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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-12
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1886
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4VSL >- 14. d. M.) — Grat»latiou«schrelbru de» Rath« au Hosrath vr. «ustav Freylag »« dessen 70. «eburt-tag. (Wortlaut desselben, sowie de» Dankschreiben« vom Hosrath Freytag vom IS. Juli siehe Tageblatt vom 22. d. M.) — Fackelzng au« Anlaß de» «0. Gebure«. tage« de« Director» der Kunftgewecbeschule, Hosrath» Pros. vr. Nieper. 14. Sitzaug de» Gtadtverordaetencolleglum»: Zustimmung desselben zur Erbauung eine« neuen Forsthauje» ia der Bucgaue. zu der Erhebung de» »weite» städtischen Termin- der Einkommen- neuer in der HSHe vo» 5 Simvleu, »ur Anstellung eiue» Ingenieur» »ur Leitung der Stadtwasserkunst, »ur Verlängerung de« Pacht vertrages mit der Schwimmanstalt aus weitere 25 Jahre und »ur Erbauung einer S. Bezirksschule. — Oessenlliche Versammlung de« deutschen Resormverein« in der Eeutralhalle: Bortrag de» Pastor Schenuer au« Taucha über die Läsung der soeialeu Frag«; insolge tumultuäsen Auftreten« der auweiend«» Eocialdemokrateu wird auch diese Versammlung p»li»«ilich ausgelöst (Bericht über die Versamm lung siebe Tageblatt vom 16. d. M ). 15. Bekanntmachung de» königl. sächs. Oberlande-gerichtt ernennt Landgerichttdirector Pusch »um Vorsitzenden der bevorstehenden 4. Session der diesjährigen Schwurgericht-Periode. — Sitzung der Handelskammer: Bericht über die Theilnahme der Kammer an den Festlichkeiten in Bremen; wiederholter Antrag aus Errichtung rine« preußischea Lisenbahndetrieb«ainieS in Leipzig; dagegen keine Zn- miiiung »u de, AntrLgeu über Liasührung de» Zwange» »um iuch einer Fortbildungsschule sür Handlung«gehilfen, »n den von r Stuttgarter Handelskammer vorgeschlageneu Erleichterungen im ienbahu-Perscnenverkehr und »u der projectirten Industrie - Au-« ellung in Berlin; serner weitere Feststellung de» Jahre-bericht- md Annahme de» Entwurse« einer neuen Handel-maklerordnuag sauSsührlicher Bericht siehe Tageblatt vom 27. ds». Mt«.). — eueralversammlung der Baogewerken-Uasall-Genoffenschalt in der entralhalle: Borlag« de« Jahre«, und Lassenberichte«; Beschluß, be- cfsend die Auslösung d» Genoffenschas» — Beginn der Gerichl-seriea. 16. Generalversammlung der Leipziger Feuerversicherunglanstalt idrem Geschäft-local: Vorlage de« GeschLilSderichteS; Justification r Rechnung; Feststellung der Dividende: Wghle». (Bericht siehe ageblatt vom 17. d. M.) — Sommersest de» akademischen Ge- u,verein« „Paulus" tm Krhstallpalast. (Bericht siehe Tageblatt m IS. d. ».) 17. Im Tageblatt Publleatioa eiue» Au«»uge» au« den Prato- llen der RathSplenarsitzungea vom S. und 7. d. M.; in erster isung Besprechung de« sür La» Areal der Funkeuburg ausgestellten tbauuiig«plai>e«; in letzterer Sitzung Beschluß, den »wette» Termin r siädlilchea Einkommensteuer mit b Simplen »ur Erhebung »» tritigen. — Abreise der hiesigen Ferieacolonie». 18. PreiSschieße» der hiesigen Schützen,esellschast. L. Tag. — ommerfest de- Schreberverein» der nordöstlichen Lorstadtdörser aus rrn Spielplatz (Bericht sieht Tageblatt vom 20. d. M.j. — Prediger r. Küim an« Bodenbach vom lkirchenvorstand der Matthiikirche »m 2. Tiakonu» an dieser Kirche gewählt. 19 Bekanntmachung de« Rath» (veröffentlicht im Tageblatt vom d. M ) über den Au-brnch der Rotzkrankheit in einem Stalle der Molikestraße. — Prei-schießea der Leipziger Echützeugrsellschast. 2. Tag. (Bericht siehe Tageblatt vom 21. d. M). SO. Bekanntmachung de» Rath« (veröffentlicht im Tageblatt vom 28. d. M.) über die derzeit angemeldeten Preise de» Brode» und der weißen Backwaareu. — Fünsundtwanjigjährige« GeschäftSjubiläum der Consect- und Thoroladenwaareniabrik Sachseuröder 4d Gottfried. — Btichdruckerversammluug im Krqstallpalast; Debatttrung de» neuen Lohnlaris» (Bericht sieh« Tageblatt vom 23. d. M.). 21. Sommersest de» akademischen Sesaugverein» „Ariou" in rysiall-Palast. (Bericht siehe Tagblatt dom 23. d. M.j 22. Oessenlliche Versammlung im Pantheon, veranstaltet vom rein sür naturgemäße Gesundheitspflege: Vortrag de» Herr« HIcke ,« Weißense!