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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980615019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898061501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898061501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-06
- Tag1898-06-15
- Monat1898-06
- Jahr1898
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4571 kN- Volksmrthschastlicher Theil des Leipziger Tageblattes Mittwoch, Morgen-Ausgabe.) 15. Juni 1898 Nr. 297. verantwortlicher Redakteur C. G. Laue in Leipzig. — In Vertretung: Gesrs Htler in Leipzig. ist ge- chnischen Münster Berlin bei der sodann an der flroscssor :r Werke Vorstadt giens, der Brüsseler rasendsten nstler und sauerschult e tüchtige genannt: Flandern ieiterftand- er Brauer ouppe, das drne Zeit- r der deco- gesertigten schmücken, damit be- tallaert zu portal des l» schassen, unerwartet einem Tode r ist ich!- uenz cheo- 328, sie». sich urier meldet, :liner Schau- heirathet. r hundertsten :z, der von Akademie in gen. >na eslc ter er knt- üszt tto: nnt. am der ein r daraus dichte er lichte der izerischeu AhhanL- gte er zu ationalen s weißen nzerijchen sormation ich Cäiar (1889-. reibungen er Gegen- nd in erdem n 59, ide 7, ie 46, , Ge- Aus Indern hsen, : 1377 scultät theolo- i 278, i 141, en in : 490, 40. - imatri- i, 219 I., 148 > Hörer. Istaaten gleich imma- . diesem ltät 82, icinische üß zum Aus dec en ins» )arunter Hoftheatcr ger Bürger, Lauern aus irgangenbeit s Werk ist >llen Rcsor- , von echten stellt. Der rfügung ge- angefertigl. wftheater zu dient wohl- ochangesehene sschäftSräume, vornehme als Die Nieder- Firma rund ab den Anlaß Umbau nun- iharakter ent- ster weist in on der Firma vorhandenen Beleuchtung?. :z, es ist eine chlageaden sür chanden. Ist t des Hauses ffchätzt; pe hat >r Hotelrinrich. Porzellan« und »halt auSgiebig Poft-, Telegraphen- und Fernsprechwesen. -<— Die gewaltige Ausdehnung, welche das Fernsprechwesen in den letzten Jahren iu Leipzig gewonnen hat — eS sind weit über 5000 Fernsprechstellen iu Betrieb —, steigerte außerordentlich den praktischen Werth der einzelnen Anschlußstellen für die Theil- uehiuer und veranlaßte immer weitere Kreise, sich dieses zeitsparenden Verkehrsmittels zu bedienen. Trotz aller Verbesserungen der Fern- sprechopparate hat der Angerufene oft große Mühe, den Namen des Anrufenden zu verstehen, weil gewisse Laute bald durch mangelhafte Aussprache, bald durch die Eigenthümlichkeit des Lautes selbst durch den Fernsprecher sehr undeutlich wiedergegrbrn werden. Da bei geschäftlichen oder privaten Mittheilungen aber die genaue Feststellung des Namens oder der Wohnung für die Anrufenden von größter Wichtigkeit ist, so bedarf es ost vielfacher Wiederholungen, um dies zu erreichen. Ein jetzt erschienenes, von Clemens Wehner zusammengestelltcs und herausgegebenes Verzeichniß der Fernsprech stellen in Leipzig und Bor- orten, nach Nummern geordnet, soll, ausgehend von der Thai- fache, daß Zahlen durch den Fernsprecher leicht zu verstehen sind und rasch jede» Zweifel über Namen oder Wohnung drS Anrufenden beheben, diesem Uebelstand entsprechend abhelfen. Das Verzeichniß ist sehr geschickt und übersichtlich zusammengestellt. *— Deutscher Schnelldampferdirnst ab Hamburg. Die amerikanisch« Post mit Doppelschrauben-Schnelldampfer „Fürst Bismarck" schließt heute am 15. Juni Abends 10 Uhr auf dem Magdeburger Bahnhof; für Eiuschreibebriefe entsprechend früher. t der hrige i. — zum t vi . künde Vermischtes. n Leipzig, 14. Juni. Von den Berichten der nach Ost» asien entsandten Commission gewerblicher Sachver ständiger ist der Handelskammer ein Abdruck der IV. Lieferung zugegangen; ebenso ist sie in Besitz noch einiger Abdrücke des Kata- loges der Mustersammlung dieser Commission gelangt. Katalog und die Lieferungen I—IV der Berichte können von solchen An gehörigen des deutschen Reiches, die ein besonderes Interesse daran nachzuweisen vermögen, während der gewöhnlichen Geschäfts stunden auf der Kanzlei der Handelskammer, Neue Börse, Tr. I., eingrsehen werden. *— Kämmlings-Auction in Leipzig. Die nächste Kämm- lings-Auction findet am 7. Juli statt. t. Crimmitschau, 14. Juni. Dem gestern hier abgebaltenen 16. Verbandst«» der sächsisch-thüringischen Schutz gemeinschaften für Handel und Gewerbe wohnten außer hier Vertreter bei aus Aue, Apolda, Gera, Greiz, Jena, Naum burg, Oelsnitz, Plauen, Reichenbach, Weimar, Zeitz und Zwickau. Die Verhandlungen leitete der Verbandsvorsitzende, Herr Stadtrath Holm v. Bose-Zwickau. Zur Beschränkung des unlauteren Wett bewerbs wurde folgender Antrag angenommen: „Der Verband wolle dahin wirken, daß das Gesetz gegen Len unlauteren Wettbewerb dahin er- weitert wird: 1)Preisosferten in den Reclamen und in den Auslagen müssen für den ganzen Bestand des betreffenden Artikels bindend sein; 2) neue Stapelartikel zu und unter dem Einkaufspreis als Lock mittel anzubieten und zu verkaufen, muß als unlauterer Wettbewerb betrachtet werden und strafbar sein; 3) der Verband wolle bei der Reichsregierung dahin wirken, daß Handelsgerichte bei den Handels- kammern eingerichtet werden für Streitsachen zwischen Handel treibende gegen einander. Hierzu sind Beisitzer aller Branchen zu ernennen. Für jeden Streitfall sind außer dem amtirenden Richter zwei Beisitzer der streitigen Branche zuzuziehen." Der nächstjährige Verbandstag findet in Apolda statt. *— Ruhlaer Eisenbahn. Die Aktien vorstehender Gesellschaft einschließlich des Dividendeiffcheines Nr. 6 zu 60 Proc. franco Zinsen übernimmt nach einem Inserat auf S. 4549 B. M. Strupp in Ruhla. *— Gewerkschaft Bernhardshall zu Salzungen. Das Kohlensäurewerk hatte im abgelaufenen ersten BetriebSjahre einen Versandt von inSgesammt 638 831 kzx Kohlensäure. Der sich er heblich steigernde Absatz machte eine Vergrößerung des Flaschen parks nothwendig, der bei Jahresschluss 19 000 Flaschen ü 10 kx und 1000 Flaschen L 20 kx Inhalt umfaßt. Auch die maschinelle Anlage mußte in Verbindung mit der Vermehrung der Filter- Batterien erheblich erweitert werden, was wiederum einen Anbau an daS Fabrikgebäude und den Flaschenlagerraum nothwendig machte. Die scharfe Concurrenz zwang zwar zu einer geringen PreiSreduction, konnte jedoch den Kundenkreis nicht schwächen; der selbe hat sich im Gegentheil so beträchtlich erweitert, daß von Anfang Januar bis Ende Mai der Mehrabsatz gegenüber dem gleichen Zeit- raum de» Vorjahres 107 757 kx betrug. * Berlin, 13. Juni. Nach den Angaben der Directiv-Behörden betrug im Monat Mat die Menge des im deutschen Steuergebiet hergrstelltru Branntweines 261061dl reinen Alkohol» (davon iu Preußen 212680 dl), des nach Entrichtung der Verbrauchs abgabe in den freien Verkehr gesetzten Branntweines 178430 dl (davon in Preußen 145447 dl), des zu gewerblichen rc. Zwecken steuerfrei verabfolgten Branntweines 76 603 dl (davon in Preußen 76 M3 dl). Am Schluffe de» Rechnungsmonats verblieben in den Lagern und Reinigungsanstalteo unter steuerlicher Controle 919 3M dl (davon in Preußen 750088 dl); ausgesührt wurden im Mai au in ländischem Spiritus, roh und rasfiuirt, 1974 dl reinen Alkohols. In Trinkbranntweinrn und anderen alkoholhaltigen Fabrikaten, die unter Steuercontrole mit dem Ansprüche aus Steuervergütung stehen, wurden auSgesührt 1627 dl reinen Alkohols. *— Die „Berl. Corr." schreibt: Die Vermögenslage der im Jahre 1871 zum Geschäftsbetriebe zugelassenen, auf Gegen seitigkeit gegründeten Lebens-, Jnvaliditäts- und Unfallversiche rungs-Gesellschaft Prometheus in Berlin ist im Lause der Zeit eine so ungünstige geworden, daß bei einem Weiterbestehen der Gesellschaft in bisheriger Weise ein finanzieller Zusammenbruch be sorgt werden mutz. Das genannte osficiöse Organ begründet dies wie folgt: Die Aufsichtsbehörde ist seit längerer Zeit bemüht ge wesen, eine Sanirung der Gesellschaft herbeizusührcn, ohne daß in dessen ihre hieraus gerichteten Bemühungen von Erfolg begleitet aewesen wären. Noch ein ganz neuerdings unternommener Ver buch, die Verhältnisse der Gesellschaft zur Klärung zu dringen und die auch nach einem einstimmigen Beschlüße des preußischen Ler- sicherungSbeiraths unbedingt gebotene Liquidation derselben in die Wege zu leiten, hat sich als vergeblich erwiesen. Der Widerstand der Gesellschaftsorgane gegen jede Acnderung des bisherigen Zu standes geht so weit, daß dieselben sogar für erlaubt erachtet Haden, entgegen den klaren Bestimmungen des Äesellschaftsstatuts, dem Vertreter der Aufsichtsbehörde in der General-Versammlung vom 3. d. M. die Abgabe von Erklärungen zu verweigern. Die in zwischen veröffentlichte Bilanz der Gesellschaft für I8S7 bestätigt in unwiderleglicher Weise die gehegten Besorgnisse und läßt er kennen, daß dieselbe einer ausreichenden finanziellen Unterlage entbehrt. Der größte Theil der im Betrage von rund 2 Mill. Mark ausgesührten Aktiven ist äußerst zweifelhafter Natur. CS befin den sich darunter in hohen Lummen, zum Theil aus den Jahren 1884, 1889, 1891 und 1894 herriihrende Forderungen an Nach schub-Zahlungen, Conventionalftrasen, Zinsen und Kosten, deren Uneinziehbarkeit in der Hauptsache bereits im Jahre 1894 von sach verständiger Seite nachgewiesen worden ist. Diesen Rückständen und Ausständen von insgesammt 1 126 622 Mark steht als Aus gleich und Sicherheit für ausfallende Forderungen auf der Pasfiv- ,eite nur eine Reserve von 77 000 Mark gegenüber. — Der Grund besitz der Gesellschaft ist in der Bilanz im Betrage von 527 687 Mark ausgesührt, aber mit Hypotheken in der Höhe von 395 700 Mark belastet. Den liquiden Vermögensbestand bilden nach der Bilanz nur Werthpapiere im Betrag, von 44 325 Mark und «in Zahlungs-Einstellungen re. *— Aus Bradford wird die Zahlungsjchwierigkeit der Woll firma Ernest Potter gemeldet. Die Verbindlichkeiten betragen, wie der „Consectionair" erfährt, 86000 L, denen an Aktiven nur 8000 L gegenübrrstrheu. Potter hat an der Börse specnlirt und Verluste im Betrage von 35 000 L gehabt. Einnahme-Ausweise. * Brüssel, 14. Juni. Die Eionuhmen derPrince-Henri- Bahn betrugen m der ersten Juntdecade auS dem Bahnbetriebe 101497 Frcs., auS den Minen 11697 Frcs., Gesammteinnahmen II3194Frcs.» Mindereinuahmeu gegen die provisorischen Einnahmen im entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 4505 FrcS. * Loaftanttnopel, 14. Juui. Die Betriebseinnahmen der Auatolischen Eisenbahnen betrugen in der 21. Woche I. Stammnetz: Haidar-Pascha-Angora (578 km) vom 21. Mai bis 27. Mai: 116113 FrcS. (—16 652 FrcS.), seit 1. Januar bis 27. Mai 3025 644 Frc». (-f-940 888 Frc».); II. Ergänzungsnetz: E-kischehir- Koaia (445 km): 31363 Frc». (— 23100 Frcs.), seit 1. Januar 886813 Frcs. (-f- 128037 Frcs.). * New Aork, 14. Juni. Die Bruttoeinnahme der Northern- Pacific-Eisenbahn betrug in der ersten Juniwochr 394 561 Z gogen 339 583 tz in der eutsprrcheudeu Zeit des Vorjahres, mithin mehr 54 978 - *—Die Brutto - Einnahmen der Lanadischen Pacific- Eisenbahn beliefen sich im Monat April auf 1958 461,88 I, seit 1. Januar aus 7204909,96 tz. Der nach Abzug der Detriebsspesen verbleibende Reingewinn beträgt pro April 1898 717 090,69 L gkgea 627117,34 s in 1897, seit I. Januar 2 409619,15 H gegen 1 905 496,36 tz 1897. Einlösungen. *— Unter den Inseraten befinden sich Verzeichnisse von Effecten, deren Coupons resp. Dividradenscheine und geloosten Stücke, welche am 1. Juli fällig, von jetzt ab spesenfrei eiugelöst werden, und zwar: bei den Herren Bruhm ät Schmidt, Schirmer L Schlick, Hammer L Schmidt und dem Bankhause H. C- Plaut bier. ,*— Deutsche Gruadcreditbauk in Gotha Die am 1. Juli fälligen Coupons der 3'/, proc. and 4 proc. Pfandbriefe werden von heute an spesenfrei bei der Privatbank zu Gotha, Filiale Leipzig, eingeläst. *— Die am 1. Inli fälligen Coupons von Schuldscheinen der „ManSfeld'hchrn Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft", sowie der Obligationen der „Herzoglich Altenbargischea Landesbank" und der „Bereiniqpen B-ntzuer Papierfabriken" werden non deute ab bei den Herren Vtttrr S So. spesmfrei eingelöst. Telegramme. * Berlin, 14. Juni. Gestern Nachmittag fand tm ReichSamte deS Innern eine Sitzung des Luratorium» der Reichsbank statt, wobei der Stellvertreter des Reichskanzler», Graf PosadowSky, den Vorsitz führte. Ferner wohnten der Sitzung der Präsident des ReichSbankdirectorium» vr. Koch, der Liceprüsident de» StootS- ministertum» vr. v. Miquel, StaatSsecretair v. Thielmann und der württrmbergische Ministerialdirektor Fischer bei. — Der „ReichSanz." veröffentlicht eia Gesetz betr. elektrischer Maßeinheiten. * Danzig, 14. Juni. Herr Regierungsassessor v. Bartsch vom Handelsministerium ist au» Königsberg hier eingetroffen, um mit den Bernsteia-Jateressrateu Fühlung zu nehmen und über die zukünftige Gestaltung de» Geschäftsverkehrs nach er folgtem Uebergang der Becker'schrn Bernsteinwerke ans den Staat zn verhandeln. IV-n. Prag, 14. Juni. (Privat-Telearamm.) Die Bilanz der Dux-Bodeabacher Bahn weist einen Uebrrfchuß von 205325p. auf. Darunter der Ertrag de» Kohlenwerkes von 127 470 fl. (-f- 7144 p.), daS 215 574 t (— 2362 t) absedte. Bei den Kohlen war der Durchschnittsverkaufspreis 6 kr. per Tonne höher. * Wien, 14. Juni. Der VerwaltungSrath der Inter« nationalen Elektricitäts-Gesellschaft beschloß, der General- Versammlung dir Bertheilung einer Dividende von 8 Proc., d. i. 16 fl. für die ActI», und die Erhöhung d«S Capital- ans 7V, Millionen Gulden vorzuschlagen. * Pari», 14. Juni. Nach der amtlichen Zollstatistik betrug der Werth der französischen Einfuhr in den ersten fünf Monaten de« laufenden Jahre« 1860165000 Frcs. gegen 1639 665 000 FrcS. im gleichen Zeitraum de« Vorjahres. Der Werth der Ausfuhr in derselben Zeit 1376 612 000 Frcs. gegen 1569 562000 Frc-. in dem entsprechenden Zeitraum de» BorzahreS. * Bukarest, 14. Juni. Hier fand die Constituirung der Rumänischen Gesellschaft für elektrische und industrielle Unternehmungen mit einem Capitale von 2 500000 Lei unter Mitwirkung der Elektricitäts-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer und der Deutschen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, beide in Frankfurt a. M-, der BreSlauer DiScont-Bank in Berlin und des Bankhauses Jescheck L Co. in Bukarest statt. Baarbestand dön 3287,95 Mark, zusammen 47 612,95 Mark. Die Hauptursache der schlechten Vermögenslage sind die außergewöhnlich hohen Vcrwaltungskoften, welche im Jahre 1897 in der Unsall- verficherungsabtheilung 84 252 Mark bei einer Prämieneinnahme von 24 443 Mark betrugen. Die Kosten haben also fast 3'/,mal so viel als die Prämieneinnahme verschlungen. Mit Rücksicht aus diese äußerst mißlich« Vermögenslage der Gesellschaft ist von dem Commissar der Aufsichtsbehörde auf den 18. d. M. «ine neue General-Versammlung einberufen worden, in welcher über die Liquidation der Gesellschaft Beschluß gefaßt werden soll. Es tann allen Mitgliedern der letzteren nur auf das Dringendste empfohlen werden, bei dieser General-Versammlung zu erscheinen und die Liquidation zu beschließen, da sie andern falls zu gewärtigen haben werden, daß die ihnen statutenmäßig obliegende Verpflichtung zu Nachschubzahlungen einen immer größeren Umfang annehmen wird. *— Die „B. B.-Z." hört, daß die MouatSabschlüsse bei den Bereinigten Chemischen Fabriken zu LeopoldShall sich recht günstig gestellt und Erträgnisse ausgewiesen haben, welche die Erwartung einer Dividende von 5 Proc. (im Vorjahre 4 Proc.) rechtfertigen. Dazu komme, daß man bet Aufstellung der Bilanz für das Salzbergwerk Ludwig II. bisher recht rigoros vor« gegangen sei und Rückstellungen genommen habe, die bei der finanziellen Lage diese» Unternehmen», von dessen 1000 Kuxen LeopoldShall 755 Stück besitzt, nicht nothwendig seien. So seien im vergangenen Jahre statt der planmäßigen 50 000 Obligationen 100000 zu Lasten deS laufenden Gewinns amortisirt worden; die ganze Obligationenschuld betrage nunmehr uoch 400000 Für die Gewerkschaft Ludwig II. komme ferner in Betracht, daß in einem vom Fiscus durch Tausch erworbenen Feld« nicht bloS kainitische Salze anstehen sollen, sondern man für solche in abbau würdiger Weise fündig geworden sei. Zur Ausbeutung dieser Lage soll es einer neuen Schachtanlage nicht bedürfen, da dieselbe von dem in Betrieb befindlichen Schacht auf Ludwig II. vorgeaommen werden kann. *—Wag en bau anstatt und Waggonfabrik für elektrische Bahnen, vormals W. C- F. Busch, Hamburg. Auf Antrag der Berliner Bank und der Crrditanstalt für Handel und Industrie in Dresden sind nom. 1000 000 alte Actien Nr. 1—1000 mit Dividendenbrrechtigung vom 1. October 1898 und nom. 500000 neue Actien Nr. 1001—1500 mit Dividendenbrrechtigung vom 1. April 1898 zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börse zugelassen worden, welche zur Zeichnung aufgelegt werden. Die Zeichnung findet am 16. Juni statt. Der Zrichnungscours beträgt für die alten Actien 132V« Proc. zuzüglich 4 Proc. Stückzinsen vom 1. Oktober 1897 bis zum Abnahmetage, für die neuen Actien 130 Proc. zuzüglich 4 Proc Stückzinsen vom 1. April 1898 bis zum Abnahmetage und zuzüglich des Schlußscheinstempels. (Bergl. Auszug aus dem Prospect auf S. 4554.) * Delmenhorst, 12. Juni. Der neulich gefaßte Beschluß der Mitglieder LeS hiesigen Spar- und BorschußoereinS, betreffend Auflösung desselben und Uebernahme der Aktiven und Passiven seitens der hier mit dem 1. Juli zu errichtenden Filiale der Olden« burgischen Spar« und Leihbank, wurde in der gestrigen General-Bersammlung in zweiter Lesung einstimmig mit 76 Stimmen wiederholt. *— Tarnowitzer Actien «Gesellschaft für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb. Vor dem dritten Senat des königlich preußischen Kammcrgerichts wurden Sonnabend die aufgeschobeuen Processe zwischen mehreren Berliner Bankfirmen wegen der von der Rheinisch-Westfälischen Bank seiner Zeit widerrechtlich auSgegebenen Actien dieser Gesellschaft, welche die Nummern 998—1400 tragen, verhandelt. Das Kammergericht entschied entsprechend der Ent scheidung des Reichsgericht-, daß die Actien als giltig angesehen werden müßten. Allgemeine Renten.An st alt, Stuttgart. Die Bilanz per 3l. Tecember 1897 befindet sich auf S. 4557. ZV-u. Prag, '13. Juni. Vom internationalen Zuckermarkt. Amerika har die Käufe von Rübenzucker in der letzten Woche nicht fortgesetzt, und da das Ausgedot für neue Campagne in Folge der günstigen Witterung ziemlich beträchtlich blieb und der Absatz von rassinirten Zuckern in England Alles zu wünschen übrig ließ, mußten die Preise nachgeben. Der Rückgang beträgt an den englischen und deutschen Märkten für alle Sichten circa 10 Pfg., in Paris stellte sich lausende Campagne '/» Frcs. niedriger, während neue Ernte den letztwöchentlichen Coursstand behaupten konnte. — In der Lage des Artikels hat sich nichts ge ändert und bleibt die weitere Preisgestaltung wohl davon abhängig, in welchem Maße Amerika Rübenzucker kaufen und wie sich das Ausgebot der Fabriken für die neue Ernte gestalten wirb. Die Aufnahmefähigkeit für Zucker nächster Campagne war bis jetzt eine recht gute und find die großen Quantitäten, welche besonders von den deutschen Fabriken auf den Markt gebracht wurden, zum größten Theil von England und, wie man uns auch berichtet, sür Rechnung amerikanischer Speculanten ausgenommen worden. In den letzten Tagen waren neue Zucker entschieden vernachlässigt, und es ist nicht ausgeschloffen, daß die Preise für nächste Campagne einen weiteren Rückgang erleiden könnten, wenn das Fabrikaus- gebol in ungeschwächlom Maße anhalten sollte. Ter Consum zeigt keine Neigung, so entfernte Termine zu kaufen, und muß deshalb nur die Speculation die zum Markte kommende Waare aufnehmen. Diese ist jedoch, wie erwähnt, schon stark engagirt. Bezüglich alter Waare glaubt man, daß noch Verschiedenes gegen die letzten Ver käufe nach Amerika einzudecken ist, und könnten sich die Coursc hierfür, wenn diese Annahme richtig ist, eher behaupten, da das Material in erster Hand schon ziemlich zusammengeschrumpft ist. Die gemeldeten Kriegsersolge der Amerikaner haben zur dies- wöchentlichen Abschwächung beigetragen und werden ohne Zweifel die weiteren Berichte vom Kriegsschauplätze einen Einfluß auf die Preisgestaltung ausüben. Bezüglich der Ernteaussichten berichtet Licht, daß in Folge der günstigen Witterung in Deutschland eine Besserung zu verzeichnen sei, jedoch noch immer «in Rückstand gegen da» Vorjahr bestehe. — Frankreich klagt über zu viel Regen, während bei uns der Rübenstand im Allgemeinen als günstig be zeichnet wird. Den Ankünften in den vier Haupthäsen Nord amerikas von 10 000 t standen Einschmelzungen von 33 000 t gegenüber, so daß eine ziemlich beträchtlich« Lagerabnahme zu ver zeichnen ist. Die Verschiffungen von Rübenzucker werden erst in den nächsten Wochen in den Einfuhrzahlen zum Ausdruck kommen. Die Abnahme in den sichtbaren Vorräthen zeigt gegenüber dem Vorjahre keine besondere Abweichung; Licht beziffert die Stocks mit 2 192 000 t gegen 2 366 000 resp. 2 026 000 t iu den beiden Vorjahren. An unserem Markte haben die meisten Raffinerien in Folge des schlechten Absatzes im Exportgeschäft sich vom Markte zurückgezogen, die Preise für prompten Zucker blieben von einem starken Rückgänge verschont, da da? Ausgebot nicht beträchtlich >var; dagegen war neue Ernte sehr vernachlässigt. An den englischen Märkten war der Absatz sür rafsinirte Zucker denkbar schlecht und hat es den Anschein, als ob die unsichtbaren Vorräthe in diesem Lande in Folge der größeren Käufe in den letzten Monaten an gewachsen sind. Im inländischen Raffinade-Verkehr blieben die Preise voll behauptet, die Umsätze waren belanglos, da nur wenige Rafsinerien im Markte waren. Die schlanke Abnahme der ver schlossenen Zucker deutet auf eine gute Consumfrage. * Wien, 13. Juni. Die „N. Fr. Pr." meldet: Die Dux« Bodenbacher Bahn, deren neue Statuten soeben genebmiqt wurden, wird die dem Wiener Bankverein und der Dresdner Bank gehörigen Kohlenwerke im Falkenauer Revier erwerben und zu diesem Zwecke etwa 3 Millionen neue Actien emittirrn. Die Banken werden die Kohlenwerke zum Originalpreise übertragen, die neuen Actien zu Pari beziehen und zu erhöhtem Preise den Actionairen zum Bezug« aabieten. — Die Internationale Elektricitäts- Gesellschaft beabsichtigt, etwa 7000 neue Actien anSzuqeben. *— Montan- «nd Jndustrial-Wrrke vorm. Joh. Day. Starck. In den Verhältnissen der Tafelglaü-Jndnstrie Ist leider eine Besserung im Vorjahre noch nicht eingetreten; die auf den zur BrtriebSeiostellung gekommenen ungarischen Fabriken vor- banden gewesenen großen Vorräthe drückten »och zu sehr auf den Markt, und auch die Hoffnung auf «ine Verständigung mit den übrigen GlaSfabrikantrn des Reiche», die da» Unter nehmen gerne und im eigenen Interesse unterstützt hätten, bat sich nicht erfüllt. Die Tafelglas - Vorräthe verringerten sich nur unbedeutend. Es wird erwogen, inwiefern «ine Reducirung der Production und di« damit verbundene Bertheurrnng derselben einer Forcirnug der Production und Verkaufes vorznziehen ist. Ja Folge der schon im vorjäbrigen Berichte erwähnten BetriebSein- stelluag deS TrbmoSnarr Werke» rrdncirten sich die Schwarz kohlen-Gewinnung und der Ertrag au« dieser Ab- theilung d«S Unternehmen». Die Ergebnisse auf den Braun- kohlenwerken deS Falkenau-Elbogner Kohlenrevier« können auch diesmal al< befriedigend« bezeichnet werden, obgleich in Folge der im Frühjahr allgemein im Revier eingeführtrn zehn stündigen Schichtdauer und der im Herbst in Anbetracht der enormen Die aus Anlaß der gegen eine Kammgarnspinnerei aus dem Kreise der Arbeiterschaft erhobene Beschuldigung ungesetzlicher Beschäftigung jugendlicher Arbeiter von ver Inspektion vorgenoin- mene Erörterung ergab nur die von der ffabrikleitung versehentlich bewirkte, der Geburtsangabe nach sechs Tage zu frühe Einstellung einer jugendlichen Arbeiterin in die Reihe derjenigen, die 10 Stun den täglich beschäftigt werden dürfen. Ta die Arbeiterin schon wieder entlassen worden war, so ließ sich der Thatbeftand nicht mit Sicherheit Nachweisen, zumal auch bei den übrigen Arbeitern die Beschuldigung sich durch den Umstand erledigte, daß die an den Spinnmaschinen thätigeu Personen in dem fraglichen Betrieb nicht länger als 10 Stunden täglich arbeiteten. Das Verweilen einer 15'/ffährigen Arbeiterin im Arbeitsraum einer Dampfbuchbinderei bis 8 Uhr Abends wurde auch dann noch gerügt, nachdem sich ergab, daß sie Vie Thätigkrit eine Stunde vor her bereits beendet und nur auf eine ältere, noch beschäftigte Mit arbeiterin gewartet hatte, um mit ihr gemeinsam den Heimweg on- zutreten. Ein Ziegeleibesitzer beschäftigte zwei jugendliche männliche Ar beiter zeitweilig Sonntags am Ringbrennosen, was nicht zuge lassen werden konnte, weil die i» Betracht kommende Ziegelei als Fadrikbetrieb anzusehen war. Von einer Buchdruckerei wurde um Zubilligung der im 8 139 Abs. 2 der Gewerbeordnung vorgesehenen Ausnahmen, betreffs der den jugendlichen Arbeitern zu gewährenden Pausen nachgesucht. Wegen des Mangels eines in der Natur des Betriebes oder in den Arbeitsverhältniffen ausreichend begründeten Bedürfnisses trug die Inspektion Bedenken, die Berücksichtigung des Gesuches zu befür worten. Hinsichtlich der bei der Führung der Arbeitsbücher zu beobach tenden Vorschriften wurde außer den nicht selten angetroffenen Fällen, daß die unter Verschluß gehaltenen Arbeitsbücher in Folge der Abwesenheit des Arbeitgebers nicht vorgelegt werden konnten, noch folgende Unstatthastigkeiten festgestellt: In 28 Fällen fehlten die Arbeitsbücher ganz, und in 59 Fällen war der nach 8 111 Abs. 1 der Gewerbeordnung zu bewirkende Eintrag nicht erfolgt. Ferner waren die Arbeitgeber häufig zu erinnern, die durch einen hierzu nicht berechtigten Beamten oder durch Aufdruck des Firmenstempels bewirkte Unterschrift sachgemäß zu besorgen. Endlich sanden sich nicht selten fremdländische Ar beitsbücher, Gesindebiicher und Knappschaftsbücher vor, und verein zelt ergab sich, daß die Farbe des Umschlags der Arbeitsbücher nicht der hierüber bestehenden Vorschrift entsprach. Mit der Vermehrung der Werkstätten, in denen, abgesehen von den Dampfmaschinen, Motoren verschiedenster Art zur Verwendung kommen, treten oft Zweifel hinsichtlich der Frage auf, ob die für Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter erlassenen Schutzbestim mungen auf diese Betriebe Anwendung finden, und es ist das Be- dürfniß bemerklich geworden, die bestehende Unsicherheit durch Jn- kraftsetzen des 8 154 Abs. 3 der Gewerbeordnung zu beseitigen. Bertheueruuq aller Lebensmittel nothwendig gewordene» Lohn- erhühuogen, TheuerungSzulagrn rc. die Gewinnungskosten wesentlich höher wurden. Ein Ausgleich findet sich durch die in den letzten Monaten des Jahres abermals möglich gewesene Preissteigerung der Braunkohlen, die aber erst in diesem Jahre voll zum Ausdruck kommen dürfte. Für das vergangene Jahr werden 3 Proc. Divi- dcnde zur Bertheilung gebracht. Der Coupon 12 sämmtltcher Actien kommt mit 6 fl. vom 1. Juli ab znr Auszahlung. * Pari», 13. Juni. Die General-Bersammlung der Hu au- chaca Co. wählte einen neuen Berwaituugsrath, bestehend aus Vertrauensmännern der französische» Gruppe; nur der bisherige Präsident wurde wiedrrgewählt. * fltotterda», 12. Joni. Der Abschluß der Rotterdam Dell Maatschappy sür 1897 ergirbt einen Verlust von 87 313 fl. Die jetzt zum Verkauf kommende 1897 er Ernte ist zwar nicht groß, aber in Qualität viel besser als ihre Vorgängerin und bereits größten- theil» zu Preisen verkauft, welche erwarten lassen, daß der Verlust deS Vorjahres ganz oder zum Tbeil gerettet wird. *— Na phtba-Jndustrie-Gesellschaft Gebrüder Nobel. In der General-Bersammlung wurde der Geschäftsbericht genehmigt und über die Verwendung de» Reingewinnes Beschluß gesoßt. Dieser letztere beträgt 2 515 399 Rbl. gegen 3109 139 Rbl. im Jahre 1896. Al» Dividende werden 11Ä000 Rbl. zur Bertheilung kommen, die demnach 7'/, Proc. des Stammcapitals oder 375 Rbi. für je einen Antheilschein und 18,75 Rbl. pro Actie beträgt, während die Dividende für das Jahr 1896 10 Proc. de« Stammcapitals be- trug, d h. 500 Rbl. pro Antheilschein und 25 Rbl. pro Actie. Die für daS Jahr 1895 anSgezahlte Dividende betrug ebenfalls 500 Rbl. pro Antheilschein und 25 Rbl. pro Actie, d. h. 10 Proc. des Stammcapitals. *— Die Geschäftslage in den Bereinigten Staaten ist eine befriedigende. Die „R. U. H.-Z." schreibt darüber unterm 4. Juni Folgendes: „Das feit einer Woche eingetreten» warme Wetter hat dem Geschäft, daß in Folge der fast beständigen rauhen und regnerischen Witterung der vorhergehenden vier Wochen stark gelitten hatte, einen kräftigeren Anstoß gegeben, wiewohl es sich nicht behaupten läßt, daß der Aufschwung den früker gehegten Erwartungen entspricht. Vorerst äußert sich die gute Wirkung des Witterungswechsels nur in den Detailgeschästen, welche mehr beschäftigt sind als vorher. Doch herrscht auch iu dem Engrosgeschäften ein etwas besserer Ton, welcher durch die vorzüglichen Aussichten auf ein flottes und bewegtes Herbstgeschäft veravlaßt ist. Die Webstoff- Branche zeigt nur eine mäßige Belebtheit. Preise liegen flach. Baumwoll- und Wollfabrikate sind gedrückt. In Seidenstoffen ist die Nachfrage augenblicklich erlahmt. Auch Strickwaaren und Unterkleider erfreuen sich nur eines beschränkten Absatzes. Roheisen zeigt keinen Aufschwung. DaS verjöhnende Element der wirthschaftlichen Verhältnisse ist die sichere Aussicht auf eine enorme Ernte des lausenden Jahres, welche an Er giebigkeit derjenigen des letzten Jahres kcuim nachstehen wird. Die Aussicht auf ein nochmaliges starkes Exportgeschäft, falls das Aus land unsere Ceralien nöthig haben sollt«; ist daher eine vorzügliche. Im Weizen- und Mehlmarkte ist endlich die Blase geplatzt. Preise haben in diesen Tagen einen bedeutenden Sturz erfahren, und die künstliche Steigerung der Preise gehört der Vergangenheit an. Zu dem Tiefstände des allgemeinen Geschäftes trägt wesentlich die politische Lage bei, nach deren Klärung ein neuer Anlauf unver meidlich ist. Inzwischen trägt daS kräftige Erscheinen der Regierung in verschiedenen Branchen des Marktes erheblich zur Belebung der davon berührten Waarengatlungen bei. — Die Ausfuhr fährt fort, günstig zu sein, wiewohl sie im Umfang etwas beschränkter ist. Unsere Berkehrsanstalten weisen eine starke Zunahme der Betriebsergebnifse auf, und eine fortschreitende Besserung der Börsenwerthe ist in Sicht, sobald ein weiterer Sieg über die spanische Flotte erfochten sein wird. Bei den umfassenden Vorbe reitungen für eine gleichzeitige Action der Flotte und des Heeres in Cuba und Puerto Rico ist an einem niederschmetternden Schlage gegen Spanien nicht zu zweifeln. Derselbe wird das Signal für eine kräftigt Auswärtsbewegung der Securitäten sein. DaS Schatz- amt zahlt bei der Knappheit der Bestände an Papiergeld und der Ueberfülle des in den Gewölben befindlichen Goldes in Gold aus." General-Versammlung. Allgemeine Reuten.Anstalt zu Stuttgart. Seneral-Versammlung am 28. Juni in Stuttgart, (Vergl. Inserat aus S. 4557.) Berichte -er sächsischen Gewerbe-Inspectoren. ii. Jugendliche Arbeiter. In 822 Anlagen werden Kin der und junge Leute beschäftigt; es sind dies 4 Anlagen mehr als im Vorjahre. Bei der Zunahme solcher Betriebe sind besonders die Metallverarbeitung und Die Industrie der Maschinen, Werk zeuge, Instrumente mit je 10 betheiligt. Einen Rückgang in ver Verwendung von Kinsern ergiebt namentlich dieInvustrie Der Bekleidung und Reinigung mit 16, die Der Nah rung»- und Genußmittel mit 9 und die der Steine und Erden mit 7 Anlagen. Die Zahl der jugendlichen Arbeiter beträgt insgesammt 4959, hiervon sind 3301 oder männlichen und 1655 oder weiblichen Geschlechts. Gegenüber dem Vorjahre ergiebt sich, daß «ine Zu nahme an jugendlichen Arbeitern um 348 over 7,5 Proc., und zwar um 266 Knaben und 82 Mädchen, stattgesunden hat. Eine Ver mehrung dieser Hilfskräfte erfolgte namentlich bei dem polygra phischen Gewerbe um 146, der Industrie der Maschinen, Werk zeuge, Instrumente um 129, der Metallverarbeitung um 67 und der Textilindustrie um 56; eine Verminderung dagegen bei Der In dustrie der Bekleidung und Reinigung um 64, der Steine und Erden um 22 und der forstwirthschaftlichen Nebenprodukte um 16 Köpfe. Unter sämmtlichen jugendlichen Arbeitern befinden sich 4842 oder 97,6 Proc., die im Alter von 14 bis 16 Jahren stehen, und 117 oder 2,4 Proc., die Vas 14. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Die Zunahme der kindlichen Arbeiter beläuft sich im Ganzen aus 17 Knaben und 6 Mädchen, die auf 8 verschiedene Gewerdegruppcn entfallen, unter Denen die Industrie der Maschinen, Werkzeuge, Instrumente, sowie die Textilindustrie die meisten Derselben aus genommen haben, während 4 Gewerbegruppen eine Abnahme von 8 iinvlichen Arbeitern gegenüber Dem Vorjahre erkennen lassen. Während der letzten fünf Jahre ist die Zahl der Betriebe, Die jugendliche Arbeiter zur gewerblichen Thätigkeit heranziehen, um 120 oder 17 Proc. und die Zahl dieser Arbeiter selbst um 862 over 21,2 Proc. gestiegen. Die Zahl der Fälle, in welchen durch die Jnspectionsbeamten Verstöße gegen Bestimmungen über die Beschäftigung jugend licher Arbeiter in Fabriken, sowie betreffs Der Führung Der Ar beitsbücher im Allgemeinen ermittelt wurden, beläuft sich auf 230 in 119 der rcvidirten Anlagen. Bezüglich des im 8 138 der Gewerbeordnung gedachten Aus hanges der Liste und des-Gesetzauszuges wurde festgestellt, daß sie in 43 Fällen theils allein, theils beide zusammen fehlten, und daß in weiteren 11 Fällen die Listenführung sich als fehlerhaft er wies. In letzterer Beziehung kam insbesondere unterlassenes Ein trägen oder Streichen der Namen, falsche Angabe der Arbeitszeit und Verwechselung der Spalten, in welche die jugendlichen Arbeiter nach ihrem Alter aufzunehmen sind, in Betracht. In weiteren acht Fällen war zu verlangen, daß den jugendlichen Arbeitern für das Einhalten der Ruhepausen ein besonderer Aufenthaltsranm geboten wird, weil der Betrieb im Arbeitsraum zur Zeit der Ruhepausen entweder nur auf kürzere Zeit over gar nicht eingestellt wurde, oder weil der betreffende Arbeitsraum das Verweilen der jugendlichen Arbeiter daselbst zur Ruhezeit aus gesundheitlichen Rücksichten nicht zuließ. In einigen Fällen ent sprachen Arbeitsräume den Voraussetzungen, um sie als solche be zeichnen zu können, daß Larin «in Abtheil den jugendlichen Ar beitern zum Aufenthalt während der Pausen überwiesen werden konnte. Letzterer geschah in der Regel nur dann, sobald durch örtliche Erhebungen unverhältnißmäßige Schwierigkeiten sür die Beschaffung eines besonderen, von Der BetriebSftätte völlig ge trennten Aufenthaltsraumes sich ergaben. In einer Spinnerei wurde «in schulpflichtiger Knabe mit dem Zuträger, von Spulen beschäftigt angetroffen, und in einer Ziegelei waren drei solcher Knaben bei dem Wenden der Ziegel in der Lrockenscheune behilflich. In beiden Fällen hatten die im Betriebe thätigen Angehörigen die Kinder zu deren Mithilfe veran laßt, und eS wurden dieselben ebenso wie die Unternehmer ent sprechend verwarnt, die Kinder dagegen vom Arbeitsplätze weg gewiesen. In 4 Maschinenfabriken, 1 Schriftgießerei und 4 Buchdrucke- reien hatten insgesammt 12 jugendliche, auS der Volksschule ent lassene, aber noch nicht 14 Jahre alte Arbiter 10 anstatt nur 6 Stunden zu arbeiten. Ueber diese Vorgänge und darüber, daß in einer Buchbinderei 2 Lehrlinge an fortbildungischulfreien Tagen wiederholt '/, Stunde länger als zulässig beschäftigt worden waren, erhielt die zuständige Polizeibehörde zur weiteren Verfolgung dieser Ncdertretungen Mittheilung. Ein Stahlfeder-Fabrikant wurde mit 30 Mark Geldstrafe be legt, weil er 36 Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren die Vor mittagspause entzogen und überdies entgegen seiner Anzeige, so wie abweichend von den in der Arbeitsordnung getroffenen Be stimmungen die Arbeitszeit Vormittags beliebig geändert hatte. Zu 20 Mark Geldstrafe wurde ein GlaSschlerfereibefitzcr verur- thcilt, weil er die drei jugendlichen Arbeitern zu gewährenden ein halbstündigen Ruhepausen aus «ine Viertelstunde herabgesetzt hatte. In einem Fadrikbetrieb für Buchbindereibedarf wurde der Aus fall der Nachmittagspausen an den Sonnabenden bei nur vier stündiger Thätigkftt und nach vorauSgehender zweistündiger Mittagsruhe sür jugendliche Arbeiter festgestellt. Tie Gewährung der halbstündigen Ruhepausen auch an diesem, mit verkürzter Thätigkeit schließenden Wochentag war zu verlangen, und eS wurde die Befolgung dieser Anordnung ,»gesichert. Ein Bilderrahmen-Fabrikant betrachtete seinen Betrieb nicht als Fabrik und verkürzte deshalb die halbstündige Ruhepause der jugendlichen Arbeiter um zehn Minuten. Ueber den irrigen Stand« punct aufgeklärt und auf vie Folgen bei Beharrung aus demselben verwiesen, sicherte der Fabrikant zu, den gesetzlichen Zustand als bald herbeizuführen. Die Verkürzung der den Lehrlingen im jugendlichen Alter zu stehenden NachmittagSpausr um eine Viertelstunde zeigt sich noch in vier Buchdruckereien, die eine zweistündige Mittagspause für die gesammten Arbeiter einführten. Auch für diese Betriebe wurde di« genaue Einhaltung der gesetzlich geregelten Ruhepausen fiir die Folge verlangt. Auf Anzeige eine» entlassenen Buchhalters wurde der Werk führer einer Maschinen-Fabrik, der in Abwesenheit drk Besitzer» ISjährige Lehrlinge wiederhvlt länger al» 10 Stunden täglich be- schäftiate, zu 310 Mark Geldstrafe oder 39 Tage Gefängniß ver- urtheilt. Die Strafe wurde indessen im Gnadenweg» auf 60 Mark «der - Lag« Gefängniß abgemindert.
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