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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-29
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1888
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Zweite Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ rs. Sonntag den 29. Januar 1888. 82. Jahrgang. Mlitairisches. * ZurErnennung deSPrinzenWilhelmvonPreußen Mm Hcneralmaj»r meldet dt» „Ralionalzeitung" anefLhrlichei »>« Berlin vom Freitag: Pr,»» Wtlßrlm lgeb. Kk Jauuar l«0) feiert hevt» seinen GrdurtStag. Au» «»laß diese« Tage« ballen heuke alle öffentlichen Gebünde »nd auch »ine Anzahl Priv-itdüuser Flaggenschmuck angelegt. Die im küntgltchen Schlöffe a»«liegenden Bogen für d,e Graiulauten tedeckir» sich mit zahlrttchen Unt,rschrtften. Der Kaiser ernannte he» Prin»ea aus Anlaß seiner hculigen Geburt-iage- »um General- Major n»d Lammnndenr der zweiten Gaede-Jnsanterte- Brigade. Die Brigade, z, der da« 2. Garde-Regiment ,. I , h>« Garde-Fastlirr-Negimenl, da« 4. Garde-Regiment >o F. gehöre», «Ommonbirte bisher der Generalmajor ». Kaltendorn-Ltachaa. Da ß»r S,tz de« llommando« in Berlin ist, wird also der Prinz, der M mehreren Jahre» die PoiSdamer Garde-Husaren commanditte, »gch hier abersiedrlu. Zum Oberste» wurde der P tnz am 1< Beptemder 1885 besöedert Sämmtliche Oberste» der -ovallerir welch» ein ältere« Patent a!« der Prinz hatten, war«" drreit« Lommandeure von Brigaden, zwei batten den Rang »ine« Brigadier« und bereit« einer der Hintermänner de« P mzen war Mit der Führ nq einer Brigade beauitragt. — Heute Bormitlag tr»s Priuz Wilhelm von Poiedan, hier wieder eia »n» bep-iv sich alsbald nach seiner Ankunft zu dem Kaiser noch dem kSn'glichen Lala,», uni sich bei demselben anlaßich seiner Ernenonno zum General-Major und Lommandeur der 2 Garde-Jniauterie ^ igade zu melden. — Um 5 Uhr Nachmittag» fand zur Feier de« Geburt«. t«ge« de« Prinzen Wilde»,, bei den Majestäten gamilirniasel statt, an weicher «über dem Prinzen und de' Prinzessin Wilhelm auch d«r Prinz und di» Pimzeistn Alexander und Friedrich Leopold Von Prcuveii, der Herzog und d e Herzogin Johann «lvrechi von Rerklendurg-Lchwerin, der Sidpr nz nnd de, Pr,», und die P.iiizeistn Friedrich bo» Hobenzollern. der Piinz «evig vo» Oldenburg und der Erbprinz und die Erbprinzessiu R.uß j. L Tbeil nadmen. Mittag« halt« der Prinz Wilhelm in Poisdam die Gratulationen der lünig lichen Foniilie und der Perlonen seine« Hose« entgegengenommen Gptlter fand dann zur Feier de« Tage« im Sladlfchloftr ein größere« Dejeuner statt. Di« „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" der- tvndek die Ernennung Seiner königlichen Hoheit niil folgenden Do i tt»: 8e. künigl. HoHei» Prinz Wilhelm feiert beut« seinen Geburt« tag und alle deutschen Herzen sind an solchem Ta.re mehr denn je «riüllt v«n GegenSwünichm skr den jugendlichen Sprossen unsere« erlauchten Hrrricheri au>e«, besten Person »lii ollen Hosinuugen und Wstniche» tstr da« druliche R ich und dessen Blühen und Gedeihen w itmitz berdmiden ist Der erste Gliickivunlch aber, welcher dem Prinz»« zum hcniigen lag« z»gi»g. ist, wie man un« berichtet, ein