« über gesundheitliche Licht« und Schattenseiten. (Bericht ehe Tageblatt vom 24. V. M.) 22. Bekanntmachung de» Krankenversicherung»»»«»«» (veröffeut- cht im Tageblatt vom 28. d. M.) über Einrichtung einer Zweig- ldeftclle in Sellerhausen. — Allgemeine Etudentenversammluug Krhstall-Palast, einberufen vom Verein deutscher Studenten, »um weck der Bildung einer Elenossenschast freiwilliger Krankenpfleger Kriege: Bortrag de» Pastor Neumaua darüber und Wahl eiuer onimission »uweiterer Förderung dieser Sache. (Bericht siehe ageblatt von>25. d. M.) 24. Professor der Tbeologie vr. Waldemar Schmidt wird vom akademischen Senat sür da» neue Studienjahr 1886/87 »um Reetor MaqnincuS gewählt. — Versammlung der deutschen akademischen Vcremigung in Rost'» Gasthaus. Schloßgasie: Debatliruag und Feststellung dcS Statut« der Vereinigung; Verhandlungen über Schiedsgerichte, Duellgesetze und Schulreform. — Erste« Auftreten der englischen Operetten-Gesellschast de« Director» Larte im Alten Thcatcr und Aufführung der BurleSk-Lper von Sullivaa „Der Mikado''. (Bericht siehe Tageblatt vom 26. d. MtS.j 2». Schluß der Versammlung der deutschen akademische» Ver einigung in Rost'« Gasthaus. (Berichte über di» Versammlung siehe Tageblatt vom 26. und 27. d. M.j — Fünfundjwanzlgslihrige« Jubiläum de« Turnvereins zu Plagwiv, verbunden mit feierlicher Einweihung einer neuen Turnhalle. (Bericht siehe Tageblatt vom 27. d. M.j — DeSgl. sünsundzwanzigjährigeS Fahnenjubiläum dco Turnverein» zu Sellerhausen. (Bericht siehe ebenfalls Tageblatt vom 27. d. M ). — Kinderfest de« Schreberverein» »v Gohli«; Ein- weihung de« Spielplätze« daselbst. (Bericht siehe wiederum Tage blatt vom 27. d. M.) — Der Ankunstigüterboden de» Bahnhose» der westlichen Staat«-Eisenbahn wird durch eine FeuerSbrunst völlig zerstör». 27. Bekanntmachung des Rath« (veröffentlicht imTageblatt vom 1. August) über den Beginn der Michaeli«messe. — Außerordentliche Generalversammlung de« Leipziger Bichcle-Llub» in der Moritzburg zu Gohlis: Annahme eine« ueueu Statut«. — Versammlung der hiesigen Droschkenkutscher ins.der Tonhalle: Referat de» Herrn Schütte au- Berlin über da« Kranken- und Unsallversicheruugögesetz (Bericht siche Tageblatt vom 30. d. M.j. 28. Bekanntmachungen de« Rath» (veröffentlicht im Tageblatt om 1. August) über die am 1. August fällige» -weiten Termine r städtischen und der StaatS-Grundsteuer. 20. Im Tageblatt Publikation eine» Su-zuge» an» den Proto- dllen der Rath-Plenarsitzungen vom 11., 17. »ad 21. Juli; in der itznng vom 17. d. M. Iustisicatioa einer Anzahl Stiftungsrech- ungen, sowie der Rechnungen von Thomas- »ud Peterskirchr: in er Sitzung vom 21. d. M. Genehmig»»- der Pläne sür de» Neu- u des Leibhause» »ad der Sparkasse. — Grandsteinlegung »um au einer »weiten Herberge »ur Heimath in der Gneisenausiraße. ^Bericht siehe Tageblatt vom 30. d. M.) — Lonstituirende versamm- ung der neuen vöttcheriunuug sür den Amt«gerichttbe»irk Leipzig Reudnitz. (Bericht siehe Tageblatt vom S. August.) 20. Vuchdruckerversammlung im Krystallpalast: Debattirung der arissrage unter Ausdruck de» Wuusche», dieselbe in Einigkeit mit den riutipolen zu lösen. (Bericht siehe Tageblatt vom 1. August.) — kanntinachung de« Rath« (veröffentlicht imTageblatt »om b.August), " ' " ie Gräberpstrge aas dem lüdlick ? enthält da» kgriedbos. Regulativ über die Gräberpstrge aus dem südlichen verübte» Betrügereien zn 2 Jahre» Gefäugaiß und 4 Jahren Ehrenrechl-verlust verurtheilt. III. Der erst im 13. «lirr-jahre stehend« Schulknabe Friedrich Moritz Wild au« Kölleritzsch war der Sachbeschädigung und Brand stiftung angeklagt. Er hatte am 2. Osterseiertag aus Költeritzscher RitterSgutSflur und »war ia der unmittelbaren Nähe der Waldungen dürre« Gra« entzündet, da- Feuer jedoch unter Mithilfe aaderer Jungen wieder gelöscht. Alsbald darnach und nachdem er einen Ligarreaftuiumel, den er geraucht, im glimmenden Zustande weg- geworsen hatte, war da» dürre Gra» abermal» in Brand ge- rathen, batte sich aber dietmal einer Kiesernanpslanzung mitgetheilt und dieselbe in der Ausdehnung von etwa 74 Acker beschädig«. Nach dem Ergebniß der Bewei-ausnahme vermochte da« Gericht, wa« den ersteren Fall anlangt, nicht zu einer Verurtheilung wegen Sach- beschädiaung zu gelangen, da man in subjektiver Hinsicht nicht habe an- nehmen können, daß der Angeklagte die eriorderliche Einsicht besessen habe, eine Bestrafung aus Grund von 8- 368 6 de- R.-Str.