Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-15
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lövd alt G traßensluchlliaiea der Webergasse dir bei den Linien KL und Lv des Vianet Nr. 2233 aazu- nehmen nnd b. den Borrmana'scheo Erben' hier di« Hälste der von ihnen zur Verbreiterung der Weber gasse von ihrem an der Ecke dieser Gasse und der Friedrichstrabe gelegenen Grundstücke nbzutretenden Arealslachc von ca. 8,4 am unter Annahme eines Preises von 80 >! pro Quadrat meter zu entschädigen und ihnen demzusolge nach Maßgabe des II. Nachtrages »ui» Neubauten.R e- gulaiive den Betrag vonungesährl26./i zu Lasten des Betriebes zu gewähren; L. die Eingabe des Herr» Theodor Curitz, betressend die Feststellung der Bausluchtlinie sür das Borr- manu'sche Grundstück nach deu in dem der Ein- gäbe beigegebeneo Plane eingezeichneten Linien DK. Do» den Ausschüssen wird beantragt: 4) zu ä die Vorlage zu genehmigen, 2) zu L die Curch'sche Eingabe aus sich beruhen zu lassen. In dn Ausschüsscu wurde aus bauästhetischen Gründen sür die Eingabe des Herrn Cnritz gesprochen, a»S prakliichen Giünden aber dagegen, weil bei Annahme des Curitz'icheu Antrags die bebaubare Flache des Borrmann'jchen Grundstücks noch geringer werde und man bei Aenderung der Fluchtlinie im Sinne des Cucitz'schen An- trag- nnen Procest der Borrniann'schen Erbe» gewärtig sein müßte oder -. m Antons des Grundstücks genöthigt sein konnte. D.. A»c>ich»bauträge werden eiustiiiimig angcnoiiiuieu. V >r L> agn er erstattet Bericht sür den Bau- und Ockonomie- au» co si iiber die Vorlage, betrcsscnd NathSbeichlüsse: 4) . ic Baulinie sür den städtischen Baublvck um daS Eonservatoriui» an der Wächter st raste, also aus deren Strecke von der Grajji- bis zur Ferdinand Nhode-Straste, 3m hinter die Strasteusluchllinie urücktrelen zu lassen, sowie L) oie Strastensluchtlinie "v der Nordseite der Wächterstroste von der f»rrnlonstraste ab bis zur Ferdinand Rhode-Stroste um 3 w weiter nördlich zu verlegen. Hierzu beantragen die Ausschüsse, Zustimmung zu der Vorlage zu ertheilea, welch r Antrag ebenfalls einstimmig angenommea wird. Sodann berichtet Herr Wagner sür den Bauau.-schust über Einsührung der Wasserleitung in die Kaiser Wilhelm-Straße aus der Strecke von der Straße ck bis zur Kaiserin August«.Straße mit 5444 Aus- wand. Der Ausichuß beantragt: der Vorlage unter der Bedingung zuzuftimmeu. daß die AdjaciUlen sich verpflichten, den im Kostenanschläge specificirtc» Ailrag mit jährlich 5 Proccnt bis zur regulativmäßigen Be- bauunq zu verzinsen. Der Ancichiist ivar sür Zustimmung zur Vorlage, sand aber die letzte,e s.l > durstig, so daß er sich erst über die einschlägigen Ve» hält» sse Auslunst verschossen mußte. Auch war nach der Fassung der Vorlage nicht zweifellos aus. gedruckt, daß jährlich 5- Proc. Zinsen von den Ndjacentcn gezahlt werden solle», was allerdings als VviauSsrtzung hingestcllt werden muß. .H eranS erklärt sich der AuSschußantrag, welcher einstimmig an- genommen wird. Derselbe Herr Referent berichtet weiter sür den BauauS- schuß über Errichtung eines Nebengebäudes für die Nana- koser Wasserwerke mit einem Aufwand« von 10 800./« a cavto Erweiterung der Wasserleitung. Der Auslchnß beantragt Ablehnung der Vorlage. da er glaubt, daß für die in derselben bezelchneten Zwecke ein Ge bäude mit viel weniger Kosten, etwa schon sür 4—5000 herzu- stellen wäre. Der AuSschußantrag wird einstimmig angenommen. H eraus berichtet Herr Pommer sür den OekonomieauSschuß über die Vorlage, betreffend Herstellung von Fahrwegen aus dem hinter der Gasanstalt I gelegenen, zu Pachtplätzen zu ver- wendenden Areale mit 5175>! Auswan t> a ea»ta21 des diesjährigen Haushaltplane«. Der aus Zustimmung zur Vorlage gerichtete AuSschußantrag wird einstimmig angenommen. ^ Herr Bicevorsteher Herr mann, als Vorsitzender des Finanz- auSschusseS, macht hieraus Miltheilung über die ersolgte Begebung von 800000 Theilbetrag der 8'/,Proccntigen Anleihe voin Jahre 1887 an die Leipziger Inimobilikngesellichast zu 101.25 sür daS Marklhallenareal, ivivlc Kündigung von Hypolhcke» aus den betreffend.