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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19001119015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900111901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900111901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-19
- Monat1900-11
- Jahr1900
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Vereins, des Herrn ren Sachsen 'es auf ein n Hofkirche und Kur- III., ein zahl von 1900 auf Verschöne- getroffene fessor Max dtmuseums oeckte man hier eine n Stellen, das Feuer nun unter ergarbeiter rhaftet imungen tseisen - »er einzelne, in Mappen ;er und für i)ie Mappen tück von der Auskunft tr ¬ übend 8 Uhr >en Leipziger x Beckmann. s M Uhr eine hiesige ft und in erletzungen >er Wittwe iv zur Er- rlößnitz ist Ministerium se und das einer Bier- roda, von igelegenheir on der Ge ben Erfolg l Bescheide tzschenbroda ch auch von e Ueber- ie Treppe Äemeinde- :malitäten auf, sich . wie todt vohncnden !eben zu - erlangte, praktischen Lin Bries, Frau ein eidend ge- inkenhause elbe öfters ' übrigens > zwar in hochelegante i 3. ds«. all- intrresianten enen Theater versunkene rrr Erstauf- z davontriig, airt ist, singt tadttheater in ! Hartleben's en, DienStag, Theater die enr. — Am tthrater ge- teS Toncert« n Tchützen- asielbe weist nf und ganz Lagen der- s Streubel ten Augen- Eimer und r 15 Min. r Wolken- : haltende, z langsam inbar über unkenregen mal etliche Die ganze »auerte ca. 'rahlte die >e. eschlossenen des Herrn leulich den is Syenit, -orm eines ourde, wie Dresdner »eichmüller) Vermischtes. ----- Berlin, 18. November. Der „Local-Anzeiger" meldet auS Nürnberg vom 17. November: Gestern Nachmittag um 3 Uhr wurde die Tapezierersfrau Liffert in ihrer Wohnung von zwei unbekannten Individuen überfallen und mir harten Instrumenten lebensgefährlich ver letzt, worauf die Raubmörder die Wohnung durchsuchten und das vorhandene Geld mit sich nahmen. Die Frau ist, ohne daS Bewußtsein wieder erlangt zu haben, ihren Ver letzungen erlegen. --- Der Diebstahl im Batica» giebt der Polizei immer neue Räthsel auf. Vor wenigen Tagen kam an den römischen Polizeichef eine Drncksachen-Sendung auS Genua, einfach frankirt wie ein Bündel Zeitungen; ihr Inhalt ent puppte sich in Form von 80 000 Lire in Werthpapieren, die grvßtentheils der bestohlenen Casse deS VaticanS gebärt haben. Man erklärt sich diese Sendung so, daß ein Hehler aus Furcht vor Nachforschungen oder aus Reue sich von dem fremden Gut zu befreien suchte. Etwas geheimnißvoll bleibt aber der Umstand, daß sich dabei auch Titel finden, die nicht auf der vom Vatican überreichten Liste verzeichnet sind. Dadurch wird dem Gerücht neue Nabrung gegeben, daß vor dem angeblichen Einbruch vom 30. September bereits Entwendungen ans jener Casse vorgenoniinen wurden. Eine weitere Bestätigung dessen liegt iu der Angabe eines römischen Wechselagenten, daß gewisse, dem Vatican gehörige Titel auf der Lists des Diebstahls vom 30. September aus geführt sind, deren Coupons seit Jahren bei ihm zur Auszahlung gelangten. Eingegangen: Max Hesse'S illustrirte Katechismen Nr. 22: KatechiSmnS bes gute» Tons nnd der seine» Titte von Constanze von Franken. 