Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980801023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898080102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898080102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-01
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
S78S der Meistdegllustiguug durchführe«; deuu da« «echt der Mttft- begstnsttgung io anderen Staaten ist für Deutschlaad von foodameataler Wichtigkeit, und wir sollte Deutschland diese- Recht erreiche», wenn rS nicht auch anderen Staaten die Meistbegünstigung zu gewähren bereit ist ? Warnen müssen wir sodann vor einer zu weit getriebenen Specialisiru ug des Zolltarifs. Es kommt bei den Bertrag-verhaodlungeu saft immer nur auf gewisse Woareugruppra an, deren Zulassung da» »mpsangeud« Gebiet er- schweren, das versendende rrletchtern möchte. Wie bekannt, sind aber in den bestehenden Handelsverträgen auch häufig nicht die ganzen Posi tionen, sondern nur die Sätze für einzelne der danach zu verzollenden Maaren gebunden oder herabgesetzt. Das bisher angewandte System der Handelsverträge bietet also den Bortheil der grüßten Geschmeidig- keit. Tritt von vornherein eine zu große Speciallsiruug der Taris« in die Erscheinung, so führt da» bei den Vertragsverhandluugen zu einer nnnöthigen Häufung der strittigen Positionen und damit zu einer Erschwerniß deS gütlichen Abkommen-. Auch die Regierung wird sich, wie jede» Handlung-Hau-, hüten müssen, Al Kleinkrämerei zu verfallen." *—Stempelpflicht von zollamtlicheuBegleitpapieren. Eia» Düsseldorfer Firma hatte von Siogapore Maaren über Amsterdam bezogen und mit der Weiterverladnng der Sendung voa Amsterdam nach Düsseldorf einen Düsseldorfer Spediteur beauftragt. Dieser setzte aus die an ihn addrejsirtrn zollamtlichen Begleitpapiere nach Ausführung der Verladung den mit seiner Unterschrift versehenen Vermerk „Ueberwieseo an (Name der Firma) Düsseldorf, den " Wegen dieses Vermerks erhob das Hauptfteueramt Düsseldorf Stempelsteuer in Höhe von 2,50 ^l, indem eS davon auSging, daß derartige Vermerke. wodurch das Recht, über die in den fraglichen Papieren ausgesührtcn Maaren zu ver fügen, in urkundlicher Form übertragen werde, strmpelpslichtig seien. Auf die Klage der brtheiligten Firma wurde der Fiscus von dem Landgerichte in Köln zur Zurückzahlung der erhobenen Steuer rechts kräftig vrrnrtheilt. I» der Urtheilsbegründong wird Folgendes aus- geführt: Zwischen der Klägerin uiid deren Spediteur war ein Speditionsvrrlrag abgeschlossen, demzufolge letzterer dafür zu sorgeu hatte. Laß die Maaren nach Düsseldorf in den Besitz der Klägerin gelangten. In Ausführung dieses Vertrag» hatte der Spediteur der Zollbehörde, bei der die Maaren von ihm niedergelegt waren und lagerten, sichere Mittdrilung davon zu machen, daß nicht er, sondern Klägerin empfangsberechtigt sei. Wenn er infolge dessen die Aus züge aus den zollamtlichen Begleitscheinen mit den erwähnten UrberweisungSvermerkra versah, so wollte er damit der Klägerin nicht ein Recht übertragen, sondern der Zollbehörde lediglich Lenatniß davon geben, daß sie berechtigt sei, die Maaren der Klägerin auszuliesern. Zu einer anderen Ausfassung könnte man nur dann gelangen, wenn angenommen würde, die in Frage stehenden Begleitschein - Auszüge seien Träger eine» Forderungs recht«, nämlich Le» Rechtes, über die in den Zollpapieren anfgesührtrn Maaren zu verfügen, da alsdann die Urbertragung eine» Scheinauszuge» die Urbertragung eine» Recht» bedeuten würde. DaS Gericht nahm indessen an, daß der Begleitschein- Auszug (Niederlageschein) lediglich al» Beweis dient über den zwischen der Zollverwaltung und dem Niederleger der Maaren abgeschlossenen Vertrag, und daß mit seiner Urbertragung nicht auch die Maare selbst ul» übertragen gilt. Wie die Urbertragung eine» Frachtbriefe» nicht al» Session anzusehen and daher dem tarif mäßigen Stempel nicht unterworfen ist, so ist auch die in urkundlicher Form geschehene Ueberweisung eines Niederlagrscheiu» an den Agrnthümer der Waare nicht die Abtretung deS Bersügungsrecht» de» NirderlrgerS über die Waare. Die Provinzial-Steuerdirection in Köln hat sich nunmehr in einem Schreiben an die Handelskammer Düsseldorf vom 1. Juli d. I. dahin ausgesprochen, daß der Vermerk „überwiesen an . . . künftighin stemprlfrei zu lassen ist. * Frankfurt a. M., 30. Juli. Nach einer der „Frkft. Ztg." aus London zugehenden Meldung wird dort versichert, aus deutschen Finanzgruppen sei wiederholt mit dem Londoner Hause Rothschild wegen Mitwirkung an dem neuen Transvaalaaleheo Fühlung genommen worden, jedoch habe die Firma erklärt, sich ohne weitere Zugeständnisse für die Minenindustrie uicht zu betheiligrn. * Köln, 30. Juli. In der heute hier abgehaltenen Sitzung den bevollmächtigten Commissionen des Rheinisch-Westfälisch cs r Roheisen- und de» Lothringisch-Luxemburgischen Syn dikat» wurden die bestehenden Differenzen beseitigt und ist somit der Fortbestand dar ThomaSrohelseii-VerkaufSstelle auf weitere zwei Jahre, bi» I. Januar 1901, gesichert. * K-lu, 30. Juli. Laut „S. Z." werden die Kosten für die Berieselung der Kohlengruben durch die beschlossene Preis erhöhung reichlich au»geglich«o. *— Zoll aus Fahrrad- und Zubehörtheile. Die Handelskammer zu Solingen hat unterm 26. Juli au den BuudeSrath eine Eingabe, betreffend Erhöhung de» Zolle» aas Fahrrad- und Zubehörtheile, gerichtet, in der auSgesuhrt wird, daß die Erhöhung de» Zolle» aus Fahrrad- und Zubehörtheile nur die uothwendige Ergänzung der schon früher beantragten Zollerhöhung auf Fahrräder sei. <Äue anderweitige Larifirung der Fahrräder allein würde einerseits di« inländische Herstellung von Fahrrodthetlen dem ausländischeo Wettbewerb, der heute bereits Fahrradthetle in größerer Menge alS Fahrräder uach Deutschland zur Einfuhr bringt (1897 3911 D.-Ltr. gegen 3709), nach wie vor schutzlos preisgeben; auderersett» aber würde für di« Fahrrad-Industrie selbst der er wartete Erfolg anSbleiben, da, wie schon in der Eingabe deS Vereins der Märkischen Kleineisen-Jndustri« dargelegt wird, zweifelsohne dann fertige zerlegte Fahrräder al» Fahrradtheile in großen Mengen etngrführt werden und deu höheren Zollschutz für Fahrräder Illusorisch machen würden. Schoo au» diesem zolltrchnischeu Grunde erscheine e» »oihwrodig, di« erstrebte Zollerhöhung auch auf die Fahrrad» und Zubehörtheile auSzudehnen. *— HaSpeaer Eisen- und Stahlwerk». Di« Berliner .Industrie", Fachzeituug für Kohlen- und Kali-Bergbau meldet: ES ist kürzlich gemeldet worden, daß dir HaSper Werke unter ge schickt« Benutzung der zwischen den Rohrisensyndicaten auS- gebrocheuen Differenzen sehr günstige Roheiseuabschlüsse ge macht haLen. Boa bist ioforrnirter Seite wird un» heute hierübrr berichtet: ,,Wa» den Vertrag, welchen Lothringen« Luxemburg mtt dem HaSper Eisen- und Stahlwerk abgeschlossen hat, anlangt, so handelt e» sich bei dieser Convention um den ganzen Bedarf diese» Werke» während der zwei kommenden Jahre in Puddeleisen uud Stohlroheisen (ca. 125 000 Tonnen pro Jahr). Die Preise werden je »ach dem Staad« der CoakSpreise vor Beginn jedes Liefer-Quartal» vereinbart werden." *— Lochumer Verein für Bergbau «ad Gußstahl- fabrtkattoa. Di« „Frkf. Ztg." schreibt unterm 30. Juli: So weit die erste Meldung üb« den Abschluß für 1897/98 eine Be- urtheiluag gestattet, hat auch bei diesem großen Unternehmen, ähn lich wie btt dem neulich b«sprochtnea Hörder BergwerkSverein, daS abgelaufen« Geschäftsjahr wesentlich gebesserte Erträgnisse geliefert. Die Dividende wird mit 15 Proc. vorgeschlagea gegen nur 12'/, Proc. de» Vorjahre», wobei zu Abschreibungen etwa 1900 000 verwendet werden sollen, also ungefähr so viel wie im Vorjahre (1916445 ^l). Wenn der Eindruck auf die Börse dieömal, ine Gegensatz zu damal», kein stimulirender war, sondern selbst ttne Depression hervorrirf, so ergirbt sich die» auS den vorhergegangenea Cour-bewegnngen. Im vorigen Jahr« hatte die Schätzung anfänglich aus nur 10 Proc. gelautet, sie war daun all mählich «rf 11 und 12 Proc. gesteigert worden, so daß die An kündigung von 12*/, Proc. üb« alle» Erwarten hinaus ging, zumal sie eia« Ertragssteigerung um nicht wenigrr al» 5 Proc. be- oeutete. Die Wirkung aus die Börse war damals eia sprungweise» Hiaaufschnellen de» Actiencoursr», am ersten Tage von 173'/, auf 179, am zweiten Tag auf 192 uud bald weiter auf 195. Diesmal da- daara hotte d« CourSstand in der letzten Woche sich von 225 noch weiter auf 235 gesteigert, di« übertriebensten AuSsprengungen fanden Gläubige, und für sie wirkte natürlich ein Dividendeavorschlag von „nur" 15 Proc. enttäuschend, daher der Conr» heute um etwa 6 Proc. zurückgina. An sich bedeutet aber dies« DIvidendeuziffer ein vortreffliche» Ergebniß, wie e» selbst durch eia so hochentwickelte» Unternehmen nur btt sehr guter Conjunctur zu ««eichen und auf recht zu halten ist. Auch früh« hat di« Gesellschaft nur ausnahms weise 16 und einmal selbst 17 Proc. vrrtheilen können, aber seit sie vor sech« Jahren auf 3'/, Proc. »urückaehru mußte, ist dte Divi- deudenzifftr gestiegen, diesmal nicht so stark wie im Vorjahre und ohne ikhöhoug der Abschreibungen, doch haben letztere auch im Vorjahre schon etwa 10 Proc. der Anlagecouti repräsentirt. Rheinisch-westfälisch« Zechen. Zeche Hercnle« tu Esse«. Im Metten Quartal stellten sich Förderung und Absatz gleichmäßig auf 69 742 di« Einnahme ans 640705 die AnS- gab« ans 588818 ^4 und d« BetttrbSüberschuß auf bl 886 Hierzu kommt noch der Bestand pro Ende März d. I. mtt 23 532 Mark. Für Amortisation der Anleihe wurden verausgabt 9000 ^l, ferner verrechnet für Wasserhaltung rc. im Ganzen 51079 ^l, bleibt ein Bestand Ende Juni d. I. von 24 338 ^4 — Zeche Freie Vogel und Unverhofft bet Hürde. Gefördert wurden im zwme« viertel diese» Jahre» iutt. 147 t Bestand 31190 t Kohlen, di« bis ans 269 t selbst verbraucht bez. verkauft wurden. Die Einnahme «Mch 266 026 ^tl gegenüber einer Au-gabe voa 308 853 so daß geboaucht wnrde voa 43 827 ^4 E» ist nach der Mei- Aussicht vorhanden, daß sich da» Resultat de» n gepulten wird, wetl die Förderung im für hch vtptrrmouat« besser« Preis« ein ¬ treten. — Zech« »««. Schsirbuuk und rhurlottenbnrg bet Aplerbeck. Gefürden wurden im Juni er. 14 074 t und ein Ueberschuß erzielt in Höh« von 6132 .ckl Infolge größerer Ausgaben für Neubauten rc. gelangt im zweiten Quartal er. ttne Ausbeute nicht zur verthttluag. — Zeche LaroluS MagnuS. Im Juni betragen bei einer Förderung und einem Absatz voa 21405 t die Einnahmen 172330 ^l, di« Ausgaben 138 246 ./l, so daß also «ine Ausbeute von 34 034 erzielt wurde. Unter den Ausgaben sind sirr Zinsen und Tilgung der Anleihe 4800 aufgrsührt. — Arche „Blankenburg" in Hamuierthal o. d. Ruhr. Im zweiten Viertel 1898 betrug die Kohlenförderunq einschließlich de» Be stände» am 1. April von 1903 t 286811, die bi» auf einen kleinen Rest von 1400 t am Ende de» Vierteljahr» zum größer» Theil ab- gesetzt und zum kleinern 1845 t verbraucht wurden. Die Einnahmen für Kohlen bezifferten sich aus 201 319 ^l, die soustigeu auf 4036 ^l, insgejammt 205 355 Dir Gesammt-AuSgaben wurden aus 179 345 uud di« Bestandverwtnderuag auf 5927 berechnet, so daß sich ein Ueberschuß vou 20 083 ^tl ergirbt. Dir AuSgabrn für Nruaulogen brlirsen sich auf 44147 *— Grwrrkschaft „Brigitta" (Erzbrrgwrrk). In drn letzten Tagen ist auf die Gewerkschaft Brigitta (Erzbergwerk) «in im Elsaß bei Steinbach gelegener Srubencomplex, der 7 Grubenseldrr in der Gesammtgröße von 14 646177 qm umfaßt, übergegangen, der bereit» in früheren Zeiten Gegenstand der Ausbeutung gewesen ist und lediglich über Thalsohle gebaut wurde. Tiefbau« sind noch uicht vorhanden. Dir hier anstehende Erzsührung besteht, wie mit- getheilt wird, hauptsächlich au» Bleiglanz, Blei uud Silber, und ergaben dir Analysen in 100 icg Erz für Blristufenerze 83,4 Proc. Blei, 34,4 x Silber, für Bleierzgraupen 73,48 Proc. Blei mit LV2 e Silber, Mittelgraupen 75,52 Proc. Blei, 26,4 x Silber, feine Graupen 81,6 Proc. Blei, 27,6 x Silber, Schliech 75,28 Proc. Blei und 22,4 x Silber. In jüngster Zeit ist noch rin gangförmiges Erzvorkommen in einem ver Grubenseldrr aufgeschlossen worden, welches in seiner Zusammensetzung den außergewöhnlich reichen Erzen der der Ge- werkschaft „Neue Kirche" gehörigen Elsässischen Grube „Aurora", die ungefähr 8 lcm nordwestlich gelegen ist, sehr ähnlich sieht. Dir im königlichen Probir-Laboratorium in Clausthal augefertigte Analyse dieser Erze ergab 53 Proc. Blei, 3 Proc. Kupfer und 0,135 Proc. Silber (gleich 135 e Silber in 100 üx Erz). Die hier Vorkommen« den Erze sind sonach von hoher Qualität. Angestellte Versuche haben gezeigt, daß auch hier die Gänge regelmäßig auf eine beträcht- liche Länge und erzführend in die Tiefe durchsetzen. *— Gewerkschaft „Hohenfels" bei Sehnde. Der Schacht hat die Teufe vou 200 m bereits überschritten. Die Gesammtteufe beträgt heut« 204,40 m. Die Beschaffenheit der Gebirgsschichten war für das Abteusen günstig, das Gebirge bestand durchweg auS compactem Buntsandstein mit GipSeinsprengungen und steht der Schacht heute im compacten, rothen und blauen, lrttenschiesrigen Buntsaudstrin, worin sich starke Gipseinlagerungen befinden. Bon 195 m ab war eine fast regelmäßige Ablagerung der Gipsschicht zu beobachten. Bis zur jetzigen Teufe sind Wasserzuflüffe nicht ein- getreten. Im Monat August gedenkt die Gewerkschaft mit dem nothwendig werdenden Bau voa Bcamtenwohnungrn zu beginnen. *— Viruenburgrr Kalisalzwerk der Gewerkschaft „Hercynia": Wie die „Magdeb. Ztg." erfährt, hat daS Werk seine Ausbeute für Len lausenden Monat aus 125 ^il für den Kux (anstatt der bisherigen 100 >l) erhöht. * Hamburg, 30. Juli. Petroleum. (Bericht der Herren Alexander JahnLCo.) In unserem letzten Bericht wiesen wir darauf hin, daß die Ermäßigung der Notirungen io Amerika fetten des Herrn Rockcfeller höchstwahrscheinlich nur vorgenommen sei, um den Consum vom Kausen abzuhalten und daß eine Besserung bald wieder ttntreten würde. Schneller als erwartet ist letzteres geschehen, denn die amerikanischen Notirungen sind in dieser Woche bereits wieder 0,30 Cent- in die Höhe gesetzt uud haben damit einen Stand erreicht, wie wir ihn seit langer Zeit nicht so hoch gehabt haben. Die Taktik deS Herrn Rockeseller bewährt sich vorzüglich, denn der Consum, durch die letzte Abschwächung wieder eingeschüchtert, kaust noch immer uicht». In keinem Jahre vorher ist der Handel jemals von Vorrätheu derartig entblößt gewesen al» znr Zeit und deshalb hat Herr Rockeseller auch leichte» Spiel. Der Consum muß ihm die verlangten Preise bezahlen, sobald der Verbrauch beginnt. Schon im nächsten Monat sind größere Quantitäten Petroleum zur Befriedigung de» Consum» erforderlich und der Kauf derselben wird wahrscheinlich nur zu auziehendeu Preisen möglich sein. ES liegt un» heute ein Bericht au» New Hark vor. Derselbe lautet, soweit es sich um dieMarktlage de»Artikels handelt, wörtlich: „Wir depeschirten Ihnen heute, daß die Tendenz des Marktes hier eine ausgesprochen feste ist. ES scheint, als ob wir in diesen« Jahr« Petroleum aus einem wesentlich höheren Preisstand sehen al» seit langer Zeit. Aller dings dürfte sich die wilde Hausse deS Jahre» 1895 kaum wiederholen, doch dafür dürfte die Besserung, der wir ohne Frage eutgegengehen, auch voa längerem Bestände sein, als solche» im Jahre 1895 der Fall war. Wir kennen natürlich die Absichten deS Herrn Rockeseller nicht, doch «S will un» scheinen, al» ob derselbe durch seine Opera- tionen «in sich vorgesteckteS Ziel erreichen will. Es ist immerhin möglich, daß die Notirungen auf kurze Zeit gelegentlich einmal znrückgehen, doch hierdurch darf man sich uicht beirren lassen, dena einen derartigen vorübergehenden Rückgang scheint Herr Rockeseller zur Erreichung seiues Endziele» nöthig zu haben." — Wir bringen vorstehenden Absatz aus dem Berichte zum Abdruck, da sich der In halt mit unseren Ansichten vollkommen deckt. *— Deu Borrath voa Baumwolle in Hamburg am l. August d. I. stellt der Verein der am Baumwollhandel br- «heiligten Firmen wie folgt fest: 17 909 Ballen, wovon 8058 Ballen amerikanische und andere Sorten und 9851 Ballen ostiudische siud. *— Jutespinnrrei und Weberei Hamburg-Harburg. Der „Berl. Börsen-Courier" bringt die telegraphische Nachricht au» Hamburg, daß die genannte Gesellschaft für 1897/98 wiederum 8 Proc. Dividende vrrtheilen könne. — Dies« Nachricht ist, wie die „H. B.-H." vou zutreffender Sette erfährt, unbegründet, denn e» hat weder die zur Genehmigung der vom Vorstande auszn- machendea Abrechnung erforderliche AussichtSrathssitzung statt gesunden, noch ist überhaupt dte Abrechnung fertiggrstellt worden. * Breslau» 30. Juli. Die heutige außerordentliche General- Versammlung der Schlesischen GaS-Acttea-Gesellschaft hat die Erhöhung des Actieocapitals um 3 Millionen Mark und die Erwerbung der Oberschlesischen ElektricitätSwerke voa der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin beschlossen. In den Aussichtsralh wurden zugewählt die Herren Beaeraldirector Emil Rathenau (Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft), RegierongSrath a. D. vr. Ernst MagnuS (Nationalbank für Deutschland), Baurath Griebel (Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft) und Bankier Delbrück (i. F.: Delbrück, Leo L Co.), sämmtlich in Berlin. * Wien, 30. Juli. Aetten-Gesellschaft vormals C. Stölzle'S Söhne. Nach den vorliegenden Statuten der in «in» Actieu-Gesellschaft für Glasfabrikatiou umgewandelteu Firma vor mals C. Stölzle'S Söhne ist der Zweck der Gesellschaft der Eigru- thumserwerb und der Betrieb der der Firma C. Stölzle'S Söhne, beziehungsweise den Herren Ernst Stölzle und Rudolph Stölzle gehörigen Etablissement». Es sind die»: die Glasfabrik in Alt- Nagelberg, die Glasfabrik, da» Sägewerk, die Raffinerie und Bierbrauerei in Neu-Nagelberg, die GlaSätzerei in Erdwri», die Glasfabrik, Raffinerie, Aetzerei, Saudbläseret und Sägewerk in Euchenthal und die Glasfabrik in JosephSthal; ferner mehrere der Firma gehörige, auf gepachteten Gründen befindlichen Werke, nämlich die GlaS- und Maschinenfabrik in Thlumetz, dir Glasfabriken iu Eugenia, Eilfaag, Sophtenwald und Georgenthal, dir Niederlagen in Wien, Pest, Prag, Berlin und Haida. Der Kaufpreis beträgt 2 430 000 fl. Da» Actien-Capital wird auf 2,5 Millionen Gulden festgesetzt und zerfällt in 12 500 Stück voll eingrzahlte «ctiea, deren jede auf 200 fl. lautet. Die Einzahlung erfolgt in der Weise, daß rin Theilbrtrag von 70 000 fl. baar ttnzuzahlen ist. Die für den Rest betrag von 2 430 000 fl. zu emittireuden 12150 Stück Actirn werden von den bisherigen Firmaträgeru zur Berichtigung de» Kausschilliag» au Zahlungsstatt »I pari übernommen. Da- Actien-Capital kann durch Ausgabe wtttrrer voll eingrzahlter Aktien 4 200 fl. bi» aus 10 Millionen Gulden erhöht werdrn. * Wien, 30. Juli. Die Subscription aus 4'/, proc. Rente n- schriae der Ungarischen Agrar- und Rratrnbauk ergab ein überan» güostige» Resultat, und r» wird di« Zotheilnng, beziehungs weise di« hirrbtt uothwendig werdend« Reduktion der Anmeldungen erfolgen, nachdem die Einzelheiten über die Subscriptioueu von sämmt- ltchea ZeichnungSstellea ttngelangt sein wrrdru. * Wie«, 30. Juli. Di« Gerüchte über neue Schwierigkeiten bei der Lösung der Lramwayfrag« im Wiener Gemeiaderath« werdeu demeattrt. *— Di« Oesterreichtfche GaSglühlicht-Gesellschast wurde behuf« Annahme der von der Regierung genehmigten neuen Gesellschaftsstatute» zu einer außerordentlichen Geurral-Versammlung rinberufen. Dir Gesellschaft, deren Firma nunmehr „Oester- rrlchischr GaSglühlicht «ad Elektricitäts-Gesellschaft" lautet, hat ttne neue Erfindung deSHerra vr. KarlAuer ». Mels bach, brstrbead tu einer elektrischen Lampe, fammt allen an» bitter Erfindung rrflirßendea Rechten, ia-bttoudere Patentrechten für die Länder der östlichen Hemisphäre erworben, und übergiebt dem Erfinder al« Entgelt 2000 Stück zu emittireuder Aktien 4 1000 Gulden. Da» Gesellschaft« - Capital wird nun 3'/, Millionen Gulden betragen, bestehend an« 1500 Stück Netten erster Emission vou je 1000 fl. (Stammaktien) uud au« 2000 Stück «cttea zweiter Emission si 1000 si. Mctstt» 14t. S), Li, Gesellschaft «vtvd nunmehr zwei Unternehmungen betteiben, und zwar da« bisherigr ve- leuchtuugSiqstem de» „Auer"'scheu Gasglühlichte» (Unternehmen X) und parallel mtt derselbeu den Betrieb der elektrischen Lampe (Unternehmen ö). Die Besitzer der 1500 Stück Stammaktien haben do» ausschließliche Recht auf da» Vermögen und die Erträgnisse der Unternehmung H und überdies da» Recht aus '/, de» Vermögens und der Erträgnisse der Unternehmung L. Die Geoeral-Versammluog genehmigte ohne Discusfiou die neuen Statuten. *— Anläßlich der Erörterungen über die österreichisch-unga rische Handel»- nnd Zollpolitik ist wiederholt di« Auffassung in manchen Blättern ausgetreten, al» ob Ungarn, bisher bekanntlich ein fast reiner Agrarstaat uud eine der wichtigsten Soru- quellen de» europäischen Contioent», durch da» neuerlich« Aus blühen seiner nationalen Industrie diesen Charakter zu ver lieren beginne, so daß ein allmählicher Rückgang seiner für uns so bedeutsamen Cerealien-AuSsuhr nicht ausgeschlossen erscheine. Demgegenüber giebt die „Deutsch« Centrolstelle sür Vorbereitung voa HaudelSverträgea" eine Reihe von Daten, au» denen erhellt, daß vor der Hand hiervon kein« Rede ist, vielmehr die ungarische Landwirthschast i» dauerndem Aufschwung begriffen ist. In dem Zeitraum voa 1871—1895 hat sich da» gesummte Ackerland ver- mehrt um 19,12 Proc., und zwar innerhalb desselben die Saatfläche um 34,61 Proc., während das Brachland uin 25 Proc. zurück gegangen ist. ES betrug nämlich die Saatfläche ... 77 Proc. 86 Proc. da» Brachland ... 23 - 14 » deS Ackerlandes und «S hat von 1885—1895 da» Ackerland zugenommea um 879000 Joch (1 k» ----- 1,738 Joch) - Gartenland » - 53000 - » Weiolaud » - 222 000 - dagegen - Waldlaod abgeoommen um 250000 » - Wiesenland - - 260000 . - Weideland - - 104000 - Gegenwärtig zählt Ungarn 3 411686 landwirthschastliche Betriebe mit zusammen 56 Mill, katast. Joch, seine Gesammtproduction an Getreide betrug (1896) 125,6 Mill. Hektoliter. Außerdem weist es eiuen sehr reichen Birhstand auf, der auch für den Export schwer in» Gewicht fällt; e» wurdeu (November 1895) gezählt: 6 738 000 Stück Hornvieh, 2 282 000 Stück Pferde, 8 122 000 Stück Schafe, 7 330 000 Stück Schweine, 32 768 000 Stück Geflügel, 309 000 Stück Ziege», 26000 Stück Esel und Maulthiere, dazu 869 000 Stück Bienenstöcke. Dir Weinernte der letzten Jahre wurde auf durch schnittlich 14—15 Mill. Eimer (56,59 Hektoliter) geschätzt. (Nat.-Z.) * Mailand, 30. Juli. Die Arbeiten zur Durchbohrung deS Simplon beginnen auf italienischer Seite am Montag, den 15. August, bei Jsella. Die britische Handelskammer in Paris lenkt in ihrem jüngsten Monatsrundschreiben daS Augenmerl der heimath- lichen Geschäftswelt auf gewiße, auch in außerenglischen Geschäfts kreisen als große Belästigung empfundene Gepflogenheiten der französischen Tarifpolitik. Es handelt sich um Aenderungen in der Tarifirung von Einfuhrartikeln, welche ohne vorherige Erörterung und Mittheilung an die Antereffenten einfach im Wege der zollamtlichen Verordnung eingeführt werden ohne daß eine amtliche Veröffentlichung oder Promulgirung ftattfindet. In den letzten Jahren haben sich diefe Fälle gemehrt. 1895 wurden sechs dergleichen Tarifänderungen, 1896 elf, im letzten Jahre zehn und im ersten Halbjahre 1898 acht vorgenommen, mit wenigen Ausnahmen lauter Zollerhöhungen. Maaren, für welcht mit aus wärtigen Firmen Lieferungscontracte auf Grund der bisherigen Zollpofitionen abgeschlossen waren, finden sich bei Ankunft in der Grenzzollstation oft erheblich höher belastet, bis zu 50 und 100 Proc., und müssen, um diesen Betrag mehr bluten, weil die Zollerhöhung mit dem Moment ihrer Bekanntgabe an die Zollämter in Kraft tritt. Nicht einmal tranfitirende Güter find von solchen Zoller höhungen ausgenommen. Die belgische Handelskammer in Paris läßt sich über das gleiche Thema wie folgt vernehmen: „Diese Tarif änderungen werden beunruhigend. Wir fragen uns, ob der ohnehin mit zahlreichen, mittels Parlamentsbeschluß herbeigeführten Aende- rungen behaftete französische Zolltarif noch weiterhin einer be ständigen Umgestaltung im Einzelnen durch die Zollverwaltung unterliegen wird, und ob es kein Mittel giebt, den internationalen Verkehr von diesem stetig über seinem Haupte hängenden Damokles schwert und dieser so schädlichen Unsicherheit seiner Handelsbe ziehungen mit Frankreich zu befreien? Di« Frage interesfirt nicht nur die Importeure jener zahlreichen Artikel, welche im Zolltarif „ausgelassen- find, und welche, nachdem sie seit 1892 eine gewisse Gebühr entrichtet haben, ihre Maare von Tag zu Tag anders clasfisicirt und neuen, vielfach sogar verdoppelten Tarifsätzen unter worfen sehen, sondern den französischen Handel im Allgemeinen, welcher unserem Dafürhalten nach bei größerer Stabilität und Stetigkeit der Tarifirung nur gewinnen kann.- IV. Holländische Schwindelfirmen. H. Cohn, Firma Klein L Co. — van Spaanstraat 3 — Rotterdam. IV. Lodz. 30. Juli. Die Geschäststhätigkeit an unserem Platze gestaltet sich immer günstiger, namentlich iu der Woll- und Baum wollbranche. Petersburger uud Moskauer Manufacturfirmru machten kürzlich bedeutende Bestellungen und gegenwärtig verweilen hier zwecks größerer TranSactioneu Kaufleute auS Odessa, Tiflis und Bessarabien. Ferner haben sich Repräsentanten von Handels- firmeu iu Kaukasien, iu der Krim und verschiedenen südrussischeo Plätzen augemeldet. Die Fabrikanten halten an hohen Forderungen fest. Für Baumwollrrzeugnisse werden iu der Regel viermonatige, für Wollfabrikate siebeamonatige Wechsel in Zahlung gegeben. Bon größeren Wechselprotesten Hot man bi» jetzt nicht» gehört, so daß man hoffen darf, daß da» Inkassogeschäft auch für die Folge glatt voa Statten gehen werde. Das Geschäft in Kammgarn- uud Cheviot-Stoffen dürfte sich erst gegen Ende August beleben, da um diese Zeit die hiesigen Fabrikanten ihre Vertreter nach Peters burg und Moskau hin dirigiren. * Petersburg, 30. Juli. Herr Hermann Spitzer aus Paris wird als Director und BerwaltuogSrathS-Mitglied in die Inter nationale Handelsbank in Petersburg ttntreten. 8. Der UateruehmuugSgrist aus wirthschaftlichem Gebiet in Sibirien regt sich augenblicklich geradezu fieberhaft. Eisen bahn«, Canal-, Fabriks-, BergwerkSprojecte u. s. w. werden täglich der Oeffentlichkeit in großer Anzahl unterbreitet. Und Wittlich bleiben diese Vorschläge nicht auf dem Papiere stehen. Große Hosf- uungeu setzt man gegenwärtig vor Allem auf da» Erscheinen einer Petersburger Commission, die au» Vertretern des Verkehrs-, Finanz-, LandwirthschaftS- und KriegsmioistrriumS besteht. Die Com mission soll feststen«», wo- der großen sibirischen Eisenbahn und den au ihr gelegenen hauptsächlichsten Plätzen in technischer, ökonomischer und finanzieller Hinsicht gebricht. Auch die Untersuchungen der Wasser- weg« in Sibirien werden jetzt von der Regierung mit großem Eifer betrieben. Vor Allem will man einen bequemen Wasserweg auf dem oberen Jrtisch von SemipalatioSk iu der Richtung auf die chinesische Grenze zu schaffen. Auch an der Verbesserung der Fluß betten deS Lena- und AngarastromeS wurde in diesem Sommer sehr fleißig gearbeitet und sind für da» nächste Jahr zu dem gleichen Zwecke beträchtliche Mittel auSgeworfen worden. Für die Gegend um Semipalatin», Krasnojarsk, Om-k «. s. w. ist die Anlage ver« schieden»! industrieller Etablissement» in Aussicht genommen. Im Amurgebiete wird gegenwärtig eine neue große Telegraphenlinie gelegt, und zwar zunächst zwischen BlagowieSzczenSk, Chabarowsk und MaryjinSk. Auch hat die Resiirruug wieder zwei neue Eisen bahnlinien coucessiouirt, dir von Privatunternehmern gebaut werden, und zwar von Tjumen direkt nach Omsk und ein« zweite Linie rund um den Baikalsee herum, di« sogenauute Baikalsee-Ruadbahn. * Lontzp«, 30. Juli. Vom Geldmarkt. Fortdauernde Goldentziehungrn für Deutschland sowie di« Remtttirungea für die jüngst hier herauSgebrachtt holländische Anleihe im Vereine mtt dem sinkenden SterlingScourft in New Uott verursachten während der verflossenen Woche ein« weitere Versteifung der DiSconttatrn und eine größer« Zurückhaltung der DiSconteur«; die Möglichkeit von wieder beginnenden GoldauSsuhren nach Amerika ist viel näh« gerückt. Iu der That wurdeu berett» wenige 10 000 L für dort entnommen, darum ist vorläufig mehr die Unsicherheit al» di« Verengung der Mittel für die Steigeruug der Di-contsätz« vrrontwortlich. Die Di-coatversteisllng hindert nicht, sondern fördert eher da» Angebot täglichen Geld«» und kurzer Darlehen und die Sätze dafür hielten sich auf dem niedrigsten Niveau. Im offenen Markte bleibt Ruß land Rrflectant für Gold und der Preis hob sich demzufolge aus 77 a 11 ck; Deutschland kaufte die au» Australien aagekonnnenrn neuarprägten Souvereigu» au. — Heut« stellte« sich dte Rateu etwa wie folgt: 1'/. Proc. sür 2-Monat»-, 1'/,—1*/, Pro«, für 3-MonatS-, 1'/. für 4-Moaat». uud etwa 2'/, Proc. sür 6-Moaat»tv«chstl. Täglich« Darlehen '/«—'/, Proc. Kurze Darlehen '/, Proc. Die kontinen talen Wechsrlcourse haben aus di« hiesige Versteifung natürlich so- fort reagttt uud Patt» und Deutschland zogen ziemlich an. Be- mrrkru»w«rth ist di« feste Haltung der indische» Devise, trotzdem die Geldmärkte dort anhaltend leicht bleiben und di« Banken von Bengal und Bombay jetzt ihre Raten auf 4 Proc. ermäßigten. Die Ultimo- liquidatto» au der Börse stellte »vr geringe Ansprüche an drn Geldmarkt und dir Sätze waren drmgemäß sehr leicht. Dir Baaken belasteten 1'/,—2 Proc. für Reportgelder, di« Schiebungssätze stellten sich auf 2—2'/, Proc. für fremde Werthr, etwa 3 Proc. für Ameri kaner, 6 Proc. für Südafrikaner, 7—8 Proc. für Weftaustralier. — Silber, da» unter dem Etufluff« eine» französische« Lender» bi» auf 27'/, ck gdstiggeu war, fiel mit dem Aufhörev de« Bedürfest voa Spartteu und aaderer Likader auf 27'/, ck zurück. Doch bleibt die Tendenz uoch immer sehr unsicher und von der Nachfrage Spaniens abhängig. Indien ist säst gar nicht im Markte. * Luudau, 30. Juli. Die chilenische Regierung brachte btt dem Congreß eiueu Gesetzvorschlag «in, wonach «»»ländische LebeosversicherungSgesellschaften und Feuer-, See« und Unfallversicherungen für jede dieser Branche« Cautioa zu hinterlegen haben. Diese Sicherheit kann iu vierproceotigrn Staat-bond- zum Pariconrse oder in Hypothekar- oder städtischen Bonds zu 80 Proc. der letzten osficielleu Quotiruug geleistet werden; außerdem sollen diese ausländischen Gesellschaften eine zehn- proceotige Steuer ihrer Prämien entrichten, heimisch« dagegen uur eine dreiprocentige. * Xetu Mark, 30. Juli. Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Maaren betrug 7716703 Dollar» gegen 7 000 552 Dollar- in der Vorwoche, davou für Stoffe 1818 504 Dollar- gegen 1 624 464 Dollars iu der Vorwoche. dck. O. In einem Artikel über amerikanische Han- velsinteressen in China wurde, wie erinnerlich, von einer Bewegung in New Port berichtet, die den Zweck hatte, das State Department in Washington zu einer energischeren Wahrung amerikanischer tzandelsinteressen in Ostasien anzuspornen. Die er wähnte Bewegung ist auch nicht ganz ohne Erfolg geblieben, denn der gegenwärtige Staatssecrectair Day scheint sich ein besseres Ver- ständniß sür die handelspolitischen Ausgaben der Union in China angeeignet zu haben als sein Vorgänger Sherman. In einem neuerlichen Schreiben an den Congreß fordert Day ihn auf, eine Geldbewilligung zu votiren, zum Zweck, eine auS drei Mitgliedern bestehende Commission nach China zu entsenden. Die Commission soll die Handelsverhältnissc Chinas eingehend ftudiren und außer dem ein« halbdiplomatische Thätigkeit entfalten. Die Geldbewilli gung ist wohl schon votirt worden. Die New Yorker Herren, von denen diese Bewegung hervorgegangen ist, sehen aber noch nicht in diesem Schritte des State Department di« volle Erledigung ihrer Aufgabe. Sie haben vielmehr bei der seit dem Siege vor Manila stark zu nehmenden Bedeutung Ostafiens sllr den amerikanischen Handel Anlaß gesunden, ihre Thätigkeit zu «iner dauernden zu machen. In diesem Sinne hat das seiner Zeit von den Betheiligten ernannte „China Commitee« die Interessenten zur Bildung einer permanenten Vereinigung ausgefordert. — Vor Kurzem wurde denn auch „The American Afiatic Association« in New Port gegründet. Sie be steht aus einer Reihe 'der großen Handelsfirmen der Stadt, die im Chinahandel thätig sind; ferner aus verschiedenen solchen Häusern in anderen Städten, wie Philadelphia und Boston, und aus Fabri kanten verschiedener Städte. Dir Mitgliederzahl beträgt schon ca. 70. Die Ausgabe, die sich die Association gestellt hat, ist die Förde rung und der Schuh amerikanischer Handelsinteressen nicht nur in China, sondern auch in Japan, Korea, drn Philippinen und anderen asiatischen Ländern, sowie in Oceanicn. LandwirthschaftticheS. *— Auf der diesjährigen Wander-Bersammlung der Deutschen LaudwirthschaftS-Gesellschaft, welche während der Ausstellung in Dresden abgehalten wurde, ist über die dem- nächstigen Wander-AuSstrlluogeu Bericht erstattet worden. Diesem entnehmen wir, daß ein guter Platz für die Ausstellung des nächsten JahreS in Frankfurt a. M., nahe dem ueuen Central- und auch dem Güter - Bahnhof belegen, gesichert ist. Die wesentlichsten Kosten für die Anmiethung diese» Platzes wird der landwirthschastliche Verein zu Frankfurt a. M. tragen. In Mittel- und Siiddeutfchland schenkt man schon jetzt diesem AusstellungSunternehmen die lebhafteste Aufmerksamkeit. Für das Jahr 1900 ist bekanntlich beabsichtigt, die Ausstellung in Posen abzuhalten, welches mit Schlesien einen gemeinschaftlichen Aus stellungsgau bildet. Die Landwirthschaftskammer von Posen, aus deren dringendes Ersuchen die Stadt Posen gewählt wurde, ist bestrebt, nach jeder Richtung hin die örtlichen Vorbereitungen für die Ausstellung im Auge zu halten. In Dresden wurde ferner beschlossen, Ausstellung und Wander-Bersammlung des JahreS 1901 in der Stadt Halle a. S. abzuhalten. Ent sprechend einem Gebrauche der Gesellschaft, hat man auch hier bei Wiederholung der Ausstellung in demselben Ausstellungsgau einen Wechsel der AuSstellungSstadt vorgenommeu. Während im Jahre 1889 die Ausstellung in Magdeburg stattfand, hat man beschlossen, diesmal die südliche Hauptstadt der Provinz Sachsen, Halle a. S., zu wählen, um damit dem südlicheren Theile der Provinz, dem nördlichen Theile des Königreichs Sachsen und den thüringischen Staaten näher zu kommen. Bei dieser Wahl wurden zugleich die Wünsche der Landwirthschaftskammer der Provinz Sachsen berücksichtigt. *— Wieder stehen wir vor der Herbst-Saatzeit und damit vor dem in vielen gut betriebenen Wirlhschasteu zur Regel ge- wordenen Ankauf neuen Saatguts. Ein verständiger Samen wechsel ist überall da auzuratheu, wo das Erträgniß einer Pflanze uach längerem Anbau »urückbleibt, ferner, wo sich in einer Saat viel Unkraut vorfindet, wo das eigene Saatgut auf irgend eine Weise unbrauchbar geworden ist und in ähn lichen Fälle» inehr. Dabei ist zu bedeuten, daß die heutige, wisftttschckftiich begründete Saat-Züchtung ebensowohl eine große Anzahl sehr werthvoller Neuzuchten hervorgebracht, wie auch die durch Boden- uud klimatische Besonderheiten einzelner Landschaften (gebildeten älteren Spielarten — gewisser- maßc» die „Landschläge" — sachgemäß rein erhalten und in ihren Vorzügen richtig erkannt uud befestigt hat. Durch ver- ständigen Saatwechsel kann sich daher jeder Landwirth die Vor- theile der besten Spielarten zu Nutze machen. Voraussetzung dafür ist allerdings die Benutzung einer zuverlässigen Bezugs- quelle, die möglichst Gewähr bietet für Das, was man den Körnern so gut wie gar nicht ansehen kann, nämlich, daß die der Sorte rigenthümlichen Vorzüge nun auch thatsächlich der bezogenen Saatwaarr innewohuen, einer Bezugsquelle also, bei der man sich der Sorten-Echtheit, des sachgemäßen Anbaues und der zweckmäßigen Behandlung des von ihr angebotenen SaatgetteideS versichert halten kann. In dieser Hinsicht nehmen wir von Neuem Veranlassung, auf die Saatstelle der Deutschen LaudwirthschaftS-Gesellschaft aufmerksam zu machen, welche die Bermitteluug vou Verkauf und Kauf echten, d. h. der Bezeichnung rutsprecheuden Saatgutes in bestmöglicher Be- schaffenheit übernimmt. Der Ankauf erfolgt durch die Saatstelle für die Mitglieder der Deutschen LandwirthschastS-Gesellschast, wie auch für Nichtmitglirder gebührenfrei. Für alle Angebote, Anfragen und Aufträge gelten die Bedingungen der „Saatstelle-Grundregel", welche jedem Interessenten auf Wunsch zugesaudt wird. DaS Ver- langen nach der Liste der Angebote, sowie di« Bestellungen selbst wolle man an die Saatstelle der Deutschen Landwirthschafts-Grsell- fchast, Berlin 81V., Kochstraße 73, richten, bei welcher zahlreiche Angebote au» allen Theilen Deutschland» vorliegrn. kV Gri«»a, 31. Juli. Laut Bekanntmachung der königlichen AmtShauptmannschast ist in Otterwisch die Maul- uud Klauen- seuche au-gebrochen. ES ist die» innerhalb der letzten vierzehn Tage der zweite Fall dieser Viehseuche im Bezirk unserer Amts- hauptmannschast. . Aus Ostpreußen wird der „Täglichen Rundschau" ge meldet, daß man dort in Folge de» schlechten Wetter» der letzten Zett in einem großen Theile der Provinz völlige Mißernte uud iu Folge dessen «ine Theuerung uud HuagerSnoth i» derfelben Art befürchtet, wie si, iu de» sechziger Jahre» die Provinz heim gesucht hat. Forstwirtschaftliches. ' *— Für die Wiederaufforstuug abaeholzter Fläche» zeigt sich seit mehreren Jahren allenthalbe« tm Vogtlau de ttne rege Brthätiguug. Im vorige» Jahr« stad au 54 Grundbesitzer zum Ankäufe der erforderliche» Nadelholzpflauzeu: 733M ^4 uud sür forsttechuischeu Beirath: 60,90 -ch, inSgesammt Beihilfe» von 794,49 an» der Krei-verttn-caffe gewährt Word«. Diese Auf forstungen betreffen di« Gemeinden: Bäreudorf, vergeu btt Adorf, Brambach, Ebmath, Eichigt, Erlbach, GauSgrüu, GopplaSgrün, GoSper-gttlu, Sottengrüu, Kröstuu, Landeobst, Lotteugrüa, Martenry, Oberbrambach, Obertriebel, Reb«»grün, RttmerSgrü», Reumteagrüo, Ritzmar, Rütheubach, Unterttchigt, W«tzel»grüu, Wahlhausen, Zoul». dors uud Zobe». Sie nmfaffeu ttne Grsammkfläch« vo» ungefähr 37 im, auf di« im Ganzen 184 800 Fichten, und 54500 Kiefern- pflauzeu vrrweudtt wordeu siud. Poft-, Telegraphen- mrd Fernsprechwesen. *— Deutscher Schaell-Dampfer-Dieust ab Bremen. Die amerikanisch« Post uach New Hott »c. mtt Schnell-Dampfer „Kaiser Wilhelm der Große" 2. August ab Bremru (Ocraufahrt circa 7 Tage) schließt am 1. August um 6 llhr Nachmittag», für Eiu- schreibrbriefe um 5 Uhr. "Kill«, 31. Juli. Die zweit« Post voa Londoa über Ost « ad« vom 30. Juli hat ia Köln den Anschluß au Zug 31 nach Berlin über Hilde»httm nicht erreicht.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder