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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-07
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1888
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IE Stellen, aus loetchrn hervorgiiig, wie di« preußische Unlerrichttver Wallung schon seit Jahren aus da» Ernsteste, wenn auch vergeblich, b. strebt ist, das h-uie vorhandene Uederinaß an Löh rcn Lehranstalten in solche uinzuwanbeln, für ivelche ein B-dürsniß vorüegt. Als solche sind insbelondeie die höhere» Bürgerschulen oder Anstalten niii ähnlichen Lelnplan zu betrachten. Die anwesenden llommissace der Ministerien des Innern, der Finanzen, der Landwirthschast und des Unterrichts erkannten die auch im Plenum hcrvorgetretene Absicht, die BeitragSpsl-cht deS Staates gesetzlich z>, regeln, bedingt an, hoben aber aut der andern Seite auch die Bedenke» hervor, welche gegen eine gesttzliche Feststellung svrechen. Nach längerer Debatte nahm die Commission nur einen Dbeil der Anträge in das Gesetz aus, wahrend der andere in einer Resolution Ausdruck sand. Es wurde also mit 12 gegen 4 Stimmen solgender »euer Z 3u äu gen om men: „Für diejenigen Gemeinden und Corporationen, welche schon jetzt zur Erhaltung ihrer höheren Schulen eine staatliche Unter- stützung enipsangen, wird dieselbe entiprcchend den aus den Bor schristen dieses Gesetzes erwachsenden Mehrausgaben sür die Tauer ihrer Lcistungsunsähigkeit erhöht." Tie gleiche Majonlät nahm sodann die »achsolgeiidc Resolution an: „Die königliche Staat-- regierung auszusordern, in Fällen, wo die eigenen Einnahme» der seither nicht luhventionirlcii Ledr-nfialt.» und die Mittel der Schul- unlerhaltnngSvslichiigen nach Maßgabe der KH. l und 3 nachweislich nicht auSrcichen, in niüglichst ausgiebiger W.ise Subventionca und staatliche Fonds -,n gewähren und diese auch denjenigen Gemeinden zuzuwendcii, welche beschließen, diese Anstalten in andere höhere Schulen, bezüglich deren ein öffentliche) Interesse vorliegt, nnizu- wandeln." — In der zweiten Lesung wird cS sich vorau-sichllich im Wesentlichen nur noch uni redaetioncllc Verbesserungen handclii. Berlin, 5. Marz. Die Commission des Abgeord nete nhouse- zur Vorberalhmig de- Gesetzentwurfs, betr. die Kosten königlicher Polizeiverivallungcn in Stadt gemeinde». trat H ute in die Generaldebatte über die Bor läge rin. Sämintlichc Redner, mit Ausnahme des Abg. Rickcrt, erkannten doS Princiv des Gesetzes, eine anderwcite Regelung der Köstcn- beilräge »ür die Siädic mit königlicher Polizeiverwallnng herbei- zu'ührc», als ei» richtiges an. Auch Abg. Zelle (sreis) erklärte, an dem Zustandekommen de) Gesetzes »lilwiike» zu woile», wüujchle oder Mit demselben gleichzeitig die Losung der wiederholt schon an- geregten Fragen, ob es nicht im Interesse der betheiligtcn Com mune» billig erscheine, i» kleinere» Städten, beispielsweise i» Celle, die königliche Pslizeiverwalluiig ganz alisziihebeii, in de» gröberen ober g>wisse Zweige, wie Bau', Feuer-, Marklpoiizei re. de» Ge meinde» zu übertrage». Abg. Rtckerl (sreis.) hält den jetzige» Z-'iipnnct, Ivo die größere» Städte durch Aue gaben sür die ver schiedensten großen ÄohlsahrlScinrlchluiigen belastet sein, sür eine neue Mehrb.liüung der Städte siir ganz »iigeeignct. Jur weitere» Klärung wünscht derselbe nähere Mittheilungen über die in den Anlagen des G.setzes sinn,» .risch ziisammengesteUteii Zatzlen sür Au-gabc» in denjenigen Sladteii, welche commmiale Polizeivcr- waltung habe», ein Wunsch, der von den Abgq. von Rauch- Haupt (cons.) und Greis, iEentiUm) unterstützt tvird, ivelche beide sich gleichfalls außer Stande sehe», ohne nähere Prüsung dieses Materials die Frage über dieHöge der Mehrb.lastuiig der betresfendk» Siädtc zii eulscheiden. Miiiistcr von Puttkamer sagt die Vorlegiii g deS gewünscht.» Materials zu, wendet sich dann aber gegen die Ati.i'ührungc» des Abg. Zeile, welcher durch Hinein- zichung nicht zu dieieni G.setz- grlörig r Pimcte die einzige Frage, aus die es ankoiniiie, in den Hintergrund zu schieben b müht sei. Falls wirklich einigen kleinere» Stadien die Polizei übcrlraqcn weide» solle, spiele das finanziell gar keine Rolle. Die Ab grenzung c.nzelnee Eompttenzeu sei hier nicht zu eiil'ch.id.'n. Principicll sei er kein Gegner solcher liebet lraguiigen. Aber der Wunsch der SiaalSregierung sei eS, ,'iidlich de» vielen und berechtigten