Telegramm Le Majestüt de« Kaisers und Königs grwejr«, t» welchem der kaiserliche Großvaier dem erlauchten Enkel die Be- jsrdernog »um Generalmajor anzeigir. Der..Deutsche Reick>Sa»zeiger" sagt die Eßargrn Oeiuer lÜntgl. Hol,eit in folgender W is« zusammen: Durch Allerhöchste Eadineteorbre ist Se. töiiigliche Hoheit der Ortnz Wilhelm, unter Si llunq h I» »Uits de- Garde-Huloren. Reglmrat« »ad Velörderung zum Geaeroi-Major, zum Lommiadenr der 2. Garde-Jnsanterlr-Uiigade ernannt worden. Gleichzeitig ist Hstchstderselbe zum 2. Tbrs d S 2. Gardk-Landwedr-Regimeni« er- naunt worden und wird t I» suite dt» l Garde-BegimeutS z. F„ dr-Grenad-ek Regiment« König Friebriä, Wilhelm IV. (Z.Pommersche«) Nr 2 und da« See-Bataillons w.ttergrsührt. * Dl« mit den teilenden Sphären Oesterreich- Ungar»«'ln Fühlung stehende Wiener „Militair- Zeituag " üußrl sich in cinem „Zur mililairbsche» Lage" Uberschriedenen Artiket in folgender Weise über die gegtnwärtig« Gitnalio»: „Nahezu »in Monat ist versioffen, seit da« oifiaelle Organ der rnsstschrii He«erSltti»ng, der .Invalide", jenen deiilwürdigen Artikel «er-ffeattichte, welcher die Alstcht Rnsiiand«, in leinen Rüstungen soNziifatzren, anher Zweisel setzt". Ein Vielsache« und sehr per- schikdenartige« Echo bol dieser Anssntz in der Presse aller europäischen Staaten gesund,», und blieb in der zunächst inUrtiachi kommenden Spüir« der Tripel-Allianz die Tonart de» Zweisel« und der Abwehr »orherrschend. Auch wir baden unsere Ltißime In diesem Sinne er- Hobe» »nd baden den Nuchwei« zu ervringen versucht, dah die lonreniratian cr.ßrr Trnvoenniaffen in den wetilichen Gonvernement« Rußland« eb-nsa sehr IM Interest» der krtegsberrtlschatl Rustiand« stegr «l< dnrch d eseibr da» Jnlereffe der ivrnlichen Nachdaiftaalrn, nömlich der Borsprung in der Mobilmachung, geschädigt wird, und dah demnach «» den sriadlichrn Jnirnnonrn des Zarenreich« nisolange «zweifelt weiden muh, al« >e„e Eoncrutraiionen nicht zu einem Ab. Wüste gelangt sind, der noch biesteit« der Grenze der statthaften Krieg«v»rbreeitungen liegt. Wie sehr berechtigt dieser Slandpunel war, zeigt sich immer deutlicher, je mehr bi» Lkatlache in da« Grstchtsseib der allgemeinen Erlenntnih gerückt wird, dah ein ent- schirdener Zug gegen Westen n chi nur bei den ln Russisch-Polen ftali.ntr»»n Druppen, sondern auch del jenen H<ere«mosieii Ruhiniid« zn coiiftatlrea isi, welche »inte, normal,» Veidäftnffen ,m Jaarrn de» Reiche« «ad im küdostea best,Iben garnisonsren. Wohin dieser Zu, nach dem Westen in letzter Sonsegurnz sühren lünne »der müsi». enizietzl sich »ich« s» sehr der Beuitbeilung al« der Ssteailiche» Di», cnllion. Dadon allerdings sind wir fest überzeug« und Mit ,n« gew> , di« «ffruilich» Meinung der ganzen Monarchie, doh »te srtedtich« Gefinnnng vnserr« erhabenen Monarchen unentwegt die Politik de« Reiche« in Bahne» erhalle» wird, welche keinem kriegerische, Abschluss, »»sühren. Tine andere Frage jedoch ist e«. ob nicht der mächtige Zwang, welcher durch die allwäligen, aber steten Krirgsvordereituiigca Ruhlonb« ans die Politik der Nachbarstaaten geübt wird, endlich doch mil elementarer Gewalt