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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-10
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1888
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Sechste Geilage zum Lnpziger Tagelilan und Anzeiger. ^ 131. Donnerstag dm 10. Mai 1888. 82. Jahrgang. VolksmrthschaMches. Telegramme. In der heute ab. Weiinarischea <I ketmsr, S. Mai. (Privat-Telegramm.) aehiUenei, »rdenilichen Generalversammlung der Baak waren 10 Actionaire mit 394 Stimmen anwesend. Der Ae. schLitSbericht von 1887, die Bilanz und Decharge-Ertheilung wurden genehmigt, ebenso wurden die beantragten statutarischen Bestimmungen über Ausgabe von Rentenbriese« in der Höhe der von der Bank autzelieheae» AblösungScapitalien einstimmig angeaommen. Die an», scheidende» AufstchlSrathSmitalleder wurden wiedergewählt. G Wetmsr, S. Mai. (Privat-Telegramm.) Der BerwaltungS- rath der Werra-Bahn Hit beschlossen, sür dal vergangene Jahr eine Dividende von 1'/. Proc. zu vertheilen. W o Vrag. 9. Mai. (Privat-Telegramm.) Der LerwaltuugS- ratd der Dux.Bodenbacher Eisenbahn hat beschlossen, sür dat verflossene Geschäftsjahr eine Dividende von 7'/, Proc. zu vertheilen »,d 180 000 sl, aus neue Rechnung vorzutragen. V7T8. veterlburg, 9. Mai. Wie der „Srashdauin" meldet, ergab die Ausnahme de» Nachlasse» WarschawSkh'S ein Deficit «ou »nqefilhr S Millionen Rubel. Die Gläubiger würden wahr» scheialich 40 Procent erhalten. vom Tage. ss Die Börse bietet vrnig Stoff zu Betrachtungen. Sie verharrt fest, ohne sich weiter zu engagiren. Je nachdem die Nachrichten au» Lbarlottenburg lauten, füllt die Bewerthung der Tour je etwa» bükrr »der niedriger au«. Biel interessanter al« im Augenblick die Börie ist der Erfolg der Subskriptionen mit riesigen Ueberzeichnungen aus Alle«, wa« angebotea wird, leien e« Schuldbriefe, seien e« Arsten. Dabei fehlen aber nicht die bekannten charakteristische» Zeichen. So schreibt dir „Börsenzig." von der 4'/,proc. egypiischen Anleihe: „Die Zutdeilungen ldurchschnittlich 2 Proc.) haben heute in bekannter Weise vielfach Realisirungea zur Folge gehabt, unter deren Einfluß der LourS eine Kleinigkeit nachgeben mußte." Ueber die Londoner und Pariser Börse vom Dien-taz ist nicht- Besondere« zu berichten. Au« Wien wurde berichtet: Umfassende Realisirungen der Platz spekulativ» haben an der heutigen Vorbörie eine flauere Tendenz hervorgerufen, in Folge dessen die Eourse aller SpeculationSpapiere nicht unbeträchtlich gewichen sind. Auch die Arbitrage ist al« Ber. käuser ausgetreten, da man eine flauere Berliner Börse au« Anlaß der Bulletin» über da» Befinden de» deutschen Kaiser« erwartet Nur in den Aktien der Ungarischen Waff.nsabrik ist eine weitere Lour-steigerung zu verzeichnen. Stürkere« Angebot machte sich auf dem Rentenmarkle bemerkbar, wo die Loulifse sich ihre« Besitze« zu eutledigen suchte. Baluteu find unverändert geblieben. Die Ver sorgung ging leicht vor sich. — Zum Beginn der Mittag-börse blieb die Tendenz flau. Später befestigte sich die Tendenz etwa«, so daß keine weiteren Rückgänge zu verzeichnen sind. Ii» Schranken fehlte e« au Käufern, wie überhaupt noch immer über Thciluahmlosigkctl d.S Publicum« geklagt wird. Credit 280.3b. Die Budapest-Fünskirchner Bahn wild ihre Priorität»« wohl leichter zur Lonversiou bringen, al« e« den deutschen Bahnen gelingt, sich diesen vortheil zu verschaffen. In Berlin beobachtet die Spekulation fortgesetzt eine große Zurückhaltung und zeigte wenig Neigung, sich nach ber einen oder anderen Seite In größere« Maß« zu engagiren. Die Mehrzahl der Tourse war Anfang« etiS» Niedriger ,l» am Montag zum Schluß, '.»aut« sich aber später aut behaupten. Credit vernachlässig», da- gegen deutsche Banken ziemlich belebt. Rege« Interesse bestand für Ostpreußen und Marieuburger, welche bei großen Umsätzen schnell weseutlich anzogen. Ans Mecklenburger und Lübecker wirkten süddeutsche und Hamburger Realisationen. Ebenso waren Oester- reichliche Bahnen »eist schwächer. Schweizer Bahne» schwach, für Schweizer Rechnung fanden größere Verkäufe statt. Die in de« letzten Tagen bevorzugten kleinen Eisendahnwerlhe waren völlig vernachlässigt. Montanwertbe stellten sich säst ausnahms los bester. Russisch« W>rthe ruhig und wenig verändert. Fremde Renten etwa« -bgeschwächt. Spekulative Jndustriewerthe ohne Leben, Türkische Tabakoctie» abermals niedriger. Ini späteren Verlause fanden geringe Schwankungen statt, im Groß'» und Ganzen erhielt sich indessen trotz mehrfacher localer Realisirungen und trotz ver einzelter Wiener Abgaben eine feste Grundtendenz. Von deutschen Eisenbahnactien zeigten sich Lübeck-Büchener offerirt, während sich sür Ostpreußen und Marieuburger fortdauernd rege» Intel esse zeigte. Schweizer Bahnen lagen fest. Da- Gleiche gilt von ausländische» Fond«, sowie von speculativen BergwcrkSactien. Russische Fonds fanden geringe Beachtung. Nachbörse sest. (93'/»). Mecklenburger 149'/. <149'/«>, Galizier 81'/, (do). Elbe Ihal 70'/. <70'/,). Duxer 126'/, (126'/^. Gotthard 126'/. (l26). 1880 er Rüsten 78'/. (78). Russische Noien 167 (167'/B, Ungarische Goldrente 77'/, (77'i,), Italiener 9b'/. (95'/^, Laura 98'/, (98'/^, Dortmunder 70°/, (70'/,). Mittwoch: Wenig Veränderung. ^Vermischtes. Leipzig, 9. Mai. *— Lebensversicherung« - Gesellschaft zu Leipzig. Nach dem von dem BerwaltungSrath in heutiger Sitzung genehmigten Jahresabschluß für da« Jahr 1887 beträgt die Dividende an die Versicherten für da« Jahr 1889 wie im lausenden Jahre 42 Proc. Die Generalversammlung findet am 23. Mai Nachmittag« 4 Uhr statt. Dte Krieg«verficherung«srage ist vertagt und daher nicht auf di« Tagesordnung gesetzt worden. *— ManSfelder Kupferschiefer bauende Gewerk- schaft. An der heutigen Börse waren die Kuxe der Man-selder Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft zu b30 » pro Stück gesucht. -r- Chemnitz, 8. Mai. Wenn auch in der Haudschuhiabri- kation die Geschälte noch immer schlecht gehen, so macht sieh doch wenigsten» sürKulirbaudschuhe eine bessere Nachfrage benu-ikbar; dagegen ist io geschnittener Woare mehr Vorrath als Nachtrag Daß aber Fabriken stillstehea. ist nicht richtig, denn die Fabrikanten wüsten schon fortarbeiteu la^n. um ihre eingerichteten Leute sich zu eidalten. Nach der ,Lechz. Moaat«schr. für Textilindustrie" bereitet sich auch in der Strumpfdranche eine Lalainität vor, die der- lenige» der Laudschuhbranch« kaum etwa» nachgcben wird; denn auch Strümpfe sind infolge der geringen Rachsrage so billig an «boten, daß sie keine» Gewinn oder doch nur einen sehr bescheidene» nutzen abwerfen. Da viele Factor« der uaheu Ortschaften selbst stabrikauten spielen wollten, eigene Maschine» ousstelltr» und die selben möglichst viel beschäftigten, so hat sich auch hier eine Ueber- droduction herou»gebildet — Die Tricotfabrikatiou, di« noch sortwähreud neue, vervollkommnete Muster «us de» Markt bringt, .geht noch fortwährend gut. X B«ö tzem vogtlanste, 8. Mai. Die vogtländischcn Stickerei sabrikaate» haben sich schon tm vergangenen Jahre darüber beklagt, daß ein englische« Zweiggeschäft in Falkenstei» rohe Tülle au- Englaud erhielte, dieselben aus Grund de« BeredeluagSverkehr» hier bleichen und besticken laste, dann dir Tüllstickereien wieder nach England ou-sühre und damit aus dem Weltmärkte unseren vog» ländlichen Tüllstickereien Loncurrenz bereite Dieser Vorgang ist um de«willen nicht ganz richtig, weil dadurch der Tüllzoll, den unsere Fabrikanten ausnahmslos zahlen müsse», von dem englischen Ge schäfte erspart wird und diese« als» billiger liefern kann al» da« Vogtland. Nachdem dieser Verkehr mir England aujaehoben worden war, hat riu Hamburger Spediteur im Auftrag« lener englischen Firma di« Tüll- io« Vogtland gelchickr, hier veredeln lassen und dann »ach London zurückgeiaudt. Nach einem MeinungSouStaulche mit dem preußischen HandelSmtnifterium ist auch dieser Berkrhr in Zukunft nicht mehr gestaltet. — Die Erhöhung de» Zolle» an Leinengarne, wie ihn die deutichen glachisptnner geplant baden würde nicht nur die Vogtland,sche ve ßwaareaconsertion und dir Corselsabriken hart treffen, sondern auch die Herstellung von Zwirn oder Torchenipitzea wegen der französischen Eoncurrenz stark ge-1 «ründungS-lomit« fährden und die in Plane» »ad Regendach «iugesührü Gnipure-1 gescheitert - - digsichirungiviril», welcher u« kl« für diese» Thekl bestimmte» Sendungen find zu richten an den Verantwortlichen Redakteur deffelbru C. G. Lau« i» Leipzig. neuerdtng« hier eia große» Hau-grundstück zu seinen Zwecken er worben hat. zählte am Schlüsse de« vorigen Jahre« 30 506 Mit glieder mit zusammen 118 498462 ^l Versicherungssumme. Die Neilo-Präm c».Einnahme vorigen JahreS betrug 180 078 ^4 Trotz verschiekener hoher Brandschädca-Bergütungen beträgt der pro 1837 erzielte Reingewinn die ansehnliche Summe von 29000 >4 — Al« Werk-deitrag wurde» allein im vorigen Jahre vom hiesig-n Brückenberg - Sleinkohlenbau - Verein zur Unterstützung der Brbeitercalsen 77 035 >l gewährt, und zwar 15 780 zur KuappschaltSkrankencoffe, 35 381 >l zur KnavpschastSpeusionScaffe und 25 868 ^l zur KnappschasiS-BerusSgenoffenschast. G Zwickau, 8. Mai. Die alte Klage, daß die Kohle» nur nach dem Maße und nicht nach dem Gewichte verlaust werde», daß also auch unsere Kohlenwagen in Wirklichkeit nicht 100 bezw. 200 Lentner. sondern viel weniger Kohlen fassen, obwohl die Bahnsrachten sür diese« Gewicht erhoben werden, scheint endlich jetzt an maßgebender Stelle Beachtung gesunden zu haben; denu nach einer von der kgl. Gencraldirection der sächs. StaatSbahnen hierher gelangten Millheilung sollen in Zukunst die K oh lenwageo derart gebaut werden, daß sie gestrichen 13,5 cdm fassen, also eine« Raum haben werden, der sür 10000 hzr Kohle» aller Sorte» hin- reichen dürste. — Der hiesige Süterbahuhos wird Anschluß an die Fernsprechleitung erhalten. -o- Aus dem Erzgebirge. 8 Mat. Im Sommer sind unsere weiblichen Arbeitskräfte in der Regel sehr gut beschäftigt, weil da sowohl in der Perlnäherei, wie in der Schlingstickerei so viele Aufträge zu erledigen sind, daß die Fabrikanten noch Arbeits kräfte in Bayer», im reußischen Vogtland«, ja sogar in Böhmen deranziehen müssen, um die Bestellungen au-sübren zu können Böhmische Arbeiterinnen derart zu beschäftigen, daß sie die Arbeit in ihrem Heim ausführen, ist nur mit besonderer Genehmigung der Zoll- und Sleuerdirectioi, in Dresden ans Grund de« Berebelung«- veikehr« gestattet. Diese Lrlaubniß ist den meisten großen Fabrikanten i» Eibenstock und Schönbeide gestattet. So sehr man vielleicht auch wünschen möchte, daß sächsische Arbeiterinnen den Lohn, der nach ouSwärt« geht, verdienen möchten, so wenig find doch die Fabrikanten in der Lage, mit diesen wenigen eingerichtete» BrdeitSkiäiten a»S- jukoinmen, da sich die Bestellungen in der Regel aus die Sommer- monate zusammendrängeu. Die Schlingstickerei aus kamnigarn- tücher, für Spanien bestimmt, bedarf ohnehin ganz guter Ar- beiterinnncn. Erst jetzt dat die Handelskammer beiürwortet, daß zw«' Firmen die Erlaubniß erhalten, diesen LcredelungSverkehr ml Böhmen ouSübeu zu dürfen. Crimmitschau, 8. Mai. Au« hiesigen Kreisen geht dem hiesig-n „Anzeiger" folgende Millheilung zu: „Der in der Sonntag«- Nuniiner de» „Lrimmitschauer Anzeiger und Tageblatt" rnlhatene, ou» dem „Dresdner Anzeiger" entnommene Artikel, den Hüsser- schen Concur» betreffend, bedarf doch wohl einiger Berichtigung und Ergänzung, um demielben de» gehässigen Anstrich zu nehmen, den er offenbar veeräth. Warum ist bei den „über 4 Millionen Mark Passiven" nicht auch Von 3'/, Millionen Mark Active» die Rede? Gewiß nur, um den verbästnißniLßig guten Stand de« Status nicht zum Ausdruck zu br'ngea. D,e Traisirungen aus den Agenten Smith beruhe», wie jeder Geschäftsmann weiß, zuvörderst entichikdrn aus der Waarenverbindung Hüsscr und Smith. Duß die früher notorisch reiche Firma W. R. W Smith L So» in Glasgow auch bankweisc Bcceptc an ihre Kundschaft gab, ist doch weder ihr noch ihrer Kundschaft zum Boiwurs zu machen. Werde» doch solche Bankveebindungen mit viel kleineren Agenten und Bankier« gepflogen. Kurz und gut, vi, Firma Hemr. -üffer »ud d.mn Chej habe» sich in de» 40 Jahren hiesiger Thäiigkest derart die Achtung der Sin. w»hnerschasl sowohl wie ihrer Geichast-freunde und nicht am wenigste» die Zuneigung ihre« iämmiltchen Perionai« erworben, daß e« Jeden empöre» mutz, das traurige Ereigniß in gehäisiger Weise von einem Theil der auswärtigen Prff' behandelt zu sehe». Außerdem muß ei» solcher Artikel dem aufrichtigin Streben de« Fiimen-Inhabcrs »nd der Liquidatoren sür eine mögüchst günstige Abwickelung nur h nderlich, a so schadenbrii-gend seiu." 1"Z TreSöen, 8. Mai. Landwirthschaftliche Feuer« Versicherungs-Genossenschaft im Königreich Sachsen. Da« 15. Geschäftsjahr 1867 hat, uigeachet der hohen Schab, nziffer, verhüttnißniäßig günstig abgeschloss n. Die Versicherungssumme er höhte sich vo > 17l 645 33l^l aus>94 860 708^1, während die Prämien- einnahme 296997 >1 gegen 263 210 >l im Vorjahre betrug. Da ich hiernach abermals ei» Diiichschiiittsprämieniatz von nur 156 pro Mille (gegen 1,53 pro Mille in 1886) rrgiebt. so dürste daraus zu schließen sein, daß die Qualität des Geschäfts im letzik» Jahre unverändert gut geblirbc» ist. Mit der Vergrößerung des GcschästS ist auch die Zahl der Schäden gestiegen und zwar waren sür 108 Fälle 186 20? gegen 91 Fälle mit 102 320 ini Vorjahre zu vergüten. Zur SchädenLezahlung sind demnach ca. 63 Proc. der Prämie ausgeweiidet worden gegen ca. 39 Proc. im Vorjahre. Die Prämienrückstelluig sür lausende Versicherungen aus da- Jahr 1888 beträgt für eigene Rechnung 60183 also ca. 38.6 Proc. der eigenen rcservepfl cht ge» Gesamnitprämie. Für Rückversicherung veiauSgabie die Genossenschasl 83677 gegen 76192 im Vorjahre und empfing von der Rückversicherung zu den Schade» Vergütungen 94 244 gegen 42 155 im Vor>ahre. Der all dem lausenden Glsckiüst erzielte Geivinnüberschuß von 45 872 .41 — ca. 16 Proc. der Prämie wächst dem Rcservesond« zu, so daß sich derielbe aus 498 485 A! erhöht. In dieser Summe besitzt die Ge uvsienschast im Berhältniß zu ihrer LersicherungSiumnic Garantie mittel iu einer Höhe, wie sic nur wenige andere Gesellschaften auizuweisen habe». Die Birmögenslage der Genossenichalt ist dem nach eine durchaus günstige und die gebotene Sicherheit jeder An fordern»« entsprechend. G Ana Thüringen, 8. Mai. Als ein Seiienstück zu der nrucsten Entscheidung deS Reichsgericht-, betreffend die Stras- losigkeit grober Mahnbriefe, haben wir cinen Beschluß de- LandgerichtS zu Hanau zu verzeichnen, welcher sür den Handel« und Gcwcibestand vo» hohem Jnlcresse ist, gleichzeitig aber auch aus den heutige» NechtSietiutz ein etwas eigenartige- Lireislicht wirst. Ein durchaus zahlunaSsähiger Herr in geachteter Lebensstellung — wir folge» genau d »> Aeienm tteeial! — hatte bei einem auswärtigen Metzger eine kleine Ouantitäl Wurslwaaren bestellt und gebeten, den Betrag vo» etwa 8 durch Postnachuahme zu erhebe». Tie Waare ging indessen ohne Nachnahme ab. wurde in Abwcslnhe t de» Be stcllerS an dessen Familie obgeliefert und hier olSlialo verbraucht ohne daß derielbe crsuhr, daß der Lieferant noch zu bezahlen sei. Letzterer sandte »ach ca. 1'/, Jahren, da« CivilklagSrccht gar nicht gcliead machend, dem sich im besten Glaub » befindende» Schuldner eine» Brief, in welchem er dielen „einen Meaichev, dem derjenige, der ihn kenne, keine Waare ohne Nachnahme anvertrauen werde," nannte und ihn wegen Unrcelliiäl bei der SlaalSanwallschasr onzu.,eigen drohte, falls nicht sosorlige Zahlung erfolge. Ter solchergestalt Ap» strophirtc zahlte de» schuldigen Betrag nebst Zinsen ein, erhob aber wegen der Beleidigung Privatklage. Da« AmtSgertcht lehnte inkessen die Eröffnung drS HaupiveriabrcnS ab weil der Uckiagle in Per lretung berechtigter Interessen gehandelt habe und aut den ge brauchten Ausdrücken die beleidigende Absicht nicht ersichtlich sei. Aus erdvbeue Beschwerde bestätigte die Hanauer Sir >skimmer ledig sich diese» Beschluß, obwohl lori die Anwendbarkeit de« 8 193 veS St.-G.-B. Gegenstand thatlöchlicher Feststellung ist. t>e zur Loa, peteuz deS Gericht- und u ch» zu der de« einzelnen Reiiolirichiers gehört. Was hiernach selbst derzeitige Schuldner, der sich sin besten Glauben völliger Schuldensrriheit befindet, sich bedarf feiner Schilderung lU Alt« Thüringen, 8. Mai Im Hinblick au! die IM . Leipziger Tagebl." der,«« mitgetheilleu Beschlüsse drr Bereinigung d.r Nard- hinser Uraautweinsabr.konten» wonach dies-idcu sieh last ausnahmslos gegen den Anick uß an die geplante SpirtiuSvank er klärte» und weitere energüche Agitation gegen diele« Propcr sür dringend nolhwend g erachteira. a-ußten dir Erklärungen de» Fabrikbrsitz, r Sturm au« Nvidiausci, :n drr am Sonnabend n Berlin ftatigeiundkncn Geucru>vcr>amm!ung der Spritsabrikaalen DeutichtanbS bkjremdlich eritbeinca da drrsclbe vor Eiatrtn in die Tag Srrcnniig, nach B rline, B äirrrn miklhettte „daß im G gea- satz mit den ta bie^ei Tag verbreiteten Nachricht«» die Ber Handlungen zwischen d.n Ra.cHäuser Branntweinbrennern und den sur d>e SpirüuSbank in Deutschland mchi s«ie»; und «lastuß , dt« Aufrecht chlisch» MflttUti.U«»»,. I erhalt», der deuseld«, ^machte, Osten« »» bitte,, da »» »arao«. hiefiar» Ort, schm, Gttz mch » sichtlich ^ch« grltagr, »,rb». all« Rardtztas«, Vrmier zar Anaahme er sei aietmhr Rardhaaieo« br» »oa groß,, »ltr-G. der sehr vortheilhasten Bedingungen zu veranlassen." Kaum waren diese Erklärungen bekannt geworden, als sich auch schon die Mehrzahl der Nordhäuser Iniercssi-nlen jusammensand, um die weiteren Schritte zu beralben. E iimülhia wurde zunächst in dieser Zusammen- kunst nach der „Nordh. Ztg." daraus hitlgewiesen, daß die Monopol bant die denkbar größte Gesakr sür da« weitere Gedeihen, ja für den weiteren Bestand der Nordhauser Branniwe nindustrie bilde. DaS Project sei nur als Vorsiadium zum Staaisinonopol zu be trachten. Die gesaminle deutsche Spiritusiudustrie solle in der Bank concentrirt werden. ES würde daduich dar reine Privatmonovol ge chaffrn; zahlreiche Existenzen würden ihrer ErwerbSthäl'gkcit be raubt; dir hohe PreiSnormirung, wie solche unbedingt kämmen werbe, müsse den ohnehin schon beschränkte» Eonsum weiter chädigen und die sich ausstauenden Lager von Spiritus würden den Spiritusbrennern bald Vcianla'jung geben, noch StaaiShüse z» rufen und als rettender Engel erschiene dann da« Staatsmonopol aus ker Versenkung. — Tie Befürworter der neuen Sv iritusbank erhoffen von derselben rnornie Borthcile Die Kartosfelbrenuer ver- gessen dabei ganz, daß sie, die die Verantwortung sür das Zustande kommen de- jetzigen Briniitweiiistlueraei'etzeS in erster Linie trogen, schon jetzt zu der Erkenntnis! gekommen sind, daß sie sich mit dem Gesetz in da- eigene Fleisch schnitten. Sie soll.» dadurch vorsichiigrr geworden sein und wohl bedenken, daß cS sehr wohl möglich ist, daß nicht sie großen Gewinn davon tragen, sondern daß andere Leute da- Fett abschöpse» werden, wenn wirklich der Gründungsplan zur That wird. —r. NordbäuierTapeienfabrik. Die Actiengesellichast der Nordhäuser Tapelcnsabrik gab aus Anlaß deS 75jährige» Bestehen der Fabrik ihren Arbeiter» ein größeres Fest, an welche»! sich auch der ÄussichtSralh. die Direktion und daS gcsammie Gcichäiisversonal bethkiligtc», und wobei der Direktor Becker einen Ueberbtick über Entstehung und allmälige Eutmickelung der Nordbäuier Tapeten« iabrik gab. Früher wurden Dapiien »ur in Paris geiertigt; der Tbatkraft, Jiitelligenz und dem zähen Fleiße I B ckcr'S, welcher die Nordhäuser Tavetensabrik iegrniidet, seiner Wiilivc und deren Söhnen ist iS im L inse der Jahre gelungen, die Fabrik, als die erste derartige in Deutschland, zu ihrer jetzige» Büithe emporzuheben, da« französische Monopol zu durchbrechen, de» sranzöüschcn Tapeten« lande! nach Deutschland zu beseitigen und den Weltmarkt zu erobern. Seil 1871 ist d>e Fabrik in den Besitz einer Actiengeicllschail über- gegangen, die Direktion aber in den Händen eines EulciS de- Gründer« gebliebe». Berlin, 8. Mai. Die „Berliner Handelsgesellschaft" erklärte, daß Zeichnungen aui die ungarischen Wass, „sabrikS-Actien bis 5000 fl. i» chi bcriicksichligt werden. Die Makler ließen an der Börse Austiäge bis 1000 sl. auSiallen, die übrige» OrdrcS wurden von ihnen »ul 10 Proc. berücksichtigt. Der Cours ist 125.60. *— Dem BundeSratbe sind seiten« deS Reichskanzler- der zweite und der dritte Bericht der Vollzugscommission für den Zollanschluß Hamburg« vargeleil worden. In dem rrsteren hat die Volljngscommiiiion die Annahme eine« Gesetz entwurfs aus Abänderung veS BereinSzollgeictzeS vom 1. Juli 1869 vorgeschlageu. Danach soll der erste Satz >m 2. Ads. deS 8 108 diese« Gesetzes folgende Fassung erhallen: „Sind die zu lagernden Waarcn zugleich oder ausschließlich »um Absatz nach dem Auslände bestimmt (Privaliransillagcr), so finden aus diese Lager, wen» sre unter amtlichem Mil- Verschluß stehe», die Bestimmungen in den 88 101 und 103 Anwendung." V,ch der b^tzcrrgen 'c dem genannten Paragravben festgesetzten Be stimmung güt s«r die Privattranstllagcr die Vorikbriit. daß die Laqersrist in der Reg-l einen Zeiten»»», vo» über istns Jahrei, nicht übersteigen bars. Bereits im Jnhrc 1881 war von de» Hamburg» scheu Loinmiffarten aus die Noihwendigkeit der Beseitigung dieser FristbcschrLiikung sür die demnäch» gen Hamburgischen Lager hin- gcwiesen worden. Nachdem die Erörlerungeii, welche setten» der vom BundcSralh eingesetzten Eonrmiision zur BarbereilUiig deS Zoll anschlussrS Hamburgs angestellt wurde» waren, die Zweckmäßigkeit und Zulässigkeit einer solche» Maßregel ergebe» halte», haue der BuudeSralh in AaSsicht genommen, für die Lager der bezeichnten Art allgemein. inSbeiondere alio auch sür die Lager im gegen wärtigen Zollgebiet eine unbeschränkte Lagerirrst zuzulassen. Um die« zu erreichen, hat de Vr'!l.z»gSci.>mmi>'sioii lür den Zollanschluß Hamburgs den erwähnten G-.ietzeittwurs vorge- ichlaqen. — Mit dein dritte» Bericht hat dieselbe die Ent würfe eine- ZollabsertigunqsregulalivS sür Hamburg sowie eine» ZullregulativS sür die Uulrrcibe überre cht. Der letztere soll a» die teile des vom Buudesrath am 8. Dec. ruber 1881 beschlossenen gegenwärtige» Regulativs treten, desstn ttmqestaltung notbweridig erscheint, «in dosselbe mit den Bestimmungen des ZollabfertigungS- regulativS sür Hamburg in Uebereinstimmuttg zn setze» und zugleich verschiedene Vorschriften, welche inzwischen seitens der preußischen Zollverwaltung erlasse» worden sind und sich bewährt habe», zur allgemeine» Geltung zu bringe». Die Bestimmungen deS erstbezeich «»eien Entwurf» bewege» sich mit weniger, Ausnahmen aus dem Boden der über das AhserliguiigSvcrsahren bestehende» Gesetze«- und VcrwaltuagSvorschristen. Zu diesen Ausnahme» sind die Vor schritten zu zählen. das den Beglcitungs- und BewachungS- dienst versehende Personal bei starkem VerkchrSandrang duich provisorisch Angestellie verstärke» zu lasse»; die Zollabferti gung den Bedürsnissen entsprechend ans d n Lagerräumen der Kauileute vornehnre» zu lassen und den Transport der Waare,, an- dem Freibasenbezirk nach den Balmböien und noch den Lager räumen im Zollgebiet zur weitere» Zollbebandlung in Berichluß- sabrzcugen ohne besondere Declarai o» und Reviswu cveniuell u»ler Perionalbegleituiig vornehmen zu lassen. — Der R ichSkanzler hält bezüglich der Anträge der Commission in deren diillem daS Zoll- abiertigungSversahre» in Hamburg und doS Zolliegulativ sür die Untcreibe betreffeudcn Belichte eine baldige Bcschlußsassnng sür erforderlich, dagegen ist er drr Ansicht, daß eS sich empsehle» werde, die Beschlußfassung über den dem zweiten Berichte beigesügien Gesetzentwurf b>S zuni Herbste d. I. hinauSzuichicbc», da erst dann sich mit Sicherheit übersehen lassen werde, ob der Zollanschluß der beiden Hansestädte, Hamburgs und Bremens, noch andere legiSlatwc Maßnahmen ersordrilich machen wird. '— Drr Ausschuß des Deutschen HondclStageS besaßie sich außer der im gestrigen Blatte erwähnten Aiigelegenheil in seiner MontagSsitzuiig noch mit der Abänderung der EoncurSord- nung, worüber Bankier Bethkc-Halle a. S. reserirte. Die Han delskammer zu Trier halte mehrere diesbezügliche Vorich äge ge mach». Der Ausschuß nahm jedoch nach längerer Debatte uachsirhendeu Antrag de« Referenten an: „Der Ausschuß ist der Ansicht, baß eine dem Geiste de« Gesetze« entsprechende Wahrnehmung der Gläubigerintereffen durch die Gläubiger «nd cine soch. t-i'äße Handhabung de» Ge- setzr« durch di« Gerichte den Grund drr B, sct>wcrde zum großen Theile befestige!, kann, und daß deshalb em Antrag ans Aende- rung einzelner Theile der ConcurSordnurg nicht dri, glich ist der Ausschuß beschließt deshalb, der Anregung der Trierer Han- delskammer zur Zen keine Folge zu geben." Die auf der Tagesordnung st-head-» Anträge, betreffend die Einführung von «ilometerbillcts und die Abänderung de« Markeuschntzgeietz!«, wurden zur Borberalhiiiig an eine Eom »»ssion verwiesen. D,e »Siche Plenarversammlung soll im Lclober zu Fra »klart o M. bgehattci» werden *— Ueber da« Ergebniß der Berg-, Hütten- und Sa. lineaverwalrung u Preußen während deS zehnjährigen Zeit raums 1878—1887 entnehmen w r dem „R.-A." Folgende» Faßt man das Griammtbild, welch S die Lage rer Bergwerks-Industrie Preußen« zur Zett bleket, tufamiue» so kau» dasselbe, wenn auch noch keineswegs al« ei» allseitig oe'riedigeiideS, io dock» iinmrrhin a S «i» weieat! ch günstigeres und hofinung voller S bezeichnet werde», „IS io,« r« sich z>, Beginn de- Jalres 1878 da stellie Freilich stier in d-eiem Jahrzehnt d e Produci>or, eer Werte »n ähnlichem M he wie in den vo, hi, g g.iiigenen Jahren. Betrug die Gelammt- vidduciion der Brrqweikc und Taiin-n Preußen« im Jahr» 1877 noch kaum 4? M'll'vuen Tv-men im Werihe von 284 Millionen Mark, I» zeigt birielbe im Iah e 1887 beeriiS 74 Millonea Tonnen und 375'/, Millionen M >k. b>> einer Beruehiung der Ardettrrzahl von 227 301 au> 286 993 Manu. Di« herdor- raae»dsi« Stell, nimmt hierbei der Sieinkohlenbergba, eia. »esi«, Fördervna t, 1887 sich au» 54'/, Mill-one, Tonne, tm Wert,« von 264 Millionen Mark bei 190 644 Arbeiter» belief K tsi demseGrn Im Verlaus» der letzten zehn Iahe, gelingen, nicht nur die sremde Steinkohle mehr und mehr an« dem deutschen Binnenlande zurückzudrängen, sondern auch seine Ausfuhr (znm Theil sogar über See) erheblich zu steig-rn Aber der Preis der Kohle sank in solcher Weise, daß für viele Werke die ErtragSiäbiglcst aus. hörte. — Auch die sür Rechnung deS Staats betriebene r Bergwerke, Hüsten und Salinen haben trotz der Ungunst der Zettverhällnisse ihre Production nicht ouerheblrch gesteigert. Gegenüber einem Gesammlwerihe der letzteren von 74 Millionen Mark ta 1878/79 wird für das Jahr 1887^86 voraussichilich ein solcher vo» nahezu 97 Millionen Mark erreicht werden bei einem entsprechenden Anwachsen der Nrbeiter.zahl von 42 500 aus 50 000 Mann. — Die Arbeiter- Verhältnisse, welche unter dem Einflüsse der allgemeinen KrisiS noch in de» Jahren 1878 und 1879 zeilweise hie und da zu wünschen übrig ließen, haben sich zufriedenstellend gestaltet. Sest 1880 war in den Löhnen eine Auswärlsbewegung bemerkbar, in welcher im Jahre 1884 wieder ein Stillstand cingelrelcn ist. Doch ist in Folge der guten Ernten d:r Ictzie» Jahre und der niedrigen LebenSmittelpreise der Nah rungsstund der bergmännischen Bevölkerung säst überall eia erireu- licher. Auch die kranken- und Unsallversicherung konnte mit gün stigstem Erfolge zur Durchführung gebracht werden. — Anlangend jr.ließlich die finaiizielleu Ergebnisse der Bergwerks-, Hütten- und Salincnverwaliung» so weist der Abschluß sür da« Rechnungsjahr 1886/87 einen Gesamnilüberschuß von nahezu 16'/- Millionen Mark nach, gegenüber 10'/, Millionen Mark in 1878/79 Bclherligt sind hierbei die Staatswerke mit einem Ueberschuffe von 15'/, bezw. 10'/, Millionen, d e Bergwerksabgabe» vom Privat-Bergbau mit einem Betrage von nahezu 4 bezw. 3 Millionen, die sonstigen Ein nahme» mit '/, bezw. '/„ Millionen, während die Kosten der Ber- wattungSbeliöideii. Lehranstalteu »c. einen Aufwand von 3'/,, bezw. 3'/, Millionen Mark erfordert haben. — Berlinische LebenSversicherungS-Gesellschast von 1836. Der GcschäsiSbericht weist wiederum günstige Resuitale aus. Ende 1887 betrug die Versicherungssumme 127 245 120 >l;der Garantie- und ReservesoudS wuchs um 2093873.41 aus 40740000 >1 S n 1868 ist die an die Versicherten vertheilte Dividende von 17'/, aus 32'/, Proe. gestiegen, lieber die solide Fundamentirung, d e vorsichtige Geschäslslcitung und die gesunde Entwickelung dieses Jnststuis braucht solchen Zahle», gegenüber gewiß uichlS weiter gesagt zu werden. *— Kriegs-Versicherung. Zu den gestern gemeldeten Vor schlägen der „Germania", welche in ihren Geundzügen vorher schon anderwärts hervorgetrelen waieu, liegt jetzt i» der „B. B.-Z." eine Berössenilichnug de« Berliner Nordstern vor. Dieselbe weist daraus hin, daß jene Vorschläge in der Hauptsache aus dem von dein Nordstern bereits etngejühric» Modus lußen, mit dem Unterschiebe jedoch, daß darin als statuiarrich' Borschrislcn empfohlen wird, was vom Nordstern „in sreier Berückiichtrgung der jederzeit obwaltenden Vcrhäit-ilsje turchzusüdren beabsichtigt sei". Auch erscheine eS be- deuklich, die Capilalreserve schon jetzt zur Deckung von Krieg:- schäden zu überweisen, zumal die Nackttvchen eines Krieget sich auch noch durch größere Sterblichkeit fühlbar machen werden, in einem Umsange piklleichi, der auch nach dem Kriege noch erhebliche Exlra- Rescrvcu ersorderl. Dieser letztere Einwand verdient gew ß Erwäg»»,;. In jedi in Falle ober scheint es unS vom Standpunkt der Verlicherungs- nebmer durchaus vortheilbaster, daß durch Statut bezw. durch Vetirag drfiniiive Normen sestgcstelli werden. Der Nordstern »best» üorigcns mik, daß ihm bereits von der Mehrzahl seiner Versicherten, auch von den nicht wehipslichligen, die Zustimmung zur Verwendung der Gcw>iiii-Ai»heile zur Deckung von KriegSschäüen vertragsmäßig gegeben »vurdc, so daß er die Mittel zu haben glaube, um Kriegs- schäden »» den Grenzen, >v>e z. B. die Goiboer sie als ungünstigste in Rechnung zieht, schon jetzt voll decke» zu kvnneu. VVDö. Srankjilrt a. M.. 8 Mai. In der gestern Ab »d stattgebabten AussichtSrathSsttzung der Franksurter Brauerci- gesellschast (Hcnningcr) wurde bejrvlossc», daS bisherige Actieu- caprtal von 3 500 000 A aus 2 100000.,» hcrabzrrsetze» , wodurch 1400000 ./t zu Aüjchreibungeii frei werden. Ferner wurde be schlossen, zur Abstoßung der schwebenden Schuld eine Milli»» örrvceiit. PriorilSisacliei, anszugeben. Letztere wurden von eracm Corriorlium »I pari sei» übernommen. Tortiiiuuö, 6. Mai. Die Simiinung auf dem Eisenmarkte hat sich Weiler befestigt und man rechnet allgemein aus eine scracre Belebung dcsselbe». Die Preise sind in allen Branchen lohnend, U»d werden daher die Rechnungsabschlüsse sür daS am 30. Juni er zu Eude gelimdr GcschättSjahr bei sämmilichcn Werken wesentlich günstiger ausjallen als sür das Vorjahr. *— Vom westphäliichcn Kohlennrarkle. Der Abiatz der westphälische» Zeche - hat sich i» ber zweiten Halste des Avril ganz besonders lebhast und umsangreich gestaltet, indem dersetbe bei iaglia, 9380 Wagenladungen ca. 450 a 10 r mehr betrug als »n d,r ersten Halste dcsiclbe» und 1031 W.geiilabunaeii niehr al« in der zweiten Hälfte des MonalS April 1887. Der sür die gegenwärtige Jahres zeit ganz ungewöhnlich staikc Versandt ist zum Theil daraus zurück- zuiüdrcn, daß die Lage»bestände oller Orlen in dem lange», kalten Wrnicr vollständig geräumt sind und nun gleichzeitig wi der ergänzt weiden, zum Theil aber auch au, dem steigenden Bedars der E»ie-.- iuiustcie a» Kohlen und Coaks. Die »leiste» Zechen haben sür die nächsten Monate ihre gejammlc Produciion ansverk.iuii und halte» wegen der »och immer zu- ehmerrde» Nnchirage d e Preise bei neuen Abschlüssen höher. Vo» sehr günstigem Einflüsse aus den weiteren Gang des Kohlen- und CoaksacjchäsleS bür ste die kürzlich beschlossene Einrichtung der Handclsgescllschast „Westphälische CoalSvcreiruguug" sein. *— Norddeutsch-englischer Eisenbahnverkehr. Die von der plciißijchen Staaiebaduvcrwaiiung beschlossene Verlcgun, der Schnellzüge von der Linie Boxtel-Wesei aus die Linie Cre seid-Ben io hat, wie der ,,K.-Z." mirgetheilt wird, bisher nicht die Zustimmung der holländischen Regierung erhalten. Einem jenseitige» 'Blatt zusolge sind Abgesandte dieser Regierung naM Berlin gereist, um gegen die obige Zugsverlegung daselbst vorstellig zu werden. ^— Westdeutsche Versicherung--Actien - Bank i» Essen. Dem Be ickü pro 1887 enlnehnieii wir Folgendes: D>e lausende BersichcrungSiuiiime betrug Ende 1887: 1 045 205 683 ./< Di« Ei nahmen hcüescn sich aus 2 621 685 .4l zGemiiin-Boltrag a»S 1886 : 3938 .4i. Prämien - Reserve aus 1886 : 598 700 Braiiö- lidäden-'lleieivc aus 1886 : 87 000 ,8t, Prämien abzüglich Ristoriii sür 873 885 946 Bersicherungssumme: 1846 210 >i. Zinir» 81415 .4i, Diverse 4420 .« Die Ausgaben dagegen zeigen sorgend' Ziffern: Pranii-'n sür rückversicherte 444 212 443 819 155 ./L Prämien-Neseivc sür eia"', Rechnung 603 202 .41, Brandichäd. > abzüglich Rückvcrsicherniig 692 897 .41 (622 897 >1 bezahl! und 70000 ./I sei webend), Provisionen und Bclivalliiiig 'kost.» 293 917 Gt, Lieuern. Abgaben re. 18 418 ^!, ?Id!chrribu»gc > 2000 .41, Berlust aui Effecten 5 .Al, Zinsen de« ReservesoudS 15 4M .41 Ucbe, schuß: Uelierweijung an den Capital-Reserv.- sondS 17 668^1, lantismcn 18 448.4t, Dividende an die Activiiaire >1 aus die Aktie) 120 000 >1, zue Begründung eiircs licien- und Pension-; - UnIirstützuuqSsondS 20000^1. Gewiau- vorlrag 570 .4t, zusammcn 176 688 >t — Dem Protokoll über die aui 3. Mai abgebaliene Gcnerolvcrsaminlung enlnehmcn wir »och sorgende«: DaS am Jahresschlüsse in Krait befindliche Vcrsichcrungs- Eapiial ist um 34 Mill. Marl gestiegen und beträgt 1045205683 .41; die Prämien - Einnahme l at eine Steigerung um 90 485,98 >1 au» 1 846 210,53 .41 erfahren. Die Brandschäden sind der Zahl nach — 1794 gegen 1621 — höher, dem Betrage nach niedriger gewesen als im Vorjahie; ihr DurctischniiiSbctrag stellt sich für eigene Rechnung aus 3.30.4t gegen 413.41 in 1886. Mehr al« 10000 >lt haben sür eigene Rechnung 3 Scha/e, gekostet. Von den am Jahresschlüsse Ickweoeiid gebliebenen 83 Schäden haben inzwischen bereits weitere 32 ihre Erledigung gesunden *— Berband miileideuischer Walzwerke. We der ..Nat Ztg." auS Hannover geschrieben wird, ichwebcn zwischen drm Bcrband mitteldcuii.her Walzwerke einerseits und den oeibc» Walz- wcrken: GiLjlich 5iolr erg Wein gc.ode'sche Factorei in Iiseuburg niid ber OldenbUiglich . E ti iil uire .Aciien-G sellichast in Augustseh» oadererieiis Beihaudtt, q i i ,u ßich de- Anschlusses der letzicreu a» den rrsteren. Die Bethaad u gc» bezwecken »,dessen ii cht den for melle» Eintritt der ger.a mr» beiden Firmen tu d n B.rbaud, son dern dt« Bflkuiig , !>-« ireuuLschastliche» Berhäll» j> S. da« eine gegenseitige Bck-iui.su ig aussch>l,eßt. - ^ Retteagriellschast Zuckers,tzrtl Neust,tzt in Holstein. Am st. Juni sich: vor dem Amtsgericht Renfiidt I, H,lst,in Termin an tzum Zwo,rgivk,kaut de« FadrikgruntzstückeS. Vaffelb« ist «tt (60 Relic
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