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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188208046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-08
- Tag1882-08-04
- Monat1882-08
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1882
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Vrfchei«t täglich früh S»,. Uh^' Nkdarlion und Lrvkditio» Johauneszass« 33. Lprrchllundkn -rr Nrdactio«: Vorm'ttag» 10—12 Uhr. dilichmittagt ö—6 Uhr. yür ti« Ntttk^d« viLruIlNkt» m»chl sich »» Itktarl,», «ich! »«rtmtllch. Annabine »er skr »t, ,Schfts«l,rn»« Rnmmrr drstimmten Injer-t« «» rSoche»ta,en bi« 3 Ubr Noch«itt«,», a« s«»m- uudKrsltaar» Irühbi»si,SU,r, 3n dr» ^Nialrn für 3ns.-Ännah«e Otto klemm, Uinverutätsstraß» 21. Louis Lösche. Kalhar!nenstr««e iS, P. «ur bi» Uhr. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und GeschSstSverkehr. «uflage »7,800. Ltzoanrmentsprri, vierielj. 4'/, Mit. tacl. Brinqerlokn L Mk.. durch die Post bezogen Ü Mk. J-de einzelne -Kunmier 2L Pf. Belegezemplar 10 Pf. Sebüdren für Lrtrabeilaqen oline Postbeiördcr»»g 30 Mk. «it PostlxiSroerung 4« Ml. Inserate 6gespaltcne Pctilzelle 20 Pf. Gröber« Lchnsten lam uuierem Preis- verzeichniß. Tabellarischer Ln» nacn höherem T>rif. Arclmnen unter den lledaetioiisllrich die Svalizeile SO Pf. Imerat« sind stert an d,e i-xprSirien z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pruenumkruuäo oder durch Post- »achuahme. ^-216. Freitag dm 4. August 1882. 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. Dekanutmachung. In Gemäßbcit de« A. 1 der Instruction für die AuS-! sührung von Wasserrohrleitungen und Wassevanlagcn in Privatgrundstücken vom 1. Juli 1880 macheu wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Gustav Kirchner hier. Baiersch« Straße Nr. 12. zur Uebcrnahme solcher Arbeiten bei unS sich angemeldet und ^ den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach» gewiesen hat. Leipzig, den 1. August 1832. Der Stath der Ltadt Leipzig. . < vr. Georgi. Altm. Bekanntmachung. Nach den Messungen de» Herrn Geh. Rath Pros, vr. Kolbe betrug die Leuchtkraft de« städtische» Leuchtgase» bei einem Cousum von fünf Eubilfuß pro Stunde im Monat Juli d. I. durchschnittlich da» 16 fach« von der der Normal- «achSkerze. Da« specisische Gewicht war 0.478. Leipzig, den 3. August 1832. DeS RathS Deputation zur Gasanstalt. Scblrißner. ^ Wähnnugs-Vermikthung. In dem UnibrrsltätSueuubftöcke Aoethestrahe Nr. S soll «in« Wohuuua in der IV. Ltaa«. bestehend aus: vorsanl, 3 Zimmer», 3 rnchstube«, t Alk«vru. 4 Summern, Suche und iibriurm Zubehör vom 1. Januar 1883 event. auch schon vom 1. Oktober ». A. ab auf drei Jahre im Lieitatioiisweae, jedoch vorbehaltlich der Auswahl unter den Bewerbern, vrrmiethet § werden. Strstectantrn werden hierdurch ersucht, -rrttaa. dea II. August h. A» . Hvrmittag» Il Uhr im Universität» -Reniamie, wo auch die LicitatiooSbedingunge» etu-s grsehe» werde» kSnuen, ihre Gebot« abzugeben. Seipbig, °» 3. »ngust 1882. Wmbrrptat«»Nruvamt. Graf. Nichtamtlicher Theil. Parlamentarische Negierung. Nicht «ur di« Richter'schen Organ« sind ob der Stellung erbittert, welch« die National liberale« der Red« Herrn Hänet'S gegenüber eingenommen haben, auch die conservative Presse benutzt die willkommene Gelegenheit, um da» ge- H > daß e< unerfreulich ist. den angeblich gefährdeten Rechten