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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950321019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895032101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895032101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- nach S. 2034 fehlen 2 Seiten
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-21
- Monat1895-03
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2028 *Stuttr«r1, n. März. Die deutsche Partei Würktem« berg- hält am 24. d. Mt«, hier ihre Landesversammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen folgende Gegenstände: Neuwahl de« Ausschußes, Statutenänderung, Organisation, Agitation and Parteiprefse, die politische Lage (Berichterstatter: Land- tagSabgeordneter ReichSgerichtSraty a. D. v. Geß), Anträge aus der Versammlung. 10esterreich-Ungar«. * Pest, 20. Marz. (Telegramm.) Sa der gestrigen Eonserenz der Oppositionellen des OberbauleS er klärten sich dieselben gegen jeden Compromißbeschluß, aber falls ein solcher die Mehrheit erlange, eine parlamen tarische Action gegen die Vorlage, betreffend die freie Reli gionsübung, aufzügeben. E« wird allgemein geglaubt, daß der Beschluß die Lage der Vorlage bedeutend verbessert. (Wdh.) Frankreich. * Paris, 20. Mär). (Telegramm.)) Das „Journal officiel" veröffentlicht die Ernennung des MarinelieutenantS Mandat de Grancey zum Marine»Attachö bei der französischen Botschaft in Berlin. Italien. * No«, 19. März. Die italienische Presse erörtert neuer dings wieder die Frage einer Regelung der Handels beziehungen zn Frankreich. Eine Verständigung der beiden Länder über diesen Punct ist schon so oft al« bevor stehend angekündigt worden, ohne sich verwirklicht zu haben, daß man gut thut, etwa« mißtrauisch zu sein. Aber eS läßt sich nicht verkennen, daß die Wahrscheinlichkeit einer Ver ständigung heute größer ist als vordem. Daß man italienischer- seitS stets bereit war, das Menschenmögliche zu thun, um dazu zu gelangen, ist bekannt. Die kürzlich erfolgte Veröffentlichung der diplomatischen Erinnerungen des Grafen Nigra und eines Briefes von CriSpi an einen befreundeten französischen Abgeordneten auS dem Jahre 1870 haben offenbar den Zweck, zur Zerstreuung der politischen Voreingenommenheit in Frankreich beizutrageu und die öffentliche Meinung der Schwesternation für handelspolitische Verhandlungen günstiger zu stimmen. Man würde von hier aus solche Veröffent lichungen nicht gutgeheißen haben, wenn man nicht glaubte, daß der Augenblick günstig sei, um die gewünschte Wirkung zu er reichen. In der Thal machen sich Anzeichen dafür geltend, daß in Frankreich die schutzzöllnerische Richtung an Boden verliert, und die französische Handelskammer in Rom hat gerade jetzt wieder einen Bericht über den WaarenauStausch zwischen Frankreich und Italien veröffentlicht, der die von Frankreich infolge des Bruche« erlittenen Nachtheile hervor bebt und in den Wunsch ausläuft, daß zwischen den beiden Staaten, die nicht für einen Zollkrieg geschaffen seien, endlich eine Verständigung geschloffen werde. * Mailand, 19. März. Der allgemeine italienische Arbeitercongreß für Arbeitsunfälle beendete heute Abend seine Arbeiten, nachdem er in dreitägiger DiScussion zahlreiche Resolutionen gefaßt hatte bezüglich der praktischen Losung der Fragen der Unfalls- und Altersversicherung, der Kinder- und Frauenarbeit, des obligatorischen Schulbesuchs, sowie der Arbeiterschiedsgerichte. * Äa Sicilien ist die Krisis der Schwefel Industrie auf eine Höhe gestiegen, welche dringendste Abhilfe erheischt. Die Production übersteigt seit Langem den Bedarf deS ausländischen Marktes; die Preise sind in Folge besten derart gedrückt worden, daß viele Grubenbesitzer, nur um die Noth der Arbeiter nicht unerträglich werden zu lasten, mit Verlust weiter gearbeitet haben. Der Tagelohn ist aber so gering, daß die Arbeiter am Hungertuche nagen. ES ist unmöglich, hier unmittelbar Hilfe zu schaffen, da dem Preisrückgang des Schwefels nicht anders entgegengetreten werden kann, als durch Einschränkung der Production. Der Handelsminister hat sich bemüht, wenigstens die Verschärfung der Krisis durch unehrenhafte Spekulation zu hemmen. Schon lange hat die Regierung die Errichtung von Depot-Magazinen befürwortet, bis jetzt ohne Erfolg, da unter den Sicilianern wenig Vereinssinn und nochweniger gegen seitiges Vertrauen in Handel und Wandel vorhanden ist. Erst die gegenwärtige Noth hat den Producenteu und Exporteuren die Augen geöffnet. In einer am 17. Februar d. I. in