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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188205244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-05
- Tag1882-05-24
- Monat1882-05
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1882
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Erscheint täglich früh «»/. Uhr. Neö«ti» >«h Lr»edM«l -prechflondeu -er Kedattiolu Pormittag« 10—IS Uhr. Nachmittag» 5—8 Uhr. «r Ne »ckP»»« »t»,6«i>»trr «»»iilcrt«, ^cht HG tu N»v««>»» ,u»l »<rtt»tüch. >«n«h»r her f»r hte »ichftf»l,e»h« Nummer »efti««te, Inserate », rS«che«t»,e» tzt« 8 Uhr Noch»itto««» m»h Fefttage« früh tzt»'/,» Uhr. 2» >rn Filiale« für I»s.-7ln»«tz«r: Ltto Ale««, Untvers>t»t«str-ße LI, Lsni» rische, Kathonneastraß« IS, h. »«r »t» Uhr. MIM und Tlwtblaü ^144. Amüicher Theil. Nach Anzeige der Tkadtwaffcrkunst haben viel« Nb» schluhhähne t» de« kprtv«tleit«»ge» nicht den vollen Ouerschnrtt de« 24 nun weilen Zuleitung«rohre«, so daß bei starker Waff^entnahme in den Häusern der Wafferzufluß wesentlich geschwächt wird und in den obern Etagen hoher oder hoch gelegener Häuser zuweilen ganz aushvrt. Außerdem werden solche Hähne statt au« Rothguß au« Messing oder Metallen von ähnlicher Legirung hergestcllt, war unzulässig ist. Daher verordne» wir hierdurch. d«O »0« jetzt «B del »e«en Anlage» «nd Reparaturen «ur Echte-er-äh«« a«» beste»» Rothanp «»gebracht »erde« dürfe», welche de» »olle« Lg nai» wette» et»e» Dr»«k »o« dicht st»d. »»eite» D«rchga»g habe« »r»d bet 1U «t»»st»hüre» waffer. Weiter ist zu unserer Kenntniß gekommen, daß die unter den Trottoir« liegenden z« den öffentlichen Wasser- leita»gSrohre« gehörigen Hahn« von unbesugter Hand geöffnet oder geschloffen worden sind. E» wird daher alle« nicht vo» ««S danrtt beauftragte« oder dazu ermächtigte« Personen, insonderheit auch dea mit Erlaub»!- zur Ausführung »o« Wasser« leitnagSanlagen versehenen Technikern und Handwerker« daS Oeffncn oder Gchlte-e« vor» gedachter Hähne, sowie jedes Vergreife» an den« selbe» hiermit «erboten. Zuwiderhandlungen gegen di« vorstehenden Anordnungen werde» mit Geldstrafe biS zu VO oder mit Haft bis z» IA Lagen geahndet werden Außerdem baden die Waffernehmer, welche vorschrifts widrige Abschlnßhähne anbringrn lasten, zu gewärtigen, daß ihnen der sofortige Ersatz derselben durch vorichnf-mäßige auserlegt, unv im stalle der Nichtbefolgung die Wafferzu- sübrung nach tz. 14 de« Regulativ» vom SO. November 1871 gekündigt wird. Leipzig, den IS. Mar 1842. Der Skat- der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Misch, «ff. PekanntomchllUL^ t de« tz 1 der chchmmL^ flw htk Ausführung don Dafserrohrleitungen und Wafferaalageu in Privatgrund- stücken vom 1. Juli 1880 und der AG 2 und 7 de« Regulativ- für GaSrohrleitungen und GaSbeleuchtungsanlagen in Privat« grundstücken vom 2. März 1883 mache» wir hierdurch bekannt, daß der Schlosser Herr August Bertram hier» Sohloußraße 7, zur Uebcrnahme solcher Arbeiten bei un« sich «»gemeldet und dm Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach« gewiesen hat. Leipzig, den IS. Mat 1882. Der Rath der Lt»»t LeP^g. vr. Grorgi. Llttpam». Ur. iveorgt. VrdßmüWUhOß. Die Herstellung eine« Streifen vtzosatOvffaster auf dm Fußwegen de« PeterSstcinweae« soll an einem Unter nehmer m Accord verdungen werbe». Di« Bedingungen für dies« Arbeite« lieg« in «nserer Liesbau-Verwaltung. Xathhau», Zimmer Nr. 14, au« und lknnm daselbst eingesehen rrsp. entnommen werden. Bezüglich« Offert» sind versiegelt und mit der Aufschrift: Pfiaster«»gSa»h«tte» t« PetrrSsteinweg dersehen ebendaselbst und »war bi« zu» Sl. Mai 1882 Nachmittag« 5 Uhr einznwichen. Leipzig, am 20. Mai 1882. Des «athS der Stadt LetvX« Straßenban,Dep«tat1o». Vrls»Rt>Lchr>ß. Di« Lieferung und verleg»ng ve« Gr»»ttpl«ttr« und Gra»its«bwell*» für SkgnUrung der Fußwege im Peter-fieinwege sowie di« Umlegung der vorhandene« Sranit- platten soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen «nd Zeichnung für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Rathbau«, Zimmer Nr. 14, au« und Wunen daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Lrotlotrnmlegang im PeterSstetnweg" versehe» ebendaselbst und zwar br< zu« 31. Mat d. I. Nachmittag« 8 Uhr eiazureichen. Leipzig, am 2V. Mai 1882. DrS Rath« brr Stabt Leipzig Ltra-cabau.Dep»tation. 5tockl»g!r-A«cttß«. Frei tag, dm 2. Juni «. sollm von MachmtttagS « «hr an im Forstreviere Connewitz, Abth. 3«d und 31 ca. SO« Hanfe» klein gemachte« Gtrxkbolz I unter dm im Termine öffentlich autgehangmm Bedingungen n»d der üblichm Anzahlung an Ort und Stelle «ciswietmd vertäust werden. Znsammeaknnft: an der schwarz« Brücke ans der Conaewitzer Linie. Leipzig, am IS. Mai 1882. DrS SkathS gsorst.Drpntatlon. Srsrcht der Klempner Ara», Richard Rudolph, am 21. Mat 18»» zu Sch«mb,tz gebar«, welcher zu, Fürsorge für sein« Familie anzuhaltm ist. Leipzig, den 15. Mai 1882. Der Rot» brr Stobt Lrlpzig. tArmeuAmt.) Ludwig-Wolf. Müller Der lm «eorgmhausr dettnitte, am 15. Juni l862 iü^Model. vjh ««borme Bäcker grast Hermann bester ist v«a de» ihm a» ll- AhrA e. geftottrte, «»«ganae »ich« »«rückgelehrt. »,r bittm, dmseldm p> verhaft« »nd »n« »ngesstmut Mchrich« zn mven. Lech,tg am 22. Mal 1882. Ta« Polizei-««« »er TtoM keimt«. Nicht«. vr. Berger Anzeiger. Organ filr Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Mittwoch den 24. Mai 1882. Heller-vemielhung. Ein au« L Abthetlungen bestehender Keller unter dem Börsrngrbaude am Naschmarkt soll vom 1. Oktober dS. I». an gegen rtnhalbjährige Kündigung ander weit vermiethet norden Micthgesuche werde» auf dem Rathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 17, entgegengenvmmen, auch können ebendaselbst die Vermiethuna-bedingungen unv da« Inventarium deS zu vermiethendm Keller« eingesehen werden. Leipzig, den IS. Mai 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stöß. Gesucht der Tischler Friedrich Wilhelm Schulze, am 7. October >832 zu Kahn-dorf bei Borna geboren, welcher zur Fürsorge für seine Familie anruhallen ist. Leipzig, den 13. Mai 1882. » Der Rat- der Stadt Leipzig. (Armen-Amt ) Ludwig-Wolf. Müller. Vrkauutmachnng. Bei der hiesigen Ober - Postdirectioa lagern die nachbezeichnetm »nbeftestbaren Postsendungen: lOtanvttr^tkbrlerv. «u« Leipzig: an Marie Iaff« in Warschau v. 7/S 81, au Kantor Haserland in Connewitz b. Leipzig v. 14-11 81, an Adolf Lünig-bergcr in Berlin v. 23/S 81, a» Frau Achille« in Eutritzsch v. 6/10 8l, an Eduard Schefflcr in Lvudou v. 24/10 81. an Karl Zenker in Weidenhain b. Torgau v. 2/11 81. a» W. Pauer in Berlin v. 27/11 81, an Henry Meyer in Bochum ». 