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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188512061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-12
- Tag1885-12-06
- Monat1885-12
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1885
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Inserate ögejpaltene Petitzelle 20 Pf. «rohere Lcdristea lau» uui. Pre.Sverzelchuiß. Tabellarischer». Zssferniatz nach höherm Tarif. Kerlamen uuter dem RedaetionSftrlch di«4geloalt. Zeile 50 Ps.. vor deu Fam>li,nnachrtchte» di« ögejpalteue Zeile 40 Pf. Inserate stuv stet» au die Expettttan za ieudeu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xraounwenunio oder durch Post- Nachnahme. 70. Jahrgang. Amütcher Thetl. VekMNlNNGWD» Aus di« für das Jahr 1885 sestzu setzend« Dividende der UeichSvankantheile wird vom IL. d. Mt«, ab eine zweite halbjährlich« Abschlag»zahlung von zwei «nd «in viert«! Procent od«ic 07 ALock AG P^»1ff< skr v«u Dividendenschrin Nr. 14 bei der Rrlchlbankhauptcasse zu Berlin, bei de» Reichrbaukhauptstelle« in Breme«. Bre«lau, Cvla, Danzig, Dortmund. Frankfurt a. M, Hamburg. Hannover. Königsberg i. Pr.. Leipzig. Magdeburg, Mann heim, München, Posen, Stettin, Stroßburg t. E. und Stutt- gart. bei den Reichobaukstellen i« Aach«. Nugoburg, Bielefeld, Braunschweig. Brombera. Cassel. Chemnitz, Lobte»,. Cottbu». Crrseld, Dre«den. Düsseldorf, Elberfeld, Elbing. Emden. Erfurt. Men. tzlen-durg. Franksurt a. O-, Gera, Gleiwitz. Glogau. Görlitz, Graudenz, Halle a. S., Karlsruhe, Siel. LandSberga. W.. Liegnitz. Lübeck. Mainz, Memel. Metz, Minden. Mülhausen i. E.. Münster, Nordhausen. Nürnberg, Osnabrück, Siegen, Gtolp, Stralsund, Thorn, Tilsit, bei den KeichSbank-Eommandlten in EvSlin und Insterburg, sowie bei den Neichsbanknebenstellen in Bochum, Darmstadt, DuiS- bura, Heilbraun und Wiesbaden erfolge». Berlin, den 1. December 1885. D»» M»lch»r«»ßl«r In Bettretung d. Boetticher. Vekauntmuchnug. Hierdurch werde» die von uns mit Zustimmung der Herren Stadtverordnete« beschlossenen und von dem König lichen Ministerium de» Inner« bestätigten Waupeersehrist»« für den im nördlichen Bebauechutplan» für di« Stadt Leipzig enthaltenen Baublock zwischen demKöuigl. StaatSghmnasium, der Pfafsendorfer, Uork- u«d LoMraße de» Parcelliruug«- plane« Nr. vom 7. Oktober I^J in Folgendem unter Hinweis darauf amtlich lmrkündiat, hgtzbeieichueter Plan, in welchem da« detr. Bauareal rotb amnWckt Ist, bei unserer Tiesdauverwaltuua (Nathhan«, ll MaM Zimmer Nr. 14) zu Sedermauu» Etnstcht »Itttzöt» D« na ausliege« wird. Leipzig, den ^ für die Bebau«»« b» m, »Srdlichr» Bebauungsplan« für die Stadt Leimig enthaltene» Baublock« zwischen dem »önigl. StaatSgqmnaslum. der Pfassendorser, Dort, »nd Löhrstraß« de« ParcellirungSplaneS 8383 Stlkeelkcht Ahmi» »er Ltedlirrerttutt» ^ Mttt»»ch,tz«>ch. Derember I88S, Atzend« B/,Vtzr, t« Soerle der I. Bürgersctzalr. Tagesordnung: I. Antrag de« Finanz- und VerfasslingSauSschuffe« auf Diedereinsühniug indirrcter Gemein deabaaben. II. Bericht de« Finanzausschüsse« über die Vorlage, bei,. Uederuahm« von Kostümen und Gegenständen für den Lheatersundu«. m. Bericht de« Bau-, Oekonomie» und Finanzausschusses über «in Abkommen mit Herrn Geheimen