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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931107017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893110701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893110701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-07
- Monat1893-11
- Jahr1893
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r «4 I me- ««- lerk- »i«« ^ a» erb. oder f u. tig. «u die »der Off. 181 od. ist. ikch, sub LMMWÄipM ÄzM »ii> ZWM üir.M, KM 7. Mimitl M. WM-MM Mukk. lat. Ik » »t. s lat 1^ !reis geb. »- t). 87 II i» » ab- ter- bis Iber ^1- Ini- n>. iller I»»- r, ab, -Ich. men ' für urch tk. r n. erb. I. (. llcS '.«. ilr, dich >aiz Iks. Ni- I« a»k er». b r« die g2. 2». isen- I. 7. itzer steS, was p istcn n»ß. ssuch idre jato- . N dort dZ Für di« vielen Beweise wohlwollender Gesinnung and gütiger Aath«ilaah«e bei der Feier meiner 25 jährigen Lehr» thätigkrit am Königliche» Eonservatorium der Musik zu Leipzig beehre ich mich hierdurch meine» tiefsten und ergebensten Dank abzustattru. Leipzig» am 1. November 1893. Prof. vr. OScar Paul. Jüliu- Blüthuer 1853—1893. In«e«d- »nd «anderjatzre. Die Laufbahn eine« Manne« von solchem Ansehen, wie e« in der Beruf-Welt nicht nur de« engere», nein auch de« weiteren Vaterland««, de« Reiche« und sogar darüber hinaus, ja bi« über den Ocean, der Jubilar de« heutigen Tage« bei vollster Frische de« Leibe« und der Seele thatsachlich genießt, ist interessant, lehrreich und anregung«voll Hier folgt sie io knappen Umrissen, wir sie an« den verschiedensten Quellen und persönlichen Wahrnehmungen gegeben werden konnten. Vuliu» Ferdinand Blütbaer stammt au« Thüringen. Sein HeimathSort Falkenbain liegt an der sächsischen und altenburgischeo Grenze, gleich nahe zu Lucka und Meuselwitz, eingeklemmt zwischen altenburgische Enklaven. Der erste Wald, den der junge Blütbner kennen lernte, war der Luckaer Forst. Aber e« war ihn» nicht an der Wiege gesungen worden, daß er dermaleinst selber Mitbesitzer eine« Riesenwaldes in Sieben bürgen sein werde. Er erblickte in Falkenhain als Sobn eine« wackrren Tischler« am 11. März 1824 da« Lickt dieser Welt. Selt Zeit in fame« Zusammentreffen von Daten! Denn um dieselbe trat in Leipzig der treffliche Mnsikverein „Euterpe- Leben, an dessen neuester Geschichte Blüthner einen hervor ragenden Antheil erhalten sollte, und zwar, wie später be richtet werden wird, al« Vorsitzender de« Direktorium« und die allezeit opferwillige Seele de« ganzen Unternehmen«. Der Jubilar arbeitete zuerst al« Lehrling in seine« Vater- Werkstatt. E« wird von seiner Anstelligkeit und Findigkeit mancher sprechende Zug erzählt. Er wurde ein tüchtiger, fleißiger, intelligenter Arbeiter voll Strebsamkeit und Eifer für sein Fach. Kamen dir Wander-, die Militairdienstjahre. Beide» forderte ihn. Die Wanderschaft lehrte ihn Land und Leute im deutschen Baterlande kennen und sich in seinem Berufe vervollkommnen Au« Bayern. Würzburg, krackte er auch nachmal» die treue sorgliche LebenSgrsäbrtin mir, die ihm später io Leipzig eine Reihe blühender Kinder, diese wieder die Eltern lieblicher Enkel, schenkte. Auch an seine Dienst- jahre — er genügte seiner Militairpflicht im 4. preußischen Iägerbataillone — knüpfen sich angenehme Erinnerungen, schon damals machte er sich al« Instrumentenbauer nützlich, wie ihm sein Hauptmann bezeugen konnte, dessen Elavier er mit kunstfertiger Hand zu nie geahnter LeistungSsäbigkeit um- zubauen verstand. Einen angehenden KriegSgesellen bringen eben Detonationen nicht au« der Fassung. Hier war e« nur ein drtouirende« Clavirr. »tadltrun« in Lechz«, Der fleißige Pianofortearbeiter wandte sich schließlich nach Leipzig. Hier gründete er sich im Oktober 1852 einen eigenen Herd mit jener erkiesenen Würzburgcrin. Noch war er nicht selbstständig. Sein Principal war der älteren Leipzigern wohlbekannte bieder-originelle Pianofortefabrikant Alexander Brrtschoeider, der sein Grundstück neben der »Stadt Nürn- bera" hatte. Ein Jahr spater ward Blüthner Bürger und that sich selbst