13/12 81, an Robert Frühaus in Mühlberg b. Ikarl-ruhe v. 16/12 81, an Jakob Birne ln Frankfurt, M. v. 3/1 82, an Nicolai Börner in Unter. Hardauger (Norwegen) v. 10/7 81, an Frl. Anna Hahn ln Leipzig. Nicolatftr. 18 v. 15/12 8l, an Loui» Stahl ia Breslau v. 11/11 81, an Frl. Anna Schefsler in Leipzig, Burgstr. 7, v. 29'11 81, an Frau Elise Sandford in Leipzig, Larlstr. 6, v. 5/12 81, an H. Schreiber t» Posen v. 25/12 81, an Kantor Haserland in Conne witz b. Leipzig v. 9/1 82, qn Frau Cohn-Ullmonn in Budapest v. 1/1 82, au grau Adele voa Egrcschy in Budapest v. 1/1 82. au L. M. Boerner in Berlin v. 27/1 82; an» ghemnlst (Sachsen): an N. Slugmann in Klffmgen v. 25/10 81, an Totrlieb Frietschr, Snt«. und Mühlenbesttzer in Raba b. Zeitz. V. 5/2 82; au« Neichen bock (Bgtl.): aa Franz Ludwig Riedel tun.. Bäcker in Meerane, v. 18/2 83; ««< Zwickau (Sa.): aa Frl. B. Wagner b. Schoarschmidi in Unnaberg v. 31/1 82; au« stopprl (Sa.): an A Schwarbe ln Verl'n v. 6/3 82. chioicklaitel«. Au- Leipzig: an Arihur Kwm» himfttbst ». 21/2 82 mit ^ 185,00. rmtt mtöLd. r»i,Wvg«I»o««», HP«rtI»«r»I»»It. «u« Mügeln (Bz Leip- ig): an Reinhold Schnrich in Dresden, Reitbahostr. 23, v. 21/12 81. s»»v>l«t«. «u» Letpztg-Nendntst: an Frl. Hermine Schießt ia Berlin, Itronmstraße 35, v. 2/12 81; au- Leipzig: an vr. ^ Pohl in Leipzig, Psaffmdorserstr. 6, v. 22/18 81: au< (Sachsen): an Roben Hilbig au« Zittau, postlagernd v. 14/10 81: aus vnchtzolz (Sachsen): an «eerd Hamburg v. 17/12 81. Die unbekannten Eigmthümer bezw. Absender der voi. _, Segmstäade wcrden hiermit ausgesordert, ihre Ansprüche an binnm 4 Wochen, vom Laae deS Erscheinens dieser Brkannl an gerrchaet» bei einer Postonstalt de« Ober-PosidireetionS- Leidig geltend m »achm. Hoben sich nach Ablauf der v Frist zur Rstcksmbernna Berechtigte nicht gemeldet, so «eldbetrtge, sowie d«Erl-« für dm Inhalt der Packete, »er Post- nnterstützungSeass, stteaotesm. Leipzig, dm 20. Mat 1882. Der Lästerliche vber-Ppft-treetor. Walter. Hch-Auctto«. »on dm «ns de« Pchrenbrrger Wold« de« gwenkaner Forst, reviers in dm »bthetlnng» 58, 60 »nd 63 de» »onichsch, 65 and 67 de» Forst« »nd 70 de« vwwnttzer Holze« aufbertlteten Nutz- und Brennhölzern solle» MenSto» h«, »S. Moi »tese» Aohre«. von früh S Uhr an 65 Stck. Ach. Kl«tzer ». zwar: 5 Sick. v. 15—38 om Stärk» S » » 37—50 » » 23 . . 51—70 . . 84 . . 71—SO . 4 . - 91—100. . 174 . esch. . bis 3S cm Stärke. 24 . «hör» » . 21 . . 8 » vethdnch.» » 41 » » S » rstst. « » 43 « » 7 » a^, . . 14 . . 70 - eich. Gwnom von 8—18 em nnt. Stärke, 8—8 m Länge, 1 Nmmtr« eich. Nntzscheite, 18V » hart« Vrrnnscheite» 22 . . Brmnknüppel nah Zacke», 564 « harte« Nöhlg »nd Laughause», 180 . hart« StScke an Hst Meistbietende, gegen sofortige, in der Gchweitzersche» Nestanrotton z« Hänichen »u bewirkmde Bezahlung und unter dm vor Beginn der Aaction bekannt z» gebmden vedingungm au Ort und Stelle versteigert werden. verftl«»l»»o aa der Bemetndebrücke im „Forst" Abthla. 67. »gl. Forstrrntamt «nrzen »nd «gl. Forstrevier»erwalrnn, Zwrnton, am 20. Mat 1882. Bachmann. Lomler. Hirschen-Verpachtnng. »st diesjährige Nntznug der »irschm von den fiäraltschm Allee- ans Abteilung 1 der LeiSnig-Chemnitzer L hau ff« (für Groß- Händler geeignet), ans dm Abiheilungeu 4 und 5 der Löbeln-Lei-niger Lhanffe«, aus dm Adtheiluuaen 1 und 2 der LeiSaig-Oschatzer Chauffe« (für chroßhäudler geeignet), ans Abtheilnng 1 der LeiSnig-Ärimmaer Chauffe« (früher tm Eigmthmn der Privaten) nnd ans de» Lädeln-Grimmaer Straße, Donvor»«»«. -e« >. 2«nt ». «. Vorwtttog» IS llhr i» Sosthose ^u -ischrndorf, ans dm Abtheilungm 6 »nd 7 der Nassen-Colditzer Chauffee »ad ans Lbtheiluno 2 der LeiSnia^lhemnitzer Chaussee, an dem seiden Doge, Nochwtttog« 8'/. Uhr, iw Gründerg'sche« Oosthose z« Fiewminoe«. gegen Meistgebot »nd gleich haare Bezahlung de« VrstchungSk sowie unter dr» i« Termin verpachtet «er! soll Bezahlung de« Erstehung-betragS, bekannt zu machenden Bedingungen Die im gestrigen L>ei!->ri°n«terminc ^^"/^^"FchUgaffe LLL7^ äZnL7.^ .n «"N-Hmung zu setzen. Leipzig, am 23. Ma, 1882. llnt»erstiät»-Ne«ta«t. tÄraf. ^"Ncustadt""de/23.''M°i 18SS. SeweinVe-Nath. Dietrich. .'LLM2S—- ""7.: ^ (für Großhändler geeignet) und banstet auf den Abtheilungen 2—4 der Reitzenhain» Chang 4'rSaer. V1IH«. pachtet «erden. K-nioisth» thonffrr-Anspertton Dädeln nn» »üntgitch, vonverwoUrrei Nochlitz, a« 1». Mot 1888. CrSner. «ilke.. Nichtamtlicher Theil. Jur Frage der Iwischen-CommMonen. E» bleibt durchaus räthselhast, wie der Vorschlag de« Aba. Windthorst, dm in der Eoinimssion abgclehnten Mönopolmtwurf nun doch noch einer Zwischm-Commission zur wiederbollm Berathung zu siberwetsen. Praktisch au»- geführt werden könnte. Sine gesetzliche Handhabe zur stkr- wirklichuna diese- Plane- ist ebenso unsinkbar, w,e e» der- aebüch wäre, nach Analogien iu der Bergangmhrit zu "^Die Commission bat ibr Botum abgegrbm und die Ge schäftsordnung enthält Nicht-. wa- dazu berechtigen könnte, eme einmal vorhandene Kommission als leere Vust anzusehen und nun die schon gethane Arbeit, gleichsam al- ob sic nicht etha« worden wäre, von Neuem zu beginnen. Jede Partei, i« einen solchen Vorschlag unterstützt (die Mtramontanen icht au-genoiiimcn). würde damit ihren Mitgliedern, die sic die Commission gewählt hat, die unglaublich starke Censur r Trägheit, de- UrbelwollcnS oder der Frivolität ertbeilen. ie würde direct auSsprcchen, daß ihre FractivnSgmoffen ihre flicht verabsäumt hätten und durch zuverlässigere BertraucnS- personcn ersetzt werden müffcn. Da- Alle- aber würde ge schehen. ohne daß da» schließlich, Resultat, die Verwerfung de« Monopol-, ander- au-siele als in der bereits aewShltcn und mit ihren Arbeitm zu Ende gediehenen Commission. Indessen wird Herr Windthorst mit seinem Projekt der Tabak-Zwiscken-Commission vielleicht ernsthafter genommen, als er verdient. Er, der kluge Rechner, weiß recht wohl, daß sein Vorschlag im Reichstage nicht die geringste Aussicht aus Annahme hat, nachdem die Mtramontanen und Conservaliven nicht mehr über die Majorität verfügen. Wenn er trotzdem mit Beharrlichkeit auf seiner Idee besteht und gerade