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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-09
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1888
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1 1 LZS? t TA-^N- > H>I ?'LTLKSSl»ZL.Ss I ^ I s »I.GI.^.^S W^,'S-, s-s-s zl^?-«^l!.Itti«'Sl L^s« P*^?sis.»7-L,x.K.UIj»v!sZsSA?r Meile Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 4V. Donnerstag den 9. Februar 1888. 82. Jahrgang. Ver Reichskanzler Fürst von Lismarck über die europäische Lage. Gtenogrnphischrr Wortlaut drr Rede de- Reich-- lanzlrc», gehalten in der Sitzung de« deutschenRttch». tag« vom 8 Februar 1888. U * Die Poblicatio» ist in den Zeitungen zum Theil, wie ich gestern and vorgestern gelesen habe, irrthümlich ausgcsaßt worden; man Hai bl derselbe» »i» Ultimatum, eine Warnung, eine Drohung sturen »ollen. Da« konnte um so weniger darin liegen, al« der Text de« Vertrages dem russischem Labinet seit Langem bekannt war, nicht erst seit dem November v. I. Wir haben e« der Ehrlichkeit ent- sprechend gesunden eine» loyalen Monarchen, wie der Kasier von Rußland e« ist, schon jrüher keine» Zweisel darüber zu lassen, wie die Lachen liegen. Ich halte e« auch nicht sür möglich, diesen Vertrag nicht geschlossen zu haben; wen» wir ihn nicht geschlossen hätten, so müßte» wir ihn deute schließen. Er ho« eben die vornehmste Ei,i »schalt eine« interuationalen Vertrags, nämlich er ist der Aus« druck beiderseitiger dauernder Juleresten. sowohl au! österreichischer Ccile. wie aus der unserigeu. (Bravol) Keine Großmacht kan» aus die Datier in Widerspruch mit den Interessen ihres eigene» Volke« an de» Wortlaut irgend eine« Vertrage« klebe», sieist schließlich geoölhig«, ganz offen zu erklären: die Zeile» haben sich geändert, ich kann da« »ich! »irbr, — und muß das vor ihrem Volke und vor dem Vertrag schließe,laen Thcile »ach Möglichkeit rechtseriigea. AberdaS eigene Volk in« Verderben zu sichren a» dem Buchstabe» eine« unter anderen UmstSiidcn unterschriebenen Vertrage«, da- wird keine Gioß- macht guth.ißru. Da« liegt aber in diesen Verträgen in keiner Werse drin. Sie sind eben — nicht nur der Vertrag, den wir mit Oester reich geschloffen haben, sondern ähnliche Verträge, die zwischen un« und anderen Regierungen bestehen (Hört, hör»! recht«), namentlich Verabredungen, die wir mit Italien haben—, sie sind nur derAuS- diuck der Gemeinschaft in den Bestrebungen und in den Besahreu, dir die Mächte zu lausen haben. Italien sowohl wie wir sind in drr Lage gewesen, da« Recht, un« national zu coiiiolidiren, von Oester- reich zu erkämpfen. Beide leben jetzt mit Oesterreich in Frieden und haben mit Oesterreich da« gleiche Bestrebe», Gefahren. die sie gemeinsam bedrohen, obzuwehreu. den Frieden, der dem Einen so theuer ist wie dem Anderen, gemeinsam zu schützen, die innere Ent- Wickelung, der sie sich widmen wolle», vor Angriffen geschützt zu sehr». Diese« Bestreben, und dabei auch da- gegenseitige Vertrauen, daß man die Verträge hält, und daß durch die Verträge Meiner von de», Aubern abhängiger wird, al« seine eigenen Interessen e« ver trage», — da« Alle« macht diese Verträge lest, haltbar und baue» hast. (Bravol) Wie lehr unser Berirag mit Oesterreich der Ausdruck de« beider seitigen Inten ff S ist, La« hat sich schon in Rikolsburg n»d hat sich 1870 gezeigt. Schon bei den Verhandlungen in Nikolsburg waren wir unter dem Eindruck, daß wir Oesterreich — und ein starke«, ausrechte« Oesterreich — aus dir Dauer doch Nicht misse» könnten in Europa. 1870. al« der Krieg zwischen un« und Frankreich an« brach, war ja die Versuchung sür manche« verletzte Befühl in Oester reich außerordentlich nahe liegend, diese Gelegenheit zu benutzen, um dem Feind von 1886 gegenüber Revanche zu üben; oder die besonnene und vorauSsichtige Politik des österreichischen Labinels mußte sich srageu: Wa« ist dann die Folge? In welche Stellung gerathea wir, wenn wir jetzt den Franzosen beistchen, um Preuß-n resp Deutschland zu besieg,»? Wa- wäre dann die Folge giwseu. wenn Frankreich mit Hilfe Lester reich« über un- gesiegt hätte? Oesterreich Kälte bei einer solchen Politik doch kaum einen anderen Zweck haben können, al- wiederum seine siühere Stellung in Deutschland einzunedmen, denn da« war eigentlich da« Einzige, wa- e- im Jahre l866 ausgegeben hat; an dere Bedingungen waren nicht, die peruniären Bedingungen waren ganz uiibedeulend. Nn», wie wäre die Lage Oesterreich« in dem Deutschen Bunde als Präsidialmacht gewesen, wenn e- sich sagen mußte, daß e» Deutschland da- linke Rhrinuser im Bunde mit Frank reich geuommen. daß eö die süddeutich n Staaten wiederum in eine Rheinbnndsabbongiakeit von Frankreich gebracht, und daß es Preußen »ttwiderrnslich zur Ablehnung an Rußland «ad zur Abhängigkeit von Rußlands künstigrr Politik verurtbcilt Kälte? Eine solche Stellung war sür öilerreichiiche Politiker, die nicht vollständig von Zorn und Rache verblendet waren, unannehinbar. Dasselbe ist aber auch bei »n« in Deutschland der Fall, Denken S>e sich Oesterreich von der Bildsläche Europa« weg, so sind wir zwischen Rußland und Frankreich aus dem Eontinent mit Italien isolir», zwischen den beiden stärkste» Militairmächteu neben Dculich land, wir ununterbrochen zu jeder Zeit einer gegen zwei, mit großer Wahrscheinlichkeit oder abhängig abwechselnd vom einem oder vom anderen. So kommt c- aber nicht. Man kann sich Oesterreich nicht wegdenken; »in Staat wie Oesterreich verschwindet nicht, sondern ein Staat wie Oesterreich wird dadurch, daß man ihn im Stich läßt, wir t- in de» Vlllairanca.Festsielluiigea angenommen wurde, ent- fremd,t und wird geneigt werden, dem die Hand zu bieten, der seinerseits d,r Gegner eine« »uzuverläisigeit Freunde« gewesen ist. Kurz, wenn wir die Ijolirung, die gerade in unserer ongreisbaren Lag« für Deniichland besonders gesädrlich ist, verhüte» wolle«, so muffe» wir einen sicheren Freund haben. Wir habe» vermöge der Gleichheit der Interesse», vermöge dieses Vertrage-, der Ihnen vor gelegt ist, zwc, zuverläisige Freunde, — zuverlässig, nicht au- Liebe zu einander; denn Völker führe» wohl au- Haß gegeneinander Krieg; aber au« Liebe, da- ist noch gar nicht daaewesen, da- sich da» eine für da- andere opsrrt. (Heiterkeit.) Sie sühren auch au- Haß »ich« immer Krieg, dran wenn da- der Fall wäre, dann müßte Frankreich iu ununterbrochenem Kriege nicht nur mit un-, sondern auch mit England und Italien sein; e« haßt alle seine Nachbarn. (Beisall und Zustimmung.) Ich glaube auch, daß der künstlich ausgebauschte Haß gegen un- in Rußland weiter nicht von Dauer sein wird. Mit unseren Bunde-genosscn in der Friedensliebe eisigen un- nicht nur Stimmungen und Freundschaften, sondern die zwingendsten Inter esse» de- europäischen Gleichgewicht« und unserer eigenen Zukunft. Und de-dalb glaube ich: Sie werden die Politik de-Kaiser«, die das publicirte Bündniß abgeschlossen Hot. billigen (Bravo l). obschoa die Möglichkeit eines Krieges dadurch verstärkt wird Es ist ja unzweiselhast. daß durch die Annahme diese- neuen Gesetze- da- Bundniß, in dem wir stehen, außerordentlich an Krast gewinnt, weil da- durch da« deutich« Reich gebildete Mitglied seiner seit- außerordentlich verstärkt wirb. Die Vorlage bringt un- einen Zuwachs an waffrntüchtigeu Truppen, einen möglichen Zuwachs — brauchen wir ihn nicht, so brauchen wir ihn auch nicht zu rufen, dann köanen wir ihn zu Hause lassen; haben wir ihn aber zur Versagung, hoben wir die Waffen sür ihn — und da» ist ja durch>u« nothweadig; ich erinnere mich der von England >813 für unsere Landwehr gelieferte» Eorobiuer, mit denen ich noch al» Jäger an«- exercir» worden bin; da- war kein Krieg-gewehr, da» können wir ja nicht plötzlich anschaffeu — Kaden wir aber di« Waffen dasür, so bildet diese- neue Gesetz eine Verstärkung der Frieden-bürgschaste» und eine Verstärkung der Friedeu«ligo, die gerade so stark ist, al« wenn nur vierte Großmacht mit 700,000 Mann Truppen — wa« ja früher die höchste Stärke war» die e« gab — dem Bunde bet- getreten wäre. (Bravo.) Diese gewaltige Verstärkung wird, wir ich glaube, auch beruhigend ans unsere eigenen Land-leute wirken und wird die Nervosität unserer öffentliche» Meinung, unserer Börse und unserer Presse einigermaßen ermäßigen. Ich hoffe, sie werde» Linderung fühlen (Heiterkeit), wenn sich da« klar mache», daß nach dieser Per stärkung und von dem Augeublicke an, wo da» Gesetz uuterzeichnet und publicirt ist, die Leute da sind; die Bewaffnung wäre noth. dürftig auch jetzt vorhanden; aber wir müssen sie bester anschaffen, denn wenn wir eine Armee von Triarieru bilden, von dem beste» Menschenmaterial, da« wir überhaupt in unserem Volke haben, von niß vorschiebeu. Man hat mir gesagt: Da- wird »ur die Folge habe», daß die Andere» auch noch höher steigen. Da« können sie nicht. (Bravo! — Heiterkeit ) Die Ziffer haben sie längst erreicht. Wir haben di« Ziffer im Jahre 1867 heruntergesetzt, weil wir glaubten, jetzt haben wir den Norddeutschen Bund, wir könne» et un- jetzt leichter machen, da köanen wir die Leute über 33 Jahre sreilassen. I» der Folge habe» unsere Nachbar» eine längere Dienstzeit adoptirt, viele eiue 20 jährige Dienstzeit. — Der Herr «rieg-miyifter. wenn er da- Wort ergreifen will, wird Ihnen da« näher au-einandersctzea können; in der H>sfer sind sie ebenso hoch wie wir, aber in der Qualität köanen sie e» »»« nicht uach« machen. (Sehr richtig!) Die Tapserkeit ist ja bei