„ Grund- slncke» und Einlösung von seitens des Rathes oiiSgestclllc» 4 procenligen Schuldscheinen in dieser Angelegenheit. Eioer Bcschliißiassung hierzu bedarf e» nicht. Es bewendet dal,er bei dem Rescrate und wird hieraus die öffentst'be Sitzung geschlossen. . Sachsen. * Leipzig, 14 April. Wir empfangen folgende Zu schrift: „lieber den seit Anfang Januar andauerndem Streik der Steinmetzen können wir »»llbcilcn, das; nunmcbr über Zweidrillcl der feiernden Geselle» durch meist von auswärts bcrangezogmie Kräfte in bester Weise ersetzl sind; eS ist demnach mit einiger Sicherheit zu erwarlc», daß dieser Streik einen störenden Einfluß a»s die nunmehr beginnende Baulbätigkeit :n hiesiger Stadt nicht ausüben wird, umsoweniger als während des langantaucrnten FrvslwctlcrS, daS jede Maurerarbeit verhinderte, der zunächst vorliegende Bedarf befchassl werde» konnte. Diejenigen feiernden Geselle», die immer »och ans ein über den Tarif hüiauSgebendeS Entgegenkommen der Meister rechnen, werden sich wohl nunmehr vergegenwärtigen, daß tieS in Rücksicht aus die bereits arbeitenden ca. 250 Ge sellen gänzlich ausgeschlossen erscheint." -- Osch atz, 18. April. Bei Beginn deS neuen Schul jahres lrilt an die Schulvorstände tw Berpslickiliing heran, dem Bezirk schulinspeetor Vorhandensein blinder, I anbstnm i» er, schwach- oder blödsinniger Kinder Anzeige zu machen, damit wegen deren Unterbringung und A» ml iiiig das Nöllnge veranlaßt werten kan». Es ist zu >i"::ig bekannt, daß der sächsische Staat in HubertuSbiirg > ,:e Versorgllalw» sür blödsinnige. bilduiigSnnsähige . der und eine ErziehungSansiall snr schwachsinnige. ab'. i ldnngSsäbige Kinder nnterbält. Tic Gesuche um Änj- sind a» daS königl. M»nsteri»ni. IV. Abtheilimg, zu , i ! !en niiler Beisiignng eines vorschrislSmäßlg abgesaßlen < iig. clilei'- des BczirkSarzteS, einer Gcb»r!Surkundc, eines 'jvn-gnisseS, emes JinpsscheinS nnd einer Bescheinigniig . .e ,.!> IlnterslntziingSwolnisitz. Die Kinder ivcrdcn vom .> b endjabre a» ansgciiommcn. Die Anlrägc ans Unter i nag löiinen von den Elter» selbst gcstcllt werden. DaS l ' e V rpsleageld beträgt 216 .F sür de» gesammlen U . eii .ill, i''eincintk» genießen in der Regel eine E>»iäß>gu»g sstalile. Den Kindern, welche in der Ernchnngs- > o n: bildet ivordcn sind, ist inan später zur Eileriinng ei:, .' ndwertS oder Erlangung eine» Dienstes beh lslich: ruich .»en sie nötlstgensallS Unterstiitzung in baareni t^clde rrb I!„ 'Nur in wenigen Staaten wird eine so uinsasscnde F» > > ;e snr derartige unglückliche Kinder geübt wie in Sachse». Zwick an, 18. April. Unter der schon an verschiedenen Orlen > cw.. Orten Oberleitung des Herrn 'Vanralli Di . MokbeS l er w'rs g-genwärlig im benachbarte» Doris Erotse» die K. ' e.uer »msasieildcii Erneliening unterzogen. Tie Koste» sür d ' bauliche» Arbeite», ansschließlich der Orgel, sind au 12 > > «7 veranschlagt, wovon indeß 4000./' durch srei- wili ' l^ialdaninicr insbesondere ein ani-hnücher Beitrag de.