9. Auflage. Max Hesse'S Berlag in Leipzig. Preis geb. 2.50. Die Verfassung des Deutschen Reichs. Sechs Hochschul- dortriige, gehalten zu Rostock im Sommer 1900 von vr. Heinrich Grsfcken, ord. Professor der Rechte an der Universität. Leipzig, A. Deichrrt'sche Verlagsbuchhandlung, Nachf. (Georg Böhme). Preis 2 50 4, »leg. cart. 3 Hygteine und Diätetik für Lungenkranke. Bon vr. Sieg- mund Elkan, Arzt der Berliner Heimstätte sür brustkranke Frauen zu Blankenfelde. Leipzig, Verlag von H. Hartung L Sohn <B. M. Herzog). Preis 1,60. Die Bergpredigt des Herr», ausgelegt in Predigten von 0. Paul Kaiser, Pfarrer on St. Matthäi zu Leipzig. Hl. Das Baterunser. (Preis I 60 <H). Leipzig, A. Deichert'jche Ver lagsbuchhandlung, Nachf. (Georg Böhme). Technisches. H Unter dem Namen „LuraS-Licht" wird jetzt von der Dem ts che n B c I c u ch t u n g s - und Heimindustrie- Actie n - Ge se l lscha ft eine Ga s g l ü h li ch t - I n - tensivlampe in den Handel gebracht, die außer gewöhn liche Vorthcilc in sich birgt, und die geeignet erscheint, selbst Las elektrische Bogcnlicht „in den Schatten zu stellen", die aber trotzdem nach den uns vorliegenden Berechnungen erheblich billiger ist, Ivie elektrisches Bogcnlicht. So bildet daö „LucaS- Lichl", das in Leipzig von H. Friedländer, Sächsische GaS- Mhlicht-Jndustric, Schützen,trahe 2l, und F A. Hoppe, llniversitätsstraße, geführt wird, einen Apparat, dec den Leucht effect der Prcßga-Sbeleuchtung mit der Einfachheit dc-S ge wöhnlichen Gasglühlichtbrcuners verbindet, ein Apparat, der ieinerloi besonderer Anlagen oder dergleichen bedarf, der viel mehr wie eine Gaökrone leicht von Jedermann an eine vor handene Gasleitung angcfchlos'cn werden kann, der im Augen blicke betriebsfähig ist und durch einfaches Ziehen an der Schnur Les Klcinstcllerö so rasch wie eine elektri,che Bogenlampe zur vollen Leuchtkraft gebracht wird. Ueberall, wo eü sich darum rändelt, eine große Lichtfülle von einer Stelle aus zu er zeugen, also bei der Beleuchtung von öffentlichen Straßen und Plätzen, Bahnhöfen, bei der Beleuchtung von Geschäften, Fabrikräumen, Restaurants, Sälen, Corridoren, bei Reclame- und Effectbelcmchtung u. s. w., wird anstatt des elektrischen Vogenlichts, das bisher di« unumschränkte Alleinherrschaft besaß, das „Lucas-Licht" Verwendung finden können. Lücherbesprechungen. o. Führer dnrch das Nuterrichtswcscn Ser Stadt Leipzig. Herausgegeben vom Verkehrs-Verein Leipzig. 1901. Mit der Eröffnung Vcs neuen selbstständigen Bureaus im städtischen »laushaus (Eingang ttupsergasse) hat der hiesige Verkehrs-Verein auch die Ausgabe einer neuen Publikation verbunden, da seinem in 2. Auslage erschienenen allgemeinen Führer eine werthvolle Er gänzung zugefugt wurde, die der schriftgewandten Feder des ver dienten langjährigen Schriftführers dieses SchnlbirectorS Or. Roth, entstammt und sicher nicht blos bei Behörden nnd der hiesigen Lehrerschaft, wie bei der einheimischen Bevölkerung, sondern auch bei allen Fremden, welche unserer Stadt als Bildungsstätte Interesse entgegenbringen, Anerkennung finden wird. In dankenswcrther Weise bietet der Verein in diesem Führer eine Darstellung der Einrichtungen an unseren Hochschulen, den höheren, Privat-, Volks- und Fortbildungsschulen, behandelt derselbe sodann ausführlich die hier bestehenden Fach- und Berufs schulen, sowie die Lehr- und Erziehungsanstalten für nicht normale Kinder und bietet schließlich einen Hinweis auf die zahlreichen hier bestehenden Bibliotheken. Ter Verkehrs-Verein gedenkt diesen vor trefflichen Führer an Behörden und seine Mitglieder zu Vertheilen, aber auch denselben in seinem Bureau gegen geringen Betrag zu verkaufen. »r: H Ein höchst interessantes Charakterbild Adalbert Stifter'?, des Dichters der „Studien", entwirft Oe. Anton Schlossar in dem soeben erschienenen Heft 8 der Zeitschrift sür Bücher freunde (Vclhagcn L Klasing in Bielefeld und Leipzig). Der Verfasser besitzt ein überaus reichhaltiges Material zur Kennt lich Stifter's und seines freundschaftlichen Verhältnisses zu den Illustratoren seiner Werke, der Künstler Armann und Geiger. Stifter war bekanntlich, ehe er sich dec Schriftstelleret zuge- wendet, selbst Maler gewesen, und in dem genannten Artikel werden einige seiner Entwürfe zum ersten Male veröffentlicht; auch die reproducirten Porträts, die Stifter in jüngeren und älteren Jahren darstellen, sind wenig bekannt. * * -r- » Das ästhetische CrziehuiigSshstem. Von vr. Albert Witt- stock, Schuldirecior o. D. Leipzig, Verlag von Henn. Haacke. — Ein sür die Lösung der erziehlichen Aufgaben der Gegenwart sehr wichtiges Buch! Man klagt in unserer Zeit so viel über Ver rohung re., hiergegen Hilst nur die ästhetische Erziehung, wie von dem in dec pädagogischen Literatur längst anerkannten Verfasser näher dargclegt wird. Aus Grund einer Betrachtung über die psychologische Entwicklung Les kindlichen Geistes ergiebt sich. Laß Las Gefühl der intensivste Seelensactor ist und auf dieser psycho logischen Grundlage baut der Verfasser das ästhetische Erziehungs- systcm auf. Möchte die inhaltreiche und vielseitig anregende Schrift, die gründliche Belehrung über das Wesen Les Menschen und seine fleißige Natur im Allgemeinen nnd über das Gefühlsleben ins besondere, sowie ausführliche Erörterungen über das kindliche Seelenleben bringt, in immer weitere Kreise dringen! DaS Buch Paßt auch aus den Weihnachtstisch in Haus und Familie. —I. -» * * Katechismus des nuten Taus und der feinen Sitte von Constanze von Franken, 9. Auslage, Max Hesse'S Ver lag in Leipzig. Preis geb. 2,50 Ein Buch, das es, wie das vorliegende, in den wenigen Jahren seit seinem Erscheinen zu neun Auslagen gebracht hat und jetzt mit dem siebenundzwanzigsten Tausend seinen Weg in die Welt nimmt, bedarf eigentlich keiner weiteren Empfehlung. Erwähnt sei jedoch, daß die Verfasserin es ver steht, die äußeren Formen, die sie sicher und feinfühlig beherrscht, überall aus ihren sittlichen Ursprung zurückzuführen und mit Leben und Inhalt zu versehen, so daß das Buch nicht nur rin trefflicher Führer aus dem Gebiete deS guten Tons und der feinen Sitte ist, sondern zugleich rin in echtem Sinne bildende» Buch genannt zu werden verdient. ** * Selle. Hofmann, ze Bohnen. hmungen, >. 10 Uhr. «ler. nd2-'/,ölt. 1— 11 Uhr. m: 1-4 Nrn. 2- 5 Stachln. /,11 Borin, öüäer, 80- er. vuwpt'- neipp'seks Hassanen. Tie Wirkungsweise, Berechnung und Conftruetio» der sttlcimftrom - Tynamamaschine» nnd Motoren. Praktisches Handbuch für Elektrotechniker, Constructeure und Studirende au technischen Mittel-und Hochschulen. Von Georg Schmidt, Ulm, Ingenieur. Mit circa 200 Abbildungen» 41 Tafeln Couslructions- kizzen und 1 Diagramintasel. Zweite vermehrte Auslage. Leipzig, Verlag von Oskar Leiner. Elektrische Wechselströme. Von GiSpert Kapp. Autors- sirte deutsche Ausgabe von Hermann Kaufmann. Mit zahl- reichen in den Text gedruckten Figuren. Dritte verbesserte Auslage. Leipzig, Verlag von OSkar Leiner. Tie Wechselstrom - Maschine» nnd die Drehstrom- Maschitien. Für Elektrotechniker, Monteure, Mechaniker, Schlosser rc. zum Selbststudium mit leichtverständlicher Darstellung versaßt von Karl Riedel, Elektro - Ingenieur. Mit 120 Textfiguren und 12 Tafeln. Leipzig, Verlag von Oskar Leiner. Bolt-Amp-re-Watt-Pserdestärken. Zwölf graphische Tabellen über die in der Praxis zumeist vorkommeuden Werthe und Wir kungsgrade. Entworfen und berechnet von K. Saur. Mit er- läuteriidriir Text und 7 Figuren. Leipzig, Verlag von OSkar Leiner. AamoSk Der neue Familien- und Vereins Humorist. Eine fortlaufende Sammlung von humoristischen Vorträgen, Auf- ührungeu, Schwänken, ConpletS (mit Noten) rc. sür eine oder mehrere Personen. HerauSgegeben von Paul Rüthling, königl. Hosschauspteler. Heft 57. Preis 90 im Abonnement 75 Stuttgart, Verlag von Levy L Müller. Hans Ferdinand Mastman». Sein Leben, seine Turn- und BaterlandSlieder von C. Euler L R. Hartstein. Verlag von Rich. Heinrich in Berlin-Charlottenburg. Schneeschuh nnd Ncnnwolf nnd ihr praktischer Gebrauch. Von Max Schneider. Mit 62 in den Text gedruckten Ab bildungen. Wintersportverlag. Berlin 81V., Kleinbeerenstraße 9. Preis 1 Von Terhceme. Gedichte in sächsischer Mundart von Georg Zimmermann. Verlag von Eduard Opetz. Leipzig 1SOO. Vach Schluß der Redaktion eingegangen. Vie i» dicker St-bril Mit^elbrUIen, wabernd de« Drucke« eingelaui'enen Telegran.we »adr», wie lchon au« d^r Neb-rschmr «rfichNich, der Vedaclion nicht Vorgelegen. Lick« ist «Uhi» kür Verstümmelungen und unverständlich« Wendungen nicht »er- «ntwottllw »u Name». * Berlin, 18. November. Die meisten Fractionen deä Reichstages haben über ihre Stellungnahme zu der soge nannten Chinavorlage Berathungen gepflogen. Das C« ntrum tagte vorgestern von 10 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags und setzte gestern seine Berathung fort. Es ver lautet, es habe eine günstigere Stimmung über die Vorlage ge herrscht, als man nach den Auslastungen der „Köln. Volksztg " habe erwarten wüsten. Den Stan-opunct der Partei Werve vr. Lieber vertreten, falls sein Gesunvheitszustand es zulastc. Die freisinnige und die Deutsche Volksparte: haben die Chinaoorlage in der jetzigen Gestalt für unan nehmbar erklärt, hoffen jevoch, aus der weiteren Aus gestaltung in der «inzusetzeuden Commission sowohl, wie bei der zweiten und dritten Berathung im Plenum eine brauchbare Form hervorgehen zu sehen. Abg. Richter wird Den Stand- punct der Partei bei der ersten Berathung im Plenum vertreten. Berlin, 18. November. Die „Tägl. Rundsch." will von einem officiösen Berichterstatter die Bestätigung ihrer Meldung erhalten haben, daß Generalmajor v. Liebert nicht auf seinen Posten nach Ostafrika zurückkehren werde. * Berlin, 18. November. Beim Einlaufen in den Kieler Hafen am Nachmittag des 17. v. M. berührten im Vorbeipassiren S. M. S. „Kaiser Friedrich III." und „Kaiser Wilhelm II." einander auf kurze Zeit und in unbedeutender Weise. So weit bis jetzt festzustellen, sind die erlittenen kleinen Beschädigungen ohne Bedeutung. „Kaiser Friedrich III." zeigie eine kleine Lekage an einer Bugplatte. Auf „Kaiser Wilhelm II." hat sich eine geringe Beschädigung der Außenseite an einer Stelle im Hinteren Drittel des Schiffes feststellen lasten. Eine genauere Untersuchung durch Taucher ist angeordnet. * Kick, 17. November. Nach einer telegraphischen Meldung des Chefs des Kreuzergeschwaders ist eine weitere Heim sendung von Mannschaften, ausgenommen die mit dem Dampfer „K L l n" unterwegs befindlichen, erst im Frühjahr nächsten Jahres zu erwarten. — Der Kaiser befahl, das Mindener Denkmal des Großen Kurfürsten, des Begründers der Flotte, von Bildhauer Haverkamp, auch vor der hiesigen Marineakademie aufzustellen. * Hamburg, 18. Nwember. Der Kaiser trifft nächste Woche zum Besuch in Hamburg ein und wird einer Vorstellung im Deutschen Schauspielhause beiwohnen, mit dessen Director, Frhrn. v. Berger, der Kaiser kürzlich beim Reichskanzler Bülow zusammcntraf. — Gestern fand auf der Werft von Blohm L Voß der Stapellauf des nach dem verstorbenen Präsidenten der Handelskammer benannten, für die Ostasienfahrt bestimmten Dampfers der „Hamburg-Amerita-Linie" „C. F e r d. L a e i s z" statt. Den Taufact vollzog Senator Predoehl, der in seiner Taufrede in herzlichen Worten des Verstorbenen gedachte, und mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den Kaiser schloß. * Wollstein (Posen), 18. November. (Amtliches W a h l r e s u l t a t.) Bei der am 14. d. M. stattgehabten Reichs tagsersatzwahl im Wahlkreise Meserktz-Bom st er hielten v. Gersdorff (cons.) 6231, Bruhn (deutsch-sociale Reformpartei) 3733, v. Chrzanowski (Pole) 7290, von Kresinsky (deutsch-katholisch) 576, Mix (Socialoemokrat) 40 Stimmen. Es zersplitterten sich 12 Stimmen. * BreSlan, 18. November. Der Kaiser hat vorgestern nach seinem Eintreffen im Casino des Leib-Kürastier-Regi- ments, sobald er über das Resultat der ersten Feststellung wegen der That der Selma Schnapka unterrichtet worden war, den Wunsch ausgedrllckt, es möge in seiner Gegenwart des Vorfalles in der Gartenstraße nicht Erwähnung gethan werden. Es lohne sich nicht, von der That einer muthmaßlich Geisteskranken viel Aufhebens zu machen. Dieser Wunsch war für die Behörde bezüglich ihres Verhaltens in der Angelegenheit bestimmend. So ist u. A. auch seitens der Stadt Breslau keine Kundgebung irgend welcher Art an den Kaiser gelangt. Es wird auf die Feststellung Werth gelegt, daß die Alarmirung der Garnison nicht etwa in Folge des Attentats geschehen ist; es war vielmehr bereits von Drachenberg um 12 Uhr Mittags die Mittheilung gekommen, daß der Kaiser bis zu seiner Abfahrt die Garnison, und namentlich die Rekruten, zu sehen wünsche. — Daß man es bei der Schnapka mit einer geistesgestörten Person zu thun hat, zeigte sich auch gestern bei der Verhandlung gegen sie vor dem Schöffengericht, vor dem sie sich wegen eines mehrere Monate zurückliegenden Falles von Beamten beleidigung verantworten sollte. Während sie zuerst ganz ver nünftig auf die Fragen nach ihren Personalverhältniffen ant wortete, gerieth sie, als sie den Vorfall in der Wachtstube, wegen dessen sie vor dem Schöffengericht stand, erzählen sollte, sofor 9075 in eine große Erregung, schimpfte in drastischen Worten auf alle Schutzleute und behauptete, sie sei damals auf die Polizeiwache bestellt worden, weil man sie heimlich in der Zelle habe um bringen wolle». Auf die Frage, ob sie vorgestern ein Attentat auf den Kaiser versucht habe, antwortete sie mit einem gewissen Stolze „Ja" und gab als Motiv de: That an, daß sie seit langer Zeit auf Betreiben der Kaiserin heimlich verfolgt werde. Ta somit die gestern schon allgemein ausgesprochene Annahme ihrer Unzurechnungsfähigkeit sich zu bestätigen schien, so beschloß der Gerichtshof auf Antrag des Staatsanwaltes, die Sache zu ver tagen und die Angeklagte ärztlich ans ihren Geisteszustand, untersuchen zu lassen. Unbefangen lächelnd verließ sie, von einem Gerichtsdiener geführt, den Saal. * Main;, 18. November. Die Landtagsabgeordneten von Brentano, Oe. Frenay, Hahn, Molthan, Pennrich, Schlenger, Oe. Schmitt haben in der Z w e i t e n Kammer de: Stände folgende Interpellation eingebracht: Das furchtbare Eisenbahnunglück bei Offenbach hat in den weitesten Kreisen der Bevölkerung tiefgehende Erregung hervor gerufen. Es besteht die Ansicht, daß eine schuldhafte menschliche Handlung nicht vorliegt, daß aber auch der am fraglichen Abend herrschende Nebel oder andere Zufälle den Unfall wenigstens in seiner entsetzlichen Ausdehnung nicht erklären. Es werden ge wichtigste Stimmen laut, nach denen Fehler in der Verwaltung, veraltete Constructionen der sogenannten O-Wagen, insbesondere fehlerhafte Anlagen von Licht- und Schutzvorrichtungen, die andererseits unangebrachte Sparsamkeit in Bezug auf Anlage von weiteren Bahngleisen, Anstellung '^on geeignetem und ge nügendem Wärterpersonal, an der Ausdehnung des Unfalles mitgewirkt haben. Wir fragen deshalb bei der großherzoglichen Regierung an, ob die stattgehabten Ermittelungen die Nichtigkeit oder das Unzutreffende dieser Ansicht ergeben haben. Wir fragen gleichzeitig an, ob die großherzogliche Regierung gewillt ist, in energischer Weise im Bereiche der hessisch-preußischen Eisenbahngemeinschaft dahin zu wirken, daß etwa bestehende Mißstände beseitigt und unangebrachte Sparsamkeit ohne Rück sicht auf den finanziellen Effect für die Zukunft vermieden werde. * Paris, 18. November. Der „Figaro" meldet, der Cabinctschef des Colonialministeriums, Jean Decrais, sei entschlossen, die Personen, die ihn des Ordcns- schwindels bezichtigten, als Verleumder zur Rechen schaft zu ziehen. Der „Voltaire" glaubt zu wissen, daß die Angelegenheit des angeblichen Ordenshandels vor dem Gerichte enden werde. „Petite Röpublique" und „Matin" sagen, die Ver leumdungen verfolgten einzig den Zweck, politische Gegner un möglich zu machen. * Brüssel, 18. November. Nach dem „Petit Bleu" wird England nach dem 3. December (an welchem Tage das englische Parlament zusammentreten soll. Red.) den Mächten die Annexion der südafrikanischen Republiken mittheilen. Frkf. Ztg.) * Haag, 17. November. In den Bureaus der zweiten Kammer gab die Regierung die Erklärung ab, die Ver öffentlichung der Verhandlungen mit England bezüglich der Gefangennahme einer niederländischen Am bulanz und der Ausweisung niederländischer Staatsangehöriger aus dem Transvaal sei für den Augenblick nicht Wünschenswerth. Ferner wurde von der Regierung erklärt, eine Intervention der anderen Mächte sei nicht dadurch verhindert worden, daß die südafrikanischen Repu- bukcn nicht zur Friedenskonferenz eingeladen worden waren, sondern durch das Widerstreben Englands, das lange vor der Friedenskonferenz erklärt habe, auf keinen Fall eine Inter vention oder einen Schiedsspruch in seinem Streitfall mit Transvaal annehmen zu wollen. Im Herbst 1899 habe die niederländische Regierung in London ihre guten Dienste ange boten zum Zwecke der Wiederaufnahme von Verhandlungen zwischen England und Transvaal; diese Bemühung der nieder ländischen Regierung sei aber fruchtlos gewesen infolge des plötz lichen Ultimatums Transvaal und infolge der Eröffnung der Feindseligkeiten durch die Armeen der beiden Republiken. Als der Krieg einmal ausgebrochen, wäre jedes weitere Bemühen nutzlos gewesen, das habe die entschiedene AblehnungEnglands gegen über den Vereinigten Staaten bewiesen. Die Regierung habe in London um Heimbeförderung der gefangen genommenen Mitglieder der niederländischen Ambulanz ersucht, aber noch keine endgiltige Antwort erhalten. Hinsichtlich der Entschädigung der ausge wiesenen niederländischen Staatsangehörigen hoffe die Re gierung, daß die Angelegenheit ohne Schiedsspruch in befriedigen der Weise geregelt werde. * Palermo, 18. November. Durch Gerichtsbeschluß ist der Deputirte Palizzolo vor das Schwurgericht ver wiesen worden als Anstifter der Ermordung des Commendatore Notarbatolo; durch früheren Ge richtsbeschluß war Palizzolo als Anstifter der Ermordung Miceli' s vor das Schwurgericht verwiesen worden. * Madrid, 18. November. Es sind wiederum Waffen- lager entdeckt worden, und zwar in Esplugas in Cata- lonien. * Livadia, 18. November, 11 Uhr Vorm. (Meldung der „Nuss. Telegr.-Agentur".) Kaiser Nicolaus brachte den gestrigen Tag gut zu. Er schlief ein wenig. Der allgemeine Zustand war befriedigend, das Empfinden gut. Um 9 Uhr Abends war die Temperatur 38,7, der Puls 64. Die Nacht hindurch schlief der Kaiser sehr gut. Heute Morgen war das Empfinden gut, der Kopf ganz klar. Um 9 Uhr Morgens war die Temperatur 37,6, der Puls 68. * Petersburg, 18. November. Die „Nowoje Wremja" be richtet aus Sebastopol von gestern: Das Ministerium des Innern hat auf ein Gesuch der Taurischen Landschaft 100 000 Rubel für die unter Mißernte leidende Landbevölkerung des Gouvernements Taurien ausgeworfen. — In der Stadt Sebastopol herrscht Unterleibstyphus ; die Epidemie hat große Ausdehnung gewonnen. * Bukarest, 17. November. (Mord- und Complottproceß. Fortsetzung.) Heute erklärte der Zeuge Deputirter Bratesco, Dimitrow habe vor dem Untersuchungsrichter erzählt, er sei von Sarafow beauftragt worden, mehrere Bukarester Persönlichkeiten und unter diesen zunächst den Professor Michaileanu zu er morden. Dimitrow leugnet dies beharrlich. Der Chef der Sicherheitspolizei Alexandresco erklärt, Trifanow habe ihm nach der Ermordung Fitowski's über den Verschwörungs- plan gegen den König von Rumänien Enthüllungen gemacht, die dem Minister deS Auswärtigen Lahovary zur Kenntniß ge bracht worden seien. Der Bruder de» ermordeten Fitowski theilt mit, seine Schwägerin sei von Jkonow unter Todesdrohung ge zwungen worden, eine Erklärung zu unterschreiben, daß sie keine Ansprüche infolge des Todes ihres Gatten stellen wolle. Diese Erklärung sei im bulgarischen Amtsblatte veröffentlicht worden. Der Procurator in Ruftschuk habe dem Zeugen gesagt, er könne gegen das Gehrimcomitc- Lichts machen, Die Wirren in Ebina. * Berlin, 13. November. Das Armee-Lber-Comr mando meldet ans Peking: Die Colonne Les Obersten Graf Aork hat am 14. d. M. Tscha-tau (nordwestlich Peking an der großen Maner) erreicht, wo Abends vorher chinesische Cavallerie, gestützt ans Nachhut stärkerer Streit kräfte, gewesen war. * Petersburg, 17. November. Ein General st abs« bericht vom 7. d. M. besagr: Südlich von Girin im bergigen Bassin des oberen Ssungari liegt die unter der Führung eines gewissen Chatdengir stehende Räuber republik T sch a p i t s ch a z o. Der Oberstleutnant vom Generalstab D n r o lv wurde zur Aufklärung dieser Gegend mit einer ans 2 Compagnien Infanterie, 2 Geschützen und anderthalb Ssetnien Kosaken bestehenden Colonne ausgcschickt. Tic Colonne hatte ein Gefecht mit 2 Bataillonen regulären chinesischen Militärs und der Miliz Chaindengu's; sie nahm zwei feindliche Geschütze. Ans russischer Seite wurde ein Kosak gewütet, ein Artillerist verwundet. Zur weiteren Verfolgung des Feindes Wurden vom 2. sibirschen Armeecorps zwei Touppenabtheilungen abgeordnct, die erste unter General F o k mit einem Bataillon Infanterie, vier Bcrggcsclüitzen und einer Ssotnie Kosaken, die zweite unter General R c n n c n k a m p f mit fünf Ssotnien Kosaken. Tic erste Abtheilun.g rückte am 29. Octobcr aus Girin aus und hatte am 31. October ein G c sc chtmit 3000 Chinesen in demselben Passe, in dem Oberstleutnant Turow mit ihnen zusammcnsiicß; ein Kosa! wurde verwundet. Dem Fein.de wurden 2 Geschütze abge- uommen. Tie zweite Abtl-cilung inarschirte aus Schunjan, 00 Werst von Girin entfernt, aus dem Wege Girin-Mugden am 23. October vor und erreichte die Stadt Woge sch an, 70—80 Werst südöstlich von Schunjan. Ain 11. November kehrte sie nach Schadli-che, 40 Wersr von Girin am Wege Girin- Mugden, zurück; sie* halte mit dein Feinde einen hartnäckigen Kamps. Tie russischen Verluste betrugen 20 Tcdre und 12 Verwundete. Durch die Ausklärung wurde festgcskellt, daß die Stadt Mogea-schan befestigt ist. * Petersburg, 18. November. Eine Mitiheilnng der „Nowoje Wremja" «ns Wladiwostok vom 9. November - weist darauf hin, das; nach Meldungen chinesischer Blätter in n Shanghai der englische Consul in Peking erfahren habe, daß>' Rußland und China ein U c b e re i n k o m m c n ge troffen hätten, betreffend den Bau einer Eisen bahn von Peking über Kalgan nnd Urga nach"' Kjachta bis zur sibirischen Bahn, nnd daß Rußland beabsichtige, die Mandschurei und die Mongolei zu anncctiren. In Wirklichkeit verhalte sich die Sache so, das; die russischen Truppen an einen Feldzug in der Mongolei nicht denken und in der Mandschurei leine iniliiaris.yen Ope rationen ausführen, sondern'sich streu; ans den Schutz des Ge-' Lietes der mandschurischen Bahn beschranlen. Ter Genoral- gouvcrncnr, die Ebefs der Truprenabtheilnngen und der Obcr- ingcnienr des Bahnbaues seien eifrig b-eniuhr, gute Beziehungen zwischen den Russen und den Chinesen wieder herzustellen. Die Chinesen kehrten zur Bahnlinie zurück und nähmen die Arbeit wieder auf. Handelssachett. O Bonn, 18. November. (Prirat-Telegramin.) Tie Stein» gut-Vereinigung hat beschlossen, die bisherigen Preise für 1901 beizubehalten. Rom, 18. November. Ter UiitersiaatSsekretär im Schatz ministerium Stringher ist zum Teneraldirector der Banca d'Jtalia ernannt worden. * Köln, 18. Novcinbcr. Die zweite Po st von London über Ostende vom 17. November hat in Köln den Anschluß? an Zug 31 nach Berlin über Hildesheim nicht erreicht. Grund: Zugvcrspätung in England. * Hannover, 18. Novenrbcr. Die zweite Post aus London über Vlissingcn vom 17. d. M. bat in Essen nnd Hannover den Anschluß an Zug 7 (Köln-Berlin) nicht erreicht. Wird mit Synderzim ab Hannover 4 Uhr loeiter- 7 gesandt. Eirund: Nebel auf See. * Rew Uork, 17. November. Tie Börse eröffnete belebt und steigend auf bessere Nachfrage in allen Gattungen. Im weiteren Verlaufe führten Verläufe eine kleine Abschwächung herbei. Später trat jedoch eine abcrmaligeErholnng ein. Schluß fest. Ter Umsatz der Acticn betrug 820 000 Siiick. * Rcw Uork, 17. November. Ter Wcrtb dec in vergangener^ Woche eingeführten Maaren betrug 9611630 K gegen 11 129375 5 in der Vorwoche, davon für Stosse 1683 685 5 gegen 1581005 5 in der Vorwoche. — Tie Aus fuhr an Gold jbetrug iu der abgelaufenen Woche 5100 5, an Silber 895157 5- * Rew Nork, 17. November. Baumwolle. Zusuhren 32000 B.» Loco 9"V,a, November 9,76, December 9,61, Januar 9,56, Februar^ 9.54, März 9,54, April 9,52, Mai 9,51, Juni 9,48, Juli 9,46. — New Orleans 9'/». — Wechsel aus London —,—. * Rew Vork, 17. November. Kassee snir Rio Nr. 7 Rio December 6,45, jFcbruar 6,55. — Zucker 3V,. — Zinn'- 28,75. — Kupfer 16,75—16,87".. — Schmalz Western stramH 7.55, Rohe L Brothers 7,90. * New Bork, 17. November. Petroleum. Standard White in New Aorl 7,25, Standard white in Philadelphia 7,20, Rasined (in Cases) 8,55, Eredit Balanccs at Oil City 105. * New Bork, 17. November. Weizen stetig. — Rothere Winterweizen loco 78'/,.— Weizen November 76° „ Tecembertjl 77°/„ März 80'/., Mai 80. — Mais stetig, November —,9 December 42'/., Mai 42° ,. — Mehl (Spring-Wheat clearS) 2,80. — Getreidefracht nach Liverpool 3. * Rew Bork, 17. November. Weizen eröffnete stetig niit etwas niedrigeren Preisen aus Verkäufe sür auswärtige Rechnung."- Auch im weiteren Verlause war auf geringe Nachfrage für Loco-» waare und erwartete Zunahme in den sichlbaren Vorräthen tin^' weiterer Rückgang zu verzeichnen. Schluß kaum stetig. — Mais-' konnte sich anfangs auf feste Kabetb-richte behaupten, siel dann ober in Folge der Mattigkeit dcö Weizens und gtoßer Ankünfte. Schluß stetig. — Nochbörsr. Mai» v höher. * Chicago, 17. November. Weizen stetig, November 7l'/» December 71. — Mais stetig, November 39'/,. — Schmalz November 7,10, December 6,92'/,. — Speck short clear 7,25. — Pork November 10,45. * Chicago, 17. November. Weizen anfangs höher auf Käufe sür Rechnung des Inlands und Deckungen, schwächte sich aber später ob aus geringe Abnahme der Vorräthe au den Seeplätzen und schloß stktig. — Mais. Nach Eröffnung gingen die Preise eine Zeit lang auswärt», später jedoch fallend ans flottes Angebot und locale Verkäufe. Schluß stetig. * BnenoS Aires, 17. November. Gold 233,20. VerantwortlicherRedacteur vr. Herm. Aüchling in Leipzig, Kür den musikalischen Theil Adolf Rnthardt in Leipzig.
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