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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-17
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1888
- Autor
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Ersch-l«1 täglich früh 6»/, Uhr. Ardarlion und Lrpköttioa Johauuesgasje 8. A»rrchli»in-rn -rr Kedartios: vormittag« 10— IS Uhr. Rachminagt 3—S Uhr. t i.» „«»i-neter vt,initcr,»i« M«»I ttch »ti N«t»cii«i> »ich« »ndm»lich. «»««»», »er für Sie «S«Nf»I,n,»e Ru»«er hesttmmten Ausere»« an Wochen««,e« h>« 3 Uhr Nach»tt«agS. an La»«, «n» Srj«l«,ru früh Udr. Zn drn Filialrn für Ins.-^nnahme: Dtt« >lr»«. Nniversitätsstraße 1. L«uiS Lösche. Kathartneustr. 23 part. a. KöuigSplatz 7, nnr bi«'/,2 Uhr ^ Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Sl-o«NOmsnt»pret» vierteljährlich 4»/, Mk iacl. Brrugerloha 5 Mk.. durch die Post bezog»» L Mk. Jede einzelne Nummes 40 Pf Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Lageblatt-Format gesalzt) ohne Postbesbrderiuig 60 Mk. mit Postbesörderuug 70 Mi. Znlerate «gespaltene Pelitzeile 20 Pf. «rüßere Schrislen lau» uus. Preisverznchulß. Tadeaarijcher «. Zisscrujatz uach Höhen» Tans. Urclamrn °„er dem «edaettoasftrich dt» 4»rspalr. Zeile bO Pf., vor deaAamilieu Nachrichten die Kgrspalteae Zeile 40 Pf. Inserate sind steis au die Ert>ertti«n zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«l>uin«r-ill<to oder durch Post- Nachnahme. 230. Freitag den 17. August 1888. 82. Jahrgang. Im sskf. Mchillllg. Wegen Enthüllung des Siegesdenkmals bleibt unsere Expedition morgen Sonnaben- von 10—2 Uhr Nachmittags geschlossen. Lxpeültlon des L,e1p2lxvr l'uxvdlattes. Amtlicher Thcil. Vilimlilmachung, dt« yeter der Cntbüllnnft de» StegeSdenkmal» betreffend. Die feierliche Enthüllung des Siegesdenkmal- aus hiesigem Marktplätze finket Sonnabend, den 18. August L888, Vormittags I I Uhr in nachstehend geordneter Weise statt: Nachdem die sämmtiicken eingeladtnen Frsithrilnebirier in der Weiler unten näher angegebenen Weise die sür sie be stimmten Plätze aus dem Marktplätze, bez. den dort errichteten Tribünen eingenommen haben und sodann dir Allerhöchste» und Höchsten Herrschaften aus dem F'stplatz eingelrofsen sein und ,n dem König-Pavillon Platz genommen haben werden, erfolgt: 1) Die Einleitung der Feier durch de» allgemeine« Gesang der ersten Strophe de- Siebes „Den König segne Gott". 2) Hieran schließt sich Vortrag des „Hallelujak" von Händel, unter Leitung des Herrn Capellmcister Nikisch, au«grsührt vom Riedel-Vereine, dem Tbomaner-Chore, Mitgliedern de- LebrergesaiigvereinS. der Panliner und anderer Gesangvereine, sonne von hiesigen Miiitair-Capellen. 3) Alsdann folgt Ansprache de- Unterzeichneten Ober bürgermeister- Idi». Georgs unk an deren Schluß -7 die GntbnUung des Denkmals. 3) Nack ersolqtein Präsentiren seilen» der ausgestellten Ehrencompagnie stimmt die Fettversammlung den Gesang der ersten Strophe de- Liede« „Nn» danket Alle Gott!" an. während von Schülerinnen der hiesigen Schulen am Fuße de- Denkmal» Kränze niedergelegl werden. 6) Sodann werden zunächst die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften da- Denkmal näher besichtigen. Die Festibett- nehmer werden gebeten, inzwischen aus ihren Plätzen zu bleiben. 7) Ein alSdann solgenker Umgang der geladenen Fest- theilnehmer um das Denkmal, und zwar von der RathhcruS- seite au«, und ein sich daran anschließender Bvlbeimarsch der Corporation«!, und Bereine an demselben schließt die Feier. 8) Abends von 9 Uhr an findet elektrische Beleuchtung de< Denkmal- statt. Indem wir bezüglich der zum Festplatze zu nehmenden Zu gänge aus die deshalb erlassene besonkere Beraniilmuchung ver weisen, ersuchen wir allr diejenigen Festlbeiinehmer, welche ein zeln (nicht in geschlossenem Zuge) aus dem Festplatz erscheinen und welche nach dieser Bekanntmachung vom Nnschzmarkt anS durch de» RathhauSdurchgang den Eintritt ,u »ebme» gebeten werden, i» der Zeit von 1» Uhr biS spätestens >/,1R Vdr aus teni Marktplätze sich einzufinden und dort dem Denkmale gegenüber, jedoch jo. daß der Raum zwischen dem Königs-Pavillon und der ausgestellten Ehrencompagnie frei bleibt» Aufstellung zu nehmen, und zwar die Herren Osficierr aus der linke» (westlichen) Seite, die Herren vom Civil auf der rechten (östliche») Seite de« Marktes. Die Tribünen recht- und links, z» beiden Seiten de- Denkmal« find sür die eingrladrnen Damen, die Tribüne hinter dem Denkmale, an der Norvseite des Markier, ist ausschließlich sür die mitwirkenden Sänger und die Mustk bestimmt. D>e Mitqlieker sämmllicker an der Feier theilnebmenden Corporation«« «nd Vereine, für welche gelbe Ein laßkarte» au-gegebe» worbe» sind, sowie di« mit weitzen Zutrittskartei, versehene», nickt im Osficiersrcnrq stehenden Co«battanten werke» ersucht, stch spätestens bis NM 10 Uhr aus dem AugnstnSplatze vor dem Neuen Theater zu versammeln, um von ka in geordnetem Zuge (in Reihen zu 6 Mann) durch die Goethcsiraße, den Brühl und die Hainstraße nach dem Markte sich zu begeben. D>e Ausstellung Vieser Fcsttheilnehmer aus dem AugustuS- platze wird i» der von der Sekanfeier her bekannten Weise durch numerirte Fähnchen bezeichnet werden, deren erstes vor der Theater Conditorei und kcren letzte- vor der Theater- Restauration ausgestellt sei» wird. Die Reibensolge der einzelnen Abheilungen des Zuges sür den Anmarsch ist die folgende: . - 1) Allgemeiner Turnverein, 2) leipziger Turnverein, 3) Turnverein der Süevorstakt, 4) Turner des Vereins für Bolkswohl, 3) Leipziger Schlly.'nqesellschnst. die Innungen der k) Bäcker. 7) Balbiere. 8, Böttcher, 9) Buchbinder und Buchdrucker. lO) Bürstenmacher. 11) Fischer, 12) Fleischer. 13) Gelbgicßer. 14) Gerber, 13) Glaser. 16) Hut- macker. 17) Klempner, 18) Korbmacher. 19) Kürschner. 20) kchmiet« unk ttupserschmiede, 21) Maurer und Zimmerer, 22) Maler, 23) Perrückenmacker, 24) Sattler, 23) Schlosser, 26) Schneider, 27) Schornsteinfeger, 28) Schuhmacher, 29) Geiler, 80) Steinmetzen, 3>) Steinsetzer. 32) Stellmacher, 33) Tapezierer, 34) Tischler, 33) Ziegeldecker. 36) Kauf männischer Verein, 37) BiichhanblungS »chilsen, 38) Architekten, 39) Küiistlcrverejn, 40) Leipziger Gemeinvebeamten-Vere,,,. 4t) Typographia. 42) Gesangvereine. 43) Studenten. Scküler- depulalwne» 44) des Königi. Ghmnasium«, 45) der Thomas- schule, 46) der Nicolaischule. 47) des Realgymnasiums. 48) der Reattchiile. 49) Combattanten. 30) Militairvereme Die Ausstellung des Zuge« aus dem Festplatze erfolgt staffelweise hinter den übrigen geladenen Festthcilnehmern nach näherer Anordnung der Herren Zugorviier. Der Vorbeimarsch an dem Denkmal und der Abmarsch durck dir Hainstraße nach beendeter Feier geschieht in der umgekehrten Ordnung de« Anmarsche« Mit der Leitung der gesummten Ausstellung, insbesondere de- Zuges haben wir Herrn Direrkor IZr. Lion betraut und ersuchen wir die geehrten Fcsttheilnehmer, den Anord nungen desselben, sowie der ihm bciaegehenen, durch rothe Binden kenntlichen Zugordner allenthalben Folge zu leisten. Schließlich richte» wir an die Einwohnerschäst die Bitte, am Festtage die Hänscr, namentlich der inneren Stadt, in entsprechender Weise schmücken zu wollen. Leipzig, am 13. August l888. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgs. Hentschel. Vkkanntmääjuiis, die Regelung deS Verkehrs bei Gelegenheit der Enthüllung deS StegeSdenkmal» betreffend. Zur Regelung des Verkehr- bei Gelegenheit der am >8. August d. I. statlfindendcii Enthüllung des SiegeS- kenkmalS aus hiesigem Marktplatz« wird hiermit Folgende» angeorbnet: I) Der ganze innerhalb der Fahrftrahen gelegene Raum deS Marktes, sowie die au demselben liegende» Fahrstraßen selbst vom Barsußgäßchen bi« zur Kalhariueustrabe und von der Arimmaischen Slroße bi- zum Salzgäßchcn, endlich daS am Ralh- banse entlang führende Trottetr bleiben an gedachtem Lage von Vormiltags 9 Uhr an bl- nach beendeter Feier sür den gesammten Kahr- und Fiistverkehr gesperrt und haben zu diesem Raume nur die geladenen Feftiheilnehmer Zutritt. St Die einzeln (nicht in geschlossenem Zuqe) aus dem Markt- Platze sich einnndenden geladenen Fesnheilaehmer (Osficcere und Inhaber weißer EiatrittSkarleo). ebenjo wie die geladenen Lame» tblaue lkinNiltskarten) werden erjuctit, drn Zugang z»m Markle onSschlirßlich vom Naschmarkte aus durch dr» Ralhhausdurch- gang zu achmeo und, soweit sich dieselben nicht in liaisorm be finden, den dort aufgeftellleu Beamten die Einlaßkarten vor- jUjeigen. 3) Z« Waaen ankommende geladene Festtbeilnehmer haben eben- falls von der Grimmaischen Straße a»S ans dem Naschmarkte am RalbhouSdurchgange vorzusahren. Die leeren Wagen haben alsdann nach der Grimmaischcn Straße zu sofort wieder atzusahreu. Die Anfahrt beim Wiederabhole» nach beendeter Feier geschieht in gleicher W tt'e. 4) Tie Mitglieder der an der Feier thrilnelmienden llorpo- ratioueu und Vereine, welche gelbe Enitriltskarte» erhalten haben, und die mit weiße» Eintrittskarten versehenen, nicht >m Osficiersrong stehende» Eombattauten werden ge beten , in geschlossenem Zuge von ihrem Versammlungsort (AugustuSplatz) durch die Goethcstraße, den Brühl und die Hain- jlraße nach dem Fellptah sich zu begrden. ö) Le, v«r dem Nrueu Theater gelegene Thetl des AugustiiSPIaßeS. aus weliti-m die Anfftelleng d,ei,s Zuge« erfolql, bleitt n, der Zen vou 9 biS 10 Uyr sür oeu Beitchr ge>prrrt. 6) Außer den den Markt umschließenden Fahrstraßen bleibca serner sür den Fährverkehr »m gedachten Lage von Vormittags 10 Uhr an bis nach Beend,gnng der Frier und geichegenem Abmarsch LeS Feftzuges gesperrt die Petersstraße, das Thomasgäßchen, das Barsnßgäßch n, die Hoinstraße, die »katlmrinenslr ße, das Salz- gäßchen und die Grunniaische Straß- vom Nenmarki bis zum Markt. Rur die Wage» der geladenen Feiilheilnchmer dürfen die lNrimniaiscd« Straße auch aus der Strecke vom Neuinarkl bis zum Raschmal kt palsircn (vergl. Punct 3). 7) DaS Publicum, welches der Feier beizuwohnen wünscht, bat, soweit der Platz hierzu ausreichi, aus den nicht adgeipernen Tbeilen der den Marti umgeveudcn Fanistraßtii und Trottoirs Ausstellung zu nehmen. Beim Verkehr aus den Zugaagsstraßen ist thuulichst d!« rechte Seite enizuhalten und nach rrchlS anszuweichen. 