Legationl- rath vr. Keil wegen Fortführung der Löhrstraße «ud Bertzrriterung der Promenadenringstraße, sowie Ber» kauf d^ Tauchnitz'schcn Grundstücks. Unter Bezugnahme aus die Verordnung de» königliche» Ministerium« de« Innern ,u Dresden, vom 24. October 1M4. fordern wir die den Hufbeschlag in hiesiger Stadt ausüben den Schmiede, welch« sich einer der in tz. 1 der zur Aus führung de« Gesetze» dom lk. April 1884, die gewerbmätzig« Ausübung des Husdeschlag- betreffend, unter dem l7. Aprtl desselben Jahre« erlassenen Verordnung gedachten Prüfungen seit 1. December vorigen Jahre» unterworfen haben, hier durch auf, un« schleunigst gnzuzeigen, ob sie al« geprüft« Husdeschlagmeister Diplom erhalten haben, oder von der landstäodischen Commission in der Oberlausitz prämiirt worden sind, damit Namea und Wohnort öffentlich bekannt gemacht werden können. Di« betreffenden Unterlagen sind im Stadthanse. Obst- markt Nr. S. 2. Etage, Zimmer Nr. NL, einzureichen. Leipzig, den 27. November 1885. Der N«ttz tz«r Stadt Leipzig. ' i. M vr. Georgi. öhlich. Vekanutmachullg. Im Anschluß an unsere Bekanntmachung dom 8. No vember d. I., den dieSjähriae« LtzrtftuearOt betreffend, bringen wir hierdurch zur öffentltchen Kruutniß . daß da« Leaen von rrttttzreter» vor den aus dem Marktplatze an gestellten Etzeistmarktbuden von jetzt ab nicht meh« a stattet wird. Leipzig, de» 4. Deremb«, 1885. Der Vlattz tzer Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hennig. 8 8 ») «) 7) ») tv) ») 10) Vekauntmachuug. Nr. 3678 tz. r. Dem Rathe der Stadt L-wzig Fa^ade» der auf den Bauparzellen behalten. wird die Genehmigung der zu errichtenden Gebäude vor-! s. s. Jede Verkleinerung der einzelnen Bauparcelle» ist untersagt. 8- 8. Gewerbliche Anlage» der in 8. 16 der abgeändertea und durch Bekanntmachung vom 1. Juli 1883 anderweit veröffentlichten Gewerbeordnung für da« deutsch« Reich, bez. tu den Bekannt machungen de« Reichskanzler« vom 4. Januar und 24. April 1885 bezeichnet«!, Art, sowie solche, welche sonst durch Entwickelung von Rauch, Ruß oder üble» Gerüche» eine Belästigung für die benach barten Grundstücke herbeiführe», de«gleichen iolch«, deren Betrieb mit sür die Umgebung störendem Geräusch verbunden ist, uui Dampf- leffeianlagen mit Hohen Schornsteinen dürfe» aus den, von gegen- wärtizem Regulativ betroffene» Arealslächea nicht errichtet «erden. 8- 4. Die Bordergebäude an den Straßen haben eine Höhe von 17 bis 18 m bis zur SimSkaate zu erhalte» und au» Parterre «nd drei Etagen zu bestehe»; die Erbauung von Mansardedächera ist nicht gestattet. Die Errichtung von Dachwohnungen an Vorderfronten, sowie die Errichtung von Wohnlagen i« Keller oder Souterrain, ingleichen do» Einbaue» von Werkstätten »nd vrrknusSloeale» in di« Souter rain« ist nicht gestattet. Jedoch ist in jedem Hanse der Einba» einer Dachwohnung mit stehenden Dachfenstern au der Rückfront sür den HanSman» nach- gelassen. Der Winkel de- Dache« darf auch t» diesen, Fall« 4L Grad nicht übersteigen. 