al« Pianofortefadrikant auf: e« war am 7. November 1853. Al« Mitarbeiter hatte er sich drei tüchtige Männer zugefrlkt. Da» war im Winter auf 54 fern bescheidener An fang, und Wo? Auf der Weststraße damaliger Nummer 1682. jetzt 59, in einem der neugebauten Heine'schen Häuser, die wie eine Insel auf dem Westende der Straße sich uniform erhoben hakten. . , Mit dieser Musikinstrumenten-Jndustrie waren vor vierzig Jahren gar manche hiesige Fabriken beschäftigt. Die be deutendsten Firmen dürften davon Breitkopf und Härtel, Ioh. Chr. Gottlob Irmler, Ernst Irmler, I. Nepomuk Tröndlin, Alexander Bretschneider, Wanckel und Temmler. Ferdinand Moritz Ziegler, vielleicht auch noch Cölestin Merhaut gewesen fein. Die Etablirung unsere« jungen Meister» war nach sorgfältiger Vorbereitung, harter Studienarbeit, »ach drangvollen Jahren schaffen«sroher Selbstbildung, scharfsichtiger Beobachtung und erfinderischen Proben« erfolgt. Sein erste« Instrument ward i-n Frühjahr fertig. E» war eia glückbedeutende« Omen, daß die« tafelförmige Instrument — ein solche« war e«, wenn ich nickt irre — von keinem Geringeren, denn unserem berühmten Anatomen und Physiologen Professor vr. meck. E. H. Weber für seinen Bruder Wilhelm in Göttingen, den großen Physiker, gekauft wurde, und zwar nach con- currirender Prüfung eine« au« einer andern und noch dazu älteren Leipziger Fabrik stammenden Instrumente«. Blüthner obsiegte, wie er nachmal« noch oftmals bei der Wettbewerbung die Palme die«- und jenseit« de« Ocean« errungen hat. Die mit allerhand trefflichen Neuheiten au«gestattetcn und ganz e^aet gearbeiteten Instrumente erregten allmählich Aus sehen m immer weiteren Kreisen, die Bestellungen mehrten sich, die Fabrik, da« Personal vergrößerte sich, und zwar diese« im vierten Jahre schon bi» zu l4 Arbeitern. Der «uffchwun, «er Fndrik. Im Jahre 1858 ward da« Hau«, in dem er arbeiten ließ und wohnte, sein Eigcnthum. Nack den Flügeln, die er in den ersten Jahren ausschließlich hergestellt hatte, kamen Pianino« al« Objecte seine« Gcwerbfleiße« an die Reihe Da« Hau« reichte nicht mehr zu. Neue Räume mußten ge wonnen werden. E« entstand eia Neubau, der für hundert Arbeiter Platz schaffen sollte. Diese rasche Entwickelung ist vor unseren Augen mit ruhiger, ununterbrochener Stetigkeit vor sich gegangen, da«Krieg«jahr 1866, der deutsch-französische Feldzug hat die Entfaltung de« großartigen Unternehmen« bi« znr heutigen imposant«, Machtstellung nickt einen Augen- blick aus,»Kalten vrrmockt. Möge dieser freundliche Stern fortan über dem Hause walten, da« jetzt einen Straßenblock darstellt, der von der Plagwitzer- und der Sckrederstraße im Osten und Süden, der Weststraßc im Norden begrenzt und von der Elster im Westen umflossen wird. Nach Süden hin erhebt sich ein vielstöckige«, feusterreiche« Fabrikgebäude al« da« jüngste im Eomplrxe und schaut auf da« reizende Billen- grundftück de« Jubilar« mit seinem reichen Baum, Blumen und Anlagcnschmuck. Dieser kolossale Aufschwung und Umsang trotz der keines wegs »»«bleibenden, überall, auch in den auswärtigen, über seeischen Absatzgebieten pilzartig aussckießendeo, zwar vielsach ebenso rasch wieder verschwindenden, aber immer doch sich im Kampf um« Dasein geltend mackenden Concurrenz wird der überau« gewissen- und ebrrnhasten Geschästsusance de« Hause« Iuliu« Blüthner, der Sorgfalt und peinlichen Accu ratefse gedankt, mit der darüber gewackt wird, daß nur ganz gelungene Instrumente abgegeben werden, Instrumente mit dem weltbekannt grwordnrn Blütbner'schea Tone, diesem schier unnachahmlichen Wohllaut. Und wahrlich, dieser To» ist kein bloße« Wort, kein leerrr Schall. — „Mein To»-, könnte mit Fug uud Reckt Blüthner sagen, Jeder wird nur znstimme», der unwillkürlich vielleicht dabei der dekannte» Anekdote über Lebert in Stuttgart «denkt. Blüthner'« Erfindunge» und Verbesserungen in der Technik stad bei-»«», seine Wiquotflügel. seine sog. symmetrischen Instrumente mit Dappelresonanzboden und schrägüberlirgenden Baßsaiten brauchen zum Beweise n«r einfach aen-nnt zu werden. Seine