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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188409108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840910
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- Zeitungen
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- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-10
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1884
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254. Erste Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Mittwoch ven 10. September 1884. Die Weiterbildung der Lerufsgenoffenschast. * Da- Unfallversicherungsgesetz, welche- die Zusammen, sassung der einzelnen Gewerbe unter dem Namen „Berns-, geiiossenschast" anbabnte. ist kaum erlassen worden und schon beginnt in den Kreisen der Gewerbtreibendcn die DiScussion über die Weiterbildung der BerusSgenosseuschast. Man nimmt den Sinn de- G setze- und die von demselben angeregte Or- aanisation mit Freuden aus, und besonder- die BenisSgencssen- schast ist e», welche allgemeinen Beifall findet und welche eine befruchtende Anregung giebt. Ueberall fängt man an einzu- sehen, daß der Angelpunkt unserer weiteren wirtschaftlichen Gestaltung die Ausbildung der BerusSgenossenschast ist und daß einzig und allein aus ihrer Schulter eine Hebung de- Ge» werbe-, sei eS nun groß oder klein, in materieller und tech nischer Beziehung liegt. Die Weiterbildung der BerusS genossenschast schon fetzt in die Hand zu nehmen und nicht erst aus eine sich in Bälde notwendig machende Erweiterung de- UnsallversicherungS-GesetzeS zu warten, ist daher eine danken-wcrthe Aufgabe aller gewerb lichen Kreise. Wir haben schon früher aus die neu er wachsenden Ausgaben ausmerksam gemacht und daraus hin- gewiesen, wie die Innung sich ihre- engen Rahmen« begeben und un weiteren Nahmen der BerufSgenvssciischast die Aus gaben de- Gewerbe» zu erfüllen trachten müsse. Tie Verbände der Großindustriellen, die Innungen der Meister und die Fachvereine der Arbeiter werden mit der Weiterbildung der BerusSgenossenschast vollkommen überflüssig. In ibrem Raumen müssen alle Interessen vertreten sein, soweit sie den Berus angehcn, und ans der Grundlage der Gleichberechtigung der Ansprüche aller Glieder läßt sich am ehesten eine Aussöhnung der widersprechenden Meinungen finde». Dieser Ausgleich wird gewünscht und zwar von allen Seiten gewünscht, wenn ualiiriich auch im Anfänge die Organisation nicht ganz klar vor aller Augen steht und daher die egoistischen Forderungen aller drei Gruppen, der Großindustriellen, der Handwerksmeister und der Arbeiter, auf den ersten Blick unvereinbar scheinen. Jeder dieser Factoren wird wohl etwa- von seinen Forderungen ablassc» und in der Pflicht für da- Gemeinsame Sclbstver- läugnung über, müssen. Diese Aufgabe von Sonderwünschcn wird aber nicht allzu schwer fallen, und wenn wir bedenken, in welche weiten Kreise schon da- Bewußtsein der Weiter, bilvung der VerusSgenossenschast gedrungen ist, so dürste die Zeit der definitiven Bildung nicht mehr allzu fern sein. AlS ein Zeichen, wie lebhaslcS Interesse der Gedanke in Handwcrkcr- kreisen findet, theilen wir nachstehend die Ansichten eine- Hand» werkSmcistcrS mit. Derselbe schreibt unö: „In der letzte» Session tcS deutschen Reichstage- fanden die Bestrebungen der zünstlerisch gesinnten Handwerker durch einzelne politische Parteien Unterstützung, welche im Anträge „Ackermann" offenen Ausdruck saud und unverhohlen als erste Etappe zum IunungSzwang hingcstellt wurde. Wen» die Versuche einzelner BerusSstände, sich durch Unter stützungen politischer Parteien im Wege der Gesetzgebung. Vorlhcile zu verschaffen, auch ihre Berechtigung haben, jo muß doch zunächst innerhalb des betreffenden BcrusSstandeS selbst Klarheit Uber die zu erstrebenden Ziele herrschen, wenn anders die Bestrebung nicht in Parteigetricbe auSarten soll, wodurch wohl der Unterstützung leihenden politischen Partei Wahlvorlheil, nicht aber dem BerusSstände selbst Nutzen er- wachsen