Agitationen, ivelche sich nun seit mehr als liO Jahre» gegen den bestehenden RechlSzustand erhoben bitte», ent Ende zu machen. Dieselbe erk-'unc dabei voll und ganz a». daß in Siädtc», >vv königliche Pr'liz-iv.iwaltung vorliandc» sei, der Slaat e» großes Interesse dabei b.l und deshalb auch verpitick.l t sei, einen bedeutenden Shell der hierdurch rittst, h.'aden Kvsteii zu trage». Sache der Commission werde r) sein, zn prüfe», ob das System, welche) d e Regierungsvorlage für die Theilmig der »tosten vor- sckilage, dar r,ckiii,c sei. Seitens des Ab,, v. Eyncrn ivurdc der Antrag cittgereickil, an Slellc deS vorgeichlagenen Systems die Bestiinumng niiszuuehuie», daß die letressenden Städte pro Kops der Bevölkerung l ./d z» den staatlich n Kosteii bel- ieugen sollen, mit Aiilnahnic Berlins, sne welches der Zuschuß aus 2..30 .S pro .Kops der Bevöllerung bemesst i, tvird. Tanebcn wird seitens desselben Aiilragsteller-S besiirwortel, die ln solcher Weise flüssig g.-macht-ii Suiiimen aus die Städte »i t eigener Polizeiver- waltniig, soweit dieselben mehr als tOii-tO Einwohner habe», mi: KO F ans de» .Kops der 'Bevölkerung zu verlheilcu. Dieser letzte Borjchlag, welcher in der Generaldebatte nur gestreckt wurde, fand die einstimmige Mißbilligung sowohl teile») des Ministers wie k r übrige» Berner, dagegen ciklurle sich die Mehrheit der Eoiiniliisio» mit dem Princ-p des ersten Antrags, de» Zuschuß nach der Kopfzahl zu beniesje», einv istaiide», vhne sich j doch bezüglich der Höhe der von dein A> g. von Eyueui I'eanlragl.u stimme schon heute zn er kläre». Zu >Y»iist-ii desselben wurde uamcnilich aiigesnhrt, daß hierdurch die Selbstständigkeit und Oidumig der eoiiiiiiiiiialen Haiis- ball.'etalS besser gewählt bleibe, »iS bei Ai.na'.me de) Regierung) systemS. welche) nott-wendig m den eo.unnnnilen Hnu halt störend eingreisen müsse und die Qu.lle zn beständig» Streitig!, ite» zwiichen Staat und Gemeinde über die Rorhwen'oiqkeit »euer Ausgaben sei» werde. Eiuen weiteren Raum in der Debatte nahmen dann »och die 'peeieHen Verhältnis,'' Berlins rin. welches dtkannrlich »ach dem Regierung, nlwurse in l über drei Millionen Mark inehr belastet werden soll, e ne Summe, ivelche einen Zuschlag von über 20 Proeent zu den tsommunalsteueni bedingen würde. Wahrend von inehrcre» Seilen daraus hingewiesen wurde, daß Berlin als Wohnort vieler icich-u Leute, als Sitz des Königshauses, der Regierung, Parlamente n s. w. und somit ii'liirgeinäß init einem gioßen Fremde.v:rk>le. am ersteii in der Lage sei» iverdch diese .Kosten z» Irag.ii, wurde von audeier Seite geltend gemacht, daß die hi-sige Polizei gerade au) den volgeleageiicn G.linde» im staatlichen Interesse liege, inid daß Berlin al) Hanp: und Residenz stadt zu sehr viel anderen und bldeulenderen Ausgaben gezwungen würde, welche andere Städle n cht l.niie». Ii» Uebrigen brachte die Debatte l me neuen G.sichispuneie, ivelckie inckit schon im Plenum berührt worden wären. Der Antrag Rick.it und v. Raiichbaupt ans Vorlegung des oben ctwalmle» Material) ivurdc mit großer Mehr heit aiizeiwuimc» und daraus die nächste Sitzung ans den lü. März anbcranmt. Bertin, 3. Marz. In der B»d geteomm iss i on de) A dgcorduetcn Hause) wurden heute nach längerer Debatte sämmtliche zn Erp. 121 des CulluSctatS gestellten Anträge, Welche voii dem Plenum an die Couimcknon zue Borderaihunq über wiesen waren (Antiage v. Hnnim rst -w, v. Hneue. v. Slrombeck, Achenbacki, EiiiieeceruS, Bruel), abg, lehnt. An genommen wurde lediglich ein neu r vom Abg l>r. Biü l gestollter Antrag, dahingehend, ..die königliche TiaaDrepernng zn ersnckien, für di-: Verwendung de) Fond) im Cap. ls'I Sit. de) Staatshaushalts szur Verb, ssernn i der äußeren Lage der Geistlichen aller Bekenntnisse 4»00i>00.§) zu Allrrsznlagrn teste Grundbitz' aniznstcllen »ud solche ,n> «iäck,ii,ährige» Staatshaushalts Cial.-B rmerk zum Aus druck z» bringen." Lan-tag. i^rsic Kamnier. Sitzung vom .'>. Mä.z. l Schluß) Punct 2 d r Tagesordnung rmisaßle den Lßr cht über da) UniglM r Decket Rr. 27. den Emwuri zn eine!» Gesetze »n-gen einiger Abänderungen der Btrsaisttiigeni kno.de vom 4 September lst-'ll betreffend. lieber den Gegenstand hat der ii) die Iweite K'aimner in ihrer dl. Sitzung am 20. Februar an.cknhrstch beichtet und d nielben »nt einigen redaciivnellen 'Ae., idernn ge», >ow!e >mt einrm Iickatzantrag einftiinuti, angenoniine». Die erste Deputation beicki oß zu be inlia, n, auch di-ijeilS d.e jämmil chen Be'chlusse der ,en'e:: gen Kamm- r zu adopliren n»L dieselbe ebenfalls zum Beickilust zu irlel e». Da die Kanimee die v.'i'affn»gSwäßige Iwe,drill-lprännz aus- wi«< — eS ivare» .