Erfahrungen hat er überdir« der OrffrolUch- keit zugänglich gemacht durch da« mit vr. H Gr risch rl (Chemnch) htrau«grgebrne .Lehrbuch de« Piaoofortebaue« in seiner Theorie, Geschichte »nd Technik-. *tzr»««e« da« «-H und fern. Wer könnte eine größere Aulstellung der letzten Jahr zehnte nennen, aus der unser Blüthner, wenn er sich de- thriligte, nicht Preise errang, mochte die Concurrenz noch so international sein. Diese Siegeszeichen sind bekannt und gewürdigt genug. Die BerusSgenoffenschaft der Musikinstrumenttv-Indnstrie Wädlte ihn zum Vorsitzenden ihre« Vorstände«. Andere äußere Ehren. Besuche gekrönter Häupter, wie de« König» von Lachsen Majestät, von Prinzen de« königlichen Hause« sachsen-albertinischer Linie, von allerersten Meistern der Kunst, wie Frau» LiSzt. der königlich sächsische Commerzirn- rathStitrl, militairische Ehrenzeichen von Blüthner « früherem königlichen LandrSherrn, Verdienstmedaillen de« Herzog« von Sachsen-Altenburg, der sachsea-ernestinisch« Hau«orden, der altehrwürdige königlich dänische Danebrvg-Ordra mußten den Glaiiz der Firma nur noch erhöhen. Die Verehrung und Liebe aber, die sein nach vielen Hunderten zählende« Arbeiterpersonal zu ihm nicht blo« aus den Lippe», sondern im Herzen trägt, eine Zuneigung, die sich der Arbeitgeber durch spontane Fürsorge für da« Wohl seiner Arbeiter lange vor der staatlichen Indiehandnahmr der BersargungSsrage ,c. zu erwerben gewußt hat und die ins besondere an der viellährigen treu anhänglichen Mitarbeiter schaft einiger Veteranen seine« Etablissement« zu erkennen ist, sind wohl rin neiden«werthe« Kleinod, doppelt werthvoll in dieser von Wahnvorstellungen nicht mehr verschonten Zeit. Blüthner «l« T«ucert»irrrt»rtu»«mtt,ltr». Bei den Neubauten de« Etablissement« Blüthner ward auch rin stattlicher Eoncertsaal errichtet. In diesem wurden und werden die erlesenen musikalischen Privat-Matinten auf geführt, durch dir Leipzig- Kunstkenner und -Freunde die be deutendsten Pianisten der Gegenwart kennen zu lernen G« legendeit erbalten Aber auch sonst bei öffentlichen Concert«» erscheint Iuliu« Blüthner al« Director, bezlehentlich Direktion«» Mitglied oder Präses E« ist vom Musikvrrein „Euterpe" an« dessen letzter, der og Consortinm-periode, die Rede. Iuliu« Blüthner hat al« Vorsitzender diese« Direktorium« seine unbestreitbaren Ver dienste gehabt. Die Kunstgeschichte Leipzig« bat seinen Namen in ihr goldene« Buch einzutragro ; denn er hat e« an Opfern aller Art nicht fehlen lassen, da« Institut der .Euterpe- aus seiner Höhe zn halten, e« womöglich und beziehentlich nock zu heben. Der schlietzliche Mißerfolg ist ihm nicht aozurecknen, da« weiß die Mitwelt noch recht gut. Die Euterpe bat ihr goldene« Jubiläum gefeiert. Eine Festschrift bescheidenen lmfange« gab 1874 al« .Gedenkblatt" über dj« 50 Jahre diese« Concertinstitut« von Musikern einen gedrängten Rechenschaftsbericht <52 Seiten in Octav). Man erfahrt darau«, daß da« Direktorium selbst e» war, da» da unseren Blüthner an seine Spitze berief, damit er für da« ganze Unternehmen allein einstehe und dasselbe durch cooptirte Directorium«mitglieder fvrtführ«. Mit Blütbner ist an« dieser Zeit nur Stadtrath Herm-dorf, der Mitgründer der „Euterpe", zu nennen. In» Zusammenwirken mit diesem Veteranen strebte er unentwegt in seinem dunklen Drange, doch immer de« rechten Wege« sich bewußt darnach, dem Institute da« Lob zu sicher», da« ihm einst Robert Schumann gespendet hatte: die Euterpe ist „Lebenden und Nachfolgenden rin erfreuliche« Bild der Iugendkraft und de« schwungvollen Leben«, dem die Musikgeschichte nuferer Stadl kein ähnliche« an dje Seil» .zp stellen hat." später Männer wie Lartzmg, Laube. Theodor Apel, Roderich Beuedix zu seinen eifrigsten Mitgliedern zählten. Da der Tunnel au« einer Gesellschaft hrrvorgmg. welche den Zweck humanistisch - kritischer TiScufsioo hatte, brachte ihn von vornherein inniger al« jede andere hiesige Gesellschaft mit der Kunst in Verbindung. So wurde e« zur goldenen Regel, da« erste Winterfest mit einem Eoncrrtr zu er öffnen. Gestern wirkten bei demselben Frau Bau mann, unsere au-zezeichnrtr Sängerin, Fräulein Clara Blauhuth, frisch ausstrebende« Claviertalrnt, uud Herr CarlDierich. berühmte Concertsänger, mit; die Begleitungen der Gesänge hatte Herr Musikdirektor Klesse übernommen. E« gab au«erlrsrnr musikalische Genüsse, welche von einem überau« zutreffenden, sinnigen und herzli-deu Prolog unsere« geistvollen Charakterdarsteller« Herrn Oscar Borcherdt eingeleitet wurden. Frau Banmann ließ die Arie „Glöcklein im Ihalr" in ungetrübter Reinheit und sonniger Schönheit erklingen. Wenn diese Wahl ein Hinweis daraus sein soll, daß die Künstlerin demnächst die Euryanthe singen wird, so wurde damit vielen eine große Freude verkündet. Bei ihrer Wiederwahl hatte Frau Baumann da« Einfache bevorzugt. Sowobl „In Dornen" von Geling, al« „Sonntag" von Brahm» und „Sprache de« Walde«" von Geling wenden sich dem edleren Volkstvnc zu, berühren da« breitere Äemüth«- leben, ohne in Trivialitäten zu verfallen, und wenn diese Gesänge so köstlich intrrpretirl werden al« e« durch Frau Bau mann geschah, werden sie überall Anklang finden Auch Herr Dierich hatte da« Neue bevorzugt, sowohl „Lieb' Stelchea. laß da» Fragen" von dem hochbegabten W Berger, al« auch da« anmuthige „Der Gärtner" von R Kahn. Joachim Raff« „Immer bei Dir" und Kretzschmrr« „Frühling-lied" sind nur selten oder gar nicht aus hiesigen Programmen erschienen. Herr Dierich hat den SnmmungSgehalt der Lieber bi» aus den Grund erschöpft, in der glücklichen Geaenüderstelluna der Gegensätze ergänzten sich die Lieder in so feinsinniger Weise» wie e« nur ein Meister der vortragSkunst zn erreichen ver mag Die herrliche Stimme de« Sänger« kam jeder Gefühl« regnng willig entgegen, strahlte Innigkeit und Wärme au«, jauchzte im Krüdling«lied mit dem Dichter um die Wette. Wenn die Tunnelmitglirder enthusiastischen Beifall spendeten, so baden sie nur gezeigt, daß die Werthschätzung de« Sänger» auch hier am Orte >m fortwährenden Steigen begriffen ist. Fräulein Blauhu« entstamm« der Schule Meister Reinecke'«. Da« sagt viel; wen» mau die juugc Pianistin «ine vorzügliche Jünger,» idre« Meister« nennen darf, so ist damit eigentlich schon da« höchste Lob gespendet. Anschlag und Technik sind tadellos, die jeinsinnige Behandlung der Vortraasobjecte außergewöhnlich, von denselben gefiel am meiste» Reinecke'« reizvoller .Neapolitanischer Mandolinenspieler-, Cdopin's Des-üur-Nocturne und L>«zt« glanzvolle polnische Melodie. Herr Musikdirektor Klesse begleitete die Vorträge der Frau Baumann und de- Herrn Dierich sehr geschmackvoll aus einem Blüthner, der in seiner wundervollen Klangichönheit, seiner Milde und Kraft ein wahre« Jubiläum «-In st ru ment genannt werden dürste. Dem sehr strebsamen und rührigen Direktorium de« Tunnel, insbesondere Herrn Director Naumann, darf man zu dem wohlgetungenen Concert uud dem ebenso wohlgelungenen großen uachsolgenden Feste besten« gratuliren. M. Krause. Zum ersten Akademischen Orchester-Concert. Kchlutzwart. Daß unserem Blütbner aus seiner langen Bahn auch herbe Erfahrungen, Enttäuschungen, Kämpfe, die Bitterkeit schnöden Undanke« für die erheblichsten Opfer sollten erspart geblieben sein, wer wollte da« erwarten ? Aber all' diese auch ihm beschieden gewesenen Widerwärtigkeiten und düsteren Schatten haben den wackeren Mann nickt in seiner Menschenfreund lichkeit, nicht in seinem männlichen Leden-muth wankend ge macht, nicht aus seiner Stirn Falten gezogen, welche dir Zeit nimmer glätte» könnte. Da« Glück hat ihn aber auch nicht berauscht, ihn nicht wie viele andere, schwächere Naturen in Uebermnth verfallen lassen. Glück auf denn dem Herrn Jubilar zu weiterem rüstigen Fortschreiten in der erfolgreich betretenen Baku, Glückauf zu weiterem HimmelSsegcn, an dem doch schließlich .Alle« ge legen ist-i vr. Karl W. Whistling. Leipzig. 6. November. Der Ertrag der .Geistlichen Musik- aufführung", welche am gestrigen Sonntage io der St. Luca«- kirckw zu L.-volkmar-dorf stattfand, war zum Beste» der Liebe-thätigkeit in der dortigen Gemeinde bestimmt Leider war der Besuch nicht ein so reger, wie ihn der edle Zweck uud der schöne verlaus diese« Kirchrnconcerte« verdient ballen Durch di« Betbriligung de« hiesigen, io bestem Ruse stehenden „Rötbig'schcn Quartett« für KirHengesang" erhielt die Auf führung besonderen Reiz. Da« Rothig'sche Ensemble zeichnete sich auch in seinen gestrigen geistlichen Gesängen durch un bedingte Reinheit der Intonation, auSdruck«- und stimmung»- vollen Bortrag au« und bereitete somit den Hörer» ungetrübte Genüsse. „O Haupt voll Blut und Wunden" von S. Bach und „Sri getreu bi« in den Tod" von Volkmar Schurig, ebenso „Vater voller Güte" von dem Nürnberger Musiker Ioh, Löhner (1645—1705), waren vor Allem geeignet, dir Stimmung weihevoll und andächtig zu erhalten, ^obhymnu«" von BortnianSky und „Mit Frieden fährt der Tag dahin" von O. Taubert waren weitere Spenden de« Quartett«, die in vortrefflicher Weise geboten wurden. Zwe hiesige Kräfte, Herr Hugo Schlemüller, ein Lnßerst talrut voller Cellist, und der Violinist Herr Brandenburg trugen durch solistische Darbietungen auch ihren Theil zum Gelingen de« Ganzen bei Herr Schlemüller sprach durch den seelen- volleo, innigen Vortrag von einer „Saraband«" von Leclair und dem „Andante" au« Golterwaa,'« „8 »oll - E»»«rrt" ungemein an; sei» Ton ist groß »nd edel» sei» Vortrag durch drungen von innerer Wärme und geistig reifer Auffassung. Herr Brandenburg hatte sich „Larghetto" von Mozart und „Abendliep- von O«c. Wermann zum vortrage gewählt. Auch er erfreute durch reine«, gefühlvolle« Spiel und über wand technisch seine Ausgabe anerkeaaenSwerlh. Sehr »er- ti.-nt um da« Concert hat sich der Eautor von der St. Luca»- kirche, Herr Kurt Schneider, gemacht. Er begleitete nicht nur die Solostück« (eine Arbeit, dw gewöhnlich gar nicht oder zu wenig gewürdigt wird) in sauberer uud korrekter Weise, sondern brachte selbst einige Vorträge ans dem neuerdaulen, woblgelungruen Rübting'schen Orgelwerke zu Gehör. Herr Schneider zeigte sich namentlich in .Präludium und Fuge" von Seb. Bach al« gewandter, verständnißvvller Orgelspieler, während er in dem kl. Satz au« Rheinberger'« .Awoll- Conate" große« Geschick in feinem, geschmackvolle» Registriren bekundete. Mit dem allgemeinen Gesänge „Eine feste Bu-g" sand die würdige, genußreich« Aufführung ,hr«« Abschluß- -1-r ketpzt«, 6 November. Eine unserer angesehensten G« srllschasten „Der Tunnel", welcher dir Angehörigen unserer besten GeseVichastSkreisr vereinigt, eröffnet« gestern mit einem brillanten Feste die Reihe seiner Wiuterveranstaltungen. „Der Tunnel" ist schon »sofrr» sehr intereffau», al« bei seiarr Gründung Marfchner, der Eompouift de« „Han« Heiiuig- und der.Dichter HerloSfohn bothoikgt w««, - Di» Akademische» Orchesier-Loncerte beginnen auch in diesem Winter mit einer Ausführung vo» Werken de« 17. und 18. Jahr hundert«. Die« vertaugt »ich» blo« der lehrhaste Zweck dieser lloncrrte, sondern sie wolle» damit auch aus eine Lücke nn heutigen Musikwesen Hinweisen. Wahrend in den Programmen unserer Thor- vrrrine einer nach dem andern von den alten Meistern der großen » c»pp«U»-Zeit wirher auslebt, aedme, »ujerr Orches»,Institute »«« der hinter Haydn. Vach «nd HLndel liegend«» Instrumental composilion nur geringe Notiz Da« aber vor und neben dies«, Meistern »ine nicht blo« „historisch interessante", sonder» auch in sich sertig«, vorwiegend sreunditche, aber der großen Regungen nicht ent- kehrend« und immer durch Gemeinverständlichkeit und Klarheit aus- gezeichnet« Kunst blüh», soll die«mai mit Werken von Leo, Bassani und Raoreau veranschaulicht werden. Leonardo Leo 11694—1746), dessen „blieerore" im Anfang unsere« Jahrhundert« «och überall in Deutschland verbreite» war, ist nach Alrffandro Scarlatti der größte Meister der Neapolitanischen Schul« und neben Lraett, und Jomelll einer der wenigen Vertreter diese« Künstlerkreise», dir auch in der weltlichen Musik Ernst und lllediegeuheit bewahrten. Derselbe Geist, der der hentigen Musikwelt an« den Werken Gluck'« vertrant ist, läßt sich in der Musik Leo « vernehmen. Dafür soll di« Ouvertüre zu dem Oratorium ,^8c. tllao» »j Onirario" (1733) Zeugnis, ablegen. Di« (von Wasileweky in „Die Violine im 17. Jahrhundert" k^rau-aegeden) Sonate de« Bologneser « B. Bassani steht in der Behandlung und Zahl der Stimmen aus der Grenze zwischen Kammer- und Orchestermusik. Der erste Satz neigt sich durch den kvnstvollea Charakter de« Cntwurf» stark dem erstereu Gebiete zu. L« liegt ihm ein soaenanuier bas«, oatmuto zu Grunde: Lasse»»« chromatisch« Thema bat von Heu Componisten de« 17. und 18. Jahr hundert«, — bekanntlich auch von Bach im Crncifixu« der kt mall Mess« — so HLnsig denntzt worden ist. Auch im 2. nud im 3. Eotze ist di« üblich« Form etgenthüinlich behandelt; jeder von ihnen zieht eigentlich zwei ganz verschiedene Sätze in einander. Hh. Aamean ,st in den akademischen Lrchestrrcoacerten kein Unbekannter. Daß in der Oper „PialSe" (1749), aut der di« die««al gebrachte Suite zusammengestellt ist, di« komischen Elemente Sberwtegen, läßt sich aamenllich au« der Ouvertüre uud der „Lha conue" schließ»,. Der alt« Geschmack, iu de», da« Menuett aach der Bemerkung de« Componisten gehalten lein sollt», kommt in der etwa« schwerfälligen, bei jedem viertel leere Saiten berühreudeu Strtckart der Violine» zum Autdrnck. Ein« gewisse Berwondtschast verbindet diese« Stück mit dem Hauptsatz in der „Polonaise" der S. vach'schen 11 moll-Suite. Auch sie ist ein Bildchen au« alter Zeit und mal» di« Geselllchosi de« Rococo in ihrer Grazie und Würde. Im Uebrtgen gehört dies« deute wieder bekannter gewordene Suite Vach «, obwohl sie von den drei anderen de« Meister« darin adweicht, daß sie für kleineren Raum berechnet ist, wie all« Sutteucompvsition zu der ülasse von Musik, die keiner Erkiäruua uud Bemerkung bedarf. Der volttchümiich, Ursprung steht auch »er «lgemltcheu ans da« Welt spiel zwischen Solisten und Chor der Instrument« berechneten Concert- must» »e« 18 Jahrhuudert« aus dt« Stir« geschrieben, nomenilich dei «ach uud Händel. Aus «tuen, a«uz «»bereu «»den erbeb« sich Händel'« Luveekur« zu der Oper „Agnppwa". Sie ist ei» drama- Usch»« Charakdergemätd« uud al« solche« Meister»«,», tu idre» ha»p«»aa«,: Ksty». letdeuschos.itchrr »»«brach, Resignation, Jedwede« «ersttudltch. U Leipzig, 6. November. Di« musikalische Abeudunter» halt»««, weich« der Säugerchor „Vereinigung" (Dirigent: Herr Frauz Österreich) gestern im „Kaistrburgsaale" der Central, ball« abhtel«, erst«»»« sich »iue« sedr gute« Be,»che« uud bot auch eiu« Reih« recht «»sprechender, musikalischer Leistuuanu Die Chor- lieder: „Der «beud sinkt" »«» «dt. „Ach «t«letu. iledst^ Etgleiu volktweis« au« de» 18. Jahrhundert, „Immer mehr" van Seifert, „Ach, was nicht blüht zur rechten Zeit" von Franz Oberretch «nd „Grüß Gott dich, du lieder Frühllngtwind" von Weinzierl, rat. sprachen durchau» dem musikalischen Niveau der Sänger, dt« siir volkäthiimliche Lieder ei» rech« schätzenswertste« Talent offenbarte« Ließ auch die Jutouattoa uud Tertdehaudlung mehffa» »och zu wüujcheu übrig, io wirkten doch der frisch», »aturllch« «»»druck, die inartig» Lchattirung, dt« de» einzelnen Composittoueu zu Theil wurde, über»»« sympatisch. Man fühlt», daß echt« Säagerlus» in her „veretutgnng" lebt, uud daß »ich« »ur di« Kehl«, sondern auch da« Her» bei« Gesang» ist. Auch da« GoloqnarteU: „Gut' Nacht, lieb Kind" »o» Pfeil iproch a». I» dem Lied« von Weinzierl ver- tiat di» Tniorvartle Herr Heyu« vom Leipziger tztadttdeaier iu treffUcher Weil». Dt» Sott. Couplet« uud Ensemdleseeneu, („Do« Itederttch» Kleeblatt- »»» Heinz» »utz „Die Kneqäg,sangen,u" »»» demleld»») brachte, eine willkommene Abwechselung tu da« Pro- gram« uud wurden »deasall«, vo» »tuem kletue» Uusall abgesehen, glücklich d«chgZohtt. >«. Edgar Tluel. der Verfasser de« Oratorium« „Frau- ei««»«", welch»« »»« dl» Smqotademt« setz» z»m erst,» Mal« uud da« de, dälgfich» Compouch,, i, 8« «Rp» unser« beste» zettgenrssilchea Meist» gestellt hat, ist am 27. Mär» 1854 zu Etuay tu der Provinz Oftfiandern al« Sohn de« dorttgen Organisten und Lehrer« geboren Mit 8 Jahren begann er uuter Anleitung de« Vater« dir ersten Versuche aus dem Elavier and «in Jahr später, 1883, trat er al« Schüler in da« Brüsseler Louserva- lorium ei», wo er dt» musikalischen Größen sei»»« Baterlande«, wie Brassi», Gevarrt, Dupont, Mailly rc.. zu seinen Ledrern zählst. Im Jahre 1873 trug Tinel den ersten Preis im Clavierspiel davon und mit 23 Jahre«. 1877, errang er einstimmig mit seiner olämischrn Contast „Die Rolan-cglockr" den Rom-Prei«. Al« 1881 der berühmte Orgauift Lemmen« starb, wurde er dessen Rachsoiarr al« Leiter der Kircheamusikschule zu Mecheln, «ad seit ringzen Jahren bekleidet er auch dazu dt» Stellung al« Generalinspector der belgischen Musikschulen. Lauge hat der bescheidene Künstler rasilo« in der kleinen vlämtschea Stad« geschafft, bi« ihm im „Franctsc»«" »in Werk aeinngen ist. welche« al« da« Erzeugniß eine« glänzende» Talente« seiner» Ruhm «eit über die Greazea setnr« Bastrlaudes getragen hat. - Weimar. Herr Kammervirtuos o. D. Winkler tAlStenkünsil»^, Ehrenmitglied der großherzogl. Hoscapelle, veranstaltet unter Mil- Wirkung de« Capellnieister« Strauß, Pros. Halir und Kammer musst»« Nagel, sowie der Hosoperasängerta Fräul. Fiat Mitt woch, den 15. November iin großen Erhoiungtsaole »in Concert. — Ein großer Verlust steht unserer Stadt bevor: der zweite LopeH- Meister der Hoscapelle, Strauß, welcher sich sowohl beim Publicum, al« auch bei den Lapellmitgliederu großer Beliebtheit erfreut, soll «inen Ruf au da« Hosihealer in München erhalten haben. * I» der Opernwelt dürste voraussichtlich noch vor Ende der gegenwärtigen Theaiersaison et» neuer, viel versprechender Loin- vonift austauchen, welcher seine Auffindung Herrn Director Juli»« Hosmann in Köln verdankt. Dieter Lomponist ist Niccola Spinelli in Nom, der dort als feinsiihiiger Musiker, sowie durch sein« Coinpositione» bereit« viel von sich reden gemacht. Bo» diesen ist r« in-besonderr ein dreiactige« lyrisckie« Musikdrama, betitelt baaiur ?orto" (neapolitanische Scenen von G Eogneiti, Text von E. Leecchi), weiche« die Ausmerksamkeit de» verrn Director« Hosmann so sedr erregt hat, daß er den Componisten zu einer Reis« nach Köln einiud, um lein Werk hier näher kennen zu lernen. Spinelli ist dieser Einladung gefolgt, hat die genannte Over, welche eine Fülle reizender Melodien enthält, vor einem größeren musikalisch gebildeten Kreise hier vorgespielt und damit unter anderen Vorzügen bewiesen, daß er die Behaadluug de, Singsltmine «»«gezeichnet versteht. Welch' eine Melsterichast er aber in der JustrumenlirungSkunst besitzt, zeigte er in einer Probe-Aak- südrung mit Orchester. Die Zuhörer standen unter dem Eindruck, daß sich ihnen hier ein außergewöhnliches Talent geoffenbart und gestaltete diesen Eindruck der junge römisch» Loinvonist noch ge- winuender durch sein liedenSwiirdigr«, beicheidene«. dabei vornehm«; Auftreten Die Premiöre von .,X >»»«io Lotto", zu weicher recht zeitig Einladungen a» die Presse und a» die Bühnen-Vorsländ« er gehen werden, soll im Kölner Stadt-Tdeastr und zwar Anfang März k. I«. erfolgen »nd hat Herr Director Hosmann da« Auf- sührung«. und Verlag-recht diese« Merle« siir Deutschland und Oesterreich erworben, wahrend siir alle übrigen europäische» Länder der Lomponisl selbst sich die Ertheiluug de« Aufführungsrechtes Vorbehalten hat. sitz. Theure Geigen. Ter nenllcke Verkauf einer Stro-i- vortus-Geigk zum Preise von 860 D (17372^0 aus einer ösfent- Itchen Versteigerung z» London — wohl der höchste Prei«, welcher sür ein Instrument de« berüdmlen Eremoneser« auctio»«weis» erzielt worden ist — erinnert an di« Preise, welche zu Ansang diese« Jahr hundert» für ante italienische Geige» bezahlt wurde». Aus einer Ldristie'schen Versteigerung in London im Jahre >857 brachte Nr. 37 l de« Katalogs eine herrliche Stradivari»«, 4000 ^l, uud Nr. 40l, bekannt als Lord Macdonald, 4240 .4l Der berühmte Stahlsedersabrikont Gillot verkaufte seine anSgezetchnetr. ,skalier' benannte. SlradivariuS-Geige sür 5800 und eine durch eingelegte Arbeit geschmückte Stradivari»-, die 1687 sür de» spanischen Ho't gefertigt worden war, brachte aus der von der Firma Pnttick ck Simpson veranstalteten Londoner Auctio» einen Lrlö« von 10000 Königreich Sachsen. * Leipzig, 7.November. Seine Hobelt der Herzog von Sachsen-Altenburg beehrte Montag früh da« vor Kurzem neu errichtete Weinrestaurant Staake mit höchstseinem Besuche. Seine Hoheit »ahm mit Gefolge ein Gabelsrübstück ein und sprach Herrn Staake, nachdem auch die Localitaten besichtigt waren, über Alle« seine vollste Zufriedenheit au«, sein Wiederkommen in Aussicht stellend. IT >Vd Leipzt«, 7. November Mittwoch, am 8. d. M , Mittag« l2 Uhr wird in der Aula de« Augusteum« die Antritt« - vorle sung de« ordentlichen Professor« der Kunstgeschichte vr. August Schuiarsow(früber in BrcSlaui staltsiude». Den Gegenstand bildet eine Betracklaug „über da« Wesen der architektonischen Schöpfung". X4VK. Herr Karl August Robert Bolland, Lehrer am königlichen Conservatorium der Musik, feiert am >8. d. M sein 30jährige« Jubiläum al« Mitglied de« Gewank- bau«-Orchester«. vr. Dörsfel führt seine» Namen unter Nr. 170 in der Liste der PeusionSfondS-Mitglicder de« Orchester« (geb. 7. November 1847 zu Olbersleben in Sackst« Weimar) auf, wie er unter Nr. 148 dessen älteren Bruder, Emil Karl Ernst, der l862 bi« 1871 Mitglied war, nennt. Beide Künstler haben sich als Violinisten ausgebildet. Erster» har sich namentlich als Mitglied eine« Quartett« einen geachteten Namen erworben. — Dem Kinderkrankenbause sind seiten« einer hochherzigen Dame 10 000 überwiesen worden, und zwar mit der Bk stimmung, daß dir Zinsen zur Errichtung eine« Freibette« in der chirurgischen Station der gedachten Anstalt diene» sollen. — Wie au« den kirchlichen Anzeigen diese« Blatte» zn rrseben ist, findet in der Matthäikirchc morgen Mittwoch Abend« 8 Uhr die I. Lutberprcdiat statt und zwar wird diese von Herrn DiakonuS Fritz sche über da« Thema „Friedliche Arbeit" in Wittenberg gehalten werden Mit der Adbaltung dieser interessanten Predigten, welche sick immer zahlreicher Zuhörerschaft erfreuen, verknüpft sich auch rin L>ede«werk, indem mit Genehmigung der Kircheninspectiou die gesammelten Beckengelke» zur Unterhaltung der hiesigen Blindenvereinigung verwendet werden. — Wie un« von zuverlässiger Seite mitaetheilt wird, ist die Nachfrage nach Billet« zu der am l4. d. M. vom hiesigen Albert-Zwrigvrrein im Alten Tbeater arrangirten Fest Vorstellung eine so große, daß zahlreiche Gesuche um Ueber- laffnng von Einlrittskarlea, besonder« auch zu Len besseren Platzen, unberücksichtigt bleiben müssen. Die« ist uni so mehr zu bedauern, al« gerade diese Vorstellung so Schöne« und Eigenartige« zu bieten verspricht, wie e« in Leipzig wohl kaum schon tagewesen sein und schwerlich bald wiederkehren dürfte. Deshalb ist auch schon mehrfach der lebt,aste Wunsch ausgesprochen worden, daß am nächsten Abend, also Mittwoch, den 15. diese« Monat-, eine Wiederbolung brr Vorstellung (natürlich zu ermäßigten Preisen) statt finden möge. Zahlreichen Kreisen unserer Einwohner schaff würde dadurch erwünschte Gelegenheit geboten, nick! nur die Darbietungen an lebenden Bildern, Lustspiel, Musik rc genießen, sondern auch die in AuSsichl genommene be>rlichc Sckmückuna de« Tbeater« betrachten zu können. E« verlautet auch, daß seiten« der Veranstalter die Wiederbolung brr vor' stellung geplant wird, e« wäre aber zweckmäßig, wenn eine bestimmte Mittheilung hierüber recht Kalo erfolgen würde Die veranstallrr wie die Milwirkendeu würden sich hierdurch vielen Dank verdienen. H Am Sonntag Abend veranstalteteStuart Cumberland im Saale de« Hotel de Pologne noch eine seiner Sitzungen, der wiederum eine große Besuchrrzabl beiwohnte. Alle Experimente gelangen vorzüglich, so daß dem Vortragende» leb Hafter Beifall gezollt wurde. Neu war unter Pitderni die Ezercir» und GefechtSscene. die während der Abweseobeik Cumberland« von einem Resrrvevifieirr markirt und von de« „Gebaukeuleser" nach lernem Wiedereintritt in den Saal
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