der Krone eine Anwaltschaft sich ausbrängen zu sehen, der die tendenziöse Unwahrhajligkeit für Jeden kenntlich an di« Stirn geschrieben steht. Leipzig, 4. August 1882. ES scheint, al» sei durch die Rede HLnel'« ei» Zer» setzungSprocetz Inder Fortschrittspartei eingeleitet, von der Parteileitung ist die Parole eingetrofsrn und Herr Hänel in den Bann gclban. weil seine Neve „ihr« Spitz, gegen de« hervorragendsten Führer der Fortschrittspartei, Herrn Eugen Richter, kehrt"; die von de», „fortschrittlichen oder fort schrittlich gewesenen Herrn Professor" empfohlene Verständi gung der liberalen Parteien ist „eine politische und moralisch« Unmöglichkeit, se würde von der gesamniten Fortschrittspartei mit säst verschwindenden Ausnahmen verleugnet werken, weil sie eine noch größere Gefahr für die Rechte und Freiheiten Le« Lande» wäre al» die conservativ-kterikal« Coatition." Der gefährlichste Gegner der von Herrn Hänel empfohlenen Politik ist unseres Erachten» nirgend» ander» zu finden al« in dem Lager, au- welchem jetzt aus Herrn Häiret die ersten Schüsse abgegeben werden. Wenn nicht Alle- täuscht, so dürfte nächsten» da» Feuer auf der ganzen Linie eröffnet werden. Also Achtung! AuS München vom l. d. M. schreibt man der „Nat.-Z.": In hiesigen politischen Kreisen wird die Nachricht au» Berlin, e» sei die Einberufung de» BundeSrath»- AuSschusse» für die auSwärttgen Angelegenheiten beabsichtigt, um kkinselbcn Mittheilnngen über den Stand der egvptischcn Angelegenheit zu macken, sehr bezweifelt. Dabei aber wird mit Bestimmtheit versichert, daß die größeren deutschen Regierungen und insbesondere die bairische seilen de» Reichskanzler» über den Stand jener Angelegenheit fort laufend Mittheilnngen erhalten, daß alle wichtigen Aktenstücke derselben sofort zugestellt werden. Der bairische Staat»- ministcr de» Acußern, Freiherr v. Crailsheim, der bekanntlich in dem in Rede stehenden Bunde-rathS-AuSschuß den Vorsitz führen hat, ist sonach über den Stand der egyptischen gelegcnhcit jederzeit authentisch unterrichtet, nnd sollte Der selbe eine Einberufung de» achten Ausschusses für erforderlich erachten, so würde Die» sicherlich in Berlin, bezw. in Varzi« keinen Widerspruch finden; zur Zeit aber, se wird un« v«-> stimmt versichert, soll man hier eine Berufung de» Aus schüsse» in keiner Weise für erforderlich erachten, vielmehr «it der in der egyptischen Frage eingeschlageuen Politik de» Reichskanzler» in jeder Beziehung vollständig einverstanden sein. Wäre die» nicht der Fall, so würde sich unsere Re- gierrmg im Widerspruche mit der Stimmung de» Lande» befinden." Da» osficiell« Vcrhältniß zwischen dem deutschen Reiche und der französischen Republik ist bekanntlich ein ausgezeichnete». Da» pflegt sich auch alljährlich bei den Manövern zu zeigen, welche diesseit« und jenseits de» Rheine» abgehalten werden. So sind auch in diesem Jahre heißt auf die^er l)ur Bciwobnung der großen französischen Herbstmanöver. . ... ^ --»die zwischen Marseille und Lyon statlsindcn, deutsche fischen Cabinet-krise, die hier mit großer Ausinerksamkeit ver folgt werde», rechtfertigen die schon mehrfach ausgesprochen« Meinung, daß die Reconstruction de» Cabinet» Freycinet nicht nur im wohlverstandenen Inlereste Frankreich- liegen, sondern auch der shmpatbischen Ausnahme Deutschlands sicher sei» könnt«. In riesen, Sinne ist e< hier