Palermo ge< haltenen Versammlung haben die bedeutendsten Schwefel producenten Sicilienö beschlossen, zur Errichtung der Export- Magazine zu schreiten. Von der Regierung verlangen die Interessenten eine Herabsetzung deS bisherigen Ausfuhrzolles von 11 auf 7 Lire, die Erleichterung der Expropriation von Grundstücken zur Errichtung von Magazinen und Diskonto- Erleichterungen bei den Banken. Allerdings haben die Spekulanten bereits begonnen, gegen den Plan zu agitiren; aber die Gefahr, daß die brodlosen Arbeiter sich neuerdings zu unüberlegten Schritten drängen lassen, ist so groß, daß die Regierung höchst wahrscheinlich das Ihrige thun wird, um diHer für Sicilien so wichtigen Industrie wieder aus zuhelfen. Spanien. * Madrid, 20. März. (Telegramm.) Wie verlautet. Wird Sa gasta in der Bemühung, eia Eabinet zu bilden, zunächst Gonzales und Moret berufen.— Der „Gorreo" stellt in Abrede, daß die spanische Negierung den Schiffs commandanten getadelt habe, welcher das amerikanische Schiff „Allianz«" beschießen ließ; der Minister deS Auswärtigen warte erst den amtlichen Bericht ab, um al-dana den Ber einigten Staaten zu antworten. Rußland. * Petersburg, 20. März. (Telegramm.) Der deutsche Botschafter General von Werder wurde gestern von der Kaiserin und der Kaiserin-Wittwe in Abschiedsaudienz empfangen. ES verlautet, daß die deutsche Colonie wegen der baldigen Abreise deS Botschafters verhindert ist, zu Ehren desselben eine größere Abschiebsfestlichkeit zu veranstalten, und sich daher durch eine Abordnung von ihm verabschieden wird. * Der Kampf um den Bestand der Gefchwornen- gerichte in Rußland, welcher seit mehr als einem Jahr zehnt geführt wird, ist nunmehr auSgefochten. Die Feinde der Geschwornengrrichte sind unterlegen, die Geschwornen- gerichte werden, da der Zar seine Zustimmung dazu ertheilt bat, beibehalten. DaS Organ des russischen Justizministeriums, „Journal Ministerstwa Justizia", publicirte in seinem jüngs erschienenen Hefte eine Erklärung deS Senators Koni, Vor sitzenden der RevisionS-Section deS zur Durchsicht der Justiz ordnung eingesetzten Ausschusses, welche den Beschluß der EommissionS-Mitglieder enthält. Darin heißt eS: Dir Mitglieder der Commission sind zu der Ueberzeugung ge langt, daß das Geschworaeugertcht, welche- im russischen Leben feste Wurzel gefaßt, nicht nur seiner Aufgabe vollkommen gewachsen ist, sondern sich auch alS die denkbar beste Gerichtsform darstellt. Alle Verbrechen und Vergehen, welche auf sociale Mißstände zurück zuführen sind, finden in den Geschwornen, die dem Leben nicht entfremdet sind, die besten Richter. Sämmtliche gegen dir Jury erhobenen Vorwürfe und Anschuldigungen erwiesen sich nach genauer Untersuchung alS völlig grundlos. Da- Gejchwornrngrricht wirkt veredelnd auf die Bolksmoral und erhöht da« RechtSbewußtsein de» BolkeS, so daß eS im russischen Rrchlsleben unentbehrlich ist. Wa« nun die Gerichtsbarkeit der Jury betrifft, so hat die Commission beschlossen, dieselbe eher zn erweitern al- zu beschränken. Aste». * Tientsin, 20. Marz. (Telegramm.) Vor der Barre von Taku sind gestern Abend 4 japanische Kriegsschiff« er schienen, welche die Schiffe auf Tontrebande durchsuchten. (Wdrh. * Taku ist der Gesammtname der an der Peiho-MLndunc gelegenen FortS. Nachdem dieselben 1850 und 1860 von den Franzosen und Engländern auf dem Zuge nach Peking er- Äert worden, find fie dergestalt verstärkt worden, daß 1885 die Franzose»» eine» Anariffnicht machten, sondern sich mit der Bloairung der Peiho-Münduag begnügten. Nach den mit Port Arthur und Weihaiwei gemachten Erfahrungen dürften aber diese Befestigungen jetzt um so weniger sehr ernst genommen werden, da ibre Umgebung von Norden her bereits o gut wie sicher ist. Weiter auswärts, am Einflüsse deS großen Canals in den Peiho. liegt als zweite Schutzwrhr der neichshauptstadt Tientsin. Ist dieses gefallen oder wirksam cernirt, so steht Peking den Japanern offen. Amerika. * New-York, 20. März. (Telegramm.) Ein in Havana erscheinendes Blatt bestätigt die Nachricht von dem Sinken eines amerikanischen SchoonerS auf der öhe von Puerto Padre. — Einer Drahtmeldung aus ampa zufolge wird dort versichert, der Schooner „Irene* auS Key-West sei von dem Kreuzer „Santa Isabel* in »er Nähe von CharlolteS-Harbour (Florida) beschossen und seeuntüchtig gemacht worden; der Schooner sei auf den Strand getrieben. * Lima, 19. März. (Privattelegrammm. Meldung der „Central News*.) Die Aufständischen haben am Sonntag Morgen Lima angegriffen, der Kamps ist noch unbeendet. Der Präsident mit den RegierungStruppea hält die öffentlichen Gebäude. Am Montag Abend ereigneten sich zwei Dynamit-Explosionen. Die Loyalen ziehen einen Cordon um die Stadt, um die Rebellen einzuschließrn. MilitairisHes. * Den „Hamburger Nachrichten" wird von fachmännischer Seite geschrieben: „Die Frage d«S Jnsanteriegewehrs mit dem kleinsten zulässigen Kaliber, einem leichten, cylindrischen Mantel- hohlgeschoß und äußerst rasanter Flugbahn, beschäftigt dir Gewehr» techi»ker oller Militairmächte. Wenn auch die Beschaffenheit des dafür erforderlichen Pulvers» fowir dir des Laufmaterials vor der Hand noch ungelöste Probleme sind, fo ist es beim heutigen Stande der Technik nicht ausgeschlossen, daß diese Hemmnisse für die Ein» sührung solcher Gewehre in den Heeren der Militairmächte in nicht allzu ferner Frist Beseitigung finden dürsten. Ein Blick auf das künftige französische Gewehr, Modell Dandeteau, ist daher nicht ohne Interesse. Dies Gewehr ist eine der bemerkens- wertbesten Schöpfungen der heutigen Waffentrchnik. ES wiegt nur 3,8 k?, ist also noch etwas leichter als das leichteste der heutigen im Gebrauch der Armeen befindlichen Gewehre, das Mannlicher. Gewehr. DaS Geschoß hat nur ein Gewicht von 9,75 8 (beim Lcbelgewehr 14, beim österreichischen Mannlicher-Gewehr 14,5, beim italienischen 10,3 8)- Die Anfangsgeschwindigkeit des Dandeteau- geschosseS beträgt 745 m; auf 75 w dringt es 1'/« w in einen Tannenstamm ein und durchschlägt eine Stahlpiatte von 1,2 cm Stärke. Die Krümmung der Flugbahn beträgt nur 1,3 w, so daß das Gewehr gegen Infanterie, Cavallerie und Artillerie einen völlig rasanten Schuß ergiebt; gebotenen Falls kann der mit dieser Waffe versehene Soldat mit Leichtigkeit, und ohne die Präcision des Schusses zu beeinträchtigen, 40 Schuß io der Minute abgebcn. Der Lader deS Dandeteau-Grwehres, welcher 5 Patronen enthält, besteht aus einem Stahlblechcylinder; sein Schlichtheit wird von einer Ruth gehalten, während ein besonderer Arm die Geschosse in die Höhe des Patronenlager- bringt. DaS Degenbajonnet des Gewehres besteht aus einer viereckigen Klinge, einem Griffe und der Scheide. Das Auseinandernehmcn und Zusammensetzen deS Gewehres ist sehr einfach, und es ist selbst für die gute Instandhaltung des Gewehres überflüssig, den Patronenzirher abzunehmrn. Der Verschluß Mechanismus besteht aus einem Cyliuder, der vorn in einer send recht zu der des Hebels angebrachten Fläche zwei Berschlußzapfeu trägt und dem sich ein beweglicher Kopf anschließt. Der „Lader" bildet nur ein Zubehörstück, welches bestimmt ist, dir Einführung von fünf Patronen auf einmal zu vermitteln. Er tritt nicht in daS unten geschlossene Magazin eia und ist derartig beschaffen, daß sich dir Patronen unter der Wirkung eines leichten Druckes von ihm ioslösen. Zur Füllung deS Magazins wird der Lader in die rechte Hand genommen, in den Ausschnitt des Systems ge- bracht und ta daS für ihn bestimmt» Lager «ingesührt. In dieser Stellung ist der Lader sicher genug befestigt, um nicht von selbst -urückzusallen. Hieraus wird der Daumen der rechten Hand auf das Patrouenpackrl gelegt und ein Druck ausgrübt, damit die Patronen hinabgleiten. Der außerhalb gebliebene Lader wird durch den Verschluß des Schlosses hrrauSgedriickt. Es ist ferner möglich, eine sechste Patrone io die Kammer zu bringen, wenn das Magazin voll geladen ist. Letzteres kann man vermittels einer an der rechte» Seite angebrachten Oeffnung zum Auselnandernehmen oder Reinigen der Waffe oder für Zwecke der Instruction öffnen. Ferner verdient Erwähnung, daß die Handhabung des SicherungS- flügels weit weniger complicirt als bei allen anderen Gewehren ist. Es genügt rin leichter Druck auf den Sicherungsfliigel, eine fast insrinclive Bewegung deS Soldaten, wenn er seine Waffe iu dir Hand nimmt, damit der Mann sofort feuern kann. Ferner ist der Uebergang vou einer Schubart zur andern bei dem Dandeteaugewehr höchst einfach. DaS ist besonders wichtig. Einer der Hauptnachtheile der augenblicklich in Gebrauch befindlichen Repetirgewehre besteht darin, daß es immerhin um ständlich ist» vom Einzelfeuer zum Repetirfeuer über- z »gehen. Eine französische Fachautorität behauptet, der Soldat, dem mau bei den Friedensexercitien unaufhörlich wiederholte, daß daS Magazinfeuer die Ausnahme bilde, werde sich infolge dessen im Kriege desselben wenig bedienen, sondern das Einzelfeuer vorziehrn, und werde nothwendiger Weise weniger geschickt in der Benutzung deS Repetirmechanismus sein. Bei dem neuen Dandeteau-Gewehr soll, wie gesagt, dieser Uebelstand nicht zu befürchten sein, da seine besondere Lonstruction jede Hemmung unmöglich mache; der Mann sei infolge dessen stet» Herr seiner Waffe. Die französischen Waffen techniker bezeichnen die Ueberlegenheit des Dandeteau-GewehreS über die jetzt io der französischen und anderen Armeen in Gebrauch be- findlichen Gewehre al- zweifellos, und auch die „kevue äu cerele wilitairo" aeunt «S mit Bestimmtheit da- französisch« Gewehr der Zukunft. Colonial-Vachrichten. «»kt dieser Aasgab« nachträglich betraate 12. Comp- <vva Elpcm?) «och zur rechten Zeit »n> Nyafla anlangt, um dort die in Kriegs- »ieastrn zwar auch geübten Wakonde im Zurückdrängen der drohenden Waheheiavasion zu untrrftützrn. Laß die Macht der Wahehe durchaus noch nicht gebrochen ist, daß dieselben noch von der alten Raub- und Rauslust beseelt sind, geht auch darau» hervor, daß dieselben bereit» Au-gaug Januar die am Ruaha Mpangali und am Lukofs, wohnenden Wasa- gare, die bekanntlich der Compagnie Fromm bei dem Urbersetzrn über den Ruaha Mpangali Tag und Nacht solch unschätzbare Dienst« geleistet hatten, für diesen un« geleisteten Dienst bestraft haben, indem sie deren an und für sich schon elend genug ein- gerichteten Ansiedelungen zerstörten. Außerdem haben sich Wangwano und Wahehe abermals in dem «st am 13. Oktober vorigen JahreS vom Compagnirführer Herrmann eroberten und zerstörten Konko festgesetzt und den Masomapia, der sich aus der letzten Expedition gut bewährt hatte, nach kurzem Kampfe sammt seiner Wagogo zurückgetrieben. Die Umgegend der gleichfalls von Hrrrmann am 11. October von den Wahehe- gesäuberten Usekke ist von letzteren abermals besetzt worden. Wie zum Schluffe noch erwähnt sei, drohen nicht nur uns am Nyassa ernste Complicationen, sondern auch den Engländern. Dir Verwüstungen und Jagden der Araber und der mit ihnen gemeinsam arbeitenden Wajaos rc. in englischen Gebieten nehmen geradezu einen traurigen Umfang an." l).A.k. Ueber Baus Heri und erneute Ravbztige der Wahehe wird der „Deutschen Afrika-Post" unterm 24. Februar ». e. auS Zanzibar geschrieben: ,Ln einem Expeditionsbrrichte meldete der Oberst von Schele an einer Stelle: Außerdem befanden sich in der Stadt (Kuirenga) zwei Araber, welche bei der Leitung der An- lagen geholfen haben sollen; dieselben waren auch während d«S Gefechtes und vorher sichtbar. — Nach den jetzt eingelaosrueu eng lischen Berichten vom Nyafsaser find diese beiden Araber utemandander-alSBanaHeri und seinSohuAbdallah Im Februar vergangenen JahreS hatte» diese versucht, hinter Saadant, an der Karawaneustroße, Unruhen onzustiften. Am 6. März wurde Abdallah'S Boma iu der Nähe von Palamakaa zerstört, während sein Besitzer leider glücklich entkam. BanaHert, der ehemalige Walt von Saadani, sollte angeblich nach Zanzibar geflohen sein, in Wirklichkeit aber wendet« er sich nach Ugogo, um nach der vollzogenen Flucht seines Sohnes den Wahehe in ihren Rüstungen gegen eine Strafexpedition der Schutz- truppe beizustrhen. Diese englische Meldung deckt sich mit der in der Ulangastation verbreiteten gleichen Ansicht. Nach Erstürmung Kuirenga- floh der Kwaba mit Bana Heri und Abdallah in die umliegenden Berge, sammelte hier alle nur aufzutretbenden Horden seiner noch recht starken Macht und wandte sich nach Ubena. Bei dem Herannahen der Schelr'schen Expedition wurden auf Befebl de- Kwaba alle verfügbaren Lebensmittel nach Kuirenga geschleppt, um hier in die Hände der Trupp« zu fallen. Uebrrein- sliinmend wird jetzt gemeldet, daß io ganz Uhehe große HungrrSnoth herrsche und dadurch sind die neuesten Raubzügr der Wahehe ver anlaßt worden. In rascher Aufeinanderfolge haben die Wahehe Kabanga, Kigoma und Mbango eingenommen und sich mit der gleichen Absicht noch Utrngula begeben. Gelingt ihnen auch dieser Coup, dann haben sie nur noch da- Jomalema-Gebirge zn überschreiten und sie stehen in der Kornkammer unsere- Syassa- grbietes im Kondeland und vor den Thoren Lonzenburg». Allem Anschein« nach — so wird vom Nyassa berichtet — bnndele e- sich diese- Mal nicht nur um einen ihrer gewöhnlichen Ranbzüge, sondern um die Einleitung zn einer größeren Brsitzverschiebung, wie sie das letzt, Jahrhundert gerade iu diese» Gebieten häufig zu verzeichne» gehabt hat. Wenn nun auch für Langend urg selbst nicht viel befürchtet zu werden braucht, so erfolgt der Einfall der Wabehr jedenfalls zur ungünstigsten Zeit. Durch die in der Compagnie Fromm (6.) s. Z. ousgrbrochenr Meuteret, bezügl. durch die Rückkehr der Lenk« zur Küste ist iu der Besetzung