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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940105012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894010501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894010501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-05
- Monat1894-01
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S3 as ovo Zoll stahlt. »a« doch tmmeehi, o,f Anrn recht brerllcht- lichkn Nnilaö Ichueßen läßt Masseneinkudr betreiben nanientlich die schnedijch» Firma und voa dev Eugtändern Job» Holt L Courp- Bor Allem isi erfreulich. daß si» io drin Lopera Lovagelände am Fuße de» Kameriinderge» di» Lacao Plaittoge ov d«r ktri,g,jLiff. bncht tibrr Erioarie» ichiieU und glänzend evtwickeU hat «ad schon setzt et« ganz vorzüglcchet Lrzeugvlß liesrrl. Lunst und Wikstnslhast. " Leltzzig. 1. Januar. Im Nachlasse dr« verstorbenen ProsesiorS Her- i» Bau» d> findet sich »in «räderet Werk: „Princwieu der Mechanik im neuro Zlllaiiivieuhauge dargesttllt", welches äugen- blicklich im hirsigeo Vectage voa Jvh AmbrvjivS Barth gedruckt wird. * Vrrli«. 3l Deeemdrr. lw merk. Otkor Laslar, Doeeat sür Haiilkiautheiten, »nd Vr Eruft Re mal, Docevl für Nerveuleiben, siod 1» Prosrsioreo eraanut worden. * Berit», 3. Januar. Wie verlautet, wird der Congreß siir innere Mrdicin, für de» in diesem Jahre München als Brr- sammlnngtorl on-eriehen war, zu Gunsten des vom 2V Marz bis 5. April in Siour tagenden tatelualionuien utediemijchea Longresirt autjattea. Gerichkovtrhau-lungen. SSuiattche» vonvgertch». Ttrastammer kV. 6. Leitzzlg, 4. Januar. Al« 10 der Rächt z»m 10 November zwei junge Leute ein hiesige» BergniigungSlocal orrlasse» wollten, wurde der Eure von ldne» vom Portier »»gehalten, da der Letztere sich erinnerte, dag der Monn ohne Ueberzieher da» Locol betreten datte, während er beim Fortgehen eine» »ailermantel trug. Wie sich nochmal« drrouStlellle, war der Maulet zugleich mit einem Hute im Geiammtrverld von 28 ^lt dem gierchsall« im Locale anweieirden Student»» R. gestohlen wordea. Der Portier forderte den jungen Mann zunächst aus, wieder mit in das Locol zu kommen, der Letzter« ging auch icheinbor mit. ergrisi aber plötzlich die Flucht. Trotzdem er Hut und Mantel von sich wars, gelang es doch, >lw ein- „»holen und ieitzuiiichincn Dein lLriininaljchutzniaun K gegenüber, der ihn zuerst ve,hurte. gab der Fetigeuvmmene an. er heiße »urt Paul Bvigtländer, später stellte e« sich oder hernu«, daß man es mit dem nm 4 September >871 in Themnitz geborene», wegen Ui.lerichtaguug, betrug» und Beileins bereit» vordeliraiten Äelluer Karl Paul Benthur zu «dun hatte Am nüchiien Morgea ilO Novembers not»» man auch dr» Begleiter Veickhur'». de» am l3. Mai I87l in Neuplatendvrs bei Mausseid geborenen Kellner Hermann Ltrislian Andreas Fischer, fest. Dir angeüellien Eiörterungeu ergaben, dab die Genannten io der Zeit vom 24. Lctvder bis zum 8. November no« diesigen Gaslwiritnchosten eine gröbere Anzahl voa Mänteln und lieber,lekern gesiuhi,,, hatten. Durch dir Beweisanimid!»» wurde Folgende» fest gestellt. Venthur lvar mit Fischer in diesem Somnier genieinichaiiiich in Fraukluri a.M.in einem gröberen lltablislement ihätig, sie verloren oder am 18 September ibre Stellen, und es gelang ihnen nicht, in Frankturt ausreichende Bejchäsiigung zu finden, wespulb sie sich »ach Leipzig wandte». Hier langten sie Mitw Oclober an, aber auch in Leipzig wäre» ihre Bemühung.», sesle Anstellung zu finden, vergeblich, und duS als Aushiijslellner verdiente Geld langte nicht zu, ihren Leben«, unterhalt zu best teilen Sie beschlossen daher, »ach Berlin zu gehe» Zunächst wollte» sie aber e« noch einmal an, nächsten Sonntag als ÄuShiiiskellner versuckra. Um di« dadia Mittel zum Lebe» zu er- hattea, »ahmen sie sich vor, au« einer Lckanrwirthjchasi einen lieber- zieder zu siedle». Sie sühnen dielen Eiittckckuß auch am 24 Oetvder au», an welchem Tage sie au« einem Caiü einen dem «ellner h gehörigen Winlerüberzieder nn Werth« von 2U ^4t entwendeten. Sie