mit Genugthuung bemerkt worden, daß der Präsident der französische» Republik, Herr Grevy, den Botschafter in Berlin. Baron deCourccl, um sein« Ansichten über die Neubildung de» Eabinet» befragt »nd ihn zur näheren Darlegung derselben nach Pari- berufen hat. Bel der vortrefflichen Fühlung, die Herr de Eourcel in kurzer Zeit mit dem Fürsten Bismarck zu gewinnen verstanden hat, zweifelt man nicht daran, daß sein Rath sich in der Rich tung jener Politik bewegen werde, die durch Freycinet betreten wurde, dem Verhalten Deutschland» zur egyptischen Frage parallel lies und nach Möglichkeit weiter zu verfolge» sein möchte. Man hält Venn auch dafür, daß ei» Cabinel Eourcel, unter zu finden. Liese haben von jeher den Kamps um I ein« A»-Lösung durch die Weigerung Freycinet'» aus» Parteigruppen mit eigenen Lenbenzen »nd besonderem Programm, wrlche sich nur zur Verfolgung gemeinsamer Ziel« vereintgea, ermög licht dem Organe der baltischen Seetion der russische» Revolutionair« eine scharf« Kritik der Principic» und Handlungen, weiche mit dea Princw'.eu der baltischen Sectio» Nicht übertlnslimmc», »hu« daß damit den Iuteressen der RevolutionSpartei im Allgemeine» geschadet »erd«. „Aus der Grenz« zweier Welten, der germanijchen und der flämischen, gelegen, haben die baltischen Provinze» von der G«sch>ch>« di« Mission erhallen: den Vermittler zwischen diesen sich gegen- «ürtig seinblich geaenüberstehende» Mächten zu spielen: nicht blo» die geograpmsche, sondern vorzugoweis« die tntelectuelle Vermitte lung, das BerstLndniß, dt» Versöhnung solle» sie anbahnen. Die friedlich« Lösung de» gefahrdrohenden deulich-russijchen Interessen- kampse« gen,äh den Principien de» universellen Föderalismus ist das Ideal, sür weiches der „Baltisch« Föderalist" unablässig thätig sei» wird. Wir zweifeln, ob die Gruppe, welche der „Baltische Föde ralist" vertreten will. in den Ostseeprovinzen sehr zahlreich ist; unter den dortigen Deutschen ist wohl Niemand darunter di« nalitäl (und zwar nicht ohne Erfolg) aus einem ganz anderen Bode« auSgcsührt, at» wie da» genannte Blatt beabsichtigt In socialistischen Kreisen St. Peter»burgs verlautet, daß ! der englische Pastor LandSdale, welcher die Erlaudniß zu». Besuche der Kasematten in der Pet«r Paul-Feste erbeten und erhalten hatte und von der Reinlichkeit der Gefängnisse, der Nahrung und dem guten Auitseben der Gefangene» über, rascht war, in einen nnbewobnten Theil der Kasematten ge führt worden sei. woselbst ihm Soldaten in der Tracht von Gefangenen al» Terroristen präsentirt worden seien. Die Nihilisten erklären, die rassinirte Irreführung öffentlich be- weisen zu können. — Die Untersuchung gegen Pribylow ergab vorläufig da» überraschend« Resultat, daß Bogdaiiowitsch ali», Kobosew ein Minenaltentat in Moskau, Pribylow ein solche» in Petersburg insceniren sollt«. Darum bewarb sich Kobosew in Moskau um die Anlage der elektrischen Beleuch tung um überall ohne Aufsehen Erdarbeitea anSsühren und Draytleitungen für elektrische Zündung legen zu können. Di« russischen Scctirer und Allgläubigen (Ra»kolnik») haben an den Zaren ein Bittgesuch gerichtet, worin sie sich da» Recht erbitten, endlich ihre Glauven»sätzr öffentlich der kein neue» Moment in die Lage bringen, sondern eher noch da» sich anbahnende deutsch-französisch« Einvernebinen rück» sichtlich der Behandlung der egyptischen Krise präciser heraus- bilden werde. Die Situation in Konstanlinopel, Aiepandrien und London ist jedenfalls in ihrer unverminderten Gespannt heit danach aagethan, den Wunsch zu rechtfertige», daß die französische Politik nicht allzu lange in der Unklarheit ver bleibe, die ihr durch die sich gegenseitig neutralisier»^» Bestrebungen der Friedensfreund« um jeden Preis und der kriegslustigen Gambettisten verliehen worden ist. Bon de» beiden Möglichkeiten, vor denen Gtadstone steht, entweder auf der einmal betretenen schiefen Ebene rücksichtslos und selbst auf die Gefahr eine» Weltkriege» sortzuschreiten oder zu einem schwächlichen Rückzug sich zn entschließen, ist dir erstere noch immer drohend genug, um ein starke» Frankreich, welche» da» Gegengewicht gegen die britischen HerrschaftSgelüste bilden könnte, al- weniger eulbehrenSwerth denn jemals zuvor er scheine» zu lasten. Herr Äladstone ist nicht auf Rosen gebettet. Da» Oberhau» bringt ihn um den Schlaf, und wenn nicht da» Parlament bi» Oktober vertagt wird, damit die Pachtrückstands- das «echt erv.llen enciicy »yoe iIiauven,,atz^osienlucy vrr-, »^cm« dann nochmal» vorgcnomn.e,. werde, so tritt Gtadstone "nd »ertheidigen zu dürfen. EwerAär-». durch ly. tz,in Rücktritt aber wäre der Rücktritt de» ganzen mäßigten Liberali-mu» zu derkctzcrn. Es Seite, die Liberalen erstrebten ein« parlamentarische Partei-1 .Zwischen Marfe.lle und Lyon stattsindcn, deutsche regirrung. Wir haben Dem gegenüber einfach ans «me im I ^l!>cler« commandirt worden, und zwar: Generalmajor Reichstage von dem Führer der nationalliberalen Partei I Bronsart von Schcllendorf. Chef de» Gcneralstab» de» X. abgegebne Erklärung hinzuweisen. durch welche ein, derartige I Armeecorp», Oberst Gras Erblichen. Commandcur de» ersten Unterstellung für dich Partei ein für all« mal al« hinfällig j Garde-Utanen-Regimenl». Major Freiherr v. d. Horst dargethan ist. Bon anderer Seit» ist ebenso zwrifello« eia I Ka>skr-Fran, - Regiment, der erste Mültairattachö bei Bestreben der bezeichnet«» Art abgelrhnt worden. Trotz dieser Thatsachr wagt di« ministeriell« „Provinzial-Corre- svondenz" in einem „da» Ziel der Liberalen" überschriebenrn Artikel die abgeschmackte Verdächtigung der conservativrn Presse zu wiederholen, ja da» Blatt giebt ihr eine noch schärfere Spitze, indem e» behauptet, da» Streben der! Liberalen richte sich aus di« Einschränkung der bestehend«» Reckte de» Königthum». Wir würden Uber ein derartige» Verfahre« der „Drovinz.- Corrcsv." staunen müssen, wenn wir un» de, officivsen Ber liner Presse gegenüber nicht längst jede» Staunen abgewvhnt! hätten. Wir wollen von der sonderbaren Logik ganz absehen, welche im Stande ist, auf eine Aeußerung eine» Parteimanne» derartige Beschuldigungen von wahrhast horribler Unwahr-1 nicht da» Geringste verlautet. vorn . . ... — der r Botschaft, Major von Villaume vom Großen Gencrat- abe, der zweite Militairattach» Major von Gcntzkow vom Garde-Fuß-Artillerie-Regiment und der BotschastSattacb» Lieutenant Graf CzapSki vom zweiten Garde - Dragoner- Regiment. Da» Gerücht, daß Herr von Dchlözer päpstliche An- erbietunaen übervring«, ist nach der „Allg. Zig." eine will kürlich« Bermuthung. E» bestätigt sich, daß von katholischer Seite di« kirchliche Praxi» bei gemischten Ehen verschärft worden ist. Die Verhandlungen mit der Curie ruhen gegen wärtig vollständig. Herr von Schlözer hatte nach seiner Rückkehr au» Barzln verscbiedene Besprechungen mit Herrn von Goßler und dessen Rathen, über deren Inhalt indessen da» Popenthliv und die Polizei in willkürlichster Weis« ver folgt zu werden. Der Zar betone immerfort. daß er die Ideen und Pläne seine» ermordeten Vater» au-sühre. Alex«»- I der II. habe aber die Seelensclaverei abschaffen »vollen, wie er die Leideigenschast abgeschafft habe. Angesicht» der Oppo sition PvbedonoSzew'» und Tolstoi » soll der Kaiser verlegen sein, um so mehr, weil die liberale Umgebung unumwunden erklärte, eine weitere Bedrückung der Schismatiker schaffe Hunderttausende religiös sanatlsirter Nihilisten. Den Zei tungen ist auf» Schärfste verboten, die Frag« zu berühren. So sieht» im „Heiligen" Rußland au». Trotz der sonstigen loyalen Haltung Italien- scheint der Irredentisten-Schwindel wieder zu blühen. So sind in letzter Zeit irredentislische Sendling, nach Triest geschickt worden. Triest thut diesen Leuten den zwiefachen Kummer an: ersten», immer noch „unertöst" »u sein, und zweiten», unter dem habsburgischen Scepter sogar zu ge deihen — wa» der Lehre der Italianissimi von dem rui nösen IocL» der „Fremdherrschaft" natürlich schnurstrack» zuividerläust. Gegenwärtig nun wird in Triest eine Lande» auSstellung im großartigsten Stil« veranstaltet, welche den Jrrcdcntistrn ein Dorn im Auge ist. Zu ohnmächtig, um da» AuSstellungSfest zu Fall zu bringen, arbeiten nun die Irredentisten mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln, dem Unternehmen möglichst viel Schwierigkeiten in de» Weg zu legen. Tausende von au» Venedig »mportirten gedruckten Eircularen fordern die Bevölkerung aus, sich daran zu be theiligen, dir AuSstellungSseste nach Kräften zu stören und gänzlich unmöglich zu machen. den Stempel „(.'ircolo Iriostlno irrecksnta" und den mit dem Die Circulare tragen Oaribalcki ckoU' Il»ll» Triester Wappen »er gänzen Eabinet». Da» Cabinet foeilich ließe sich unter einem andern Premier erneuern; «dessen sind die Gründe, wrlche 1880 gegen, e« Cabiaet Grandille - Hartington sprachen, heute mächtiger als damals. Sodann giebt e» die Möglichkeit der Pariament-aufivsung entweder durch Gtadstone selbst oder durch Salisbury nach dessen Amtsantritt. Alle diese Mög lichkeiten liegen in dem Capitel der Ereignisse, dessen Anfang da» Oberhau» geschrieben. Zn diesen Mißerfolgen >m Parla mente tritt hinzu, daß, seitdem Alexandrien bombardirt worden ist und Admiral Seymonr Abukir auf da» Korn genommeu hat, da» Ansehen de» Eabinet» erheblich geschädigt worden ist. In den breiten Massen de» Volke» beginnt sich Unruhe zu zeigen und «ine Flutb von Angriffen ist gegen da» Ministerium entsessclt. Die Kleinbürger und die die öffentliche Meinung zu einem guten Theil beherrschenden Arbeitcrcorporationen habe» sich gegen die kriegerische Politik gewendet, indem sie di« Nothwcndigkcit der Beschießung von Alexandrien nicht eiu- schen können. Go wird da- Ministerium wahrscheinlich sich mit den Triumphen seiner Geschütz« in Egypten begnügen müssen, in England selbst scheinen ihm keinerlei Triumph« bevorstehen zu sollen. Dazu kommt, daß die Russensreund- lichkcit Gtadstone'» und seine Haltung gegenüber der Türkei ihm in England so manche Thrile der Nation abwendig machen, die sonst wahrscheinlich zu ihm halten würden. Die torystische Opposition nützt dies Alle« gründlich au» »nd tritt mit dem bei den Massen zweifellos durchschlagenden Argument aus. Rußland sei der Haupffeind England» in Indien und man dürfe dcShalh an seine scheinbar« Freundschaft nicht glauben. Und in der Thal, um den abaeblaßleu englischen KriegSruhm aufzufrischen, hat Gtadstone Europa in ein« gefährlich« Lage gebracht; wa» man in England vom Krieg-ruhni denkt, be- buntcnen Stern Italien». — Eine andere Manifestation der I weist die Thatsache. daß sich soeben in England eine groß, irredentistischen Partei war aber va« Zunichtemachen I Frieden» - nnd Sch»ed«grricht-Fvderation gebildet heit gegen den gesammten Liberali-mu» za gründen. Aber ,Mer die Schul« hat, Dem gehört die Zukunft!" Dieser ^ auch wieder bei der Au-einander- wa, hat denn Herr Hänel Snts,tz1.»W aesigt? Er sagte, der alte ErfahrunqSs7tz wird sich Liberal,smu» solle suchen de, maßgebenden E.nstu» zu g,-> setzung zwischen Staat und Kirche in Preußen bewahr- ""77.U"d'„^"n -« dw Dm«, füg^di. R-g.erungfelber i" ! >Nicht ohne aut, Äründe datiren Ul7rm°n,a7 und Luthrnsch-Ortbodox« hen Beginn de» kirche.rpolitischen Kampfe» berei nnd tendcnriös« Unwahrhastigkeit kann hierin auch »ur den Schein Dessen entdecken. wa» di« „Provinzial - Corre- spondenz" al» da- Ziel d«, Liberalen hinstellt. Wozu t:nd den» politische Parteien da, wcuu sie nickst trachten sollen, maßgebenden Einfluß zu gewinnen — nicht !m persön lichen Interesse ihrer Anhänger, sondern im Interesse der von ihnen nach bestem Wissen und Gewissen vertretenen Sach«? Und soll e» denn rin Vorrecht der conservativen Partei sein, die ausschließliche Befähigung für die Leitung der StaatSaeschäste zu verleihen? Wäre e» nicht eine er bärmliche Selbstabdankung de» LitcraliSmu», wenn er nickt daran dächte, je nachdem e» die Dinge fügen, auch einmal rm Rahmen der bestehenden Verfassung »nd ohne jedwede Beeinträchtigung der durch dieselbe gesickerten Stellung de» Monarchen zur Leitung der Regierung im ccnstilutioncUen Sinne berufen zu werden? In der That, nur auf politische Kinder kan» die erheuchelte Entrüstung der „Provinzial-Cerr wonden;" Eindruck machen, und e» loynt sich kaum noch e u Wort der Vertheidianng zu verlieren. Aber bedauern müssen wir, daß die Ersayruiigcn de» vorigen Sommer» und die unliebsamen Erörterungen de» von dem Erlaß de» Schulaufsicht-gesetze», welche» den ersten tiefen Riß in die Freundschaft de» Fürsten Bismarck und seiner altconservativen Iugendgenossen, wie Kleist- Retzow u. s. w.. brachte. Aber e» ist dem Minister Falk nicht vergönnt gewesen, die Folgerungen diese» Gesetze» in der gehörigen Weise zu ziehen und Überall, wo e» no h that, dir Laien-Äufsicht Uber di« Schul« durchzusühren. Nicht einmal in katholischen Gegenden gelang ihm Da» an allen Orten, »och viel weniger aber in den protestantischen Provinzen, wo die weltlichen Schulinspectoren recht dünn gesäet waren und nur hervorragend unbotmäßig« Eiferer wie Herr Mcinhold in Cammin entfernt wurden. Unter Falk'» Nachfolger ist auch Meinhold längst wieder anaestellt und jetzt bringt jeder Tag von Neuem die Kunde, daß kald hier, bald da die Schulaussicht wieder in die Hände von Geistlichen (natürlich katholischen, da sie den evangelischen ja nicht genommen war) elegt wird. In den wenigen Jahren Le» Falksschen Mini- lerium» haben nur die Vorbereitungen getroffen