Langenburg» mit einer Compagnie eine lang« Verzögerung «ingrtretea und bleibt nur zu wünschen, daß di« Lunft un- Wissenschaft. * Leipzt«, 20. März. Für die am 18., 19. und 20. April zu Frankfurt a/M.stattfindeudeVersammluog deutscher Historiker ist folgendes Programm sestgestellt worden: Mittwoch, 17. April, Abend- 8 Uhr zwanglose Zusammenkunft der Theilnehmer in dem großen Saal der „Alemannia'^ lSchillerplatz 4.1. Stock). Donnerstag, 18. April. Erste Sitzung. Vormittags 9—1 Uhr. I. Begrüßung der Versammlung. H. Wahl eines Vorsitzenden und seines Stell- Vertreters, sowie zweier Schriftführer. III. Feststellung, welche An träge und gemeinsamen Angelegenheiten unter Umständen außer den in dieses Programm aufgrnommenen erörtert werden sollen. IV. Be- rathung über die Anlage des historischen Studiums auf der Universität. Berichterstatter: vr. v. Zwiedineck-Südenhorst, Professor an der Universität Graz; vr. Koldewey, Gymnasial- dirrctor in Braunschweig; vr. Vogt, Gymnasialvrosrssor in Augs burg. Zweite Sitzung. Nachmittags 3—6 Uhr. I. Gegebenen Falls Fortsetzung der Beralhung des Vormittags. H. Vortrag von vr. Bücher, Professor der Nationalökonomie und Statistik an der Universität Leipzig, über den Haushalt der Stadt Frankfurt im Mittelalter. Freitag, 19. April. Dritte Sitzung. Vormittags 9 bi» l Uhr. Berathimg über die Grundsätze, welche bei der Heraus gabe von Aktenstücken zur neueren Geschichte zu befolgen sind Berichterstatter: vr. Stieve, Prof, der Geschichte an der Technischen Hochschule zu München , vr.Ulmann.künigl. preußischer Geh.Regierungs» rath und Professor der Geschichte an der Universität Greifswald. Nachmittags 2'/, Uhr Festessen im großen Saal der „Alemannia". Das Gedeck zu 3 -4t Die Theilnahme bittet man bis 9 Uhr Bor» mittags bei dem Bureau der Versammlung anzumelden. Sonnabend, 20. April. Vierte Sitzung. Vormittags 9—1 Uhr. I. Bortrag von vr. Eduard Meyer, Professor der alten Geschichte an der Universität Halle, über die wirtbschaftliche Entwickelung des Alterthums. II. Gegebenen Falls Besprechnung der von der Ver sammlung in der ersten Sitzung unter Nr. III ausgewählten Fragen und Angelegenheiten. Hl. Beschlußfassung über organisatorische Fragen. Sonntag, 21. April, wird ein Ausflug nach der Saalburg bei Homburg unter Führung einiger Mitglieder der Limescominission stattfinden. Das Nähere wird in der ersten Sitzung mitgetheilt werden. Die Theilnahme bittet man bis Sonnabend früh 9 Uhr im Bureau anzumelden. — Die Sitzungen finden im vorderen Saal der „Alemannia" (Schillerplatz 4, I. Stock) statt. Im Parterre be findet sich «in staubiges Bureau, in dem Auskuilft jeder Art er- thrilt wird. L. Leipzig, 20. März. Allen Verehrern desFürstenBismarck wird bei dem Herannahen des 80. Geburtstages des Fürsten das Erscheinen eines neuen großen Portraits von der Hand deS genialen Franz von Lenbach hochwillkommen sein. Dasselbe, nach dem im Leipziger Museum befindlichen Originale von der Photo graphischen Gesellschaft in Berlin auSgeführt, ist jetzt in dem Schaufenster der Kunsthandlung von Hermann Vogel, Goethe straße, ausgestellt. Das Original ist im Jahre 1894 in Friedrichs ruh entstanden und stellt den Fürsten im dunklen Militairmantrl, das Haupt mit dem Kürassierhelmr bedeckt, dar. In fester, markiger Haltung, mit beiden Händen auf seinen Pallasch gestützt, steht er da und wendet dem Beschauer den energischen Kopf mit den großen, durchdringenden Augen in halber Profilstellung zu. Den Schwer- punct legte der Künstler auf eine charakteristische Behandlung des Kopses, der in dieser Auffassung und seiner herrlichen Modellirung außerordentlich packend wirkt. Das Bild gehört unstreitig mit zu den besten Portraits des Fürsten. L. Leipzig» 20. März. In der Hosmusikalienhandkung von Hugo Licht in der Emilienstraße hat Franz Gottschalg zwei Landschaften, eine „Landstraße in Thüringen" und einen „Bauernhof in Thüringen", ausgestellt, die sich durch ein srisch empfundenes Anschaurn und flotte Wiedergabe der Erscheinung auszeichnen. Wird sich der junge Künstler auch noch eine größere Durchbildung der Formen anzueignen haben, so zeigen seine beide» Arbeiten doch so viel ursprüngliche DarstellungSkraft, daß man von seiner weiteren Entwickelung noch tüchtige Leistungen erwarten darf. * Berlin» 20. März. Sein fünfzigjähriges Jubiläum alS Professor an der Berliner Universität feiert heute (Mittwoch) Rudolf Gneist. Gneist ist auf das Engste mit unserer Friedrich WilhelmS-Universität verkniipst. Er hat weder alS Hörer noch alS Lehrer einer anderen akademischen Gemeinschaft angehört Als Student trat Gneist bei der Berliner Universität 1833 ein Es war dir Zeit der Demagogenversoignng. AlS Gneist in da- UniversitätSalbum eingetragen wurde, bedeutete ihn und seine Ge nossen der Rector Weiß, der Mineraloge: „Sie stellen die Univer- sität auf ein Pulverfaß, wenn Sie eine Verbindung eingeben l Gneist nutzte seine Studienzeit gewissenhaft auS. In drei Jahren brtheiligte er sich zwei Mal und zwar beide Male mit Erfolg an der Bewerbung um den recht-wissenschaftlichen Preis der Universität. Von dem Fieiße Gneist'» giebt auch sein Lolleg - Verzrichniß Zeugniß. Es weist folgende Vorlesungen auf: Romanisches Recht bei Savigny und Rudorfs, Geschichte de- römischen Rechts bei Dirlsen, Kirchenrecht bet Lancizolle, Homeyer, Röste! und Hesster, Civilprocrb bei Heffter, Völker recht bei Gans, Natnrrecht bei Henning, Criminalrecht und Crtminalproceß bei Klenze, Cameralia und Geschichte bet Hoff mann, Riedel und von Raumer. Vielleicht findet dieser Eifer dadurch seine Erklärung, daß Gneist, der Sohn eines Juristen, frühzeitig Interesse für die Rechtswissenschaft gewann und wohl auch von seinem Vater in seinen Studien geleitet und über wacht wurde. Mit der Ausschreibung auS den Universitäts registern im Jahre 1836 nahm der erste Abschnitt der Br ziehungen Gneist's zur Berliner Universität ihr Ende. Die Doctorpromotton führte Gneist 1838 wieder der Universität zu, nachdem er mittlerweile nach Zurücklegung der AuScultatorzeit den Rang eine- Referendars erworben hatte. Die feierliche Promolion Gneist'- fand am 20. November 1838 statt. Der Titel der Doctor- schrtft, die von der Kritk sehr wohlwollend ausgenommen wurde, lautete „ve recontioro litterarum odlixatiove". Als Opponent wirkte bei der Promotion der Doctor der Rechte Heinrich Mühler, der nachmalige CultuSminister, mit. Schon ein Jahr nach der Promotion, im November 1839, wurde Gneist, eine Art juristisches Wunderkind, mit 23 Jahren Privatdocent an der Berliner Universität. Er trat alS Lehrer neben Savigny, Lancizolle, Heffter, Homeyer, Rsooefs, zu deren Füßen er drei Jahre znvor noch als Schüler gesessen hatte. Die zweite Staffel der akademischen Lausbahn erreichte Gneist ziemlich schnell. 1845 erhielt er eine außerordentliche Pro- frffur. Lange aber mußte er auf den ordentlichen Lehrstuhl warten Es vergingen 13 Jahre, bis er 1858 unter die ordentlichen Pro. festeren ausrückte. Seine Lehrthätigkeit begann Gneist 1840 mit Privatvorlrsungen über den gemeinen Civilproceß» über preußisches Civilrecht, über den Sriminalprocrß. Zugleich erbot er sich, ebenso wie die meisten andern damaligen Privaidocentrn, zu Repetitorien über jegliche- rrchtswissenschnftlicheS Gebiet. AlS „Einpauker" scheint ober Gneist nicht Beifall gesunden zu haben. Noch rin paar Semestern schon stellt er die Repetitorien -ein. Hingegen erscheint er mit öffentlichen Vorlesungen von allgemeinem Interesse auf dem Plane. 1841 kündigt er zum ersten Male dem Publicum Vorlesungen „Ueber dir heutigen Geschworenengerichte" an. 1843 be- ginnt er über „Anklagrprincip, Orffentlichkeit und Mündlichkeit der Rechtspflege" zu lesen. Solche Collegien zu halten, war in den vormärzlichrn Tagen ein kühnes Unterfangen. Gneist versammelte io seinem HSrsale die liberalen und radikalen Studenten aller Fakultäten um sich. Seine Publica haben geschichtliche Bedeutung gewonnen. 1840 war nach Altrnstrin'S Entlassung au» dem Ministerium zugleich mit Schelling auf Friedrich Wilhelm'- IV Wunsch Julius Stahl an die Berliner Universität berufen worden. St» sollten mit ihrer konservativen weitanschavuug eia Gegengewicht gegen dir fkfigeflimke Ennldsiivumnrp « der Berliner Universität abgebn». Gchelling gelang «S nichl, nrnuenswertheo Einfluß zu gewinnen. Um so glücklicher war der rührig« Stahl. Er kämpfte mit Leidenschaft ta seinen lollegten „für Thron und Altar". Gegen ihn. den vou den staat- lichen Behörden beschützten und geförderten wohl bestallten Ordi narius wandte sich der jugendliche Privat-Doceat Gneist mit den charfe» Waffen der Satire. Von dem Hörsaale drangen Gneist'- Lehren in die weiteren Kreise der Gebildeten. Sie forderten wesentlich die liberale Richtung. Diese Vorlesungen hielt Gneist viele Jahre hindurch. Nur im Winter 1848 und etwa n der Mitte der fünfziger Jahre setzte er sie zeit weilig aoS. In seinen Privat-Vorlesungen ließ Gneist 1845 eine Aenderung eintrrtea. Er zog auch da» römische Recht in ein Ledrgebirt ein. Er las über dir Pandecten, Institutionen über die Geschichte de- römischen Rechte-. Mittlerweile war Gneist mit seinen Studien über da- englische VersassungSweseu zu einem gewissen Abschlüsse gekommen. Er benutzte ihren Ertrag zu öffentlichen Vorlesungen. Auch die französischen Verhältnisse mit «inbeziehend hielt er Collegien über das konstitutionelle Prinrip noch englischem Staatsrrcht, über französisch« Staats- und Gerichts verfassung, über englische Staut»-, Gericht-- und Gemeindeversaffung und über englisches Staat-recht. Die jetzigen Publica Gneist'- handeln über preußische Staatsverwaltung und die Geschichte de- eorpus furis civilis. Ein Fest, wie e» heute Gneist begeht, ist nur Wenigen zu feiern vergönnt gewesen. Von ihnen seien hier Erman, Boekh, Ranke, Michelet, Werder vermerkt. (Boss. Ztg.) * Locarno, 20. März. Anläßlich seines fünfzigjährigen Pro- essorrn - Jubiläum- sind dem Wirkl. Geheimen Ober - Justtzrath Professor v. Gneist zahlreiche Glückwünsche von allen Seiten zu- gegangen. Hauptversammlung -es Vereins für Volkskin-ergärten. Die diesjährige Hauptversammlung wurde am Montag, 18. März, abgehalten. Der Verein hat eine eigene pädagogische Sektion, deren Vorsitzender jedes Mal in der Hauptversammlung über den Fortgang des Bereinskindergarteüs Bericht zu erstatten hat. Der diesjährige Bericht betonte etwa Folgende-: Der Kindergarten war im Lause des Sommers recht gut bejucht, am Sommerffft be- theiligten sich 105 Kinder. Im Winter dagegen ist der Besuch etwas zuriickgegangen: im Drcember fehlten einzelne Kinder der chlechten Witterung wegen, aber immerhin ist die Zahl nicht unter )ie normale Höhe von 70 gesunken. Doch sorgen die Eltern, die hre Kinder jetzt nicht tu den Kindergarten schicken, durchgängig dafür, daß sie in der besseren Jahreszeit wieder hereingrbracht werden. Am 1. Drcember schied die seitherige Leiterin der ersten Ab- theilung de» Kindergartens aus ihrem Amte aus, und an ihre Stelle trat vorläufig bis zum 1. April Frl. Haupt. Da sie sich als zu verlässig und geschickt bewährt hat, gedenkt der Vorstand, ihr die Stelle gegen vierteljährliche Kündigung auch weiter zu übertragen. Die Ausgaben für den Kindergarten waren in diesem Jahre, obwohl Neuanschaffungen nicht gemacht wurden, verhältnißmäßig hoch, weil der theilweise recht strenge Winter die Kohienvorräthe stark in Anspruch nahm und weil ein Umbau der im Kellergeschoß des Bereinshauses gelegenen Hausmanuswohnung viel Geld gekostet hatte. Auch für de» Garten waren einige Anschaffungen nöthig gewesen. Ein im Mai 1894 an den Rath der Stadt rin- gereichteS Gesuch um Unterstützung deS Kindergartens war abschlägig beschieden worden. Dagegen erhielt der Verein aus der Stiftung des verstorbenen Rentiers Herrn Leidhold, der in seinem Testamente alle WohUhätigkeitsanstaiten der Stadt so groß herzig bedacht hat, ein Legat von 2000 daS schon an sich freudig zu begrüßen war, dem Verein aber wegen der durch den Umbau der Kellerwohnung verursachten Kosten doppelt zu statten kam. Da gegenwärtig ein Verein zur Gründung neuer VolkSkinder- gärten in der Bildung begriffe» ist, beschloß die Versammlung, für diesen neuen Verein in der Oeffentlichkeit mit einzutretea. Bereits vor der Hauptversammlung deS Vereins für Volkskindergärten hatte eine gemeinschaftliche Sitzung von Vertretern mehrerer aus dem Ge biete der Kleinkindererziehung arbeitender hiesiger Vereine statt gesunden, uin die Gründung dieses neuen Vereins in die Wege zu leiten, und nach der Hauptversammlung hat inzwischen eine weitere Sitzung, zu der diesmal noch andere bewährte Freunde der Klein- kindererziehnng zugezogen waren, die Angelegenheit wieder rin Stück weiter gefördert. Der neue Verein soll zunächst nur Gelder an- sammeln, mW dann, wenn diese Gelder die nüthige Höhe erreicht haben, zur Gründung neuer Kindergärten anzuregen und solche neu gegründete Kindergärten mit einmaligen oder laufenden Beiträgen zu unterstützen. Bor Allem wird jetzt ein Ausruf erlassen werden müssen, der das Publicum über die Nolhwendigkeit der Errichtung neuer Volkskindcrgärten aufzuklären und um Unterstützung der dar aus abzieleuden Bestrebungen zu bitten haben wird. Christlicher Verein junger Männer. Leipzig, l9. März. Ter Christliche Verein junger Männer feierte Sonntag, den 17. d. M., sein zweites Jahresfest. In der Luiherkirche hielt Herr Diakonus vr. Alf. Jeremias Abends 6 Uhr die Festpredigt, welche in warmen Worten die jungen Männer im Verein zu tapferem Kampf unter der Fahne des Evangeliums aufrief. Eine freie Festversammlung folgte im großen Saale des Hotel de Pologne, welcher von Damen und Herren dicht gefüllt war. Unter den Anwesenden bemerkten wir den Oberbürger, meister von Leipzig, Herrn vr. Georgi. Nachdem Herr Geh. Reg.- Rath a. D. Wittgenstein die Anwesenden herzlich begrüßt hatte, ergriff Herr Pfarrer vonSrydewitz das Wort zu einer An- spräche, welche die jungen Männer zu rechter Umsicht und Einsicht mahnte und Gemüth und Herz wohl zu treffen wußte. Aus dem vom Vorsitzenden deS Vereins, Herrn Vic. vr. Dalman, erstatteten Jahresbericht heben wir hervor, daß dem Verein im letzten Jahre etwa 220 Mitglieder neu beigetreteu sind. Unterricht in modernen Sprachen, Singen und Turnen war getrieben worden. Besondere Abtheilungen von Bäckern und Kellnern bestehen. AuS Berlin überbrachte der Vorsitzende des dortigen BrudervereinS, Herr Ober- förster v. Rothkircb, Grüße, während der Dresdner Verein durch ein Brglückwünschungstelegramm vertreten war. Professor vr. v. Oettingeu mahnte iu zündender Rede durch Zeichnung eines Bildes von dem Jneinandergreisen der verichiedenen Organismen in der Natur zu Selbstzucht und Beharrlich, keit. Das Vereinsleben schilderte der Bereinssecretair Herr Jähnichen, ein Bereinsmitglicd, Herr Seeger, forderte zum Beitritt auf. Verschönt wurde die Feier durch die trefflich aus geführten Chorgejänge eines Theils des Johanniskirchenchors unter Leitung des Herrn Cantors Röthig und durch Vorträge auf dem von der Firma Kreuzbach dafür zur Verfügung gestellten Piano- Harmonium, ausgesührt durch den Orgelvirtuosen Herrn Ore aus Riga, dessen Spiel mit stürmischem Beifall belohnt wurde. Die in jeder Beziehung wohlgriungene Feier bestärkte dir Theilnehmer in dem Wunsche, daß der Christliche Verein junger Männer zum Wohle der Jugend Leipzig» seine Thätigkeit auch fernerhin un gehemmt entfalten möge. Vermischtes. -k- Lotzen, 20. März. Als heute Vormittag ein schwerer, mit Baumstämmen beladener Wagen durch die hiesige Wilhelmstraße fuhr, entstand in Folge der Erschütterung ans der Leipzig-Frankfurter-Chaussee, welche durch genannte Straße führt, vor der RauffuS'schea Bäckerei ein großes, tiefes Loch, wahrscheinlich durch den Zusammenbruch eines unterirdischen Ganges oder eines TheileS von einem unbekannten, längst verfallenen Keller. — Herr Pastor Kaiser in Leipzig, der Festredner am Schwedenstein bei der Feier der 300 jährigen Wiederkehr deS Geburtstages Gustav Adolf'S, wird morgen Abend im hiesigen Gustav-Adolf-Verein einen Vortrag halten über daS Thema: „AuS dem Gustav- Adols-Lande, schwedische Bilder und Erinnerungen." td. Rudolstadt, 20. März. (Privattelegramm.) Der Fürst bestätigte heute den zweiten Bürgermeister Heinrich al- ersten Bürgermeister. ---- Ueber die bereit« gemeldete Tyuamiterplofion auf einem Rheinschiffe theilt die „Kölnische Zeitung* mit. daß im Februar durch da« Ei« eine Anzahl Dynamitschiffe ans dem Nheinstrom festgehalten, daß aber alle Vorsichtsmaß regeln getroffen worden waren. Die Explosion fand in Sal morth bei Spyk an Bord deS Schiffe» „Elizabeth", Eapitain Reimer-, statt; eS explodirten 20 000 kg Dynamit. 13 Per sonen wurden getödtet, 5 verwundet, 1 Person wurde wahn sinnig. DaS Schiff „Hoop", Eapitain Geritsrn, verbrannte; andere Fahrzeuge sind stark beschädigt. An dem Orte der Katastrophe hat eine erhebliche Verwüstung stattgefunden. MrlAn f Gkrlndderg de» btbliograp fast alle, ehe f oft »nverständl aus der ältri wir erinnern Björnsvn'S „) einzelne kühne feindliche Gesii Gebiete des G Schauspiel aui einer deutschen veranstalteten etwa» Genrrbi Hause au» et Jweckvolle ist möglich. Di, Grundpfeiler l find nicht g> wie in den epigrammatisck Neben und r( im ersten Act die Kirchthürei die Stadt ihre Olaf läutet di capitel will i ziehen; da trii als seinen Sc eine Art von Len Volksscen, Stockholm, in trunkene Seel, wuchern des Olaf liebt un in Conflict mi Kampf pflanz scheidende Wei Reformation auffaßt, das Festungen dei Renten der 8 den Bedarf d> was von sein Kirche übergk Schulen gele Meisen, Weih! werden. Olaf Hauptkirche vi er in die Wo falscher König mir, der ich n Da darf es L denzen hervor Bewegung ric schließen den werden verhas er widerruft es nicht dara, seine muthige einmal einen dann in den Ende und a! Klrinmüthigkc Dichter es ni, Helden zu nu Wortkargheit Thatjache seir wie ein heruv Lt» kiele Donnerst Ooaoert Ümolyvm von Herrn ersten Llnl Ooi»t«rt8 von O. A. Herrn Vei IHaÄrlxal Olivr, un Onstur 8 L. „Rw ru sillA nillisser e) „lost ll Isnk am Oril «. Daur tur vianoi unä vor8« I». ran L Ooncertfl Der kreis lieb äss Oai Mtre, b. 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