8) Wir wenden uns vertrauensvoll au den oft bewährten Ordnungssinn der hiesigen Linwohnerjchasl, indem wir schließlich die Bitte aussprechen, de» Anordnungen der Auisichisbeamien allenthalbea willig uachkoinmcu und dicjelbea bei Aujrechihalluug der Ordauug krallig unterstützeii zu wolle«. Leipzig, am l3. Augutt 1883. Der Rath und daS Poltzeiaint der Stadt Leipzig. . I-r. Georg». Brelschneider. Hentschel. Vekanntmalljung. Am Tage der Feier der Enthüllung deS SicgcsvenkmalS bleibe» die stäktische» Erpcdltioncii mit Ausnahme der Friet- hossexpcdition und des SlanveSamtcS, weiche früh von 8 bis 9 Uhr, und zwar letztere- lediglich zu Entgegennahme vo» Anzeigen von Slerbefällen unv Todtoeburlen, expediren werden, sowie daS städtische Museum geschlossen. Leipzig, den 14- August 1888. Der Nath der Stadt Leipzig. Ich'. Eeorgi. HciNschrl. Am Tage der Enthüllung des Siegesdcnkmals. 18. August d. I.. tleiben dir Expeditionen des anterzetchneten Po>tzeiamte«. sowie die Meldestellen der Be,irkspolize>wachen sur den gewöhnlichen D'eng. belrieb geschlossen, uud können au diesem Tage nur ganz dring- liche und unausschiebliche Angelegenhellen expcbirt werden. Leipzig, am 14. August l888. Las V»ltzeiamt her Stadt Leipzig. Bretschnetder. Liitliüllungsleier des Sicgcsdcnkimals. An die Hände!, und Esewerbtreibendea unseres Bezirks richten wir hierdurch die Bille, ihren Angestellten und Arbeitern die Theil- nahme an der am 18. d. M. ftl'ttündenden Enlhüllungsjeier de« Siegesdenkinais durch Schließung de» AeschislSlocole, wenigste»« am Boimiltoge des gedachlrn Tage«, zu ermöglichen. Leipzig, den 14. August 1888. Lie Hanärlskammer. Die G«werheka»«er. vr. W.'chsmuth, D. A Ochlcr, Bors. Bors. VekamiiMchuilg. Wegen der am 18. dies. Monats jtattstgdenhe» Eulhüllung des Liegrodriikmals bleibt dar. Bureau am vormittag ge- schiossku ,»>S lnotg» hie Auszahliiiig her Krankengeldrr s»r »lc lauseiiSe Woche herrit» Freitag, den L?. dss. Monats, von LormitkastS 8—12 u. Nachmittags 2—5 Uhr. Leipzig, a« 14. «»gas» 1888. Die Oriskrankeircaffe für Leipzig und Unigegend. War Ghmig, ftellvertr. VorsttzcuSer. K. Die Schülerinnen, »eich« znr Theilnab»« an der Vnthüllnnq doS Stege<denk«alS l»efft««t worden sind, haben ffrt» Sonnabend, den 18. dsS. , bis spätesten- Itt Uhr tn der I. Bürqerschnle (an, Ä»«iustuS> platz) etnznfinden. I. «. »r. «»Im. vekanntmachung. Am 18. dieicS MonalS, dem Tage der Gnthüllnng deS StegeSdenkmalS, bleiben unsere Geschäftsräume während der Stunden von 10 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags geschlossen. Leipzig, den l6. August 1888. ReichSbankhanptstelle. v. "Pckannlmachungl Am Lage der Enthüllung dcS Sie.zesdeulmal«, de» 18. August, bleibt die Universitäls-Aibliolhek gelchlossen. Leipzig, deu 16. August 1888. Die Lirrctia» der UutversttStS-vtdltothek. I. A. vr. Förstemann. Mannlmachung. Unter Bezugnahme aus uusere Bekannimachung vom 4. l. M., die Besichtigung dcS Bieb- und SchlachthoseS be treffend, bringen mir hierdurch zur össentlichcn Kennlniß, daß wir den Eintrittspreis für Gesellschaften von über 12 Personen aus 25 pro Person festgesetzt haben. Leipzig, den 27. Jul, 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Ia. 4803. Or. Georg». Hentschel. "Pekaniitllmchmig. Die Ausführung der Steinnretzarbette« sür 1) da« RetortenhauS und sür den Kohlenschuppe«, 2) da- Reinigung-' unv Regenerirgebäude, sowie t >r da« TheervorrathSbassi« bei dem Erweiterungsbau der II. Gasanstalt ist vergeben und werten die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber hierdurch ihrer Angebote entlassen. Leipzig, am 16. August >888. DeS RathS der Stadt Leipzig Deputation zu den Gasanstalten. Die Inhaber der abhanden gekommenen Sparcasien- QuittuiigSbücher Ser. II Nr. 91006, 103 212, 108 213 werden hierdurch ausgesordert, sich damit binnen drei Monaten und längstens am l9. November >883 zur Nachweisung ihrer Rechte, bez. zum Zwecke der Rückgabe gegen Belohnung bei unlevzeichneler Anstalt zu melden, widrigenfalls der Spar- castenorknung gcniäß den angemeldeten Verlnstträgern, nach erfolgter Beeivü,u»g ihrer Anzeigen, neue Bücher ausgrftellt und die alten für ungiltig erklärt werden. Leipzig, de» t5. August 1888. Die Verwaltung deS Leihhauses und der Spare aste. Manntmachung. Der frühere Roßichlacdl r uno jetzige PierLehändler Hermann Aenysch NUS Praiau bei Wittenberg, welcher in letzter Zeit leinen Wvh»jip nach Lechz g verlegt haben soll, ist in einer wider ihn an hängigen Voruuteriuchung zu vernehmen. Da fein dermaiiger Auseitthattsort nicht zu ermitteln war, so wird rc. Jentzich hiermit vorgkladen, sich ungesäumt bei dem unterzeichnelen Unlerfuchungsrichler zur Vernehmung zu gestcllcn, bez. ausgesordert, seinen derzeitigen Ausenlhalt sofort anher anzuzeigen. Leipzig, am 16. August 1888. Der Untersuchungsrichter bet dem KSntgl. Landgericht das. Bu,kyardt, L.-Ä -Rih. ' Ter hinter dem Foiirnalisten JotzannrS Ackermann an» RenlSkeld unter dem 8. August 1888 erlassen: Steckbrief hat sich erledigt. Leipzig, am l >. August 1888 Lrr Uutcrsuchiingsrichtcr bei dem Königl. Laudgrricht. Burkhard». Nichtamtlicher Theil. Malsanah. Die französische Negierung hal ihren Zweck erreicht, Italien durch ihren W eerspruch gegen Außerkraftsetzung der Capilu- lationen in Mastauah Verlegenheiten zu bereiten. Es ist die Scuzerainetät-frage ausgeworsen worden, Egypten hat amt lich erklärt, daß sowohl Massauab als Zuia unter der Sou- zerainetäl deS Sultan» stehen und der Sultan ist Uber die Sache so erregt, daß er schon beinahe die Abberufung seines Botschafter- in Rom beschlossen hatte uno nur durch die Vorstellungen England- wieder davon abgebracht worden sein soll. Der Widerspruch Egyptens und der Türkei gegen die Einverleibung MassauabS in da- italienische Gebiet und die Verkündung der italienischen Schuyberrschast über Zula wäre da» Schlimmste nickt, aber es ist Frankreich gelungen, Ruß land in der Capitulationssrage aus seine Seite zu bringen. DaS „Journal de St. Pslersbourg" erklärt, daß es zwar gegen die Abschaffung der Capitulcttlonen in Mastauah nicht- einwenoen würde, wenn dieselbe daS Ergebniß einer Verstän digung der Mächte wäre, da- Princip aber, nach welchem die Abschaffung ipso facto eintrele, wenn ein Land, in dem die Ccivinttalionen Geltung haben, von einer civilistrten Regierung besetzt werde, sei eine Neuerung, welche weder erörtert noch angenommen worden sei. Die Miltbeilung der „Agcncia Stefan»", daß die Capi- tulattonssrage in Mastauah in Folg« der Ueberemsliminung aller Mächte über die Unanwenvbcirkeit der Eapilulotionen aus daS Gebiet von Mastauah erledigt sei, war also verfrüht, die Verhandlungen schweben noch, und c» steht zu erwarten, daß Frankreich und Rußland die Wahrung de« Grundsatzes beanspruchen werben, »ach welchem die Capitnlationen, wo sie bestehen, nur durch die Uebereinstimmung der betheiligten Mächte ausgeboben werden dürfen. ES 'st n.izweiselhast, daß Italien in dieser Angelegenheit eme diplomatische Niederlage erlitten hat. die leicht hätte vermieden werden können, wenn dir italienische Regierung etwa» vorsichtiger zu Werke ae- ganaen wäre Daß Frankreich jede Gelegenheit benutzt, um fick an Italien zu reiben, ist offenkundig, dadurch allein wird aber der vorliegende Streitfall nickt erklärt, sondern Italien hat in der That geglaubt, sich in Mastauah über die bestellenden Verträge bmivegsetzen zu können, weil seine Verbündeten Deulfchlanb und Oesterreich-Ungar» aus der Sache kein Aus- hebenS machen würden und wett Frankreich unv Rußland in Mastauah keine Interessen wahrzunebmen haben. Crispi ist trotz seiner stacrtsmännischen Befähigung, die außer Zweifel steht, aus dem Gebiete Ler auswärtigen Politik noch ein Neu ling. er ist gewohnt, da«, was er will, sehr energisch zu betreiben und sich dabei an die völkerrechtlichen Formen nicht allziistrrng zu halten. ihm kommt eS auf die Sache an, und die schien ihm in Mastauah so einfach zu liegen, daß er glaubte, die Capitulatto»«» ohne Weiler«« außer Kraft setzen zu können. Wenn Italien mit allen Mächten aus gleich gutem Fuße stände, dann würde diese oberflächliche Behand lung der völkerrechtlichen Formen wahrscheinlich ruhig hin genommen morden sein, da aber da- Vcrhäiluiß zwischen Italien und Frankreich seit langer Zeit sehr gespannt ist, so ist eS erklärlich, daß die sranzöflsche Regierung eine so günstige Gelegenheit, Italien seine Macht fühlen zu lasten, nicht u»tea».tzt lasten würde. Die Verbündeten Italiens haben daS Ihrige gethan, um die Bedeutung de» Streite- aus da« ihr zukommende be scheidene Maß zurückzuführen: Deutschland hat durch die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" der Auffassung Ausdruck gegeben, daß Frankreich nur habe einen Streit mit Italien vom Zaune breche» wollen, um e» in Europa nicht zur Be festigung von Ruhe und Frieden kommen zu lasten, und Oesterreich-Ungarn bat sich dahin ausgesprochen, daß eS nach Einführung italienischer Verwaltung und Rechtspflege in Mastauah kein Bedenken getragen habe, den dort lebende» Staatsangehörigen Oesterreich-Ungarn- als der italienischen Verwaltung unv Rechtspflege unterworfen zu be trachten. England erhob auch kerne Einwendungen, und so wäre alle» glatt abgegangrn, wenn Goblet nicht bartnäckig die Principiensrage ausgeworsen und daran die Drohung geknüpft bätte, daß Frankreich die seine Interessen entsprechenden Schlußfolgerungen au» der Umstoßiing de» bisher geltenden Princip- ziehen werde. Rußland bat in diesen Ton eingestimint, und jetzt steht die Sache so, daß die Capitulationen in Mastauah »ach der Ansicht zweier Groß mächte auch jetzt noch zu Recht bestehen und daß die damit in Widerspruch stehende Zahlung der Gemeindeabgaben fremder Staatsangeböriger in Mastauah nur als «>n freiwillige« Zu- geständniß der Zahlenden, nicht ober als Anerkennung eine« der italienischen Regierung zustrhenden Rechtes angesehen werden könne. Einen bedenkliche» Charakter hat die Streitfrage auch durch die Frankreich günstige Austastung Rußlands von der Sachlage nicht erhalle», aber eS läßt sich nicht verkennen, daß dadurch die alten Hoffnungen der Franzosen ans die Möglich keit eine» Bündnisses mit Rußland neue Nahrung erhalten baden, wei.n diese Hoffnungen auch noch so unqegrünbet sind. Wie oft haben kleine Ursachen schon große Wirkungen gehabt! Und eine Wirkung der nicht ganz correclen Haltung Italiens in der Mastauah-Angelegenheit ist schon jetzt deutlich er kennbar, daß die Anerkennung der staatlichen Zugehörigkeit Mastauah» zu Italien heute wieder vollständig in Frage gestellt ist. Mastauah steht völkerrechtlich heute wie vor der italiemschen Besetzung unter der Souzerainetät deS Sultan» unv erst ein formeller Verzicht desselben auf diese« Recht kann Mastauah zu einer italienischen Besitzung machen. Italien »t nicht die einzige Macht, i» welcher derartige unklare Besitzverhältniste bestehen. Bosnien und die Herzegowina sind ebensowenig Bestandtheile der österreichisch-ungarischen Monarchie wie Mastauah zu Italien gehört, sondern Oesterreich» Ungarn hat beide Provinzen nur aus Grund de« Berliner Friedensvertrage- vorläufig in Verwaltung genommen. Daß Egypten nicht englische Prcvinz ist, hat England selbst noch in neuester Zeit zugestanven, aber trotzdem glaubt kein Mensch, daß Ilatten Mastauah. England Egypten oder Oesterreich- Ungarn Bosnien und die Herzegowina jemals freiwillig herausgcben werden. DaS )>i>v eigenthllmlicke Verhältnisse, weiche in dem heutigen Zustand der Türkei ihre» Glnnd habe», aber darum verlieren sie nicht ihren zweifelhaften Charakter „Oarn pacta, dom awici^. Klare Verträge, gute Freund-, lautet eu> römisches Rechtssprichwort. Nun, an Klarheit lasten die genannten Verträge viele« zu wünschen übrig, und deshalb ist e« auch mit der Freunc- schast, die daraus erwachsen ist, schlecht genug bestellt. Die Türke, fügt sich au« Schwäche, aber nicht in Erkenntniß de« Rechts aus Seiten ihier Gegner. Rußland möchte gern in Bezug aus Bulgarien dieselbe Rolle spielen, wie Oesterreich- Ungarn in BoSnie», England in Egypten und Italien iu Mastauah, aber wenn da- nicht zu erreichen war, so trägt es selbst die Schuld daran., Daß Italien mit seinen An sprüchen aus Mastauah bei den europäischen Mächten nickt aus gleichen Widerstand stößt, wie Rußland mit seinen Wün schen aus Bulgarien, liegt nur daran, weil Mastauah außer halb der europäischen Interessensphäre liegt. Mastauah ist sür Italien kein Vortbeil. e« ist durch den Besitz dieses Platzes i» böchst gefährliche Händel verwickelt worden, die viel Geld gekostet haben, und auch nach Ueberwindung aller dieser Scbwicrigkciten ist der Werth Mastauahs sür Italien sehr zweiselhast. Wenn nicht die Ehre Italien- iu Mastauah engagirl märe, so könnte Italien auch heute noch nichlS Besseres tüun, als diese» Besitz wieder aufgeben Der Schrill mag schwer sein, aber vortheiibaft wäre er gewiß. Was hat Frankreich sur seine Bemühungen in Tonlm eiugetausckl? Fortwährende Bennrubigungen unv Verlegenheiten, abgesehen von unerschwinglichen Kosten. Aufstände. Epidemien, nutzlose Hinopserung von Mensche» unv schließlich die Nothwcndigkeit. den uiidattdaren Besitz dock wieder auszugeben. Da« blüht Frankreich in Tonki» und Italien in Mastauah. * «- » -> * Die schon erwähnte Auslastung der „Norddeutschen Allgemeine» Zeitung" über die Massauahsrage unter Beziigittilttne aus den russisch - osficiösen „Nord" bat folgenden Wortlaut: Wir halten >n unserer Nummer vom 8. d. aas die provocireude Halluag hinge,riesen, melcke Frankreich in der Mas so «ah- Frage Italien gegenüber eingenommen bat, und bet der Getegenken g-ingt, tncselbe sei mir so weniger zu rechtfertigen, als Fcankreich io gut nne gor keine eigenen Interessen in Mastauah zu vertreten Hobe. Der „Nord" silhlt sich veranlaßt, aus diese voa uns gemachten Aeuherungen zurnckzilkemmen, zu denen er bemerkt: „Angenommen selbst, dnß die Bel»>,>piung der „Ncnddeltts'k'en Allgemeinen Zeitung" vollständig jniresi'. o dars doch nicht >,„ enMchiiat bleiben, daß es sich in der vorliegenden Frage darum l.andelle, allgemeine Interessen zu ver treten. Wenn man den Italienern ohne Weiteres g stattet hätte, in Mastauah die Copituialione» umzuwersen. so hälte die türkische I Regierung dies ganz gut als eine Ermächiigung betrachlen können, I ihrerseits nun auch äiml chc Lonvenlion-n out irgend einem beliebigen I Puncle des otionianischen Reich s z» beseitigen. Bon diesem Gesichls- 1 puucte aus ist also die französische Thesis, daß die Lapltulatione,
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