alle» kivilisirte» Nationen gleich; der Russe, der Franzose schlagen sich so tapfer wie der Deutsch«: aber unsere Leute, unsere 700.000 Man» siud kriegs- gedieut, rompu» »u wttier, au-gedieut« Soldaten, und dir noch nicht« verlernt haben. Und was un« kein Volk in der Welt nach- macken kann: wir haben da« Material au Osficiereu und Untrr- osficieceu, um diese ungeheure Armee zu commandire». (Bravol) Das ist, was man nicht »achmacheu kann. Dazu gehört da» ganz eigeuthütnliche Maß der Verbreitung der Volk-bildunh in Deutsch- land, w c e- in keiüem anderen Lande wieder vorkommt. Daß Maß von Bildung, welche« erforderlich ist, um einen Ossicier und Unter- ossicirr zum Eommando zu befähigen nach den Ansprüchen, die der Soldat an ihn macht, existirt bei un- in sehr viel breiteren Schichten al- i» irgend einem andern Lande. Wir haben mehr Oificiermaterial und Uuterosficiermaterial al- irgend ein andere- Land, und wir haben ein Oificiercorp-, welche» u»r kein andere- Laub dcr Welt »achmacheu kan». (Bravo!) Darin besteht unsere Ueberlegenheit und ebenso in der Ueber- legendeit unsere» Unterosficiercorp-, welche« ja die Zöglinge unlere- OssiriercorpS bilden. Das Maß von Bildung. w>'lchc- einen Ossicier befähigt, nicht nur die sehr strengen Ansorderunge» a» seinen Stand, an Entbehrungen, an Pflege drr Kameradschaft unter sich, sondern auch die außerordentlich schwierigen socialen Ausgabe» zu erfüllen, deren Erfüllung »othwendig ist, um die Kameradschast. die bei un-, Bott sei Dank, im höchsten Grade in rührende» Fällen existirt wischen Osficieren und Mannschaften, um die ohne Schaden der ntorität herzustellea, da- können »n» die Anderen nicht nachmachen, da- Berdältniß, wie e« in deutschen Truppen zwischen Osficieren und Mannschaften namentlich im Kriege Mit wrnigen üblen Au- nahmeu besteht — euceptio Lrmat rexulam; aber im Ganzen kann mau sagen, kein deutscher Ossicier läßt seinen Soldaten im Feuer im Stich und holt ihn mit eigener LebeuSgeiahr heran-, und um gekehrt, kein deutscher Soldat läßt seinen Ossicier im Stich — da« haben wir erfahren. (Bravo!) Wenn andere Armeen gleiche Truppenmaffen, wie wir sie hiermit zu schaffen beabsichtigen, mit Lisicieren und Untei osficieren besetzen sollen, so werden sie unter Umstände» genülh'gt sei», Oisiciere zu ernennen, denen es nicht gelingen wird, eine Soinpagnie durch rin enge« Tdor herau-zusüdren lHeiterkrit), und »och viel weniger die schwere» Obliegenheiten zu erfüllen, die ein Ossicier seiner Maunichasl gegenüber ha», um sich deren Achtung und deren L ebe zu bewahren, daß Maß von Bildung, welche« dazu ersorderücb ist, und da- Maß von Leistung, welches überhaupt bei un- an Kameradschast und Ehr gksllbl au- dcm Ossicier dcrausgedrückt wird, das kann ja keil, Reglement und keine Anordnung der Welt im Auslände au- dem Ofsicierstande herausdrücken. Darin sind wir Jedermann überlege», und deshalb können sie es u»S nicht nachmachen. (Bravo!) Ich bin oliv darüber ohne Sorge. Außerdem aber ist noch ein Bortheil dcr Annahme diese« Besitz--; gerade die Stärke, die wir erstrebe», stimmt uns selbst nothweudig friedfertig. Da- klingt paradox, e« ist aber doch so, Pkt dcr gewaltigen Maschine, zu der wir da- deutsche Heerwesen ousbildev. unteruimmt man keinen Angriff. Wen» ich heute hier vor Sie treten wollte und Ihnen sagen — wenn die Verhältnisse eben ander- lägen, als sie meiner Ueberzeugung nach liege»: Wir sind er heblich bedroht von Frankreich und Rußland; es ist vorauSzuseheu, daß wir angegriffen werden — meiner Ueberzeugung nach glaube ich es al- Diplouwt nach «uilitairischra Nachrichten hierüber, e» ist nützlicher für un«, baß wir al- Defensive den Vorstoß de-Angriffe« benlitzen, daß wir jetzt gleich schlagen; der Angriffskrieg ist >ür un- vorihcilhafter zu sühren, und ich bitte alio den Reich-tog um einen Credit von einer Milliarde oder einer halben Milliarde, um den Krieg gegen unsere beiden Nachbarn heute zu unternehmen — ja, meine Herren, ich weiß nicht, ob Sie da« Vertraue» zu mir haben würden, mir das zu bewilligen. Ich hoffe nicht. (Heiterkeit.) Aber wenn Sie es Ihäte». würde cS mir nicht genügen. Wenn wir in Deutschland einen Krieg mit dcr vollen Wirkung unserer Naiivnalkrast sühren wolle», so muß e- ein Krieg sein, mit dem Alle, die ihn miimachen, Alle, die ihm Opfer bringen, kurz und gut, mit dem die ganze Nation einverstanden ist; eS muß ein Balkskrieg sein, der mit dem Enthusiasmus gesührt wird wir der von 1870, wo wir ruchlo« angegriffen wurden. ES ist mir noch erinnerlich der vhrengellcnde, freudige Zuruf am Kölner Bahnhose, und so war e- von Berlin bis Köln, so war e- hier in Berlin. Die Wogen der Bolkszuftimmung trugen un- in den Krieg hinein, wir batten wollen mögen oder nicht. So muß r- auch srin, wenn eine Voll kraft wie die unsere zur vollen Geltung kommen soll. E- wird ober sehr schwer sein, den Provinzen, den Bundr-staaten und ihren Br völkerungen da- klar zu machen: Der Krieg ist unvermeidlich, er muß sein. Man wird fragen: Ja, seid Ihr denn dessen so sicher? wer »riß? Kurz, wenn wir schließlich zum Angriff kommen, so wird da- ganze Gewicht der Imponderabilien, die viel schwerer wiege» al- die materiellen Gewichte, aus der Seite unserer Gegner sei», dir wir ««gegriffen habe». Da- „heilige Rußland" wird entrüstet srin Über den Angriff. Frankreich wird bi- an die Pyrenäen hin in Waffen starren Ganz dasselbe wird überall geschehen. Ein Krieg, zu dem wir nicht vom Vo kswillen getragen werden, der wird gesührt werden, wenn schließlich die verordneten Obrigkeiten ihn sür nöthig halte» und er klärt haben; er wird auch mit valleni Schneid und vielleicht siegreich geführt werde», «eau man erst einmal Feuer bekommen and Blut gesehen hat. Aber e- wird nicht von Hause au- der Elan und da» Feuer dahinter sein, wie in einem Kriege, wen» wir angegriffen werden. Dann wird da- gauze Deutschland von der Memel bis zum Bodcnsee wie eine Pvlvermine aosbrennen und vou Gewehre» starren, und et wird kein Feind wagen, mit diesem kuror tautoaicu», der sich bei dem Angr ff entwickelt, e« auszunehmen. (Bravo!) Diese Uederlegeuhett dürfen wir un« nicht entgehen laste», srlbst wenn wir, wa» viele Militair«, »ich« nur die unserigen, »»nehmen, jetzt unseren künftigen Gegnern überlegen sind. Die Unserigen glaube« da- olle: natürlich, jeder Soldat glaubt das; rr würde beinahe ausbörea, ei» brauchbarer Soldat zu sein, wenn er nicht den Krieg wünschte und an seinen Sieg darin glaubte. Wenn unsere Gegner etwa »er- muthen, daß c» die Furcht vor dem Au-ga»ge ist, der un- fricd fertig stimmt, da»» irren sie sich ganz gewaltig. (Sehr richtig!) Wir glaube» ebenso fest au unseren Sieg i« rechter Sache «Ir irgend ein au-Iäadischer Lieutenant in seiner Garnison beim dritte» Glase Champagner glaube» kann (Heiterkeit), und wir vielleicht »i» mehr Sicherheit Als» e- ist nicht dir Furcht, die ua» friedfertig stimmt, sondern gerade da- Brwußtsei» unserer Stärke, dal Bewußtsein, auch daun, wen» wir in einem minder günstigen Augenblicke angegriffen werde», stark geong zu sein zur Abwehr und doch die Möglichkeit zu haben, der göttliche» Vorsehung e« zu über lasten. ob sie nicht in der Zwischenzeit doch »och die Rothwenhigkeit eine- Kriege- au» dem Wege räumen wird. Ich bin also nicht sür irgend Milchen Angriffskrieg, und wenn drr Krieg »ur durch unseren Angriff entstehen könnte — Feuer mu j van legend Jemandem angelegt werden, wir werden e- nicht an legen. (Bravo!) Ru», wrdrr da» Bewußtst,» unserer Stärke, wie ich es eben schilderte, noch da- Vertraue» aus unsere Büadniss« wird un- abhaltcn, unsere bisherigen Bestrebungen, den Friede» überhaupt z« erhalten, mit dem bi«herigea Ecker sortznsrtzea L- iterkrit. Sehr gut!) Ich nenne also vorzugsweise Rußland, und habe ich dasselbe vertrauen aus da« Gelingen, in welchem ich vor einem Jahre gesprochen habe, und welche« diese- freisinnige Blatt «irr so seit gedruckt hat. Ohne ein Nachläufen oder, wie ein deutsch.» Blatt sich roh au-drück», „Wrttkriechrn" vor Rußland k — die Zeit ist vorbei; »m Liebe werden wir »icht mehr, weder in iraukreich, noch in Rußland. (Sehr gut! Lebhaftes Bravo.) Die russische Presse, die ruisiiche öffentliche Meinung hat einem alte» Mächtige« und zuverlässigen Freunde, der wir waren, die Thür gr- Wielen; wir drängen un- nicht auf. Wir haben versucht, dos alle vertraute Berkältniß wieder zu gewinnen, aber wir lausen Niemand »och. (Allseitig,- Bravo.) Da- hält un< aber nicht ob — im Gegenlheil, e« ist UN- ein Sporn mehr, di« Bertrag-rechie, die Ruß land un« gegenüber hat, mit doppelter Genauigkeit zu beobachten. Zu den Vertrag-rechten gehören auch solche, die nicht von alle» unseren Freunden anerkannt werden: ich meine, dazu gehören die Rechte, die wir aus dem Berliner Congrrß Rußland »n Brtrrff Bulgarien« erworben haben, und die bi« 1885 ganz unangefochten beftandra haben. E« ist gar keine Frage sür mich, der ich die Cougreßbeschlüsse mtivorbereitet und mitunlerzeichnet habe, daß wir Alle damals der Meinung waren, daß dcr vorwiegende Einfluß iu Bulgarien Rußland zusollen sollte, nachdem e» seinerieit« aus Ost- Rumeliea verrichiet halte, indem e» die mäßige Sali-taclion gab. die Grenze de« seinem Linsiuffc anheimsallenden Gebiet» um 800.0X) Seelen aus 3 Millionen ungeläbr zurückzuschrauben. In Folge dieser Auslastung de- CongresseS hat Rußland l»S l885 zunächst den Fürsten ernannt, einen nahen Verwandle» de- Kaiserhauses, von dem danial« Riemand anuahm und annehmen