jetzt die Centrnm-blätter auf der ganzen langen Linie nie Vorzüge der Zwischen-Commission anpreisen läßt, so macht die« den Eindruck, al» ob er sich dein Reich-kanzler mit Diensten, die keinen Pfennig kosten, gefällig erweisen wolle, »nd als ob cr sich hüten würde, den angeregten Gedanken weiter zu verfolgen, wenn er befürchten müßte, daß derselbe der Mehrheit der Volksvertretung gefiele. In der That haben die Ultramontanen, und zwar gewiß nicht im Widerspruch mit dem Aba. Windthorst. in der Commission Alles getkan, um den Vorschlag ihre« Führer» unmöglich zu machen. Sie haben dabei geholfen, baß die Verhandlungen so überraschend beschleunigt wurden, während e« ihnen vielleicht möglich ge wesen wäre, z» vcranlaffen, daß die Berathung bis züm Wiederzusammentritt deS Reichstage« hinausgezögert worden wäre, um alSdann dem Antrag aus eine Pcrmanenz-Commis- sion wenigsten- noch einen Schein formeller Berechtigung zu gewähren. Ist nach alledem der Windthorst'sche Plan verfehlt und von seinem Urheber selber nur als Schcinmanöver gedarbt, so läßt sich nicht leugnen, daß der Gedanke einer Permanenz. Commission für die Unfall- und Krankenversiche- rungSvorlagen täglich mehr nnd mehr an Anhängern ge winnt. Cr i)t gesagt worden, daß nur aus diese Weise die Materie endlich einmal gründlich erledigt werden könne, und in Wahrheit reicht der Zeitraum einer Session mit ihren politischen Anspannungen. Mühen und selbst Zerstreuungen nicht hin. um ein so weitschichtige« Gebiet nach Gebühr zu bearbeiten. " , Bon einzelnen liberalen Abgeordneten ist denn auch, wie w,r erfahren, bereit« in« Auge gefaßt worden, den «oricblaq de« Nbg Windthorst dabin zu erweitern. daß die Unsall- Commission zu einer Art gemischter Organisation von Commission und Enquete ausacbildet werde, derart, daß die Comm,s„on durch Gesetz die Vollmacht erhielte, sich über dir einschlägigen Fragen unmittelbar bei Arbeitgebern «nd Arbeitnehmern, wiffenschastlichen Fachmännern -c. ru iintemchten w,e d,e«dieTabakenquete-Eommission seiner Heit gekhan. Selbstverständlich handelt r« sich einstweilen nur um Es wäre nicht obzuseben. wa» die Regierung oder die ""nehmen könnte, und e- qc- '"at vielleicht aus diesem Weae der Praxi», endlich einmal System parlamentariicher Enqueten zu kommen manche Uebelstände in der technischen und juristischen Vorbereitung der Gesehe-vorlagen beseitigen müßte. Auflage L7,S00. Ahpvnnnrntsprn» viertel,. 4'/, Mit, incl. Brinaerlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren iür Extrabeilagen ohne Postbesärderung 39 Mk. Mit Postdesörberung 48 Mk. Znlrrittr «gespaltene Petitzeile 20 Ps. Gräßrre Schrillen laut unserem Preis- Verzeichnis. Tabellarischer Say nach höherem Tarif. Nrrlamrn unter den Ur!»action»krich die Svaltzeile 50 Ps. Jnierate sind ners an die (rrpediktan zu senden. — Rabatt wird nichi gegeben. Zahlung pr»ellum«-rni»io oder durch Post- Nachnahme. 