8- L, Hosgebäude dürfen ans den Parcellen de« in der Ueberschrts» gedachte» BaublockS nicht errichtet werden, dt« Bordergebäude nur auf dem ebendaselbst bezeichnet«» Plane angegebenen Tiefe Unter Bezugnahme aus unser« Bekanntmachung vom 27. April dieses Jahre» machen wir hierdurch di« Herren Aerzte daraus aufmerksam, daß sie über die im lausenden Jahre auSgesührten Impfungen sür jeden Ort, in welchem sie solche Impsungen vorgrnommen haben, eine besondere Liste nach den Formularen V, Vl und Vll, und zwar in allen Rubriken vollständig ausgefüllt, auszustellen und bi« spätesten« zum 7. Januar 1836 ohne jede weitere Aufforderung an unsere Jmpsexpedition — Stadthau», 2. Etage, Zimmer Nr. 115 — einzurrichen haben, widrigenfalls nach Ablaus diese« Tage« unnachsichtlich gegen Säumige mit der in ß. 15 de« Gesetze» angebrohten, nach Befinden bi- zu 100 an steigenden Geldstrafe vorgegangen werden wird. Leipzig, den 1. December 1885. Der Slath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Fröhlich. VrkannlMchung. Auf Grund der Verordnung de« Königl. Ministerium« de« Innern vom 4. November 1885, die wegen de« Pet- schirsteche»- und de« Stempelschaetden» zu führende polizaliche Aussicht betreffend, wird hierdurch Folgende« zur Kenntniß der Bcthriligten gebracht: 1) Wer sich in hiesiger Stadt mit der Anserliaung don Stewepelu, Siegel«, Stiche«, Platte« oder ^»r«e» der im tz. 360, Nr. 4 de» R.-Str.-G -B. gedachte» .'lrt de- saßt, oder wer den Abdruck solcher Stempel »e., i*r den Drnck von Aor««kare» der im ß. 360, Nr. 5 nannten Art besorgt, hat vor Beginn der Herstellung den mrrzu er forderliche« schriftlichen Auftrag der betreffenden Behörv« beim Unterzeichneten Polizei-Amte vörzuzeigen, mit dem Diesbezüg lichen amtlichen vermerk versehen za lassen und auszu- bewahren. m der, aus vem evenvasew» oezeuyueren Plane angrgttunen Tte>e I mz„ anlertiat Kat kl» über di« und Gestaltung, insbesondere an, den beiden Pareell.n^l und 9 > d ! nur in einem Abstande von 4.0 w von der südlichen R^bar,r«>ze. Zuverlässigkeit de« Besteller« und darüber, daß derselbe dw 8-«. Die Rückseiten der sämmtlichen Gebänd«, sowie die Giebel der I beiden Gebäude aus den Parcellen Nr. 1 und S sind als Fagadeu herzustellen. 8. 7- Für die zu errichtenden Gebände wird die Fluchtlinie und da» Straßenniveau vom Rath alt Baupokizeibehörde vorgeschrieben und sind diefelbea dieser Vorschrift entsprechend anszuführe». Leipzig, den 7. Oktober 188L. Der Rath tzev Stadt Lechzt». Di« Gtutzttzer-pdueteu. vr. Georgi, vr. Schill, (l-, 8 ) Oberbürgermeister. (V. 3.) Borsteher. Wilifch,Ass.! Vorstehende statutarische Bauvorschriften für da« in den selben näher bezeichnet« Bauaraal in der Stadtflur Leipzig sind vom Ministerium de« Innern bestätigt und ist hierüber gegenwärtige« . . Deerst au«aesertigt worden. Dre«d«u, de, 1». November 1885. Mtuistert,« tz,« I»«er«. v. Nostitz-Wallwttz. Münckaer, Vkksnnt«achunz. Wegen GaSrohrlegnngen wird dir Atir«tz,rg,r Straffe von der Brüderstraße l»s zur Vanbosstrnße einschließlich ibrer Kreuzung mi» diesen Straßen von tz^t»»taff, tz»» 7. tz. M. ab aus di» Dauer von etwa lv Taren sür den g«sa««te« Aatzrverffehr gesperrt. Leipzig, am 4. Decrmber 1885. Der Mafftz der Statzt Letpitg. X^Heßler. Kretschn von dem gefertigten Petschaft einen Abdruck zurückzubehalten und in ein darüber zu fützre«de« BuH den Namen, Stand und Aufenthaltsort de« Besteller«, sowie die Zeit der Ablieferung de« Petschaft«, iugleichen, an wen letzter« ge schehen, genau «inzutraaen. 