- .'" in Mnbleiibentzer Leonbardt in Eroffen, seivie einer d n V0i> looodurch einen ungenannt sein wellenden Lei,': er Kirchensieund, ans gebracht sind. — I» Veran- I. : s ineS 50jährige» A n rgerjnbil än in S bat Herr Fl Obermeister Privatier Fink bicr zum Besten der l>, sigen Ai me» 1200 ./l gespendet. — Die hiesigen Bo!l siüulcn, crcl. der obligatorischen Fortbildungsschule s.ir .Knaben, werden gegenwärtig von 076t Kindern besucht. Die SchulkinLerzahl ist im Lause der letzlvergangencn lO Jahre um 1885 gestiegen und e« kommen aus 1000 Seelen der Be völkerung de- Stadtbezirks (excl. Mililair und AnstaUSlnsassen) rund 170 Schulkinder. — Ein betrübender Verlust hat einen FuhrwerkSbesitzer zu Annaberg getroffen. Derselbe war mit dem Schult» absahren bei dem Baue vor St Michaeli» daselbst beschäsligl. als ein Pserd einen Abbang linuiilerstürzle, desien Fuß von einem Zaune umgeben. DaS Thier siel so unglücklich, daß eS sich förmlich ausspießle und die Eingeweide aus dem Leibe traten. Tie Tödlung deS erst kürzlich von dem Besitzer erworbenen ThiereS war unerläßlich. Schneeberg. 12. April. Hier finden jetzt öfter« Ver sammlungen der Maschinensticker statt. Zn einer solchen Versammlung wurde vorige» Sonntag eine Petition an den Eentralverbaiid der Stickerei-Industrie Sachsen« beschlossen, in welcher gewünscht wirb, baß bas Material zur Stickerei (Garn. Nadeln. Seife) nicht vom Arbeiter, sondern vom Ärbeiigeber besorgt und eine Lolmscala sür die Fabrikslicker eingesnhrl werde. Gegen 100 Fadrilsticker erklärten ihren Beitritt zu einen, zu begründende» Verein sür Fabrikslicker, durch den eine cinhettliche Organisation herbeig-sührt werden oll. Die Arbeitszeit von srüb 8 bis Abend» 7 Ubr iin Sommer und von früh 7 bis 8 Ubr Abends sür da» Winterhalbjahr wolllc ma» ausrechl erhallen wissen. — Die Sladl Neichenbach i. B. hat in den letzten Tage» zwei ihrer achlbaisten Bürger durch den Tob verloren: Herrn Fabrikbesitzer Wilhelm August Seyserth. Ehes der Firma Zoh. Seisterlb «E Eo.. einen Freund und Wohllhäter der Armen, und Herrn Drogist Oökar US deck. Leykgenniinter Herr, der seiner alten bl jährigen Mutter im Tode folgte, lisch ehe diese selbst beerdigt war, hatte als Apvihcker in Plauen gelernt. Nachdem er sich in Neichenbach nieder gelassen halte, ward er bald ein sehr thäliges Mitglied des dorligeu Verein» sür Naturkunde und war als solches längere Jahre erster Vorsteher desselben, zuletzt Ebrenmitglied de« Vereins. Seine naiurwisseiischasUichen Kenntnisse waren be- deiilcnv, vorzüglich heimisch war er ln der Mineralienknnde. Die von ibm zusammengestellten verschiedenartigen Mi»e- raliensanimlungeil haben seine» Namen in weiteren Kreisen bekannt gemacht. Neichenbach, 13. April. Der landwirthschastlicbeKreiS- verein zu Neichenbach i. B. sprach im Hinblick aus die Ver heerungen der Trichinose den Wunsch au?, daß die Seminaristen zur Untersuchung der Schweine befähigt werden möchten. li. Pirna. 13. April. Der al» juristischer Stadtrath sür Pirna erwählte bisherige Bürgermeister Tbieme-Gar- manu zu Zobamigeorgeiistadl wird am l. Mai hier an- lretcn. — Hinstchllick des Werke« unserer Kirche» rcno- vatiou soll >etzt nach dem m letzter KwchcnvorstankSsitzung gefaßten Beschlüsse noch ein Gulachlen de« Bauralbs MotbeS i» Zwickau cingeboU werden. Betreffs der ent sprechenden innere» Ausschmückung deS Gotteshauses will man später cmeii Ausruf betreffs sreiwilligcr Gaben erlaffen, um zu bezüglichen Slislungen rc. anzuregcn. Da in viele» anderen Stätte» ans diesem Wege schone Erfolge erziel! wurde», so tars men, sich wobl a»ch hier guten Erwartungen hingeben. — Ein Z ilraum von 85 Jahre» war beute ver