76. Jahrgang. Leipzig, 24. Mai 1882. Sur parlamentarischen Lage wird un« au» Berlin vom Montag aeschnebcn: „Der schriftliche Bericht der Tabakcommission wird dem Reichstag unmittelbar nach der Wiedereröffnung seiner Sitzungen zugehen nnd die zweite Lesung der Vorlage wird voraussichtlich alsbald nach per zweiten Lesung der Zolltarifnovcllc auf die Tages ordnung gesetzt werden. Den Gerüchten von der im Ccntrum be stehenden Absicht, die Monopolvorlaqe noch einmal an eine Com mission zurückruverweiscn unv so die Entscheidung bis in dcn Herl st hinau-zuschieben, wird nirgends Glaubwürdigkeit bcigemessen. Der Vorschlag einer permanenten Zwischcneoiiiinission könnte höchsten« bezüglich der versicherungSgesetzc ernstlich in Erwägung kommen. Die Arbeiten deS Reichstag- hofft man in drei Wochen z« Ende führen zu können; doch bliebe für die Erledigung der GersicherungSgcsetzc in diesem Zeitraum jeden- fall« kein Platz mehr." Da» schwere Grubenunglück aus der Zeche „Pluto" bei Wanne hat die Frage nach der bisberigen Thätigkcit und den Resultaten der Commission nahegelegt. welche im Frühjahr 1881 der Minister Maybach zur Untersuchung der Explosion schlagender Wetter und zur Abhilfe gegen dieselben eingesetzt. Die Commission ist unmittelbar nach ihrer Berufung unter dem Vorsitz de» Decernenten für das Bergwesen, Geh. Rath Krug von Nidda, in Berlin zu- sammrngelreteii und hat sich nach Genehmigung eines Arbeits pläne-, der in der Bildung einer Anzahl technischer und localer Untercommissionen gipfelte, bis aus Weiteres vertagt. Seit dem ist von ihrer Thätigkcit nickt« mehr gehört worden, auch über die Resultate der von den Zweigcommissionen veran stalteten Untersuchungen wird das tiefste Stillschweigen beobachtet. So wenig nun daran zu zweifeln ist, daß die betheiligten, praktisch durchaus legitimirten Kräfte sich ihrer wichtigen Aufgabe mit ganzer Hingebung widmen, so wird doch der Wunsch nicht unbillig gesunden werden können, daß der Schleier de- amtlichen Geheimnisse- etwas mehr als bisher gelüftet werden möge. Nicht nur. daß die Oesfentlich Kit ein Recht darauf hat, über die Stadien einer Frage, die im besten Sinne eine Culturfrage ist. unterrichtet zu werde», sondern die Ausgabe, welche der Commission gestellt ist, könnte auch ganz wesentlich gefördert werden, wenn die wissenschaft lich« Kritik die Einzelheiten der Untersuchungen begleiten würde. Ist e« dock schon ohnehin bei der Berufung der Eommission al« «in Mangel empfunden worden, daß das bureaukratisch« Element da« an Zahl weit überwiegende ln derselben ist. Man schreibt un« an« Berlin vom Montag: „Die That- sache, dost da« neue Kirchengesetz noch immer nicht publicirt ist, fällt vielfach ans und beginnt bereit« allerlei Eommentare hervorzurufen. Da» neue Kirchcngcsetz sollte di? durch da» Erlöschen de« früheren entstandene Lücke auSsüllen nnd man mußte vcranksetzen, daß eS allen Denen, welche an dem Zustandekommen deS neuen Gesetzes niitgewirkt haben, in hohem Grade erwünscht sein müßte, diese Lücke möglichst bald :u schließen. E« ist auch nicht einznseben, welcherlei Gründe formaler Natur der Publikation diese- Gesetzes «ntgcgenstrhe» Unter diesen Umständen wird immer wieder die vermutkmng laut, daß die Regierung erst den verlaus anderer politischer Fragen abwarten und mit der Zurückhaltung deS Kirche», gesetzt« einen Druck aus die Haltung des Centrum« ausübe» möchte. Indessen dürste man sich Loch über den Werth, den die ultramontane Partei aus dieses Gesetz legt, einigermaßen täuschen, wenn man allein um diesen Preis große Zii> gestänvniffe ans andern politischen Gebieten erwartet. Sv billig wird cS Herr Windthorst nicht thun." Au» Leit me ritz wird gemeldet, daß die Wander Versammlung deS deutsch-politischen Verein- sehr zahlreich besucht gewesen. Es wurde vorerst da- bäuerliche Erbrecht besprochen, woraus eine eingehende Erörterung der Agrar-Bersaffung an die Reihe kam. Schließlich ward die Nothwendigkcit der Selbsthilfe der Deutschen in Oesterreich lebhaft betont und zur Gründung von deutschen National- Vereinen in Böhmen ausgesordert, welcher Vorschlag von der Versammlung mit stürmischem Beifall ausgenommen wurde. In Krain ist die slavische Agitation so hochgehcnd, daß eS dort geradezu gefährlich wird deutsch zu sprechen. Das haben jüngst, wie aus Laibach geschrieben wird, zioci Deutsche in dem Laibach benachbarten Torfe ViSmarje erfahren, wo sie in einem Gasthause einen Imbiß nehmen wollten. Als sie an den Wirth ihr verlangen in deutscher Sprache stellten, kehrte er ihnen den Rücken und würdigte sie gar keiner Ant wort. Die beiden Deutschen äußerten darüber ihren Unwillen, worauf sic der Wirth slavisch auschric: er gebe deutschen „Faloten" (Landstreichern) weder zu essen noch zu trinken. Sie sollten sich auS der Stube packen, sonst Hetze cr aus sic seine Hofhunde. Auch in Laibach giebt eS ähnliche Wirthe, die in ihrem Local deutsche Gäste beleidigen. Bezüglich der bi-herigen Verhandlungen der euro päischen Donau-Commission wird aus Bularest ge meldet, daß bisher lediglich die Abschnitte ^ und I! deS SckiffsahrtS-ReglcinenIs erörtert worden, das die allgemeinen Bestimmungen über die Schifffahrt und die Schifffahrt-- Polizei behandelt. Nachdem die meiste» Puncle dieser beiden Abschnitte bereit» in frühere» Sessionen der Commission angenommen wurden, dürste die Behandlung diese» ThcilS de- Reglement- aus keine Schwierigkeiten gestoßen sein. Ter Vorschlag Barr-re- bezieht sich nur aus den Abschnitt Ö. bezüglich der Ausführung und Uedcrwachung de- Reglement». Die Berathuiigen darüber haben, wie versichert wird, noch nichts begonnen. Wiewohl die rumänische Regierung in jener Hinsicht vielfache Einwendungen erbeben dürste, so ist dock, wie gegenwärtig von sranzöslscher Seile bcloitt wird, gegrün dete Aussicht vorhanden, daß angesichlS der hinsicktlich de» Barrörc'sLen ProjectS jetzt herrschenden Einmüthigkeit der Mächte schließlich doch eine Verständigung zu Stande koniinen wird. AuS Brody werden geradezu schreckliche Dinge über den Zustand der dort massenhaft angchäusten russischen Juden berichtet. Da» Elend unter ihnen ist nnbeschrciblich und läßt >>ch nicht mildern, weil die vorhandenen Unterstützungsmittel völlig unzureichend sind. Viele der Flüchtlinge, namentlich Kinder, sind schon ihren Leiden erlegen. Tie Bewohner Brody» sind in großer Bestürzung, weil man unter den von Allem entblößten und eng zusammengrpreßten Flüchtlingen Au-bruch epidemischer Krankheiten befürchtet. De-balb >tt von Lemberg eine Regierungs-Commission mit dem Polizridirrctor an der Spitze und mehreren Aerzten nach
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