSmuS »i mit dem Papstlhum und seinen Wetlhcrr- schasiSgelüsten untrennbar verbünde». Italiens Rettung daher allein darin, daß eS sich von beiden lvsjagt. Circus Hmog. * Leipzig, >0. April. Am gestrige» ersten Osierfeiertagc öffneten sich zum ersten Male kein Publicum die Pforten des aus dem Platze vor kor 2. Bürgerschule am Alle» Theater erbauten EircuS Herzog. Sck'on lange vor Beginn der Vorstellung herrschte vor dem mächtigen Holzbau rin regeS Loben lind Treiben »nd die Schaulustige» strömten in Maste binzu, so daß die Lasse deS EircuS im wahren Sinne des Wortes belagert war. Der Begehr »ach EiulriltSbilletS war ein so gewaltiger, daß Viele unbefriedigt von dannen gehen mußten, denn sämmtlichc Plätze waren auSverkansl. Es zeigte sich hieraus deutlich, daß die Vorsübruiigeu eines re- noiiiniirle» EircuS sich bei der hiesigen Bewohnerschaft leb basier Sympathie erfrei en, und eS mag hierzu ter llnistand beitragen, daß seit ter letzten Darstellung solcher Leistungen i» Leipzig eine längere Pause verstrichen ist. indem der letzte Circus zur Ostcrmesic 1880 sich hier besaut. Die inneren Einrichtungen de» CircuS Herzog sind zweck mäßig getroffen. Alle Plätze sind bequem zu erreichen unk weithin deutlich zu lesende Anschläge laßen erkennen, daß eine Folge deS Wiener RingthealerhrandeS, weit mehr Aus aängc geschaffen sind, als das früher der Fall war. Die Sitzreihen erbeben sich in der gewohnten amphilbealralischci, Weise »nd gewähre» von allen Seiten eine» vollkommenen Ausblick aus die Arena in der Mitte de« Gebäudes. Acht große eiserne Kronleuchter mit je 30 Gasflammen überfluthc» den ganzen CircuSraum mit einer glänzenden Lichtfülle. Im EingangSraum besinkct sich zur rechten Hand daS Restaurant welches gestern während kor Pause stark in Anspruch gcnci» men wurde. Herr Direktor Herzog wurde gestern, al« er sich dom Publicum inmitten einer Ebrengarkc seines prächtig geklcikc teil Personals, unter dem namentlich die schmucken Slall Meisterinnen vorthcilbast sich bervorboben, verstellte, durch lebhaften Bestall ausgezeichnet, ein Beifall, welcher ibm be wiesen habe» wird, daß er hier durch seine frühere Thätig keit noch in guter Erinnerung steht. Tie Vorstellung erösf nete.Herr Carl Renz mit einer Anzahl sicher und elegant auSgesükrter Ercrciticn zu Pferde, »voraus die ClownS Ge brüder Trapnells alSbalv durch ihre lustige,, Streiche, die in der vor den Augen der Zuschauer mit Blitzesschnclligkeit vor sich gehenden Metamorphose der beiden Künstler zu einer Riesendamc aipsellcn, einen Stur», von Heiterkeit entfesselten Es folgten Miß Mary Nrville mit eben so kühne» wie graziöse» Evolutionen z» Pferde »nd daraus die Vorführung des 5jährigcn arabische» TigerbengsteS ..Monplaisir" durch Herr» Dir. Herzog. Da« edle, erst seit kurzer Zeit drcssirte Tbier bot in allen seinen Bewegungen, in seiner Fügsamkeit und Ge lehrigkeit ein prächtiges Bild dar und die Zuschauer konnten sich dadurch so recht überzeugen, bis zu welcher hoben Stufe der Entwickelung die Pscrdedrest'iir «in CircuS Herzog eS ge bracht hat. Wenn das feurige Tkier einige Male auch Miene machte, dem Gebieter den Gehorsam zu verweigern, so wurde es doch bald eine« Besseren belehrt und führte schließlich auch die schwierigste von ihm verlangte Uebung schön und sicher au«. Die nächste Nummer, daS Strickspringe» des Clowns Herrn Happy Ashby, war sowohl in gymnastischer al« in humoristischer Beziehung eine treffliche Leistung, und daS Lachen de« Publicum« Uber die Capriolcn des lustigen Gesellen wollte kein Ende nehme» Der nächst aiislretenke Künstler, Herr John, zeigte sich trotz seiner Jugend als ein überaus gewankter und vorge schrittener Jongleur aus dem flint dahin qaloppirendc» Pferde, desgleichen hintcrließ Miß Elisa, cme sehr an- muthige Reiterin, mit ihren Exercitien z» Pferde einen vor- theilhastc» Eindruck. Ter von .Herrn Robert Renz in Heber Schule gerittene, auS dem königl. sächsischen LandeS- gestüt zu Moritzburg hervorgegangene arabische Hengst „Mardonald" zeigte sich in jeder Hinsicht al- ein edle« Tbier, welches sowobl von den Lciitungen der sächsischen Pjerdezuckt als auch denjenigen deS Hcrzog'schcn MarstalleS günstige« Lengniß ablegt. Mit dem durch Miß Flora Hodgini au-gesührtrn Seiltanz schloß der erste Tbcil der gestrigen Ver keilung. Die junge Dame verfügt sowohl über die »ötbigen äußrrlichcn Vorzüge als auch über de» Grad von Kunst- 'ertiakcit, der nötbig ist, un» derartigen schon oft gesehenen Darstellungen immer wieder Interesse zlizliivendeii. Die zweite Abtheilung leiteten llebungei, der Herren Ge brüder Fonraux am festen Reck ein, die wir allerdings bei anderer Gelegenheit schon bester ausgcsükrt gesebcn haben und die u« Leipzig, wo die Turiierei aus einer so bebe» Stnse der Entwickelung siebt, keinen großen Effect bervorbriiigen können. Ein überaus wirkungsvolles Bild dagegen, an de», ich namentlich die Herren der i», Circus anwesenden SportSmen erquickt haben werden, ergab sich wieder durch die Vorführung der zwei arabischen Fuckishengsic OSman Pascha und PeterSkrup (auS eine», mecklenbur gischen Gestüt dervorgcgaiigen) durch Herr» Dircctor Herzog. Brillante äußere Erscheinung >,»v Dressur wett eiferten, um ein Gesammtbild bervorziibringc», »vie rS chöncr und anmuthiger aus diesen, Gebiete nicht getackt werken kann. Die verschiedenen Arten de« Schul- und Par- sorcereiten« kamen durch die nächstfolgenden drei Nummern zu ebensallS reckt günstiger Darstellung. Mr. George zeigte sich durch seine Exercitien aus ungesattelte», Pferde alS ein überaus gewankter, vor keinen Schwierigkeiten zu- rückschreckendrr, sondern alle Hinderniffe kühn und sicher über windender Reiter, Fräulein Therese Stark trat würdig in die Fußstapsen diese« ihres Vorgänger« und zeichnete sich namentlich durch ihre Sprünge durch brennende Reisen hin durch auS. während Frau Direktor Herzog i» elegantem Amazonencostüm auf dem arabischen Rapphengst „Beldemonio" ich als elegante und sichere Schulreiterin dem Publicum vorstellte. DaS komische Stück der ClownS Herren Pool und Duany, die eine über alle Maßen lächerliche Tuellscene aussührlen, erregte, trotzdem daß dasselbe nicht neu ist. doch dnrch die einzelnen heiteren Scenen iliigeheure Heiterkeit. Eine» reck't günstigen Eindruck machte ferner daS Auftreten der Drahlseiltänzer», Miß Ha rriet. welche mit einer seine» und anmuthigen Äußeren Erscheinung eine erstaunliche Ge wandtheit und Sicherheit aus dem dünnen, schwankenden Drahtseile verbindet. Sehr effektvoll wurde die Vorstellung durch eine von 6 Damen und 6 Herren in glänzenden und geicbmackvollcn Costümen gerittene Phantasie - Quadrille abgeschtoffcn. Wir sind überzeugt, daß der CircuS Herzog alle Nrsack-e hat, von seiner gestrigen Eröffnungsvorstellung hesriedigt zu sein. ^ Aus Stadt un- Land. H kciprig, tO. April. AuS Anlaß der Osierseiertaqe. die bekanntlich vielfach zu Ausflügen und auswärtigen Äe- suchcii benutzt zu werden pflegen, fand ein äußerst reger Verkehr aus unfern Eisens'ahnen statt. Es wurden aus der Dresdner Bahn innerhalb der Zeit von Donners tag bis niit ersten Feiertag mit den fahrplanmäßigen Zügen lingesähr 9500 