>!> Mugtirder anivei.-ud — so eriolole hieraus namentliche Abstimmung, dercn Ergebniß die eiastiMMinc Annahme veS Lepnlalioii» intrag' war. SiyiiiigSichtuß crsolgtk nach l'/« Uhr. Nächste S tzung morgen All tlag 12 ll'r. 6«vr>tk Sauliner. Sitzung vom I>. M»rj. zSchluß) Aus diePetitson desDtrcetoriui») drSAibcrtvereinl »ard deühtoffen: ,,D>m AldeNbereine zun, vollständigen Ausbau seines Carola- «anlendauseS e ne Beihilsc von lOOOOO-si auS Siaaiswittel« t» bewilligen und zn Licken, Fw'ck- n E.'p. 01 unter den neuen Titel 14 des Etats sitr di« Ainanzveriodr 1868/89 gnneinjährig 1ät)M0 .ckl transttorisch »inzuftellen.' Bei Eap. 64. Beitrag zu dem Feucrwehrsouds, befür wortete Aba. Opitz in längerer Rede die Petition des Landes» auSlchustes der sächsischen Feuerwehren, dahingehend: den zur Unlerstützung von im Dienste verunglucklen Mitgliedern der Feuerwehr »ud von Hinterlassenen derselben, sowie zu Beihilfen behufs Errichtung und Unterhaltung von Feuerwehren errichteten FcuerwehrsondS, der bisher 30 000 ./I jährlich betrug, au? 60000^1 zu erhöhen. Die Deputation beantragte: 1) Cap. 64 Titel I, Beitrag an den Feuerwehr'oud), im! einem Jahresbeiträge von 30000 zu bewilligen, 2) die Petition deS LaildcSauesckmsseS sächsischer Feuerwehren, soweit dieselbe sich sür eine Erhöhung d,S FeuernwhrfvndZ venveudet, aus sich beruhen zu lassen, im Uebrigen ober die selbe der königlichen SlaatSregiernng zur Keniltiiißiiahmc zu überreichen. StaalZministcr von Rostitz-Nalltoitz anelkaniitc die großen Lerdienstc »nserer Fenerwehre» und sagte zu, eingehende Erwägungen einlreten zu lassen, w nn die G.lamiiitvertrelung der Feuerwehren Vorschläge an die Regierung gelange» lassen werde, was zur Zeit nicht der Fall sei. Die.Kammer beschloß, wie von der Deputation beantragt. Da) Eap 63. Landarmeiiwescn. giebt dem Abg. Stolle Ver anlassung, das Verlange» auSzusprcchcn, daß sich der Staat mehr und mehr de) gestimmten Armenwesens annchmen möge. R-dncr tadelte sodan» die Ausübung der Prügelstrafe in den Armenhäusern aus Grund der Hausordnungen. Er frage, ob die Regierung gegen die Besciliguiig derartiger initlelalkerlicher Zuchtmittcl etwa) zu thun gedenke? Abg. Oehmig stellte verschiedene übertriebene Behauptungen de- socialdeinokraiischeu Abgeordneten Stolle bezüglich der Iustände !m Armenbausc zu Meerane rickuig und meinte, daß die Humauilät, wie sie von Len soc-aldemokral schen Abgeordneten für verkommene junge Lcnte von 13 und 16 Jahren, die allerlei Ausschreitungen begangen, gefordert werde, gar nicht am Platze sei. Abg. Bebel unterbrach den Redner »nt dem 'jinufe: „Gemein heit!" „Dummer Mc»st1>!" Präsident Ilr. Habcrkoru erthcilt deshalb dem Abg. Bebel den Ordnungsruf. („Bravd!") Abg. Ochniig (willfahrend): Die Armeiiorduuug, wie sie Abg. Stolle gekennzeichnet habe, bestehe noch gar nicht. Man solle doch abwarlen, ob die Regierung die neue'Armenordiiling mit der Prügel strafe als CorreeiionsiiiiU-l genehmige oder »ich:. Gegen gewisse Subjec.'e, wie sie LaS Armenhaus i» Meerane bevölkern, könne inan der Peng-lstrase nicht entbehre». Abg. Bebel bezeichnet« die Verbrechen al) ein „Pivduet der heutigen grsellschaiilichen Iiiständc" und mcinle, Laß man durch Iuchtrn.ttel, wie die Prügelstrafe, Len Elasstnhaß nur verschärse. ES fei zuzugebc», daß h,u!c der Staat sür die Armen und Elenden sehr Viel tlnie, indessen sei niemals mehr a!) jetzt die Armulh al) Merk nial der Aechliinq angesehen ivorden. (Znruse von vi-llln Seilen: „TaS ist unwahr!") DaS tistaiibenebekcniilniß de» Arinen laute: „Golt bewahre mich vor d.m AeiiienbauS, aber--wenn schon, den» schon — dann niemals in Sach'en!" — Redner schloß mit dein AnSruse: „Pfui! solche Iustände m Sachsen!" Präsident !