kann. In Betreff der Handwerkersrage, soweit nun solche die InnungSfrage berührt, Herrschi jedoch keineswegs eine wünschenSwerthe Klarheit weder im Kreise der Handwerker selbst, noch im Kreise der Allgemeinheit, um über die Ziele der Organisationen oder über obligatorische Einführung der .Innung" in gesetzgeberischer Hinsicht feste Beschlüsse fassen zu können. Wen» auch der Handwerkerstand, wie alle Welt, sich Wohl einig darin ist, daß der vollständigen Zerrissenheit nnd Zer stückelung des Handwerks, wie solche durch die ihrer Zeit heilsam wirkende Gcwerbefrciheit hervorgerufen ist, nolh- wcndigerwcise ein Halt und eine Aenderung im Wege der Zusammenfassung folgen muß, wenn anders da- Handwerk ferner noch zum Wohle der Allgemeinheit gedeihlich wirken soll, so ist sich jedoch weder der Handwerkerstand selbst, noch die Mehrheit der Allgemeinheit einig oder klar darüber: „daß diese Zusammenfassung nicht mehr wie früher in einer allen Gewerken gemeinsamen Form geschehen kann". — weil nicht mehr wie früher alle Gewerke, auf gleichen Arbeits verhältnissen fußend, Befriedigung in der Neuorganisation suchen. Weil die Bedürfnisse der verschiedenen Gewerke ganz verschiedenartige geworden sind» fo sind zu deren Befriedigung auch verschiedenartige Formen der sachlichen Organisation nöthig; eS würde mithin die obligatorische Einführung irgend einer bestimmten Form immer nur die Bedürfnisse ernzelner Gewerke, im günstigsten Fall nur einzelne gemeinsame Bedürfnisse vieler Gewerke befriedigen können. Es wird viel zu sehr übersehen, daß der Handwerkerstand nicht mehr wie früher seinen Abschluß im »Meister- findet und daß die StandeS-Zugchörigkeit weder nach oben, noch nach unten eine so feste Grenze ousweist als früher, um au Grund derselben für die Glieder de- Standes bindende Ein richtungen treffen zu können, ohne daß ein beliebige- Ueber- schreilcn von Einzelnen verhindert werden kann. Es wird ferner viel zu sehr übersehen, daß die Industrie, welche der Handfertigkeit des Handwerkers überhobc» und welche die comnicrzielle Thätigkeit deS Kaufmann- und de? CapitalS als Grundlage besitzt, sich neben der In dustrie, für welche die Handfertigkeit de- Handwerkers niit und ohne technische und motorische Beihilfe die nolh- wcudige Grundlage bildet, mehr und mehr auSgrdebnt hat. und daß da- hierdurch hervorgerusene System der ArbeitS- theilung sich auch dem erweiterten HandwerkSgcbict mittbeilt. Dieses herrschende und sich mehr und mehr auSbreitcnde System muß dem engeren Gebiet de- „Meister-" »othwen- digerweise erdrückende Evncnrrcnz bereiten; soll daher eine Besserung durchgcsuhrt werden, so muß der Begriff de» Handwerks überhaupt erweitert und eine sachliche Organisa tion für den ganzen Berus geschaffen werden, eine Organi sation, welche jeden arbeitsgleichcn Betrieb in sich ausuimmt. Nicht »die Innung" der Handwcrkomeister, sondern die »BerusSgenossenschast-, die Zusammenfassung aller maschinellen und bandwcrklichen Betriebe, ist der änbegris der StandeSinteressenvertretuug. In die Form der Innung, welch letztere zur Wahrnehmung der Interessen der kleinen oder mittleren Handwerksmeister geeignet ist, läßt sich nicht daS ganze gewerbliche Arbeits gebiet. in welchem gelernte Handwerker unentbehrlicherweiic arbeiten, zwängen. Tie Innung kann daher niemals für alle Berufs- oder StandcSgenossen bindende Anordnungen trcfscn. Indem die Innung einen Theil der Unternehmer innerhalb einer Industrie isolirt. hindert dieselbe die Verständigung und Vermischung verwandter BerusSgcnossen. verschließt sogar dem stärkeren Thcii derselbe», dem akademisch gebildeten Techniker, den Zugang, zeigt sich diesem gegenüber als Eon- current, anstatt alS Verbündeter und ebnet hierdurch die Wege dem Kaufmann und de», Capital, um sich deS werth- vollsten TheileS der Industrie mehr und mehr bemächtigen ru können, und erschwert dadurch, da daS Handwerk technisch sortschreitet, dem Handwerker daS U»ternch»>crwcrde», da- Meisterwerden. Aber auch dem akademisch ge bildeten