-Ges.-B. aber mit Rücksicht aus die eingetretene Verjährung der Strasthat aus geschlossen erschien; «a« dagegen den zweiten Fall anlang», so hat da« Gericht eiue fahrlässige Handlung-weise Wild'S angenommen, da derselbe nach den eben erst vorher gemachten Erfahrungen von der leichten Brennbarkeit de» dürren Graie« überzeugt worden sei, o daß er bei nur einiger Ueberlegung sich habe sogen müssen, daß da» Feuer sich auch dem Waldbestande mittheilen könne, umsomehr, al» eine Ueberlegung, die über den Verstand de- Jungen hinau«. ging, um da« Gefährliche zu erkennen, nicht ersorderlich war; übiigcn- sei auch die geistige Entwickelung de« Angeklagten damal« bereit« so weit gediehen gewesen, daß er wohl rvußie. daß die Legung eine» Brande« bestraft werde; indessen hat da« Gericht bei alledem und mit Rücksicht auf dir große Jagend de» Angeklagten denselben »u der geringsten Freiheitsstrafe, d. h. zu 1 Tag Besiagaiß verurtheilt. IV. Der Haadlung-dieaer Johann Fron» Sirrascheck hatte im uni d. I. und al« er in bedrängter Lage sich befand, einen, den amen de« Maurermeister» Sch. al« Au-steller und Girant und den- enigen eine« gewiffeu B. al» Bezogenen tragenden Wechsel über 2S7 ^ 60 -4 fälschlich angesertigt und den Versuch gemacht, da» Papier bei einem hiesige» Bankinstitut zu di-contiren, jedoch ohne Erfolg. Der Angeklagte wurde daher wegen Urkundenfälschung und Betrug«versuch» zu 4 Monaten Gefäugaiß verurtheilt. Der Sericht-Hos bestand au« den Herren Langerichtr-Direetor ctsch (Präsid.), LandgerichtS-Räthen Vieler und Barth. Divisioa-- Auditeur vr. Pechwell uud Assessor Vr. Wulfe«: die Anklage führte Herr Staatsanwalt Meißner, die vertheidigung Wild'» Herr Referen dar vr. Gallenkamp. - Nachtrag. G'ter« L" ihr * Leipzig, II. August. In Vervollständigung unserer Miltheilung Uber diePrämiirung gelegentlich der Hunde Königliche- Landgericht. Serie« »rtruflammer L. 1. Die wegen Diebstahl« bereit» wiederholt bestrafte Dienstmaad Alma Laura Rodig au» Limbach zählt zu jeaea gemeingefähr lichen Persoue». welche sich in Schlafstellen einmiethen, um dieselbe» sobald al» möglich wieder zu verlasse», v-rher aber die Gelegenheit benutzen, den Wirth«leuteu Da» und Jene» heimlich zu entwende» Die Rodig hatte sich in de» Monaten Mai und Juni ds». I. ir Sckiöneseld, Neuschleußlg. Lindeuaa. Plagwitz derartiger Vergehen gleichzeitig aber i» einem Fall« bezüglich de» Schlasgrlde» a»öi eine- Betrüge» schuldig gemacht »nd einen zweitea vetrug gegen über der «estaurate»r».w>tt»e T. hier verübt, bei der sie sich »n- mieihet und da» üblich« Draufgeld von 3 erhalten hatte» »hue jedoch den Dienst «»»»trete». Da« Gericht verurtheilt« dir Ange klagte zu 1 Jahr S Mouate» Gesäuguiß. v. Al« Pendant zur Rodig kan» der Handarbeiter Friedrich Hermann Ibümmlerau» Nase», «ege» Betrug» wiederholt bestraft, gelten. Gegen Ende April d. I». erschien Thümmlrr i» einem E senwaareugeschäft tu Leiöuig, gab sich daselbst sür eiue» Guts besitzer au« der Umgegend «o» »ud bat, ihm »wei Sense» aus Credit zn überlasten, die er auch erhielt. Gold darnach sand er sich in demselben Geschäfte eia, spiegelte dem Inhaber vor. er Hab« seinen Bruder ge- troffen, man möge ihm doch 1 ^ gebe»; auch i» diesem Fall« setzt« man in die Angabe de« angeblichen Begüterte» keinen Zweifel. Da» nächste Mal betrat Tdümmler eiue» Trödlrrlade» im genannt«. Orte, gab an. er müsse gleich sei»», Herr» „»fahre» uud drauchr de«halb eia Paar ordentliche Hosen, dir ihm deun auch anstand-lo« »»«gebändigt wurden, ebenso wie «i» zweite«, am andern Tage unter fatschen Vorspiegelungen so, der Ehefrau jeue» Trödler« verlangte«, »ur etwa« gerinqwerthigrre« Paar. Li» füufter vetrng-sall spielst sich bei einer Stttwe ,u Leilnig ab, welcher Lhümmler 40 -4 unter falschen vorspiegeluugr» rutlocktr, währeud ei» sechster vrtrusttsall. in Scene gesetzt in einer virthschaft i» Leiöuig, wo Thümmlrr r» aas 3 ^4 abgesehen hatte» i» de» Greuze» de« Versuch« geblieben war. Der «»geklagte wurdr wegen dieser, ü» wiederdoUe» Rückfall * Leipzig, 11. August. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm w»rd am 12. d. M. früh gegen 5 Uhr mittelst Extrazuge», von Gastein kommend, aus der Bayerischen Bahn hier eintreffen, mittelst der Verbindungsbahn nach dem Ber liner Bahnhofe fahren und von dort nach einem Aufenthalt von nur 5 Minuten weiter nach Berlin reisen. — Der kaiferl. russische Staattminister von traf gestern Nachmittag 5 Uhr 35 Min. mit der Berliner Bahn hier ein und fuhr unter Benutzung der Verbindung», bahn 6 Uhr 15 Min. mit der Bayerischen Bahn weiter nach ZranzenSbad. * Leipzig, 11. August. Da« königliche Ministerium de« Innern hat aus Ansuchen de« Vorstandes de» Dia conissen » Krankenhauses „Mathildenstift" mit Rücksicht auf die nationale Bedeutung de» letzteren, sowie aus die stattaefundene Verwendung de« evangelisch-lutherischen LandeS-Consistorium» dem genannten Vorstand gestattet, zu Gunsten de» ihm unterstehenden Krankenhause» ,n der Zeit bi« Ende diese» Jahre» durch dir evangelisch-lutherischen Geist lichen de« Lande« innerhalb ihrer Parochien, sei e» in eigener Person, sei e» durch andere hierzu geeignete und von ihnen beauftragte Persönlichkeiten Sammlungen zu veranstalten. Die Polizeibehörden de» Leipziger Regierungs-Bezirke» sind von der hiesigen obersten Regierungsbehörde davon in Kennt» niß gesetzt worden. — Da» Ministerium veS Innern bringt, und zwar »gleich zur Nachachtung für diejenigen Beamten, welchen nach j. 37 deS Gesetze» vom l. December l864, die Au-übung der jagd betreffend, und nach Z. 7 deS Gesetze», die Schonzeit der jagdbaren Thiere betreffend, vom 22. Juli 1876 die Auf, sicht über die gehörige Befolgung der Vorschriften dieser Ge setze obliegt, zur öffentlichen Kenntniß, baß die von dem GendarmeriewirthschaslSdepot an die Iagdpolizeibehörden verabfolgenden Formulare zu Jagdkarten auf da» Iagdja 1886/87 au» Cartonpapier von hellbrauner Farbe her- gestellt worden sind. * Leipzig, lt. August. Sicherem vernehmen nach habe« innerhalb der philosophischen Facultät unserer Universität drei neue Ernennungen zu außerordentlichen Professoren stattgefunden, die der bisherigen Privaldocruten vr. Franz Settegast und vr. Henry Settegast, de- ersteren sür romanische Sprachen, de» letzteren sür Thierzucht und Pflanzen bau, ferner de» bisher an der Universität noch nicht habilitirenden vr. Hermann Howard für landivirlhschaftliche» Rechnungs wesen und verwandle DiSciplinen. — Der Director de» städtischen Museum- in Leipzig, Herr vr. Hermann Lücke, hat da» ihm angetragene Lehr amt an der königl. Kunstakademie zuDüsseldorf angeuommeu und ist gleichzeitig zum Professor ernannt worden. Zu End« September wird derselbe nach Düsseldorf übersiedeln. * Leipzig. 1t. August. Insolge ver gestern herrschenden großen Hitze hatten sich auf der Magdeburger Bahnstrecke bei Möckern die Schienen gedehnt, so daß leicht eine Ent gleisung der dort verkehrenden Züge hätte stattfinden können. Allein durch die Aufmerksamkeit de« Lokomotivführer» und durch Zufall ist noch rechtzeitig größere» Unglück abgewendrt worden. Wa» da- Gleis Leipzig-Schkeuditz anlangt, so blieb dasselbe bi» gegen 8 Uhr au- gleichem Anlaß gesperrt und erhielt dadurch der eine Zug 1 Stunde und rin anderer 20 Minuten Berspätigung. * Leipzig. 11. August. Ein langjähriger Beamter im Dienste der Stadt» der Oberförster a. D. Herr Friedrich Karl Dietze, ist im 79. Jahre seine» Leben- dahingeschieden. Der verewigte wurde am 15. Juli 1851 al» Forstassistent für da» Burgauer Revier beim hiesigen Rathe verpflichtet und hat der Stadt Leipzig ziemlich dreißig Jahre hindurch, nämlich bi» Ende 1880, treu gedient. Am t. Januar l88l trat Dietze in den wohlverdienten Ruhestand, den er demnach «ur wenig« Jahre genossen hat. * Leipzig, 11. August. Am gestrigen Nachmittag wurden die irdischen Urberreste eine- der bekanntesten Bürger unserer Stadt, de» Herrn Robert Müller, unter zahlreicher Theil nahme zur letzten Ruhe bestattet. Der verewigte, ein Mann von echtem Schrot und Korn, der sein bescheiden angesangene» Geschäft durch Intelligenz und Fleiß bald zu einer beachtrn»- wertheo Höhe gebracht hatte, war der Erste, welcher s. Zt. an der Errichtung der Beerdigungsanstalt „Pietät" hervor ragend thStig war «nd einem mit dem Waid-thum der Stadt fühlbar qewördenen Bedürsniß damit Abhilfe verschaffte. Im Trauer-Eonducte war u. A. auch der Verein ehrenvoll ver abschiedeter Militair», dessen Mitglied der verstorbene ge wesen, vertreten, während der Thcater-Sängerchor die Grab« grsänge au-führte. — Die Direktion de- Stadttheater- theilt un» mit. daß Herr Possan-kv nur