>r. Ha der kor» crtheilte dem Abg. Bebe! cincit zweiten Ordnungsruf. Staat-minister von Rosti tz-Wa llwitz erk ürte, daß seine Er sahrunge» init denen de) Abg. Bebel nickst überciiistimmen: denn mit ganz venchwindend geringeii Ausnahmen sei er nirgend» einer Mißackstuitg der Arninth begegn-t. Tic Mißachtung de) Armen der Arinulh wegen sei das Zeichen eines niedrigen und gemeine» Simics! („Sehr richtig!') Tie »cue Armeiiordiiiiiig in Merane sei ihin znr seit »och nicht bekannt geworden und er könne sich daher über deren Bestimmung.» »>chl auelasse». Indessen habe er zn bemerken, daß die kö p.rliche Züchtigung «IS T Seiplniarinsttel in Niisrrru Armen- aiistalte», die mit Eo> reetiviiSanstalten in Verbinduiig stehe», bestellt und zulässig ist. Wer ihr unterlegen habe, sei n eh: nnver- schnldet geivesen! Die Prügelstrafe tvrrde in diesen 2!»stuiten aus- recht erhalten znni Schlitze der unschuldigen Armen gegen die ver kommenen und bö-'vill gkii Elemente und um in den 'Anstalt-» die jenige Reinlichkeit aufrecht z» erhalte», die Leu iin>chillv.ge'.i Armen ei» Bedürfnis! ist. (Znslii»,»,,ag ro» allen Seiten.) Abg. Stolle bat znm dritte» Male im» das Wort. Die Kammer lehnte die) jedoch ab mit 28 gegen 2l Stimmen. Bei der Abstimmung ward da) Eap. 63, Landarmem»-.'!-.'», mit ölOtiilO,/z bewilligt. Ohne Debatte bewilligte die Kainmer Eap 66, Ausgaben in tKrenzie.guIirungSangelegenbciien m-t 3600 .«st Eap. 67, An gaben siir Beurkundung de-,-Person »stand S n»d der Ebelchllestiiiig Mit lOtXIO ./<, Eap. ti8, Koüe» der Miüiair Ersatz- und sonstigen MilÜair- Aiigclkgenheiten mit lll'.htO //- Bei Eav. «ül, .Kiinstansialteii Ni d .Kniistzivecke im Allgemeine», weudele sich Abg. Heger gegen die von der Depnlalio» angeregte Frage wegen aiigeimffener Erhöhung der Schülrrbeiirägc au der Akademie der bildende» .Knuste ,u Dre-deu. Abg. Grahl hielt e>»c solche Erhöhung »übt sür bedenklich SlaalSmittish r von Rvstip-Wallwitz bcstaiigie, daß daS Schul geld bei »»sei er Akademie der dild,»de» .Künste allerdings ganz außer Verhält»» steljs zn dem anderer Malerielmlen. Wenn man aus eine Erhöhung ziikominen ivolle, so enipfehle c) sich, die Erinachligung der Regi.rmig ans Erl-iß oder Ermäßigung deS Schulgeldes zn erweitern. Wie von der Deputation beantragt, beichloß die.Kammer: „die königliche StaalSregicruag zn ersuchen, in Erwägung zu ziehen, inwieweit die Schnierbeilräge an der Akademie der bildenden Künste zn erhöhe» sind." Ferner ivnrdc beschlossen: ..Titel 1 bi) 3 nur einer Cinuahme von 10 220 .st nach der Vorlage zn genehmigen, Titel 1 bi) l!t mit einer Ausgabe von 103 810 nach der Vorlage zu bewilligen." A-schuitt II. Titel l, zn Herstellung »wiiuinentgler Kunstwerke der Malerei und Bildnerei, ivurdc mit OOGtO./t gciiehiiiigl. Abschnitt llk, Titel I, Ausgaben sür Inventarisirnng u. s. io. von Kunst- und Baudenkmäler», waren verschiedene Petitionen citigegaugeii. Zunächst bittet die S tad!ge >» ei ude Sichatz uni eine 'Beihilfe zur Erhaltung dez. Wiederberstellnng eines Tr-ppenbaue) von knnst- lcriickier Bedeutung ant Ralhhiuse zu Ojchap. Weiter lagen zwei entgegeiistehende Petitionen aus Frciberg vor wegen Erhaltung der Dvnikrenzgängc in F rc > bcr g. Adt. M i- llcr- Fr.-iberg erklärte sich :u langer AnSsührung rttlickmden gegen Beunlliguiig einer Beihilfe zur Erhaltung der Freiberger Toinkrenzgänge, deren Bcleüiguiig im Verkchrsintercsse er ab) höckst wünicheii-swerlh dezeick,ne>e. ivührend die Deputation sich I ü r die Ei Haltung der Kr enzgänge erwärmte, »idem sic beanteagte: 1) sür die W ederhecstellniig der'elb.llt eine Ausgabe von >3000.si zu bewilligen »nd '2) dam.» die eingegangencn Ire berger Petitionen sür erledigt z» erkiüre». Abg. M üIler Freiberg st-llle de» Gegenantrag: 1) Titel 1 mit einer transitorischen Ausgabe vou nur 8000 ./« zu bewilligen, 2) die Petition deS Fcilenhauer) Mahner und Genosse» aus Freiberg sür erledigt zu ertlären und 3) die Petition de) R clikSanwal:-) Heisterbcrgk und Genossen in Freiberg ans sich beruhen zn lassen. Abg. l>r. Fischer-Freioerg widersprach den Ausmiirungen des Abg. Müller, h nter dem durchaus nicht die Majorit.it der Frei derger Bü geiichast stehe, und bat um B willigung d r zur Erhaltung und Reiiovation der Domkreuzgängc eingestellten Luninie. Abg. Müllcr-Freiberg betonte noch, daß, wenn die >kreuz- aänge fallen, di« „goldene Piortc'st dieie-S Kleinod deS Freiberger Donie.st sowie da) Werne: De-iknial besser j .r Geltung kommen !vurde>. Schließlich wurde von der Kammer belchlosse», wie von der De putation beantragt worden. Ab'ckmiil IV, Ausgaben iüe Unterhaltung des R elsch.ll Museums mit l>!00./t, und Abichniil V, link-rstützling an das Coniervatorium für Musik in Dresden mit vOOO.s! gemeinjährig, tvnrs»,» anstand-.'lvS aenehmigt. Zu C- V >0. Landes Pfleg-, Stras- und Besserungsanstalten, äußerte Abg. Kockcl verich, dene Wünsche betreffs KönigSwarlha. Abg. Wetzl ich iprach für Beseitigung der baS freie Handwerk schädigend'ii Gesangnißarbett. Die K nimer beschloß: „Äbtheilnng .4, Pflegonftalten, mit lämmltichen Unteretats >» Einnahme Titel 1 dis 8 mit der Summe von 800 830.41 nach der Vorlage zu genebmtqen. ln Ausgabe Titel 9 bis 29 mit der Summe von l 872 830.4l nach der Vorlage »» be- »illigeu." Bei -Ibtheilunq 8. Steas. uud Besserungsanstalten, beklagt« stch Abg. Geyee über dt« vehandluug der potitticheB Gesänge»»» ta der Strafanstalt »u Zwick n E>) werde dort noch immer jeder politische »«sangene niit „Dn" angeredet, ..wie jeder andere 2p tz- bube". (Große Heiterkeit.) In den preußischen Strafanstalten >ei die Kost weit besser als in Zwickau. Er richte an den Herrn M nistcr die Frage, ob er cS nicht für uolhwendig halte, in den sächsischen Strafanstalten eine bessere Beköstigung einzusühren? Geh. Ralk Jäppelt erklärte, daß die Socialdemokraten in der Strafanstalt Zw ckan gerade so behandelt würden wie andere Stras- gesangene. Vor 1'/, Jahren sei i» den Strafanstalten de) Landes eine bessere Beköstigung eing.-sührt worden. Dieselbe sei jetzt gut und liege sür die Regierung keine Veranlassung vor, der angeregten Frage näher zu treten. Abg. Geyer verlangte mehr Rücksichten gegen politische Gefangene. Abg. Bebel sprach den Wunsch aus, baß die Anrede „Du" nur gegen solche Slralgesaiigene angewendet werden möge, denen die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt worden sind. Gegen die Oualilät der Kost i» Zwickau sei neuerdings nichts einzuwenden, wohl aber gegen die Quantität, die meist zu knapp sei. Nach dem Anträge der Deputation bischloß die Kammer: „Abtly'üuiig B, Straf- uud Besserungsanstalten, mit sämmt- lichcn Iluteretats. i» Einnahme Tuet 1 bi) 8 m t der Summe von 868 200.// »ach der Vorlage zu genehmigen, in Ausgabe Titel 9 biS 26 mit dec Summe von 1811300./I nach der Vorlage zu bewillige»." Weiter bewilligte die Kammer: Titel l-Oa zu Errichtung einer neuen Irrenanstalt zu Unter- göltzsth i. V. 1200 OM .-L. » 30b zu Fortsetzung der Einrichtung von Meiereien bei den Irrenaustaüen 3-X1000 .//. » 30o zn Forlietzimg und Beendigung der Einrichluug des HcmvckchlcsseS in Hubertusourg 110000 .//, » 30-1 zu Erbauung eines Section-ShauscS in Sonuensrei» 91M.4!. » 30« zu Fort'etzung der Einrichtungen zu besserer Uutcr- bringuna von Kranken in Sonnenstem 120G).//. » lX)l' sür di- 'Anstalt Colditz zur Abzweigung und . u Um bau der Bockwitzcr Wasserleitung 37 6M./I, - 30^- sür die Anstalt Hoheneck zur Erweiterung derselben 34 OM./!. sowie endlich die allgem-iii'.l Ausgabe» im Geschäftsbereiche de) Minisie- riums des Iiiuern von genicinjährig 29 100 .// und Titel 41, Unterhaltungskosten sür FestungSgesangeue mit gemeinjährig 300 ,/4 Zn!» Schliiß erledigte die Kammer de» Bericht der Finauz- depillatioii -4 über das königliche Teeret Re. 28, die Veräußerung und den Erwerb von Grundstücken bei den Landes- Pslcg-, Stras- und BesseruitgS-Anstalken belresseud. (Reserem: Abg. Starke.) Die Kammer br-chlvß: „».die zu dcm königlichen Deerete, die Veräußerung und denEr- wcrd voll Gillmdstilcke» bei den LandeS-Psl-g-, Straf- und Besseri'ugS-Aicktalte» betreffend, regierungsseitig nachgesrichle stäiidss'che Ermächtigung zu ertheilen, b die königliche SlaatSregicrimg zu ersuchen, in jedem HanShalt- Etat a» gee gneter Stelle den Kaniiiier» über die staitgchabie» Veränderungen Miltheünng zu machen." Die königliche StaaiSregicrung verzichtete hierzu aus »amentliche Abstimmung. Sitzniiaeichlllß AacknilittagS 3 Uhr. Nächst' Sitzung morgen Mittag) >2 Uhr. Äönigliches Landgericht. IV. Straskaninier. I. Die letzte Nnijahr.-nachl sollte sür die Handarbeiter August Wilhelm 'Rost ane- 'Bühieu und Karl Hermann Wilbclm aus Rabne-S veilläiignißvoll weiden. Ro» geric'h in der hiesigen Süd- straß- init ei.icm gewissen Werner ,» Stre.k, in dessen Verlause Rost gegen Werner ihäil !, wurde und seinen Gegner zn Boden warf. Al) der Schutzmann F. Iiiiiznkam und schließlich Rost die Arretur anknndigle, ihn auch an'-ißie nad forüührle, ging zwar Rost einige Schrille init, bi) der M»a:ig lla,ic Wilhelm her.eikam und Rost zurie': „Du gehst nicht mit." 'Nunmehr leistete Rost seiner Fort silhrung rntschiedenen Widerstand, in welchem er von Wilhelm müer- slützt w.irde. Letzterer drängle sich iogar, ivie trotz de) LeugiicuS des Aiigiltagtea durch 'Ausiage» der betlllnende» Zeugen cr- wcien wurde, vergestalt zwischen der, 'Arcestaten und den Schutzmann, daß der Beamte den Arrcstatcn loslasse» iniiß:e, und nunmehr gingen dir beiden Angeklagten mit vereinten Kräften dem Schutzmann, der zn Boden siet, zn Leibe, wob i der Beamte auch de» Helm verlor, den Wilhelm ergriff und damit Le» Unterliegenden ans den K opi schlug. Daß die Angeklagten dem Schutzmann auch oie Signalpfeife entrissen und ihn mit einem Stock geschlagen haben (ein zerbrochener Steck war am Thatorlc vorgesunden worden), hat da) Gericht nicht als erwiesen annehinen können, dahingegen wurde im Uebrigen unter Berück,ichiignn-i der iu der Handlungsweise der Angeklagte» liegenden große» Rohheit und d-r schweren Miß handlung deS Bemme» cme eieemplari'che Strafe siir angezeigr cracht-et und Rost wegen gefährlicher Körpervcrletz.iug und Wider stände) gegen die Staale-,ewalt zu 1 Iahrc 1 W oche 0) esan g n > ß, Wilhelm dagegen w gen derselb-n Vergehe» und außerdem wegen Befreiung eine) Gefangenen zn 1 Jahre 4 Monate» Gefäng nis! vcrnrlheill. den Angeklagten aber je 4 'Monat der Strafe als durch die Untersuch,,!:g)hast verbüßt in Anrechnung gebracht. II. Die Fabrikarbeiterin Amalie Minna Werner an) Colditz, Wege» Betrugs bereit» wiederholt bestraft, wollte am letzten Weih- nachlsseste ihrem G mbten gern ein Geschenk machen, ohne Laß si- dazn die Miltcl belaß: sie verfiel daher aus den Gebauten, die Br- kannckchaft ihre) Veit.r), de) Schlosser) M, mit dcm Goldarbeit r Q, sür de» M. auch arbeitete, auSzimntze». Am 22. D ecmber fand sic 'ich bei Q. cm, lpieg-llte einen Auilrag ihre) V.llterS vor, daß derselbe eine goldene Uhik Ile zn kansen wünsche mid um einige dergleichen zue Auswahl bitte» laste. Herr Q. häudigic der Weener auch dr-l Stück ail-Z, von denen die Angeklagte als bald zwei zmückbr.ichle und die dritte, im Wcrthe von 22 ./-ß alZ vom Vetter gelaust erklärte. Herr Q. war indessen vorsichtig genug gewesen, die Werner beobachten zu lassen, so baß er in der Lage war, schnellstens wieder zu seinem Eng »ihm» zu gelange». Nur die Jugend der Angeklagten und d e Lhaisache, daß Herr Q. keinen Verlust crl'lten hat, war Veranlassung, daß da-) töricht mil dernde Umstände an nahm und die Angeklagte z» einer Gesängniß- strase in der Dauer ron 4 Monaten veruriheilte. Ill Ter Handarbeiter August Li bnisky au-S Schirl tz hatte mit seiner Frau eine lange Reibe von Jahren hindurch eine >m Großen und Ganzen glücki.che Ehe geführt, die sedoch im vorige» Jahre i» die Brüche ging, und zwar dot den Anlaß dazu ein gewisser R., welcher sich bei Lib u.-ky. der übrigens Vater mehrerer Kinder ist, ciniiiiethcie und sich dcimaße» in die Gunst der Frau des Haule) zu setzen verstand, daß diese eines TaqeS die Familie im Stiche ließ und mit dem Versührcr durchging und sich mit R. ,» einer anderen Wohnung eiiüniethete. LibinSky, im höchsten Grade cusgebrach: über diesen Treubruch und insbejonderc über den Störer sem-S EhelebeiiS, lras densciben an« 13. Februar in Lindenau, und nun machte sich dcr verhaltene Zorn in einer Weise Luft, die den Angeklagte» aller dings aus die Anklagebank brachte. Derselbe stach nämlich am genannten Tage den R. mit einem Taschenmesser in den Nacken, so daß die Verletzung in einer 3 cm langen und l'.^ cm tiefen Wunde bestand. Der Angeklagte war de) V'lgehen) durchaus nicht abredig, allein die Schilderung, die er gab, und die Be'.veggrllnde, die >h» hingerissen hatten, waren lo glaubhafter und überzeugender Art, daß das Gericht in Berücksichtigung der ganz» Sachlage Milde walle» ließ und den Angeklagten zu 3 Monaten Gesängniß, wovon 2 Monate ans die llniersnckmna.liast in Anrechnung gebracht wurden, verurtlicilte. Die Minimalst,ase beoägt 2 Monate Ge- längniß: da) Gericht ist also nicht west übe: das niedrigste Stras maß hiiialiSgegangen. IV. Bekannt! ch erschien am 19. Januar dsS. IS. in diesem Blatte ein» Bekanntmachung, »ach welcher TagS vorher der 17 Jahre alte Lausbtirlche Piul Emil Volkclt aus Kerzdors i. Schl, mst e ner Summe von 4000 ,/t, die idm von 'einem Principal. Herrn Fabrikant G. in Reudnitz, zur Bezahlung eine? Betrag) von 3630 an c ne FeucrvcrsickieliinqS - Gcstllschast übergebe» worden . duicbg-brannt war. Glücklicher Weise gelang cS, das trotz seiner 17 Jabie bercit) vorbestrastc Bürschchen in einem Hotel t» Berlin, loohin er sich von hier ouZ über Halle :e. begeben hatte, auszugreiien; freilich waren von de!» Geldc schon ziemlich 300 .