Techniker, dem BernsSgenossen de- Handwerker-, wird hierdurch die Möglichkeit de» Unternehmerwerdens erschwert. Wenn auch die Innung denjenigen Ge. werken, welche, weniger technisch auSgebildet, mehr aus persön liche Handfertigkeit angewiesen, oder auch denjenigen Gewerken, welche trotz Icchnisckaer Hilfsmittel doch nicht zu Groß betrieben geeignet sind, außerordentlich passend ist und dem bineingelegten Zwecke, sich ein« »isolirte Selbstständig keit- zu ermöglichen und zu erhalten, anaepaßt scheint, o ist dock damit keineswegs ein Bcivei» geliefert, daß die Innung auch für die technisch auSgcbildeten. zu Großbetrieben geeigneten Gewerken die passende Form der nothwendigen Znsammensasjung ist. Je mehr technisch fortgeschritten daS einzelne Gewerke ist. je weniger ist dasselbe von einem Ein zelnen. oder auch von einer Mehrheit gleichartig gebildeter Genossen zu übersehen und zu beherrschen. Ter sich empor- arbcitende Handwerksmeister ist in de» Regionen der technisch vervollkommneten Fabrikbctriebe. welche großindustricller Ein richtung bedürfen, nicht »icbr zeit- und zielgemäß alS Unler- nehmer, aber derartige Betriebe dürfen wir nicht „alS außer der Region de» Handwerks" betrachten. Der »Unternehmer" bestehe nicht ans einem nur praktisch zelernten Handwerksmeister, sondern au» einer au- den ver. chiedencn BerufSgenossen zusammen gesetzten Mehrheit, welche >ie Gewähr in sich hat: „das Gebiet voll und ganz über- chancn zu können-. Ist daher die obligatorische Einführung der Innung anscheinend der richtige Weg, um den erst erwähnten Gewerken zum Borlheil zu gereichen, so ist jedoch die zwaugsweise Einführung nur ein Nachtbeil für die letzteren Gewerke! WaS kann aber im anderen Fall die zwangsweise Ein- sührung der Innung den ersteren Gewerken Helsen, wenn eS jedem Unternebmer frei steht, durch die Erwählung einer anderen Form. z. B. Fabrik oder Genossenschaft, sich doch dem Zwange der Innung zu entziehen, trotzdem der Unternehmer gelernter Handwerker ist? oder soll etwa dem Handwerker verboten sein, was dem Ingenieur, dem Kauf mann und dem Capital erlaubt ist? Kann eS dem klein gewerblichen Handwerksmeister etwa- Helsen, wenn jeder Handwerksmeister zwar der Innung angehört, aber der Techniker, sder Kaufmann und da» Capital außerhalb der selben gleichartige Concurrenzbctricbe cinzurichten da- Neckt hat? WaS Hilst eS dem Handwerkerstand, wenn durch die zwangsweise Einführung der Innung zwar daS sogenannte Psuscherthum beseitigt, ater die Großbetriebe deS Capitaliö- muS ihm in seinem Gebiete stetig vermehrte Cvncurrcnz bereiten? Selbst für den Fall: daß eS keine» Handwerks meister außerhalb der Innung gäbe, und selbst für den Fall, daß die Innungen alle ohne Ausnahme sich zu Provinzial, oder Landesverbänden zusammen thätcn, wäre damit auch nur ein Schritt erreicht, um die Concurrcnz, nm daS Untcr- nehmerwerden im Gebiete de« Handwerks dem Kaufmann und dem Capital streitig zu machen? Vorausgesetzt, wir bleiben aus dem vernünftigen Wege, die» letztere nicht im Wege der Gesetzgebung — vulgo Beschränkung — sondern aus dem Wege der freien Concurrenz. aus dem Wege der Orgaui- sation unter staatlichem Schutz, «reichen zu wollen. ES wird daher auch im HandwerkSgcbiet nur diejenige Organisation auf allgemeine Einführung rechnen dürfen, welche für den zu verdrängenden kaufmännischen oder capita- listischen Unternehmer einen passende» Ersatz bietet. Hierzu ist aber die Innung keineswegs geeignet und daher ihre obli gatorische Einführung nicht zu erstreben. Was liegt der großen Anzahl Fabrikgesellcn, welche doch in ihrer Fertigkeit, Würde und sonstigen Beziehungen dem klcingcwerblichc» Meister nahe stehen, ihn in vielen Fällen erreichen und oft überragen, an der Frage, wnS dem Klein gewerbe zum Vortheil gereicht? Für ihn schasst die Innung absolut Nicht-, und dock ist derselbe ebenso gut Handwerker als der JnnungSmeister. WaS nutzt dem akademisch gebil deten Techniker die Innung? Nichts — und doch ist der selbe Berussaenosse deS Handwerkers und sucht aus demselben Gebiet sein Fortkommen. Die vollste Durchführung „der Innung- bleibt ein Schlag inS Wasser, wenn dieselbe nicht, bei den technisch wenig auS- gebildeten Gewerken die Innungen zu größere» Provinzial- oder Landesverbänden vereinigt, eine Unterlage abgicbt, um geeigneten Fall- zur BerusSgenossenschast oder auch Productiv» gencsfenschast übergehen zu können, satt- die fortschreitende Technik oder der Concurreuzmarkt ein- oder daS Andere erfordert. Ebenbürtig kann diese Concurrenz nur werden, wenn derselben die zum Siege führenden geistigen wie materiellen Kräfte ebenso zu Gebote stehen, wie diese den kapitalistischen Betrieben zu Diensten stehen, und beide Be dingungen zu erfüllen, ist „die berusSgenossensckaftliche Producliv-Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht- unter allen Umständen eher im Stande als »die Innung". Die BerusSgenossenschast, vorläufig zu humanen Zwecken gebildet, giebt un» einen Wegweiser, wie sich zum Wohle de- Einzelnen wie der Gesammtheit die einzelnen Industrien zusammen zu finden habe», und für de» Hand werkerstand insbesondere wird die BerusSgenossenschast den Anfang der zu bildenden „berusSgenossenschastlichcn Prokncliv- Genossenschastcn mit beschränkter Haftpflicht" abgeben. Je eher und ze besser der ersteren Ausbau beendet, je eher und je leichter wird sich der Ausbau der letzteren vollziehen. Wenn daher der Handwerker, selbstständiger wie unsclbst- ständer, derjenigen Partei seine Stimme bei der nächsten Ncichölagswahl giebt, welcher den Nesormpläiien de» deutschen Reichskanzler- zustimmt, so handelt derselbe im eigenen In teresse, ohne gegen da« Interesse der Allgemeinheit in irgend einer Weise zu verstoßen, da der Fürst-Reichskanzler „die Productivgenoffenschast mit beschränkter Haftpflicht" als ein weiteres Ziclobjcct der Reform wiederholt bezeichnet hat." Wir haben daS Schreiben, abgesehen von einigen noth- wcndigen. den Sinn nickt beeinträchtigenden Acnderungen, abgetruckt, wie eS uns zugekommen ist. Mit dem ersten Theil desselben sind wir vollständig einverstanden, wir haben ja de» Standpunct immer vertreten. WaS den zweiten Theil deS Schreibens, die thcilweise Umbildung der BcrusSgcnossen- schast in eine Produclivgeiivssenschast, anlangt, so erscheint unS dleser.Gcdanke noch nickt spruchreif. Es ist möglich, daß eine solche Prodnclivgeiiosscnschast sich auS einem Theil der BerusSgcnosseiischist bilde» kann, allein eS kommt al-dann ganz auf die politische Anschauung deS Volke» an, denn die Schlußfolgerung jene» Gedanken« ist die Prcductivgenossenschast überhaupt, ohne Capital im landläufigen Sinne, sondern von StaatSwegen. Ehe aber da- deutsche Volk vor diese Frage gestellt wird, vollziehen sich noch andere Wandlungen und treten audere Factoren, wie hente schon der Colonialbcsitz, aus, welche in Berechnung zu ziehen sind und daher heute eine DiScussion jene» Gedanken» nicht erlauben. WaS von der Weiterbildung der BerusSgenossenschast heute gefordert werden kann, da» ist Hebung deS Gewerbe- und die Anbahnung der Versöhnung der Gegensätze innerhalb de-- selben. von den Kieler Flottenmanövern. i. ** Kiel» 7. Seplember. L..00I c- scheint, daß hier v»u der „Sommerfrische' kaum noch etwas mclr als die Frische übrig gebliebeu ist, sintemalen unsere Ueberschrist in ihrem Dalum schon jene» bedeutungsvoll« „r" zeig», das zwar in der Seele de- verfolgten und gehetzte» Krebse» die erste Hoffnung aus die Zeit eoieS weniger bedrohten, stillen und friedliche» Daseins erweckt, aber dasür mit de» Hasen und Reb hühner» zugleich überall die Badewelt mit einer desto aussichts loseren Gewißheit von dem Ende einer schön grnossrnen Zeit rrsüllt, so hiesie es doch sür Kieler Badegäste »ach Nom gereist zu sein und vor seinen Thoren Kehrt gemacht zu haben, wollte» sie jetzt vom Strand der Kieler Bucht sich mit zugeknöpften Kragen v»r dem Herbstfturm und Regen nach Hause retten. Kiel steht de« kannlüch in dem Ruse, «in beliebtes Bad zu sein. Ob- wohl es hier weder Molken, noch Brunnen, noch irgend welche Quelle», noch selbst einen Wellenschlag giebt, so hat Kiel nun ein mal diese- Ansehen, und die Besitzer der umliegenden „Badehotels" und Strandvillen stehen sich gut dabei. In Wirklichkeit liegen die Verhältnisse so, daß die zahlreichen Gäste weniger durch da- Seebad in der Kieler Bucht, als vielmehr durch das Flottenleben aus derselben angelockt tverden. Weil eS nun aber zu drn Gepflogenheiten unserer Kriegsschiffe gehört, gerade zur besten stell der Saison „Danips aus!" zu mache» und drn Hasen in Einlörmigkeit und Leere zurück- »laffcn und erst zum Herbste wieder aus allen Theilen der Merre mit großen, Gepränge zu ihm zurückzi,kehre», so muß eS jedenfalls ein hübscher patriotischer Sin» sei», der die hiesige» Badegäste so standhast trotz aller Eiiltäiischliiigcn und ungeachtet des in Strömen sich herablassenden HerbsthmiinelS ausharren läßt. In diesem Jahre nun scheint die Auziehuiigskrast der Marine »gar »och größer als ln den Vorjahren zu sein. Tenn nicht nur, daß die alte» Badegäste in Vollständigkeit zurückgeblieben sind, es wollen Soiidcrzilge morgen auch noch eine neue Fluth von Schau lustigen an den Strand unserer Ser spülen. Aber auch die Bevöl kerung der Stadt scheint nach dem Grundsatz: man muß die Feste eiern, wie sie fallen, für die morgen bevorstehende» großen Flotten manöver einen regen Sinn erübrigt zu haben. In Düsternbrook, der Villenvorstadt von Kiel, war heule schon ein buntes Gedränge, und unter den im Weststuri» fest »»iklaninierte» Negeiischiriuen zauberte man sich aus der Platte von Bellevue die schönsten Bilder vor daS Auge, die, weil sie aus morgen sestgesetzl, in Wirklichkeit deshalb erst übermorgen aus der Bucht in Scene gehe» werden. Aus jeden Fremde» wird unser »ricgshasen in vielen Be ziehungen einen sehr interessanten Eindruck mache»; denn aus dem kleinen nicht bedeutenden Heiseuplatz ist im Lause eines Jahr- zehnls das stailliche mit weiten Anlagen sich auSdehnende Bollwerk nnsercr Seemacht geworden, und dieser Bedeutung sich bewußt hallend hat auch die Entwickelung der Stadl gleichen Schrill gehalten in der Ausstattung und Verschönerung ihres äußeren Gewandes. Nament lich jenes „Düsternbrook" ist eine Zierde geworden, wie eine solche weite keine andere norddeutsche Stadt besitzt. Das östliche Uier hat ich im Gegensatz z» diesem malerischen via ä via noch ganz in dem von der Natur ihm anerschaffenen Kleide erhallen. Statt der Gondrln und Liislkulter, die unter den Laubkronen de- andere» Users vor de» Terrassen der Bille» und Bäder zu den Klängen der Badecapellen ihren Eorso halten, ziehen sich hier schleppende» Ganges nur die schweren Fischerboote durch das Wasser, und die Gelände des Strandes alhinen stall Vergnügen »nd Welllust nur daS Clill» lrben einsam liegender Fischeihäuse» aus. Gegenüber der Stadt, an dein inneren Hasentheil. haben sich die Marineanlagen zu einem großen Halbkreis vervollständigt. Ein Blick von den Userhöhen herab läßt die weilen Grenze» übersehen, innerhalb welcher da- wohlgcgliederte Suslein aller Anlage» deS inneren KriegshasenS, ihre Ilisanimengehörigkell und Verbindung unter einander viel deutlicher hervortrelen, als man es bei der großen Ausdehnung der Usercoiiloure» erwarten möchte. Und die Peripcclive wirkt um so anziehender, als man im Hnileigrunde des Hafens unbehindert auch die mächtigen und breite» Fiiiidaiueiite liochemporstrebender Arsenale und Stationsgebäude der Marine z» Seite» der breiten dem Hase» geöffneten Bassins der kaiserliche» Werst übersehen kann und hier die Aus .aagspuncte sür de» ledhasien Bcrkehr erkennt, der sich über die ganze Bucht hinaus bis zu dem Kranze der Fortificatione» erstreckt. Völlig verändernd und lebengebend Hai die Werst tn ihrer nächsten Umgebung gewirkt. Wo früher brach liegende Ackerstrecken sich ausdchnten, da hat sich jetzt eine mehr- tausendköpfige Gemeinde, aus dem Personal der Werst bestehend, niedergelassen, und aus ihrer Milte heraus «hebt schon eine Kirche ihre Warte. Freilich