Personen, einschließlich 1600 bc»rlc»ibtc Mili- tairS, von hier auS befördert, während 8300 Personen, ein schließlich 800 MilitairS, von auswärts hier ankamou. Aus der Bairischen Bahn belief sich am Oster Sonnabend der Verkehr mit den fahrplanmäßigen Zügen aus circa 200«, von hier nach aiiSwärls beförderte Personen und aus etwa t.500 Personen, die hier ankamcn. Ai» Ostcr-So»»tag betrug die Zahl der abgercistcn Personen bis Nachmittag '-,t Ukr etwa 4000 Personen. Der Persoiieiizilg Vormittag 9 klbr lO Minuten beförderte allein 1500 Personen »»d ging mit 2 Maschinen von hier ab. Von auswärts kamen an diesem Tage etwas über 2000 Personen hier an. Die Gcsamiiit- srequenz aus der Magdeburger Bah» von Donnerstag bi« mit t. Feiertag erreichte die bedeutende Zahl von 17,300 Personen und zwar 7400 von hier nach auswärts und 9900 nach hier beförderte Personen. Beurlaubte MilitairS kamen etwa 200 mit hier an, während deren über 300 von hier abreistcn. — Am Baicrische» Babiibof siel gestern Nach mittag kiiic mit Auswanderern besetzte Droschke i» Folge CcheuwerdenS deS PserdeS um. Die Insaffc» bliebe» glück licherweise ohne Verletzung und wurden durch daS Wagc»- verteck au« dem Innern der Droschke hcrauSgeholt, während letztere vielfach beschädigt wurde. * Leipzig. >0. April. Der hiesige Verein sür Faniilien- und DolkScrziehung wird den hundertjährigeii Geburts tag Friedrich Fröbcl'S im Bonorand'sche»Saale (Rosen- thal) festlich begeben. Zur Hauptseicr hat der hiesige ..Dileltanten-Orchrster-Vcrcin" unter Leitung deS Dirigenten Hern, Heinrich Klrsse, seine Mitwirkung in danke»-« wcrlhestcr Weise zugcsagt. Ebenso siiiten unter Direction des genannten Herrn Cborgesänge statt. Tie Festrede hat Frau 11r. Goldschi» idl übernommen. Der rrnsten Feier folgt Festtafel und geselliges Beisammensein, eingcleitet von einem Neigen, den 50 junge Dame» (zun, grössten Tbeil frühere und jetzige Schülerinnen der Anstalten) aiissühren werden. DaS Kinder fest der vier Voikskilitergärlen des Vereins sinket am nächste» Tage statt. * Leipzig, >0. April. Hcntschcl'S LogirbanS, Roßplatz- und Roßstraßen-Ecke (gegenüber dem Hotel Hausse , war bisher nur i» drr 2. Etage sür den angegebene» Zweck eingerichtet. Im Lause der letzten Wochen bat nun aber der Inhaber deS Etablissements. Herr Job. Hentichcl, daS ganze stattliche Gebäude zu Garzon- und Familien-Wohnungen eingerichtet, so daß dasselbe mit dieser Neuerung nickt wenigrr als sünszig größere und kleinere, sein inöblirte Zinnncr und Salons auszuweiseii haben wird. Die vortbeilbasle sonnige Lage deS Gebäude-, die prächti e Aussicht, welche man von allen Ziminern auS aus die Promenade rc. aenießt. vor Allem aber die civilen Prelle, welche Incr gestellt werden, sind wohl dazu geeignrt, daS Etablissement bei der beginnenden Nelle-Saison und überbauet zu empseblen. Die innere Ausstattung ist bis in die obersten Zimmer hinaus eine durchweg elegante und dabei rraktiscke: alle nur irgend wie zur Bcquemlichkeil kr- Public»»,« dienenden Einrichtungen sind hier getroffen worden. Nicht i»i»ker wichtig ist die Herstellung einer Badeclnricktling in« Hause selbst, in welche», übrigens auch Stallungen mit Remisen geschaffen worden sink. Für den treffliche» R»s de« Etabliffements spricht wohl übrigcns am besten die Tl'at- sacke, daß in demselben die bochanaesebciisteil Familien während ihres Aufenthalt- in Leipzig Wohnung genommen haben. Die Arbeiten zur Vollendung der ersten »iid dritten Etage werden derartig gefördert, daß bercitS mit Beginn
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite