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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-26
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1888
- Autor
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Vrfcbeknt täglich früh 6 V, Uhr. He-nction nnd Lkpedition Iohannesgaffe 8. Sprechstunden der Kedaction: Vormittag« 10—13 Uhr. Nachmittag- 5—6 Uhr. 1 tir ti« NU«ß»d» ein-efandter M-noicrirte mich» ftch die Redaciiea nicht derbmeitch. Abonnement-preis vierteljährlich 4>/, Mk. incl. Bringerloh» 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 30 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühre» für Extrabeilager» (in Tageblatt-Format gefalzt) ohne Postbeiörderung 60 Mk. mit Postbesörderung 70 Ml» Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schrillen laut uns. Preisverzeichnis;. Tabellarischer u.Ziffernsatz nach höhest" Dgris. «unabme »er f»r »te nSchstfolgend« Nummer »eftimmten Inserate an Wochentagen bi» 3 Utzr Nachmittag». anLonn- und Aefttageufrüh bi»Utzr. Zn den Filialen für Ins.-Annahmr: Dtto Klemm. UniversttätSstraße 1. Louis Lösche, Katharlneustr. 33 Part. und Königtplatz 7, nur bi» '/,L Uhr. 33i. Amtlicher Theil. Velmmtmchiiiig. Dienstag, den 27. November a. o., Vormittag» S Uhr, sollen auf der Litrdenauer Vhauffee diedasclbst geschlagenen Pappeln, bestehend in geschnittenen grollen und Reisigkauscn, an den Meistbietenden gegen sofortige Zahlung und Abfuhre öffentlich versteigert werden. Zusammenkunft: am ehemaligen Thorhause. Leipzig, den 23. November 1888. De» -»ath- der Stadt Ltraßenbaudeputatton. Zuiolqe erstatteter Anzeige ist der dem Kauimann Otto Hei»- rich Dhankmar Kamper am 6. September l. I. unter Nr 576 au-gesert>gie AuSlandt-Rciftpaß in Verlust gerathen und wird letzterer de-balb zur Berbülung von Mißbrauch hiermit für ungültig erklärt. Leipzig, am 22. November l888. La» Polizei«»»» »er Stadt Leipzig. III. 4505. Bretschneider. Pasch. VrklllliltMlläillng, die Eröffnung einer Poliklinik für Nerven- und SemüthS- tranke bei der Universität Leipzig betr. Mit Genehmigung des Königlichen Ministerium- dcS Lultus und öffentlichen Unterrichts wird hierdurch öffentlich bekannt gegeben, daß im Anschluß an die psychiatrische und Nervenklinik der Univer sität (Windmüvleuweg 20) eine Poliklintl für Nerven- und MemiittzSkranke errichtet worden ist. welche am 24. dls. MtS. der allgemeinen Be- Nutzung übergeben werden soll. Kranke der gedachten Art erbalten daselbst täglich (außer So»»- und Feiertagen) von früh 10—11 Uhr unentgeltlich ärztliche Bebandlnnq einschließlich der Medicamente. Leipzigs den 19. November 1888 Tic Direktion »er psychiatrischen «ntz Nervenklinik Vcr Umvcrsilät. Prof, vr Flechsig. Verpachtung. DaS an der Ecke der Halleichen und verlängerten Hohestraße allhier gelegene, 1 Hektar 90,2 Ar enthaltene communlrche Areal wird Donnerstag, den SS. November ds». I»» vormittags ' ,10 Uhr, an Ort »nd Stelle in kleineren Ablheilungen an die Meistbietenden zu landwirthschastlicher oder gewerblicher Benutzung anderweit verpachtet. Die Bedingungen können aus unserem Bauamt — Kirchplatz 1 — während der Expeditionszeit eingesehen werden. Gohlis, de» 32. November 1888. Ter Vru»ei»devoriiand. Singer. Krad. Verpachtungs-Anzeige. Die in hiesiger Residenzstadt am Marktplätze in der Nähe der Post gelegene, der Siadtg-memde Sondershauie» gehörige Nrstanration zum RatdStellrr soll aus den zwöifjäurigen Zeitraum vom 9. März 1889 bis 8. Marz 1901 öffentlich nach Mcislgebot verpachtet werden. Als Lftiiatiousftrmin ist Montag, den 3. December 1888, Bormittags 11 Uhr. in unserem Audienzzimmer anberauntt worden. Pachilust ge, welche zum Bieten zugelassen sein wollen, haben unS ihre Vermögens- und OualificalionSzeugnisse am Terminstage in der Stunde von 10 bis II Uhr Vormittags zur Prüfung vorz,liegen. Die Licitalions- und Pachtbediugungen können von, 15. November d. I. ab täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage in unserer Kanzlei eingeffhe» werden: auch werden von diesen, Zeilpuncle an Abschriften derselben gegen Vergütung der Evpialie» »iitgetheilt. Sonvcrshausrn, den 30 Oclober 1888. Ter Magistrat ver Residenz. Laue. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 26. November. * Unter den vielerlei Nachrichten über die schwebenden Neuerungen im Militair- und Marinewesen sind entschieden diejenigen in der Mehrzahl, welche auf blvffen Bermuthungen beruhen oder noch Unentschiedenes für sicher und gewiß geben. Hierher ist auch die Notiz eines konser vative» Blattes z» rechnen, nach welcher die frühere Unter ordnung des Militaircabinets oder doch der Abthei lung für pcrfbnlicheAngeleaenhcitcn desselben unter das Kr iegsm inist erium beschlossene Sache wäre. Wie die „Allgemeine Zeitung" von unterrichteter Seite erfahrt, sind die letzten Entschließungen über Aenderungen in dem Verhältnisse vcr beiden Behörden zu einander noch durchaus Vorbehalten. Ganz unbegründet war die Auslegung, welche der Ernennung eines Marine-OsficierS zum Flügelavjutanten Seiner Majestät gegeben wurde, als solle ihm eine dienstliche Milwirkung bei Regelung der Personalverhältnisse der Marine innerhalb des Militaircabinets zufallen. * Me verlautet, hat Fürst Bismarck die Absicht privatim geäußert, vor seiner Rückkehr nach Berlin Ham burg einen Besuch abznstattcn, um die neuen großartigen Hasenbauten zu besichtigen. * Nack amtlicher Feststellung wurde bei der am 20. d. M. im Wahlkreise Anklam staitgchablen Neuwahl eine« Reichstags-Abgeordneten vcr bisherige Abgeordnete Frbr. v Maltzahn-Banselow (veutsck-cons.) mit 6934 von II 430 Stimmen gewählt. Der Gegencanvibal vr. Max Rüge (kculschfreis.) in Steglitz erhielt 4172 Summen. * In Psun gstavt bei Darmstadt fand am 19. d. M. rinc große Versammlungvon Vereinen der national» liberalen Partei statt. Nack einem Bortrag dcS Reicks« tagSabgeordneten Ulrich hielt Herr Oberbürgermeister Miguel eine höchst einvrucks- und wirkungsvolle Ansprache, welche die Versammlung mächtig hinriß. Wir geben aus dem Vortrag nur die Schlußworte wieder. . Wir stad nicht ein blos berechtigtes Glied einer Lolksgemein- schalt, soadern wir müssen uns auch unserer großen Ausgabe ge wachsen zeigen; jeder Einzelne muß ein Deutscher lein, wie es daS einige Deutschland von ihm verlangt. Das deutsche Bürgertbum in Sindt «nd Land bat sich immer mebr aus diesen Standpunkt ge- stellt, stärker und stärker wird die Ueberzeugung von der Richtigkeit eine» positiv voranschreilendea Schaffen- und der Verhütung von Eonflicten, die dem Vaterland« nur zum Nachtheil gereichen können. Unter unsere» jungen Kaiser» Füdrung können wir getrost der Zu- kunft eutgegengehen. Wir sind stark genug gegenüber den Gegnern, Anzeiger^ Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- «nd Geschiistsderkchr. Kkrtnmen unter dem Redactionsstrich die 4gespalr. Zeile 50Ps., vor den FomtUenoachrichte n die 6gespa»ene geile 40 Ps. Inserate sind stets an die Expeditt«» z« senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnenumerrrnäo oder durch Post nachnahme. Montag den 26. November 1888. 8L. Jahrgang. patriotisch genug, um jeden Blntstropsen zur Bertheidi»»»» de» Vaterlandes, wen» nöthig, cinzusetze», friedliebend genug, um alle Kraft der Friede,iSarbcit zu widmen, einsichtig genug, um eine ver ständige Regierung zu unterstützen, ihätig genug, um die Gegner bei der Wahl zu schlagen. Bei der nächsten Wahl sollte Jeder aus seinem Posten sein; wer nicht selbst obstimmt, ist ein pflichtver gessener Deutscher, ebenso, wer nicht aus Andere wirkt." . * * * * Von der polnisch-russischen Grenze, 23.Novbr.. wird uns geschrieben: Die russische Regierung will bekannt lich zum I./t3. Januar 1889 die Grenzwache» bedeutend verstärken. Dieselben sind aber auch jetzt schon ungemein stark, denn nur 1000 Schrill siebt e>» Eordon von. dem anderen entfernt, und in jedem sind 15 bis 20 Fußsoldaten und 3 bis 4 Berittene Vorbauten. Bei Tage stellt jeder Eordon nur zwei Posten, des Nackns rücken aber alle Sol daten aus, mit AuSnabme eines einzigen, der daS HauS be wacht. Es sieht demnach fast alle 100 Sckritle e>u Soldat, die Reiter streichen umker, und die Fußsoldaten haben noch wachsame Hunde bei sich. I» Entfernungen von >/, bi» zu 1 Meile sind jede Nacht drei solche Sotdatenkellen läng» der polnischen Grenze ausgestellt. Daß die Schmuggler dennoch durchkomme», bleibl freilich ein Räthscl, dieselben werden auch ferner durchkommen, vorausgesetzt, daß der Schmuggel lolttiend in. und wenn ein russischer Soldal dicht am ander» stände. Tie EordoiiShäuscr sind so umfangreich gebaut, daß überall noch dreimal soviel Soldaten ei»quarrierl werden könne». Die Vorbereitungen dazu sind schon in vollem Gauge. * AuS Petersburg. 21. November, wird Ver „Vossischen Zeitung" geschrieben: DaS Petersburger Comitä zur Organisation der russischen Abtheilung aus der Pariser Ausstellung muß nach eiugegangenen Pariser Meldungen vorläufig ei» vollständiges FiaSco verzeichnen. Tie Hauptgründe dafür sind: Mangel an Geldmitteln und laue Belbeiligung russischer Industrieller. Das Comilü ver- ügte im Ganzen über 22 000 Rubel, >n Paris soll einer der Leiter des Comiles noch etwa 15 000 Rubel ausgetrieben bade»; da diese Summen zur Organisation der russischen Ablbeilung nickt ausreiche», macht daS Eoiintv jetzt in Paris Versuche zur Beschaffung weiterer Geldmittel. Die Zabl der angemeldeten russischen Aussteller erreicht vorläufig Nicht 300 und unter diesen sind kaum ein Dutzend hervorragend« Firmen. Um die Belbeiligung der russischen Kunst an'Lec Pariser Ausstellung steht cS noch schlimmer, da Niemand Lt;» Eoniils .Kunstwerke anvertrauen ivill, well es ihm an Bläh mitteln zu ihrer Versicherung mangelt. * Das rumänische Ministerium hat sich wie folgt reconstituirl: Theodor Nosetti Miiiisterpräsident, Carp Minister des Auswärtigen, Stirbey Minister des Innern, VcrneSco Jusiizmnister, Alexander Labovary Domäneniniinster. Marghilowan Mnnster der öffentlichen Arbeiten. General Mano Kriegsminister. Majorcsco Minister des Unterrichts, Germani Fnianzmniistcr. * Der König von Portugal hat den Kaiser» Franz Joses und Wilhelm portugiesische Rcgimenler verliehe». Der Gesandte. Graf Valmor, übergab in Wien dem Kaiser vor einigen Tagen das Diplom des 5. portugiesische» Jnsan- terie-Ncgimenls. * Den französischen Kritikern der deutschen Thronrede hat der eminent friedliche Hauch, von de», diese Kundgebung sich durchweht zeigt, ein kleines Dilemma bereitet, auS welchem sie sich aber mil großer — sagen wir: Unverfrorenheit zu ziehen wissen. Angesichts der aus führlichen Jnhaltswicdergabe durch den Telegraphen kann die Pariser Journalistik nicht umhin, auch ihrerseits zuzu- gebeii. daß Kaiser Wilhelm II. durch seine wiederholten mannbaflen offenen Friedensivorle die Legende, welche ibn bei bei seinem Regierungsantritt durchaus z» einem nach KriegS- abenteucrn und Schlachtenrnhui dürstenden Soldateukaiser stempeln wollte, gründlich zerstört hat; und doch kann sic sich nickt entschließen, besagte Legende, welche dem aus systematische Belügung des eigenen Volkes ausgehenden Chauvinismus der Patriotcnbündler so treffliche Dienste geleistet hat und »och fortwährend leistet, gänzlich fallen zu lasten. Die Herren Helsen sich also mittelst einer Ficlion, indem sie den Charakter des mitteleuropäischen FriebenSbundeS als solchen verdächtigen. Selbst ein Blatt wie die „Nepublique sranyaise" enlblödet sich nicht, zur höheren Ehre des Revanchegedankens die Er klärung der Tbronreve. wonach da« Bündniß Deutschlands mit Oesterreich-Ungarn und Italien keinem anderen Zweck als der Befestigung des Frieden- diene, mit dürren Worten als binsällig zu' bezeichnen, mit dem Hinzusügen: „in Wahrheit" sei daS gedachte Bündniß eine Ursache fortwährender Beunruhigung für die außerhalb des Rahmens jener Coalit.on stehenden Mächte. Allerdings, wer gewissenlos oder frech genug ist, allen offenkundigen geschichtlichen Tbatsacken zum Trotze zu thun, als sei Deutsch lands Sinnen und Trachten nur darauf gerichtet „daS ihm in einem Moment der Ueberrumpelung wehrlos überlieferte Frankreich" an der Rückgewinnung des ihm gebührenden Platzes um jeden Preis ;n hindern, und habe einzig zu diesem Zweck die furchtbare Coalitto» im Herzen Europa- ge schaffen — der will eben der Wahrheit nicht die Ehre gebe». Das chauvinistische Nänkespiel »nt dem Revanche gedanken in seiner ganzen abschrrckenkcn Nacktheit der Welt enthüllen — davor scheuen seine Urheber mit gutem Grunde zurück; eS einstellen — hieße ihrer persönlichen Eitelkeit »nd Ehrsucht zu nabe irrten. Lieber fährt man in der Ver leumdung und Schmähung der deutschen Politik, in der Ver- betzung veS urtbeilSlosen großen Haufen- in Frankreich fort, mag daraus schließlich entstellen, was da wolle. Gerade die Ausnahme, welche die deutsche Kundgebung seitens der sran wüschen Presse im Allgemeinen findet, zeigt, wie genau die Thronrede zu unterscheiden weiß, wenn sie von der Sicherung veS Frieden« und der Wohlfahrt sprechend, hinzusligt: „soweit dies von unserem" — Deutschlands wie seiner Bundes genossen und Freunde — »Willen abhängt." Lolonialpolitisches. Deutsche Calanialaesellschast. * Berlin, 23. November. Die erste Hauptversammlung der Gesellschaft nach der Bereinigung des früheren LolonialvereinS und der Gesellschaft für deutsche Eolonffafton war qeftern Vormittag II Uhr noch dem Saale des Architeklenhauses einberusen. Der Präsident Hermann Fürst zu Hohenlohe Lanqenburg er öffnete die Sitzung mit einer Ansprache, worin er der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß die stattgehabte Bereinigung zweckdienlich gewirkt habe, und daß wokl kein Mitglied wünsche, dieselbe wieder aus- LLretair der darauf-» schäft - ber. cht. Danach Alte man 1« ^ 14 838 Mitglieder. Am 20. November ^ Trotz der Mugiieder. also ouch^aä, dem 3l. Jul. ». I. 50 Mitglieder umsaffe». den Vorstand be- ZOO Mm;»,-der» drc, ^'°^^^'j' s„7r e daraus über di-Unter- Prä ioent Grimm-Karlsruhe reftr r e oa , entsetzlichen »-»e^r cl or F abri warf als Korreferent einen Rückblick aus die deutsche "NL z«. d». Uniecnehmen. bemerkt d" Siaaksmn ist c Hoi > ^ mit wesende Premier,,euleuant Wibmann h ^ sch ' ^„imenen. einer kleineren Expeditton. als der zu r t m eru- '-m u MWZMM auS mzusühren. Wenn dieser Plan geluigl. 'st dics dn "U»lg praklnche Art. auch den Sklavenhandel zu unterdrücken. Eme neue Etpdn'°.,.wiesiellr. Fahr! will, halte 'ch für ein °uSs.chtsl°I-S "'"vr" Ptte'rs bedauert, daß hier Beschlüsse des N'.-sch,,sses mit- geNie.lt worden sind, „och -he sich das L,!i'i,-P>'cha-C°m ö daruher iMiüsi'ia machen konnte. In, «cpicmber muftien wir »och nicht, wllche Ausdehnung d-r Aufruhr ... Ost- "»° Mut- dfri ° aN°. D,c hemme Schwierigkeit, von Ostamka aus eine Expedition abzu senden. liegt nicht sowoül in der Auffindung erueS gecignelen Weg.--, als vielmehr in dem adsolulen Mangel eines passenden Mensche»- m°-er>al" an der Zan;ibarki.ste. Als wir diese Nachrichten von unserer Leriretung Za.izb'r erhielte», habenw>cuuö(,mSev- Micher) entschosscu. bis zum Eintritt ^s>lcrGelegeaheNdnS Unter- nehmen einstweilen zu u»terl°„eu und wir besanüeu onS damN » E »vernehmen mit den groyc» Zeichnern, d'- sur die Expedition 320 000.« gezeichnet habe». W>r stehen letzt vor der -nage. Sollen wir die Auesuhrriiig des Unternehmens dem Znfall des Ge- lmgens Überlassen oder sollt» wir versuchen, ,m An,chlu» an die Reichsreaierung und a» die entscheidenden Faktoren der Lolomal- »viitck zu honeeln, I» diesem Sinne wird das Emm-Poscha-Eoinilv ,eme Beschlüsse fassen, die mit dcnea ,u Wresdad-U Uicht im Wider- sprach stehen tollen. Bon anderer Seite wird diesen Ausführungen entschieden wider sprochen. Es handle sich bei den, W.ßmann'schen Uitternehmen darum, in Oitasr.ka auf den, Rückweg zu erreichen, was Ursprung- lich aus dein Hinweg geplant war. , Preniierlieiilc.iant Wißmann: Zu der von anderer Seite be- sürworlelcn A.Nisklaverel-Bewegung gehören so große Mittel, daß dieselben kau», in Jahr.ssrist beschaff, werden können. anderersctts ist das Emiii.Pascha.Uiit ruchinen auch sür die Sklaven- und Araber- frage von ganz besonderer Bedeutung, weil die Stellung Emin Paschas das einzige Bollwerk zwischen den Arabern des 'Nordens und Südens Afrikas ist, zwischen denen in Folge dessen durchaus noch keine Verbindung existirt. Nun ist die geplante Operations l-osis von der Ostküste aus lange, mindestens aus ein Jahr hin ver. schlossen, und auch wenn die Unruhe» a» der Küste besiegt sein wer- den, bleibt die Gefährdung der Expedition im Innern. Wallte man »nt bewaffneter Mackt einen Durchstoff versuchen, so würden die vorhandenen Mittel schon an der Küste verbraucht und dem Emin- Pascha-Unternehmen entzogen werden. Emin Pascha kann auch gar nicht mehr so lange warten. Seine wichtige Stellung würde inzwischen verloren gehen oder die Engländer würden sich unseres Landsmaniis wieder erbarme» müssen. Was mich betrifft, so würde ich einem Unternehme» nicht länger dienen können, daS so hoch trabend unser»» Landsmann Unterstützung versprach und diese dann blos deshalb unterließ, weil nichi zug e>ch andere Zwecke damit er reicht iverden konnten. Es qiebt einen Weg, dem l)r. Schnitzer Hilft zu bringen und uns diesem Vorwnrs zu entziehen. Das Unter- nehmen, was ich Vorschläge, würde so billig sein, daß eS sich mit den vorhandenen Mitteln auSsührcn lass » könnte. Ich würde dabei irgendwelche deutsche Interessen natürlich st ts wahruehmen. Wir ivüiden dadurch Zeit gewinnen, ohne das Risico zu habe», daß daS ttnlernehme» durch Emin Pascha's Sturz uiiaussnhrbar und gegen, standslos wird. Schnelle Hilfe ist das, was er braucht. Ich würde nicht von Ostascika, sond rn von einem andercn Punkte auSgehen. wo auch pasffndes Trägermaterial verfügbar ist. Ich glaube, daß meine neunjährige Praxis in Afrika, in der ich das Glück hatte, daß alle meine Unternehmungen gelungen sind, eine gewisse Garantie bicie sür die Durchsührbarkeit der Expedition. (Lcbhasier Bestall.) vr. PeterS: Nach den neuesten Nachrichten von Dentsch-Ost- asrika erscheint die Wiedergewinnung der Küste nicht so aussichislos, wie Lieuleiiannt Wißmann meint. Ich hoffe, daß wir schon in einigen Monaten wieder im Besitz der Küste sein werden. ES war von vornherein nicht so gcsährlich. wie es aussah. Die gefährlichste Posiiion ist behanpici und wichtige Strecken sind sogar zurnckerobcrt. In Dar cs Salaam ist eS gar nicht zum Kampf gekommen. Dort hat die arabische B völkerung sich den Deutschen sogar aiigeschlossen. Redner entwickelt nun einen Plan, nach welchem mit Hilft von Somalis, Mhrattis und Zulus die Küste wieder besetzt und auch eine Verbindung mil Wadelai, der Residenz Emins, Herges,elft werden kann. Nicht alle «ebleie zwischen diesem »nd der Küste stehen unter arabischem Einfluß. Wenn, wie Aussicht vorhanden, die kaiserliche Regierung die ostasr,konische Gesellschaft unterstützt, hoffen wir bald in den Besitz wenigsten- des nördlichen TheileS der Küste zu gelangen, von wo wir den Versuch machen könne», auch den tudlichen Theil wieder zu gewinnen. Aus diese Meise werde» wir bas Emin-Pascha.Unierned,neu erfolgreicher unterstützen. Wir wissen, daß die Wiedergewinnung mit ihm im uattonalen und coloniolpolttischen Jntcreffe liegt und von entscheidender Bedeuiung ist. Rach einer Debatte zwischen Baumann und Peirrs wird folgende °!Ä befürwortete Resolution Weber angenommen: ll, ^ Gesellschaft erachtet es sür noihwendig. daß die vom Smi». Paicha-Lomils ausgerüstete Expedition in kürzester Zeit und aus dem "üäffftn Wege zum Ziele zu gelangen suchen muß." Aus Antrag des Vorsitzenden beschließt die Versammlung, dem Kotier ein Dankschreiben sür seine die Colonialpolitik so freundlich erwähnend^ Worte in der Thronrede zu überreichen. D r Wo tt werde!. Schreibens kann erst nach Ueberretchuug veröffentlicht Coniul Weber glebt darauf Mittheilnngen über Deutsch-Wilii- sichle von dort sehr befriedigend lauten. Der Handel hat sich nach Export und Import günstig entwickelt Mit ,eder Post weiden etwa sür 10000 expornrt. Die Unter! n.hmung ha» sich als eine nutzbringende und segensreiche e,wiesen Vorsitzender der Deutschen PondoneseUsäasi macht ebensolls Millheilungen über diese in Südostasrcka die '"ft,, au-nutzung mit Erfolg betreibende Gesellichast. kur Emin Pascha schreib» ^ n ?.br°l)lfS m der „Kölnische., Zeitung"j ""'cm «lat» be.ont, daß. um eine 'Ä7UL ^ '"°''n^ingNbrenS ei!U"e! Lazu gehörten vor ollen Dingen ein methodisches Vorgehen und die Zusammensetzung derselben au» einer genügend groß von DeulsN'kn. Erst jüngst haben wir ja erfahren, daß ßen Zahl ß die ein- aeboreHi Träger »»d Soldaten des vr. Meyer von Leipzig nach einigen Schüsse» davonlicfcn und ihren Herin schmählich im Stiche ließen Daß nun augenblücklich ein Stillstand im Abgänge der Expedition cingetrelen ist, finden wir vollkommen begreiflich: er ist durch die Empörung der Araber an ver Ostküste von Afrika be dingt Aber dieser St llstand darf nicht allzulange ausgedehnt werden sonst »ützi überhaupt das ganze Unternehmen nichts mehr. Es müsse» nicht nur die Sammlungen mit erneuertem Eiter or,gesetzt, sonder» cs müssen auch 200 Deutsche angeworben werden, >e»n nur in dem deutsche» Element finden wir die Krast, allen Einflüssen, die unS entgegen treten, gerecht werden zu kSunen. Man wende nicht ein, die Deutschen werden den Strapazen erliegen, sie werde» den klimatischen Einflüssen nicht widerstehen können. DaS ist Unsinn; wen» die Führer, die doch Deutsche sein müssen, diesen landzuhalie» wissen, werden es auch die Untergebenen können. Mau denke auch nicht a» die dadurch entstehenden höheren Kosten: ttvir reclneu aus die Güte der Regierung, die Mannschaft durch ein Krieg-ffchffj an Ort »nd Slelle bringen zu lasten) von unfern in Dcuischland lebenden Tausenden von Millionairen werden sich gewiß 200 sinben, die freiwillig die Kosten sür je einen der au-zurüstenden Expedienten tragen wollen. Man wende auch nicht ein, wo finde» wir 200 Freiwillige. Man erlasse einen Ausruf, und Tausende werden sich melde», die ihrer Dienstpflicht Genüge geleistet oder durch sonst einen Grund vom Militairoienst beseelt sind und die freudig ihr Lebe» einjetzen werden. Zu diesen 200 Deutsche», zu dieser Kerntruppe, müßten dann etwa 1000 Träger angeworben werden, welche sür die zweihundert das Gepäck und außerdem die Gegenstände zu tragen hätten, welche ür vr. Schnitzer bcstiinntt sind. Den» daS muß man wohl im Auge behalten, der Deutsche darf nicht im Mindesten mit Gepäck beschwert werden. Seine Waffe, ein Repetirgewehr, 20 Patronen, ein Revolver mit doppeller Muniilo», vielleicht eine Wasserflasche ür ei» Liter Wasser, das ist Alles, was er zu tragen hat. ES wird auch lciäit sein, einige hundert Eiel zum Transport auszukausen, die in, Nothsall auch zum Weiterschafffn Erkrankter Verwendung finden könnle». Gras Telcki hat mit Erfolg au! seiner Expedition von Eseln Gebrauch gemacht. Daß die Gesundheit erheblich dadurch er hallen w id, daß die Soldaten kein Gepäck zu tragen haben, ist zur Genüge durch die britische Expedition in Abessinien klargelegt. Man muß sich aus Kample gefaßt mache». Nicht so sehr an der Kiffte, dort werde» die Eingeborenen durch die Kriegsschiffe ia Schach gehalten. Auch nicht dicSjeitS der großen Seen, die Lin- geborenen sind meistens sr eoliebende Stämme, nur augenblicklich durch ihre vermeintliche» Herren, die Araver, in Aufregung. Aoer in Uganda und Unioro dürsten der Exvcdition Schwierigkeiten i» den Weg gelegt werden, die aber hoffentlich angesichts einer starke» auS Weißen beftenente» Trupp? nichts zu bedeuten habe,. Al- Weg würde» wir Vorschläge» die Roule von Pangant ans, die Faveuc 186) nahm, d. h. >., nordwestlicher Richtung o»s Ra- kamako und Swak-ni zu. Bon hier au- mußte sich dt« Erpeditt», durcharbeilcn, um den Weg zu gewinnen, den Stanley 1875 »ahm durch die Lanoschasl von Jiutu, Jramba und Usukunia, um s» den Ukeiuivc.Sce z» gewinnen. Damit wäre LaS schwerste Stück Arbeit gelhau. Ich bcione, daß überall Stationen errichtet und eilige Deuischc mit einer entsprechenden Zahl von Eingeborene» daselbst zurnckgelassen werden inusseu. Diese Stationen müssen ihr Haupt augenmerk aus gute Verbindung mit dem hinterliegenden Depot richten. Am See angckomiueii, würde eine Dampsbarcasse genügen, um die ganze Mannschast i» andere» Schiffen nach dem nördlichen Ufer überzusühre». A» welchem Puncte von Uganda gelandet werden lall, das entzieht sich hier der Berechnung. Möglich, daß, Venn der Sultan von Uganda einsieht, daß er eS mit einer wirklich guten Truppe zu thun hat, er gute Miene zum bösen Spiel macht. Man könnte auch, falls der Sulran von Uganda aus seinen Feind- jeligkeitc» bestände, Lurch Umgehung der Ripon-Fälle den Kiwira benutzen und, salls sich der Sonic, l-Nil als verschlossen Heraus stellen sollte, durch Uniiro nach dem G bicie vr. Schnitzer'- gelangen. Wir haben die feste Ueberzeugung, daß sich nur aus diese Weise die Frage einer Emin-Pascha-Expedition lösen läßt. Möge man eine» andern Weg cinschlagen, daS ist nebensächlich, die Hauplsoche bleibt nämlich eine genügende Zahl von Deutschen, um Vr. Schnitzer Hilft zu bringen und um die reiche Provinz, über die er herrscht» dem deutschen Gebiet in Osiasr ka m commercicllcr Hinsicht zu er schließen. De»» das will ;a vr. Schnitzer: eine gesicherte Ver bindung mit der Ostkifflc von Afrika. Zur parlamentarischen Lage. Hl,0. Berlin, 24. November. Die deutschfreisinnige Partei hat Sorge getragen, daß der Reichstag sobald wie möglich mit einer ausregende» Debatte beglückt werde. Der An trag Rickert-HermeS wegen der Verstöße gegen gewisse ge- setzliche Bestimmungen bletel die ausgiebigste Gelegenheit dazu. Tie Herren finden zunächst die Vorschrift des A. 43 der Gewerbe ordnung vielfach verletzt, wonach zur Vcrtherlung von Stimmzetteln und Druckschriften zu Wahlzwecken in der Zeit von der amilichcn Bekanntmachung des Wahltages bi» zur Beendigung des WahlacteS, sowie zur nichtgewcrbsmaßlgcu Vcrtheilung von Druckschriften oder anderen Schriften in gijchlosscncu Raume» eine polizeiliche Er- lauduiß nicht erforderlich ist. Sodann erscheint ihnen das durch ß. 17 des Reichswahlgcsctzes den Wahlberechtigten verliehene Recht verletzt, zum Betrieb der den Reichstag betreffenden Wablangelegenheiten Vereine zu bilden und in geschloffene» Räumen unbewaffnet öffentliche Versammlungen zu vcran- statten. Weiterhin beschweren sie sich über den Mißbrauch des 8- 9 des Socialislengesetzcs, nach welchem Versammlungen, in welchen socialdemokratische, socialistische oder communislische aus den Uniiiurz der bestehenden Staats« oder Gesellschaftsordnung gerichtete Be strebungen z» Tage treten, anfzulüscn, bezw. Versammlungen, von denen durch Thatsachen die Annahme gerechtfertigt ist, daß sie zur Förderung der ini erste» Absätze bezeichueten Bestrebungen bestimmt sind, zu verbieten sind. Endlich finden sie die Vorschrift de- 8 ^ desselben GcsttzeS außer Acht gelassen, nach welcher die unter dem kleinen Belagerungszustände für Versammlungen nolhwcndlge vor- gängige polizeiliche Genehmigung sür Versammlungen zum Zwecke einer ausgeichrftbcne» Wahl zum Reichstage oder zur Landeover- tretung nicht crsorderlich ist. Eine nähere Bezeichnung der behaup teten „in den letzten Jahre» viellach vorgekonimenen Verstöße' ist in dem Anträge Rickert-Hermes nicht erfolgt; man wird sie also von der Verhandlung im Reichstage erwarten muffen. Sobald Gesetz. Verletzungen wirklich nachgewiesen weiden, wird sich wohl Niemand einer Anregung, das dergleichen in Zukunst vermieden werde, wider setzen wollen. Aber selbstverständlich könnte die Resolution R ckert unter keinen Umständen sofort noch ihrer Berathung im Reichstage angenommen iverden. da ja jede von den Antragstellern behauptete Thatsache erst der zwciselloien Feststellung bedürfen würde. Und unter diesem Gesicht-puncte erscheint nun der ganze Antrag in höchst eigeiilhümlichem Lichte. Alle Thatsachen, welche die Herren vor- bringru können, werden ohnehin bei der Prüfung der einzelnen Wahlen im Reichsiagc aus das Eingehendste erörtert, der Reichstag beschließt die amtliche Untersuchung derselben, und wo sich Gesetz- widiigkeiftn seitens der Behörden wirklich Herausstellen, unterläßt er nie. eine angem-ssene Rü;e auszusvrechen. Der Antrag Rickert- Heime' ist alft. sachlich genommm, zum mindesten überflüssig. Sei» Zweck ist lediglich, um die Gunst der Socia ldemokratte zu werben, von deren Gnade ja die deutschfreissnnige Partei bei den nächsten Reichstagswahlen in hohem Maße abhängen wird. Wer die angezvgenen Gesetz'eff mmungen überblick,, kann nicht ia Zweifel sein, daß die behaupteten Verletzungen >m Wesentlichen nur die Social demokratie geschädigt Hab » müßten. Nun sind oft Vertreter der Letztere» im Reichstage iinBeschwcrdesühren bekanntlich nicht blöde. Di« Deutschsreisianigeu hätten also eigentlich gar keine Veranloffaag. sich
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