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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040319023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904031902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904031902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-19
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BkilM W WiM Tligedllltt M AUW Nl. jjj, Ämbcod, IS. Miz lSU. MeÄ-AsM Nissen-werte Sonntag ll. Konzert. Verantwortlicher Redakteur: Adolk Schiebt in Leipzig. Feuilleton S V» lrvra Publikum müsse Ruhe und Besonnenheit be» Wenn das neue Theater gebaut werde, lasse sich nicht absehen, in dieser Beziehung muffe man in Geduld fassen. (Die Ausführungen des fanden lebhaften Beifall.) Herr Schreiber lldstr.), OK. an. Nach«.: uferstehung. Abends: iriel Acosta. Kunsch vom sandt. Der "rompeter iSäkkingen. Vereine und Versammlungen. * Bezirksverei« Leipzig Ost. Ihr der gestern abend im ,/Schloßkeller" achgehaltenen Veretnsversamm« lung teilte der Vorsitzende zunächst mit, daß die Petition des Vereins um Erbauung einer Schule in Reudnitz mit dem Beschlüsse der städtischen Kollegien, eine neue Be zirksschule auf Flur 146 und 146a in der Gartenstratze in L.-Sellerhausen zu errichten, ihre Erledigung gefunden sie kaum auf den Beinen stehen können, ichon bei der zweiten Strophe ungeduldig wird. Kinderlieb „Wenn die Buben Steckenpferd reiten' den erste» Preis erhalten und ist in der »luo blarkeu -t entrnl- tvr, M. > Reichenhol >oheS Inter« ten Bad. Au» Sachsen. g. Zwickau, 19. März. (EigeneMeldung.) Em schwere» Grubenunglück ereignete sich gestern in dem Tiefbau schacht des Erzgebirgischen Steinkohlenbau verein» in Schedewitz. Gegen 9 Uhr früh verschütteten plötzlich niedergehende GesteinSmassen zwei arbeitende Häuer, Albin Bretschneider au» Mariental und Bruno Tröger au» Reinsdorf. Durch sofort aufgenommene RettuugSarbeit ge lang eS, den lctzicren, welcher nur bi» an die Brust begraben war, nach 2 Stunden ohne wesentliche Verletzungen zu be freien. Der vollständig verschüttete Bretschneider konnte erst gegen 3 Uhr als Leiche zu Tage gefördert werden. Dem Verunglückten war der Halswirbel gebrochen. L Falkenstein, 18. März. Heute vormittag wurden im hiesigen Schlosse in Gegenwart des Kammerherrn von Trützschler und des gesamten Forstpersonals durch Amts hauptmann Bceger-Auerbach sechs treubewährte Arbeiter, welche je 80 Jahre ununterbrochen im Dienste der Guts herrschaft Jaltenstcin gestanden, im Austrage des Königs mit dem Ehrenzeichen „Für Treue in der Arbeit" ge schmückt. O Treue«, 18. März. Unser neues Schulgebäude er forderte einen Kostenaufwand von 233 699,98 Der Voranschlag belief sich dagegen auf 239 932,90 Die Staatsbeihülfe wurde von 8000 auf 15 000 erhöht. s Planen i. B., 18. März. Die Beerdigung des am Dienstag in einer Leipziger Augenklinik an den Fol gen einer Lungenentzündung verstorbenen Oberjustiz rats Oberamtsrichters Ernst Otto Steiger, des frühe ren Leiters des hiesigen Amtsgerichts, sand heute nach mittag 3 Uhr auf dem hiesigen Friedhose I unter sehr zahlreicher Beteiligung -er Behörden und der Freunde und Verwandten des Verblichenen von hier und aus wärts statt. I. Neustädte!, 18. Mckrz. Für die durch Versetzung des bisherigen Inhabers erledigte Stelle des hiesigen ersten Geistlichen hat das evangelische Landeskonsistorium, dem diesmal die Besetzung -ufiel, Herrn Pfarrer Weigel aus Spremberg bei Neusalza, Ephorie Radeberg, bestimmt. Der hiesige Kirchenvovstand hatte im vollen Einverständ nis mit der Gemeinde das Konsistorium gebeten, daS Pfarramt dem seit längerer Zeit hier wirkenden, beliebten Herrn Diakonus Helm zu übertragen. Diesem Gesuche wurde jedoch nicht entsprochen. r Schneeberg, 18. März. Der Haushaltplan für die hiesige Stadt schließt mit einer Einnahme, einschließlich 82 000 Stadtanlagen, von 237788 und einer Aus gabe «von 249 896 ab. Der Fehlbetrag von rund 6300 wird auS dem Kaffenbestand gedeckt. Eine Steuer erhöhung tritt nicht ein. — Wie hier, so haben sich auch in Schwarzenberg und Aue die städtischen Kollegien gegen -en Gesetzentwurf über das Gemetndesteuerwesen in seiner jetzigen Fassung erklärt. ** Schwarzenbergs 18. März. Bei der hiesigen Spar kasse soll für den 1. Januar 1005 eine Herabsetzung deS Einlagen-Zinsfutzes, jetzt 8V2 Prozent, eintreten. — Bvm Fichtelberg«, 18. März. Noch immer HSlt der Besuch unseres UnterkunstShauseS hauptsächlich zum Zwecke einer Hörnerschlittenfahrt an, beträgt ja doch die Schneedecke fast noch 2 Meter Stärke. DaS ist deutlich zu bemerken an den Rändern der ausgoworsenen Schlittenbahn, die nur etwa 1 Meter breit ist. Es ist aber auch ein ganz be sonderes Vergnügen, den 1 Stunde langen Weg nach Oberwiesenthal in 8 Minuten hinabzusausen. Trotz der scharfen Biegungen ist keine Gefahr zu be- fürchten,- die Führer verstehen meisterhaft auch bei der schärfsten Kuvve den Schlitten zu lenken. AlS Ziele gelten fast alle Ortschaften des Kammes; zumal die böhmischen werden vom Keilberg aus besucht, wo in diesem Winter schon gegen 350 Hörnerfchlitten gefahren sind und ebensooiol Schneeschuhläufer eingekehrt sind. Wenn auch im Niederlande längst der Schnee geschmolzen und der Frühling eingezogen ist, hier herrscht noch lange echter und rechter Wintersport! der Damen , Anna und Sophie Lücke ein . Kahn und Frank v. d. Stucken. chm.'/Mhr: kater Lampe. lbends7Uhr: rühlingsluft. als Wert« so», wetcher Hauer Stalles ll de« Bicomte u Matsoa«- Witte aus dem üdenschast al« rby-Jahraaug » FrcS. siegte ll, uud da u-Treifußscheu Ikanischr Pro jungen Satsou . td zwar ziem- ak" uud dem eter war aber laeuosseu aber Hip Hurrah", Fontarce'scheu 2 Hürden ge- Eine neue Hnlenburgfche Partitur. Immer vernehmbarer ertönt inmitten des öffentlichen wie privater Musi! lebens der Ruf: „Mehr Bach!" und immer eifriger rühren sich fleißige Hände, die reichen Schätze dieses Riesengeistes aufs nein zu heben. Aufs neue — denn sie waren wohl hundert Jahre hin durch gleichsam versunken in einem Meere von Vergessenheit und Gleichgültigkeit. In Konzerten großen Stils komint man wieder auf Bachs Orchesterkonzerte zurück, die Programme der Klavierabende bringen wieder mehr von seinen Kompositionen, und cs steht wohl auch zu hoffen, daß die Kammermusik sich allmählich auf verschiedene seiner Werke besinnen wird. Wie die Neue Dachgesellschaft bestrebt ist, die Gesamtwerke des Altmeisters weiten Kreisen in guten Ausgaben zu erschwinglichen Preßen zugänglich zu machen, so ist auch nach dieser Seite hin von der Redaktion von Eulenburgs kleiner Orchesterpartitur-Ausgabe ein bedeutender Schritt getan worden mit der Veröffentlichung der Partitur von Job. Seb. Bachs Passionsmusik nach dem Evangelisten Matthäus (Verlag von Ernst Eulenburg in Leipzig'. In seiner Ausgabe von Chorwerken hat gedachter Verlag bereits Beethovens Alissa soiemnis und BradmS Deutsches Requiem gebracht und bietet nun die Bachsche Matthäuspension dar, auf deren Erscheinen Musiker und Musikfreunde nachdringlich bingewiesen seien. Diese Bachsche Kom position g hört nicht allein zu den unvergänglichen, sondern auch zu den im besten und eigentlichen Sinne volkstümlichsten Werken aller Zeiten. Die Herstellung der Partitur iPreis 6.6, geb. 9.4! ist aufs sorgfältigste geschehen; sie ist der Leipziger Offizin C G. Röder zu verdanken und in Deutlichkeit, Schärfe deS Stichs und Uebersichtlichkei besonders in dem kleinen Format kaum zu übertreffen. Bon be rufener Hand nämlich Proi. Georg Schumann-, Dirigenten der Sing akademie in Berlin' revidiert und herausgegcben, gehört diele soeben erschienene Publikation zu den wertvollsten und interessantesten Teilen der Eulenburgschen Partiturausgabe und man kann nur wünschen, daß sich recht viele Interessenten ihrer bemächtigen und ihren, so überreiche» Studienmaterial bietenden Besitz dann auch nach allen Seiten hin auszunutzen versieben. Eulenburgs kleine Partituren vermögen nicht allein handlichem Gebrauche im Konterte zu dienen, sondern leisten auch insbesondere tiefer eindringenden Studien, sowie dem rein musikalischen und ästhetischen Erfassungsvermögen eines Kunstwerks wesentlich Vorschub und darum seien ste auch an dieser Stelle allen reckt empfohlen, die sich in eingehender Weise mit unserer Kunst beschäftigen. Lu^vu Lv^aitn. hat. — Weiter führte der Vorsitzende aus, daß die Petition des Vereins, -en sechsmalim Stadtgebiete vorkommen den Straßennamen „G a r te n st r a ß e" zu ändern, in sofern Erfolg gehabt hat, als fünf dieser Straßen vom Jahre 1905 ab andere Namen erhalten und nur die „Gartenstratze" tn L-Anger-Crottendorf noch verbleibt. Hierauf berichtete der Vorsitzende über die Erbauung eines anderen Stadttheaters an Stelle deS Alten Theaters. Der Redner wies in seinen Aus führungen auf die nach dem Chicagoer Theaterbrande ent standene Bewegung hin, auch bei uns die Theater hinsicht lich ihrer Feuersicherhett zu verbessern. In Leipzig haben Rat und Stadtverordnete sich dafür entschieden, verschie- dene Verbesserungen im Alten Theater anzubr.ingen; doch sei die allgemeine Stimmung im Stadtverordnetenkolle gium dahin gegangen, in absehbarer Zeit ein neues Theater an Stelle des jetzigen Alten Theaters zu erbauen. Als Platz schlug der Redner das Areal des alten Johannisfrtedhofcs zwischen Jo- hanniskirche und dem noch bestehenden alten JohanniSfriedhofe vor. Der Redner hatte für sein Projekt einen Lageplan gezeichnet, der in der Versammlung auSlag. An -en Vorschlag des Re- ferenten schloß sich eine sehr eingehende Debatte. Herr Reichsgerichtssekretär Vorn wies daraus hin, daß die Verhandlungen sehr zeitgemäß seien, da die Theatersrage jetzt sehr viel in der Bürgerschaft besprochen werde. Herr Stadtverordneter Böhme griff wiederholt in die Debatte ein, er betonte u. a., daß man bet Aenderung der Heizungs verhältnisse im Neuen Theater auch dort verschiedene Aen- derungcn und Besserungen im Zuschauerraume in Aus sicht genommen hacke. Fürs erste sei an einen Theater- neubau jedoch gar nicht zu denken, schon der un günstigen Finanz- und Steuerverhältnisse wegen. Wenn jedoch die Frage aktuell werde, wolle er gern dahin wirken, daß das Theater nach dem Osten komme. UebrigenS habe der Osten bereits im Battenberg-Theater ein gutes Bolkstheater, das weit besser als manches Berliner Theater sei Der Umbau des Alten Theaters sei erst für