noch ziemlich lodt sicht diese Wcrslstadl ans; sehr zierliche und hübsche Behauiungen sind cs nicht, d e sich z» Seite» der Straßen erheben, durch welche man täglich feste» Schritts daS Heer der Arbeiter eilen sehe» kann. Auch landschaU- kche Schönheiten schmücke» diese große Arbeüercolonic nicht; denn einige Anlagen, Teppichbcete und blühende Slräuchecchen, die sich an den WcrstrayonS schüchtern hiiiziehcn, sind die einzigen Broiäi»- leln ersehnter Poesie, die sich hier inniiite» Io vielen Realismus dem lechzenden Auge darbictcn. Aber im Allgemeinen vervollständigt ich Kiel auch nach dieser Seite sei er Aenßcrlichkeit zu einem au- rmllhigcn Platze. N. " Kiel, 8. Seplember. Für eine Marine, wie die nnsrige, welcher nicht die Ausgabe zusallen würde, planmäßig de» Kamps an fremde Küsten zu tragen, haben gut verthcidigte Krieg-Häfen einen besonder- großen Werth; denn nicht nur, daß dirsrlbe» hinter ihren Verllieidigungsmitteln den gesammte» übrigen Küstenschutz centralisirrn, londern sie bilden auch eine gesicherte Basis sür alle ausgreifenden Aktionen der Geschwader, die trotz aller Blvkad« durch sie erst eine srrie Bewegniig behalten können. Da- Personal der Flotte, welches den spccifnchei» Berus der Küsteuvertheidigung hat und daher auch niemals zur Be satzung der Schiffe herangezogen wird, ist die Matrosen-Artillerie, eine ungeachtet ihrer iiialrosenmäßigen Unisorinirung ans der Land bevölkerung sich ergänzende Marinclruvpe. die von Tecossiciere» be fehligt wird und als Waffen die Küstenartillerie und Seemiiien hat. Aus der Ostsecstaiiou ist sie daher auch die Besatzung der Hasensorts beider User. Tie Scemmr» sind in der Arini- rung der Häsen eine nothwendige Ergänzung sür die Artillerie, wie »nigekehrt zur wirktamen Berlheidigimg eine- Halens die Minensperre» allein auch nicht genügen würde». Letztere müssen vielmehr durch ausgiebige- Artillcriescuer der HasensortS geschützt werden, weil sonst der Feind jedenfalls bemüht sei» würde, die Sperre ausznhcbcn. Andererseits würden auch Forts allein einen enlschlossencn Eommandanlen einer feindlichen Blokadefloile durchaus nicht abhalten, eine Hasenenge zu soiene», wenn dieselbe »ich: mit Minen besät wäre. Hieraus folgt also, daß Artillerie nnd Minen zwei sich gegenseitig ergänzende Waffe» sür die Hasen- »nd küstenvcr- lheidigung sind. Rebe» diesen Waffen »ritt bei den diesmal,gen Hase»- verlheidiguiigsinanüver» zur Has.mverthcid'guna als bewegliches Element eine Aussallsslotte, aus der „Hansa", der „Freya', den, „Adler", dem „Blücher" und einer Torpedobooissloiille bestehend. Die MalroseN'Artillerie ist zur Bebieiiung aller Kustenwerke der Bucht mit ihren eigenen Reserven und außerdem mit den Comvagni m drs Seebataillons und der II Wcrst-Divisio» verstärk! worden, chme Postenkette, die gestern schon vom Adiniralitätsches inipicirt worden ist, hat als Wachtcordon das ganze Uierterrain zu beiden Seiten der Einfahrt bi- zur Meeresküste abgrichlvssen. Ans Bülk, Ivo d>c äußerste Küstenwacht etablirt ist, befindet sich die Hauplkuslen- beobachtangsstation. Die Leitung der V rtheidigung likgt in den Händen des Contre-Adinirals von Blanc, der sich mit dem ganzen Stabe aus dem westlichen User ans Fort „Falkensteiu" befindet, von wo aus auch der Thes der Admiralitäl, Herr v Eaprivi, der Hasensorcirung beiwohnen wird. Zur Veriiärknng der Ver- theidungskräste und besonder- zur Besetzung de- ganzen Küsten- terrains, wo der Feind «ine heimliche Landung versuch:»» könnte, ist heute eine Insanteriebrigade de- II. Armeccorpi mit Eztrazügci» Hierselbst eiagetroffen. Die Regimenter dieser Brigade werde» mit dem ganzen Train die Quartiere in den zu Seite» der Buchtmündung belegenen Ortschasten beziehen, soweit sich die hier errichteten Frldbaracken als nicht hinreichend erweisen. In den FestungShösen aller Fort- sind Verbandplätze etablirt und Lazarethe «richtet. Nus den Jortisicationswage» unter den Gelände» der User bewege» sich von einem Fort zum anderen zur Stunde uoaushörliche Transporte von Mimitioiis- und Proviantvorrälhen, und aus der Bucht schaufelt ein Tainpser nach dem anderen keuchend bi- zum kentern gestillte Truppe».Pontons der Biißknrbcde zu. Aus See kreuzt recognoseirend die Panzer- corvetie „Hansa" mit der Eorvette „Freua", welche gestern aus Westindier» zurückgekehrt ist, den Hcimaihshaseu aber noch nicht ge sehen hat. Man erwartet zur Dunkelheit de» „Feind in Sich»' »nd »nit dem Generalmarsch einen ersten Gewaltangriff der vei stärkten drei Schiffsvivisioneu de» Panzcrgeschwaders. Die Passage der Schisse durch dr» B«U ist schon zur Morgenstunde signalisirt werden. Lachsen. --- Leipzig, S. September. I,u Monat August wurde die Sanitätswache veS SainarilervereinS von 7l Personen. 53 Mal vor unp 18 Mal nach Mitternacht um Ulfe angegangen. Hiervon wohnten >8 in der inner«! Stadt, >ü i» der Sud-, 6 i» der Ost-, lg in der Nord-, lg i» der Westvorstadl und 8 auSwärlS. l Person wurde nicht behandelt. Bon den übrige» 54 Erwachsenen und 16 Kindern wurden 22 wegen innerer und 47 wegen äußerer plötzlicher Erkrankungen. ,n 42 Fällen aus der Wache selbst, in 27 Fullen in den Privalwohnnngen behandelt. Außerdem kam eine Entbindung vor. — Die inneren Krankheiten bestanden in Diphtherie l. Gelenkrheumatismus l. MiiökelrheumatiSimiö l, Lungeiiblutung l. Vlutung a»S anderen Organen t.Rachen- kalarrh 1. acuter Magenkatarrh 2. acuter Darnikatarrh 4. Brechdurchfall 4. Kolik 2. Bleikolik l, Krämpfe iin KiiideS- alter l. Geistesstörung l. hysterische Krämpfe l. Von den chirurgisch Behandelten hatten Onelschungen der Weicktheile 3, Berftanchungen der Gelenke 3, Verrenkung der Schulter 1. de- Ellenbogen- 1. Knochenbruch de- Ober- chenkelS und de- Unterkiefer- (infolge Sturze- von einem »iedrigen Dach) l erlitte». Be» 1 Person wurde die Repo- "ilion eines eingeklemmten LeistenbruchcS gemacht. Wunden am Kcps und Gesicht hatten sich 9, au den Hände» urd Finger» (darunter eine Schlagaderblntiing) 16, am Unter- chenkel l und am R»»ips l zugczogc», letztere durch einen Slick» in die Brust. Eine!» Herrn war beim Kegelschieben ei» großer Spillcr unter den Fingernagel gedrungen; 2 litten a» Absceß und 2 an L>n»phgesäße»kziliit»»g; l halte sich eine Eontnsio» eine» Gelenke-, I eine Eeiilnsion eines AngcS und l Frau eine Verbrennung mit Earbolsäure zngezege»; 3 hatten heilig- Zähuschmerzen. ' * Möckern, 9. September. An» gestrigen ZiehungStage der königl. sächsischen LandeSlottcrie siel der erste Gewinn von 56.000 in die Evllecte vo» H. L. Waitzmann hier. * Grimma, 8. September. „DaS war ein schöner Tag!" So mußten alle Diejenige» sprechen, welche Freilag, den 5. Seplember, in unserer Nachbarstadt Trebsen Zeuge der Jubelfeier treuer Lehrerwirlsamkcil sein konnte». Waren an» genannte» Tage doch 25 Jahre verflossen, daß der jetzige Eantvr nnd l. Lebrer Albert SchcUenberg in das Amt eine- ständigen Lehrer- daselbst eingeiviesen worden war. Tic hingebende Treue, mit welcher der Jubilar sein Amt vcrwalteie, die Anspruchslosigkeit und Biederkeit deS i» vicl- acher Bcziebung treu verdiente» Lehrers um Schule und Gemeinde gaben den dankbare» Bürgern der Stadt hin reichend Veranlasi.ing, dieses Jubiläum überaus festlich zu begehen. Viele Wochen vorher waren Vorbereitungen dazu getroffen worden, die namenllich die Herren k. Eonraki nnd Bürgermeister Müller in aller Stille geführt und geleitet hatten. Diese Herren setzte» sich mit den verschiedene» Evr- wrationen der Stadt unv de» Nachbarcolleg«» tcS Jubilar in Verbindung und fanden denn auch überall bcrcilivilligflc Thciliiahmc. *Stollberg (Erzgebirge), 8. September. Do» Milte diese» Monats ab wird zwischen dem benachbarte» Mitlelkors u»d nnsercr Stadt ein Fernsprecher in Betrieb gesetzt. — Laut einer Bekanntmachung im hiesigen „Anzeiger" wird nächsten Mittwoch Abend in einer zu diesem Zwecke rinbe- ruscnen Wählerversammlung der bekannte Cocialislcn- ührer Liebknecht über die kommende» Neichstagoivahlen und die Socialresori» deS Fürsten Biöinarck spreche» Unser, der 19. NeickSIagSwahlkreiS, ist bekanntlich Liebknecht'« Stammsitz. Nur bei der letzten ReichsIagSwabl gelang eS, de» Wahlkreis Liebnecht zu entreiße», indem damals der con- ervalive Rittergutsbesitzer Ebert aus Leubnitz bei Zwickau mit erdrückender Majorität über Liebknecht siegle. Liebknecht dürste entschlossen sein. Alles daran zu setzen, seine» allen Wahlkreis sich zurückzuerobcr». Die OrdnungSparleie» wird er wieder gefchlosse» gegen sich habe», da dieselben sich bcreilö aus die Wiederwahl Herrn Ebcrt'S gecinigl haben, der auch sich bereit erklärt hat, daS Mandat wieder zu übernehmen. ** Meißen, 8. September. Die Versammlung deutscher GescbicbtS- und Altert hum-forscher in der Aula der prächtig mit Fahnen und Ranke» geschmückten Fürslcnschule nahm heilte früh 9 Uhr ihre» Anfang. Anits- bnuptma»» vv» Besse überbrachte den Willkommcngruß der Negierung, Bürgermeister Hirschberg denjenigen der Stadt und erster« überreichte zugleich als Andenken die ersten bisher erschienenen Hcste de- aus Staatskosten herauSgegebenen Werkes: Die Kunst- »nd Baudenkmale de- Königreich- Sachse». Vr. Grotesend als Vicevorsitzender dankte sür -die Bewillkommnung unk erwähnte, man sei gern hierher ge kommen. sei dock vor 32 Jahren durch den Prinzen Johann »» Dresden der Grund gelegt worden zu der Vereinigung der GeschichlS- und Attertk»»,-vereine »n D-utschland. Kurz nach 12 Ukr tras König Albert und Prinz Georg mit ihren Adjutanten, mit dem E»>liiSmii»istcr De. p. Gerber, und dem Direktor deSStaatsarchivs GcheiiiiratliDr. Hasse in derAula ein. nachdem unten im Hose ehrsurchlsvolle Begrüßung der er lauchten Fürsten durch de» Büigeniieistcr slattgesu'ikcn hatte. Brausende Hochrufe empsingen sie in der Aula Beide waren in voller Paradeuniform. König Albert trug die MarschallS- cpauletteii und, ebenso wie Prinz G org, vollen OrdcnS- schiiinck Die hoben Herren wobnle» den» Vorträge deS Professor- Iw. Flalbe bei über „die älteste erkennbare Geschichte deS Meißner Lande-", dessen Qniiilessenz in Folgendem be stand Die Mark Meißen war zur Nömcrzeit noch Urwald, der sich bis >» die Gegend der heutige» Städte Wurzen. Mügeln, Riesa erstreckte. Kein Römer bat diesen Ga» be- Ir ten, auch von der Völkerwanderung blieb er nnberührl. Die ersten Ansiedelnnge» rührte» von de» Slawen ber. Tie eigentliche Geschichte beginnt erst »nit deren Vertreibung durch die Deutsche» und die Grundung der Burg zu Meißen durch Heinrich I. In geistreicher unv sich «voller Weise baute Redner seine Gedanke» ans »nd schus a»S fast lauter Negative» doch ein ganz accepIableS positives Resultat. Nach den, Vortrag verweilte der König nnd Prinz Georg noch längere Zeit in der Aula, sich huldvoll mit verschiedene» Personen »intcr- hallcnv. Dann sichre» sie »ach dem Babichosc zurück, wo König Albcrl noch ein GlaS Meißner Fclsenkellcr annaln», kaS »hm Restaurateur Dingelstedt crcdcntte. 2 Uhr 26 Min. dampfte der Königözug wieder »ach Dresden ab. Nack- niiltagS '/,4 Ube begann daS Festbankett in der „Sonne" und morgen früh wird ein großes Frühstück i» den Krenz- gängen deS allen FranziSkanerkloslerS abgehalten. Meißen und seine Frühstücke haben Rus und sollen morgen ver schiedene intcressaiite Ueberraschungen bevorstehen. Nähere» darüber, sowie über de» ferneren Verlaus deS Eongresse- valcrläntischi« Geschichtsforscher im nächste» Bericht. Bautzen, 7. September, lieber einen im Lause der vergangenen Woche i» nächster Nähe hiesiger Stadt verübten Acl der Rohheit ist Folgendes zu berichten: Der NahrnngS- besitzer Iannasch a»S Kleinsörstchc» wollte sich spät Abend« von hier auS »ach Hanse begeben. Zuletzt kehrte derselbe im Gastlwsc zu den „Drei Linden" ei», wo er mit einige» Gasten in Wortwechsel gerathen sei» soll. Am andern Morgen wurde Iannasch von einein die Straße fahrenden Fleischer »»weit deS RiichbosS zum heiligen Geist »nit gebrochenem Arm, mehreren Messerstichen »in Kopse, Halse nnd Armen bcsiiiuttng.loü anjgcsnnden. Iannasch, dessen Zustand jetzt >
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