konnie, daß er etwa« Anderes würde sei» wollen, als ein getreuer Anhänger der ruisiichen Politik. Es hat die Krieg-ministrr, einen großen Tkeil der Oisikirrr ernannt, kurz und gut, eS hat in Bulgarien geherrscht; da ist gar kein Zweisel daran. Die Bulgaren oder ein Theil von ihnen oder der Fürst — ich weiß nicht, wer — sind «icht damit zufrieden gewcsen, es hat ein Staatsstreich, ei« Abfall von Rußland statt- gesunden. Dadurch ist rin faktische« Berdältniß entstanden. welche- wir mit Grivalt drr Waffen »u remediren keine» Berus habe», welcher aber die Rechte, die Rußland auS dem Congreß nach Hause gebracht bot, doch theoretisch nicht alteriren kann. Ob, wen» Ruß land diese Rechte geivolisam geltend machen wollte, sich daran Schwierigkeiten knüpfen würden, da- we,ß ich nicht, das geht un« auch „jchiS an. Wir werden gewaltsame Miitil »icht unter- tützen und auch nicht dazu rath-n; ich glaube auch nicht, daß Neigung dazu da ist, — ich bin ziemlich gewiß daß sie »ichi vorhanden ist. Wenn aber Rußland aus diplomaistchem Wege ver suche, sri eS auch durch eine Anregung aus da) Einschreiten de« Obcrherra von Bulgarien, de- Sulian-, wenn e- versuchl. da- herbei- zusübrrn, so hall- ich eS sür die Ausgabe einer loyale» deutichc» Politik, sich dabei rein an di« Bestimmungen de- Berliner Vertrag» zu Hallen und an die Auslegung, die wir ihnen damals ganz ohne Au-nahme gegeben haben, und an der. mich wenigsien-, dir Stim mung der Bulgaren nicht irre machen kann. Bulgarien, da- Ländchen zw scheu Doua» und Balkan, ist überhaupt kein Ovject von hin- reichender Größe, um daran die Lonsrqueiizrn zu knüpfen, um seiuel- willen Europa voa Moskau l»S an dir Pyrenäen und von der Nordsee di- Palermo hin in einen Krieg zu stürzen, dessen Ausgang kein Mensch vorau-seben kann; man würde am Ende nach dcm Kriege kaum mehr wissen, warum ma» sich geschlagen hat. (Heiterkeit.) Aljo da- kan» ich erklären, daß die Unfreundlichkeiten, die wir in drr russischen öffenlliche» Meinung in der russische» Pu ffe »ament lich, erfahren babeu, un- »ich! abhallc» werde», sobald Rußland den Wunsch auesprickit. die diplomaiilche» Schrille diplomalisch zu unter stützen, welche Rußland eben thun kann, »m seinen Einfluß aus Bulgarien wieder zu gewinnen. Ich sage absichtlich: sobald Rußland den Wunsch auSspiicht. Wir sind früher nillumrr bemüh« geiveien, russische Wünsche aus vertrauliche Andeutungen hin zu erfüllen; wir hoben ober erlebe» müsse», daß russische Vlatler sich sandrn, die iofoit nachzmveiseu versuchlrn, baß gerade diese Schritte der deutschen Politik di« feindseligsten gegen Rußland gewesen ivären, und die »nS tr-yalb angriffe», weil wir den rmsischen Wünsche» vorauSgegaugen waren in ver Ersüllnng. Wir haben da- auch aus dem Congreß gethan; eS w:,d un- aber nicht wieder paisiren. Wrn» Ruß and »»« onnlich aussordrrt, die Schritte zur Herstellung drr congreßinäßigri, Situation >» Bulgarien beim Sultan al« Souverai» zu untersiüpen, so trage ich kein Bedenken, Sr. Maj-slät dem Kaiser zu ratdrn. daß da- geschieht. Die- erfordern die Verträge von msterer Loyalität dem Nachbar gegenüber, mit dem wir, mag die Stimmung sei«, wie sie will, doch immer da- grrnznachbarlichr Verhältnis; und große und gemeinsame monarchischc Interessen, sowie Interessen der Ord nung allen Gegner» der Ordnung in Eu>op.i gegenüber zu orrtrrirn baden, und dessen Monarch vollsländigr- Versiändmß ha» sür diese Aufgabe dcr verbiuidrlen Monarchen. Daß der Kaiser vo» Rußland, wenn er findet, daß die Interessen seine« große» Reiche- von hundert Millionen Uuierlhanen ihm gebieten, Krieg zu sühren. daß er dann Krieg führen wird, daran zweifele ich gar nicht. Aber die Interesse» können ihm ganz unmöglich gebieten, diele» Krieg gerade gegen un- zu führe»; ich halte e« auch »icht sür wahrschcinlich, daß ein solche- Jutcressengebot überhaupt nahe lieg«. Ich glaube «ich» an eine unmittelbar bevorstehend« Frieden», ftörung — wenn ich mich resumiren soll — und bitte, daß Sie da- vorliegend« Gesetz unabhängig von diesem Bedanken und dieser Be sürchiung behandeln, lediglich al- eine volle Herstellung drr Ver wendbarkeit drr grwaliigeu Kraft, dir Gott i» die deutsche Nation gelegt hat sür dro Fall, daß wir sie brauchen; brauchen wir sie nicht, dann werden wir sie nicht rufen; wir suchen de» Fall zu ver meiden, daß wir sie brauche». Diese» Bestreben wird un- noch immer einigermaßen erschwert durch drohende Zritung-arlikel vom Au-Iaude, und ich möchte die Mahnung hauptsächlich an da-Au-land richten, doch diese Drohungen zu Unterlasten. Sic sühren zu nicht-. Die Drohung, die wir — nicht von der Regierung — aber in drr Presse erfahren, ist eigeut lich eiue unglaubliche Dummhrii (Heiterkeit), wenn man