verkouiie» Las rtleidniigsstüct a» einen Trödler, erhielten oder nur 2 -et dafür. Sie theüte» das Geld; es reichte aber nicht, »nd die beide» Kellner verirdrilt«» daher am 27. Ociodcr obermal- zu einem Diebstahl. Au« einem Neiiourant stahlen sie der» Maler W einen ftaiiermaittel im Werlhe von btt.4i, der ihnen «inen Erlös von 4 50 ^ brachte. Dieser reichte nicht hin, um dir Neu» nach Berlin zu desirriien, es wurde daher von den Angeklagte» in der Nacht z»m 2. November aus einem Local in Reudnitz dem Lauiiiian» Sch. ein Soniinerüberzicher u»d ein Regenschirm im Getan,»iiweribe von 48 ,4t genahten uab nachmals kür l2 ,4t 50 ^ vertäust. Am ü November »erlegten di« Puietotniardcr d»n Schauplatz ihrer Tdatigkeit »ach Gohli«, hier elitwenSet» der 2!»» ans einem N.siauranl dem Stndenle» Sch. einen Havelock jaminl Toschentuch »nd Cigorrenipitze, ivabceud der 4l»te>» eine» de,» Studenten B gebörigen Wintermantel, tn welchem sich eil Paa> Glocdhaadschnhe befanden, mitgeheu hieb. Den hntveloii. der einen Werth von 2» X Halle, v«,lausten sie kür I » 50 sür de» Mantel, der 50 ^>! »oerth war, erhielten sie 13 ^ll Bei dem »ächsle», am !«. November Nacht« gemeiojchailtich ausgejühkleu Diebstahl wurde Benivur abgeinbt. Nicht lmmer reichte aber da« Geld der Burschen so weit. d»b * sie zu Zweit die Reilanraul» besuchen konnten. Es ging dann Fischer ullein aut Diebstahl au«. Am 28 Oktober bolle er au» einer Gomvirthichoii einen Winlerüberzieder und Ende desselben Mono!« au» einem Gaühani» gleichiall« einen Winlerüberzieder heraus. Für beide Kleidungsstücke dal man den Eigenthumer uicht eruiiitel» können, viel mögen dt» Sache» ol>er nicht »oerth grweien sein, denn Lentdnr, welcher dreielden bei riueiu htesigeu Trödler verlauste, bekam sür Ke nur L dez. btt ^ Mi« der Liebe zur Natur und mit der Freude an ihrer Schönheit erwacht aber auch da« BerstLndoiß und Ge- ühl sllr da» Schöne in den Künsten. E< gilt auch irr, »aS bereit« an einer anderen Stelle ausgesprochen worden ist: Eine bildliche TarsteTtting erregt nur dann uuser Wohlgefallen, wenn wir aus Grund früherer Anschauungen und Kenntnisse etwa» in kic>elbe dineinznlrciHku im Stande sind, und wir der .Künstle, sich ai« obrrlleo Grundsatz vorzuiialtk» bat: .Lerne an der Nalur, so wirst Du sie dantellen können l" gerade so werden auch wir uns diesem Gebote fügen müssen, wenn wir den Künstler und sein Werk versieben wollen. Denn alle« Berstandnisi der Kunst beruh! daraus, daß wir in, Stande sind, diese mik der Natur zu vergleichen, und au« dieser Vergleichung zu er kennen, ob da« Abbild seinem Vorbild auch entspricht. Wie nz ander« lese» sich , V die Verse: „Ich sad in bleiche, ilbertrabt — Die Birken»am»ie prangen, — Al« war» dran au« Keller Nacht — Da« Mondlichl blieben bauten", wenn wir nur einmal eine Stunde >u dem von de» Silber wellen de« Monkenlichte- überrieselten Buich verlebt baden! Mit wa« sllr Augen betrachten wir da« Gemälde einer Land sctiast, wen» wir :nvor den Wechsel der Farben unk die Vrr- tdeilung von Licht und Schalle» draußeo u> der Natur au- geschaut baden! In ganz eminentem Sinne aber gilt di» Wabrbeit der oben ausgesprochenen Vebauptung, daß wir ein« Kunst nur soweit zu scb.'itzeu veituögen, als wir etwa« besitze», uni eine» Beraleich ausielden zu können, wenn wir aus d»e Bildbaneiei z» reden 'ommcn Diese schöne Kunst wirk von de» Meuicheo am weuigtteu verstanden, weil wir so selten dazu kommen, nachte Menschen zu sebe», und dabcr auch nicht die Fädigkeit baden, rn oerglriche» und zu prüfen So kommt e«, daß man ni der Darstellung de« nackien Menschen, sei e« im Gemälde, sei e« in, Maimorbildwert, nicht die Schonbril, sonder» »nr die Geineiubril siebt Dem ließe sich nun sehr leicht ab- belseu, wen» wir — wie bereit« oben ei wälutt — den.Kindern eine G wauduug gäben, bei der die LeideSgiiercr und der Hai« frei blieben, und wenn beim Tu>»un,er>ichle, wo — übrigens auch an« anderen, bereit« bekannten Gründen — die Lchüler »ach» üben sollen, zugleich Um erweis» »gen über den Bau de« meuichliche» Körper« mit eingestochten würden Daß der Versasser sich mit so regem Elser sür di« Bildung de« KiinilgtschiiiachkS verwendet unk dersetden m seinem Unier- richlsivlieiu einen der bervorragendsten Pläye eingeränm' wisse» will, erklärt sich au« seine«, Bestreben, di» — trotz de« dobe» Grziebnngswertde« — oon der beuligen Schule fast ganz veruachläntgl» Aestbekik an Stelle der Welt geschichte, von der er gar nicht» däll, m den Jugend »nterrichii einzusübren Lbaraktttistisch ist in dieser Beziekung folge,t»r K^„foebung: .Ich din also der Meinung, daß unsere Kinder Menschen, und Wellkeiintnig am besten "" 'Abenden (im Gegensätze zu een bitlvrische») . a ELa« aber di» Menschen <wir sie in der LirkUchlrU hule», da« siade» «ir m drr schapse» Um sich den Trödlern gegenüber legitimiren zu können, hatte Ben- Ibur »eine aus Karl Paul V-ntdur lautende Juvalibilätskarte in Katt tzoigttander uuig»aiid«rt, er dal ober di» io griaiichte »arte niemal« zu dem genannten Zwecke benutzt Bei den ersten Mate» dal er hieriGr dir Fiicher'scde Legitimation»!,,«« gebraucht uub nachdem sie >a dem in Neudnitz dem Kauinioan Sch gestohlenen Ueberzieher »inen Wohnungsoachivei« de» Sch. aeiunden hatte», wurde Vieler zur Legitimation benutzt Wegen Diebstahl« «nd Ae- günstig»»-, sowie wegen Beilegung eine« soliche» Namen« einem jiinänbige» Beamten gegenüber wurde Bentdur zu I Jadr Gesängnitz >»d l Woche Haft, giicher aber wegen Diedsiadl« zn I Jahr Grköngnth verurltieiir. Die bürgerlichen Edrenrechte wurde» beide» Angeklagten ans di» Dauer von 3 Jahren aberkannt Bei Fischer wurden K Wochen Geiängnjß. bei Benthur 5 Wochen BesSiigniß »ud die erkannt, Hoililrajr alö durch die erlittene Unter- iuchuugshasl verbüßt erachtet. vom Qiprigkr viichtrmorkte. Zwei rechiS« und slaatbwisjenichasliiche Bibliotheken vvn Umfang und Bedeutung kamen dielen Winter au« Gießen und aut Rüru- berg nach Leipzig, »m hier bei Bernhard Liebisch in den Handel zu gelangen Der Katalog Nr 82 giebt Bericht über die reichen Sammlungen von über 5350 Nummern Die Begründer dieier Biblioiheken waren vie Pioie>ior«n Freiherr v. Scheurl und Wasserichleben, Beide» Greiie, die jetzt 82 und 83 Jahre alt waren, wem, sie nicht in« JenieitS abgcruien worden wären. Beide Professoren des römischen, des deutsche» unv des Kirchenrrcht«. die wäbreud ihrer Lebenszeit auch eine rege titerariiche Thätigkest entwichet! batten, wie die Lisi» ihrer Schritten zeigt. Bon Gehriinrath Wasierichieben erschienen in Leipzig noch vorige« Jahr „Drilliche NechlSquelleu de« Mittelatters" al« Fort- iehiing der k88t> begonnenen „Sammlung deitticder Recht'qneüen". Hier war auch die Schrisl: „Das Princip der Erbcniolge nach dem älteren deutichen und verwandten Rechte»" in Druck auSgegangen. Diese Werke und dreizehn Schritten über Kirchenrccht, zun, Dbeil Handexemplare de« Verfassers mit handschriftlichen Bemerkungen, finden sich in diese, Sammlung, n Scheuri'« Institution«!! in 8. Auslage, seine Beiträge zur Bearbeitung des römische» NechtS. sein» kirchrnrechtli.hen Abhandlungen, sein Genieines dentscheS Ehe- reckst begegnen un« nicht minder. Au« Len zehn Rubriken de« erleienen Katalog«, in weick ein auch die Schrisl»» unserer Leivzigcr Reck'Islehrer sehr gut vertreten sind, Kostbarkeiten hervorznheben. mangelt leider der Raum Die Perle der Sammlung findet inan im Kirchenrecht: die florentiner »n- venezsanüche Concilieii- Eaiiimlung in 31 Folianten i3300 -4i>. Unter de» Zeitichr.iien fallen kostbare Folgen ins Auge, vier Gruppen z. B. von Gmd- ichmidl's Zeitichriil sür da« g.sanniile Handelsrecht, ein Exemplar zu 435 ,4t. ein andere« zu 400, »in drittes zu 3S0 >e re Die He.reii-ilkerl'iche Geichichi, drr e»rvv„i>ch,ii Staate». 105 Bund., erscheint bier sür 300 ,4k. Lncken's Allgemeine Meichichtk I» Einzel- darsie!l»>igea, 41 Bande, ttli 488 .4,, Hildcbrand's und iTonrad's nationaiökonomUck stalistii de „Jadrbiicher", 40 Hsände. sür 580-4t. de Etsch und Grnbtk'i'chk TuehklopaSie, i67 Bände, sür .4i vr. Kart W. Whisilitig. Vermislliiks. --- Berlin. 4. Januar. Herr Jnstizrath Vr. Leonard Jacobs, RecbtSanwalt nnd Notar in Berlin, schreib! drr .Etbischen.Kultur, Wochenickrisl zur Bcrbreiiung etbischer Bestiel'unaen." Folgendes: .I» Nr. 51 der „Elbische» Kultur" vom lv. Deceniber v. I wird in dem „Ern Juterview mit einem Modell" übersckiriebene» Artikel von Liiy von G der Bericht eine- .al« gewissciidafl und brav enipsoiiieneii' Moöells wiererge,geben, warum e« die Volksküche» nur daun besuche, wenne-ibm ganz schlecht gebt TieHerren, die die Deller wegtragen. — erzäblt das Modell — sink so grob und fiibren so rohe Rekensarken. daß ein anständiges Mädchen sich schämen muß" — „Und dann die Damen, dir biukomme»! — Sie seben zwar sein an«, bewinde» und beschenken die Mädchen; — sinh aber in Wirklich'eik Kupp lerinnen, weich«, nachdem sie „da« arme Wurm" versükrl haben, selbst die Polizei rufen u s s. — Da die V-rsasseri» ani Eingang» sowohl, wie am Schlüsse de« Artikel« keivor- bebt, sie wolle nicht auSgcdachte, sonkcrn nur wabre Geschickten schreiben, so kalte ich mich verpflichtet, bericht geuk zu benirrke». daß obiger Bericht, soweit er die Berliner Bolkski chen beliissi. kein wabrr« Wort entbält. Davon kau» sich Jedermann aus die einsachste Weise überzeuge», indem er die Volksküche», in welchen .Herren" und „Damen", wie sie obeu beschrieben sind, gar nicht ezisiiren, selbst besucht. Hochackttung-voll und ergebenst der Vorsitzende de« Eentralvorstandcs des Vereins Berliner Volksküchen von i86ü. Ur. L- Jacob», Justiz»»«!»." ----- Berlin, 4. Januar. Auch aus der Strecke Koblsurt Berlin sollen Fa dr ka r kr n b i n l e rz i e dun gen vo> gekommen sein nnd desbaib ein neuer Schafsnerproceß bevorsieben. — Au« Westsalrn. 3. Januar. In Ostenbelke» rr kiele ein junger Maua, Namen» Wurmbach, süas Kinder vom rischen, eckten Knust. E« ist darum notbwendig, daß wir die Kunst als die wabre und höchste Erzieherin ker Menschheit ii» Uuterrichisplanr an die Stelle der G-ich>chte seven. Ein Quentchen Kunst gilt mehr, denn tausend Viund Geschichte." Aum bessere» Verständn-ß, wie der Verfasser zu diesem Schlußsatz bat gelangen können, trägt c« bei. wenn wir uns in ken Hauptzügen sein Naisonnemenl über den Ausspruch: „Die Geschichte ist di« Erzieherin drr McuschvcU" vergegen wärtigen. Schon die ungeheuere Fülle dcS GesckicbtSmaterials und die daniit zusammenhängende llnmögiichkcit der pärag -gischev Nutzauweukiing desselben müsse gegen die Sentenz Bedenken erregen. Hierzu käme daun noch der Umstand, daß die ganz« GeschichlSscdreibiina nicht« Andere« sei, als eine »ligebcuer« Geschichtssälschnng DieS leuchte Jedem ei», und e« brauche nickt erst besonders nachgewikse» zu werken, daß z. B die Lebensgescbichte Friedrichs dcs Großen ganz anders lauten wirk, je nachdem sie vvn eine», Preußen oder einem Lenerrricher oder einem Fr-nzosen dargestkllt ist Gesetzt den Fall aber, die GiichicblSicbreiber alle, Nationen huldigten auSnabniSIoS dem Gtuiirsatz „Finiru» i'Into, aniiou« 8<>oi»iv>i, «>i ini><-ik- aiuira ve-itir-i" unk eut- dirlten sich weiiigsteiiS der absichtliche» Fälschung, so entstünde immer noch die Frage, ob durch den Unterricht in der so znbercilelen Geschichte die Jugend auch zur Sittlichkeit und M nscheukeiinliiih könne erzogen Weesen, und diese Frage wirb vom Verfasser verneint. Alg irben davon, daß der Geschichtsunterricht in di« S e-e des Kindes da« Saatkorn dieser und jener bäßlichen Leidenschaft — Ehrgeiz. Nttbmjucht, Nationaldaß — auSstreuk, giebt er gar nicht io selten den unmittelbaren Anlaß zur Verwirrung oder Ver dunkelung der in nnsercm Innern vorhandene» Ideen von Neck'i und Sittlichkeit Bei der Mebrzabi ker sogenannie» großen Männer sinket sich mancher dunkler Fleck, der einen gewöhnlichen Bürgersmann dem Nichibeil der irdischen Gerechtigkeit üderiieser» würde. Und zugegeben eiitlich, der massrnbajle Geschichl-Iirfs wäre leicht übersehbar, die Dar stellung der einzelne» Begebenheiten frei vou jeglicher Sud- jeolivttäk, die ganze Hittvrik nicht« anderes, als eine t>n»»ter- brochene Reihe von Mustern ker Lanlerkcit und Reindrit: auch unter diesen denkbar aniistigste» Voraussetzungen würde dennoch die Geschichte aus keinen Fall zur Erhebung der Jugend geeignet sein, da dieser da« Veistäiidmß mangelt ES gilt nämlich vom Geschichtsunterricht genau dasselbe, wa« oben vom A»slda»ung«u»t«rrichi gesagt worden ist: Wie da- Bild nur insoweit Wertd und Bedeutung, ka«, al- da» Kind Naiurtenniiiiß besitzt, so bat dx Geschickte nur insoweit Werib und Bedeutung, als das Kind Meiischenkenulniß besitzt. Wober aber rübrl da» Wenige was da« Kind an solcher sein eigen nennt? Au» de» An schaumigen unk Begriste», die eS von der lebenden Mensch,-n- weli unk von den besiedenden StaatSverbälimsien erworben hat. M»r dLuchl »dso — ratsanmrl »rr Versasser —, baß Tode de- Ertrinken». Diese kalten sich auf die dünne Eisdecke eines Teiches gewagt und waren durchgebrochen, als W auf das Geschrei hinzueille unv ein» nach dem crudern aus den, Wasser zog. — Trieft, 4. Januar. (Telegramm.) Die Bora artete beute Nacht in einen Orkan aus. Der Frost bat eine hier noch nicht beobachtete Höhe erreicht. Die Stadt ist wie ausgestorben. Die Theater sind geschloffen, überbaupl sind die öffentlichen Locale wie verödet, lieber 58 Personen sind verunglückt, davon haben zahlreiche schwere Arm- und Beinbrücke erlitten. Die Arbeit am Hafen mußte völlig eingestellt werde». Da» Meer ist stürmisch bewegt, so daß vie Schiffe weder ein-, noch auölansen köuuen Der Lloyd-Tampser „Ferdinand Max" mußle aus der Fabrt nach Venedig in St. Andrea- Schutz suchen. Der im Arsenal in Reparatur befindliche Lioyd-Da»>pser „Vorwärts" wurde, nachdem in Folge de- OikanS die Ankcrtaue gerissen, ins Meer Hetrieben und konnte erst nach' schweren Anstrengungen wieder geborgen werken. In Folge der starken Schnceslürme lrajeu die Wieiicr Züge mit großer Verspätung ein. — Tie „gottvrrtasscnftrn vreatnreu". Man schreibt der »Frks Ztg" aus London, 2V. December: Der bekannte Journalist Stead, dem eS nie an Mulh gefehlt bat, all« möglichen „Schäden der Gesellschaft" anszutcckeu, und der nie eine Gelegenbeit Hai vorüber geben lassen. — sich selbst Reolanie zu macken, weilt augenblicklich in Amerika und bat eben dort in seinem Eifer der Resormirung der Menschheit einmal wieder träsliglich in sein Horn gestoßen. In einer Rede, welche er gestern in eine», Frauen Elub dielt, dem Frauen der augescbeusten GcseUichaslScialseu zugeböreu, äußerte er sich dabin: „Ich freue mich Gelegenheit zu hake», vor Jbneu zu erscheinen, da ich vor mir die ver kommensten Frauen der Stabt seke. De»» die ver kommenste» sind diejenige», welche nur sür sich selbst lebe», obwohl dis Vorsehung sie mit allen ihren Gaben beschenk! bat. Solche Frauen sind schlechter als die gottverlassenste» Ereatnreu ans der Gaffe." Man kan» sich Vorsteven, mit welcher Entrüstung die Anwesende» gegen diese Behauptung p-otestirlen. Hoffen mir, daß eS bei solcken Wvrlproleste» blecken und Slcad heil zu uuS zurüctlehreu wird. Literatur. Ter mit der soeben ausgegebenen Nr. 24 vollendete 25. Jahr gang der Gewerbeiehau tSachsuch, Geiverbezeitling) bringt !>aö Jul-altsverzei.li iß des letzte» Jahres. Nach demp-lben hat dieier Ji-örgnug 45 größere, durch nuhrere Numiliee» lausende Abhand lung ii über allg.mei» gewerbliche Frage», über geive>bl:ches Lchnl- wie Aertinswkie» gebracht, l3 L-r-enle über gewerbliche AuS- »-lliingc», 82 Beschreib»»,i»u »euer Patente, >8 weiiere Berichte i:>-er gewerbliche Schulen, v2-Schilbcriingeu gewerblicher L>l'i»dli»geu ober Äerbesjermigen, 8 Bereiusdel chte, 22 Mittheilungr» iuler eijanter »euer R-'cepie, 53 Bttcherbeiprechuiige,! 24 prächtige Llcht- drnckoeilagen, k»n'tgewerdli>ch» Gegensläudr Laistellend, ziere,> den Baud, der überlies >84 Textilli-slratioucn enthalt und eine fort- lausend, Paleullislk sächjis.ker Erfiuver, sswie eine Gehdauchsuinsierliste iaa tilcher Anmelder. «Die Adauueule» erkalte» i» Patent- und Muüerichup A»g,trgeiike»en iee>e Auskuusl.) Stehende Abloeiluiigeu uiiü ierner: Nechtspilege, Handels- und Geweröekainiuer, PreiS- onsschr.iben re; rin üfseiiiiicher Svrechsaal steht in gewerblichen und ln»»gewerblichen Angelegenheiten Jedem zur frei»» Beifügung Zwei allgemeine Preisauslchrrlbe» hat die „Gew.rbeschau" «Verlag no» Minden L Wolier», Dresden) im verjlojseueii Jahre ielbsi erlasse», und zivar über die Fragen: „Wie lernt der Handwerker ricküig caieuliren ?" u»d „W,e sichert sich der Handwerker am besien gegen L-ff, naussällr— Im lolgeuden Jahre wird die Gkivcrl^ tchau gleichfalls Preis« sür die des!» Beantwort»»» wichtiger gewe>c>- l'äicr Frage» aneietzeii, sowie eine intereßaule Reche von Schilde- rungen in Wvri und Vitd bring,»: nüinlich Sachsens bedrnreuülle Jndullriewerlschtttn. H * «! Pros. Vv. K. Jiiner'S MonittSblatt (Verlag von W. Kobi- haiiliinr, Tluldgan, jährlich 3 lk!I4 Nr. l beginnt mit einem AuSinick, nicht i» die Zukunft eiwa deS Zollregimes, sonder» eine» Ansin ck ani die Verbau»,ss», die »ns umgebe», mit denen die Ge- iundheilspslege zu rechnen hat und die zu dieier nicht selten in ckre-endei» Wid,rspiuch slekl: Der Arbeit, die daS nivüernr Leben iorderl, muß ein» vernnniligere Erholung entsprechen, ähnlich wie sie in England Litte isl, Wust ist der Mer.ich der Ncivvntät ver- ,allen. Einer kurzen Vergleichung der ouireibeude» Neuzeit nlit der gkiuütdlickikren Vergangenheit folgen Rnlhichläge, wie dir Ärbeitslas, zu niiudern und die Ardettstrasl zu steigern ist, insbejvndere B>- merkimgen über andere Schulung der Jugend, die in Deutschland n» körperlicher Gesundheit w e an geiitiger Fri'che und Eiupfanglich- ket, g lchäbigt werde. Ein Auckel: „llvelche lltceidung isl »aiulgiiuäß'?" -spricht die Lleidung-irage in Antehuung au einen Vvrirag in oegelnriickien Krriien, wobei di» Bedeute» extremer Vegetarier gegen die Wolle gelieeist we,dell Ein Auiicitz: „Unsere Wohnnnge» oder üraulheit tsi Genauk" weist aus verschiedene khg,»mische Schädeu »»»»>»—-- -i.'I «A»»»i'! -!'»!»»?.»' »'« wir nickt in die neblige Ferne zu streifen brauchen, um unsere Kinder zur Sttlllchkeil und Mettscüenkenuluiß zu erziedcn, wenn wir die Natur und die Memmen so grcisdar anschau lich und lebenswarni vor uns haben. Freilich ist eö nicht zu leugne», daß wir leider nur zu wenig Menschen anlreffen, di« geeignet sind, dem Kinke eine Anschauung und «inen Begriff von, MeiilchbeitSikeal zu geben; wird ja die Natur, dir nur Vollkommene» beabsichtigt, durch lausend Zufälligkeiten in ihrem Schassen gehindert. Da aber kommt un» der Künstler zu Hilse: wie er die reine Absicht der Natur erkennt, so stickst er ihr oackzuschaffen und, unab hängig den allen Z»iälli,zkeiien. de» Menschen in seiner Vollkommenheit, in seinem wahren Wesen darzuslelle», und zwar der Bildner die äußere Seite, der Dickoer die innere Seite dieser Vollkommenheit. So fübren wir denn unsere Jugend bin ;» re» Gemälden nnd Bildwerken, damit sie lerne, wie der vollkommene Mensch aussiebt, und bi» z» de» Meisterwerken der Dichtkunst, damit sie lern-, wie der voll kommene Piktisch denkt, suhlt und bandelt! Ter altertbüm- licbe Gejchiü'iskiam aber bleibe fort aus drr Schule, eiu Rescrval des reijeren Aller«! Kehren wir nun von diesem kurzen ExenrS zu dem zurück, was der Vcisaffer über den Religionsunterricht im Freien zu lagen bat. Ein solcher ttnieirickst ist nickt nur mögtich, loudern wiikl aus das Kindesgemütb in Wab-Hcil e>baulich em. Tenn nirgend» sind wir geianimeltcr für die Lehre von Gott, al- wenn wir «iej veisunken sind in ka« Anschauen der untergebeutcn Sonne oder dcS näckstliche» Sternenhimmels oder einer sriichtgeiegneien Landschaft. Da öffnen sich eie Helten von selbst ohne jegliche« Zmeden» da bebars es nur ganz weniger Woite, um keu Glanbcn au Gott einzieben ;u lassen. Gcbeie. Artikel, Pharisäer- und S'dknzäergcschichien, die werken vergossen, niemals aber solch» Si unten, wo da» Herz vom Oelberg der Natur Himmelfahrt gehalten. Oker denkt mau eker an- Ziel zu gelangen, wenn man die Kinder in der Elasse fest- häll unk sie au« ver Bo-el über da- Himmelreich be lehrt? Wir wissen, daß drr .Heiland der- Jüngern da- Reich Gölte- an Bildern und G!e>ch»>ffen an der Natur zur Anschauung gebracht bat. Wa« lbul nun der Lehrer gegenüber seinen Jüngern, den Schillern? Da renseibe» dtt Natur »nt deren Vo>gärige noch unbekannt und folglich d»e von de» letztere» bergem-mmenen Bilder »nk Gleichnisse unverständlich sind, so müssen sie über da» Unverstandene «vierer in Bildern und Gletckniffen — selbst redcud ebne die Natur zu seben — ausgellarl werken, »m endlich nach großer Mühe »»r «örtlicher Langeweile dahinter- jukommen, wa» de- GleickniisieS Emn »nd Bedeutung ist. 'Wäre es da nicht gerathener, alle Zwischen- uub Umwege ganz zu oe,»leiten und geradeaus zu geveu den Weg, aus reu, der Lci rer aller Lehrer un- vorangegaugen ist? Wenn wir nun dem allen, waS bisher über die Er- ziedung der Kinder zur Einsicht, Kunst unk Religion gejagt «vord«» «st, noch tzuizusügerl, daß diese Erziehung nicht «ach- vieler Wohnung»» -ln. Schäden, -kr namentlich ln der kakln, Za-r^. zeit zu Tage treten. Ein Artikel: „bieder Vererbung" berichtet von den früheren, nun mehr und mehr zur Ane>ckennill,g gelangenden Arbeite» Jäger'« über die VererdimgSfrage E« folgt eine Reihe kleinerer Miill>ell»ngen: Zur DeSiniectioa, Eia« neue Zeitlchritt, Ltffltin Jager, Gejchäiiliche-. Beieslasien. . * « E. voa Wolzogrn, der bekannte Verfasser der Romane: Kinder der ExceUenz. T-ronsolger. Dolle Lomteß und Küble Blonde, hat soeben einen Roman vollendet, den die rührige Redoctio» der bekannte» in Dresden »richeiuenben, illustrlnrn AacnIlien.Zestichntt ,,ll niversum" erwarb. Unter den, vieiverlprechende» Titel „Pie Erdichleicherinnen" beginnt der Abdruck desselben bereit« im Januar im Universum. Aus dem GksöiiMsverkelir. f: Unter den zur Zeit aus deu Markt gebrachte» und em- vsoblenen llbainpaanrr-Weiaen nimmt da« Fabrikat der Lchaunttvri»sal»r,k Äot,we>l lM. Tnttrnhaser) einen ver ersten 'Platze ein. Diese Schaumweine, au« den Weinen der Champagne (Cliiirets) sowie vorzügliche» Rieslings gewonnen, sind frei oon allen schädlichen Zusätzen, wie: Sprit, Cognac, Bouquet« oder künstlicher Kohlensäure, und zeichnen sich qegenüber den andern Marken durch ihre» Wohlgeschmack und die große Bekömmlichkeit auS. Sie tragen den reintönigen slncktigen Charakter, welcher französischem Chain- pagncr eigen ist, sind aber bei gleicher Güte bedeutend billiger. Der Geiammtalkodol, sowie die Kohl, »säure sind durch Gablung rmslondkn, »ud lönneu die Weine jahrelang auibeivahrl weiden, wodurch die selbe» wesentlich an Güte gewinnen. Durch ihre adwlm» Reinheit eignen sich die Weine der Schaumwei',-Fabrik Rotiweil ganz be- londerS sür Kranke und Genesende und wolle man beim Einkaui aus die Schutzmarke: „Orpheus al« Mosaikbitd" achten, da »nr solche Flaiche» die Echtheit verbürgen. Die Niederlagen in hiesiger Stadt sind au» der heutigen, im Jnierateiilheit besindiichen Anzeige rr- sichllich. Tie bevorstehenden Winterfeste geben gewiß willkommene Gelegenheit und Anlaß, sich vou der Güte zu überzeugen. Hach Schluß der ttedliction eingkgange«. - Berlin, 4. Januar. Ja der heutige- Stadtver- ordnelensitzung berührte der Oberbürgermeister Zelle in der Rede gelegentlich der Einführung der neugcwäblten Stadlverordneten die bevorstehende Einverleibung der Vor orte und hob dabei hervor, daß dadurch da- M>ßverhält:.!g der Einwotmcrzahl von Berlin und drr Zahl seiner Ver treter in ken Parlamenten immer «..ehr Hervortre1„ und immer dringender eine Beseitigung fordere. Zweiten- sei auch in Folge der staatlichen Steuerreform dir comwunale Steuerreform dnrchznsühren. Hieraus wurde znm Stadt- verordneten-Vvrslrher vr. LangerbanS wiedergewädlt und a» Stelle de- bisherigen Stellvertreter» Alexander Meyer, Kaufmann Michelet neugewäblt. Sodann wurden die Ge- ichäste mit einem Hoch aus den Kaiser begonnen. * Wien. 4. Januar. (Privattelegramm.) Der Obsr- bauralh Hasenauer im 6l. Jahre ist plötzlich am Herz schlag gestorben. Biele Prachtbauten, darunter da-Wiener Hosburgtbeater, rühren von ihm her. * Parle». 4. Januar. Da der Adrocat Baillant'S sich weigert, wegen ker Kürze der Zeit, we.'ch.- epm für die Vor bereitung der Terlbtikignng gewährt ist, zu plaive'rekr, ist eS walnsckci,ilich, daß drr Proceß gegen Vaillant vertagt w»sd. * Loutznn. 4. Januar. Im Verlaufe einer gestern von Nortbauipton vor seinen Wählern gebastenen Rede erhob daS radikale UnterbauSmitglied Labouchöre wiederholt Ein spruch gegen die Weiterzahlung eines Jabrgeldeß an den Herzog von Coburg-Gotha England solle nicht einen deutschen Fürsten besolden. Das Parlament sei befugt, die Acte an- dem Jabre 1873 zu widerrufen, habe dazu jedoch noch keine Gelegenheit gehabt. Es dürste raS auch schwerlich Ibun, weil die ministe.iellen Liberalen, verstärkt durch die Eonservatiren, gegen einen Widerruf stimmen würden. Aber dir Regierung solle nicht besagt sein, da- Geld weiter zu zahlen. DaS sei die Frage, über welche die Meinung deS Hause» der Gemeinen au-gesprochen werden müsse. * Palermo, 4. Januar. Wie dir „Agenzia Stefan«" meldet, ist in Sicilieo der Belagerungszustand er klärt und Genrrai Morra zum außerordentlichen Commissar mit unbeschränkten Vollmachten ernannt morden einander, sondern miteinander vor sich geht, so bietet uns ker Freinaiurniiterricht in seinen Erfolgen eine Einheit lichkeit, wie sie ikreSaleichcn nicht mehr bat. In Beug aus die Leibesübungen wäre in Kürze noch zu ergänzen, daß bei den Spiele» da» Kind mit den Zahl- begriffen — eine Vorübung für den künstige» Recke»unter- ijchl — bekannt zu machen ist »»d daß beim Turnen, wozu allerlei gymnastische, d. h Nackileib-Uebnngen geboren, alS: Lausen, Springen, Klettern, Wersen und Ringen, vor Allem auch aus die znkllnsligc Wcbrhastigkeit de- Volke« Bedacht genommen werden soll. Mil zehn oder elf Jabrrn ist da» Kind so weit fort geschritten. daß eS mit den anderen Fächern, Lesen, Schreiben und Rechnen, beginnen kann. Denn die Vor bedingungen dazu sind sämmrlich erfüllt: der Ver staub ist dermaßen vorgebildet, daß er die Bedeutung und den Nutzen deS Lesen- und Schreibe»» in volleii Umfange erkennt, daß er diese Fettigkeiten als kleine Künste ansieht, darnach rr mit gleichem Eifer strebt, wie einst nach dem Spielen und Tuineu. Bebend und leicht saßt er das Wesen der Buchstaben auf, setzt sie zu Wörtern zusammen und lernt in kürzester Zeit lesen, zumal da er nicht durch die langweiligen E>klä>»ngen unbekannter Begriffe an- der Natur und dem Leben erniüdet nnd anf- gcballe» wird. Ebenso stickt gebt da- Schreiben von Statten, weil taö Augenmaß zu kinlaiiglicher Fertigkeit anSgrbiltet ist. Dasselbe gilt auch vom Rechnen, da» jetzt nickt mehr wir srüver dem Kinde daS Leben verbittert, sondern vielmehr zu einer Quelle reinen Vergnügen- wird. Daß die wissen» schasllicke Mathematik den Geiehrtenschule» zu überweisen ist, haben wir bereits oben in der Lebrrersassung erwähnt. Waö die fremden Sprachen anbelangt, so wird der bobe Werlb ibrer Kcn»kn>ß nickt bezweifelst wenn drr Unter richt in denselben gleichfalls den köderen Schulen verbleibtn soll. Doch scheint es. al- ob man in der Schätzung derselben nnd deö darauf ^gründeten Bildung-wertbe- viel zu weil gebt. Auch gehört eS gewiß zu den Fedlgtisscn deö heutigen LebrversabrenS, wenn man die früde Kind heit mit diesem Unterricht belästigt. Endlich sieben die nichts weniger als glänzenden Erfolge in einem allzu schreienden Mißverhältnis zu der ansgewendeien Zeit nnd Mühe. Darum auch mit rem Sprachunterricht so>t an» der Schule! Oder aber, wenn er deibedalten werken soll, erst nach dem 14. unv l5 Jabre und von Lehrern, welch« d:: Sprache vollkommen beherrschen. WaS sonst noch in dem eingangs erwähnten Buche WifftnSwerlheS enthalten ist, z B über die Beschaffenheit der Lehrer, über Einzelunterricht und Schule, liegt außerhalb des Rahmen- unterer Besprechung; wir verweisen aus die Lrciüre de« interessanten Werke-, da» hiermit nochmal« Laien wie Fachleuten aus» Lugelegenttlchste empsohlra sei.
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