sür 18 Tag« engagirt ist und Leipzig nächste Woche wieder verläßt. Sie bittet un« gleichzeitig, unseren Lesern mitzulheilen. daß sie an ihrer vrr pflichtung, keinem Künstler feste» Engagement zu gewähren, ohne vorher da» Publicum und die Kritik gehört zu haben, nach wie vor sesthält. Wir bemerken dazu, daß die Direktion jedem derartigen Mißverständnisse Vorbeugen würbe, wenn sie da» Austreten von Künstlern, die hier al» Gäste ober zur Au«hilse in dem sländigeu Ensemble Mitwirken, dem Publicum und der Presse durch nähere Mittheilung bekannt gäbe. Ein Künstler, besten Raine aus dem Theaterzettel unter den übrigen Mitgliedern ausgestihrt ist, muß selbstverständlich al- engagirt gelten. Ausstellung in der allgemeinen Altenburger LandeS- Au »stell ung geben wir nachstehend ein Verzeichnis der in Leipzig und Umgegend wohnenden, prämiirte'i Aussteller wieder^ Aus nicht lügende Hunde erhielten erste Preise: E. Nemmler.Neustadt bei Leipzig und A. Schirsler-Leipzig, einen zweite» Prei» H« Sauer-Leipzig; für sonstigeHunve erhielten erste Preise E. Geupel-Leipzig, E. Remmler-Neustadt. L. Fikentscker-Reudnitz, zweite Preise E. Remmler-Neustadt und O-kar Reinhold-Leipzig. drille Preise H. O- Hersurth- .'eipzig und C. Burger-Leipzig. ) Leipzig, tl. August. In Folge de» gestrigen Un wetter- tras der Abendschnellzug der Magdeburger Bahn anstatt 9 Uhr 52 Min. erst V.lt Uhr bier ein, so daß behus« Weiterbeförderung der Durckgang-paffagiere aus der Dre-dner Bahn Nacht» 11 Uhr 5 Mm. ein Extrazug ab» klaffen werden mußte. — Ein Schutzmann hatte gestern lkackmittag Veranlassung, in brr Eisenbahnstratze gegen einen Rollkutscher wegen vorschriftswidrigen Fahren» einzu» schreiten. Der Rollkutscher hielt jedoch nicht an und fuhr im Trabe In» zur Behausung seine» Dienstherr» in derselben Straße, wohin ihm der Schutzmann solgte, um ihm die ver wirkte Strafe abzusordern. Doch weigerte sich der Kutscher. Straf« zu zahlen oder auch nur seinen Namen zu nenne», so daß der Schutzmann zur Arrrtur verschrilt. Der Knecht setzte jedoch seine Renitenz soweit fort, daß er sich an dem Schutzmann thätlich vergriff und letzteren an die Wand warf. Erst nach derrcigeholter Unterstützung konnte der Ercedent nach dem Raschmarkt gebracht werden, wo er inhastirt wurde. — Ebcnsall» wegen Widerstand» gegen die Staatsgewalt wurde ein Töpfer in Hast ge nommen, der bei seiner in der Brandvorwerkstraße wohnen den, von ihm getrennt lebenden Frau Skandal machte. Ruhe- geboten nicht Folge leistete und nach erfolgter Arretur sich an dem Schutzmann thätlich vergriff. — Im Lause de» gestrigen Tage» wurde ein bei einem Neubau beschäftigter Hand arbeiter vom Sonnenstich befallen und nach dem Kranken haus gebracht, wo er jedoch bald darauf verstarb. — In der Bahnhosstraße carambolirte gestern ein Lastwagen mit einem Pserdebahnwagen, wobei an letzterem mehrere Fenster scheiben zertrümmert wurden. — Gestern Mittag lies auf dem Augustu-platze einem Fahrer der Feuerwehr ein großerHund zwischen den Beinen hindurch, so daß der Mann umgrworsen wurde und dabei eine Verstauchung des linken Handgelenke» und eine Verletzung an einem Finger davon trug. Der er mittelte Eigenthümer de- Hunde» wird seiner Bestrafung nicht entgehen. — Ein 8 Jahre alte» Mädchen lies gestern Mittag in der Grimmaischen Straße in ein Droschken ges ch irr uud wurde umgeriffen, kam aber dabei ohne erheb lichen Schaden davon. — Weiter wurde in der Weberaaffe ein zehnjähriger Knabe von dem Hunde eine» Restau rateurs in den rechten Unterschenkel gebissen, doch rrwie» sich die im Krankenhause untersuchte Bißwunde al» nicht ge fährlich. — In einer Buchdruckerei in der Glockenstraße aerieth gestern eine Handarbeiter»ehesrau mit dem linken Fuß in eine Schnellpresse und wurde ihr der Fuß zerquetscht; die Aermste ward nach dem Krankenhaus« gebracht.— Zwei neunjährige Knaben au» Gohli» stiegen gestern au» reinem Uebermuth in einen Garten an der Eutritzsch» Straße, brachen da» Gartenhaus auf und zertrümmerten mehrere Gegenstände. Die Bürschchen wurde« glücklich erwischt und der Polizei überliefert, während zwei andere daber betheiligte Bengel vorläufig durch die Flucht ent kamen. — Heute vormittag verunglückte ia ein« hiesigen Pianosortesabrik ein dort beschäftigter 44 Jahre alt» Maschrnenarbeiter dadurch, daß ihn eine au» der zweiten Etage herabaeworsene, zwei Centner schwere Psoste traf, wobei dttselb« mehrere nicht unbedeutende Verletzungen am Kops »litt, die starke« Blutverlust verursachten und de» verletzten Unterbringung im Krankenhaus« nothwendig machten. — Im Anschluffe an unsere Mittheilung in der vorigen Numm», betreffend die Verhaftung eine» Werkführer» in einer hiesigen Drechslerei, tyeilen wir ans Ersuchen noch mit, daß die von dem verhafteten geschädigte Firma nicht die jenige von Ißleib ck Bebel hier ist. * Leipzig, 11. August. Bon der Ferien-Straskammer v de» hiesigen königl. Landgericht» wurden heute ver urtheilt: l) der Dienstknecht Friedrich August Meißner au« Kieritzsch wegen verbrechen» gegen tz. 176, 3. de« R.- Str.-Ges.-B. zu 1 Jahr, 2) der Handarbeiter Ferdinand Gustav Max Lehmann und der Schulknabe Oscar Otto Bauer au» Eutritzsch wegen desselben verbrechen» Erster» u 8 Monaten, Letzterer zu 4 Wochen, 3) der Handlungsdien» lheodor Max Richard Hoch au» Eamburg wegen Urkunden- älschung rc. zu 9 Monaten Gesängniß. * Connewitz, ll. August, vergangenen Sonntag ver anstaltete der WohlthätigkeitSverein .Sächsisch« Fecht« chule, selbstständiger Verband Leipzig", in den Räumen der Goldenen Krone Hierselbst ein Sommersest, da» recht zahlreich besucht war und somit hoffentlich seinen gemeinnützigen Zweck erfüllt haben dürfte. Das Concert wurde von dem Musik- corp» der königl. Unterossicierschule zu Weißenfel» unter Leitung de» Herrn Capellmeist» G. Timpernagel auS- gesührt und »freute sich die Capelle der lebhaftesten Aner kennung. Zur allgemeinen Belustigung waren Glücksräder. GlückStromiiieln u. f. w. ausgestellt, auch sür die Kinder war durch Veranstaltung von Spielen gesorgt. -b- VoltmarSdors, tl. August. Vor zwei Jahren und auch in diesem Jahre wieder pelitionirtcn hiesige Einwohner und auch die Gemeindevertretung bei ver Generaldireclion der sächsischen Staatsbahnen um Anlegung einerHaltestelle aus VolkmarSdors» Flur an der Lcipziz-DreSdner Eisenbahn. Die Petenten sind abaewiesen, da die Anlegung ein» Haltestelle mit zn großen Verkehrsstörungen verknüpft sein würde, auch die Entfernung von dem Leipziger Bahnhose eine zu geringe sei. Auerbach. 10. August. Bor einigen Tagen wandte der Postassistent Betz (welcher erst seit einiger Zeit au» Baden nach Sachsen versetzt war) unserer Stadt den Rücken, nach dem er vorder seine Taschen noch mit dem nölhigen Rrise- «lde aus Kosten der kaiserlichen Reichspost gefüllt halte, -ein verschwinden wurde früh bemerkt; und da man nicht» Gute» ahnte, mußte der Schloff» sofort die verschlossene Caffe, deren Schlüssel der Dieb in Verwahrung hatte, öffnen. Leie» bestätigte sich die Befürchtung; denn der Gcldkastcn war vollkommen auSqeräumt. Die so gestohlene Summe beträgt ungefähr 7000 Außerdem fehlen noch verschiedene Grldbriese, so daß der ungelreue Beamte sich mit einer Summe von annähernd 10,000 bereichert hat. Die Post behörde hat eine erhebliche Summe aus die Ergrcisung Betz' gesetzt. Da» Signalement de» Betz ist folgende»: Geboren in Weinhcim (Baben) am 30. August 1864. Größe: l.62 Meter; Haare: dunkelbraun. kurz geschoren; Sprache: badischer Dialekt; trägt dunkle», kurzen Anzug, weichen kleinen schwarzen Filzhut und Stückchen. (Wie un« mitgetheilt wird, soll Betz gestern in Leipzig gesehen worden sein. Die Red. d. Lcipz. Tagebl.) * Auerbach, tl. August. Ueb» eine» Kindeßmord, welch» in einem Walde in der Nähe hiesiger Stadt vorge kommen sein soll, hat die gerichtliche Untersuchung Folgende- ergeben: Eine T.cnslniagd au» Bayern, welche in der Nähe von Sirldberg gedient hatte, wollte anfangs voriger Woche ibr l'<,jährige» Mädchen nach Bayern bringen. Nach ihrer Angabe bat dieselbe am Abend de» 3. d. M. vor Ermüdung nicht weiter gehen können und sich Vc»balb mit ibrem Kinde ui einem Walde in der Näbe hiesiger Stadt schlafen gelegt. Al» sie am Morgen de» 4. August erwacht sei. habe ihr Kind todt neben ihr grlegen. Den Leichnam habe sie in. Walde liegen lassen. Am 7. August ist die betreffende Dienstmagd verhaftet und am Abend de« 9. August ist der Leichnam de» Kinde» vom Gendarmen Schneider hier aufgesunden worden. Die gestern vorgenommene Sectio« de- Leichnam- hat keinerlei Anhalt dafür ergeben, daß dem Kinde Gewalt angethan worden ist, e» ist vielmehr mit Warscheinlichkeit anzunehmen, daß dasselbe «ine- natür lichen Tode- gestorben ist. s DreSden. t t. August. Neuesten Dispositionen zufolge sndet die Vermählung Ihrer königl. Hoheit der Hrin- essin Maria Iofcpha mit Sr. k. k. Hoheit dem Erz- »erzog Otto von Oesterreich nicht am 6. Oclober, ondern bereits am 2. October d. I. statt. Al- Vertreter de» österreichischen Kaiserhauses wird der jüngste Bruder de» Kaiser», der Erzherzog Ludwig Victor, an den Hoch- eitSseierlichkeiten Theil nchiucn. Wer von der Familie dcS ZräuligamS sonst noch nach Dresden kommen wirv, steht zur Zeit nock »icbt fest. — Zur Ausnahme einer neuen Dres dener Stadtanleihe >m Betrage von 16 Millionen Mark zum Zinsfüße von 3'/, Procent hat da« königl. Ministerium dr» Innern seine Genehmigung ertheilt. 1- Dresden, II. August. Aus «stattete Anzeige wurde gestern ei» streikender Maurer verhaftet, welcher einem anderen Maurer durch Drohungen von der Fortsetzung seiner Arbeit bei den Bauten der König Iohannstraße abzu batten versuchte. Der Betreffende hatte vorher schon mehrere Arbeit» veranlaßt, die Arbeit einzustellen. — Gestern Vor mittag ist in Gohli» bei Dresden in dem abgedäinmlcn Elb- wass» der Leichnam einer etwa 30 Jahre alten unbe kannten Frauensperson ausgesunden worden. Dir Entseelte trug künstliche braune Zöpfe, falsche» Obergebiß und war gut gekleidet. Ein bei ihr Vorgefundene» Taschentuch war .4. 8." gezeichnet. — Ein früher« Comptoirist, seit längerer Zeit Wohnung»- und beschäftigungslos, wollte sich gestern einen Uten Tag machen, aß und trank in einer Restauration nach / erzenSlust und versuchte, nachdem eine ansehnliche Zeche ciuj- elaufen war, sich heimlich aus und davon zu macken, er Zechpreller kam aber nicht weit, da der Re staurateur ihn verfolgte und seine Festnahme veranlaßte. Wie sich herausstellte, hatte der freche Patron nicht einen Pfennig Geld bei sich. Während der letzten Tage hatte er andere Restaurationen in gleicher Weise heim gesucht. — Heute früh ist von der Älberlbrllcle ein un bekannte» Mädchen, etwa 23 Jahre alt, in die Elb« gesprungen. Ia der Nähe weilende Schiffer rudnten mn den Wellen treibenden Unglücklichen nach und eS sie noch lebend de», nassen Grabe zu entreißen. Die eben-müde schien beim Sturz innere Verletzungen erlitten zu haben, denn sie konnte sich nicht aufrichte» und vermochte auch nicht zu sprechen, we-halb sie mittelst Droschke nach dem Stadtkrankenhaufe gebracht wurde. der vermischtes. >a» Thürlugen, 10. August. Ia Ilmenau findet a» IS. August die seierliche Eathülluog de» Schesfel-Deukmal« statt. Von dem laugjähriaea Freuad« Scheffel'«, Oberamtsricht» Schwaaitz ia Ilmenau, ist etter Festschrift verfaßt wordea, welchr am Tage der EntlMungssei» »ur Ausgabe gelaugt. Der Ertrag derselbe», die ». A. auch mehrfach bi» jetzt Uubekauuie» über Scheffel bringen wird» ist aurlwlteßlich für dt» Zwecke de» Ilmenau» Ver- schSueruagrveretu» befttmmt. — I» Mühlhausen hat sich der Typhur al» düs» Gast eiagestellt, e» stad »ach ela» polizeilichen Bekauntmachuug in ein» Wache nicht weniger al» 44 Erkrankungen an UntrrleibStyphn» voraekinmnea. Die schon seit mehrere» Jahre» ausgetretene Kraukheit soll »ach wtffeuschastlichem Nachweise ihren Herd tu dem durch mangelest« Cauäle tastcirien Bruaneuwasser habe». Die Stadtverwaltung geht deshalb schau seit längerer Zeit mit der Idee um, dt« Anlage einer Wasserleitung uud Caualtsatioa herzastellea. Nach et»« in den jüngste» Laae» abgegebenen Erklär»»- de»Oberbargrrmeister» ist der bereit» vollständig oasgearbeitrt« Lanalisattonspla» bi» ans« un wesentlich« Pnncte vom Ministerium geurhmigt worbe», ebruso find di« Bararbettrn zur Wasserleitung, die vom Geh. Baurath Heuoch tu Gotha gebaut wrrdea soll, tu Angriff genommen. ES liegt nun uar noch an de» Stadtverordaeten, die Au-führung diese» wichtige» Projekte» z» geaehmigea. — In Rndolftab» ist der Bau der Wafferleituaaim volle» Gauge, di« Legnug de» Rohrnetze» soll bi« End« diese» Monat« vollendet werde». —I» Folge ein» Einladang de» dortige» Stadtrath« wird der Baurath vr. Hobrecht ans Berlin ia de» nächsten Tagen in Rudolstadt eintreffen, um die »ach seiaeu Projekten ausgesühriea Lanalisatioalbauteo einer Besichtigung zu uatrrziehra. — Auch ia Schmalkalden ist von den Stadt- behörden der Ban ein» Hochdruckwafferleituag beschlossen worden. — Kürzlich mußte ein Gotha» Rechtsanwalt seine etwa» scharfe Ver tretung mit 20 ^l Geldstrafe büße». Derselbe hatte in eia» Stros- verhaudluna al» Vertreter etaer von ihrem Mauue arg mißhandelten Frau ia Bezug aus den Angeklagten au Gerichtsstelle geäußert, „eiue solche Handlungsweise komme nicht einmal beim PSbel, sondern our beim Abschaum de» Pöbel» vor." Der so Lharakteristrte klagte de»holb wegea Beleidigung uud wurde der Anwalt ia die obenaedachte Strafe verurtheilt, weil » da» zustehrude Maß der Vertheidigung berechtigter Interessen überschritten habe. — In Mühlhausen wurde die geplante Abhaltuag eine« große» Wald- seste» im Stadtwalde iu letzter Stunde al» socialdemokrattsche versammluug polizeilich verbotea. Die zahlreiche» Einladungen waren anonym »schiene» uud deshalb allgemein ausgrsallea. — Die Kosten für Beleuchtung der Eiseabahawagr». Da» ..Postarchiv" briugt in sein» neuesten Nummer eine iutereffaate Berechnung der Koste» sür die Beleuchtung der Eisenbahnwagea. Bemerken-werth bei dieser Beleuchtuagrangelegeuheit ist die Thatsache, daß die Eisenbahnverwaltuugea iu den ersten Jahreu de« Bestehen» der Eiicubahnea die Beleuchtung der Personenwagen während d» Dunkelheit sür einen unberechtigten Luxus hielten, de» au- sinanziellen Gründen unbedingt vermieden werden müsse. In Preußen mußte erst der König dr-halb einschreiteu. Unterm II. November 1844 wurden die Minister de« Innern und der Finanzen von dem Minister von Bodelschwingh durch folgende- Schreiben angewiesen, die Beleuchtung eiusühren zu taffen: „Des König» Majestät halten e» der Sicherheit und de« Anstande« wegea sür wünschen-werth, daß die Eisenbahnwagea während der nächt lichen Züge erleuchtet werden, und haben mir ausgetragen, Ew. Ex- cellenz aus diesen Gegenstand unter dem Ersuchen aufmerksam zu machen, entweder Aaorduuag in dickem Sinne z» treffen, oder sich gegen Se. Maj. über di« etwaigen Hindernisse äußer» zu wollen." Die meisten Eisenbahnen weigerten sich aber jetzt noch hartnäckig, die Beleuchtung einzusühren und erst durch Androhung hoher Strafen konnten sie dazu bewogen werden. Seit Mitte 1846 besteht die Beleuchtung. Dieselbe hat seit der Zeit viele Wandlungen durchgemacht, bi« sie die jetzige Bollkommenheit erreicht hat. Wesent liche Verdienste um die Beieuchtuag hat sich der Ingenieur Iuiiu« Pintsch in Berlin erworben, dessen System, dieFettgasbeleuch- tung, jetzt ans allen preußischen Staatsbaknen und den meisten Bahnen der anderen oeulichen und auberdeutichen Länder eingesührt ist. Diese Beleuchtung ist sehr billig, viel billiger al« die frühere Oelbelcuchtung. Der genannte Ingenieur Pialsch hat seit 1867 an seinem System ge arbeitet und verbessert, alle Apparate dazu selbst erfunden und nun mehr ein System hcrgestellt, da» allen Anforderungen genüg', weder schädlichen Rauch noch sonstige Belästigungen verursacht u. s. w. Eine Flamme kostet pro Brennstnnde 1,0078 Eine solche Fett- ga«slamme bat eine Leuchtkraft von 7 Normalkerzen. Bei der früheren Oclbeleuchluug, welche einige Bahnen jetzt noch anwenden, kostet die Flamme pro Brennstunde 3.4b und besitzt dabei nur eine Leuchtkraft von 4 Normalkerzen. Die Piittsche'iche FettgaSbe- leuchluiiq, welche alle Bedingungen ersüllt, verursacht hiernach nue> 16.69 Proceu« der kosten der alten mit so vielen Unaunrhmlichteiten verbundenen Oelbeleuchlung. Ll. Weißens«!», II. August. Der au- dem benack- barlen Prittitz gebürtige Brauereibesitzrr und Sckiinkivirth Jahr versuchte seine seit einigen Tagen im Wochrntett sich befindende Frau am Montag Nachmittag zu erwürgen und zu erstechen. Er selbst durcbschnitt sich mit einem scharfen Brodmrsser den Hai» und gab nach kurzer Zeit seinen Geist aus. — Magdeburg. tO.August. Der hiesige Magistrat hat sich nunmehr endgültig für einen Um» und Erweiterungs bau VeS hiesigen Nathhause» nach einem von der Bau- Verwaltung aulgrsteUtrn und von dem srüheren mehrfach ab weichenden Plane entschieden. Die Kosten diese» Umbaue» rc. sollen aus rund 800,000 beziffert sein. — Ueber Wilhelm Scherer'» Krankheit «nd letzte Lebensstunden liegen folgend« Mittheilungen vor: Bereit» im vorigen Herbst wurde Scherer von einem heftigen Schlagansall hrimgesucht» dem Bemühen der Arrzte war e<
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