bedenkt, daß man eine große und stolze Macht, wie eS da- deutsche Reich ist. durch eiue gewisse drohende Brstaliung der Druckerschwärze, durch Zusainmrnstellung von Worten glaubt rinschüchtern zu können. (Bravo!) Man sollte da- Unterlasten, dann würde man e- un- leichter machen, unseren beiden Nachbar» auch gefälliger eutgegrnzukommen. Jede» Land ist aus die Dauer doch sür dir Fenster, die seiue Presse ein- schlägt, irgend einmal verantwortlich; die Rechnung wird a» irgend einem Tage präsentirt i» der Verstimmung de- anderen Lande-. Wir können durch Liebe und Wohlwollen leicht bestochen werde» — viellucht zu leicht, — aber durch Drohungen ganz gewiß nicht! (Bravol) Wir Deutsche slirchten Gott, aber sonst nicht» in der Welt (lebhafte- Bravo); und die Botte-surcht ist e» schon, die un- den Frieden lieben und pflegen läßt. Der ihn aber trotz dem brich», der wird sich überzeugen, daß dir kampse-sreudige Later- land-liebe, welche 1813 die qcjammte Bevölkerung de- damal schwachen. kleine« und au-gesogenen Preußen unter die Fahnen ries, eutzutog« ein Gemeingut der ganzen deutschen Ratio« ist, und daß de beste» Waffen habe», die c« überhaupt girbt (Bravol), wie müssen sie »icht mit Dem »» den Kamps schicke«, wa« wir für unsere jungen Liuirutruppra nicht sür gut genug halte» (sehr gut!), sonderu drr seste Mann, dcr Familienvater, diese Hünengestalten, deren wir an» »och erinnern können anö der Zeit, wo sie die Brück« vo» Versailles besetzt hatte», muffe» auch da- beste Gewehr an drr Schalter haben, die vollste Bewaffnung und die a»»girbigste Kleidung zun» Schutz gegen Witterung und alle äußere» Vorkommnisse. (Lebhafte- Bravo.) Da dürfen wir nicht spare». Aber ich hoff«, es wird unsere Mitbürger beruhige», wen» sie sich an» wirklich den Fall denke», an de» ich nicht glaube, »aß wir voa zwei Seiten gleichzeitig überfallen würden — die Möglichkeit ist s«. »te tch Ihnen vorhin an dem 40jährigen Zeit- Ilrung der Weichselmünduiiq be,weckt eine zuuälksi a>: ch- mschen Slüuden. sodann wegen Mangels einer Verständigung der Betheiligieo über de» Kostenpunct Uber d„ Grbülir verzögerte Frage von sehr erheblicher Bedeutung im Laiidc-cullurintrreffe zur Erledignug zu bringru. Es handrlt sich dabei nickt sowohl ui» eine Reguliinnq der Weichselmüiidung al- Schifffahrtsstraße, soudrr» darum, durch Herstellung einer in der Richtung de- Flußlau!« liegenden Aus- Mündung an Stelle der jetzigen in scharfer Btcguug nach Westen belegrnrn Mündung bei Neusähr den Hochwasser- uud Eisgefabren vorzubeugru, welchen jetzt dir Wrichsrlnirderung au-grsrtzt ist. Um de» Schutz der letzteren und zwar weit über die unniiltel- bar an den Fluß grenzenden Gelände hinaus und alle- wa« au landwirihkchastlicher und iadustrikller Production darin befindlich ist, handelt e« sich in erster Linie, dagegen stelle» die sonst bei Stromregulirungen vonvaltenden Verkehr-- und Schiffsahrls intrressen weit zurück Der erhöhte Schutz jener Landstriche bedeutet eine erhebliche Uirlhsleigeruag de« dortigen Besitzes, rechtfertigt da her um so mehr eine entsprechende Heranziehung der Bclhciligte» zu den Kosten, al« die Deichlast ohnehin keine Staatslaf», sondern ans drn geschützten Grundstücke» selbst ruht. Da einr Verständigung wegen Urbrrnadme dr- enliverchrnden Anthril« der aus etwa zwanzig Millionen zu schätzende» Kosten de» Unternehmens nicht zu erzi-Ien war, so soll die Vorlage aus dem Gedanken beruhe», daß die Ltaot-regierung zur Au-sühruiiq des Werke- und a»tbe>liger lleber- nabnie der Kosten desselbrn ermächtigt wird, iobald die Interessenten die andere Hälfte derselben zu trage» sich verpflichte« traben Er langt dir Vorlage Gesetzeskraft, so wird es hiernach lrdigli'b i» der Hand der Adjacentkn liegen, die Inangriffnahme der Weichsel regulirung berbcizusühlen. Aus der Landeskirche. * AuS dem Handbuch der Kirche» statistik ist noch Folgende- mitzulheilen: Die Zahl der Par schien, welche eine Epborie umfaßt, ist eine sehr vcischicdene und, da die Parochien ebenfalls sehr vrrjebirdrue Bevölkerung zissrr» ausweiien, von der Einwohnerzahl der Evhorie srlbst unabhängig. So zählt Borna 57. Grimma üü, Meißrn 5>I, Lkipziq II 48 Parochien bei 64,16!», 81837, 89,990 und l90,ö02 Bewohnern, Werdau aber bri 64,386--- 19, Dresdr» 1l bei 1ll»,180 »ur 2l Parochirn, und in den großen Stüdtrn ist die Diff renz noch weit bedeutender, denn Dresden I zählt aus 2li8,882 Vewodner »ur 12 und Leipzig 1 aus I»6,b6ü Bewohner nur 4 Parochien Die meiste» Slädtr girbt eS in de» Ephorien Pirna (12- und Annaberg (ll), dir weiiigslrn — abgrirbe» von de» große» Ltüvien, welche Ephorien sür sich bilden — Dresden II, Stollberg und Werdau ll- 2) unk Freiberg, Großenhain. Leipzig II, Radeberg und Zwickau (je 3), Manche Ephorien uiiisassrii ungemein »ielr rinzelnr O>tc uni» Ortcthcilr, wie z. B. Leisnig (229), Meißen (295), OelSnitz (223-, Pirna (235); andere dagegen »ur iehr wenige Orijchaiten, wie z. B. Stollberg (40), Annoberg (49), Werda» (6l)— Dresden! bat immer noch ll einqepsarrte Ortschaften und OrtStheile, und nur Leipzig I steht al- Epborie ollei» sür sich da, indem krin einzige- Dorf mehr dahin ei»gepsarrt ist. Die hohe Ziffer der erwähnten Caudidaten der Theo logie und de-I Predigtanits, nämlich 4!4, mag wodl aus fällig erscheine». Man muß aber bedenken, daß unier ihnen sich sehr viele Männer i» festen Leben-stellungen befinden, welche zweifellos das geistliche Amt nicht mrhr brqehrru w rde», wie beispielsweise viele Schuld»ecloren, Oberledrer, Leiter auswärtiger Anstalle» u. s. w. Dir Emeriti, an Zahl 188, scheine» Dresden und Umgebung al- Ruhesitz allen andrrr» Orten Sachsen- und dr- Auslandes brsonder- vorzuzikhen; denn e- wohnen von ihnen nicht wrnigrr al- 41 in Dre-den selbst und 36 in der nächste» Umgegend, während in Leipzig und Umgegend 19 Auseuthalt genommen haben. Außerhalb Sachsen» wohne» »ur 3. Rirbt ohne Interesse ist in dem Rimming'icheii Handbuch auch die Tabelle über die Vertheilung dcr Religionsbekenntnisse uach den Krei-Haup«maniiickmftea, bez. uach Stadt uud Land. Die Krei- haup'm'»»sckxist Bautzen zäblte in den Städten nur 66,931, ans dem Lande 257,52l evangelische Bewohner, in Dresden da>ttgrn wohnten in den Städten .360,121 und ans dem Land« 462,6!iO, in Leipzig i» den Städte» 323,335 geHe» 425,700 aus d m Lande un endlich in Zwickau 518,806 i» den «tädte» gegen 649 457 aus dem Lande. Sobald die Stadl Leipzig die geplante Enibeziikuiig der Vo - orte vollende« hat, wird dir dortige KrkjSha»p>nia»»schast die erste sein, in welcher die slädtiiche Bevölkerung die der Landgrinrinden übrrwicgt. ein Factor, welcher bri rinrr Brurtheilung der Wall- geirtzqebung, insbrsondrre für die 2. Sländekammcr, nicht ohne Einfluß bleiben kann. Van den 10,193 Resormlrtcn wohnen in der Kreisbaupt- Mannschaft Leipzig MIO, in Dresden 2912, in Zwickau 1018 und in Bautzen nur 223. Tie römisch-katholische Bevölkerung verlhrilt sich nach Hükc von 86,952 mit 29,846 aus die Krei-Hauvtmannichast Bautzen, 28,463 aus Dre-den, 16,381 aus Zwickau und 12,262 auf L-ipz-q, Die Stadt Dre-den beherbergt allri» 16,496 Katholiken, L ipz'g al- Stadt nur 5756. Drutichkatholikea finden sich im Lande 2155, davon 953 im Kreüe Zwickau, 645 iu Dresden, 429 in Leipzig uud nur 128 in der L msitz. Die griechisch-katholischen Einwohner, 495 an der Zahl, wohnen mit 295 im Kreise Drrsdc», 169 in Leipzig, 26 in Zwickau und niit nur 5 in Bautzen, Anlangend endlich die J«raelilen. deren rS in Sachte» bei der Zählung vo» 1885 — 7755 gab, so vertheilen sie sich dergeslalt. das, übcr die Hälfte, nämlich 3928 im Leipziger, 2597 im Tresdnrr. 979 im Zw ckaurr und nur 251 «m Bautzner Kreise wohnen. Endlich sei noch erwäbn», daß bei der letzien Zählung 206 Be- wohner eia brstimmie- RcligionSbekeuntniß überhaupt nicht an gegeben haben. Leipziger Lehrerverei». * In der ersten Sitzung >m neueu VereiiiSjahr sprach Herr Pani Richter über..Gesicht-puncie und Stosiauswahl sür den Unterricht in deu Kryptogamen sür die Volksschule In drr Einleitung legte der Redner dar. daß drr Unlrriichl in drn Kryptogamen der Volksschule erst in nrueirr Zeit zugrsüblt worden sei und zwar mit Berechtigung, Behandelt man die nieder,» Thiere. so dürfen auch dir niederen Pflanzen »icht aiiSgejchlossen bleiben, zumal letztere iu sebr nabe Beziehungen zu iiieiischhche» B e hältnissen und Raturvorgänqen flehen. Der Begriff Pflanzr wüloe drn Kindern nur in unvollkommener Weise vermittelt werden, «voll!- man aus die Kryptogamen im Unterrichte vcrzichten. Da die Kinde, den Krvptogamen ihrer Unicheinbarkcil wegen meistens kein groß s Interrfse entgrgrnbringr», jo ist r« doppelt Ausgabe des L hieis. de« Famil>«,vätern über 30 Jahre, dann müsse, wir^anch Ülr sie ß Wir loste» »u« da durch keine Verstimmungen leiten und durch " Iet,r Abneigung bestimmen. ES ist ja uazwriselhzft. daß Drohungen und die vrichimpsungen, die Herau-sorserouge», au nn« gerichtet wvrdra sind, auch bei uaö «me ganz erhebliche und berechtigte Erbitterung erregt haben (sehr richtig l j, und da« ist beim Deutsche, recht schwer, den» rr ist dem Natioaalhaß nn sich «»zu gänglicher wie irgend rin« andere Nation; wir find aber bemüht, sie zu besänftigen, „h wir wolle» nach wie vor den Frieden mit »nsere» Nachbarn, namentlich ober mit Rußland suchen. Wenn ich sage: namentlich mit Rußland, so bin ich drr Meinung, daß Frank- reich nn- bei diese» Bemühungen keine Sicherheit ans Erfolg ge- währt, wenngleich tch »ich« sage» will, daß