« venhan. andererseits eine Nhr und Kette, die sich Bolkelt gctauit hatte, vorhanden. Der Angeklagte gab an. daß er zur Flucht durch den Verlust eines PorleinonnnieS mit 60 welch letztere Summe »n den tOOO .sl gehör», verleitet worden sei, cine Angabe, welche der Herr StaalSanwalt als eine offenbar erfundene Ausrede anlah. Auf Grund seines Geständnisses und des geietzlichen MstderlingSqinlides der Jugend wurde Volke!« wegen Unterschlagung zu 1 Jahr Ge- sängaißstrase verurlbetlr und 1 Monat der strafe als durch die Untersuchungshaft verbüßt erachtet. Der Gerichtshof bestand au) den Herren Landgericht» Direktor Bartsch (Präsidium), La»dgerichls-Nä«hen Vielitz, Adam. Barth und »a» G»mm»e1att: die Anklage sühne Herr Staaksanwalilchasls- Assessor v». Dilrdiz. Sachsen. ---- Leipzig, 8. März. Auf Auluchen der Sachsischli, Hauplbibelgesellscüast hat VaS evangelisch-lulhe. rische LandeSconsistorium unter Zustimmung der u e>un^elic.i8 beaustraglen SlaalSmimster gciiehmigk, dag ^ »ach de» örtlichen Berhältiiisse» die zum Besten derBibe! gesellschast geordnete K, rchencollecte entweder l. oder am '2. Qstcrseicrtage veranstaltet werte» dürfe Uetze: die Wahl deS einen oder anderen Tageö hat der Kirchen Vorstand alljährlich ans Antrag deS Pfarrers sich schlüssig z. machen, je nachdem init Rücksicht auf die örtliche» Verhält nisse am l. oder 2. Feiertag ein reicherer Ertrag erwarte: werden darf. Tic Bibelcollecte, welche bisher am wenigst., von allen Kircheiiccilecten eiiibrachto, bedarf dringend eine! Beist.iiluiig. nachd.'!» die britische Eßsellschasl mit ihren bei spiellos billigen Preisen auch die sächsische Gesellschaft einer na».basten Preisherabsetzung gezwungen hat. Betau.L- li.d verbreitet die britische Gesellschaft »nr Bibeln ohne Ape- lryphen, während die deutschen Gesellschaften an der voll ständigen Lnlherbibet sesshafte». — Einen interessanten Vergleich der Grundstücks wcrthe zwischen früheren Zeiten und jetzt gewählt unü d Einblick in einen Revers von, 21. Octoder >639, in welchem Friedrich Kühl,'wein seiner Mnlter Elisabeth, die in zwecke', Ehe mit Eb risse pH Schreiner verheiralhet gewesen war, BoekansSrecht an sein väterliche) GruiiLstück, Ancrbach's Hos, abtrat. Der Preis für diesen jetzt inillionelttverlh-., Gctzäudecoiiiplcr, tvelcker damals schen denselben Umsan z balle wie jetzt, wurde aus 13,000 Gülten angegeben. Friedrich Knhlcwci». der AppellalionSrath, Beisitzer der Zuristcusac-itt-H uns deS Schössenstubls, sowie erster Bürgermeister der Stad: geworden war, starb am 19. Mai 1663. TaS Grundstück ist bis zu:» heutige.i Tage im Besitz seiner Rachkvlnmenschai'. darniilcr die Familien von Linvenau und von Beltheim, z- blieben. o. Die ältiste Nachricht über Leipziger Weinstuben findet stch aus Wach-Skaseln mit RakhSrechnunge» vom Jahre 1126 vor. stiach deuselben gab cS damals schon mehre:' W iiiteller, dockt scheint der Löwenapctheker Hugo, nach den 2lbgaben zn nrlheile», in Leipzig den bedeutendsten Wein'chaick. gehabt zn haben. Tie frühesten bekannten Weiuwirlhs wie-e Andreas Stobcner, Panvcl Nornbcrg, Han) Pappe: irie z Heinrich Prempschwic; und Ioch-n S-Uierling. Z„ 'Aueiback,'.- Keller schenkte im 'Aasauge deS vorigen Jahrhundert) Geck sried Kabldorsf Wein und nach ihm dessen Wiltw-. Tann stndel sich Johann Georg Wolleben, ferner Toniinico Mainon' di Pietro, der eine italienische Waarenhandlnng mit der Wein sinke veib.rnd, ferner Johann Zentner und seine Wiltwe Je Hanne Elise, die auch speiste. Eine gründliche, auch dekorative Umgestaltung erfuhr Auerbach'-S Keller um da) Jahr 1848 durch lv-lto Pierer. * Leipzig. 6. Marz. Bon dcr dritten Etraskamni r de) hiesigen kvnigl. Landgericht) wurde in der gestern Atzend beendigten HauplociHandlung dcr Fabnkant 'Andrea Kranz an) Geithain von der Anklage der falschm Ansttzuld gung frei gesprochen. ' Schleußig, 3. Marz. Ar» crsteit Psingsiseiertage k8>i> also vor 20 Iah.cn. tvnrde da) nenerrichkele Restanratioiie Ekablisscmei'.r „^nm Elsterlbal" i» Tckilenßig cressi'., l und cingeiveihk. Ter erste W>rth hieß Felgen tress. Früber befand sich in diesem Grnndstück die Weigek's.h, El'ocoladensabiik. — Die am User der Elster gelegene, zum Httsf-i'tchen Guts gehörige Gastn'irllsschast tvird schon >781 als Bergung'.,»gSort der L.ipziger Spaziergänger bezeirbnet, wo man Milch. Obst und Kaffee genoß. Ferner wird gesagt, daß »i'.nenllich verliebte Herze» gern da) slttlc Dörfchen ans- gcsncht halten. n»r im Schalken der alten Bäume und be'.m leisen Sch .ükelii der heiiiilrhrenden Gondeln gegenseiliz ihr Gefühle aiiSziltanschen. Eigentlich war eS b:S zur » ".teste:, Zeit so! Eolditz. 3. '.März. Mit heule sind eS 23 Jahre, st-ck der 'Borstand des hiesig.» 'Amtsgericht), Herr AmDrichte, Mesch, alS solcher in sc!» Ami eingewieicn wurde. Ans diesem Anlaß ist ihm, insbesondere mit Rücksicht daraus, daß er eine Reibe von Jahren eck) Versitzender an dcr Sviizc de.> hiesigen Stadtverorkiick.'.i-Evllegiumö gestanden und hierbei der Stadt wertbvolle Dienste geleistet bat. von den itädti- scheu Eollegie» einstimmig daö Ebr.nbürgerrecht der Stadt Eolditz verliehen worden. Die Ueherreichung deS Ehren bnrgcr Tiplomö erfelgte gestern Mittag durch cine De pntalion de) Raihs- und Sladtverordnelen - Eolleginm), uiiler lrejslichcr bllnsprach.' deS Herrn Bnrgermcister M »! ter. Ebenst' wurde ihm von Sc-tm d- r Herren Gemcind.voislänm' DrlS- »nd Friedensrichter des Eolditzer AmlSbezirts dnrck> eine Deputation ein Ehrentiplem nnlcr herzlichcr Ansprache de) Herrn OrlSricbler Lange an) Lastan iiberreicht. Der Herr Jubilar war hoch überrascht und dankte in bewegten Worten sür die ihm gewordenen Auszeichnungen. 'Auch von 'Vereinen nnv vielen Privaten erhielt er durch zahlreiche Gratulalionen :e. sichtbare Zeichen von Liebe und Anhänglich teil. Bo» Seilen des Sladtralh-S war zu Ehren de) Jubilar ei» Festmahl im Weißen Hause arrangiri worden. — Nach den dem „Ebemnitzer Tageblatt" gewordenen Miitbeilungm ist erfreulicher Weise der Typhus in der Stadl Ehemnitz im Abnehiiie» begriffen, da nach den bis jetzt vorliegenden ärztlichen Meldungen die Zabl dcr i» der vergangenen Woche »en erkrankten Personen eine weseullich geringere ist, alS in den beiden vorhergehende» Woche». An-ch der von Beginn an vorwiegend gnlarlige Eharaklcr der Krankheit hat sich nicht nur erhallen, sonder» ist noch mehr bervorg,treten, da die meiste» Erklauknngen dcr abgetansen.-» Woche leichte.c sind, ja v'.ckjach kamen unvollständige, st'ge nannte abortive Formen vor. — Ter harte Winter, welcher mit einer bewundern, werlben Ausdauer da) Seeplcr snl»t, scheint de», Wck:e innncr unerträglicher zu iverdcn. Vielfach treten die ^sicr süßigen Waldbewolnicr ans den Wälder» aus die Landstraße und tragen sich bi) an die Wohnungen, um Stillung de) HimaeiS zn suche». Leider bat mancher Baum nnlcr dem Hunger der Tbiere zn leiden; so haben ;. B- Hasen in der Bam bergerstraße i» Annaberg junge Stämme, ca. 60 an dec Zahl, im Werkbe von >00 -ckck. derart benagt, d.ch an ein Forlkonimen dcr Bäume nicht zn denken ist. — Rack d :n „Bogtl. Anz" Kal sich am Mentag von dom Postznge Nr. l86. welcher l Ubr 26 Minuten ans dem Unteren Bahnhosc in Plauen cintnssl, etiva 1200 in nute, bald dcm Bahnwärtcrhanse beim „Kellerbause", Ebrnschwitz-r Flur, ei» zur Zeit noch unbekannter Man» im Aller von etwa 40 Jahren überfahren »nd lövtcn lassen. Ter llnb'k.iiinte balle von einem erhöhten Standpunkte an) die Ankunft deS Zuges erwartet. Er ist, als er den Zug vom ..Hammer" dcr ankoinmcn sab, demselben bi) an den dort ge» Bahneinschnitt cntgegeng-lansen, hat. wie der Führer de) ZngrS ben erlte, Hut und Stock seitlich de) Bahnkörper) weg g-'.egl und ".ch bann mit dem Gesichte aus da) Sch>ene»gl<n) gk.vorsc». Ta die Bahn an jener Stelle coie Krümmung macht, seitlich deS BalinlörperS ühligens Gesträuch stebt, kcniilc rer Unbekannte nur aus 'nrze Zeit Eutsernung von dcm Führer de) Zug.S bemerlt tverden, und e) war dcmsrlben nickt mügtich, den Zug noch rechtzeitig zum Stehe» zn bringen. Ter Unbekannte, ein gntqekl'ibeter und wohll'eleibtrr Mensch mit dunklem Haar und bartlosem Gesicht, wurde zur Unken»! lickkeit entstellt, der Kops wurde vollständig zerfahren. beide Beine und rin Arm wurden vom Körper abgelrennt. Die Kleirnng des Tobten bestand au) wolligem dunklen Rock, dunkelcarrirten Beinkleidern, baumwollenen weißen Unter Hosen und weißem Hemde. Er trug einen kleine» runden schwarzen Fitzbut ohne Futter, an den Händen gestrickte wollene Handschuhe, die Füße waren mit neuen Schasistiejetn mit Doppelsolüen bekleidet. Die Aushebung de- Leichnam- Ist von der Estrieschwitz-r Gemsintebebörde ersotgt.
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