selbst die sriedlichsten Jnirittionen von ihrer Bahn abdrängrn künnte. Vom Standpunkte de« Miitloir«, welken allein wir einnehmen und behaupte» wollen, muh jedenfalls der Wunsch au<gksprochen werde», e» »lüge da« ehr lich« Bestreben, den Frieden zu erhalte», niemals über jene Schranke dinauSgrhen, hinter welwer die Lhancen dr« kriegerischen Ersolge« in Abnahme begriffen sind. Wann der Zeiipnnct eingelreten sein wird, welker un- hart an diese Schranke beransührt, wollen wir heute nicht erüriein. Dah und wie sebr wir »n« jedoch diesem Zelt» punrt» trotz aller Oelzwcige, die man um da« rodgezimmerle Gerüst der russischen Pol» k schlingt, nähern, daS gebt am besten au» den zifferinahigen Darlegungen hervor, welche da« oincielle Organ der deutschen Heeresleitung erst kürzlich den mitilairiicheu Berhältaiffen >« russisch-deuiichen Grenzgebiel« w dmete." * Mit dem Jahre 1887 ist da« neue OrgantsltionS» tatiN der Armee-Schi eh schule de» vsterrri cdisch ling arischen HeereS zu Bruck an der Leitha in Wirk, amkeit geirrten, welchem Zufolge die einzelnen Enrse nur noch stuf Wochen, statt früher zehn, währe» und die Zahl der Schüler ans die Hälfte der bisherigen herabgesetzt ist. Der erste CnrS. anSschl,»glich der Beschädigung i»il dem neuen Mehrlader (Zt 18^8. System Mannlicher) gewidmet, welcher a», 3». Juni schloß, war «» drei zehntägige Abschnitte ge lbeilt. deren jeder fünssig Schüler on«;»biibe„ Holle; der zweite, am l. Juli beginnende, hatte deren neunzig, welche, außer in den durch den regelmäßigen Lehrplan vorgrschricbenen Gegenständen, ebenfalls über da« neue Gewehr uiilerrlchtel wurden. Zur Krankenversicherung der Handlultgsgehilfen. * Leipzig. 2S. Januar. Eine Anerkennung, welch« den Bestrebungen und den Erfolge» deß hiesigen Berband« krulscher Handlungsgehilfen von der Tribüne de« Reichstag« au« zn Tbeil'geworden ist. dürste für viele Kreise, welche den in ganz Denkschiand wohlbekai'nlcn kaufmännischen Hiissverein noch nicht näher kennen, von Jnterrsse sein. Ge legentlich der Brrathuiig de« Etat- de» RrichSamte« de« Innern brachte der Abgeordnete für Plauen, Herr Erster Staal-anwall l)r. Hart mann, die Krankenversicherung für Handlungsgehilfen zur Sprache und trat für die NnSdihniing des Zwange« aus tiefe ein. Er sagte dann wörtlich: Scho» längst bat brr betkeiligte Stand sich bemüht an« eigener Kraft i» dieser Beziehung Fürsorge zu treffen. Ich sehe ab von zahlreichen Localvereinen, welche sich meinem Ueberblick entziehen; ich möi'le nur an einige hervorragende Bildungen aus vielem Gebi-t erinnern Da ist zunüchst der „verband reisender Kausleute Deutsch land»" Grnossenschasi mit beschränkter Hnstvsticht, Sitz in L-ivzig. Dieser unitrsiutzi statutenmäßig die Mitglieder in Krankheitsfällen, aber nur wenn die Krankheit länger alt 14 Tage dauert; dann ge- währt er etnr Unterstützung vo» 20 .4l dir Woche, HSchstrn« aber aus die Dauer von 2 Wochen innerhalb etnr« Jahre«. Da« ist denn doch nicht vSllig genügend. Dann besteht in Lamburg seit 1858 ein „Verein für Handluvq« commiS'. Auch dieser bot neben anderen gemeinnützigen Zwecken nne Krankrn- und Be>,räbnißcnsse. ringeichriedrve HilfScasse. Diese MMthe» tu Krantheiiesällrn »in Krankengeld dt« zu 300 Dtgen; außerdem !m lodeSkall ein BeqrLdnißgeid von 100 .«l Dieter Bereu, scheint briett» so eingerichlel zu sein, daß er den Ansprüchen de« Kraiikencasstiiarsctze« genügt. In noch höherem Giade gilt die- vom „Verband deulicher HandlungSgehilsen in Leipzig". Dieser icheini mir der bedeutendste Verein dieser Art zu sein. Er Ist im Jabre 1881 gegründet; seitdem sind aber nicht weniger al» 1.1,600 Mitglieder bcigeirrtrn, im Jahre 1887 allein 4043. An 139 Platzen Hai dieser Verband KreiSverkine; die bedeutendsten sind IN Dresden, Leipzig, Königsberg und Braunichweig. DerSde» allein Hot ziemlich 1000 Mitglieder, welche zum größten Dbeil der ln dem Verbände bestehenden Kranken- und Begräbnißcosse ongehörea Diese Kranken, und Beqrädnißcaffe zählt 2700 Mitglieder, besitzt über 32,GB >6! Vrrniögen, bat im »origen Jahre an Kranken- nnd Begrädiiißgeldeiu über 30,000 ^l au-gezalili. Drr Verband Hot neuerdings seine Beziehungen erweitert. E« sind z. V Firmen »nd PrMcipalr al« außerordentliche Mitglieder drigetreteu; r« haben auch verschiedene Handelskammern ii» Reiche dem Verband einmalige Unterstützungen von nicht geringer Summe zugewendet. Die Statuten sind im vorigen Jahr» so geändert worden, baß sie allen Ansprüche» genügen, welche» die OrtSkrankencaffen genügen müssen. Da« ist da« Hanptsüchlichste, wa« drr Verband der unselbst. ständigen Kausleuie auf diesem Gebiete z« schaffen vermocht ho». Gewiß sind da« alle« ehrenwerihe Zeagaisse von Dha«. kr,st und Gemeinsinu im Stand» der Haadlnatz»- grhtlfrn Die Zahlen, welche der Herr Abgeordnete «»führt, find in diesem Jahre bereit» erheblich lldrrfchritten tvsrden. Auch hat te,selbe, wie da» nach Lage der z« besprechenden Frage nickt mvglich war. die weitere segen«re>che Thäligkeit de« BeibankS Tenlscher Handlungsgehilfen zu charaklerisirrn unterlasien. Dirfrr hat nämlich außer dem Font» zur Unter stützung bei Stellenlosigkeit, der Stellenvermittelung und dem Recht«sck>!itz eine besondere Wittwen« nnd Waisencaste nnd eine AllerSversorgungS- und Jnvaliditäk-casie, welche sebr günstig sitnirt sinv und beträchkliche- BermSgen aus- wrjsen. Der Beitritt ju diesen (raffen ist insofern sehr vorlbeilhaft» al« ein« Pension später nicht von der Bedürftigkeit trS Empfängers, wie bei den meisten dieser Eaffen, abhängig ist und Freizügigkeit im ganzen deutschen Reiche gewährleistet wird. Obgleich neben vielen autwürligen Firme., »nd Handelskammern auch hiesige hochachtbare Firmen zii den unterstützenden Mitgliedern zählen, ist doch die An zahl der letzteren im vergleich zur Bebeutung Leipzig» alS Handels- und Industriestadt nicht groß und wir möchten daher hier noch ganz besonder» im Jnrereffe ihrer Angestellten die Herren Pnnripale aus den Verband (Geschäftsstelle UniversilLtSstraße 4) Hinweisen. Wa« den Verband Deutscher Handlungsgehilfen »och in besonderer Weise empfiehlt, ist, daß sein Geschäftsbetrieb sowohl in Preußen alS in Bayern seile»« der delr. Ministerien zugeloffen worden ist, ein Vorzug, dessen sich nach eingehender Prüfung ihrer Satzungen nur sehr wenige, aus gleiche Voraussetzungen ge» arünteke Eaffen zu erfreuen haben» der aber wesentlich zur Empfehlung beilrägt. Schreberverein der Nordvorßa-t. D Leipzig, 27. Januar. Der Gchrebervereln drr Norbvorstaot hielt gestern Abend tm Saale de« Eldorado« ein» ordentliche Generalversammlung ob, in welcher mehrere aeichästlich« Angrlegenheitk» de« verflossenen wi» de« koin»>ri>pr» vereinst«hre« zur Sprach« kamen. Der Vorsitzende de« vere n«. Herr Georgs, rrüffarte 9 Uhr dir Sitzung, indem er die An- iveiende» aus« Herzlichste willkommen hie LagrSordnunq über und überdLcki» die schasien des Vereins während des letzten schcn Verhältnissen ausgehend, maßte der , di» Mitglieder,»»! »,» 291 aas 283 grsalle» sei; hingegen habe sich der Verein in stnanziester Hinsicht wesentlich gehoben. Hieraus berichtete der Redner über dir VorstandSsttzungen, über die Bor- staiidSäiiderungen, über die Aenderun««» aus drin Platze, wobei er de« HauSumbaue«, sowie der Einsudrana der Master leltung gedachte, die im vergangenen Feüdsahr durch die berritivillige Unterstützung de« Rache« znr Ausführung gekommen sei. DeS Wetteren lam Redner ans die Dhätigkeil der Garten cvmmission zu Ip> erben »nd betonte hierbei lobend die guie Erhaltung beS Sp elplatzr». lieber dl« Thätigkeil aus dem Platze gab er an» dem B-r>chl de« OdmanneS drr Splelrommtssioa, des Herrn Paal Riedel, Kenntniß. Die höchste Zahl drr Kinder, welche an einem Tage aus dem Platze gespielt hätte», betrag« 2382. Die Spaztergänge, welche man mit Kindern za unternehmen be schloffen hotte, mutzten wegen dauernder Ungunst des Wetter« leider sehr bald eingestellt werden. Kinder von Nichimitgliedern, welche de» ganzen Sommer über ans dem Platze spielen dursten, hotten sür diese ganze Zeit den Beirog von 10 zu entrichten, was die Summe vo» cO./l kinbrachle. An dem Kinderfest de- Sommer« nahmen 900, a» dem de« Herbste« 700 Kinder lheil. Nachdem der Vorsitzende der Spielcommisswn seinen wärmsten Dank ausgesprochen hatte, wandte er sich der eingehenden Erörtrrnnq über die Bode, »nd und tNilcheolonikn zn nnd wie« ans die Berich«» de« „Leioziger Tageblattes" hin, welche er wörtlich oerlo«. Mit einigen Worten gedacht« Herr Georgi ferner drr «ereiatsitzungen ^md kündigte die nächste für den 9. Fckiruar an, zn welcher Her, einen Borteng über „Da« Kind tm Gort»»'^ ^ . sammens'iffrnd konnie drr Redner da« oerflassene Jahr eia Jahr srieolichrr and segrii-rrtitier Eatwickeiuna nennen. Hieraus wurde dem Lalsiiee Herrn Beck dn« Wort »ur Ablegung de« Rechenschaftsberichtes erthellt, in welchem Herr Beck ein» lieber- sicht über das Lasscncont». Kinderfrstcont», Mitgltrderronto und Juvrntarconio gab Dieser RechenlchastSbericht wurde von dem Reviior, Herrn Iunghä nrl, für richtig desnnden. Hieran! wurdea di» Anträge nns Bewilligung vo» ÜbO ^l für die Spiele und 200 » sür die Kolonie» ve« folge«»»« Jahre« und noch einige wettere Anträge gestellt und nngenaminei». L« folgte die Wahl deS Vor- stände«, Bericht üd«> die Bolstandländcruogen, Wahl der Garten- kommission. Die Debatte, die sich bei den Antraqstellungen erhob, wurde mitunter sehr lebhaft und führte zn mannigsachen Aus- etnaadersetzungra. Mit der Verlesung deS Protokoll« schloß di» Sitzung. m - Sodann ging er zur bäiigteil und Erruugen- ahreS. Von drn staiisti- riragend« erklären, daß vermischtes. — B-rlin, 2? Januar. Die „Vosffsche Zeitung" bringt vie folgend« Erinnerung an den Zaren Ni ko lau«: Heute vor 50 Jahren (27. Januar 1838) brachten „Ober- bürqrrmeistrr, Bürgrrinristkr und Rath hiesiger künigl. Residenz" (wie drr Magistrat sich damal« amtlich uitterzeichnrte) dal Schreibt» wr öffeiillicheu Kenntnitz, durch welche« der damalige Zar Nitolan« da« ihm augelragen« Ehrrudürgerrech« der Stad« Verlla aaqenomme, hatte, und da« also lautete: „Mit besonderem Vergnügen habe ich dle Urkunde über da« mir von Ihnen ar-getragene Bürgerrecht drr Stadt Berlin angenommen und sage Ihnen meinen aiisrichligstea Dank für die mir btt dieser Gelegenheit auSgesplochene» Gcsinvungrn. Stet» Hab« ich den wärmste» An- tdcil an dem Wohlergehen siaer Stadt genommen, deren L ..wohner sich in schwerer PrüIuirgSzeit durch «reue An! ünglichkcit an idreu König bewährten, » d wo mir seitdem da« Glu k meines täriS- Iicheir Lehen- erblühte. Indem mich nun ein neue« Baud an dieselbe knüpsl, werde ich mich künftig desto glücklicher schätzen, tu Ihren Mauern auch drS Wirdersehenö mri «iueni Monarchen zu irsrciicn, in welchem auch ich einen geliebien Vrter verehre. Einp'augen Sie, meine Herren, mit dieser V-rsicherung den .'luSdruck meiner voll- kommenrn Metthschätzung. Moekau. den 6. Dec-rnber l837. gez. N ikolauS. An die Herren Oderbürgermeister, Vürqeimeister uud Roth, auch Stadtverordnete der Königlich-n Rcsidenzftodt Berlin." Mil diesem eigenhändigen Schre-ben des Zaren verband der russische Gesandte (damals v. Niveaupier») die Mttlhettung. daß sein Herrscher „mit Rücksicht aus die am hiesige» Orr» löblich« Sine, daß dei dein Erwerbe deS Bürgerrechts ein milder Bettrag sür die stadi scheu Almen- und WohIthätigkriISanstalle» geleistet würde", die Summe von 5000 Duralen überweisen lasse. Auch erfolgte die Verleihung de« St. Aiincaordeu« 2. Eiaffe ln Brillanten a» den Oberbürgermeister KrauSnick. Die städtischen Behörden hatten Tag« zuvor deichlvsien, da-Geldgeschenk znr Begründung »surr neuen Siislvng sür vorläufig 50 alte, arme nnd rechtliche Bürger zu brnutze« und diese Siisiung .,NikolauS-Püiger.Hospital" zn benennen, ihr eia der Lladi gevönge«, in» Gartenland verirheireö Gartengrundstück ta der Großen Frank- surter Straße zu überweisen »ad zur Erbauung eine« angemeiienrä», aus 100 Personen ruijurichleuden Hause« die Summe von 25.000 Tdalern aus städtischen Mitteln zuzusugrn. In der Brkaautmachuung deS Magistrat» he.bl es dann seltiamerweise, „daß da« einploagene Gnadengeschenk als ein Siomm- nnd Königliche- <!) Dowlion^gpuai" der Siisiung zu übereigne.-, sei, welcher auch künftig alle bei Ge legenheit der BürgerrechiS-Elwerbaua qesvendrien wildrn Gaben (die sich nach damaliger Eriadrung aas 1200 T Haler jährlich be ieieu) »ugewiksen werden sollien. Außerdem vaiie dir Siadlve,vltneien- Brrsammlung a>« bksondrr« Ferudesäußernag 1500 THaler zur sofortigen Vertheilnng a» ver'chäniie Aime bewilligt. Man sieht, daß die Stadl viel mehr als der Zar gelhan, »nd dein,och der Magistrat ruien Ton der Uhirrir-Itifigkett gegen den russischen Kaiser anschlaq, drr nicht angenehm berührt und auch damals nicht ange nehm brrührte. — Wien, 28. Januar. Die „Allgemeine WienerMedi- cinischr Z«,tung" beruhtet unter dem Titel: „Traurige Verwechslungen" über folgenden Vorfall au« dem Allgemeinen Kraiileiihause: „Wiederholt baden BerwrchSInngen von Mebicamenlen argeS Unheil angerichtet, und wir sind leider in der Lag», dirw traurige Cdroiiik »m einen wkileren Fall zu bereichern. Im Wiener Aligriiiei'ien Krankenhause gab eine Wärterin der chirurgischen Ahthrftiiiig Prvseffor Salzer'S zwei Patienten stall de- verordneie» BillrrfaizeS — Opalsäure (welche zum Reinigen der Hände benntzl wird); die Folge davon war, daß der eine bald danach verschied, während drr Ander« nur mit Mühe gerrllet wurde." — Ein zn theureS Gemälde. Der Peruaner Eorrespcndent einer Londoner BiatteS errählt folgende» Gaunerstllckchen: Bor einiger Zeit, al» die Manie für „alte Meister" ihren Höhepuncl erreicht Halle und bedeureiideSummen für höchst zweifelhafte Gemälde bezahlt wurden, kam ein Gentleman in den Laden eine» Kunsihändler« in Lima und bat ih». ein Gemälde, da« augriischemlich eine bloße Schmiererei war, in seinem Geschäft zum Beikans auSzustellen. Ter Eigen- tdUmer verlangte für da»Kunstwerk 5000SosiS(etwa 20.000.2J. Der Kunstbändler, der wenig von Gemälden verstand, willigte ein, war jrdtch etwa« überrascht, al« sich einige Liebhaber für dasselbe fanden; Einer bol 3000, rin Anderer toOO, ein Triller sogar 450a ColeS; koch verstieg sich Keiner zu der Kaussumme von 5006. Nach einigen Tage» kam der E genihümer zurück und sagte, er habe einen zu »iedrige-, Preis aas sein Gemälde gesetzt, da» nach der AnSlagc seiner Fi-iinde virl mehr wcrlh sei; er verlangte nun 7000 SoleS. Bald nachher kam auch rin Kunstkenner, der 6000 SoleS tct. Der Händler dachte, der Eigenlhümer werde gewiß sich mit d.-m nrspiüuglichen Preise von 5066 zufrieden geben und hossle 1000 SoleS sür sich kerau-zuschlagen; er nahm daher das Aueibicten an und der Käufer zahlte eine Hintertage von 1000 SoleS und fteß daS Gemälde vorläufig im Laden zurück, »m den Händler von der Echtheit seine- Anerbietens zu überzeugen. Dieser begab sich sofort zum Eigriithünier, erzählte ibm, 5000 SoleS seirn geboten worben und fragte ihn, ob er aus dn» Anerbieten eingehen wolle. Mit scheinbarem Widristreben willigte er ein und ließ sich die 5000 Sole» aus der Stelle auSzablcn. Der Händler begab sich hocherfreut über daS gute Geschäft i» seincn Laden zurück, wo er noch immer auf den Käuser te- Kunstwerke» wartet. Die Geschichte hat eine verzweis lle Aebnlichkcit mil der Fabel einer belanitteu deutschen Posse, weiche die Streiche „flotter Bursche" schildert; denncch ist dieselbe nicht in Deutschland sabricirt worden, sondern in Lima wirklich passirt. Wege« nothweudigen Umbaues unseres Parterre-Locals müsira wir bi» Lv. Februar viel Platz schaffen und, nn» «a rjiuinV», verkaufen wir siimmtliche Artikel UM» zu und unter unseren Ttostenpreiseu. 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