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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020129016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902012901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902012901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-29
- Monat1902-01
- Jahr1902
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698 durch Strafbefehl deS königl. Haüvtzollamtes Meisten zur Nachzahlung dieses Betrages und weiter noch zu einer Hinterzjehungsstrqfe von 11 459 und zum Ersätze des Berthes der ctngeführten Waaren, da deren Confis- cgtion nicht mehr möglich war, in Höhe von 12 478,99 verurthetlt worden. Das Strafverfahren richtete sich weiter auch gegen die Inhaberin der Firma Gustav Tülle, Frau Helene verw. Kenzlcr geb. Tülle in Nicderschlema, welche in einem Strafbefehl des küntgl. Hauptzollamtes in Meißen qls subsidiarische Schuldnerin für 1838 Strafe, Zollgefällc und Kosten erklärt worden ist. Beide Angeklagten batten gegen diese Strafbescheide auf gericht liche Entscheidung angetragen, wodurch sic erzielten, dast Fabrikdtrcctor Schwgrzkppf nur zu 11 45g Geldstrafe, cvent. sechs Monaten Aefangnist, und zu 11646,17 Werthersatz für Nicht mehr cvnfiscirbare Waare, Fran Fabrikbesitzer Ken-ler dagegen nur zur subsidiarischen Haftung bezüglich 368,10 .L Zollgefällc verurthetlt wurde. * Zwickau, 28. Januar. Am gestrigen Festmabl zur Feier deS Geburtstages deS Kaisers nahmen weit über 100 Herren Thejf. Den Trinkspruch aus den Kaiser brachte Oberbürgermeister Keil auS. — Hier ist vom Ratbe das Projekt der Errichtung einer ständigen Nachtqaswacke erwogen, der hohen Kosten wegen aber wieder fallen gekästen Worden. Dagegen soll die Wohnung eines Gasschlvsters mit der Polizei-Haüptwgche perbunden werden. * WtldeyffsS, Z8. Januar. Der hiesige Stavtgemeinde- ratb, sowie der Gemejndexqtb zu Schönau haben sich nut oberbehördlichrr Zustimmung verpflichtet, das zur Anlegung deS BahnhpfeS Wildenfels bez. der Haltestelle Schönau erfprderlichk Areal dem Stagtsfiökus unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Die Kosten der Bahn, der DetriebSmitel und der Glei-anlqgen jn Wiesenburg, wo die Bahn einmündet in die Zwickau-Schwarzenberger Bahn be tragen, abzüglich deS Wertkes per von Wildenfels und Schönau unentgeltlich zn beschaffenden Grund und Bodens, 1 250 000 ----- 300 000 für 1 km Neubaulänge. )'( AuS Sem Vogtland«, 28. Januar. DaS sechste Jahresfest deS sächsischen Keglerbundes wird in der Zeit vom 8. bis N. Juni d. I. in Oelsnitz abgebalten. Für die zu erwartenden 2000 auswärtigen Kegler werden auf dem der Oelspitzer Schützcngesellschast gehörigen Gelände neun Kegelbahnen errichtet. — Das Möckel'sche Bauerngut (Wohnhaus, Stallung und Scheune) in WerneSgrün ist am Sonnabend früh durch Brand vollständig zei stört worden. — Elsterberg, 27. Januar. Aus Anlaß des Einsturzes eines schon lauge »verhängenden Gemäuerstückes von unserer Burgrnine ist dieselbe in verschiedenen Blättern wieder als die alte Lobdaburg bezeichnet worden. Bekanntlich beruht aber die Annahme, daß sic diesen Namen jemals geführt habe, auf einem Jrr- thum. Der Nmne Lobdaburg ist für unsere Burg Elsterberg erst in neuester Zeit von Jemandem aufgebracht worden, der davon gehört oder gelesen hatte, daß sic längere Zeit hindurch früher einmal im Besitze der Herren von Lvbdabnrg gewesen ist. Diese hatten aber ihren Namen lange, ehe sie die hiesige Burg und viele andere Burgen erwarben, von ihrem Stammsitz Lobdaburg bei Jena. Niemals und nirgends ist unsere altehrwürdige Burgaulage in alten Urkunden als Lobdaburg bezeichnet worden, sondern wird dort immer nur die Burg Elster berg genannt. (V. A.) ff Plauen i. V., 28. Januar. An dem gemeinschaftlichen Festmahle gestern Nachmittag 5 Uhr in den zur Ver fügung gestellten Raumen der „Neuen ErholnngSgesellschaft" nahmen 105 Herren aus Stadt und Land tbeil. Den Kaiser toast brachte, anknüpfend an die Devise: „Ohne Kaiser kein deutsches Reich", Herr Oberbürgermeister I)r. Schroeder aus. Die vereinigten Militarvereine Plauens hielten Abendü zu Ehren deS Geburtstages deS Kaisers eine gemeinschaftliche Festfeier im „Prater" ab, die sehr gut besucht war, namentlich auch von dem OsficiercorpS deS Beurlaubtenstande». ff Plaue« i. B, 28. Januar. Der Um- und Ver- größernngSbau de« hiesigen obere» Bahnhöfe-, der im Jahre 1898 in Angriff genommen wurde, ist nunmehr fertig. Fertig sind insbesondere die neue Gleisanlage, die elenrischk Beleuchtung, die neue Versandthalle, die neue Entwässerung u. s. w. Die Pflasterung der Straßen und Plätze gehr ihrer Vollendung entgegen. Bei sehr gutem Geschäftsgänge, wie solcher zu erwarten steht, macht sich die Verlängerung der neuen Beisandthalle um eine bis zwei Luken aber sehr bald nolhwendig. — Dresden, 28. Januar. Gemäß 8 42 der Ausführungs verordnung zum Gesetze über die ärztlichen Bezirksvereine vom 23. März 1896 wird vom Ministerium deS Innern Folgendes bekannt gegeben: 1) Beisitzer deS ärztlichen EhrengerichtShofeS bez. Stellvertreter sind die nach genannten Herren a. im Regierungsbezirke Bautzen, Beisitzer: SanitätSrath vr. meck. Hoepner in Bautzen, vr. meck. Schneider in Zittau, I)r. meck. SchniebS in Neu gersdorf, vr. meck. Krutzich in Schirgiswalde, Stellvertreter: vr. meck. Michael in Löbau, vr. meck. von Boejticher in Bautzen, vr. weck. Tittel in Zittan, vr. meck. Linke in Großröhrs dorf; t>. im Regierungsbezirke Chemnitz, Beisitzer: Hofrath I)r. Eichborn in Chemnitz, vr. meck. Zimmer mann daselbst, SanitätSrath vr. Biückner in Glauchau, vr. meck. Jecklin in Thum, Stellvertreter: Vr. meck. Breitbarth in Stollberg, vr. meck. Birkner in Frankenbera, BezirkSarzt vr. Oppelt in Marienberg, Hofrath vr. Wächter in Chemnitz; c. im Regierungs bezirke Dresden, Beisitzer: SanitätSrath vr. meck. Dresckke in Freiberg, BezirkSarzt Medicinalrath vr. Erler in Meißen, SanitätSrath vr. Findeisen in Plauen bei Dresden, Hofralb vr. meck. Unruh in Dresden, Stellvertreter: BezirkSarzt Medicinglrgtb vr. EraS in Pirna, vr. meck. Freiherr v. Keller in Meißen, Medicinalrath vr. meck. Cbalybäus in Dresden, Hofrath vr. meck. Hübler in Dresden; ck) im Regierungs bezirke Leipzig, Beisitzer: BezirkSarzt, Obermcdicinalratb vr. Siegel in Leipzig, vr. meck. Ferdinand Götz in Leiflzig- Lindenau, SanitätSrath vr. Barth in Lindhardt, (4. Stelle z. Z. unbesetzt), Stellvertreter: Bezirksarzt, Medicinalrath vr. Kindt in Grimma, vr. meck. Satlow in Leipzig- Goblis, Sanitätsrath vr. Glaß in Dablen, vr. meck. Tbiersch in Leipzig; e) im Regierungsbezirke Zwickau, Beisitzer: vr. meck. Kretz'chmar in Bockwa, vr. meck. Wagner in Plauen, vr. meck. Penzel in Seböabeide, vr. meck. Sckömann in Klingenthal, Stellvertreter: Mekicinal- rath vr. F ckert in Oelsnitz, vr. meck. Vetter in Crimmitschau, vr. meck. Breitung in Plauen, vr. meck. Müller in Schwarzen berg. — 2) Jn Behinderuygöfällen der Beisitzer sind die Stellvertreter zu den Sitzungen des EhrengerichtShofeS in der oben angegebenen Reihenfolge einzubcrufen. 3) Vorsitzender des EhrengerichtShofeS in den sämmtlichen 5 Regierungs bezirken ist der Vortragende Ratb im Ministerium deS Innern Geheimer NegierungSrath vr. Rumpelt in Dresden. — Dresden, 28. Januar. Die Rothe Kreuz-Medaille erhielte» folgende sächsische Staatsangehörige: zweiter Classe der Generalleutnant z. D. v. Zeschau zn Dresden; dritter Classe der praktische Arzt, königl. sächsische Oberarzt d. N. Vr. Adolf Njeischaner in Walschleben, der Oberarzt im ländlichen Bczirkskrankenhause, Vorsitzender des Zweig. Vereins vom Rothen Kreuz, Leiter der freiwilligen SanilätS- (Krankenträger-) Colonne vr. mock. Alexander Körner zu Meißen, der Director und Besitzer einer zoologisch-wissen schaftlichen BertagSanstalt, Sekretär des ZweigvercinS vom Rotben Kreuz, Beiratb und Mitglied der freiwilligen Sanitäts- (Krankenträger-) Colonne Camillo Sch aufuh zu Meißen, ecr Schnhmachermeister Paul Hahn zu Dresden, der Werk meister Mar Hörnig zu Dresden, der Webermeister Ernst Hetzel zu Lengefeld im Erzgebirge, der Webermeister Karl Töpfer zu Lengefeld im Erzgebirge, der Webermeister Ferdinand Herlwig zu Lengefeld i. Ermeb., der Webermeister Richard Lohmann zu Lengefeld im Erzgebirge, der Schub- machermeister Richard Ehnert zu Lengefeld im Erzgebirge, der Bezirksschullchrer Johanne- Paul Mergner zu Chemnitz, der Polizeidirector Johannes Alfred Lohse zu Chemnitz. * Dresden, 27. Januar. Der Wettin-Schützen- Bnnd hält am 1. Februar d. I. eine Vvrstandssitzung ab, in welcher gleichzeitig über die bet der Wett in - j u b i l ä u m s st if t st n g für Schützenvcreine Sachsens eingegangenen ttnterstützungsgesuche Beschluß gefaßt werden soll. Es wird uns als eine auffallende Thatsache mitgcthetlt, daß die Mittel dieser Stiftung in der letzten Zeit von den beteiligten Kreisen nur sehr gering in Anspruch genommen worden sind. Mit dem fn Zitta« abzuhaltenden fünften Wettinbundesschießen wird das zehnjährige Bestehen des Wettin-Schützcn-Bundes gefeiert werden. — Hstndarbetets pqnncr. Der unter Pro tektorat der Frau Kronprinzessin von Schweden und Nor wegen stehende Handarhejtsverein „DicFreu ndeder Handarbeit" zu Stockholm hat eine Ausstellung seiner Erzeugnisse im Bankhquse Ed. Nocksch Nachf., Schloßstraße Nr. 24, ll., Dresden, veranstaltet. Die ausgestellten Gegenstände, wie geklöppelte Spitzen, Kissen, Spitzentaschcutüchcr, Kissenbczüge und kleinere Wandbchänge in entzückender Gobelinausführung, Tisch läufer, Tischtücher u. s. w. sind meisterhaft gearbeitet und legen Zengniß von erstaunlichstem Fleiß und hoch entwickeltem Kunstsinn ab. Da die Ausstellungsobjectc nur noch einige Wochen in Dresden bleiben, um alsdann nach verschiedenen anderen Städten zu Ausstellungs zwecken verschickt zu werden, empfiehlt cs sich, den Besuch nicht allzu lange zu verschieben; Anregung und Belehrung werden jedenfalls den Besuchern in reichstem Maße ge boten. Die Ausstellung bleibt unentgeltlich bis auf Weiteres Wochentags von 10 bis 1 Uhr und von 8 bis 5 Uhr Nachmittags, und Sonntags von 11 bis 1 Uhr geöffnet. Sämmtliche Gegenstände sind verkäuflich. Vergnügungen. — Ans dem Bureau -es StadtthcatcrS. Im Neuen Theater gelangt am heutigen Mittwoch die Oper „Sam- o n und Dalila" zur Ausführung. — Im Alten Theater wird Nachmittags 3 Uhr zu ermäßigten Preisen „Frau Holle", Abends '/,8 Ubr „Alt-Heidelberg" gegeben. — Morgen, Donnerstag, wird im Neuen Theater L'Arrouge'S neues Lustspiel „Die Wählt hä ter", im Alten Theater die Operette „Jadwiga" zum ersten Male wiederholt. — Für Freitag ist im Neuen Theater die Oper „Louise", im Alten Theater „Alt-Heidelberg" angesetzt. — Weingartner's neues Opernwerk „Die Orestie", welche Mitte Februar im Leipziger Stadtthcater ihre überhaupt erste Auf führung erleben wird, wird bereits seit längerer Zeit einstudirt. Das Werk, das den Titel „Orestes" führt und nach der Oresleda des Aischylos vom Componisten gearbeitet ist, ist ein» Trilogie, deren drei Theile an einem Abend zur Ausführung kommen. Die drei Theile sind „Agamemnon", „Das Todtenopfer" und die „Erinhen". — August Grube, königl. Hosschauspieler und Hostheater- director, eröffnet am Mittwoch, den 29. Januar, als Gras Waldemar sein aus drei Abende festgesetztes Gastipiel. Als zweite Gastrolle giebt Herr Grube den Derblah im „Hüttenbesitzer" und als dritte und letzte Len Grat von Mengers in dem Bluincnthal'scheu Lust- spiel „DaS zweite Gesicht". Jn allen drei Rollen Hot Herr Grube auf seinen Gastspielen großen Erfolg erzielt. Die Vorstellungen finden zn halben Preisen statt. — Albert-Theater, Hotel Stadt Nürnberg. Nach dem großen Erfolg, den „Hoffnung aus Segen" in seinen Ausführungen am Sonntag und Montag eizielle, hat sich die Direktion des vr. Heine. Ensemble entschlossen, das Drama auch noch am Mittwoch zum letzten Male zur Aufführung zir bringen. Am Donnerstag beschließt dann da« Aaftspffl mit Hartleb,u'< heiteren Komödien „Die sittliche Forderung" und „Angela". Emanuel Reiche, der von Herrn Dir. Arthur Waldemar für lingrre Zeit »ngaairt worden ist. tritt erst im Anfang Februar im Rohmen de- Or. Heine- Ensemble auf, und jq muß sein Gqstspjrl in Letpzfg bis in die erste Hälft« Februar verschoben w,rdep. Jn der von Herrn Waldemar vorbereiteten Musterausführung von „RoSmerSboliu", di« ag allen ersten Theqtrru des In- und AuSlandkS statifinvet, werden Helene Riechers die Rebecca, Emanuel Reiche den RoSmer, Arthur Waldemar den Brendel, Alhert Rühle den MartenSgard und Frl. ÄriaanS die Helsety spielen. — Kryftall-Palaft-Tbeater. Auf vielseitiges Verlangen findet heute Mittwoch, gelegentlich de- unwiderruflich letzten Gastspiel- von Lore Fuller, elu Elite-Abend ohne Tabakrauch statt. DaS Rauchen ist somis heut« während der ganzen Vorstellung untersagt. Lore Fuller begiebt sich von hier nach Wien, wo sie im Theater NU der Wien mis d»r Jgpquerin Sgda Iocco eiq mehrwöchige- Gastspiel qhsolvsrs- — Für dgS am Mittwoch, den 5. Februar in sämmtlichen unteren Räumen des Kry stall- Palastes stattfiudende 15. große WohlthätigkeitS-Artisten-Fest wird der geistvolle Humorist Otto Rentier, welcher sich auch in Leipzig allgemeiner Beliebtheit erfreut, einen Prolog schreiben. Da« Fest verspricht auch die-mgs Wirb» einen würdigen Verlauf zu nehmen. — Im Zgalogtscheu «arten sind«! beute Abend Große Militär-Concert der Capelle der 179 er statt. — DaS vorzügliche hessische Bauero-Snsembl« tritt nur noch an drei Tagen resp. Aheaden im Hotel He Taxe auf. Dasselbe hat sich durch seine Vielseitigkeit al» Instrumentalisten, Säuger und Humoristen allgemeine Anerkennung erwftfben und dürfte sich mit Recht zu den besten Ensemble- diese- Genre- zählen. An diesen letzten drei Abenden werden ganz besonders reichhaltige und ioler- essante Progrqmme zur Ausführung gelangen. — Jn dem Etablissement „Drei Linden" wird heute am Elite- Abend da- Loacert — Walzer-Abend — vag dem Musikcorp» de- königl. sächs. 8. Infanterie-Regiment- Nr. 107 unter Leitung Les Herrn Stab-Hoboisten Giltjch auSgesührt werden. Borzug-karteu oben Giltigkeit. — Im Schlahkeller concerfirt heut« da- Trompetercorps des 18. Ulanen-Regiipents zifin ersten Mal» unter Leitung seine- ueuen Dirigenten Herrn Stabstrompeter Radecke. Derfrlb» hat sich bereit» in den von ihin in Leipzig und anderen Orten gegebenen Concerten als ein tüchtiger und temperamentvoller Dirigent erwiesen; auch bas für das heutige Concert von ihm rutworfeue Programm zeugt von feinem musikalischen Brrständniß. Die Besucher werden ich daher besten- unterhalten. Sport. Mit dem heutigen Rennen geht das glänzende Meeting in Nizza zu Ende, um am 2. Februar in Pau seine Fortsetzung zu finden. Das ganze Programm de« Tage» trägt den Charakter von Entschädigungsrennen, da die Sieger der großen Ereignisse ent- weder gestrichen oder so erheblich belastet sind, daß ihre Chancen nicht ernstlich in Betracht gezogen werden können. Auch im Prix du Prince de Monaco, rcnem Hürdenregne» über 3400 m im Werthe von 10 000 Frcs. finden wir diese Situation vor. „Lieutenant", der Sieger vom letzte» Sonntag, ist mit 69 lcz zu sehr belastet, al« daß sein Scall ihn ins Rennen schickt, und wird, wenn auch nicht völlig ohne Chance, die Vertretung Lienart'scher Farben „Carmel H" überlassen. Jn einem anderen Vertreter der Hochgewichteten da- gegen hat man wohl den aussichtsreichsten Bewerbe» zu suchen; es ist dies „Gilette", die schon auS dem Prix de Monte Carlo siegreich hervorgegangen wäre, hätte sie nicht die ver fehlte Reitweis« ihres Besitzer« der ernstesten Chane» beraubt. Wird die Stute heute mehr zu ihrem Vortheil im Rennen ge- ritten, darf man annehmen, daß sie, unterstützt von ihrem ebenfalls chancenreichen Stallgefährten „Eglantier II", 6 kx an Gegner wie „Kaffer", „Radieux" und „Trös Sage" geben kann. Diese sowohl als auch der mit 69'/, lcg ziemlich günstig gehandicapte „Oural" haben sich in letzter Zeit vornehmlich über Steeple Chase- Curs versucht, und ist demnach ihre Chance in einem rasch ge- laufeneu Hürdenrennen gering zu bewerthrn. —r. Verantwortlicher Redakteur vr. Hatzm. Aü-lipg t» Loipzitz. Für den musikalische« Lheil Adolf Nutzbarst t» Leitzzl» Volkswirthschaftlicher Theil des LtipMr Tageblattes. Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen find zu richten an dessen verantwortliche« Redakteur G. Ä. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von 4—S Uhr Nachm. Getreide-Wochenbericht der Lentralstellc der Preußischen Landwirthschaftskammern (RotirnngSstelle). Vom 21. bi» 28. Januar, Vormittag?. Der groß« Importbedarf, den Deutschland in diesem Jahre an Welzen infolge der eigenen Mißernte hat, veranlaßt, daß man mit besonder- großem Interesse die Nachrichten über die diesjährige argentinisch« Ernte resp. den mutbmaßlichen Exportüberschuß der La Plata-Staaten verfolgt. Wenn auch die amerikanische Weizen- «rate um rund 4 Mill. Tonne» größer ist als im vorigen Jahre, so fällt für die amerikanische Ausfuhr doch ins Gewicht, daß ein gleichzeitiges Erntedeficit in Mais von 20 Mill. Tonnen und eine Mißernte in saft allen übrigen landwirthschastlichen Produkten in Nord amerika vorhanden ist. Wenn wir den Verbrauch des Vorjahres zu Grunde legen, beträgt in Deutschland der notdwendige Einfuhr bedarf im zweiten Halbjahr der diesjährigen Erntecampagne noch rund 1'/. Millionen Tonnen Weizen. Natürlich würde Weizen im Weltmärkte viel leichter und viel billiger zu haben sein, wenn eine große Ernte in Argentinien den amerikanischen Farmern eine be- Levffame Loncurrenz machte. Obgleich cs möglich ist, Ende Januar schon ziemlich genau zu übersehen, wie groß die Weizenernte Argen- jinienS ist, liegen auch jetzt noch scharf contrasiireiide Schätzungen vor. Der argentinische Ackerbau-Minister schätzte den exportfähigen Ueberschuß noch auf über 1 Million Tonnen, während in kauf- männischen Kreisen die für den Export geeignete Weizenmenge weniger als 750 000 t taxirt wird. Im vorigen Jahre schätzte der Ackerbauminister den Export-Ueberschuß zu derselben Zeit auf an nähernd 2 Millionen Tonnen, während er bekanntlich nur 810000 t WÄlich betragen hat; man wird der neuesten Schätzung daher auch weuig Glaube« beimessen können. Wie es scheint, spielen bei den Eruteschätzungen in Argentinien sehr häufig finanzpolitische Fragen mit. Sobald der Finanzminister Manipulationen vor hat, bei denen er auf die europäischen Geldmärkte rechnen muß, erscheinen HStlfig Wesentlich übertriebene Schätzungen sowohl der Höhe der argentinischen Ernt« als auch deS Ernteüberfcbusses. Nach »«seren au- guten kaufmännischen Kreisen stammenden Ermittelungen dürfte etwa auf einen Exportüberschuß von 700000 Tonne» in diesem Jahre zu rechnen sein. Was die Qualität be- trifft, so ist in einzelnen Distrikten zwar lebhaft geklagt worden, doch dürste im Allgemeinen ein gesundes Korn und auch ein über- mittlere- Natnralgewicht, also etwa 76—80 kg; per Hektoliter, zu erwarten sein. Gegenüber den früheren Jahren würde ein Export von 700000 1 gering sein, denn in den drei Vorjahren wurden erportir» 810000, 2 001000, 1 730 000 t Weizen. Man sieht aus diese» Zahlen, daß die Graulerelen mit „der Ueberschwemmung Europa» mit argentinischem Weizen" in diesem Jahre wenig Be rechtigung io den statistischen Verhältnissen finden. Wa» di« Waarrnbewegung betrifft, so ist zu constatiren, daß in der letzten Woche mehrere Walla-Walla-Seglrr, di« für Berliner Rechnung in früheren Wochen gekauft wurden, per März- Juni-Abladuug nach Hamburg für Skandinavien verschlossen worden stad; e« mag sich iu den letzten Tagen um etwa 500 «00 t gehandelt habe», die zu 135 ^l bordfrei Hamburg weiter verkauft wurden. Der Osten Deutschlands, namentlich Posen und Schlesien, hat in den letzten Togen größere Bezüge von Welzen gemocht und dadurch einer Sbflauung der Tendenz entgegengewirkt. Hauptsächlich aber trat al- befestigendes Motiv in der vergangenen Woche Oesterreich- Ungarn auf. Böhmen kaufte in Berlin größere Posten Weizen. Al- Curiofnm kann erwähnt werde», daß aus Pest an der Berliner Börse Anfragen eintrase», wie bald fällig, Weizen- dampfer zu haben wären. Dir Schwankungen in Pest haben sich auf 9^8—9,20—9,44 kr. im Lauf« der Woche gestellt. Gleich, mäßig stark waren die Angebote aus einigen Häfen Südrußland» namentlich au- Odessa, die sich annähernd auf den ParitätSpunct mit Berlin stellten. ES scheint, daß in Welzen Rußland export fähiger ist als in Roggen. Kleberrelcher, schwerer flldruisffcher Rogge» ist »nr mehrere Mark über Berliner Preisstand zu haben. Berliner Mühlen kauften tu der letzte» Woche au» zweiter tzand größere Poste» russischen Roggens, die erste Hand vfsrrirte mehrere Mark theurer. Bemerkenswerth ist auch, daß auS Vor- § Pommern nach Danzig beträchtliche Posten Roggen abgeschlossen worden sind, die ieyt geliefert werden müssen. Hieraus re>ultirt wohl zumeist der Mangel an greifbarer Waare über den z. B. Stettiner Mühlen letzter Tage scharf klagten. Mehrere Ladungen Hafer, die von Schlesien und Posen von Berliner Händlern ange- kaujt worden waren, sind nach Magdeburg zu guten Preisen weiter verkauft worden, was natürlich Termindeckungen veranlaßte. Er- wähnt sei noch, daß per Bahn aus Rumänien und Serbien größere Mengen Mais hier eintrasen, die zu ungefähr 130 .Zt frei Berlin angekauft worden sind. Aus diesen Angaben ist ersichtlich, daß der Umschlag in effektivem Getreide ein ziemlich reger gewesen ist. Auch in der letzten Woche ist die Witteruug eine frühjahrs mäßige, warmnasse geblieben. Die Berichte vom Lande über den Saatenstand sind fast durchweg günstig. Wenn die Befürchtung nicht wäre, daß den grünen Weihnachten weiße Ostern folgten, könnte man mit dem derzeitigen Stand der Felder höchlichst zu- rieden sein. An den beiden letzten Tagen herrschte hier schwacher Frost. An statistischen Angaben fügen wir gewohnheitsgemäß noch Folgendes zur Orientirung bei. Die sichtbaren Vorräthe in Nordamerika haben sich im Vergleich zn der Vorwoche und zu den Vorjahren wie folgt gestellt in Tonnen ü 10 D.-Ctr.: 1982 1981 1988 25. Januar . . . 1603 017 1 641 357 1511092 18. . . . . . 1 600371 1 652 292 1 526 931 ff- 2 646 — 10935 — 15 839 Die Anlieferungen der amerikanischen Farmer betrugen in Tonne» L 10 D.-Ctr.: 1981 Weiten 1988 IL99 1891 Mai« 1368 US9 28. Dec. 106 575 108 750 82 650 76 343 142 928 81780 1982 1981 1988 1882 1981 1968 4. Jan. 92 438 83 303 85 913 81 780 104 835 99 615 11. - 100 268 103 530 83 955 82 433 129 413 110303 18. - 90 480 97 440 62 966 76 343 132 893 81345 Im Vergleich zu den beiden Vorjahre» hat Nordamerika bisher seit 1. Juli Weizen cxporltrt in Tonnen: 1981/62 1908,01 18991908 2 497 120 1 353 230 I 623 7 lO Die Berliner Börse stand zumeist unter dem Einfluß der obenerwähnten Abschlüsse in effektivem Getreide. Die früher ver schlossene und jetzt weiter verkaufte Au-land-waare wurde im Tcrminmarkt einaedeckt, so daß die auf oeukN russischen Bezügen basireudcn Trrmtnabgaben jeder Zeit leicht Nehmer fanden. Berliner Müblen haben auch vom Boden einige Posten Roggen »u Consmuzwccken genommen, wodurch das Stopellager weiter zu- samlnengeschmolzen ist. Ueber den Mehlabsotz wird geklagt, namentlich machen die Provinzmühleii jetzt scharfe Concurrenz. Speculative Unternehmungslust zeigte sich nur vorübergehend in Brodgetreide. Dir Tendenz war zumeist schwach. Jn Ha'er blieb die schon häufig charakterisirt« eigenartige Situation bestehen; di« russischen Firmen scheinen eher ihre Position verstärken als tösen zu wollen. In Loco-Hafer war der Verkehr klein, eS mangelt an Zufuhren. Braugerste bleibt zu guten Preisen gefragt, Futtrrgerste hotte nur wenig Unifätze zu verzeichnen. Jn Mais mehren sich nicht nur die Angebot« von der Donau, sondern auch Nordamerika sandte wieder Offerten, wenn dieselben einstweilen auch noch zu hoch auSkamen. Ein Vergleich mit der Preisaotirung in der Vorwoche und im Vorjahr giedt folgende- Bild: New Kork Chicago . Odessa , Pest . . Berlin. . 27. I-nuar 1902 . 86'/. 0 . 74'/.° . 86 »op. «,k>5 «r. 174 Weizen. LO. Januar NX» 88'/, 0 77°/. o 86 «op. S.LL «k. 174 L7. Januar Differenz in Berlin lSOl gcjend.Äori.inMark 82 '/. ° ff-1,00 7Ü'/. o — 6,50 89 Kop. — 6,00 7,54 «r. ff-34,60 154 Uli ff- 80,00 Roggen. New Dor! . 67'/.° 70'/, ° 58 o 9,75 Odessa . . 71 Kop. 69 Kop. 71 Kop. 200 Riga . . . 78 Kop. 77 Kop. 71 Kop. ff ¬ 4,75 Berlin. . . 145 145 142 ff- 3,00 Amerika als Exportland. Nor k.j (Bott Lumtter H. Doulton, vr. jur., New Charles N. Flint, einer der bedeutendsten Oekv- nouttker der Vereinigten Staaten, besprach neulich in einer Uebersicht deck Jahres 1901 die Fortschritte der Union als Exportlandes. Er sagt hierüber: »Im vcraangcnen Jahre waren alle Zweige unserer in dustriellen Thäligkeit aufs Höchste angespannt, um die dringende Nachfrage zu befriedigen, und alle Verkehrs linien waren stciig bedrängt, um die Güter nach ihren Bc- stimmungöplätzen zu schaffen. Jn Folge dessen war wenig Ueberschuß für Exportation und die Ansfuhrbewegung in Industrie-Erzeugnissen war deshalb beschränkt. Nichtsdestoweniger ist das Volumen der Ausfuhr sehr beträchtlich und ergab schönen Gewinn. Sobald unsere Industrieanlagen den heimischen Markt schlank befriedigen können wird es viel leichter werden, den amerikanischen Ausfuhrhandel mit Kraft zn ent wickeln. Eine wichtige Thatsache, die mit dem Ausfuhrhandel in Zusammenhang steht, ist die industrielle Krisis in Deutsch land. Dieses Land hat seit Jahren den Exporthandel mit größter Fürsorge gepflegt und hat allmählich eine vor herrschende Stellung in vielen Märkten gewonnen. Deutsche Kaufleute und Fabrikanten haben in dem Glauben daß sie mit Leichtigkeit die Weltmärkte gegen englische Eon» cnrrcnz erobern können, ihre industrielle Licfcrungsfähig- keit erweitert, dabei aber zu viel Capital festgelcgt. Es scheint, sie haben das kampfbereite Vordringen der Ver einigten Staaten als Concurrcnten in den Weltmärkten nickt gehörig in Berechnung gebracht. Demzufolge ist der Betrag deutscher Ausfuhr zurückgcgaugen, und der Ge winn an derselben ist stark rcdncirt worden. Deutsche In dustrielle waren gezwungen, ihre Erzeugnisse zu unpro- fitablen Preisen — manchmal unter Kostcnpunct — loSzu- schlagcn. Bis Deutschlands Zustände wieder zur Ordnung gelangen, wird es ein harter Concurrent bleiben, wie sich schon im vergangenen Jahre gezeigt hat. Deutschland hat den Werth und die Wichtigkeit moderner Arbeitsmethoden und verbesserter Maschinen weit mehr berücksichtigt als England, und deutscher Fleiß und Sorgfalt für Details werden es bald ermöglichen, die alte Position wieder -u- rückzugewinucn. Amerikanisch-' Industrielle haben eine bemerkenswerthe Thätigkeit entfaltet, ihren Erzeugnissen Eingang in euro päischen Märlten zn verschaffen. Biele amerikanische Fabrikanten benutzen fetzt ihre Ferien zu Entdeckungs reisen nach Europa und haben daselbst neue Absatzfelder cultivirt. Jn England ist die Einführung unserer Erzeug nisse leicht. Auch mit Deutschland haben wir bedeutenden Handel, doch begegnen wir da Zoll- und anderen Hinder nissen, und es besteht die Aussicht, daß noch größere auf kommen werden; jedoch braucht man nickt zu befürchten, daß dieselben unübcrsteialichcr Art seien. Die Zollver hältnisse Frankreichs sind schwieriger Art für unS. Biele unserer Fabrikanten widmen fetzt ihre Aufmerk samkeit den österreichischen und osteuropäischen Absatz gebieten, wo unsere Aussichten ermunternd sind. Im Ganzen verspricht 1902 Günstiges kür unseren Aus fuhrhandel, und wir haben Grund, zu glauben, daß die Bereinigte» Staaten ihren ErvbcrungSrnarfch fortsetzen werden. Jeher Amerikaner sagt hierzu: „Amen!" und schmunzelt dabei. Vermischtes. Leipzig, 28 Januar. -rl>- Im Jahre 1901 sind inSachseK 50 962 nengeschützte Mnsterund Modelle eingetragen morden. Auf die sächsischen Amtsgerichte entfallen dem nach 37,5 Proc. der in ganz Deutschland neu geschützte« Muster. Bei den Amtsgerichten der Kreißhauptmannschaft Leipzig sind von 202 Urhebern 13 099 Muster geschützt worden. 0 Amtsgerichte haben im Berichtsjahre keine Ein tragungen gehabt. Weiter kommen auf die KreiShanpt- mannschaftcn: Dresden 558S Muster von 184 Ur hebern bei 14 Amtsgerichten, Bautzen 8037 Muster von 27 Urheber» bei 0 Amtsgerichten, Lhemnitz 10 800 Muster von 160 Urhebern bei 16 Amtsgerichten und Zwickan 18 840 Muster vn 91 Urhebern bet 18 Amtsgerichten. 31,5 Procent der sächsischen Amtsgerichte haben während des ganzen Jahres keine Eintragung gehabt. Bon den ein zelnen Amtsgerichten hat Plauen i. V. mit 15 831 Mustern von 16 Urhebern die Höchstzahl der Eintragungen gehabt. Darnach folgen Leipzig mit 10 608 Mustern von 165 Ur hebern leinschließlich der von 58 Ausländern), Dresden mit 4998 Mustern von 09 Urhebern, Chemnitz mit 4141 Mustern von 58 Urhebern, Meerane mit 2780 Mustern von 13 Ur hebern. Glauchau mit 2093 Mustern von II Urhebern, Ebersbach mit 1602 Mustern von 4 Urbebern, Bautzen mit 1267 Mustern von 7 Urhebern; wettere 4 Amtsgerichte hatten über 500 bis 1000 Muster, 22 Amtsgerichte über 100 bis 500 und 35 Amtsgerichte über 1 bis 100 Muster ein- zutragcn. 5 Amtsgerichten wurde nur je 1 Muster vor gelegt. Beacktenswerth ist. daß Plauen auch für ganz Deutschland die Höchstzahl der neu geschlitzten Muster ge habt hat. Berlin hat nur 12 003 Muster geschützt. Dann folgt Leipzig. Die nächstfolgenden Zahlen für Muster von nichtsächsischen Städten brachten CottbuS mit 4395, Mühl hausen i. Els. mit 3802 und Pforzheim mit 3560 Mustern. ck. «era, 27. Jannar. Ueber die La a e - er s ä ch s i sch- thüringischen Tertilindustrie erfahren wir von maßgebender Seite: Seit November ist die Textil industrie in Gera und Greiz, Glauchau und Meerane, so wie in allen Orten des BogtlandeS, die nenneno- werthe Fabriken der Branche besitzen, ganz bedeutend be schäftigt. Namentlich ist man in Gera-Greiz noch auf Monate hinaus mit Aufträgen versehen. In wenigen Monaten hat sich ein gewaltiger Bedarf in Damenkleioer- stoffen herausgevildet, wie es seit Jahren nicht -er Fall ge wesen ist. Dazu hat sich jetzt eine lebhafte Bewegung auf den Woll- und Garnmärkten gesellt, die sicher etwas zur PrciSbcsscrung der Wollwaaren beitragen wird. Jn der Hauptsache werden nur Stoffe auS besseren Kammgarnen verlangt. Cheviots kommen erst in zweiter und dritter Linie. Interessant ist eS, daß neben dem stark Bedarf habenden Inland« auch das Ausland Bestellungen von großer Bedeutung aufgeaeben hat. Namentlich sind indische Shawls wieder in den Vordergrund getreten. Jn Herren stoffen wird seit einiger Zeit auch ein gröberer Umsatz mit dem Auslande erzielt. In Damenstouen hat zunächst der Geschmack sich an alattc Stoffe gehalten, doch ist der Uebcr- gang zu gemusterten Artikeln unverkennbar. Ehe sich der aus gemusterte Artikel aerichtete Geschmack von Einfluß auf unser« Industrie erweisen wird, bürsten allerdings ein bis zwei Saisons noch vorübergehen. Die von Geraer und Greizer Fabrikanten in den Bereinigten Staaten vor: Amerika errichteten Filialfabriken sind ausgezeichnet be schäftigt, soweit Wollwebereien in Betracht kommen, so daß sich eine Vergrößerung dieser Betriebe nöthig macht. — Von der s ä ch s is ch c n Textilindustrie ist die Sircichgarn« Industrie nicht gut beschäftigt, rvaS seine Ursache in dem I großen Bedarf« reiner Wollwaaren hat. Die voatlänhische I Stickerei- und Svitzeninbuftrie ist so stark beschästigt, wie Iseit langer Zcii nichi. Auch hier ist eS da- Ausland, da»
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