werden können, um die Schul« von dem Ubermächligen Einflüsse der Kirche freizninachen, noch ist keine Generation den. Banne ker ultramvntanen Ikeen entzogen und schon werden alle 2 N darauf folgenden Winter, bei den Einge. -:ngen d-rcj,:cws-» wieder unrettbar vernichtet. Presse so wenig Beherzigung gefunden haben. ES scheint I . / also doch, daß die preußisch« Negierung«presse auch bei diesem!, D:e russische Revolution-Presse Wahlkampfe wieder d. die Unlauterkeit der Kampfmittel da» schlechtest: Beispiel geben soll. E.' wäre uu» sonst nichts erklärlich, wie dieselbe La» höchst bedenklich« Geschäft scrtsetzen darf, dem g.'a nmten Liberalismus, der eiu« gewaltige Macht in ui.fenn Volk»- und StaatSlcben bildet und mit auSqebreilete» Wurzeln im Volke fest begründet, ein« der ruverläsiigsten Stützen der staatlichen Ordnung und deS Tbronc» bildet, einen künstlichen Gegensatz gegen die ver fassungsmäßigen Recht« der Krone förmlich auszunö'higen. Hiergegen kann nicht nachdrücklich genug Verwahrung ein gelegt werden. Darin zumal glauben wir der Zustimmung Weitester Kreis« unsere» patriotischen Volke» sicher zu sein. .. hat sich in der letzten Zeit um ein neue» Organ, diesmal um eine deutsche Zeitschrift, vermehrt, die den Namen der „Baltische Födera list" führt und in Gens erscheint. DaS Blatt will dem Libcralism»» aegenüber den Absolutismus und gegen den ecutrastsirtcn Staat den föderativen Grundsatz vertreten. In dein Programm beißt e»: Ter „Baltische Föderalist" stellt sich al» rcvolutiouaireS Organ in bcn Tienst der russischen Ncvoliitio»; al» Organ der Lektion der russischen Revoüttiouaire wird der „Baltische de» Fahncnwcihseste» de» patriotischen Arbeiterverein», welche» kürzlich in den Räumen de» Polyteama hätte stattsinden sollen. Dir Fahne war nämlich gestohlen worden, da» Aus. bewahrung-local gewaltsam erbrochen und auch die Lotterie- gewinnst« mit sortgenomnien. llm lt Uhr, zur Stunde, al» da» Fest hätte stattsindcn sollen, wurde dein Präsidenten de» Verein» die Asche der verbrannten Fahne übermittelt. Nach dem llcbcrbringer de» Packele», sowie nach den Thätern de» Dicbstahle» wird selbstverständlich cifrigst geforscht. Di« französische Ministerkrisi» dauert fort. Frey einet ist nicht geneigt, die Präsidentschaft de« neuen Cabinet» zu übernehme»; trotzdem wird seiten» Grevy'» die Hoff niing nickt ausgeaeben, ibn dazu zu bewegen; sür diesen Fall soll eine Botschaft an die Kammer gerichtet werden, um da» reconstruirte Cabinet Freveinet dem Parlamente vorznstellen. Die Gerüchte von der Bildung eine« GeschästSministe riuni» gewinnen andrrerscil» an Bestand. Wie e» heißt, würden CochSry, Tirard, Mahy, Billot und IaurSguiberry ihre Portefeuilles bebalten und der derzeitige Botschafter in Berlin, Baron de Eourcel, daS Mininerium de» Aenßcrn übernehmen. — Der „Tcmp»" sagt, da» künftige Ministe rium würde die Ausgabe haben, die politische Lage zu liquidiren. Frankreich habe eine Art von Fällige ment gemacht; e» wolle seine Rechnungen regeln und seine äußere Politik aus ein Minimum rnrücksühren. Der „Tempi" giebt den Raty. die Muße, welche die Politik ter Enthaltung gewähre, dazu anzuwenten. um die militairische Organisation zu vervollständigen und die innere», hauptsäch lich au» dem Parleiaeiste erwachsenen Schäden zn heilen. — Die englischen Blätter meinen fast übereinstimmend, daß > die französische Kammer sich bei ihrem, From-inel S rgvptisisie Politik verwerfenden Volum nur von der Ri cksscht aal b?.S Verhältnis Frankreich» zu Deutschland h.rb: leiten lassen Indem die Engländer unvechob. » ihrer Frei.de Ausdruck geben, daß sie nunmehr AiiSsicht haben, allein in EgYPlon schalten und wallen zu können, suchen sie sich zugleich durch hat, welche glänzende Namen, namentlich unter ihren eng lischen Mitgliedern, auszuweiscn und di« auch bereit» tu Deutschland viel« Anhänger gesunden hat. Die rgyplische Armee. i. E» sind bereit» seiten» der Presse verschiedene Mitlhei- lungen über Formation und Stärke der egyptischen Arme« gemacht worden; dieselben dürflen indessen vielfach zu be mängeln sein, da e» an Quellen fehlt, an» Venen zuverlässig« Angaben gemacht werden könnten, um so willkommener wird eine Darstellung sein, die jener Feder entstammt, welche di« erste der Wirklichkeit entsprechende Charakteristik Arabi Pascha'» lieferte und die auch unsere» Lesern wohlbekannten „Eaypti- schen Portrait»" entwarf. Der Verfasser derselben ist ein zur Zeit in Europa weilender, sehr angesehencr Einzeborne» Egypten», ein Man» von ungewöhnlicher Bildung, Vorurtheil»- losigkeit und Schärfe de» Geiste». Unser Antor schreibt: Die reguläre egyptischc Armee ist z» Anfang diese» Jahr hundert» von Mehcmev Ali geschaffen worden. Nachdem derselbe, Dank seinen Epirolen, die Eroberung Egypten- vollendet. die Macht der Mameluken gebrochen und vom Sultan die Anerkennung als Gouverneur dieser Provinz er halten halte, erkannte er, daß er. um alle von dieser Provinz erhofften Vortheile genießen zn können, einer Armee bedürfe, deren Znsaminensetzung eine gleichartig« und deren An werbung von dein entlegenen Eziru», Makedonien und Thessalien, au» welchen Ländern er b:S dahin seine Truppen- machl gezogen hatte, eine vollkommen unabhängige sei» müsse. Ter erste egyplische Armee-Instructor von einigem Verdienst war Oberst Sclve, ein Franzose, der sich später unter dein Namen Solima» Pascha einen europäischen Ruf erwarb. I'-m wurde vorerst die Ausgabe zu Theil, jumz« Leute auSzübilten, an» denen die Eadrc» von zwei Rrgl- mentern gebilcct werden sollten. irschule wnrdc weit vcn Kairo zu Isxeh im Besonderen über d.e Zntrressk» der batmä-en Provinzen wachen I-u racvrn. rag rie nranzoien nicht Wille:-- Und. in Egypten I in L lrrN- t'vteu ere-,«et. Un K. cro selb', hatte dieser Ver- und Ihnen ganz besondere «ukmerklomkei« Ichcnken." Die Orgmit. I s" «ostauikn aus drin „euer zu hoten. — Uc'oer Ne I >>'ck' gci »licl, wertcn könne»; wett er ersten» die Anlaute» sation der ruiivche-, RcooluIwnSpartei nach föderativem P>ii,cip,I>" Berlin herrschenden Anschauungen betreff» der KrisiS I bennnil igt siaben würde, die eZ wc'al herauSgesllblt hätten, d. h. die giilammcnletzniig dersi-lica au» mehreren selbftsi.üdigen I a'ird un» von dort geschlichen: „Die Emzciöeilim der sranzö-I daß tie Schaffung einer regulären Armee, die damit ange» " I lk^0" I höhnischen Hinweis aus Frankreichs anaebliche Alchrln.zi.i-1 nii.'n!ern lerntet wc 7irot-ervil7 I ^ Ltirnruiizelu tc» deutsche!, R>- chSlanzlcrS casur I Tie erste M'uita inzen wachen I*"^n. daß die Franzosen nicht Willr: - sink, in Egypten I in Ol rr-E wpte» er ° ' lUe Kastanien aus drin Fcuer zu hclen. — llc'orr die' '
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