Juli-August in Aussicht genommen, es würden dann auch verschiedene Entschädigungen an den Theater pächter, die der Vorredner erwähnt habe, in Wegfall kommen. In unseren Theatern werde bekanntlich alles mögliche für die Feuersicherheit getan, Tag und Nacht werde das Theater von Beamten begangen, alle nur er denklichen Vorsichtsmaßregeln seien getroffen. Freilich, auch daS wahren, noch gar sich noch Redners trat für baldige Erbauung eines Theaters ein, schon um -en Meßbesuchern mehr wie jetzt zu bieten. Herr Zirr - gtebel wollte das Theater auf einem weiter hinaus be, legenen Platze errichtet wissen, als auf dem alten Jo- hannisfriedhofe; im übrigen betonte auch dieser Redner, die tn unseren Theatern geschaffene große Feuersicherheit Herr Fugmann erklärte sich für schnelles Vorgehen, Herr Löserfür Erbauung des Theaters auf einem freien Platze. Nachdem Herr Domschke noch die Wünsche des Vereins dahin fcstgcstellt hatte, daß, wenn ein neues Theater in Leipzig gebaut werde, man es i m Osten der Stadt erbauen solle, fand die Debatte ihren Abschluß. Die von dem Jungnationalltberalen Verein Leipzig veranstaltete öffentliche Proteftvcrsammlung, der der Natio nalliberale OrtSverein für Leipzig und Umgebung seine Unterstützung zugesagt bat, findet in den weitesten Kreisen Beachtung. Unter anderen haben die Vaterländischen Vereine für Thonberg, Neureudnitz und Oberreudnitz und Oetzsch ihre Sympathie kundgegeben. Daß der Evangelische Bund ins besondere dieser Veranstaltung wohlwollend gegenüber steht, bedarf nicht erst der Versicherung der Hervorhebung. ch Die Metallarbeiter hielten am Freitag im Etablissement „Sanssouci" eine von 400 Personen besuchte Versammlung ab. in der die in einer früheren Versammlung ernannte Kommission über die Verhandlungen mit dem GewerkschaftSkartell-Aussckuffe wegen des Wiederanschlusies der Metallarbeiter an das Gewerkschaftskartell Bericht erstattete. Da bei diesen Verhandlungen insofern eine Ver ständigung erzielt wurde, als den Wünschen der Metallarbeiter in der Hauptsache Rechnung getragen worden ist, so beschloß die Ver sammlung durch Annahme einer Resolutton den Wiederanschluß an das Kartell und wählte dazu vier Delegierte. Hierauf kam noch die Ortskrankenkassenangelegenheit zur Sprache. m ein studiert. Lenutag i. Serie (rot). Der Klavierlehrer. Czaar und immermann. Als schätzbarer Liedersänger auch erschien Herr Alexander Heinemann, sein Organ ist weich und sympathisch, zu weich sogar, ohne jede metallische Timbrierung. Wenn englische Kritiker Herrn Heinemanns Stimme wirklich als „wundervollen" Bariton und als „schönste Männerstimme der Gegenwart" bezeichnet haben, wie neulich verkündet wurde, so ist das jedenfalls eine un — geheuerliche Uebertreibung. Die Klavierbegleitung war bei Herrn Max Wünsche gut aufgehoben. F. WUSoroät. leipziger Angelegenheiten. 19. März Hohe Auszeichnung des Geh. StrcheurateS v. Pank. An läßlich der heute abgehalteuen Plenarsitzung de« Zentral- DorstandeS des Gustav Adolf-Vereins wurde dem Geheimen Kirchenrat Herrn 0. Pank, dem Präsidenten veS Zentral- BorstandeS, eine große und unerwartete Ehrung zu teil. Vor Eintritt in die Tagesordnung erbat und erhielt das Wort Herr Oberkonsistorialrat Koch aus Berlin und verlas ein Schreiben deS Evangelischen Oberkirchenrats, laut welchem S. M. der Kaiser durch Allerhöchsten Erlaß vom 7. d. MtS. dem Vorsitzenden deS Zentral-Vorstandes deS Gustav Adolf-Vereins den Kronenorden zweiter Klaffe ver liehen hat, dessen Insignien Oberkonsistorialrat Koch über reichte. Ja seiner Antwort betonte v. Pank, wie sehr der Gustav Adolf-Verein S. M. dem Kaiser für das warme Interesse zu Dank verbunden wäre, daS S. M. der Kaiser allezeit der Arbeit des Verein- entgegen gebracht habe und entgegen bringe und wie auch dieses Zeichen kaiserlicher Huld als ein dem Gustav Adolf-Verein erwiesenes Wohlwollen anzuseheu sei. * Der Bezirkstag der Amtshauptrnannschaft Leip zig trat heute vormittag 10 Uhr im amtshauptmann schaftlichen Dicnstgebäude zusammen, um eine se>hr wich tige Tagesoronung zu erledigen. Zunächst wurden ver schiedene Ausflurungen aus einzelnen Bezirken ge nehmigt, dann vollzog die Versammlung mehrere Wahlen. Die Jahresrechnung des Bezirks für 1903 wurde auf An trag der Revisoren richtig gesprochen. Grundsätzlich er klärte man sich mit der Erbauung eines neuen Bezirks-Armen- und Siechenhauscs an Stelle der Bezivksanstalt Taucha, -te vollständig unzu länglich geworden ist, einverstanden. Die Kosten des Baues betragen 200 000 Um diese Kosten decken zu können, soll beim Ministerium angefragt werden, ob die Erhebung einer Steuer nach einem anderen als in 8 20 des Einkommensteuergesetzes vorschridbenen Modus Aus sicht hat, genehmigt zu werden. Die Erhebung einer Bezirks st euer, aus deren Erträgen ärmere Gc- meinden bet ihren Wegobaulasten unterstützt werden, wurde abgelehnt; dagegen beschloß man, einen Betrag von 6000 zu Wegebauuntcrstützungen in den Haushaltplan für 1904 einzustellen. * Die Ausstellung der „Weltuhr", Markgrasensiraßc neben Del Vecchio, wird Montag, den 21. d. M. geschloffen. Wem daran gelegen ist, dieses Kunstwerk noch in Augen schein zu nehmen, der benutze diese kurze Frist. Vor führungen und Erklärungen finden stündlich statt. Vermißt wird seit dem 29. v. Mts. der Kaufmann Ernst Abt, geb. am 11. November 1884 in Alt-Tbein in Böhmen, aus seiner in der Wintergartenstraße gelegenen Wohnung. Bei seinem Weggange trug er sich mit Selbst mordgedanken. Er ist mittelgroß, schlank, hat braunes Haar, Anflug von dunkelblondem Schnurrbart, schmales Gesicht, trägt goldenen Klemmer und war u. a. bekleidet mit dunklem Jackettanzug, braunem Mantel und grauem weichen Hut. Als Leiche aufgefunden. Die seit dem 22. Dezember ver mißte Tischlersehefrau Martha Teschner geb. Reichert, die in der Kirchstraße in Bolkmarsdorf wohnhaft ge wesen war, wurde bei Leißling als Leiche aus der Saale gezogen. Bon ihrem 8 Jahre alten Töchterchen Martha, das sie mit sich nahm, fehlt noch jede Spur, doch ist anzunehmen, daß aucy das Kind den Tod in den Fluten gefunden hat. ss Im Kraukeuhause verstorben ist gestern der 14 Jahre alte Malerlehrling Walter Hänsel, welcher seine in BreSlau wohnhaften Eltern heimlich ver lassen und sich in der Nacht vom 15. zum 16. d. M. am Kreuz in Connewitz mit einem Revolver einen Schuß in den Kopf beigebracht hatte. Polizeibericht. In Verlust geraten sind hier 200 Stück V.«-Lo^se zur 5. Klasse der 145. Sächsischen Lcmdeslotterie, Nummern 74 056—75 und 90 941—60 und den Buchstaben —L. Die Lose find noch nicht mit dem Stempel des Kollekteurs versehen. -— Aus einer Wohnung in der Dufour st raße ist abhanden gekommen ein goldener Damenring mit einem Diamanten und Mei Saphiren im Werte von 500 -L und durch Tcrschendiebstcchl auf dem Wege von der Jahn- bis zur Könneritzitraße in Schleußia ein rotledernes Dcmrenportemonnaie mit 120 Inhalt. — In einem Grund stück der König Johann-Straße wurde gestern abend gegen 8 Uhr einer Dame, als sie ihre Wohnung betreten wollte, von einem Unbekannten ein Handtäschchen mit 35 -L Inhalt Musik. VI. Prüfung inr Agl. Uonservatoriunr der Musik zu Leipzig. DaS Programm der VI. Prüfung bestand (mit Ausnahme einer Arie) lediglich aus Schüler-Kompositionen, von denen die Mehrheit dem sinfonischen Gebiete angehörten. Daß die vielen aufeinander folgenden Sinfoniesätze daS Pro gramm abwechslungsreich gestaltet hätten, kann nicht gerade behauptet werden; eine frischzügiae, formell gut ge baute Ouvertüre, ein festlicher Marsch und dergleichen wäre von uns freudig begrüßt worden. Hudem halten wir eS nicht für unumgänglich notwendig, dre Sinfonie vor waltend als Prüfstein kompositorischen Könnens auSzuersehen, denn eS hat genug große Meister gegeben (beispielsweise K. M. v. Weber), die gerade auf diesem Kunstgebiete trotz mancherlei Bemühungen nur unvollkommenes geleistet haben. Ihr Talent wies sie eben nach ganz anderen Richtungen hin, die sie zum Segen der Mit- und Nachwelt rechtzeitig einschlugen. Aber unsere jungen Kompo nisten scheinen jetzt wieder mit aller Gewalt nach sinfonischer Betätigung hin zu drängen, ohne sich viel Rechenschaft ab zulegen, ob ihre schöpferische Kraft zum Ausbau der weit schichtigen sinfonischen Form, zu ihrer Ausfüllung mit voll wertigem Inhalt auch ausreichend ist. Da wir eS hier mit Versuchen von Schülern zu tun haben, so liegt eS auf der Hand, daß wir nicht allzu streng mit diesen jungen Tonsetzern in« Gericht gehen werden. Daß die jungen Leute unter ihrem vortrefflichen Mentor, Herrn Universitäts-Musikdirektor H. Zöllner, sich tüchtige technische Kenntnisse erworben haben, trat allenthalben erfreulich zu tage. Der Sinfoniesatz (öcknr) des? Herrn Erich Feldweg aus Leipzig ist in mancher Hinsicht lobenswert und läßt Talent durchblicken, daS Ganze ist aber bock noch ziemlich unfertig, unausge- gohren, auch die Instrumentierung etwas ungelenk. — DaS juifonische Scherzo für Orchester von Hernr Rudolf Bode aus Kiel ist fließend konzipiert, auck nickt ohne Gewandt heit orchestriert. — Annehmbarer als diese beider Stücke er schien unS ein von Herrn Karl Herforth aus Cottbus komponierter Sinfoniesutz lvckur), der formelle Abrundung zeigte, auch inbaltlich zumeist befriedigte. — Herr Paul Hötzel aus Chemnitz, der mit zwei Sätzen aus einer Suite aufwartcte, bekundete sich als ein Talent.da« für dicZulunst Schönes erwarten läßt. Die beiden Sätze, die sich „Novellettc" und „Menuett" betitelten, zeichnen sich durch schwungkräftige Erfindung und paffende, klangschöne Instrumentierung aus. — Der Sinfonie satz (k'moU) des Herrn Frank Taylor aus Nottingham enthält neben manchen guten Gedanken auch recht minder wertige. Die Struktur deS Satzes ist ziemlich unklar und wüst und daS Ganze macht einen etwas zerfahrenen Eindruck. Talent ist offensichtlich vorhanden, eS bedarf aber noch sehr der Klärung und Ausreifung. — Herr BaziliuS Wolt- schock aus Petersburg scheint sonderbare Begriffe von einer Sinfoniette zu haben. Sein viersätziaes, unter dieser Flagge segelndes OpuS ist vielmehr eine Sinfonie von schier endloser Länge, die aber keineswegs „göttlich" genannt werden kann. Der Autor verfehlt oft den richtigen Schluß, im allgemeinen ist seine Arbeit, als Schülerleistung betrachtet, nicht gerade schlecht. — Das einzige Kammermustkwerk des Abends war ein Trio für Klavier, