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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-24
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1888
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Fünfte Mage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 145. Donnerstag den 24. Mai 1888. 82. Jahrgang, Telegramms W-n. Pn>§. SS Mal. (Prtvat-Telegramm.s Generakver- sammlung der ktarck'schrn Mo»«»»- nnd Indakrialwerke belidloß eine Dtvidrnd« vo» 5 Pror. Der Rttagewin» beträgt 233 753 fl.. A'TL PrterSbnrg, 23. Mat. Der „Börsenzelttlna" »folge ist der EmisslonScour» der »eoe» Südweftbaha-Obli- gottoaea 79 Procrnt. UN> ftl» iSAi Volkswirthselzastliches ß>» W richte» « de» verantwortllch» Rrbaetrnr deflelb«, T. M. l> R-stz»!», veutsche Vampferverdindung mU Lritisch-Indien- * vir habe» k. g. bereit- mitgetheilt, schreibe» die „B. P. N.", daß in den Preisen der deutschen Industrie der lebhafte Wunsch vorhanden ist, eine dtrecte Dampsrrverbiadnug zwischen den deutschen Nordseehäfe» Hamburg und Bremen einerseits und Britisch.Indien andererseits errichtet zn sehe». Bekanntiich nehme» dir zur Verladung nach Ostindien geloageude» deutsche» Waareu, Mangels eiaer solchen direkten Verbindung, ihre» Weg an« Mitteldeutschland meisten- vi» Hamburg über Lauda» und Sü den westdeutschen Judustriebczirken über Antwerpen; werthvollere Maaren gehen auch vielfach über die Mittelmeerhäsen. Diese Wege, welche von dein deutschen Exvott nach Ostindien ge- Wühlt werden müssen, bilden auch die Ursache sür beu Umstand, daß unsere Ausfuhr noch Britisch-Jodle» uach der Statistik viel geringer erscheint, al- sie in der Lhut ist, und daß auch die iu Indien geführte Statistik über den Import vou Dcurschlaad sehr geringe, durchaus unzutreffende Zahlen augiebt. Denn die deutschen Waare», welche mit sranzösiich n, belgischen, hauptsächlich aber mit englischen Schiffen einaehen, werden in der Statistik al- diese» Läa« der» entstammend ousaesührt. Tdatsäcklich ist der verbrauch dem« scher Iabnsirieerzevguiffe in Britisch - Indien bereit- recht erheblich und in erfreulicher Zunahme begriffen. Eise» uud Eisenwaaren, Metalle, darunter uamenilich Zink, halbseidene» und Wollenwaareu, Papier, Farben, Spielwaorrn. Bier, Tonfilure», Salz u. bergt mebr werden bereit- in erheblichem Umfange au- Teuiscdlaad nach Britisch-Jndie» ausgelührt uud die mit Verbesserung und Erweiterung der Verkehrswege im Innern oerhältnißmißtg schnell steigend« Lultur stellt bet sonstige» günstige» Verhältnissen eine bedeutend« Vermehrung der deutsche» Ausfuhr in sichere Aussicht. Die Bezüge Deutschland au- Indien nehmen viel größere Dimensionen an, denn sie bestehen iu der Hauptsache au» Massengütern, wie Baumwolle, Jute (von Kalkutta allein wurden 1867 nach Deutschland 320 lXX) Ballen — 64 000 t Jute verladen), Weizen, Oelsaaten, Sielt, Indigo, Schellack, Häuten und einer grSßeren Anzahl sonstiger Maaren, besonder- Drogueu, die meisten« al- Stückgut zur Versendung gelangen. Diele Thaisochen sprechen schon ou-reichend sür da« Bcdürsuiß direrter Schiffsverbindung zwischen Deutschland und Ostindien; dennoch hat der Leatralverband deutscher Industrieller noch Gutachten von seinen Bereiu-mitgliedera eingezogen; dieselben haben ergeben, daß d e bereit- nach Indien exportirenden Industrie«» von einer direkten Schiff-verbindung eine wesentliche Steigerung thrrSAbsatzrS erwartea und daß andere sehr bedeutende Industrie» nur auf eine solch« Verbindung warte», um geschäftliche Vezie- huugen in Ostindien anzuknüpseu, uud dabei mit Sicherheit aus Erfolg rechnen. Der säst rinmüthige Wunsch der deutschen Industrie» eine direct« Dampservrrbinbuug mit Ostindien tn- Lebc, trete» zu ftheu, legte e- dem Direktorium de« Lentral- Verba udeS nahe, auch die Ansichten der bedeutendsten Reprise» tauten der deutschen Schiffsabrt und de- deutsche» überseeische» Han» del- t» »usern großen Seehasenplätzen Hamburg und Bremen kennen zu lerne». Zu diesem Zweck und um ein Bild darüber zu gewinne», in welcher Weise der Lentralverbaud am besten im Staude sei» möchte, da- iu Red« stehende Unternehme» zu sSidern, Hot der GcichäjtS- sührer de- llentralverbandrs, Herr H. A. Bueck, in der Woche vor Pfingsten die beiden Emporien unsere- übe,seeischen Handel« besucht Erfreulich war e-, zu finden, daß da- Berürsniß al« vollständig fest stehend und irgend welcher weitern Erörterung nicht mehr bedürftig a »gesehen wird. Da die rheinische Industrie bei dein jetzigen Stande der Eisenbahnsrachten »ach Bremen uud Hamburg bezüglich ihre» überseeischen Exports wesentlich auf Antwerpen uud dir holländischen Häsen augewieiea ist, so wird die in Rede stehende Dampserlinie im Intereffe der mitteldeutschen Industrie von Hamburg ausgehen müsse». Dagegen ist Bremen, namentlich für den Import von Baum wolle, vo» größter Bedeutung; denn die deutsch« Baumwollspinnerei hat ei» lebhafte- Jutereffe a» der Entwickelung eine- selbstständigen, letstung-sShigen Baumwolleumarfte« an einem deutschen Platze, uud zu einem solchen sind die Grundlagen in Bremen bereit- geschaffen. Bei der Lage diese- Platze- wird freilich die weitere Eni» Wickelung d«S BaumwollenmarkieS ganz von der Ermäßigung der Eisendahasrachtea für die Transporte nach dem Jauern abhangen, da Bremen sonst die Loncurreuz Mit Hamburg, Antwerpen und deo Mittelmeerhäsea nicht wird ausrecht erhalten können. Dieseu Bcr hältuiffeu entsprechend ist in beiden Plätzen ein außerordentlich leb haste- Intereffe sür die Errichtung einer directeu Dampsverbindung nach Ostindien vorhanden und die betreffenden Pläne, aus welche selbstredend hier nicht näher eiugeganaen werden kau», haben in mancher Beziehung bereit« greifbare Gestalt angenommen. Die Kreise unserer großen hanseatischen Rheder und Handel-» Häuser haben nun zwar bereit- Hervorragende- in Hebung und Entwickelung der deutschen Seeschiffjahrt geleistet und in außer ordentlichem Maße gezeigt» daß eS ihnen an Muth uud Unter nehmuagSgeist durchaus nicht gcbiicht. In dem vorliegenden Falle scheint e- jedoch unverkennbar, daß da- sehr bedeutende Summen erfordernde Unternehmen entweder nicht allein aus eigene« R-sico, oder von ihnen nicht allein au» eigenen M.ttrln inS Leben geruseu werden kann, daß vielmehr auch vo» anderen Setten thatkräftige Mit wirkung erforderlich ist. Die Rentabilität wird, zum Mindesten sür die erste Zeit, al- fraglich angesehen; denn wenn man auch nicht Sorge wegen Befrachtung der ausgehenden Dampfer hat. so werde» für- Erste doch auch solche Güter deraiigezoge» werden müssen, d,e ihrer Natur nach bei einer Dampserdesörderuug durch den Suezcaiial lohnende Frachten nicht tragen können. Wesentlich aber dürste der Umstand in- Gewicht fallen, daß England voraussichtlich seine jetzige Stellung als säst ausschließlicher Frachtführer »ach seinen ostindstchen Besitzungen nicht ohne einen von^iaer gewaltigen Lapitalkrast ge» stahlen, äußersten Kampf ausgebea wird, de», wenn auch mit schweren Opfern,durchzuführea da- ueue deutsche Unternehmen bereit und gewavp- »et sei» muß. Hiernach ist ersichtlich, daß bei Errichtung «wer leiftnugl fähigen, allen Verhältnissen Rechnung tragenden Dampserlinie nach Ostindien noch manch« recht erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden sind. Hoffentlich werden alle Kreise, deren M.iwirkuug erforderlich fei» dürste. die Bedeutung dM Uaternehmea- für Deutschland- Handel uud Industrie erkennen und demgemäß sich bereit- »ud opferwillig zeigen. Für di» Bedeutung uud Nothweudigkrit sei schließlich noch darauf hingewiesea, daß da- so gesiauongstüchtige sreihiudlerisch« England die verrnsenea Schutzzölle lehr geschickt durch andere Maßregeln zur Erschwerung der Ein- und Durchfuhr fremder Waare» zu ersetz«« weiß. Da- neu« englisch« Markrnschntzgcfetz und die rigoroie Durchführung desselben kaffe» d>e Errichtung direcier Lra»«portverbiaduuge» zwischen Dentschland und Britisch-Indien mehr al- je dringend geboten erscheine». Luschttehra-er Lahn. lV-n. Prag, 22. Mai. Dt« dem Geschäftsbericht« der vnsch- tiehrader Bah» angeschloffenen tabellarischen Nachweisnagen der Parteigüter uach Maacenaattungen bieten manch interessante- Detail, welche« gewürdigt sein will. So finden wir beispielsweise, daß an der ü-Linie i» Jahr, 1887 41 418 t Steinkohle befördert wurde» gegen nur 504V t im Jahr« 1888. Hierin finde» wir eine Be kräftigung der von uns au dieser Stell« wiederholt ausgesprochenen Meinung, daß sich der St einkohlenexvort nach dem Süden Deutsch land« bedeutend gehoben hat. Als Besitzerin be- vormal« kaiserlichen stohleniverk»- Bnichttehrab - Napitz hat di« Verwaltung var etwa 2'/. Jahre» di« ersten versuche unternommen, mit böser vorzüg liche» Stetnkvhl« in- Ausland vorzudripaen Bestimmend für dies« verfnch« war brr Umstand, baß der tnländtsche Eanfmn », Stein kohle. insbesondere „«er der heimlichen Zuckrri-brK«.^nnpfindltch i» Nn-iond» z> scharr, st»^>^ Eingang« erwähnte» Ziffer» hervorgrht, glänzend gelungen, wodnrch nicht allein da- lfft. X-Uateruehmen in seiner Entwicklung gekrästigt, oadern auch da- Int. L-Netz in seinen Einnahme» gehoben wurde. Die Schwarikohle, welche ei» Egrr in- Ausland anStritt. rollt näm lich über di« gesammten Hanptstrrckrn der beiden Unternehmungen. Wie wir erfahren, hat der Export der Schwarzkohle in den ersten ü Monate» diese- Jahre- abermal- an Bedeutnag gewonnen. Die Nachfrage de» Ausland«- ist zuweilen so intensiv, daß ganz» Train- mit Buschtiehrader Schwarzkohle expedirt werden. Bo» dem Moldau-UmschlagSplatzr in Kralap, der bereit- dem Verkehr« dient, verspricht man sich überdies eine Belebung der Kohlenausfuhr per Wasser. Schon vor der Errichtung diese- Umschlagsplatzes gingen gräßere Transporte Buschtiehrader Steinkohle nach Magdeburg, und war zumeist für dir Oesterreichische NordwestschimahrtS-Gesellschast. Sei dem Export der Kohle nach den Elbe-Wafferstationen kommt allerdings nur da- lüt. X - Unternehmen in Betracht, dem man überhaupt für da- Jahr 1888 ein günstige« Prognostik»» stellen z» dürfe» glaubt. ES steht heute ziemlich fest, daß wir einen größeren Rübenanbau haben als im Vorjahre und daß in Folge dessen der Kohlenvrrbrauch der inländischen Zuckerfabriken rn» wesentlich gröberer sei» wird als im Jahre 1887. Hieraus wird gesolgert» daß die Betriebseinnahmen der X-Strecke im zwettra Semester 1888 rine steigende Tendenz verfolge» werde». WaS dem 1-it. X-Retz« ferner zu Statten kommt, ist der günstige Geschäft», ang in der Eisenindustrie. Dieselbe befruchtete da- X-Nev im Jahre 1887 mit 107 808 t Frachten gegen 78 303 t im Jahre 1886. Eine Nein« Bemerkung der Verwaltung in ihrem 1887er Se- chästsberichte will commenttrt fein. Sie betrifft die Loacnrrenz- bkstrebungen der Localbaha SwolenoweS - Kralup, welcher schon tm 1886er Geschäftsberichte Erwähnung geschah. Die Oesierreichtsch- ungarische Staatsbahn hatte nämlich nach Vollendung der erwähnten Localbahn da- Projekt sür eine Fortsetzung derselben in da- Gebiet de» Buschtichrad - Kladnoer Kohlenrevier« bei der Regierung ringe- reicht. Die Regierung hat jedoch entschieden, daß die Herstellung coacarrirender Eisenbahnverbindungen an« dem Buschttehrad-Kladaoer Kohlenrevier mit drr genannten Localbaha oder auderra coacnr» rirendrn Bahnen auSznschltrße» sei. Durch dies« Entschei dung, die mit drr Einführung der TtaatSbahaeutans« erkauft worden war, ist der Angriff auf die vitalste» Intereffe» de- Netzes eia sür allemal abgewehri worden. In ihrem Uamnthe über den Ausfall dieser Angelegenheit mögen die Besitzer der Localbahn SwolenoweS-Kralup aus die Idee verfallen sein, die Kohle aus dem Buschtiehrad-Kladaoer Bcrgrevier nach der Station Strebichowitz mittelst StraßenfuhrwerkeS zuzustreisea und vou da ab mit der Local- badn nach und rin Kralup weiter zu befördern. Durch diese Mani pulation ist wohl dem ^-Unternehme» der Buschtiehrader Bahn ein zewisseS Quantum Kohle entzogen worden, allein ob die Loacurrenz >abei ihr» Rechnung gesunden hat, muß bezweifelt werden. Daß die Transportkosten durch die Zustreisnug per Äraßrafuhrwerk verthrurrl werden, ist selbstverständlich. Die Haupibilauz der Buschtiehrader Bahn zeigt folgende Positionen: Acttva: Bauconto lüt. X 28 947 08t fl. (1886: 28 801 66l fl.). Bauconto lut. S 34 182 575 fl. (1886 : 33 452 42? fl.). BahnmoterialvorrathS-Lonto 668 272 fl. (1886 : 664 045 sl.), Stein- kvhlenwerk Buschtiehrod-Räpitz 5 994 905 fl. (1886 : 5SIS663 fl.). Lassabestünde 191 460 fl. (1886: 198820 fl.), unbegebene Prioritäten IV. Emission 600000 fl. (1886 : 700 000 fl.), Activcoato de« X-Unternehmen- (Vorschuß an da- Unternehmen 8 388 938 fl. (1886: 394 989 fl.), diverse Debitoren 1 954 82? fl. (1886 : 2 046 375 fl.). — Passiva: «ctiencavttal X 9 975 000 fl.. «ctiencapital S14 300 000 fl., PrioritätS - Obligation-- Eonto 40 657 850 fl., Fonds de- ^-Unternehmens 3247499 fl. (1886 : 3 163067 fl), Fond« de« S-Unternehmcn- 819 837 fl. (1886 : 698 860 fl.), «neingeläste Eon- pon« und Obligationen 272 767 fl., Erträgaißcouto X 1060 331 ü., do. » 1 156 288 fl. BemertenSwerth ist die fortschreitend« Tilgung drr Prioritäts- Anleihen. Getilgt sind von der Anleihe au« drin Jahre 1868 p< 13 725 750 fl. 11828 Obligationen per 1774 200 st., von der 1871er Anleihe (»424 5M fl.) 2956 Obligationen per 443 400 fl. und von der 1872er Anleihe (13 480 200 fft) 8732 Obligationen per 1 309 800 fl. Von den 34 Millionen Prioritäten sind demnach schon über 3'/, Millionen Gulden, also mehr als 10 Proc., getilgt. Dadurch verringert sich selbstverständlich da- Ersorderniß für die Verzinsung der PrsorilLten-Anieihea. Dermi sch te S. Leipzig, 23. Mat. *— Schlimme Zeiten. Der neuesten Nummer dc< „Leipziqer EorrespondenzblatteS'', Lentral - Organ sür dir Interesse» bei Ge- h isenschast de« deutschen Buchhandel!, entnehmen wir folgende betrübende Mülheilungen: „Eine drückende Geschäft-still« lastet be- londert aus den älteren grSßeren verlag-geschästen. Eine Leipziger Firma mußte dir süc ihre Gehilfen ein<,eriLteien Privat konten. auf denen ihnen nach günstigen Abschlüssen ober bei glück, lichen Familienereigniffea gr-ßere Beträge al« SparsondS angelegt werden, abschlteßcn und zahlte die Guthaben au». Eine andere an gesehene Firma (WelthanSl — weshalb ist der Name nicht genannt? R. V.L.T.—) kündigt» zwet altbewährten Mitarbeitern, von denen drr eine, 70 Jahre alt, 35 Jahre, der andere, 56Iahre alt,32Iahre laug ununterbrochen iu derselben Stellung desselben Hause« thätig gewesen, sür den 1. Juli am lb.Mai ihre Stellen unter der Begründung, daß der Rückgang deSSeschästeS eine Abmindrrnng der Arbeitskräfte oöthia mache. Den arme»ebrenwertheaLollege» ist damit eia schlimme« sorgenvolle« Pfingsten bereitet worden." - Weiter finden wir in der ,Le>pz. Zlg." Folgende-: Unter Namensnennung schreibt mau uv«: „In der Firma X. hier ist neulich nach dreißigjähriger Thätigkett in diesem Geschäft dem Herrn K. gekündigt worden, mit dem Bemerken, bei dem ruhigen Geschäftsgänge müßte» sie sich jüngere und billigere Leute nehmen. AlS der eine Herr, welcher in de» 60er Jahren steht, dem einen Lhes bemerkie, daß eS ihm bet seinem Alter schwer werden würde, eine neue Stelle zu finden (denn 10 Jahre könne er noch leben), bemerkte ihm derselbe: „Die hoben 2000 » Gehalt, macht in 10 Jahren 20000 da« können wir sür S>e nicht mehr daran wenden — überhaupt wollen wir an- unserem Geschäft keine AlterSversorgung-anstal» machenl" So unser Gewährsmann; hoffent lich verhält sich die Sache doch etwa« anders. * Letp;i>, 23. Mai. Nach den bereit« jetzt erfolgten Anmei dangen und sonstige» Knndgebunge» zu schließen, wird die tm Februar kommenden Jahre« hier stattsindend« Ausstellung der gesammten Radsahr-Jndnstri« «ine, bedeutende» Umsang annehmen. Die Formnlar» zn Anmeldnngen kommen t» diesen Tagen bereit- zur Versendung. Da« rege Intereffe an drr An« stellung kommt daher, daß die« überhaupt die erst« Ausstellung dies er Art in Deutschland ist. Die Fortschritt« auf diesem ganzen Industriegebiete sind aber noch keineswegs z« einem Abschluß ge langt, eS sichen vielmehr noch im Laufe drr Zeit weitere technische Fortschritte zu erwarten. LuS diesem Grnnd« wird die Ausstellung in den folgenden Jahren wiederholt werden. Eine Prämitruna der Ausstellungsgegenstände findet, wie wir bereit« meldete», nicht statt. *— Auktion von Kammzagen. Die Herren P. A. Herger«. berg, Mox Hosmann ch E«.. I. B. Limburger jnn.. Max Roeßiger und Wenz öl Lo. sind beauftragt, gelegentlich der am 7. Juni ». o. staitfindrnden Kämmling«.Auktion an dieselbe anichließeud eine Auktion von Kommzügen, an« BnrnoS Ayres. anstraiischea x. Wollen stammend, abznhaliea, zu der bi« jetzt circa 240 000 ßg an- gemeldet sind. *— Der vormalige Direktor der „Aktienbrauerei Gohlis bei Leipzig", Herr Gustav KSHlmann, welcher seine Stellung seiner Zeit dnrch eigene Kündigung onsgab. hat. wie un« von cowpetenter Seit« »itgetheil« wird, den gegen die Actiradranerei Gohli- angestrrugie» Eivilproreß wegen rrtenirtrr Lantion noch verlaus von 5 Jahren in den höchsten Instanzen gewonnen, so daß die gedachte Brauerei zur Zahlung de« OLiectS, sowie 5 Proc. Zinsen vom 1. November 1882 und der in ollen 3 Instanzen erwachsenen Gerichts- und Anwaltkoste, nernrtheilt worden ist. Zu diesem be- dentnnaSvollen Resultat ist Herrn TVHIman» um so mehr Glück zu wünichen, ol« e« sich in diesem Eivilproreß »« di» seiner Zeit von per Actieabroverei Gvhti« criminell onhängig gemachten Pißen ge — In der heutigen »nter dem vorfltz de« Herrn Justtzrath Richter adgehaftenen ordentlichen Geaeralversammlmig derLebenS- versicherangs-Geselsschast zu Leipzig wurde der Rech nungsabschluß sür da« Jahr l887 einstimmig genehmigt und dal ousscheldend« Mitglied des vrrwaltnugSrathrS. Herr Rechtsanwalt Or. Erdmaun, wiedergewählt, sowie die Au-zohlnng einer Ver sicherungssumme, zu welcher die Grjellschast wegen vrrspäieter Aomelduua der Zahlaugsaniprüche nicht verpflichte« war, anf Aa- irng de« verwaltnnaSraihe- zvgestimmt. vor Eintritt in dir Tages ordnung nahm der Herr Vorsitzende Veranlassung, die Stelling de- Verwaltung-raths zurKrieg-velsicheruag-srage dahin kund zu geben, daß die Gesellschaft die Krieg-gesahr ketae-fall- kostenfrei und ohne Einschränkung übernehmen werde, daß die neuen Krieg-versicheruog-- bedtaguuge» aber, mit deren Ausstellung der verwaltuagSrath zur Zeit beschäftigt sei nab die man einer vorau-sichtlich im Juli eta- »nberuseodeo außerordentliche» Generalversammlung vorlegen z» können hoffe, jedensall» sich so günstig für die mtlitairpflichligeu Mitglieder gestalten dürste», al- sich dir» mit der Sicherheit drr Gesellschaft vertrage. *—Der Giro-Verkehr drr Deutschen Reichsbank. Vinnen Knrzem wird, und zwar gleichzeitig mit der H«roo«gal>e einer aeaen Auslage de- sogenannten Grünen Buch- der Deutschen ReichS- bauk, eine wesentliche AuSdednung de- Giro-Bcrkehrs diese« Institut- ersolge». Dieselbe wird dahin gehen, daß sümmtliche Reich-bank- N benstellen ebensall- in den Giro-Verkehr der Rcichsbank ebenso Wie die ReichSbank-Haoptstellen und Retch-baokstellea einbezogen werden, so zwar, daß sie wie jene direct Zahlungen unter deuseibeu Vedtngungen wie die Hauptstellen and Reich-boakstellea in Empfang nehmen könne», und zwar werden hierbei unr einige durch die Bert Lltnisse dringend gebotene Einschränkungen im Verkehr der Nebenstrllen ftatifindea. Im Wesentlichen solle» sich diese Ein- schränknagen daraus bezirken, daß das Inraffo vo» Wechseln durch die Nebenstellen nicht ersolgt, weil dadurch da- vorhandene beschränkte Personal derselben zn stack belastet werden würbe. Endlich soll di« baare EinzaUung zur Suischrist an den Nebenstellen nicht gtltig sein, solange der Einzahler dieielbea nicht der uächftgelegeneu Hanptstrlle zor Mittheilung gebracht hot. Da» stad aber auch die einzigen Au-liahmen. welche sür den Giro-Verkehr der Reich-bank-Nebenstelleu gegenüber denen der Hauplücllea gemocht werden sollen. Daß der Giro-Verkehr der Reichsbank dadurch eine ungeahnte Au-dchnung erlangen wird, steht wohl außer Frage and geht schon an« dem Umstande hervor, daß RetchSbankstellen und Haupistellen existiren, bei einer Anzahl von ungeiädr 240 Nebenstellen. ES dürste diese Einbeziehung der Nebenstellen in den Giro-Verkehr al- eia weiterer Schritt zu immer größerer Vervollkommnung des Giro-Verkehr- in Deuischloud bilden, der schon srtzt sich so segen-reich sür die Ent wickelung unsere- finanziellen Lerkehr-leben- erwiesen bat. *— Getreide, nnd Mehlverkehraus dem hiesige» Dresdner Bahahos« tm Avril e.: Im Ganzen gingen ein 3 700850 1kg;. iervoo hatten 2 879 150 lr« Beförderung mit den köaigl. sächsischen itaat-bahae» gesunden, während 821 700 den Getreidespeichern de- Dre-daer Bahnhose- seitens der Anichlußbahnen zugesüdrt worden waren, nnd zwar 416880 mit der Maqbeburg.Halberstädter Bahn, 25390 mit der Thüringer Bahn, 349 120 mit der Berlin-Aahalier Bah» und 30 310 mit der Halle-Sorau-Gubener Bahn. Vom Ge- sammteingange verblieben am Platze 2 449 440 lcg, dagegen wurden weiter befördert mit der Leipzig-DreSdner Bah» 179 190, mit der Sächsisch-Baherischen Bahn 470 570, mit der Magdeburg-Halberstädter Bahn 264 880, mit der Thüringer Bahn 277 380, mit der Berltn- Andalter Bahn 43 670 und mit der Halle-Sorau-Gubener Bahn 15 720. ,»lammen 1251410 leg. Im April 188? belies sich der Grsonnnteingang an Getreide- und Mehlsendungen ans 2659 5601kg; nnd tm März e. betrug derselbe 3 830 870 kg;. Während demnach drr Eingang im Avril o. g ge» den im März o. dem Bormonate um 1S0 020fkg; »urückblieb, übertros derselbe den de- vorjädrige» April am 1.041 290 Ir«. *—HanbelSchemie. Auf der am vorgestrigen Tage begonne nen und dnorge» zu beendenden Generalversammlung derIDe ätschen Gesellschaft für angewandte Chemie sprach n. A. vr. Rtpper-WieSbabea über „den Saltcvlsäarenachivei- im Weine", eine neue Röse'sche Methode zur Bestimmung desselben. Unter suchungen haben ergeben, daß die Meinung, im Laufe der Zeit der- fchwinde die Salicylsäure au» den Getränken, wenn nicht durch anderweilige Zusätze ein Au-scheiden bewirkt wird, nicht al- be gründet erwiesen ist. — De« Ferneren sprach l)r. Gerlach-Wie« baden über „die physiologischen Wirkungen künstlicher Farbstoffe" Besonders behandelte Redner die Wirkungen dc- Anilin-, de- Brnzol- und DintirogreffolS auf den thienschen Körper. Da- Dinitrogressol ist, nach den Ausführungen de» Redners, ein sehr scharfe«, aus Gehirn und Rückenmark stark einwirkendes Gist, besten Verwendung bei Bereitung von Farben verboten werden sollte. Von mehreren Seiten wurde bestätig», daß dieser Stoff za Vergiftungen geführt hat. ft Planen, 22. Mai. Der Vorstand de« „TentraloerbandeS der Stickereiindustrtc In Sachen" veiüffnillicht soeben die AnSführungS- bestimmungen zu den Siatuten de« Leniralverbande-, iu welchen eS bezüglich deS MinimallodneS heißt: Die von den Verbands- Mitgliedern einzuhaltcuden Minimallöhne betragen für Ravport 1,80 >l ohne Classification, sür '/« Rapport 1,15 ohne Llassificaiion, sür V« Rapport bei Mustern, die über l80 Stich vom Fade» er geben, 1,40 ^1, bei Mustern, die 141—180 Stich vom Faden er geben, 1,50 >l, bei Mustern, die unter 141 Stich vom Faden er- geben, 1,60 Für das Stichergebmß vom Jadrn ist die Maschine maßgebend, deren Auszug der Straßenbahn einen Meter beträgt. Die Min'malläbae sind, soweit nicht der Arbeitgeber wegen be rechtigter Ausstellungen, Abzüge machen zu wollen erklärt, innerhalb 14 Togen vom Tage der Ablieserung der Waare an nnvrrkürzt in baarer Taffe zu bezahlen. . . . Sine Umgebung der Bestimmungen über den Minimaliohn durch ungerechtfertigte Abzüge wiid wie eine direkte Uebertretung dieser Bestimmungen vom Vorstand« bestraft. Die Entscheidung der Frage, ob rin Abzug gerechtsertigt ist, ersolgt endgiltn durch ein vom Vorstände zn bestellende« Schiedsgericht jft Platten, 22. Mai. Die Nachrichten au» England in Betreff de- Bedars- an Tüllspitzen lauten wieder etwa- günstiger ol» früher: es ist deshalb Hoffnung vorhanden, daß auch unsere Tüll- slickerei bald wieder flotter gehen wird. — Im LonfeclionSgeichäst geht zur Zeit die Schürzen» nfertiguug recht flott. Zahlreiche weiblich« ArbeilSkiSfte si ch dasür thätig. ES hat sich dadurch eine neue Han-iudnitrie entwickelt, die noch im Zauehmea begriffen ist. viel« kleine Leute lausen sich St eppmaschine», um Schürzen zu nähen. So ersrrulich da- ist. so bedenklich erscheinen die Folgen im Fall« de- Niedergänge- der Schürzensabrikotioa, denn al- trau rige» Beispiel haben wir die gewalnge Eatwerthung drr Stick Maschinen vor na». Möge e« mit den Steppmaschinen nicht ebenso ergehe» l To ns »late. Der Kaiser hat im Namen de« Neich« nach erfolgter Umwandlung de« kaiserlichen Consulat- in Dünkirchen in ein Bice-Tonsulat an Stelle de« aus seinen Antrag entlassenen bilhrrigen Lonsul» Wagner den Kaufmann G. Eckmann zum Bice Loasul iu Dünkirchen, sowie den bisherigen Lonsular-Agentea Otto in Boulogne s. i». zum Vice-Tonsul in Boulogne s. m. er nannt. — Wester ist der Kaufmann August» Prreira Vera Trnz zum Lonsul in Ilba do Sal (Lop Berdffche Inseln), uud an Stell» des ans seine» Antrag entlassenen bisherigen Bice-Loniul- Bode» der Kausmana Theodor Becker zum Bice-Tonsul de« Reich» in Salta (Argentinien) ernannt worden. *— Zollkrieg mit Rußland? — lieber diese Frage läßt sich di« „W«>er-Ztg." au« Berlin unterm 2». Mat Folgendes fchreiben: „Wenn irde Suppe io heiß gegessen würde, wie sie gekocht wird, so ftinde» wir fetzt Rußland gegenüber vor drr Anwendung jene» viel drrusene, Retorsiou-paragrapben im Zollqeietz. der nur »ach hartem Kompse nnd sür den äußersten Fall der Be- oachthetli-nng dentschrr Waare, im Au-loud« in daS Gesetz hinein- gelegt ist. Daß von dieser Beftimmnnq, welche die Erhöhung der tarismäßigen Positionen um fünfzig Procent gegen den einzelnen Staat gestalte», überhaupt nur Gebrauch gemacht werden kann, wenn der »irthlchaitliche Krirg-zvftand gegen denselben offen proclainirl »erden soll. ,ft selbstverständlich. Die „Verl. Pol. Nochr." behaupten, daß der Augenblick daz» in Bezug ans Rußland jetzt gekommen sei. vrn, nach Zustimmung des vundr-raih« ein« kaiserlich« verord- do» Retariiooüzuichlag von 50 Proc. aus oll« ruisilchen Im- t» ttüchchrr Zeit verfugen lokiw, so »erd« bei der nachträglich des Netch-dö^ sich hoGenSi ich auch di, Opposition von derselben nicht an-schNrßen, de», — da« wtridschaftliche System be« gegenwärtigen rosfisch», Fftkanz- ministrr« sei für Deutschland vo» den uachthetligftea Folgen. In Rußland wird diese- System leglglich al- drr natür lich« Rückschlag aus die deutschen Zollmaßregela betrachtet, »ad schon kommen Stimme» dorther, die bet noch weiteren Zollerschwernngea Deutschland» vollständige Prohibitivzölle gegen die deutsch« Eiusnhr und Zwangsbeschränkunaeii gegen die in Rußland lebend«» Deutschen in Autflcht stellen. Aus dieseu Abbruch aller wirthschastlichru ve- lehungen wird in einem Organ, da» seine Direktive vom preußische, slnanzmtnister empfängt, gerade» Wege- vor oller Oeffeatlichkrit tingearbeitet I Ader gerade diese Oeffeatlichkeil scheint dem Pfeile eine gefährlichste Spitze zu nehmen. Sollte die zweifchaetdtgr Waffe >er Retorsionszölle gegen Rußland tm Ernste zur Auweuduua kommen — auch in der Wiener „Pol. Torr." ist da» gleich« Signal aus Berlin schon erschienen —, so wäre e« rin sonderbare« Mittel, sie wirksam za mache», daß man durch ihre vorherig« Aakündignag «dem Interessenten den Antrieb dazu giebt. so viel rnistsche- Ge- tretde wie möglich noch vor dem Zollausfchloge über die deutsche Grenze etazuführrn, um vo» drr bevorstehende» Prei-erhövuug den volle» Nutzen zu ziehen. E» ist einstweilen sehr amoahrschetalich, daß die Spekulation sich anf diese» unsichere. Weg begehe» wird, den» sie sucht anscheinend den eigentliche« Zweck der jetzigen osficiösen Drohungen in anderer Richtung. — Wie öfter schon, so hatte dir Börse auch dic-mal von dem Alarmarttkel drr .Herl. Pol. Nachr." bereits Kenntniß, bevor derselbe in den Zeitungen erschienen war. Seine Wirkung zeigte sich in einem Loar-rückgauae drr Actten drr beiden hier stark gehandelten Prtvatbohne» »» der oftprenßische» Grenze. Die Lerstaatlichuag-versuche betreff» dteier Bahnen iod bekanntlich an dem Widerstand« derselben bilher gescheitert; eine neue, höhere Offerte de« Staate- ist nicht »u «rwartn», dagegen giebt e« Mittel genug, um beiden Bahne» das Leben so sauer zu mache», daß sie am Ende selber um ihre Ltnverlribang in da« Slaal-bahnnetz ers cheu. Jedenfalls sieht and sillt ihre Rentabilität mit dem rnisischeu Gelreideverkrhr nach Deutschland. Ueber die Unentbehrlichkeit de« letziere, selbst ist für die Leier diese« Blatte« kein Wort mehr za verlieren. Der gute trockene, russische Roggen ist t» Deutschland ür die Znmischuog za dem heiimschca minderwertdtge, Rogge, ein absolut uothwrndtges vedürsntß; mit seiner Absperrung würde nicht nur der deutsche Gctreidehaadel lahm gelegt, sonder» auch der deutschen Landwirtbschast ein schlechter Dienst geleistet, sosern die vcrwerthuag deulschen Roggen» darunter leiden müßte. Daß aber nach der eben erst ersolgten Erhöhung de» Roggenzell» von 30 aus 50 ^l eine nochmalige Schätzung bi- ans 75 drr Ab- sperrnng de- russischen Roggen» ziemlich gleich kommen müßte, leuchtet ein. Der Retorsionszoll würde höchsten- bis »nm nächsten Reich-tage tu Kraft bleibe», bi- dahin aber schon einen Schaden listen können, der ont lgbar wäre und vo» den verhäaguißvollstrn Folgen begleitet sein könnte. Die Drohung mit ihm, al- Limen- Manöver betrachtet, verlöre allerding» manche- von ihrer allgemeinen Tragweite und Gefahr, wäre aber in dieser Gestalt dasür »m so unverantwortlicher, weil sie um kleiner Nebenzwecke willen de» gan- e» Handel nur in neue Unruhe versetzte. Eine an sich »och so ehlerhaste Thal ist sittlich nie in dem Maße verwerslich, wie die krregang uno AuSbevtnug der Farcht vor dieser Thai, bevor sie etageireten ist". *— Im Reichsamt de» Inner, f»»dr» dieser Tag« Be rathungen über Zollstatisttk statt. Theilnehmer m» de», eiben wäre, u. wie die „N. Pr. Ztg." mttiheilt, de, Direktor >e- kaiserliche» statistischen Amt-, Geheimer Ober-Regiernng-rott, Becker und der Regierungsrath v. Lossow von demselben Amte, Geheimer Ober-RegterungSralh Huber vom Relch«amt de- Innern, der Hamburger Bürgermeister vr. LerSmann, der Senator vr. Meter au« vrrmen and der Zolldirector Pochhammer. *— Lersahrra in Zoll- uod Stenerproresse». El ist bei Handel- und Gewerotreibenden, welche mlt de» Zoll- und kteuerdehördea viel za than baden and — sei r< auch nur wegen Formverletzungeu — in Loi.slict kommen können, noch »eaig de- kann«, daß gegen Strafbescheid», welche im ven»alt«ng«»ege von den Provinzial-Steuerdirectore» erlassen werde», der Angeschnldtgle aus gerichtliche Entscheidung antrage» Ion»; jedoch muß die Erklälung hierber bet Vermeidung der Vollstreckbarkeit de» Strafbescheides blauen einer Woche noch Bekanntmachung diese- BricheideS bei dem betreffenden Proviozial-Stenerdtreror oder bei derjenigen LerwaltnngSbehördr. welche den Bescheid bekannt gemacht hat, angebracht werden; auch steht dem «»geschuldigten frei, die B^ichwerbe an den Herrn Finanzmintster za ergreife». Diese Erklärung ist binnen 10 Tage», vom Tag« drr Publikation des Bescheite- gerechnet, bet der» zuständigen Hauptamt« abzngeben, widrigensall» die Straffestsetzung vollstreckbar wird. Wählt der Angescholdigte die Beschwerde, so muß er sich bet derjenigen Ent- Ichridung beruhigen, weiche daraus erlaffen wird, und kann nicht mehr aus gerichtliche Entscheidung antrogen. (tz. B.-H) *— Aendrrangeu von Wortbrzeichnnagra im Eisen- bahnverkehr. Durch Erlaß de- preußischen Minister- der öffentlichen Arbeiten vom 23. vor. Monat» sind die für die Staa!-- bahnen bisher giftigen „Allgemeinen Bedingungen sür die An-gabe von AdonnemeiitSkartea" vom 1. September 1883 tu einigen Punctea ab- geändert worden, die sich aus die Rückvergütung io Folge Behiude- ruog in der Benutzung der Kotten und aus den Wechsel drr Wagen- classe während der Kartendnner beziehen. Eine wettere Abänderung sprachlicher Art, welche hervorgehoben zu werden verdient, betrifft die allen Bezeichnungen „Äbonnementskarte", „Abonnement;- preis", „Abonnent" oder „AboiinementSiahabrr" re., welche durch die bezeichnenderen deutschen Ausdrücke Zeitkarte, Karteaprei-, Katteninbader rc. ersetzt sind. Auch die bisherigen „Retonrdillet-" sind den Rückfahrkarten gewichen. *— Bezüglich der gemeinschaftlichen Einnahme» an Zöllen und Verbrauchssteuern sür 1884/85 sowie drr Verwaltungs ausgaben hat drr BundeSrath beschlossen, den vorgeschlagenea Br- schlusse» die Genehmigung za erthrilen nnd die erwähnte» Zu sammenstellungen als Grundlage der endgiltigen Abrechnung über Zölle, Tabak-, Rübenzucker-, Salz-, Branntwein- und Brausteuer, sowie über die UebergangSabqaben von Branntwein und Bier, die Einnahmen an Spielkattenftempel und die Ausgaben für die Statistik de» WnarrnverkchrS mit dem AuSlande für da- Etat-jabr 1884/85 anzuerkenne». Der Tommissar der Lande-verwaltung sür Elioß-Lothringen erklärte, daß bereit- mit dem 1. April d. I. das kalzsteueramt zu Thambry mit dem dortigen Nebenzollamt erster Llaffe vereinigt worden ist. *— Entwickelung de» gelchrnregsster«. Im Mona, März 1888wurden 159 Zeichen resp. Zeichengrnppen von 121 Firme» veräffentlicht (gegen 106 Zeichen von SO Firmen im März 1887); e« befanden sich hierunter 45 (in Leipzig angemeldetr) Ze chen von 2? ao«Iändischen Firmen, nämlich 21 Zeichen von 1k Firmen in der Schweiz. 12 Zeichen von 5 Firmen in Oesterreich-Ungar», 5 Zeichen von 4 Firmen in Frankreich, 3 Zeichen von 1 Firma in Großbritannien nnd je 2 Zeichen von 1 Firma in Belgien und den vereinigten Staaten von Amerika (gegen 17 Zeichen' von 12 aus- wärtigen Firmen im März 1887). — Ferner wurde im März d. I. die Löschung von 54 Zeichen, welche 39 Firmen angehörteu (im März v. I. 17 Zeichen von j5 Firmen), veröffentlicht. — Seit Bestehen de- deu»ichen Zeichenregister- (l. Mal 1875) bi- Ende März 1888 beträgt die Zahl der veräffentlichten Zeichen (ohne Rücksicht aus die inzwischen wieder gelöschten) 17 236, di« Zahl der anmelbenden Firme» 10 947, hiervon gehöre» 4002 Zeichen 1935 au-ländiiche» Firmen an. »— DerRiibelconr». Die osficiösen Berliner „Pol. Nachr." schreiben: „In einem hiesigen Börsenblatt« finden wir die folgende Notiz: „Tie Russische Reichsbank sendet fortgesetzt Gold für Rech, nnna de» Staatsschatzes in» Ausland. Während de» April hat sie solche Sendungen im Werthe von etwa 15 Millionen Tredit- rndeln exvedirt. Ihr Tassebestand an Gold, welcher am 1. April 20.02 Millionen Rubel betrug, hatte sich denn auch am 16. April bereit» aiis 13,85 Mill. Rbl., am 26. April sogar a»s 8,30 Mill. redncirt. Weitere Ausweise sind noch nicht veröffentlicht; es sollen aber seitdem bi- zum 15. Mai nochmal» 4 Mill. Rbl. adaegongen sein und noch einige Sendungen sollen folgen, lieber d e im Ausland- bisindlichen Summen verlautet, daß sie am 1. April 21,30 Mill. Rbl. betrugen, am 26. April 28.15 Millionen." Wenn fich Per,»« sch« rrgiebi, »i« »old Re Erschützfnng b«,
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