e- nicht- Hilst; wie «erde» nie Händel snche», wir «erden Frankreich nie angrrise», wir die die Neigung «nserer Nach- tmwrr ein« sehr habe» in den viele» kleinen Vorfälle», rnn« entwickelt Hab«, sür alle m»gliche, Loalitionr» doch immer vor» I bar», »» spionlren und zu besteche«,, vernrsacht hat, j"drn —, wenn da- eiatritt, so könne, wir ,» jeder unserer I gefällige uud freundliche Beilegung herbrigesührt, weil tch es sür Arnche, etne Milli«, guter Soldaten in Dekensip« Hube». Wir I rnchlo- halten würde, um solcher Lappalie» willen eine, große, w»»« da bet R^nwrn von ri»r halb» Million n»d höher, onch I »«ltonnlrn Krieg », entzünd«,, »der anch n»r wohrschetnlich »» * Berit», 7. Febrnar. Die tn der Thronrede bereit- ongekün- ->»» MM» Milch* t»HinchrchKd bahnite» «G »nch Brdürs I «achnu Dns find Füll«. »- es heiß«: BerBmisttchig«, Mt mch. tzi-t« »O »kwn-chß >, rrwarMtd« Ba lag» beiress« Reg» erienige. welcher^dir denliche Nation irgendwie an greift, sie ein- j «mheilnahme wnchzuruten und nach besonderen Gesicht puncle,', ... ^ . ^ ^ zu verfahren. Redner stellt derselben 5 aus, 1) Dir Einzelbeichreibung ist zu beschränke». Man kann nicht, wie bei den Phanerognme», olle Theile brr Pflanze i n, verschiedenen Beziehungen einer Beschrribung nnlerwrrsr». d, ii- Gliedrruilg rinrr krhvlogomrn Pflanzr dem unbewaffnctcn Auge nur wenig enlgrgrnlritt, so wird man sich mehr an die Truchi, >i» die vorhandenen, gut »nterschridbaren Theile zu Hallen Haien u d ausgehend von einem vorliegende» Objecte gleich eine umsaisiu Schilderung drr Gruppe cintrelen bissen müssen. 3) Da-Mikroskop ist deshalb auch nur >n beschränk! >elsr zu Hilfe zu nehme». Man kann drffelben in der Bo k' schule zwar nicht ganz entbehrt», ober man sei in seinem G.brouck:,: sparsam, weil ei» zu groß-r geilauiwand damit verknüpf» ist. zmimi wenn nur ei» Instrument zur Verfügung steh» und irril rin Cu: gehen aus mikroskopisch« Verhältnisse über da« Ziel de- Unterrtck,:: in der Volksschule hinau-geht, zumal ja Erörterungen speciell physw logischer, geschlechtlicher und entwickelung-geschichtlichrr Punkte ler Schule lern liegen. — Auch in der Vorführung vou Formen duick, da» Mikroskop muß Maß g-halten werden, drr natnrkuiidlichc Unter- eicht soll nicht einseitig Anschauungsunterricht sein. Die Mikroskopischen Bilder treten dem Kind« za «nvrrn.iUel heran, e» weiß nicht die Vergrößerung abzuschätzen, e« dringt es schwierig fertig, vorgesührte Theile mit dem Ganzen in Zuinmmeu Hong zu bringen und versteht e« auch nicht ftereoskopiich zu scb,i. Zum richtigen Verständniffe eine» mikroikopisch-n Präparates muff >» »och gut au-gesübrte, entjprecheab vergrößerle Abbildungen deffel.-i: Odjecteö dem Kinde geboten werde». Iu manchen Fälle» wird nia.i mit Abbildungen allein viel schneller zum Ziele gelangen. Darum Beschränkung desselben in drr Schule, aber doch nicht Ausschluß. 3) In der Darstellung muß Anschaulichkeit bezüglich der -rschriauag-weise zur Geltung komme». Für m»tnr- Odtei hritlich gewaffnrt finden wird, und jeden Wehrmann mit dem festen Glauben im Herzen; Gott wird mit un» sei«! (Lebhafter, an- daoerader Beifall.) Aus dem preußischen Landtage. * Berlin, 7. Febrnar. Da- Abgeordnetenhaus setzte heule die zweite EtatSberalhung bei dem Elai de« Finanzministerium« fort. Bei der Position „Minisiergehalt" beklagte Akg Webr-Deutsch kröne, daß da« Beaunlwcinsteuergesetz manche sür die Londwirlh- schast so ungünstige Bestimmungen enthalte und ersuchte die Re gierung, energisch für die Aushebung de- JdenlitätSnachwrisr- ein »utrelen. Ucber diese beiden Gegenstände, die Wirkungen de« Branutweiufteuergcsetze- und die Aushebung de« Idealität-Nachweise-, entspann sich eine längere Debatte, die indessen keine praktische» Ergebnisse oder neuere GesichtSpnncte z» Tage sörderte. Der Finanz minister vou Scholz lehnte r« ob, an dieser Stelle nameu» der Re- gternng ans die Jdentilät-scoge rinzugehen. Bri drr Position: „Oberpräsidentei, und höhere Verwaltung-bramlc" ivurde daö Geholt für einen BerwaltnugögerichtSdirecior gestrichen. Abg. Dougla« wünschte eine bessere theoretische Aulbildung der BrnvalUingSbeamten bet den Domaiarndepartement-, Abg. von Meyer-Ara-waldr Gehall» erhühung sür di« höheren Brrwaltunqsbeamten, namentlich die Land- räthe. Die weitere Beralbnng de« Finanz«»«»- hatte kein besondere« Interrffr mehr. Beim Etat de- Handelsministerium- wurde Antrag aus »»verkürzte veröffeutlichung der Jahresberichte preußischen Fabrikinsprclore» »ach läugerer Debatte drr Badget- commisstoa überwiese». Morgen: Antra- ans Verlängerung drr Legislatnrperiodr. e>» kindlich« Objecte würde Unterweis»»- tn drr Ra«,,, «» Qrt »atz
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