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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981201016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898120101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898120101
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-12
- Tag1898-12-01
- Monat1898-12
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Leipziger Feuerwehrverband. -ad. Leipzig, 30. November. Unter dem Vorsitz des Herrn Fabrikdirector Horst Wolff hielt der „Leipziger Feuerwehr verband" in seinem neuen Verbandslocal, dem Etablissement „Stadtgarten", eine gut besuchte Commandanten- sitzung ab, der auch das Landesausschußmitglied, Kreis vertreter der Leipziger und Grimma - Oschatzer Feuerwehr verbände, Herr S ch l i m p e r - Grimma, beiwohnte. In der selben wurde die Anregung, an einigen Wintersonntagen einen CursusfüralleChargirtendesVerbandes ein zurichten, in welchem die im Juni d. I. nach Chemnitz zum Fach-Cursus entsendeten Kameraden das dort Gelernte vor führen werden, damit der Dienst rin Verbände künftighin voll ständig gleichmäßig gehandhabt werden kann, gutgeyeißen. In den einzelnen Vierteln um Leipzig herum sollen von Zeit zu Zeit gemeinsame Alarmirungen der Feuerwehren ins Leben gerufen werden, um große Angriffe unter Leitung des Verbandsausschusses auszuführen. Es soll mit diesen Alarmirungen zunächst im Osten begonnen werden. Bis jetzt wurden zwei Bezirke in Aussicht genommen, und zwar soll der eine die Ortschaften Naunhof, Taucha, Borsdorf, Panitzsch und Gerichshain umfassen, während dem anderen die Ortschaften Stötteritz, Schönefeld, Mockau und Paunsdorf angehören sollen. Die übrigen zum Verbände gehörigen Wehren werden später in Gruppen eingetheilt werden. Die gleichmäßige Uniformirungs- frage wurde eingehend erörtert, ohne daß man jedoch schon jetzt zu einem Resultat gelangte. Um ein möglichst einheitliches Alarmverfahrcn zu erzielen, soll unter den Kommandanten, die sich mit den Gemeindevertretern in Verbindung setzen werden, eine Einigung angestrebt werden. In den Ortschaften Seehausen und Thekla ist die Gründung einer neuen Compagnie in Aus sicht genommen worden. In Dölitz wird ebenfalls die Neu gründung einer der vor Jahresfrist aufgelösten Wehr angcstrebt. Mit dem 31 März nächsten Jahres löst sich die freiwillige Feuer wehr zu Anger-Crottendorf auf. Es ist dies die letzte Com pagnie (außer der Feuerwehr von Connewitz, die nicht dem Verbände ongehört) der noch bestehenden freiwilligen Wehren der einverleibten Vororte. Vor der Einverleibung mit Leipzig bestanden in den Vororten 12 Compagnien. Wie alljährlich wird der Verband den Geburtstag König Albert's, seines hohen Protectors, festlich begehen, und zwar dieses Mal am Sonn abend, den 22. April nächsten Jahres. Für Sonntag, den 11. Deccmber, ist eine Vorstandssitzung im „Stadtgarten" in Aussicht genommen worden, in der die Herren Kommandanten Breitenborn- Taucha über ein „Neues Feuerlöschgesetz für das Königreich Sachsen" und Herr Horst Wolff-Plagwitz über das „Feuerlöschwesen Amerikas" sprechen werden. Am Montag, den 12. December, findet die Prüfung der unter Leitung des Verbandsobersamariters Bredtschneider stehenden Sanitätscolonne im „Stadtgarten", woselbst regelmäßig des Montags die Hebungen abgehalten