gangen, seitdem i» unserer Elbstakl Johann Golllieb Hass t- mann, der weit über die weißgrünen Grenzen hinaus be kannt gewordene Erzeuger dcS magenerwärmenben „Bittern", der sür ihn selbst aber zur willkommenste» Versüßung des Daseins führte. Die grimmige» Lcibschmerzen der Mitmenschen wurden »hm in ihren Eonseguenzen sür den Cvnsuni deS „Haffli»a»tt'schen" zum wohligen Behagen, da der geschäftliche Erfolg ein recht bedeutender war. —Zn Wilschdorf stürzte vorgestern ein 3jähriger Knabe in den Dorsdach und ertrank. — Nach suns Zähren fand man jetzt erst die Urberrest« «ine» Manne«. der sich in einer Felseuschlucht auj Rosen thaler Revier in der sächsische» Schweiz durch Erhängen den Tod gegeben halte. Wie sich nachträglich noch constatiren ließ, balle man c« mit einem Waldarbeiter zu lhun, der feiner Zeit au« Sckwermulh Hand an sich gelegt hatte. — Die weitbekannte Curanstalt Schweizermühle >,» Bielagrunde vermag in diesem Zabre ihr 50jährige« Jubiläum zu begehen. Im „Pirnaische» Wochenblatt" vom 14. April de« Zahreö >838 erließ der Besitzer der An stalt, Gottlob Geißler, die Ankündigung, daß er alle Vor bereitungen getroffen habe, „um sowohl den Gebrauch der Bäder, als auch da« Trinken deS QuellwasscrS möglichst ge- »iciiiiilitzig, zweckmäßig, angenehm und heilsam zu machen", sowie daß dazu alle nvlhigcn Bedürfnisse anqeschafsl und anständige Wohnungen eingerichtet worden seien. Zur weiteren Erklärung und Empsehlung war dann noch hinzu- gesügt. daß die Anstalt in dem romantischen Tbale Ver west liche» Sächsischen Schweiz. >/« Stunde westlich vom Dorfe Rosenlkal. l>/r St»»deii östlich vom Städtchen BerggieSbübel, 8 Slniide» südöstlich von Pirna und 2 Slnnden südlich von Königstein »nmilleii nialerischer Wiesen, Walk- und Felsen- parlien liege. Man weiß, baß die Zeitensturnie in dem nun verflossenen Halden Zabihnilterl manche Wandlung sür die Aniiali inik sich brachte»; unberührt blieb dabei aber der Reiz »hier Vorzüge, so daß die Hoffnung aus eine glückliche Znkuiisl wohl al« eine berechtigte erscheinen darf. --- Radeberg, 14 April. Unser Eurort Augustus bad. idpllisch in der Rahe von Dresden gelegen, zählt l4, lbcilS im Thal, lbeil« ans Anhöhen gelegene Logirhäuscr mik 800 sowohl eleganten, al« auch einsackie» Wohnzimmern. Die Saison dauert vom l.Ma, b>« l. Ocloder. Unter den Eur- milteln sind namenllich b> ivorgedobc» die fünf Eisenquellen, die zu Trink und Badecurc» dienen, die bewährten Moor bäder. die Kicseriiakel Dampfbäder, die elektrischen Bäder, sowie die seit 1885 errichtete Wasserheilanstalt. AlS beit« bcwäbrl wird A» zun»-'hat gepriesen bei allgemeinen Schwäche- Znüänden. Anämie, Skropbulose, Bleichsucht, nervöser Ueber- rciznng, N'nralgie, Rl'c»»iali«i»»ö, chronische»: Gelenkleideii, Fraiikiikianshcllc» und den verschiedenartigsten Nervenleiden. — Freiherr v Hassten, welcher in der Künstlcrwclt al« ei» vorzüglicher Maler bekannt ist. Halle am vergangene» TienSlag Nacht« das Unglück, von einem Schlagansall be troffen zu werden. Leider bal derselbe zwei Tage und zwei Nachle »> bilslosem Zustande in seiner in Dresden am Terrassenuscr 5, Part, gelegenen Wohnung liegen muffen, bi en» Dienstag Mittag unter Beisein der Behörde die Wohnung geöffnet wurde und den« durch Fall Echwcrverwundelen die erste Hilfeleistung gebracht werde» konnle. Sein Zustand ist bedenklich. Es mußle die sosorlige Unterbringung im Stadl krank,»banke veranlaßt werden. vermischtes. -8- H.,. a S. Der Ccnlralverstanb de» evangelischen Guslav-Adolj-VereinS beschloß in seiner kürzlich ge ballt»,» Sitzung, die in Halle a. S. stallfindeiide diesjährige Hauplversamnilung in den Tage» vom 4.