3) Bon keinem Prlvatpetschast dürfen mehr Exemplare angofrrtigt werden, al« von Demjenigen, welcher zur Füh rung berechtigt ist, bestellt worden sind. Jede Zuwiderhandlung gegen vorstehende Vorschriften ist I aus Grund von tz. 360 de« R.-Str.»G.-B. bezw. der ein-! gang« genannten Ministerial-Derordnung mit Geldstrafe bis zu 150 oder Hast (bis zu 6 Wochen) zu ahnden. Leipzig, am 3. December 1885. D«s P»ltzet««t her Stadt Leipzig. Bretschneider. Ndt. Di« Inhaber der al« verloren, vernichtet, oder sonst als abhanden gekommen anqezeigten Pfandscheine Vit. 8. Nr. 87000, 91262, Sl2KZ. vit. 7. Nr. 20,29. 39373, 401i 61785, 63288. 8627 l. 72759, 78371, 90700. 95915, 96592. 9772», 97772, 97773, 98325, Vit. v. Nr. 5987, 6202, 6803 werken hierdurch ousgesordert, sich damit unverzüglich und längsten« bi« zum Ablauf von 30 Tagen nach der aus jedem der Scheine bemerkten Versallzrit bet Unterzeichneter Anstalt zu melken, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben aegen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls der Leihhaus- Ordnung gemäß den Anzeigern die Pfänder au-gelirsert und die Inhaber der Schrine ihrer etlvagen Ansprüche daraus ! verlustig gehen werden. ! Leipjig, den 3. December 1885. Die Verwaltung de« Lethtza«se« «ad der Sparoaffe. lichcn Meinung erhöhen und befestigen mußte. Aber es ist ein alter Brauch zumal bei den romanischen Staaten, daß ein Wechsel in der Person de« Souverän»« auch stelS einen Wechsel deS Ministeriums nach sich zieht, und diesem Brauch beugte sich CanvvaS. Ob er recht daran that, muß die Folge Ihren. Wäre Spanien ein sestbegrllndeteS, in gesunder Ent wickelung begriffene- StaatSwcsen, so würde eine liberale Regierung nach einer conservativen Epoche nach dem Tode deS König» ganz naturgemäß fein, da jedoch in Spanien zwei Parteien bestehen, welche nur aus eine Gelegenheit warten, un, einen Umsturz berbcizuführen, so ist eine liberale Regierung mit großen Gefahren sür die Regentschaft verbunden. Die letzten Regierung-Maßregeln deS abtretenden Ministe riums, die Einberufung der entlassenen Soldaten and die Verbängung des BelagernngSrnstanve» Uber Barcelona, Car tagena und San Sebastian, also über die gesährkelsten Theilc de« Lande», in welchen erfahrungsgemäß AusstandSvrrsuchc einen stet» bereiten Boden finden, waren von dem Streben geleitet, die der Königin drohenden Gefahren zu verringern. Da» Ministerium Sagasta saßt die Lage vom entgegen gesetzten Standpunct aus ans, eS hält Vorsichtsmaßregeln sür überflüssig und ist vielmehr bemüht, alle etwaigen Wünsche der Bevölkerung zu befriedigen und ihr so jeden Vorwand zum Ausstande zu entziehen. ES waren die ersten Regierung-Handlungen de« Ministerium» Sagasta. den Belagerungszustand über Barcelona, Eartagena und San Sebastian wieder auszuheben, da« Verein«- und Versammlung-recht in vollem Umsange wiederberzuslcUen und eine allgemeine Amnestie wegen politischer Verbrechen und Vergehen zu erlassen. Die Absicht, damit dir Republikaner zu gewinnen und sie an den Thron der Königin-Regentiu zu fesseln, ist klar, aber ob sie erreicht werden wird, dars be zweifelt werben. Wäre e« den Parteien in Spanien blo« darum ru thun, di« gesetzlich gewährleistete politische Freiheit, soweit sie ia einem geordneten StaalSwesen möglich ist,'zu erreichen, dann hätte Sagasta unzweiselhasl da- Richtige ge troffen. Wa« wollen die Spanier sonst, al» Preßsreiheit, da» Recht, sich zu versammeln und Vereine politischen Charakter« zu bilden, bi« öffentlichen Interessen frei don jeder Polizei- lichen Beschränkung wahrzunehmrn und eine Aera der Wohl fahrt und gedeihlichen Entfaltung von Handel und Gewerbe zu eröffnen? Wollen da« die Spanier in der Thal? Ein Theil gewiß und darunter Mitglieder aller Parteien, aber die große Masse der Republikaner hat ganz ander« Ziele, sie wünscht im Trüben zu fischen und sich aus Kosten der Besitzenden zu bereichern. Wenn der unter Also»« zum Tode verurtheilte Revolutionair Ruiz Zorrilla in Folge der Amnestie nach Madrid zurückkehrt, so thut er da« nicht, um sich dank bar zu erweisen gegen eine Königin und eine Negierung, welche ihm so sreundlich und wohlwollend Vergessenheit für da« Geschehene anboten. Nuiz Zorrilla begehrt kein« Gnade, er begehrt sein Recht, und das besteht nach seiner Auffassung im Umsturz der monarchischen Staatssorm und Ausrichtung der Republik, deren geborener Präsident er sich selbstverständlich dünkt. Alle spanischen Verschwörer, welche hauptsächlich in Frankreich wohnen, rüsten sich jetzt zur Rückkehr in ihr Vaterland, nicht um dort in Ruhe und Frieden zu leben und die Regierung zu unterstützen, sondern um ihre ver derbliche, den Bestand de« Staate« in Frage stellende Tätig keit aus« Neue zu beginnen. Castelar hatte ganz Recht, at er vor jeder Gewaltthätigkeit warnte, weil ,a eine liberale Regierung in Spanien nur die Sache der Republik sührc. Den Anhängern von Nuiz Zorrilla ist nicht mit Preßfreiheit, Verein»- und Versammlung-recht, mit Amnestie und allen sonstigen Wohlthaten gedient, welche ihnen eine liberale Re gierung gewähren kann, ihnen ist der Umsturz da« Mittel um sich zu bereichern oder ihrem Ehrgeiz Genüge z« ver schaffen. und deshalb war eS eine große Ehorheit von Sagasta. durch seine radikalen Maßregeln dem Umsturz Thür und Thor zu öffnen. Die Königin-Regentin hat durch Unterzeichnung de« AmnestiebeschtuffeS zugleich ihre Abdankung unterzeichnet, da« lehrt di« Geschichte Spanien« in den letzten 50 Jahren. Der Name Sagasta ist mit den spanischen Revolutionen der letzten 30 Jahre eng verknüpft, schon im Jahre 1856 mußte er nach Frankreich flüchten, weil er zur Umsturzpartei gehörte, und zehn Jahre später war er zum zweiten Maie enüthigt, Spanien den Rücken zu wenden. Der 54jährigc sagasta ist noch derselbe, wie der 27jährige, daö zeigt fem Auslreten al« Ministerpräsident unter der Königin Maria Christine. Die von Trauer und Scbmerz gebeugte Königin hat sich dem Evelmulh der spanischen Nation anvcrtraul, daß sie die Krone ihrer unmündigen Tochter schützen möge, aber sie hat dazu einen fatschen und verderblichen Weg em- geschlagen. Sagasta glaubt für die Sicherheit der Regentin und die Wahrung der Rechte der Krone genug getkan zu haben, wenn er den Urhebern von Ruhestörungen energische Unterdrückung androht, diese Drohung ist aber bei gleichzeitiger Preisgabe der Zügel der Regierung eine leere Reden-art, durch welche kein AnhängerZorrilla'S vonGcwaltthalen zurückgeüalten werden wird. Sagasta hat vergessen, daß Zoriilla sein Augen merk stets aus die Armee gerichtet hatte, baß er mit Ersolg bemüht war. den Samen deS Aufruhr« gegen die bestehende gesetzliche Regierung unter Osficiercn und Mannschaften auS- zustrenen. Selbst unter dem energischen Regiment, daö König AljonS sührte, gelang «S ihm, die DiSciplin in der Armee zu lockern und Ausstände anzuzettcln, und letzt sollte er die Ge legenheit, seine Macht zur Geltung zu bringen, unbenutzt lassen? Lopez Dominguez sagt, daß die Armee seit 1873 eine , „ . . - ^ .... . ^ ^ ... , andere geworden sei. Ja allerdings, die cinbcitliche monarchische Casiillo keinen Augenblick, der Königin sein EntlaffungSgesuch I Leitung hat sich bemüht, den Geist deS Gehorsams und der Treue einzureichen und »hr zugleich d,e Berufung Sagasta'» zum I die Dynastie in der Arme- zu psl.-grn, aber dieser Geist Dorsitzenden de« neuen Min»stermm« zu empfehlen. Dieser I bald genug entweichen, wenn die Armee allen Lockungen Schritt eiffreule sich nicht der ungelheülen Zustimmung aller I „nd Versuchungen der Republikaner schutzlos preisgegeben «mt-genossrn von Canova«. und besonder« war e«Romrro I n,ird. Geqen die tbörichle W.rlbschast Sogasta'S giebt c« Robledo, welcher ihm heftig, Vorwürfe Wege« dtese« SchrUte, eine Rettung und da« ist d,e schleunige Rückkehr zu eon- machte. Man sagt, daß auch König Alfon« bereit« die Ent-1 snvativen ReaierungSgrundsiitzen. Vielleicht wußte Canova» lassunq de« Ministerium« Canova» beschlossen hatte und daß q^z genau, wie d,e Tbätiqkeit de« Ministerium« Sagasta 9?n»k,menk,.n,..» »sich ,n,wi6tln würde, vielleicht wellte er die Dinge erst aus Veliannlmachung. «ei der am 3. und 4. December ». o. stattgesundenen Stadtverordnetenersatzwahl haben di« nachverzeichneten Herren di« brigesetzten Stimmen erhalten: 2« der Ottaffe der «»sSs-ge« : Dehler, David August, Schlossermeister 3771 Stimmen G«ffel» vr. zr., Max Eduard, Rechts anwalt 8769 - M»i«la«d, Otto Richard, Buchbändler 3788 » H«t«rt^», Gustav Eduard» Tischler meister L767 - PLaUer, Friedr. Alexander, Kaufmann (Fregr <L Co.) 3786 - Noffdach, Arwed Max. Architekt und Maurermeister 3766 - Aeaser, Juliu« O«kar, vr. jur. und R«cht<anwalt 3765 » Backha««, Otto Willibald Ferdinand, Maurermeister 3758 - B«re»d, Max, Di. vbll. und Fabrikant 3758 - Ackhndrtch, Ludwig Wilhelm, Kauf mann (F. C. Gottlied) 3758 B ». I» der Elaste der Uaansafsigea: 1) Beidel, Franz Earl, Buchhändler 3771 Stimmen 2) Kleinert, 2vh. Carl Eduard, vr. xt>ll. und Gpecial-Commissar 3769 » Tckmrtder, Hugo Gust. Conrad, Metall- waarensabrikant 3769 » Beyfarth, Juliu«, Maurermeister 37S7 » Lckwade, Otto Georg Theodor, Kaufmann 3i767 - Dodel, Heinrich Ludwig, Kaufmann 3766 » Boael, Wilhelm Augutt, Kaufmann 3062 - Eckstein, Anton, vr.raeä. und prakt. Arzt 3760 , Bedhardt, Joh. Friedr. Adalbert, vr. phll., Professor und Oberlehrer 3760 - Ste«ger, Tonst. Heinrich, Eisschrank- bänkler . 3758 . 11) Dütz, Carl Friedrich Juliu«, Stern- drncker (Süß ch Brunow) 3755 - IS'' Herr««««, Carl Gustav. Kaufmann 3740 » e vorgenannte Herren sind al« zu Stadtverordneten gewählt zu betrachten. Leipzig, am 5. Deeember 1885. Der Math der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. M. Der Inhaber de« von unserem II. Filial al« abhanden gekommen angezeigten JnterimSschein« über da» Sparkassen buch Serie II Nr. 108,253 wird hierdurch aufgesordert, den ^ selben innerhalb drei Monaten und längsten» am 10. März 1886 an die Unterzeichnete Anstalt zurückzugeben, oder sein I Recht daran zu beweisen, widrigensall« der Sparcassen» Ordnung gemäß dem angemrldeten verlullträger. nach rr- ! solgter Beeivigung seiner Anzeige, da« Buch au»gehändigt > werden wird. Leipzig, am 3. December 1885. Die Der»alt««g de- Lethhause- «nd der Sparcaffe. Generalversammlung »er vrtskrank,neuste IV für »te chemische Induftrie zu Leipzig und Umgegend Dienstag, deu IS. Lcremder I88S, Abend» 8 Utzr, Verbandsbureau, Westftraße 32,1., Zimmer 5. Tagesordnung: 1) Wahl de» Au-schusse« sür die Prüfung der Rechnung de» lau senden Jahre«. 2) Bornahme der erforderlichen Neuwahlen für den Vorstand. 3) Etwaige Anträge A. 50 Abf. 4 deS CassenstotuteS. Lheilnehmkr an der Versammlung sind die Herren Vertreter der Mitglieder und der Arbritgebrr. Leipzig, de» 2. December 1885. Der Vorsitzende: vr. Willmar Schwabe. Kap. Generalversammlung der vriskrankencaste TI! für Hntmucher, Kürschner, Hand schuhmacher und Lchudmacher,« Leipzig nnd Ümgegeud Mantag. den 14. December 188S, Abrud« 8 Uhr. — Bureau de« Verbände«, Westftraße Nr. 32, I., Zimmer Nr. 5. — Tage«orduuna: 1) Wahl de« Ausschusses für die Prüfung der Rechnung de« laufenden Jahre«. 2) Vornahme der erforderliche« Neuwahlen für den Vorstand. 3) Etwaige Antrüge ß. 50 Absatz 4 de« Lassenftatnte«. Theilnehmer an der Versammlung sind die Herren Vertreter der Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, am 30. November 168S. Der Vorsitzende: I. Jndiagrr. Kap. Nichtamtlicher Thetl. Spanien unter dem Ministerium Sagasta. -Al« König Alfon« verschieden war, zögerte Canova« drl ein liberale« Ministerium eine Nothwcndiakeit geworden war. E« ist schwer, sestzusiellen, ob diese Nachricht mit der Wahr heit überrinstimmt, aber da» ist bekannt, daß im September! nach dem Sturm aus da« Gebänd« der deutschen Botschaft in Madrid der Rücktritt de« Ministerium« in Erwägung gezogen wurde, und daß der König mit Sagasta wegen Ueber- nahme der Regierung unlerhandelle. Die Sache zerschlug sich l damals, weil Sagasta die Regierung nur unter der Bedingung übern-kmra wollte, daß Deutschland der Krieg erklärt werde. I Jnzwstchen ist bekanntlich e», Abkommen zu Stand« gekommen.! durch welche« die Karolinenfrage uach den Wünschen Spanien« erledigt worden ist. Man sollte meine», daß ein solcher j Erfolg da« Ministerin»!, welche« ihn erreichte, in der össcnl- die Spitze treiben, um dann al« Retter in der Nolh erscheinen zu können »nd wieder Ordnung zu schaffen in dem Chao», da« sein Nachfolger angerichtrt batte. Ein Ministerium Sagasta unter dem mäßigenden Einfluß eine« zielbewußten König» konnte eine Zeit lang gefahrlos walten, aber Sagasta al« der Leiter und Bcrather einer schmcrzersülltcn. in Re- gierunqSangrlegenhciten unerfahrenen Frau kann nur zum Verderben führen. Möge CanovaS im Verein mit Jovellar, Pavia und Onesada rechtzeitig die Stimme erbeben, um Da«, wa« sonst unfehlbar geschehen m»ß. zu verhindern. *
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