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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-08
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1888
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Erste Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 343. Sonnabend den 8 Dccember 1888. W. Jahrgang. Der Stammtisch. Bo» Herma»« V>l». «,i»»ri>« »erbrieu Maa hat in neuerer Zeit io Wort und Schrift Front aenwcht gegen die „Spieltische". Die Social-Apostel haben ven ..Spieltisch" al« da« größte Uebel unserer Zeit sesl- genazelt und schreiben die Erslnvuag der Spielkarten Beelzebub, de,» obersten aller Teufel, zu. Mn ist es wahr, mancher deutsch« Philister geht keinen Abend ohne seinen „Schaikops" zu Bette, mancher glückliche Familienvater im neue» deutschen Reiche halt den „Scattisch" für heiliger, als den Familientisch daheim in der Kinderstube, aber diele „Spieltische" sind doch immer nur eine Abart de» Tische», der eine Nationaleigenthümlichkeit Deutschland» geworden, — de» sogenannte» ..Stammtische»". Der Stammtisch ist dem Deutschen so eigen, wie die Wurst und da» Bier. Gewiß, man findet auch >» den Casü» und Restaurant» der «roßen, außerdeutschen Städte Tische, an eenen tagtäglich dieselben Personen Platz zu nehmen pflege», aber diese Tische bade» doch ein ganz andere» Ge sicht, ein ganz andere» Gepeäge. al» der echte, deutiche .Stammtisch" reiner Rare. Er ist eine Origiual-Protnclioir der deutschen Eultur. Wann der erste Stammtisch gegründet worden ist- Die Geschichte hat un» de» großen Tag ver» schwicgen, an dem sich Müller und Schulze zun, ersten Male zum gewohnl>«itS>näbige», alltäglichen Becherlups vereinigten, und es wäre wohl elwa» gewagt, seine Herkunst direct von König Arlu» großer Tafelrunde abzuleite», obwohl die Ge schichtSsorschnng »och größere Wagnisse auftuweisen hat! Der Stammtisch ist die natürliche Folge de» „deutschen Durste»". Wir sind eine ordentliche Ration. Alle» ist bei un». wie da» Oueikerleben, geregelt. Sogar der Durst, jene» erlebende Gefühl, da» im HÜaaen ansängt und im Kopse aus kört. Ein ordentlicher Deuticher hat nur gegen Mittag, zur Be»per und am Abend Durst. Um diese Zeit stellt sich aber da» eigentbümliche Gefühl nach etwa» „Stofflichem" bei ihm mit einer Pi»,ellichkeit ein, auf die man wetten und schwüren ka»». Wenn Mittag» der Zeiger der Uhr nach der Zwölfe zu marschirt. da wird'» dem EommerPenrath, dem Schuster wie dem Schneider, dem Anivalte wie seinem Schreiber, auch mitten in, riessten Wint r. so „sommerlich" in der Kehle, und e» zieht ihn init nnwiderstehticher Gewalt nach dem braunen Elirir. Dee Schneider macht große Stiche, der Richter ver handelt mit lakon scher Kurze und Bündigkeit, der Schorn steinseger fahrt w c elektrisirl den Höllenschlund herunter, und der „Doctor" spritzt mit dein Seifenschaum um sich, al» müßte er heute noch die Welt von der Esk mohütte bi» zum Hottentotte,ikrale hinunter über den Löffel barbieren! Woher dieser Eifer, diese Dampskrasl. diese „Wuppdicität", wie der Berliner sagt? E» ist die Stunde gekommen, da sie in» Land „Gosen" ziehen sollen, da ihnen da» „Wirtbshau» mit kühlen Bieren" winkt. DaS Gefühl wiederholt sich bei durstigen Seelen zur Be»per, bei allen Sterblichen echten deutschen Geblütes aber am Abend. ES macht auch rem Faulpelz Beine. Es bringt eine gewisse Unruhe mit sich es wird einem „so, so", man kann e» ebenso wenig defin rcn wie andere Gefühle, aber der Dichter hat c» in die Worte zusammengesatzt: „Und lo bebt wobt bis zu« Grunde Der JaSmiabusch wonnevoll, Wenn er merkt, es kommt die Stunde, Da er wieder blühen sollt" Der „Stammtisch" ist ein Magnet mit einer fabelhaften Anziehungskraft. Wenn e» noch wie im alten Rom Tugend prc se von Staat» wegen gäbe, und einer aus eine .heroische Tbat" gesetzt werden sollte, man müßte ihn für den tapsern Aä> ll aussetzrn, der e» über sich gewinnt, einmal an seiner .Stammkneipe" vorüberzugehen, ohne auch nur eineu .Sieh scho ll" zu riskiren Ob der Magistrat freilich seinen Preis los winde, bleibt zu bezweifeln. Wie die Allen sungen zwilscher» die Jungen. Am .Stammtisch" Vereine» sich we s;; und braune Locken zu einer Perücke. Hier sind die Wurzeln unserer deutsche» Kraft, hier ist die deutsche Einheit längst II» Gange gewesen, ehe die Fahnen zu Versailles rauschten. Für die Kranken ist der „Stammtisch" der Teich Bethesda Wenn der stammtischbruder Spundhenn da» Podagra bat. so daß er nicht in den Stiesel fahren kann, kommt er in eleganten Filzschuhen angcrückk, und wenn der Prosessor der ui,ent deckten Wissenschaften an Kopfschmerzen leitet, daß der Kops „nur noch an einem Zwirnsfaden" hängt, schleicht er nach dem „Stammtisch" und erzählt, daß er die Rächt beinabe gestorben wäre? Beinah«! Er erzählt da» immer wieder, »nd be i» Erzählen seiner Leidensgeschichte wird er unter Aiiivcudpna de» senchten Universal' Mcdicaiuentes „richtig curirt"l Der „Stammtisch" reißt seine Opfer zur be stimmte« Stunde an sich. Die schönste Gesellschaft mag in »er Familie beisammen sei», wenn die ominöse Stunde kommt, schaut der HauSberr unruhig nach der Uhr, und die Rul»e gewinnt er erst am runden Tische wieder. ,,E» will doch Jeder einmal sein Gla» Bier unter seine» Gleichen trinken", wendet mir der Herr Fabrikant B. «nd der Herr Ra>h A. mißb lligenv hier ein. Ja, wen» c» nur bei cinem Glase bliebe! Aber der Durst ist ein Erdsehler der deutschen Nation. .E» muß ein jeglich Land seinen eigenen Teufel habe» — unser deutscher Teufel wird ein guter Schlauch sei» und muß Sous beißen", sagt unser großer Resormalor in seiner Auslegung de» lOl. Psalm». Aus da» erste Gla» kommt ei» zweite«, und dann kommen die .Schnitte", die so .moralisch" a»»sehen sollen aber nicht» weiter sind, al» der gewöhnliche, große Trunk in anständigere» Portionen. Die -Schnitter" betrügen sich meist nur selbst, denn sie mähen «ine-iveg» mäßiger, al« ihre Cumpanei, vom .großen Schoppen". Dann giebt einer eine „Runde", da» verletzt die Würbe de» Anderen und — noble«« odligs — e« folgt eine Runde nach der anderen, b>» sich da» Quantum in gehöriger Weise „abgerundet" hat. Zu Hause wendet die Ehegattin angsterfüllt den Braten von einer Seite aus die andere, die Kinder, die wieder zur Schule müssen, sangen an zu „quängeln", die Kartoffeln werden von Minute zu Minute „haitüerzigrr", während der Herr der Scdöpsung am runden Tische da» Stanimseidel, „gewidmet vo» seinem treuen u. s. w.", schwingt. Sind da» nicht rührende Verhältnisse? Und am Abend? da sitzt die Frau mit den Kindern wieder allein daheim, während der Vater am Stammtisch über da» Heil Europa» beräth und die taktische» Fehler de» Helden von Barzin discutirt. Der .Slammlisch" ist wirklich ein Krebs- chaden unsere» Familjenleben». Und ist den» wirklich die ünterballung der Slammlisch Philosophen so beveulungsvoller Natur? Ist sie wukiich mebr wcrlh, al» Va» natürliche, liebe Geplauder eine» guten Weibe» und da- Lallen eine» herzigen Kinde»? Ich kann e» nicht glauben. D>e .Stamm tisch Politik" spielt zwar eine große Rolle >m deutsche» Reiche und der Friede wäre gewiß gesichert, wenn Fürst BiSmarck mebr an ven deutschen .Stammtischen" die Vorschläge der Nunne» und Mn-chen» anbörei, wollte, aber der eheliche rieve gewinnt bei diesen Discussionen über den europäischen rieden nicht. Dazu kommt, daß die Sta»ii»lisch-Stratcger> nicht etwa iinmer die beste» Staatsbürger sind. Wenn die Wahlen" kommen, hatte» sie große Reden am runde» Tisch, aber zur Wahlurne kommen sie nicht, >v«>l sie — an de» Stammtisch niüsten. In seinen „unpolitisch » Liedern" singt Hossmann vo» Fallersleben von dieser Slamiiitlschpolilik: „Welch' ein Lebe»! Welch' ei» streite» Für die Wahrheit und da» Rechil Aus der Bierbank! — Unsre Sitten, unsre Z iten, Rein, sie sind fürwahr Nicht schlecht! Aus der Bierbauk!" Die Stammtisch-Politik ist ebenso wenig einen Sckuß Pulver werib, wie Stammtisch-PH,tofoplne. Am Stammtisch wird der .Tritsch-Traksch" häuslicher Verhältnisse »nt einer Wichtigkeit erörtert, daß man den runde» Tisch mit gutem Gewissen al- die männliche Waschwanne bezeichne» kann. Ai» Stammtisch hat Hmz und Kunz sein Eonto, aus dem er hoch oder niedrig angeschriebcn siebt, jeder Nachbar wird in die große Wäsche genommen, und dann trete» die Herren ver Wrllschöpsiing lächelnd bin und spotte» über den „Kaff e- klatsch" Ve» schöllen Geschlechtes. Als ob ihr „Bier- und Tabaksklalsch" ruM" Werth wäre, al» das Kaffee Collegium l Dazu kommt »och, daß die Weisheit des StaiiimtischcS für den waschechten Stammtischbruder ein Evangelium ist Wenn rer Slannniischgenoste X siir den Rheumatismus „Bohnenmehl" in Vorschlag bringt, geht der Stammtisch genosie H gewiß stillbeglückt »ach Hause und macht Bohne» »ielil-Umschläge. De»» der Slainiiltisch ist für ihn da» Orakel, der Quell alle» Wissen» und aller WeiSbeil. Die gute Gattm mag ihm vabeim »och so praktische Ratbschlägc ertheilen. der Arzt mag ihm eine noch so rationelle Medici» verschreiben, da» Bobneumehl triuiiiphirt über Alle»! Auch bie Kochkunst wird am Stammlisch ventilirt. Wenn sich auch nicht so leicht ei» Briüat-Savari» am runden Tische vvrsindet, alte Topfgucker sind immer da, die ein neue» .Schleirimersluckchcn" zu erzählen wissen. Und darüber wird debaltirt, at» ob e» gälte, den heiligen Kcisserolorden au, Salalbande zu verdiene»? Dann schmeckt e» zu Hause nicht, und der Stammlischgenoffe möchte vom Weibchen auch Lampreten servirt habenl Stall dessen giebl» Kohl mit sauren Gesichtern! Bon der Anekdotenjägerci am „Srammtisch" gar nickt zu rede». E» ist eine gute Sorte, die da geraucht wird. Was hier »och schmecken soll, muß mit einem Pfeffer gewürzt sein, gegen den der vo» Cayenne wahrlich wie Zucker schmeckt. Tazu die „Krastausvrücke"! Da» „beilige Kanonenrohr" ist noch da» Mindeste! Unsere Altvordern nahmen auch kein Blatt vor de» Mund, aber da» Lexikon de» deukichen Stamm tische» geht über vie Eonversation Han» von Sckweinichen» I Dazu da» RäuSpern, da» Ausschlagen mit der Faust, die Ncvtin-Wurzel-Wolken l Wabrlich, ich frage Euch: Worin beliebt denn der Genuß dieser Zusammenkünfte? E» ist nicht» al» die süße Macht der Gewohnheit, die unsere Amme von je gewesen und die un» hierher zwingt! Ein Schluck >» Ehren, wer wollt' ihn vermehre»? Aber die Stammtisch- Organisation schasst un» frühzeitige Philister und schwächt unser allgemeines Volksleben. Neuerlich gebt cS auch weibliche Stammtische. Die Schranke de» Hause» ist längst gebrochen. Wir brauchen keine Kemenaten mehr. Auch Eva hat Durst, ost »lehr al» Adaml Schon Herzog Ernst der Fromme sagt in seiner Kellerordiiung vom Jahre 1648: „Vor» gräfliche und adlige Frauenzimmer im Tag 4 Maß Bier, und de» Abend» zum Abscheuken 8 Maß Bier." Die alte Krllerorviiuiiz scheint Lotouiatpolitisckes. * Andeutungen, vir bereit» in mebreren Blättern in Bezug auf eine im „ReichSkanzlerainte" ausgeardeilete „Denkschrift" über die colonialpolitische» Vorgänge der letzten Monat« sich vorstnden, sind wohl, wie schon eriväbnt, dal»» aufzu- sasien. daß im Auswärtigen Amt eiu die ostasrikanischen Angelegenheiten betreffende» „Weißbuch" ausgearbcftet wird, weiche» ia den nächsten Tage» dem Reichstage zu- gehen soll. MtilairWes. * Da» 2. Westfälische Husareurcgirnent Nr. ll. welche» I« Düsseldorf und Benrath in Garnison steht, jeieit am 8. Dccember sein 75jährige- Bestehen Erricht«! am 8 De. cembcr 48l3 zu Düffel ors als Verg'scties Regiment, erhielt eS I8>5, nachdem es der preußischen Armee ciave, leibt Word n war. de» Nomen ll Hniarenregimeut (2 Wesisälttches). 4815 gab es 4 Escadron zur Formirung des 5. Ula»ei,i«gii»en -, 186,1 l E cadro» zur Bildung des Rhemücheu Dragouerregmi-nis Nr. 5, 48t>6 2 EscadronS zur Eerichiung des Hannoverichen Husarenregimeiits Nr. 45 ab. Im Jahre 4844 nahm es als Berg'sches Regiment Tbeil a» der Belagerung von Mainz. l8l5 focht es », d » Schlachten vo» Ligny. von Bellealliance, und wohnte d »> Gesi cht bei Namur und de» Belagerungri, vo» Maubeuge, Givet und L„arlemoni bei. 1848 war das R-gnnrnr in Sevlrsw,g-Hoistei» bei den Ge echten von Almiiidr.V, tte. Horsens, Sophienland und AaibunS zuaegc». l86«> «phöele es zur Eib ar,nee »nd war bei KSuiggrütz, Jglau, Z>a„n. I tz 1,-dors und Kannersdors. Im sranzösiichen Feldzüge kämpfte cs Vorzug w >se bei Sv-cher», Vw,Wille. Geav loiie, Busaucv, bei der E n iabnir vo» Reims, bei Sl. Denis, vor Paris. 48lö wurde dem R giincut die jrtzi gelülirle Standarte v rliehrn. die mit dem Eüeruen Xr uz uud de» Bänder» für die Feldzüge >813—45, 4848—48. 4866 und 4870—74 decorirl ist. Clies des R gimenis ist seil 7. Juni 4855 Se. Mojestät der König der Niederlande Wildelm III. Der erste Regimeiilscommanbeur war Major Frvr. v Romberg; der jetzige ist Oberst v Michaelis, welcher seine miütairische Lausbah» im Neu- rnälkischc» Dcagouerlegimeiit Nr. 3 begonnen hat. * Luxemburg, 4 Decembcr. Die Entfestig»» gsarbciteu gehe», nachdem si-, mit lämer» tlnierbrechungeu, gegen 20 Jahre gedauert, endlich dem Abschluß entgegen. Geg nwärtig ist man da mit beschasiigr. die Bastion Bcr ayttiont zu sprengen und abzuicagen, em gewaltiges, von dem spanischen Siatthalier B,rloyi»oiit ll>06 begonnenes und 4683 beendigtes Werk, gegen welches sich 4684 der Haupiangriss der belagernde» Franzosen richtete. Der sogenannte „Bock" ist er» schars in das Alzeiielhal vorsprmgendes, ausgehü -lies und kasenialtirlcs Felsenriff, das aus seinem Rucken die Straße von der Oberstadt nach Trier trägt und selbstverständlich nicht gesprengt werde» kann. de- Bogatnilideatbumr und die Bewahrung davor gerichtete« Lereinszweck t nur eine ihnen selbst obliegende Aulgabe erfüllen würden, für welche sie nschigenialls Opier zu bringen haben, wühr.nd sie jetzt an den Wohlihaten der Lolonie gleich den übrigen iheillikdmen, ohne doch wie diese zu den Kosir« derselben mit bei- zutiagen. Daß aber die Tbäligkrit des Verein- keine vergebliche gewesen, rrgikbt der lall überraschende Rückgang der wegen Be telirs uud Lanbstreicheas erfolgten B stratnngen. D>e Führung der Loloiiisten war im Allgemeinen eine reckt giitr, insbesondere hat der im Anfang trotz streng r Be- auisicku gung »och läufig vorgekommene Branntwriiigenuß last ganz nachgelassen, so daß nur zwei deshalb entlassen werde» mußten. Ausgenommen wurde» IN der Zeit vom 4. Jul, 488? bis 30. J-Iii- die «- Jahres 308 Mann Nach dem Geburtsort kiilfall n davo auf Sachten 283, aut Preußen 64, aus Thüringen 25, aui Bau 42Persone»: nach bertions ssion waren 376evangeüsch, 22 laihv.isch. Abg.wiesen wurd n 60, davon 53 wegen Uebertüllung. AnSg i iueu >: sind 4lcS Colonisteu, wovon 42 durch die Colo nie oder durch eigen-s Bemühe» Stellung erhielten. Der tägliche ArveiiS okn stellte sich durchschnittlich aus 23,25 oder wen» die ohne Vergütung ge bliebenen Arbeitstage nicht mitgerechnet werken aus 28,34 Den, Beeeii, kam der einzelne Co onift Alle» in Allem täglich aus 58,44 ^ (gegen 50,17 im Boi jahre) zu stehen. Die Erträgnisse der Laudwirthschasl können >m Allgemeinen als bekriedig'«d angrs de» ivrrde». Durch verschiedene Meliorationen m rd eine Erhöhung d r Autseiniiahiiien augrftrebl. Nach wie vor aber bildet der FI, chsbau eine weientliche Brauche des Wirthschasis- brtrirbes und eine nachhaltige Beschäftigung der Coloniuen Ende Juni d. I war e n Viehbestand im Grsammiwerth« von 46200 ^! zu v-r^ Lnen. Die Versanimliii'g erklärte sich einstimmig und ohne Debatte mit dem Berichte zufrieden. Der Borsitzeude. Herr Gras Bitz- tdiim, erstattete sodanu den (lasse»der>cht. Nach demielben -chließl d e V remshaupicasse bei 44 244 Cinnohmru »nd 24 235 >4 Au-gal»» niil einem Bestand von 49 070 .24 ab. Der Belrieb de- R It rquieS Schn ckenglü» weist bei 24 486 >! Ein nahme» uud 20 423 2l AiSgal'e» einen Ueberichuß von 4362 .24 »ach. wozu »och Vorräihe an Feldseüchlen IM Werthe vo» 5664 .24 kommeu. Die Co oii-ebelrieb-casie schileßl mit 34 825 „2i El» nahmen uud 32 640 .24 Ausgaben ab. Der Gesanimivermögeiis- bestand am Schluss« des Rechnungsjahres 488? 88 beiiäql 458 828.21 Di- Bkrüiiunilung sprach aus Grund der Guiachieu der Mil der Rechuuugspiüiunq beausiraaten Rechnnngsverständigen daS Eass u werk ohne Erinnerung lichtig, beschloß auch, in gle-cher Weise ii» jolgeiiden Jabre die Prüfung der Rechnungen vornehme» zu lasten. D e siuinienaeiiiäß auSichkidcuben drei Vorstanb-miiglirdkr, die Herren Oekononiieraih v. Langsdorss-DreSden, Oberbürger meister Kuli he-Plauen und Gras Vitzthum v. Eckstädt- DreSden, wurden durch Zueui wiedergewählt. heuügcn Tages wieder zu ihrem Rechte zu kommen. Wie aber ist Abhilfe zu schaffe»? Tie Fraueu sollten sich verschwören, keine» Mann mehr zu küssen, Ver einem „Stamm tiich" aiigrbört. Ob da» keifen würde? Ich glaube e» kaum. Weniasten» der eingefleischte Stammlischbruder läßt eher vom Kuß, al» vom Schoppen. Ein richtiger Trinker liebt überhaupt keine süßen Sachen. Aber tivtzo-m ist e» allein de» Frauen Vorbehalten, un» von dem „Slammlisch Bacillu»" zu erretten. Mögen sie barüher Nachdenken, wie es geschehen kann Ich glaubte mir ih en Dank zu verdienen, wenn ich wenigsten» dem „Slammtstchdrudcr" einmal sein Portrait hier vor Augen hielt! Ich könnte »och Mancherlei ansühren, aber e» ist in fünf Minute» um 42 Uhr. uud da muß ich die Feder weglegen, denn ich muß zum Slammlisch! Verein für Ärbeitercolmiieil im Königreich Sachlen. s Dresden. 6 Decemker Im Saale des hiesigen Armrn- anilrs sand gestern die diesjährige Hauploersammlung des vor- geiiannlen Brreins statt, welche sili m» der Brricbleriiaiiuiig über de» Stand des Vereinswerkes, niil der Ablegung brr Jahresrech- »ung »nd der Wahl vou einige» Boista»dsi»üg>>edtril zu befassen Halle. Einqesuiidr» hatten sich u. A die H-rren Geh. Rnlh von Metzsch, dis Aiiilshalipileiile Or. Fischer-Frelberq, von Zezlchwitz.Sanieiiz, von Welck Plauen l. B-. 4>r vabcrkorn-Oelsnitz, sern-r die Herlei, Rittergutsbesitzer 4)r. Pseisser-Blirkersdors, Fre>l>err von Recheiiberg. Rech, »iiugsralh Just, die Pastoren Seidel-Dre-den, Höhne- Gorbitz, Blüder-Dorschci». Kretzschmar-Lofchwitz rc. Nach Begrüßung der Prriauuuiuug durch den Pvisihenden des Ge« saiiiMivoicha ides.Herrn «rasen Bitzihum von Eckftädt, erftnltete der Schr slsührer Herr ReglcruugSlath vr. Apell-Dresden den Jahresbericht. Im abgelausenen drillen VerwalliingSjahre hat die ruhige und gedeihliche Enlwick-lung der Colouie Lchneckeugrü» wiekerum weitere Fortschritte geniackl. Bezüglich der i» der vorjährigen Hauptuer- sammluug vou Herrn AiiilShaupimann l>r. Fisarer-Freiderg an geregten Ausdehnung des BereinSzweckeS auf daS Ber- vslegskationSwesen einiqie sich der Gesniunilvoisiand nach reif licher E Wägung zu der Ansicht, daß nach dir Enlwick.lung, w lche das Uerpflegilationswese» zenher I» Sachse» genoniincn, es nicht zwcckmäß g. ja vielle-chi gerad-zu schädlich Ware, nun auch d>e Be strebungen des Verein» aus dieses Gebiet zu erstrecken, und daß unter folcken Umständen diesrr Frage überhaupt erst dann würde »über getreten werden könn n, wenn ciwa d>e B-zirksverbände selbst sich z» einem derartigen Antrag einige» sollle». E>»en andere,, in der letzte» Haubtversaulmlung vom OberamiSrichlce Weidauer-Nossci« »nd L. Klemm.Dresden dringend besürworlele» Wunsch, die regeluiäßige Zettdancr der Ausnahinegewäbrung in der Colouie vo» 4 Monaten wenn irgend möglich zu verlängern, wird der Ctiilraloolstand in seiner nächsten Sitzung noch in wettere Erwägung ziehe». WaS die Mitglieder« und Caiienverhältnisse betriftl, so ist die Kesammteinnahme be, d-c Hauplcasse des BereinS, welche im vorige» Berichlsiabre 36 354 .24 beiragei, hatte, in diesem Jahre aus 21408-24 zurück legangen. »väbr »d die Ausgaben von 20 877.24 aus 24 235 .24 gestiegen sind. Diese- anichtiiiead recht »ngü»»>gc Ergebniß erklärt sich daraus, daß einerseits dem Bercin ii» vorige» Jahre »och 40 488 .24 an n»ßerorde»il>chen Einnahme» zugeslosse» stnd, welche naturgemäß dieses Jahr nicht wiederkehrlen. daß andererseits aber der an die Colouie gezahlte Zuschuß von 47 746.21 aus 22 203 .24 gestiegen ist. während bei de» übrigen Capitcla nur Eisparnifse in Höhe von 4238 ./< gegenüberstel-eil Zuber mchi un erheblichen Steigerung der Ausgabe» hat daupnäch-itti der starke An drang zur Colouie und die hierdurch bedingte Bermehrung der Ber- Vslegslage beigetrage». Aus die Dauer wird selbstverständlich über die dein Verein zur Beisügung stehenden Mittel nicht hinau-gegangen werden könne», und ma» bat tader vorläufig eine EiuschrLukung in der Ausnahme von Colonisten biS aus 120 Mann herbeigesühr». während diese Zahl i» de» vergangene» Wiiitermaualeu meist sehr erheblich übeeschr tten worbe» sind. Der Gesaniiittvorstand hal sich ferner schlüisig gemacht, zur E>HS> ung der Einnahme» bei de» de», B rein noch lern gebliebenen 40 Bezuksv-rbänten, sowie bei den Landgemeinden um Uiilerstützungen vorstellig zu werden. Würde jede drr 3000 Landgemeindea nur 3 .24 beisteuern, so würde dem Verein eine erhebliche Hilse zu Iheil werden. Aus eine wes nllicht Vermehrung der Mitgliederzahl, die am Schluffe des Berichtsjahres 580 betrug. ist anderseils kaum zu rechnen. Die Zurückhallung eines großen Tdeilcs unserer commnualen Körperschaften ist umio- mehr zu bedauern, als sie durch Förderung de- aus die Bekänipiung vermischtes. Halle n,'2„ 7. Deceiiiber. Die philosophische Facultät hiesiger Unirersttäk ernannle den Maler Gustav Spangen- berq-Berli» zum Ehrendoclor. In dem belreffcnbeu Diplom heißt es nach der „Saalezeikung" u A über den Künstler, daß nachdem er die RichluiiH Albreckt Türer'S und seiner Zitg iioffe» eingeschlagen, jene inhall-volle u»d wahr- basl v'Uischr Knust i»il glücklichem Erfolge z» ern-ueen ver sucht Kat. De» unmiltelbaren Aiilaß zu Ver Auszeichnung dürfte die Ausschmückung des Treppenhauses der Uuiversitäls- gtbäude durch Gemälde Spangenderg'S sein. fj AuS Thüringen. 6. December. Ju der gestern akgebaltene» Geineiiidcratdositzuiig zu Arnstadt wurde der Gerichts-Assiffor l)r. zur. Traulvetter, gegenrvärtig co»n»isiarischer Vertreter des herzoglichen Lanvratd« i» Hitv- ^ausen, zum Bürgermeister gewählt. — Für die am nächste» Donnerstag stattfindendr drille Winterversammlunq des Nal>oiia»iberalci> Reich-Verein» zu Eisenach ist ein fetzr zrilgemäßes Tb-ma, über die socinlpallt ischen Resorm- gesetze. geivähll worden. Den Vortrag hat der Direclor der Eisenacher Kaiiimzamspinnerel A Köttner übernoinmeu. ----- AuS Kurhesse». 6 Derember. Die Sammlungen für da» abgebrannte Städtchen Hünseld sink jetzt ge-- jchlossei, worke». Der H slS,>uSsch»ß veröffenllichl, daß er im Besitze genügender Mittel sei, um ven durch da» Brand „ngiück verursachten Nelhstand auch in seinen weitere» Folge» wirksam bekämpfen zu können. E» sind a» baarem Gelbe 143.477 eingegangen, dazu reiche Sen dungen von dsahrungsiilittet». Wäsche, Belten. Kleider» u. s. w , so daß diese Sachen »heitmeise wieder zurückgesandt und ab- gelehiil wurden. — Die öss ntllchc Mitdlyäl'gkeil hat sich kwr also wikder glänzeub bewährt. Literatur. Kurze tztrschrchten sür »re Ktiiverftlite. Von Franz Wie dem» nu u. A. Verlag vo» Schmidt sc Spring ia 2 tun gart. Dieser Setiatz niedlicher Erzählungen mit de» präch tigen Bildern aus ber glücklichen Welt der Kinder ist eine r cht beachlenswerlhe Weihnachtsgnbe sur Mädchen und Knaben. Eämiiit- lichc Beiträge zu de» kurze» Geschichten sind dem Kinderleben ab- gelauschl, und eine bunte Folge vo» Cecigniffen auS der Jugendzeit siühttchec Geschwister, der B-rkehr mit den Eltern, allen Haus genossen, selbst de» Tbieren in und außer dein Hause und noch vieles Andere wird lebendig und innig geschildert. So solqrn in wechs-lvoller Reihe „Die guten Freunde" — „Das Steckenpierd" — „D> S erste Röslein" — „Der gute Bender" — „Der Hundeneckei" — „DaS Ziegcnböcklein" — „Die Schildwache" — „Vom Osler- häSchen" — „Gieb den Aemeu" — „D>e erste Hose" — „Der Trotzkvps" — „Ein reines Herz" — „Die geile Tochter" — „Gottes Allmacht" und oiort nach eine Menge dsS wirkttch Schönen, daS aus die Empsängttibkctt des Geniütbs des Kindes berechnet, zur wohlthätigeii Beeiufiussung deffelbe» ganz geeignet ist. —ck. -» » » A» die große Reihe der Bändchen von Fra»; Hoffm>4ltt,'S »ge»»hibtto»hrk schließ« sich ei» neuer an: ttzott ist »er Waisen ater. Erzäulung von E. vo» der Decken. Möge diele- Mit v er Stahlst,ch- n geschmückte kleine Buch, welches >,» Berlage vo» Schmidt L Spring in Stuttgart erschienen ist. fick auch so v ele Freunde erwerben in der Kinderwelt, wie alle leine Vor gänger. —ä » M M - - . MM ^ ^ E- M M in kurden verdtti^t rv^uläre Ol 0886, 8Ml k L.2o, 3.2o, 4.75, Aedo^t. 8tü6k ^ 7.50, 9.50, 14, bunt, 8tüek 4.50, 5, 8, 9 50» bi8 ru 6en blexanwKten, Mor«»LL»0l»lLLÄV0lL0L, Orö88S « /^ « u, Stück 7.50. 8 50. 10, 12, 16. ^Vvlssv rvlLVvU. LvIllLLLveLvr» in prima lVaare mit un6 »tme rolko oiier blauo Xanw, 8tllok 9,11,12,14,16.50, LLN»VvLv^oLLSvL1»L<LvvLsr» Suiek 13, 16, 19» 22. 27 ß^ug. I'oliok,
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