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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020719010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902071901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902071901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-19
- Monat1902-07
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der Reingewinn in Drocenten 13,02, 8,80. Die vertheilte Dividende betrug 88,88, 107,84 Proc. vom Reingewinn und 10,68, 8,V1 Proc. vom eingezahlten Aktienkapital. Hiernach überstieg im Berichtsjahre sowohl dem absoluten Betrage wie dem Procentsatz nach der Gesammtbetrag der vcrtheilten Divi dende den rechnerischen Gesammtbetrag des Reingewinns, waS daraus erklärlich ist, daß im Berichtsjahre der Reingewinn durch die abzuziehenden Verluste erheblich geschmälert ist. Wichtig zur Beurtheilung der lmrthschastlichen Lage sind ferner die Ergebnisse der Einkommensteuereinschätzung, und zwar kommen zur Beurtheilung der Jahre 1900 und 1901 die Schätzungen für die Jahre 1901 und 1902 in Betracht. Nach diesen beiden Schätzungen ist das Gesammteinkommen der Be völkerung des Bezirks von 363 146 929 nach der ersten Schätzung auf 372 318 814 nach der zweiten, oder nach Abzug der Schuldzinsen und sonst zulässigen Abzüge von 340 054 701 Mark auf 347 921 381 ,//, also um 2,31 Proc. gestiegen, wäh rend die Steigerung im Vorjahre 8,88 Proc. betrug. Auf die verschiedenen Einkommensquellen vertheilte sich das geschätzte Einkommen folgendermaßen. Es entfielen auf Einkommen: iS0i IM Z»n. in Proc Mill. Mt. Proc. Mill. Mi. Proc. 1901 1902 auS Grundbesitz . . 40,35 11,12 41.28 1l,08 2,90 2.30 au» Zinsen .... 32,99 9,08 34,34 9,23 2,33 4,09 au» Gehalt und Lohn 176,82 48,69 181,13 48,65 5.42 2,44 auS Handel u. Gewerbe 112,99 3l,11 115,57 3l,04 4,11 2,28 Zusammen: 363,15 100,— 372,32 100,— 4.44 2,53 Während in den beiden früheren Jahren das Einkommen aus Gehalt und Lohn die stärkste Zunahme erfahren hatte, weist diesmal dasjenige aus Zinsen die größte Steigerung auf. Dann folgen erst dasjenige aus Gehalt und Lohn, ferner aus Grund besitz und zuletzt aus Handel und Gewerbe. Als Gradmesser für die Beurtheilung des Geschäftsganges können auch die Ergebnisse der Sparcassenstatistik herangezogen werden. Die Zahl der baaren Einzahlungen ist bei sämmtlichcn (35) Cassen, von welchen vergleichbare Ziffern vorliegen, von 315 911 im Jahre 1900 auf 330 576 im Jahre 1901, der Ge sammtbetrag der Einzahlungen von 32 090 195 auf 40 099 118 Mark oder um 24,96 Proc. gestiegen (im Vorjahre um 5,91 Procent zurückgegangen). Tie Zahl der Rückzahlungen betrug 163 373 und 173 489; der Gesammtbetrag der Rückzahlungen erniedrigte sich von 32 077 159 auf 31 440 420 .4!; die Rück zahlungen sind also dem Betrage nach um 1,99 Proc. (im Vor jahre um 2,87 Proc.) gesunken. Die Zahl der Einlegerguthaben betrug am Jahresschlüsse 353 982 und 368 369, oer Betrag dersewen 148 581 758 und 162 418 047-F; das Einleger guthaben ist also dem Betrage nach um 9,31 Proc. (gegen 3,37 Procent im Vorjahre) gestiegen. Diese außergewöhnlich starke Zunahme der Einzahlungen, sowie des Einlegcrguthabens im letzten Jahre dürfte zum großen Thcil dadurch verursacht sein, daß das Publicum in Folge des Leipziger Bankkraches für An legung seiner Gelder unter Verzicht auf einen höheren Zinsfuß die Gemeindesparcassen wegen ihrer größeren Sicherheit vorzog. Schließlich ist noch auf die Steigerung des Verkehrs hin zuweisen, wofür zwar nicht für den Bezirk der Kammer be sonders, wohl aber für das ganze Königreich Ziffern vorliegen, die aber zugleich auch einen Rückschluß auf die Entwickelung des Verkehrs im Kammerbczirk gestatten. Die Gesammtcinnahme im Personen-, Gepäck- und Güterverkehr hat sich nach dem Be richte der Finanzdcputation der Zweiten Kammer über den Etat der Staatsciscnbahnen von 119 933 840 -F im Jahre 1900 auf 114 293 765 oder um 4,70 Proc. im Jahre 1901 ermäßigt (im Vorjahre um 3,58 Proc. erhöht), und zwar fiel die Einnahme aus dem Personen- und Gepäckvcrkehr von 40 490 957 auf 39 927 039 oder um 1,41 Proc. (im Vor jahre um 2,93 Proc. gestiegen), diejenige aus dem Güterverkehr von 79 412 883 auf 74 366 726 ,/k oder um 6,83 Proc. (im Vorjahre um 3,91 Proc. gestiegen). Sind Vereinbarungen zur Erreichung angemessener Verkaufs, und ZahlungS- Bedingungen in der Textil- und Eonfertions - Industrie durchführbar? * In seinem Situativ nsbcricht schreibt „Der Con- fectionair": Uebcr Trusts, Cartele, Conventionen, Ringe ist viel für und wider geschrieben worden. Tie Einen sehen darin eine höchst verderbliche Einrichtung, die Anderen eine sehr nützliche und wünschenswcrthe Etappe auf dem Wege des Fortschritts in Handel und Industrie. Wie überall, liegt auch hier die Wahr heit in der Mitte. Daß Vereinigungen von Fabrikanten oder Händlern in vielen Fällen eine dringende Nothwendigkcit für den betreffenden Geschäftszweig sind, wird kein Unbefangener leugnen wollen, andererseits verleitet die Machtsülle und das Kraftgefühl die Spndicirten oft dazu, ihre Macht zu mißbrauchen und den Consumcnten unbillige Bedingungen aufzuerlegen. In Amerika hat diese allzu starke Accumulirung zu argen Miß ständen geführt, zu deren Abhilfe man schon an gesetzgeberische Maßregeln denkt. In Deutschland, meinen wir, ist eine solche Ueberspannung nicht wohl denkbar und die Menge der Con- sumenten dürfte im Falle ungerechter Zumuthungen seitens der vereinigten Lieferanten doch wohl als der stärkere Thcil sich er weisen und aus einem offenen Kampfe siegreich hcrvorgehcn. Es fragt sich nun, ob solche Vereinigungen innerhalb der Textil industrie und der Confection durchführbar sind. Von den zur Zeit in Deutschland vorhandenen ca. 300 Cartclen, Syndicaten und Conventionen entfallen nur etwa 20 auf die Textilindustrie, ein Beweis dafür, daß die Ningbildung in unserem Geschäftszweige zwar nicht durchaus verpönt, doch aber auch keine eigentliche Hcimathbcrcchtigung wie in der Mctall- und Montanindustrie hat. In der Textil- und Bekleidungs industrie haben Cartele bisher keinen festen Fuß fassen können, obgleich sie in manchen Zweigen dieser Gewerbe sicherlich ihre volle Berechtigung haben, ja als durchaus Wünschenswerth zu bezeichnen sind. Wer leidet Wohl mehr als die deutschen Textil fabrikanten einerseits unter den hohen Preisen der Rohmate rialien und den Lasten der socialpolitischcn Gesetzgebung, andrer seits unter den manchmal geradezu unerträglichen Zumuthungen seitens der Kunden. Was da an Scontos und Rabatten, an Boni- und Gratifikationen, an Hinausschiebung der Valutirung und unzähligen Extravergünstigungen, wie Francolieferung, Be rechtigung, die Maaren nach Belieben annulliren oder retonr- niren zu dürfen, verlangt wird, das ist schon nicht mehr schön. Mit den Grundsätzen von Treu und Glauben im kaufmännischen Verkehr lassen sich diese Condrtionen jedenfalls nicht in Einklang bringen. Und dann die sonderbare Art der Regulirung, wenn endlich bezahlt wird! Soll es doch Kunden geben, die wie gewisse Geldleute stets Geld mit Cigarren, Lotterieloosen und ähnlichen nicht gerade gesetzlichen Zahlungsmitteln reguliren. Wie kommt es nun, daß selbst unter dem Drucke solcher demüthigenden Zu geständnisse die der Fabrikant seinen Kunden machen muß, kein dauernder Zusammenschluß der Fabrikanten zu Stande kommt? Ein Hauptgrund möchte der sein, daß die Productionsbedingun- aen und Verhältnisse der Textilfabrikanten zu verschiedenartig find, um unter einen Hut gebracht zu werden. Wo sich die Pro duction in viele Spccialitäten spaltet, da ist die Disposition zur Shndicirung nicht entfernt so groß wie bei Industrien, die auf gleichartige Massenerzeugung auSgehen. Vor Allem aber scheitern solche Vereinbarungen in der Textilindustrie an dem Widerstande Einzelner. Auf keinem Industriegebiete herrscht ein solcher Mangel an Corpsgeist, eine solch kleinliche Eifersucht, eine solck« Angst vor der Concurrenz, wie leider auf dem Ge biete der Textilindustrie. Immer finden sich Einige, die ent weder jede Buße für Uebertretung der Conventionsstatuten ab lehnen, oder die gerade durch ihr Fernbleiben für sich besondere Vortheile erzielen wollen. Wir brauchen blos auf zwei der be kanntesten Cartele, die München-Gladbacher Zanella-Convention und den vogtländischen Färberring, hinzuwciscn, die an dieser Undisciplinirtheit der Berufsgenofsen zu Grunde gegangen sind. Wir sind Wohl gegen den Verdacht gefeit, Verfechter von Ringbildungen und Syndicirunaen zu fern, die darauf auS gehen. die Consumcnten auSzuplündern, und wir glauben auch, daß solche Syndikate sich sehr schnell selbst ihr eigenes Grab graben, wenn aber Conventionen entstehen, die an sich durchaus berechtigt und in ihrem Kern gesund sind und dazu dienen sollen, einen früher blühenden Industrie- und Handelszweig vor dem Ruin zu bewahren, so sollte es sich jeder loyale Fabrikant oder Kaufmann zur Ehre anrechnen, in Reih und Glied zu treten, um gegen ungebührliche Zumuthungen Front zu machen. Vermischte-. Leipsiq, 18. Ivlt. —m. Am 20. Juli begeht das bekannte hiesige Bankhaus Knauth, Rachod L Kühne den fünfzigsten Jahrestag feines Bestehens unter dieser Firma. Der Ursprung dieses WclthauseS datirt allerdings in weit fernere Vergangenheit zurück, denn der verstorbene Mitbegründer desselben, Herr Consul Theodor Knauth, erwarb bereits im Jahre 1839 das Exportgeschäft der alten Firma Dufour Gebrüder L Co., welches er zunäclsit unter dem Namen KnauthLStorrow, später KnauthLEsche, fortsetzte, bis eS im Jahre 1852 auf die jetzige Firma überging. Wie wir hören, ist eine besondere Feier des Gedenktages nicht geplant. *— Leipziger Werkzeug . Maschinen . Fabrik, vormals W. v. Pittler, Actien-Gesellschaft. Die Aktionäre werden auf den 11. August zu einer ordentlichen General-Versammlung einberufen. —m. Leipzig, 18. Juli. Bei Gelegenheit des Leipziger Bankprocesses ist auch vielfach der Russischen Tochter- Gesellschaft der „Actien-Gesellschaft für Treber-Trocknung in Cassel Erwähnung gethan und ihrer Beziehungen zu Cassel gedacht worden. Es dürfte daher von Interesse sein, aus dem gegenwärtig veröffentlichten Jahresabschluß für 1901 der Aktien- Gesellschaft für Trockendestillatton und Chemische Industrie Näheres zu erfahren. An Maaren wurden im Betriebsjahre 1901 producirt: in der Wydritzaer Fabrik 210 285,98 Rbl., in der Moskauer Fabrik (verschiedene Sorten Essigsäure) 112 278,79 Rbl. Es gelangten davon zum Verkauf: in Wydritza kür 151 298,28 Rbl. und in Moskau für 91 997,29 Rbl., so daß unter Berücksichtigung des Uebertrages an Maaren vom 30. Dccember 1900 von 5971,95Rbl. am 31. December 1901 ein Gesammtwaarenbestand von 85 241,15 Rbl. (64 959,65 Rbl. in Wydritza und 20 281,50 Rbl. in Moskau) verblieb. Aus den verkauften Maaren wurde ein Erlös von 310 046,33 Rbl. erzielt, von welchem nach Abzug des Selbstkostenpreises der Maaren (243 295,57 Rbl.) und der Frachtauslagen (21 782,97 Rubel) ein Gewinn von 44 967,79 Rbl. auf Gewinn- und Verlust-Conto zur Uebertragung gelangte. Auf dem Credit dieses Contos erscheinen weiter ein Uebertraa vom vorher gehenden Geschäftsiahre in Höhe von 44 891,83 Rbl. und ein Posten über 19 833 Rbl. (zurückgebuchte Gehälter von vier Auf- stchtsrathsmitgliedern für 1899—1900), wählend auf dem Debet des Gewinn- und Verlust-Contos 101 384,63 Rbl. Aus gaben gebucht sind. Darunter figuriren: Säläre der Aufsichts- räthe und Vorstandsmitglieder 34 150 Rbl., Beamtengehälter 8536,18 Rbl., erste Abzahlung für Patent Linde 9250 Rbl., Zinsen und Commission 13 945,86 Rbl., Agentur- und Hand lungsunkosten 8896,15 Rbl., Reisespesen 5400,26 Rbl., Ab schreibung auf Inventar 2610,56 Rbl., Steuern und Notarspesen 10 540,48 Rbl., Miethe, Heizung und Beleuchtung 2930,83 Rbl. und Geschäftsunkosten 512 431 Rbl. Die mit 6 491 569,58 Rubel balancirende Bilanz weist unter den Passiven auf: Actiencapital: laut 8 2 der Statuten der „Actien-Gesellschaft für Trebertrocknung zu Cassel" übernommenes Eigenthum der Ge sellschaft 3 331 500 Rol., baar eingezahlt von den Aktionären 2 668 500 Rbl., zusammen 6 000 000 Rbl.; Reservecapital 7302,23 Rbl., Hypothek-Conto auf Moskauer Fabrik 130 000 Rubel, Accevt-Conto 74 165,88 Rbl., Creditoren 101 793,48 Rubel, Depots 170 000 Rbl. Die Aktiven setzen sich zusammen aus: Cassa-Vestand 924,11 Rbl., Giro-Conto (in Moskau 27 100,55 Rbl., in Orscha 26,34 Rbl.) 27 126,89 Rbl., Grund- stück-Conto 111 863 Rbl., Gebäude- und Maschinen-Conto (Wvdritza 1 031 301,74 Rbl., Moskau 458 667,52 Rbl.) 1 490 269,26 Rbl., Eisenbabnanlage Wydritza 155 181,07 Rbl., Mobilien- und EinrichtungS-Conto 15 389,57 Rbl., Wechsel 1529,10 Rbl., Depots 170 000 Rbl., Rohmaterialien 146 293,98 Rubel, fertige Waare 85 241,15 Rbl., Holzvcrkaufs-Conto 15 098,40 Rbl., Neubau-Conto (l), per 1. Januar nicht fertig gestellt, 4658,18 Rbl., Privileaien-Conto 2 314 814,86 Rbl., Debitoren: diverse 50 427,75 Rbl., dubiose Eingänge (dagegen befinden sich im Depot 1 500 000 sinn. Mark Actien der Fmska Träindustrie Actienbolaget, 580 000 Rbl. Anteilscheine der Ural - Wolga - Holz - und Bergindustrie - Genossenschaft) 1 815 493,46 Rbl., Gründungs-Unkostcn-Conto 87 258,80 Rbl. *— Tie Aktien-Brauereien im Königreich Sachsen im letzten Geschäftsjahre 1900/01, bearbeitet von Brauereidirector Wolf. Von den sächsischen Actienbraucrcicn ist die Bornaer Actien- braucrei durch Liquidation ausgeschicdcn, und berichten wir so mit nur über 34 Betriebe. Bei zum größten Zcheil etwas er höhtem Absatz blieben sie im Rohertrag weniger, im Reingewinn und Dividcndenerlrag dagegen mehr zurück. Das Actiencapital ist von 36 462 100 um 230 100 .« auf 36 232 000 ver mindert worden. Ter Absatz erhöhte sich von 2 283 109 lst um 59 655 lil auf 2 342 764 KI. 21 Gesellschaften erreichten einen höheren Absatz und 12 blieben gegen das Vorjahr zurück. Der Rohgcwinn verringerte sich von 7 878 637 um 140 888 auf 7 737 749 die Brauerei Nostitz-Zittau erlitt einen Ver lust von 22 933 l«. Die Abschreibungen auf Anlagewerthe ver mehrten sich von 2 610 232 um 216 993 ,/k auf 2 857 225 Mark; auf Außenstände u. s. w. wurden 679 437 abge schrieben. Der Reingewinn verminderte sich von 4 751 057 ctk um 549 970 auf 4 201 087 -L. 2 Brauereien beklagen einen Verlust von 73 133 Die Dividenden verringerten sich von 3 223 665 -tk um 390 850 auf 2 832 815 <6. 4 Gesell ¬ schaften mit einem Actiencapital von 1 786 000 <F konnten keine Dividende verthcilcn, und zwar UnionSbrauerci Dresden gegen 6 Proc., Großbauchlitzer Brauerei gegen 4 Proc., Brauerei Mittweida wie im Vorjahre und Brauerei Nostih wie im Vor jahre. Tie Anlagewerthe verminderten sich von 45 077 178 ,/k um 199 912 <F auf 4 t 877 266 die gesammte Capitalanlage erweiterte sich von 77 582 489 um 982 696 auf 78 565 185 -/k. (Nachdruck verboten.) *— Zur Lage im Geraer Jndustriebezirke berichtet man von dort der von Theodor Martin herausgegebenen „Leipziger Monatschrift für Textil-Jndustrie" Folgendes: In den letzten Woche» herrschte in den Geschäften unseres Platzes fast absolute Ruhe, weil das Interesse aller bctheiliglen Kreise von dem Beginn der gcgciuvärtigen Londoner Auction in Anspruch genommen Ivar und weder Käufer noch Verkäufer sich in größere Engage ments einlassen wollten, ehe man von dort sichere Nachrichten hatte. Während auf der einen Seite die Spinner behaupteten, daß unbedingt ein Aufschlag von 5 Proc. eintreten würde, waren die Grossisten der Meinung, daß der flaue Geschäftsgang ein Sinken der Preise verursachen müsse. Der Fabrikant, der in der Mitte dieser beiden Parteien stand, konnte sich in Folge dessen nach keiner Seite hin zu Operationen entschließen. Inzwischen sind nun die Eröffnungstclcgramme eingelaufen, und es ist er freulich, daß sie von einer festen Stimmung berichten, weil sich so wahrscheinlich die Preise für die nächste Zeit auf ihrer jetzigen Höhe halten werden. Diese Stabilität wird Allen willkommen sein, und es ist gewiß auch recht gut, daß keine zu erhebliche Preissteigerung gemeldet worden ist, da sonst die Fabrikanten, wenn sie mit ihren Collectionen hinausgehen, viel Schwierig keiten haben würden, entsprechend höhere Preise zu erhalten. Die Grossisten, die in der sicheren Erwartung einer Baisse mit der Ertheilung der Frühjahrsordres bis zur gegenwärtigen Auction warten wollten, ;a sogar bis zur nächsten, um dann noch billiger zu kaufen, werden sich nun Wohl zur Aufgebung ihrer Bestellungen herbcilassen müssen, da sie durch weitere Zurück haltung kaum profitiren dürften. Man kann deshalb die Hoff nung aussprechen, daß das Geschäft für die kommende Saison sich gut anlassen wird. Tie Neumusterung hat bei uns weder durch- ichlaaende Nouveautes gebracht, noch wird sie mit wünschens- Ivcrthem Nachdruck betrieben. Das ist freilich nicht so sehr die Schuld der Fabrikanten, denen ja ihr möglichst bald erfolgender Abschluß nur angenehm sein kann, als vielmehr die der Grossisten, die, als ihnen die ersten Versuche vorgelegt wurden, sich noch nicht recht zur Aufnahme diefts oder zenes Artikels entschließen konnten. Trotzdem aber haben sich doch die meisten der Herren dahin ausgesprochen, daß Sachen mit Phantasie garnen besondere Berücksichtigung finden werden. Zweifelsohne werden zumal Artikel mit Noppen sehr gesucht sein. Wir haben darin eine AnzaU sehr hübsch ausschendcr Neuheiten zu Gesicht bekommen. In Voiles und in Panamafond bildeten z. B. nicht mitfärbende Noppengarne kleine Carreaus oder chineartige Effecte; derartige Sachen machen einen recht vortheilhaften Eindruck. *— Gothaische Kohlensäure - Werke (Sondra Quell«), Gotha. Die außerordentliche General-Versammlung ge- ehmigte die Ausgabe von 6proc. Germßscheinen zu 200 -F im Höchstbetrage von 800 000 .St, um ste den Actionären zum Bezüge anzubieten. Der größte Theil der Genußscheine ist bereits gezeichnet. Ferner wurde cndgiltig der Bau einer größeren Fabrik in Königswusterhansen zur Herstellung künst licher Kohlensäure beschlossen. Die Grundstücke mit Bahn- und Wasseranschluß sind hierzu bereits erworben. * Berlin, 17. Juli. Der Deutsche Handelstag be absichtigt, die Frage der Hineinbcziehung von Fabrikdetnebe« in die Handwerkskammern und die Auseinandersetzung dieser mit den Handelskammern zu behandeln und übertrug den Be richt für den Ausschuß an die L e i p z i ge r Handelskammer. *— Festsetzung einer Tageszeit für die Aufnahme von Wechselprotesten. Im Reichsjustizamte ist nach Blättermeldungen gegenwärtig ein Entwurf zur reichSgcsctzlichen Regelung der Frage, innerhalb welcher Tageszeit Wechselproteste ausgenommen werden dürsen, in Vorbereitung. Nach dem gegenwärtigen RcchtSzustande ist für die Vornahme der Proteste eine be stimmte Tageszeit nicht voraeschrieben. Die Einzelregierungen der deutfckien Staaten beschäftigen sich zur Zeit auf Anregung des NeicySjustizamtcS namentlich mit der Frage, ob eine cvent. gesetzliche Festlegung dcr Proteststunde die Wirkung haben soll, daß bei Nichteinhaltung der Stunden der Protest einfach un- giltig ist. > X. Näh-, Stick-, Stopf- «ud Rähmaschiueunadeln tverden ia alltäglich in so großen Mengen zerbrochen und verloren, daß es kein Wunder ist, wenn der Bedarf darnach groß ist. Wahrend man früher die englischen Nadeln allein für gut und haltbar hielt, ist jetzt dieZufuhrvonNadelnallerArt aus dem Auslande nur noch unbedeutend; sie belief sich im Jahre 1901 nur auf 108 D.-Ctr. im Werthe von 228 000 während sie im Jahre vorher noöd 113 D.-Ctr. zum Werthe von 243 000 Mark betragen hatte. Mithin hat sich Vie Zufuhr um 7 D.-Ctr. und 15 000 Werth oder um 6,1 Proc. vermindert. Die meisten der aus dem Auslande nach Deutschland gesandten Nadeln, nämlich 73 D.-Ctr. oder 68,9 Proc. der gesammten Zufuhr in diesem Artikel, kamen aus England, während 26 D.-Ctr. oder 14,1 Proc. auS den Bereinigten Staaten ein gingen. — Die Ausfuhr deutscher Nadeln ist im Jahre 1901 auf 11 108 D.-Ctr. im Werthe von 11 108 000 zurück gegangen, nachdem sie im vorhergegangenen Jahre mit 11 591 Toppel-Centner und 11 591 000 Werth angegeben war. Auch dcr Versandt hat also eine Einbuße nm 483 D.-Ctr. und 483 000 -ck Werth oder um 4,1 Proc. erlitten. Während die aus dem Auslande bezogenen Nadeln pro Doppel-Centner mit 2100 Werth angenommen wurden, sind die von Deutsch land ausgeführten Nadelwaaren nur auf 1000 lck geschätzt ge wesen, es handelt sich also bei der Zufuhr um besondere, theuere Spccialitäten, namentlich um Nähmaschinennadeln. Als Absatz gebiete für deutsche Nadeln kamen in Betracht: China mit 5118 Toppel-Centner oder 46,2 Proc. der gesammten deutschen Nadel ausfuhr, Britifch-Jndien mit 1036 D.-Ctr. oder 14,1 Proc., Italien mit 594 D.-Ctr. oder 5,3 Proc., die Vereinigten Staaten mit 571 D.-Ctr. oder 5.1 Proc., Oesterreich-Ungarn mit 421 Doppel-Centnern oder 3,8 Proc., Belgien mit 329 D.-Ctr. oder 2,9 Proc., Italien mit 273 D.-Ctr. oder 2,4 Proc., Hongkong mit 2-16 D.-Ctr. oder 2,2 Proc., Rußland mit 205 D-.Ctr. oder 1,8 Proc., die europäische Türkei mit 199 D.-Ctr. oder 1,7 Proc., die asiatische Türkei mit 184 D.-Ctr. oder 1,6 Proc., Argentinien mit 160 D.-Ctr. oder 1,4 Proc., Niederländisch-Jnoien mit 146 D.-Ctr. oder 1,3 Proc., Brasilien mit 132 D.-Ctr. oder 1,1 Proc., die Schweiz mit 118 D.-Ctr., Chile mit 115 D.-Ctr. und Mexiko mit 112 D.-Ctr. oder je 1 Proc. — Im Jahre 1901 wurden 11 002 D.-Ctr. verschiedene Nadeln mehr aus- als cingesührt, und der Ausfuhrwerth überstieg den Werth der Einfuhr um 10 880 000 -F. Kalisyndicat. Wie auf der General-Versammlung in Magdeburg bekannt gegeben wurde, ist es gelungen, nunmehr auch mit dem südlichen amerikanischen Dünger- trust ein gleiches Abkommen zu treffen wie mit dem nörd lichen Trust. Damit hat das Syndicat so ziemlich das ganze amerikanische Geschäft sich auf Jahre hinaus gesichert, und es steht zu erwarten, daß dadurch der Absatz der Kalisalze nach Amerika ganz erheblich gesteigert werden wird. *— Salzbergwerk Reustaßsurt. Für den Monat Juli wird wieder eine Ausbeute von 125 pro Kux vertheilt. AuS Tirol, 18. Juli. Wegen der Erbauung der Bintsch- gaubahn, zunächst der Strecke Meran-Eyrs-Mals, finden augenblicklich im Eisenbahnministerium in Wien Unterhandlungen statt, an denen außer den beiden Bürger meistern der Städte Bozen und Meran, vr. Perathoner und Or. Weinberger, auch der bekannte Erbauer der großen Alpenhotels in Sulden und Trafoi, vr. Christo ma n n o s aus Meran, theilnimmt. — In der Nähe von Bozen sind in der letzten Zeit mehrere große Waldflächen durch Brände zerstört worden. Telegramme. * Düsseldorf, 18. Juli. In den letzten Tagen fanden Sitzungen der Curatorren der Rheinisch-Westfälischen Feuer- societät, sowie der Landesbank der Rheinprovinz, der ver schiedenen Commissionen des Provinzialausschusscs, sowie des Provinzialausschustes selbst statt. Der Reingewinn der Landes bank im letzten Jahre betrug 846 689 Da der Darlehens bestand der Landesbank, welcher bei der Ausgabe der letzten Emission 240 Millionen betriig, inzwischen auf 267'ch Millionen angcwachsen ist, wurde die Emission einer neuen Anleihe im Gesammtbetrage von 20 Millionen zu 3'/, Proc. beschlossen. * New Dort, 18. Juli. Die Union Pacific-Eisenbahn kündigt die Ausgabe von 31 Mill. Dollars 4proc. Goldbonds der Oregon Shortlinean, welche nach Wahl zu 102(4 Proc. zuzüglich Zinsen eingelöst werden. Diese Ausgabe soll zur Durchführung der Uebernahme der von der Union Pacific-Bahn angekauftcn Actien der Northern Pacific-Bahn und der Southern Pacific-Bahn dienen. Durch diese Maßnahme werden die Ankäufe von Actien der letzteren beiden Bahnen für die Union Pacific-Bahn vervollständigt, ohne daß diese ihre eigene Obligationen-Derschuldung erhöht. Für die neuen Bonds steht den eingetragenen Actionären der Union Pacific-Bahn das Bezugsrecht zu 90 Proc. zuzüglich Zinsen bis zur Höhe von 15 Proc. ihres Actiencapitals zu. Dcr Werth des den Aktio nären eingeräumten Rechts wird hier etwas über 1 Proc. ein geschätzt. Technisches. *— Selbstthätige Wagcnbremse. Dem Ingenieur Köster in Löbau (Sachsen) ist es gelungen, eine selbstthätige Wagcnbremse zu construiren, die vielen Unglücksfällen vorbeugt, indem sic das tcts zuverlässige Bremsen vollständig unabhängig von der Acht- ämkeit des Kutschers bewirkt. Zu diesem Zwecke ist die Bremse elbst abhängig von der Zugkraft der Thierc. Die Wirkung der Bremse ist folgende: Sobald die Zugstränge locker werden, tritt die Bremse in Function; je lockerer die Stränge (oder je schärfer das Gefälle), desto schärfer wirkt die Bremse. Sobald jedoch der Wagen in die Ebene kommt oder bergauf fährt, ist die Bremse durch die Zugkraft der Thiere wieder ausgelöst; werden die Zug- thiere bei lang ansteigenden Wegen zwecks Ausruhens ungehalten, so ist wiederum der Wagen sofort gebremst u. s. w. Die selbst thätige Bremse kann an jeden Wagen montirt werden und wirkt absolut zuverlässig. Die Herstellung ist wegen der Einfachheit nicht theuer und kann von jedem Schmiedcmeister besorgt werden. (Brennerei-Ztg.) Landtvirthschaftliches. * Wien, 18. Juli. Nach dem Saatenstand von Mitt« Juli stehen die Winter- und Sommersaaten überwiegend günstig. Es ist eine mittlere Ernte zu erwarten. Der Hafer eraiebt vor aussichtlich nur eine halbe Ernte. Der Mais steht gröhtentheils unbefriedigend, Raps befriedigend. Mittheilungen über Obst- und Gartenbau. D Tie diesjährigen Obsternte-AuSsichten gestalten sich im Königreich Sachsen nach Angaben des „Prakt. Rathgebers im Obst- und Gartenbau" auf Grund zahlreicher Einzelberichte folgendermaßen: Aepfel gut bis mittel, Birnen, Pflaumen ge ring, Süßkirschen schlecht, Sauerkirschen und Pfirsiche ge ring, Aprikosen sehr gering. Das Beerenobst ist durchgängig gut, Erdbeeren zum Theil sehr gut, Heidelbeeren dagegen mittel bis gering. Nüsse, sowohl Wal- als Haselnüsse, sind sehr ge ring. Fast übereinstimmend lauten die Berichte aus Thü ringen. — Ter Gesammtdnrchschnitt für Deutschland stellt sich auf Grund von 615 Berichten bei Aepfeln auf mittel, Birnen mittel bis gering, Hauszwetschgen, Pflaumen, Süß kirschen gering, Sauerkirschen mittel bis gering, Pfirsiche des gleichen, Aprikosen gering. Beerenobst gut, Heidelbeeren mittel, Nüsse gering. Die Obsternte-AuSsichten sind demnach für dieses Jahr nicht günstig. Aepfel sind wenig besser als im Vorjahre, Birnen nur gering. Selbst das sonst so zuverlässige Bcercnobst ist dieses Jahr nicht so reichlich wie sonst. Charakteristisch für dieses Jahr ist der schroffe Wechsel im Behang. In Oesterreich sind Aussichten auf eine mittlere Aepfelernt«, Kirnen, zum Theil auch Pflaumen, unter mittel. Königliches Amtsgericht Leipzig. Zwangsversteigerung. DaS im Grundbuche für Leipzig-Lindenau auf den Namen deS Maurer» und Bauunternehmers Ernst Louis Sonnekalb in Leipzig-Lindenau eingetragene Grundstück soll Montag, den 1. September, Vormittag» 9(4 Uhr, an der GerichtSstclle — JohanniSgasse 5, l. — im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist 8,3 Nr groß, mit 8,51 Steuereinheiten belegt und auf 47 000 -ck geschätzt worden. ES liegt in Leipzig-Lindenau, Uhlandstraße Nr. 37, wird au» dem Flurstücke Nr. 893 gebildet und besteht auS einem neuerrichteten Wohnhause, einem Nebengebäude und Hofraum. Zur Brand- casse ist das Grundstück noch nicht abgeschätzt. Zahlungs-Einstellungen re. * Leipzig, 18. galt, lieber da» vermögen der zum Betrieb« einer Verlag», und Retsebachbaadlaag unter der Firma vulitt« Se To. bestehenden Commandit-Gesellschast ta Leipzig ist da» Concur-verfahren eröffnet worden. — Ueber das Vermögen de» Möbelhändler« Erwin Thilo Do bisch, Inhabers der Möbelhand, lung unter der im Handelsregister nicht eingetragenen Firma Schöneselder Möbelhallen von Thilo Dobisch in Schönefeld ist da» Concur-versahren eröffnet worden. Einnahme - Ausweise. *—Pfälzische Eisenbahnen. Juni 2508915 (im Borj. 2 511349 ^l). DaS Ergebniß in den verflossenen sechs Monaten de» Jahre» 1902 stellt sich mit dem Betrage von 14115 892^1 um 236 919 ./l niedriger als im Jahre 1901. *— Italienische Meridionalbahn. Vom 1. bis 10. Juli: a. Hauptnetz 3 295 730 Lire (-ft 317 454), seit 1. Januar 60 887 053 Lire (-4- 4 426 789), 5. Ergänzungsbahnnctz seil 1. Januar 4 880 317 Lire (-ft 376 679". Literatur. „Bank-Archiv", Zeitschrift für Bank- und Bör se nwes en. Die soeben erschienene Nummer des „Bank- Archivs" veröffentlicht an erster Stelle einen warm gehaltenen Ausruf für den Deutschen Bankiertag, welcher be kanntlich am 19. und 20. September d. I. in Frankfurt a. M. stattfinden soll. Der Aufruf betont, andere Stände und Er werbsgruppen hätten ihre Interessen wiederholt durch recht laute und deutliche öffentliche Aussprache wahrgenommen. Der Bankierstand habe länger als andere Erwerbsgruppen gezaudert, fick zusannnenzuthun, und Bedenken getragen, ferne Interessen und Wünsche vor der Oeffentlichkeit darzulegen, so sehr gerade ihm die Gesetzgebung der letzten Jahre dazu Anlaß gegeben hätte. Auch diesmal sei nicht etwa eine jener neuerdings so beliebten Masseirdemonstrationen geplant, welche besondere Be günstigungen für sich und besondere Belästigungen für andere Erwcrbszweige verlangen soll, sondern eure Besprechung von Fachleuten über all die ernsten Fragen, welche die jüngste Zeit für den Bankierstand aufgeworfen hat. Ter Aufruf weist endlich darauf hin, daß die kürzlich an die Banken und Bankiers er gangene Einladung zum Bankiertage überall lebhaften Anklang gefunden habe, daß bereits Hunderte von Anmeldungen erfolgt seien und auch die in Aussicht stehende Betheiligung von Be hörden, Handelskammern und anderen Körperschaften das Inter esse erweise, welches der Bankiertag gefunden habe. Das ge naue Programm der Verhandlungen, wie der mit dem Bankier tag verbundenen Festlichkeiten wird erst demnächst festgestellt werden. Im Uebrigen enthält die Nummer einen interessanten Aufsatz aus dcr Feder des bekannten Pariser Publicistcn Arthur Naffalovich über Reformen auf dem Gebiete der franzö sischen Actiengesetzgcbung, einen Aufsatz über den „Handel per Erscheinen" von l)r. Eug. Jacobson- Berlin und die Fort setzung der Darstellung der Börsengesetze außerdeutscher Läitder in einem Aufsätze des Schweizer Rechtsanwalts I)r. Arthur C urti-Zürich über die Schweizer Börsen, desgleichen eine Reihe interessanter gerichtlicher Entscheidungen, Bücher besprechungen u. s. w. Leipziger Börse am 18. Juli. Der neueste Bericht der „Rhein.-Wests. Ztg." über den Ruhrkohlenmartt, sowie die an dcr gestrigen Berliner Börse aufgetauchten Gerüchte, daß die Dividende des Bochumer Ver eins erheblich hinter dcr bisherigen Schätzung von 8 Proc. zu rückbleiben werde, waren nicht eben geeignet, den Muth der Börsenbesucher zu heben, allein die Speculation hat mit dem Taxiren des Bochumer Gewinnes Jahr aus Jahr ein so üble Er fahrungen gemacht, daß sie dem Ergebniß mit Ruhe entgegen sieht. Sie befaßte sich heute in ihren Calculationen vorwiegend mit dem Geldmarkt, besten geradezu erstaunliche und im Grunde genommen wenig erfreuliche Abundanz durch einen sehr flüssigen Ausweis der Reichsbank charakterisirt wird. Der Geldbedarf ist wieder sehr geringfügig geworden, und das Angebot tritt des wegen so stark hervor, daß der Privatdiscont in Berlin gestern auf 1(4 Proc. zurückging, tägliches Geld mit 1(4 Proc. und dar unter offerirt blieb und die Hochfinanz den Zinssätz für Ultimo geld auch nicht mehr als 2A Proc. schätzt, ja sogar damit rechnet, cs werde schwerlich vor Medio September die im Spätsommer übliche Gcldversteifung in die Erscheinung treten. Daher war das Interesse der Börse auch heule wieder fast ausschließlich auf Rcntcnwerthe gerichtet, wobei sich für 3proc. deutsche Fonds eine besondere Kauflust kundgab. Die Stimmung im Ganzen aber blieb ruhig, wenngleich zuversichtlich bei bescheidenen Um- säben und ungefähr behaupteten Coursen. Im Einzelnen ergab der Verkehr folgende Veränderungen: Wechsel gaben in kurzem Amsterdam 10 Pfg., in kurzem Paris 5 Pfg. nach; dagegen gewannen London lang 2, kurzes Wien 15 Pfg. Sorten stellten sich in österreichischen Noten 10 Pfg-, in russischen Noten 15 Pfg. höher. Von deutschen Fonds sind zu erwähnen: 3(4proc. Consols (-ft 0,10), 3>/rproc. Sächsische Anleihe (— 0,05), Leipziger Theater-Anleihe (-ft 0,40), 4proc. Leipziger Stadt- anleibe (— 0,10), 3(-rproc. Pfandbriefe der Creditanstalt (-ft 0,15), 3proc. Landwirthe (— 0,50), 3(4proc. (— 0,10), 4proc. Meininger VI (— 0,10), VII (— 0,30), 3(4proc. Preußische Communal-Obligationen von 1887 (— 0,30). Von ausländischen Fonds veränderten sich: Oester- reichische Goldrcnte (-ft 0,10), Ungarische Goldrente (-ft 0,20 resp. — 0,15), Ungarische Kronenrente (— 0,20), 4proc. Ru- manier (-ft 0,25), 5proc. (-ft 0,20), Serben (-ft 0,50). Von Eisenbahn - Prioritäts - Obligationen sind aufzuführen: Böhmische Nordbahn (-ft 0,05), 4proc. Busch- tiehradcr (— 0,10), 5proc. Durer Silber (-ft 0,15), 5proc. Grazer (-ft 0,30), 5proc. Südbahn (-ft 0,15), Ostrau-Fried land (-ft 0,20), Prag-Duxer (-ft 0,15). Eisenbahn-Actien besserten sich in Böhmischer Nordbahn 0,25, während Lombarden 0,40 verloren. Bank-Actien gaben nach in Leipziger Credit 0,25, Handelsgesellschaft 0,20, Gothaer Privatbank 2. Dagegen profitirten- Leipziger Bank 0,25, Hypothekenbank 0,25, Sächsische Bank 0,35. Von Jndustrie-Actien kamen höher: Mansfelder Kuxe 2 Zimmermann und Glauziger 0,25, Halle Zucker 0,75, Bockwa 10 -St, Schaber 14 niedriger: Erzgebirgische 2 -L, Brückcnberg Vorzugsactien 3 <K, Bochumer 2, Hibernia 1,50, Laurahütte 2, Solbrig 0,25. Industrie-Obligationen hielten sich unverändert. Vv^srblioko Lokutrrsvkts, «rtdeUt LN S«vodn«r Se. Löntxrsiok» L.vk.sll, .lltxs.tsUt vom k.t.ntdnro.n 8»oit, I-otp.ir. ,V.rf»dr«ll rnr ktsritsllnox von ?rä- rnormtt, So^t ttskn.rt, Urs.Sso; ,O.lv»ni»eds. LIemsvt", lo.ek liisiisi-, l^ip.ilr; ,kiisir«os»ne<-r-, 0. k. X. kiicktsr L 8odo, Orssäon-LIIstLäi; ^iokoiSi«dn»cksvx»trjek«', Otto kskrun, Oosvoe; »VsrtLdren rur U«r»t»Unvir von UsroUnIoSsinokUitiSn", vr. O. ttonedsin L Oo., tteipriz- 8Kt.rdoll.on: „VsriLkr«n',rur UorKslluvtr von Ornokototten", I.itdo- ervpki.cdo L»oi>t»lls'»tt nnä Stoinärvctr.ioi Otto V. ttolkwLlln. U.tpriL- L.llltnitr; ,kl«i»cdvolk«okoectlsot»esrllnx-, Oedr vnxer, Odomniirn .q>d»Il»lltUdrllne«vorriedtllar*, La. Sodiirmanll, Lötr.cdendroä» do» b,«.<t«n; «Vorklltnen rnr lior.tKlnnx von 8tarllo-, ll. Inkllk.r l,0ll>» lilumsr, Liviokon: »Uttodorode.ksvorriodlllllx", Liar 8okövf«I<t«r, iÜeiK-.ll-Oölln; „Vorrioktunx rar Lrrsuxllllx von rVs.-er- vlrdKll", Lmii ^Voiodort, >ns j. Lrrx.; «xjexolctrllckpios.elloill- lln<i ^ll.rüokvorriodtllnx-, Lio.cdtn.nklldritl Rock.trok L 8odnsi<ter, sioodk., Xoi>.n-Oe««I>»ed»tt, vr«»lt«n-ttKit«oLll; »Vorriedtunx unU Vertodrsn ror k<llirk»rmiodllne äor Vsritllv.tuve-Iriilto-, Lneon lliilüinsnll, ttrs-dell; »Vort.dron unä Vornektune rar tiovmllllve ksinsell Vss.-ors voa eoostlllltor lemporntar", Llo.cdillsntadritl t-.rlliani» vorm. >. 8od'v»ld» L8odo, Okemnitr; .^lll«to»>i»min', tterm.nn llörtst. UKprix- kl.vMitr; »ttotort.noilldllu', kaut Ull«.« nnö Uicd»r<t dilewkslat, Lrosia d«i vontion; ,O»»Ilocd«r", k»nt Orünert, vro-äso. .LlotiorrUntunik', 8piritll«-6IU>>ticdt-6«- »«II.ed.tt .kdSdo»*, lt.rtm.on L Oo, l)ro»<I«o-^tt.i.<It; ,8lr»oxore-.s', l,oa» U«rod. ttsdm.oll, 0rs«a«n-l,ödt.ll: .lcisiSerbUeol', l. ki. N.Iisr, vreick«»; .Lndrinti- nna ^dloedttpsl tilr Uildma.coinoll", LmU Sodubeit, v.ndsll det tVnr»«n; ,ltat«ii»nxria-, kiKr.cd naU t>. li,i-»ie, ^«r>«ll d«t Ol.nok.ll; .l'.ckuor', 0. 8. ö.szer, ttKpKL-l'I.evur; ,8okt>m.ivd1n«', L. llolt.d»ll.«n « Oo., kio.»sv; .Oberlickltoll.-torvsr- .cklu«*, Xrikllr I,K»id on<t Lodert O»i„Ior, I,«iprie; ,ren.ter»>rd«tt, O.rl 1°«ed jr., lti«!dot»v«i<t»; -Vsrt.krsn nmi U..cdins rar lleriieUlla^ von 8tr.oxe1r.rott.itt, O.c»r li.Um.no, l)r«»cl«n. ,OxI>o<1«r»llts»t.', LnrzstLäter korrellan- tkdiik.O. m. d. lt , Vllrx«l.<1t; .Üvläenpr..^', Lrv.t O«-.o.r, ^ll. i Lrrx.; ,U«t.llr»km«n', Oart V.i<1»ll»r, Lotü.okired.n I. V.; ,Lodlon»nruna«tt, O.v.lä ltUKId.rx on<1 Oll>t.v Oöpt.rt, I,«tprtlc-ttin<1«ll»ll; .U.Uer kiir 2«ttllnr»v, UroSb«ot«I n. Serri/, k.ol klopt jun, Od.moitr; .Ls.x.oe- rl^«r-, Loodkolk«n- ete. o«lr.tt, ,OIUKtl«L«t-, 8ck.1«ll- vtc. tt.Ustt, st. tt Norx«ll.t«rn, l)r«S«n-8tri^»n; .8tromtopt-r!onS.ll«v.^«. .d1e>rett, 8edmtSt L Ltsiod^d, tt.lsirix -kt.zvit.: „Vorrlcdtllnr rnm Lio- »t«Il«n S«r Ornekvorrtedtllllx »n lvp»o«ktor«:kr«a>m^ictunsitt, Lro.t r.nl SI».«ll«r. V»dr.o d. u«1prtr; .k.trcd.tt'', krl. Lntooi« 8ekntt, Lvl.r, vr««l«n, .8cdm>«r,orriektllllx^, LSolk lil.ted.rt L 0», l«ip»>r-OodU»; .8edUS«rd.lt«r', O.rt vorx, .OoU»etor»«don.r',O»d.r 2»«koed«tt, Or««1«n, »Lt.ktrom.rll.r.o.nll.tt, ,U.zn«t«o»norSllllllx^, ,8p.r«r.norSnllnx^ 8ekllt.«^>S.norSouox', .V.ntll.tlooiSttnllnr^oorSnnvU-, „Oledrunr»rinr»norSnlloe", »kor.o- l.wp.', .L«a«etott, .»orsnl.mp«-, körtiox L I1»tdi«»«ll, -tctl.n- (le«II«ek.tt, I-mitr.ed - Dsiprix; ,K1nS«r. noS x«till«tm».el>in.", t,.rl I.t«d«rdn.ekt, Od»rtunxvitr; .?e.r.t«IId«U', Xllton LUrr.r, Or«.S«n ; ,k»pp<to.«tt , Od»wnlt.«r V.rd.vS.toL - k.dritc Ideoaor 8«NllS«ad.oer, Od«ontt»; .LroSiodlltitt, Licd.rS ttnSvix, l,.1x- »S-UtoS«o»ll, nnS k.nt V«n,«I, 0r»»S«o; ,>1««««rpllt«in«e1un«',
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