werden, statt. Mit dem Wunsche, daß der Verband auch in Zukunft seine segensreiche Thätigkeit immer weiter entfalten möge, schloß der Vorsitzende die Sitzung mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf König Albert. verband deutscher Kriegs-Veteranen in Leipzig. Tie Mouatsversammlung des Verbandes deutscher Kriegs-Veteranen im „Tivoli" erfreute sich eines sehr starken Besuches; es waren auch viele alte Soldaten, die nicht dem Verbände angehören, erschienen, um sich ein Bild von Kaiser Friedrich anzusehen, welches vor der Absendung nach San Remo im „Tivoli" ausgestellt war. Auf dieses Bild machte der Vor- sitzende Herr Redacteur Schultze aufmerksam, nachdem er die Versammlung mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm und König Albert eröffnet hatte. Tas erwähnte Bild stellt Kaiser Friedrich in Feldmarschallsuniform dar und ist über 1 Meter hoch, eingefaßt ist dasselbe von einem geschmackvollen Rahmen, au welchem eine silberne Platte befestigt ist, die eine Widinungsinschrist in italie nischer Sprache enthält. Tas Bild ist ein Geschenk der deutschen Veteranen an das Osficiercorps des italienischen 12. Versaglieri- Regiments in San Remo, woselbst eS das Officiers - Casino schmücken wird. Bekanntlich sind die deutschen Veteranen, welche im October eine Fahrt nach San Remo unternahmen, um dort an der Gartenmauer der Billa Zirio eine Erinnerungstafel an Kaiser Friedrich zu enthüllen, von der dortigen Garnison in einer überaus herzlichen Weise empfangen und begrüßt worden, und soll dieses Bild eine kleine Anerkennung für die bewiesene Kamerad schaft sei». Auch dem deutschen Pfarrer in San Remo, Herrn Pastor Hörstel (einem geborenen Hallenser), wird eine Aufmerksamkeit er wiesen für seine eifrigen Bemühungen um das Zustandekommen der erwähnten Enthüllungsfeier 'in San Remo. Die Veteranen senden zugleich mit dem Bilde an Herrn Pastor Hörstel eine prachtvolle illustrirte Bibel. Die Monatsversammlung verlief in gewohnter ordnungsgemäßer Weise; aus deu Beschlüssen ist zu erwähnen, daß beabsichtigt wird, wie auch in den Vorjahren, unbemittelten hilfsbedürftigen Veteranen möglichst «ine kleine Weihnachtsfreude zu bereiten. Um dieses in größerem Maße als früher ausführen zu können, sollen alle patriotisch gesinnten Mitbürger ersucht werden, eine kleine Spende in Form von Geld, Waaren, Kleidungsstücken rc. zu geben; die Entgegennahme hat gütigst Herr I. Müller, Promenaden- st raße 15, übernommen. Nachdem die geschäftlichen Sachen er ledigt waren, wurde die Versammlung mit einem Hoch aus deu Ver band geschlossen. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Strafkammer H. tt. Leipzig, 30. November. 1. (Betrug und Urkundenfälschung.) Bis zum 25. September hatte der 16 Jahre alte Andreas Friedlich Hermann G. aus Leimbach, der sich zunächst als Fleischer, dann als Maurer und schließlich als einfacher Arbeiter versucht hatte, bei einem Vater, dem Lbslpäcbter G., gearbeitet. Tann ergriff ihn aber die Wanderlust. Er ging zunächst zu seinem Onkel in Harras, der ihn aber nur einen Tag behielt. Am 26. September kam er nach Oberheldrungen. Um sich Geld für die weitere Wanderschaft zu verschaffen, telegraphirte er unter dem Namen seines Vaters an dessen Geschäftsfreund, den Obst händler Sch. in Leipzig, ihni sofort telegraphisch 50 ./L nach dem Gasthof in Oberheldrungen zu senden. Das Geld traf auch nach wenigen Stunden ein. G. kaufte sich einen neuen Anzug und einen Hut und vergeudete Leu Rest in Erfurt. Deshalb telegraphirte er am 28. September nochmals an Sch., ihm »ach Schloß Heldruugen weitere 100 ./L zu senden. Als aber kein Geld eintraf, juchte sich G. aus andere Weise Geld zu verschaffen. Er schwindelte dem Obst händler H. aus Helürungen vor, er sei Fleischergeselle und habe eine Kuh gehandelt, müsse aber bis zum Abend 15 ./6 anzahlen. Da aber sein Meister erst am nächsten Tag komme, möge H. ihm einst weilen das Geld leihen. Glücklicher Weise hatte aber H. grade kein Geld bei sich, sonst wäre auch er geschädigt worden. Am 4. October kehrte G. im E.'schen Gasthof in Reinsdorf bei Nebra ein. Obwohl er nur 80 sein eigen nannte, machte er doch eine Zeche von 1.53 und verschwand dann heimlich, ohne zu bezahlen. Der Ge richtshof erkannte unter Zubilligung mildernder Umstände und unter Anrechnung von drei Wochen Untersuchungshaft auf sechs Monate Gesängniß. II. (Fahrlässiger Kalscheid.) Auf Veranlassung der Firma Z. L W. in Leipzig hat der WirthjchaftSsührer Carl Friedrich Bernhard H. auS Thumirnicht vor dem Amtsgericht Colbitz am 21. Lctober den Lssenbarungseid geleistet. ES wurde aber später sestgeslellt, daß das von H. eingercichle und als vollständig und richtig beschworene Vcrmögensvcrzeichniß insofern nicht der Wahrheit entsprach, als eine dem H. zustehende Hhpolhek aus ein Hausgrund- stück in Geithain in Hohe von 6000 ./<L, eine Anzahl Baugeräthe und ihm zustehende Forderungen im Betrage von 70 —80 ./L nicht mit aufgeführt worden waren. Auf Grund der gegen H. geführten Hauptverhandlung wurde derselbe des ihm zur Last gelegten Ver brechens für schuldig befunden und unter Anrechnung von zwei Monaten der erlittenen Untersuchungshaft wegen fahrlässigen Falsch- eide-S zu zwei Monaten Gesängniß verurtheilt. III. (Rnckfallsbctrng.) Von der Fcrienstrafkammer C. des hiesigen Landgerichts ist am 28. August der 24 Jahre alte Stein metz Ernst Julius K. aus Chemnitz wegen Diebstahls, Betrugs und Unterschlagung unter Anrechnung eines Monats dec erlittenen Untersuchungshaft zu einem Jahr acht Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurtheilt worden. Ein weiterer Be trugsfall mußte damals abgetrennt werden, weil K. angab, er habe das erlangte Tarlehn für Arbeitslohn zu fordern gehabt. In der neuerlichen Beweisaufnahme wurde aber sestgeslellt, Laß K. am 28. Mai in Reichcubaw dec Carrousfelbesitzersehefrau St. vor gespiegelt hatte, er brauche Geld, um sich seinen Koffer aus Chemnitz nachschickcn zu lassen. Die St. hatte den Angaben K.'s geglaubt, angenommen, Laß K. in Arbeit bei St. bleiben wolle und ihm da her, obgleich er nur wenige Groschen Arbeitslohn zu sondern hatte, die verlangten fünf Mark gegeben. Wegen Rücksallsbetrugs wurde gegen K. auf eine Zujatzstrase von einem Monat Zuchthaus erkannt. IV. (Unverbesserlich.) Im Mona» August wohnte die 32 Jahre alte Dorothee Johanne Ernestine K. aus Grünhübel in Lindenau mit der ledigen Ku. zusammen. Als die Ku. in Polizeihaft kam, entnahm die K. dem Wäschekörbe ihrer Freundin, die nur auf der einen Seite ein Schloß angelegt hatte, 40baares Geld. Als die Ku. aus der Hast entlassen wurde und das Geld vermißte, konnte ihr die K. nur 10 zurückgebcn. Auf erstattete Anzeige wurde gegen die K-, welche sechs Mal, zuletzt mit fünf Jahren Zuchthaus bestraft ist, das Strafverfahren wegen RückfallsdiebslahIS eiugeleitet. Sie verteidigte sich in dec Hauptverhandlung damit. Laß die Ku. ihr die Erlaubniß gegeben hätte, das Geld einstweilen für sich zu ver wenden. Wenn auch diese Angabe durch die Beweisaufnahme nicht bestätigt wurde, so wurde Loch andererseits sestgeslellt, daß die Ku. ihr den Korb in Verwahrung gegeben habe. Sie hatte damit auch das Geld in Gewahrsam erhalten und konnte sie deshalb nur wegen Unterschlagung bestraft werden. Ter Gerichtshof setzte eine Strafe von fünf Monaten fest, drei Monate wurden als durch die er littene Untersuchungshaft verbüßt erachtet. vermischtes. -4- Altenburg, 28. November. Die Zahl der Steuer pflichtigen im Herzogthum Altenburg beträgt insgesammt 72 115, doch sind davon 21027, welche den zwei untersten Steuer stufen angehören, von der Steuerpflicht entbunden. Weiter haben 33 629 ein durchschnitliches Jahreseinkommen von 675 c/k, bei 10376 beträgt es durchschnittlich 1200 ckk, bei 2821 durch schnittlich 1800 <ft/, bei 1470 durchschnittlich 2400 c/i, bei 1072 durchschnittlich 3150 bei 667 durchschnittlich 4200 c/(, bei 662 durchschnittlich 6600 c//, bei 185 durchschnittlich 10 200 bei 102 durchschnittlich 16 500 bei 70 durchschnittlich 34 500 c/k, bei 11 durchschnittlich 54 000 c/k, bei 6 durch schnittlich 66 000 l/k, bei 10 durchschnittlich 84 000 <^, 1 durch schnittlich 108 000 c/(, bei 2 durchschnittlich 138 000 c/(, bei 1 durchschnittlich 174 000 -/(, bei 2 durchschnittlich 270000 -/(, bei 1 durchschnittlich 450 000 d Alle Steuerpflichtigen haben ein gesammtes durchschnittliches Jahreseinkommen im Betrage von reichlich 69 Millionen. Der Bezirk Altenburg zählt 31 682 Steuerpflichtige, Schmölln 9925, Ronneburg 8679, Eisenberg 8260, Roda 5714, Kahla 7855. Im Jahre 1869 betrug die Zahl der Steuerpflichtigen 54 014 und deren gesammtes Jahres einkommen annähernd 34 Millionen Mark. Auf den Kopf der Bevölkerung entfällt ein durchschnittlicher Steucrbetrag von 5,21 s//, auf jeden Steuerpflichtigen aber 13,03 d/. (Wdh.) -8- Halle a. T., 29. November. Die Stadtverordneten versammlung bewilligte in ihrer gestrigen geschlossenen Sitzung der Wittwe des kürzlich verstorbenen verdienten besoldeten Stadt- rathes Zernial außer der gesetzlichen Pension eine Unter- tützung von 800 c/k pro Jahr auf die Dauer von 5 Jahren. — In der öffentlichen Sitzung gedachter Körperschaft wurde von berufener Seite dem beim Bau unseres städtischen Schlachthauses mit thätig gewesenen Herrn Baumeister Rümpler nachträglich noch das Lob gespendet, daß er seine Pflicht und Schuldigkeit nach jeder Richtung hin gethan habe. Seiner Zeit wurden von gewisser Seite gegen den Genannten allerlei Verdächtigungen laut, die nach Einsicht der Acten nicht berechtigt sind. — Ueber den bevorstehenden Proceß der Stadt gegen die Allgemeine Elek- tricitätsgesellschaft in Berlin wegen Contractbruches schweigt sich das Magistratsblatt aus, bringt dagegen einen langen Bericht über die Eingemeindung der Vororte in Halle, der so schmackhaft zubereitet ist, daß man ordentlich Appetit bekommt, zuzugreifen. Es wird wohl noch mancher Erörterung dieser wichtigen Frage bedürfen, ehe sie zum definitiven Beschluß erhoben wird. Es handelt sich um die Eingemeindung von Giebichenstein, Kröllwitz, Trotha, Diemitz, Buschdorf und Böllberg. Die eingesetzte städtische Commission empfiehlt solche. — Schutz den Singvögeln. Es ist eine schon seit einer Reihe von Jahren beobachtete Thatsache, daß die Singvögel in unseren Thüringer Wäldern mehr und mehr abnehmen. Man hät diese Entvölkerung vielfach auf Rechnung der romanischen Vogelmörder schreiben wollen, dabei aber vergessen, vor der eigenen Thür zu kehren. Es ist ein Jammer, zu sehen, wie im Frühling und Herbst bei uns den gefiederten Sängern von ge wissenlosen Vogelfängern nachgestellt wird. In Dohnenstiegen, Netzen und mit Hilfe von Leimruthen werden sie massenhaft ge fangen. Sind die armen Gefangenen Männchen, so wartet ihrer der kleine Drahtkerker, sind es dagegen Weibchen, so wandern diese in den Kochtopf. Meisen, Zeisige, Stieglitze, Hänflinge, Buchfinken, Grasmücken und andere für Wald und Feld so sehr nützliche Vögel fallen auf diese Weise Jahr für Jahr einer ver werflichen Liebhaberei und dem Gaumenkitzel zum Opfer. So berichtete in diesen Tagen die „Hildburghäuser Dorfzeitung" aus Saalfeld, daß dort eine Frau aus dem schwarzburgischen Ort Meura kürzlich 1L Schock gerupfte, zum Braten zugerichtete Meisen zum Verkauf ausgeboten habe, und von einem aus dem selben Dorfe stammenden Arbeiter ist erzählt worden, daß ihm von einem dortigen Vogelfänger auf die Frage, wie hoch sich sein Tagesfang belaufen habe, die Antwort gegeben worden sei, es fehlten ihm nur zwei Mandel an sieben Schock. Dieses frevel hafte Thun muß jeden Naturfreund mit gerechter Entrüstung erfüllen. Angesichts dieser Thatsachen wäre es aber endlich Zeit, daß die zuständigen Behörden energisch gegen diese Vogelmassenmörder vorgingen. Es wird zwar in der letzten Zeit in einzelnen thüringischen Staaten den gewerbs mäßigen Vogelfängern etwas schärfer auf die Finger gesehen, allein zu einer erfolgreichen Bekämpfung derselben durch die Polizeiorgane reichen die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen nicht aus. Gründliche Abhilfe kann jedenfalls nur ein von Reichswegen erlassenes Wogelschutzgesetz schaffen. — Koblenz, 28. November. Ein Sergeant des hiesigen Pionierbataillons erschoß sich beute in seiner Dienstwohnung in der Caserne. Gestern Abend batte er einen Zusammen stoß mit einer Patrouille gehabt und fürchtete nun Be strafung. Er war verhcirathet und hinterläßt eine Frau mit zwei Kindern. — München, 29. November. General der Infanterie z. D. Freiherr von Schleitheim hat sich am vergangenen Sonn abend auf der Straße durch einen Sturz die Schulter aus gefallen. v. >V. C. Tic Verbreitung der Bakterie» dnrch Staub. Die große Gefahr der Einathmung stauberfüllter Luft bestehl bekanntlich nicht nur darin, daß gewisse Mengen von Staub unsere Lungen angreifen, da eben die Athmungswege nur einen geringen Tbeil desselben zurückhalten können; wohl noch größer ist die Gefahr, daß an den feinen Staubtbeilchen Bakterien, Krankheitserreger, hasten, die so durch die Lungen oder durch Len Mund in unseren Organismus gelangen. — Um nun sestzustellen, ob und welche Bacillen durch den Staub der Luft lebend weiter verbreitet werden können, wurden ürzlich sehr interessante Versuche angestellt. Es wurde sehr feiner Staub durch Hitze von allen anhaftenden Bakterien befreit und dann mit einer Aufschwemmung der zu unter suchenden Bacillcnart vermischt. Diese Mischung wurde als dann mittels eines passenden Apparates verstäubt und durch einen Luftstrom etwa einen Meter weit fortgefübrt. Wird der Staub nun aufgefangen und auf die gebräuchlichen Nähr ¬ böden oder auf ein Dbier überimpft, so erkennt man leicht, ob das betreffende Bakterium noch lebensfähig ist oder nicht. So hat sich ergeben, daß die Erreger der Diphtherie, des InterleibStyphus, der Pest, der asiatischen Ebolera u.^a. durch Staub nicht übertragbar sind, während vor Allem der Tuberkcl- »acilluS auf diese Weise sehr wohl seine Verbreitung finden kann und iu der Thal wohl leider nur zu häufig findet. Meteorologische Beobachtungen »uk der Kternwurt« iu I,ei>>/i?. llöko >19 Lleter über dem Heere. 2eit der Leodacktuug;. o°ÄMiw Ibcrmo- IU. Uslativs »ueil- tixll. -f« zviuä- ric-Muuir u. Ltarlc«. Himmels- LusictU. 29. Nov. Ab. 811 743,4 30. - lllg;. 8 - 744,5 Nm. 2- § 746,7 lllnLimum der Tempera Ilöke der! 4- 5,7 -t- 5,3 -t- 6,3 tur --- - <iedersed 87 93 83 t- 8",2. laxe -- 81V 2 81V 1 ZV8VV I Lliuimum -» 0,4 mm. trüds trübe trübe -f- 3',7. Wetterbericht «le« IL. 8. HI^1e«roIop;ls<I»en lusrtttat^s in Chemnitz. vom AO. Xaveiudvr 8 bür llloreens. Unter sckwacden südwestliekon IViuden verlieb die IVitteruus am 29. November noob meist wolkig; unck trocken; nach ckem Oebirxe 2u war die Ledeckung; leichter wie iu den Niederungen. Vie Temperatur dielt sied auk derselben Lüde wio am Vortage; die Ilaxima roiodteu von l,3 (Tiodtelberg) bis 10,2 (Okemnitr); Naedtt'rost wurde nur aut' dem Ticktelbcrg beobachtet. Lcdnee- deeke dortselbst 5 em. Ltatious-Name. ö e« s s'a r-? Richtung; und 8tärks des IVindes. Vetter. b- 8odö . . . . ^ Ilaparanda . . 752 756 0 leiedt still wolkenlos bedeckt — 5 — 7 8kudesoäs . . ! 751 880 mässie wolkig ft- 4 8toekkolm . . XopenbaFLu . ! Kemel ... 8>vinemullde 753 754 755 754 still NXIV leicht 080 leiedt 880 leiedt Xebel ltsecn Dunst wo! kirr ft- 4 ft- 3 ft- 3 SdaALn ... 8M . . . . IlamdurL . . Helder . . . 753 754 755 756 ^V leiedt still XXIV leicht VV schwach bedeckt <volkiL Gedeckt beiter ft- 1 ft- 3 ft- 4 ft- 6 Oderburp; . . 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SpeciaMLt: I1aliem8ek6 MMiken, lerraeotten, 8pi6§6l, Uolrsekrütrereien eie. Vrossv Sonäullseii »vlldvttvll rw8 AvMl, livm, florenr, Veneüix sinct oinAvtroffsn. »ookmoäeru: reinst« rLZkovvo-Vriippoo Iw St^I IillävlK XV. Venvrianisoke 8piesei unä lisekeken mit kunstvollen Holrsolinitrei'si. Vassn, Kannen, «larci., ^Vanäbiiävr mit kaffavl'seksn Vemäiäen. kftWt» kftMM mit lhWOilclm-Ssftg. Steckt. XLUlkLiis Nlo. 47 u. 48. (kinxsiix: kiuvemtätWti-sM li«. 48.) Hoedmoäkriik öoeeamo-uIMiMm- Lun8lgIL8kr. keiner korrellan-, Vias-, IVlaMika-, Ivrra- ootta - I^uxus- unä Vsdrauolis - Artikel, rixurvn, Lüsten, Vruppvn - Wanüdiiäsr, Vasen, ^aräinivrev, Lörbeksn, Mppes, Liumsntöpkv, Liumsnstänäer, Lekirm- stänävr, lakvi-, kisoti-, Kaffee-, Ikes- unä ^aseiiserviev. veulsolie» östei'i'., ksnrös., engl. fabMaie. Loorw srosso ausvrdl. NvvII« kiNügv pnvise. Sille em Seeiclillgeeg msieet S Selirelmtei'.
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