—7. September ad- znhaltcn. Der Hallesche Ziveigverein und der Provinzial» verein der Gustav-Adols-TUili-iig treffen bereits Borbereilnnqen zum würdige» Einpiang und zur Unterbringung der anS allen ^heilen T'nlschlands z hlrenb zu crivartenben Gälte. — Die Bei nieonnge» ;u den 0,.»baulen deS von Neustakt a. k D i'ack hier bezw. Eröllwitz z» verlegenken LantgeffüIS sind bereits erfolgt. Der königl. RegierunaSbanmeister Nutschke bat vieler Tage den Banvlatz benchOgt. Näch'te Woche wirb zu gleichem Zw.ck der königl. Oberlgnkstalliucisler Gras von Lel'nvors hier erwartet und nimmt man an. daß dann sofort mit dein Ba» der »olbwcntigsten Gebäude beginnen wird DaS Gestüt kommt in nächste Nähe dcS »/, Stunde von Halle gelogenen Eaallbalorlc« Eröllwitz und unweit der Tölancr Haide aus s>»h,r zur königl. Domainr Lettin ge- böreiibci» Terrain zu stehen und versügl, waS die Hauptsache mit ist. in nächster Nähe über sehr schöne Reitwege. — Berlin. 13. April. Dem Verein Berliner Press« ist au« dem Geheimen Eivilcabinet de» Kaiser» folgende Anlworl aus die vom Verein überreichte Adresse zugegangen: .Berlin, de» 7. April 1888. Geheime» Eivilcabinet Seiner Majestät des deuischen Kaiser» und Königs von Preußen. Der Verein Berliner Presse hat in seiner Adresse vom 20. v. M. der liefen Transr Ausdruck gegeben, welche verselbe auch seiner seits um de» Heiingaiig Sr. Majestät deS Kaisers und König» Wilhelm empfinde!. Se. Majepät sind von dieser warmen Tbeilnahme um so angenehmer dcrllbrt worden, als dabei gleichzeitig der steten Fürsorge gedacht worden ist. nnt welcher der hochjelige kaiserliche Herr im Znteresse der Woblsahrt seine» Volkes auch Literatur, Kunst und Wissenschaft zu fördern bemübl gewesen ist. Se. Majestät haben mich zu beauftragen gerubi. vem Verein sür seine loyalen Gesinnungen und da» Sr. Majestät persönlich dargebrachte Gelöbniß unwandelbarer Manneslreue AUerböchsibcro Dank und Anerkennung auS» zusprechen. Der Geheime CabinelSrqlh. Wirklicher Geheime Ralh v. Wilmowöki. An den Vorstand deS Vereins Berliner Presse, hier." » — Straßburg, 11. April. Hlu» Altmünsierol, der deulschen Greiizstalivn nächst Belson. wird berichtet, daß dort am 8. d. vier Studenten, wovon zwei aus Frei burg >. Br., zwei aus Würzburg, welche allen Erfahrungen und Warnungen zum Trotz sich in Belsort einen vergnügten Nachmittag Halle» machen wollen, nach kurzem Ausenlhalt im gastlichen Frankreich mit dem nächsten Zuge zerbläui und zrr- sckunden aus deutschem Boden wieder einlrasen. Kaum in Belsort angelaugl, waren sie von Gaffenjungen mit dem Ruse: .Preußen, Spione" empsangen und bald von der Menge, welcher einige Soldaten hilfreich bcisprangen, an gegriffen worden. Eiucr der Sludenlen wandte sich an einen französischen Ossicicr, der des Wege» kam, mit dem Ansinnen, er möge sie wenigstens gegen die Mißhandlungen durch die Soldaten schützen. Der Ossicier lehnte aber daS Einschreiten mit der Bemerkung ab: .Warum nicht gar, ihr Preußen habt hier nicht» zu suchen". Uebel zugerichtet kamen die vier Studenten ans dem Bahnhof an und konnten noch in den eben zur Abfahrt bereite» Zug nach Mülhausen springen, um sich vor weiteren Mißhandlungen zu schützen. Die .LandeSzeikung", welche hierüber berichtet, meint, daß dieser Vorgang einen eigeiilhiiinlicken Beleg zu der jüngst von Lerov-Braulieu in den „DöbatS" gewagten Behauptung bilde, daß Frankreich da» gastlichste Land von Europa sei. — A»S Pest wird der „Wiener Allgemeinen Zeitung" geschrieben: „Wo sich Herr v. Ti »za seine Kleider an schafft, daS blieb lange ein Närhsel. Sie sind unqualisicirbar nach der Farbe und uiiqnalisicirbar »ach dem Schnitt; sie sind nicht grau, sie sind nicht braun, sie sind nicht hell, sie sind nicht dunkel; sie sitzen nicht aus den» Leibe, sondern sie hängen an demselben, und so hat sich denn schon Mancher den Kops darüber zerbrochen, wo denn eigentlich der Schneider des ungarischen Ministerpräsidenlen bansen mag. Endlich »i.rchle Einer die Entdeckung, daß sich H:rr v. TiSza, welcher 40 000 ha Grundbesitz sein eigen nennt, seine Kleider in Großwardein bei einem kleinen Schneider Namen» Aus länder anferligen lasse. Kann, war die» bekannt, al» auch bereits ein geharnischler Bries vom Schneider Ausländer auS Großwardein anlangte, worin sich dieser aus da« Ent» jchieoensie dagegen verwahrt, der Schneider deS ungarischen Ministerpräsidenten zu sein: er besitze, gottlob, ein Re- nomniöe, u»v vaS laste er sich durch die Kleider des Herrn v. TiSza nicht ruiniren. Es epislire aber in Großwardein noch ein kleiner Flickschneider NamenS Ausländer, vielleicht gebühre diesem die Ehre, der Klcidcrkünstler deS Herrn v. TiSza zu sein. Aber auch der »»berühmte Ausländer v-rwahrt sich dagegen. Er schrieb hierher, er habe wohl jrüber die Kleider de» ungarischen Ministerpräsidenten an- qcsertigl, in letzterer Zeit aber nicht mebr, Venn so schlecht könne er nicht arbeiten, wie eS Herr v. TiSza brauche. Ja. wo steckt nun aber dieser Schneider? Gestern wurde da» große Räthsel gelöst. Es ist ein angesehener Pester Schneider meister, der die unqualisicirbaren Stoffe direct sür Herrn v. T'sza machen läßt und der dann niit ibm sehr eingehend darüber conserirt, wie sich au» diesen Stoffen solche Kleider machen lassen, welche den Schrecken aller Acstheliker zu bilden berufen sind." ---- London, 11. April. Der Sohn de» verstorbenen ParlamentSabgeordneten und Gründer» der ,. Zllustratcd London 'News" Ingram, der britische Ossicier Walter In gram, wurde auj der Elephantenjagd unweit Berbers an der Ostkllste AsrikaS von cuiem angeschossenen Elephanten grtödlet. ---- In Madrid find am Mittwoch drei Personen, eine junge Frau, ihr Liebhaber und ein Theilnehmer an dem begangenen Verbrechen, mittelst der Garrotte hin- gerichtet worden. Die» ist die erste Hinrichtung, die unter der Regenlsckajt der Königin Christine statljindet. Die Königin-Regentin halte auch diesmal ihr Begnadigungsrecht ausüben wolle», oder daS Ministerium widersctzte sich diesem Wunsche mit der Begründung, daß daS Verbrechen unter unerhört entsetzliche» Umständen begangen worden sei. DaS Blutgerüst war >m Hose dcS Gesängnisse» errichtet worden, aber >» solcher Höbe, daß die außerhalb versammelte Menge eS sehen konnte. Nachdem der Tod durch Erwürgung fest- gestellt war, bliebe» die Leiche» bis Sonnenuntergang sür die Menge sichtbar. Seit Antritt ihrer Negentschast hat die Königin Ebristine nicht weniger als 231 zum Tode Ver- urlheilten daS Leben geschenkt. ---. Am st er da in, 11. April. Gestern starb in Dlissingen der pensionirle Ohersteuclinaiiii der niederländischen Marine Jakob Hobein, eine der volkslhümlichsten Ge stalten hier zu Lande, der Vollbringer einer kühnen Hcltenlbat, wie sie »icktt ost in de» Jahrbüchern der niederländischen See macht vorkommt. Hobest, war Matrose an Bord eine» KanonierbootS, da» im Mär; 183l an der westlichen Schelde bei Pbilippine stationirt war. Am frühe» Morgen deS 18. März halte der BcscblSbaber dcS KanonicrdootS eine Schaluppe auSsctzcn lasten, um die am Ufer kreuzenden Fischer zu verjagen. Die Schaluppe vollbrachte ihre Ausgabe, genetl» aber, von der Strömung mit sorlgeriffen, in die Nähe de» belgische» Forts Elisabeth, in den sogenannten Braakman. von wo auS alSbalo ein heilige» Feuer aus dieselbe eröffnet wurde. Sic mußte flüchten; da aber indessen Ebbe eingelreten war. fuhr sie beim Schaavenschoor aus den Grund, so daß die Mannschaft genöthigt war, sich vor dem immer stärker werdenden feindlichen Feuer zu schütze» und die Schaluppe zu verlassen. Die» dauerle so b,S gegen 4 Ubr deS Mittag», wo die Flutb eintrat. welche die Schaluchte in der Richtung nach der belgischen Grenze zntrieb. EinVPaar Freiwillige boten sich an, um vom Kanonierboot die Hckialnppe schwimmend zu erreichen, um wenigstens die niederländische Flagge nicht in die Hand de» Feindes kommen zu lasten. Allem da» feindliche Feuer war so stark, daß die kühnen Matrosen unverrichteter Dinge an Bord zurückkehren mußten. Nun sprang Jakob Hobein inS Wasser, aber auch er mußte sich vor dem dichten Kugelregen zuruckziehen; aber alsbald n»ternahm er daS Wagniß zum zweite» Mal. erreichte glücklich die Schaluppe, kletterte an ihr hinaus, riß die Flagge vom Stock und wickelte dieselbe um seinen Körper. Alle» unter den, an- haltencci» Fcner der Feinde. Damit nicht zufrieden, setzte I er sich ans Steuer, brachte die Schaluppe zum Schaapen-; schoor, wo die Mannschaft Iviedcr an Bord kam. und schließlich erreichte man glücklich daS Kanouierboot. Hobein'» Name war damals in aller Munde, Vereine und Städte wetteiferten darni, ihm ihre Bewnnrerung und Dankbar keit auSzudrücke», die Residenz, sei e GeburtSstakk. ließ eine silberne Medaille präge», aus welcher die kühne Heldcn- that abgebildck war. Im Jahre >875 machte er dre Erpedi- tion gegen Bali im indische» Archipel mit, und nachdem er seinem Vatcrlande 50 Jahre gedient be 'de, ließ er s»t» 1875 in Dlissingen nieder. Als am lS. M> 4 188t da» sünszig» jährige Jubiläum der kühnen Heldenlha in genannter Stadt festlich begangen wurde, hielt ein Admiral unter de» tzt,,». bilde de» großen de Ruyter die Ansprache an ihn. und »»t. dem er im Triumph durch die Straßen geführt worden war. wurde er aus dem Ralhhause feierlich empfangen. Ei» Anhe von Auszeichnungen zierten seine Brust und bei jeder festlich«, Gelegenheit konnte man den stattlichen Mann in seiner kleid, samen Uniform mitten unter dem Volke sehen. — Bergen aus Rügen, 8. April. Am 31. März wurde, hier die königlichen Förster dem König Friedrich ver- eidigt. Einer derselben, der Reviersörster Eckert au» Moll». Medow, der daS vierte Mal einem König schwur, hat kr» erste Mal ebenfalls am 31. März, und zwar 1837, also vor 51 Jahre», Friedrich Wilhelm HI. den Eid brr Treue geleistet. Literatur. Die Verlagsbuchhandlung von Otto Spamer in Leipzig lüh zum 21. April, dem 400jährigen Geburtstage Ulrich von Huttens, eine Festsch rist in ihrem Verlage erscheinen u. d. T.: „Der deutsche Hatri«» Ulrich »an Hutten al- Ritter und Volk«, mann — als Dichter und Schriftsteller. Dem deutschen Volke ge- childert von Karl Boden. Mit mehreren Text-Adbüdungea und eurem Titelbilde." (Ladenpreis: Geheftet 80 -H, elegant carionnirt l /t) Nächst Luther hat keiner der Verfechter geistiger Freiheit im Re- sormationSzeitalter größeren Auwruch aus die Liebe und Dankbacknt d«S deutschen Volke«, als gerade Ulrich von Hutten. — Ist doch aus der Asch- des Feuer-, das er einst uneigennützig und opsersreudig hat mit schüren Helsen, ruhmreich und vollendet in unseren Tage, das neu und scsi begründete Deuischc Reich unter der siegreichen Herrschaft der Hohenzollern erstanden. Die Veldengeslalt Ulrich von Huttens, diese- echi deutschen Mannes, in volksthümlichcr Darstellung Alt und Jung im deutschen Volke nahe ,^i bringen, ist der Zweck de- angetündigten Buches. Dasselbe schildert Ulrich von Hutten nicht allein als Held und warmen Freund des deutschen Bakerland«-, als Vor- und Mitkämpfer des ResormationswerkeS, sondern auch in seinem Wirken als Dichter und Schriftsteller. Die erste Lebenszeit Huttens war ja säst ausschließlich der damaligen Wissenschaft, dem Humanismus, gewidmet, so daß wir also in ihm die wissenlchaftlichea, staatlichen und kirchlichen Bestrebungen seine- Zeitalter- verkörpert sehen. Möge dem Buche eine gute Aufnahme m deutschen Landen bei allen denen beschielten sem, welche freudigen Herzen- in Lutten- Iubelrus mit einstnnmen: „O Jahrhundert! O Wissenschaft! E» ist eine Freude zu leben, wcoa auch noch nicht sich zur Ruhe setzerr. ES blühe» di« Studien, dir Geister regen sich!" » * » Da- soeben erschienene 6. Heft der ..Wiener Mode" ist dem Frühjahre gewidmet, welches bekanntlich die glänzendste Saison der Kaiserstadt an der Donau ist. Der farbige Umschlag vergegenwärtigt uns die berühmte „Pratersahrt": wir sehen zwei Damen in reizenden Wagcntoiletten und eine originell ausgesaßle Bedute aus dem Prater. Unter den übrigen Modebüoern, die wieder überraschend zahlreich sind, fiel uns das Bild zweier Amazonen besonders aus, ferner eine Braut mit ihrer Mutter, sowie eine zierliche Kindergruppe. Da sind nicht blos geschmackvolle, deutliche Modebilder, sondern gleichzeitig reizende Gcnrebildchcn. Sehr bemerkcnswcrth ist auch da- Tableau mir Modehüten, ferner der Wäsche- und HandarbeitStheil. Ja letzterem dürfte eine Abbildung der dem Papste gewidmeten Alba- spitze intereisiren. Dieselbe wurde im Aufträge der Kaiserin Elisabeth und anderer hoher Dame» von Spitzenklöpplerinnen im Erzgebirge hergestellt. — AuS dem reichen Inhalte de- belletristischen Beiblatle- „Im Boudoir" verdient „Eine Erinnerung an Kaiser Wilhelm" besondere Erwähnung: es ist die- ein in Facsimile reproducirier eigenhändiger Bries des verblichenen Monarchen an eine Dame, der von der ritterlichen Galanterie dcS greisen HelbenkaiserS bcrcdle- Zeuzaiß gilbt. Schach. Aumabe Nr. 8V8. «oa v. Lxgert in Hamburg. rtelirrarr. Lösung »an Nr. 8LS. 1. 8e4—xZ Xiz6—s-5: 2. De7—x7si K beliebig 3. 8x3—6 oder K5si LK5 oder 6 4. «2—x4j: . Vrieswechsel. R. L — deren Beendigung gewärtig. Schachgesellschaft „Aiigiistea". Versammlungsort Las» Mercur (nahe Trietjchler's Restaurant) Dienstag und Freitag Abend. Uösselsprung Nr. 369. (Mitqetheilt von 31a» lieMiaek aus Planen.) beos- an- auk uo- »ts oeed cket ! le- , ^el- nock le- ein- reell' de lei- uvck cker WO- deu dext ter mcdt vv lei- lie- len sucht 8« trltxt cker» vor xe- ckeu EÜ- ter o- ckeu sei- cker» «irr- ei- cker lei- cker »- «UV M«r- ckern ver- an- »elt>- vis ckem »ckei- lev auch vev mit der rm- cker» »v- cke» (Die Namen der Löser werde» veröffentlicht.) Lös»,ig VeS Räffelsziriing» Rr. 368. Der Finhling naht in heitern Lüsten wieder, Ihm i-nichzt entzückt die brämlickie Natur, Er streuet Blüthei, aus die Bäume nieder Und Blumen aus die Flur. Die Lämmer Hüpfen fröhlich aus der Weide, Im Erlenschotten singt die Nachligall, Vom Thal und Hügel tönt der lauten Freud« Beseelter W-cderhall. (Neuster.) Stiigelansrne Lösungen. Nr. 867 wnrde ferner gelöst von David Böhme in Reudnitz. O-car Büttner. Earl Dietrich, Alfred Hauser >» Gohlis, A. Her». Illmg, Snguste Kohlmann, Johanna Molwitz. Jenny Stnr«, Jul»« Voiat. Marl, Dtede. W. Welch», Friedrich Laager, Theres« Engel»«,.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder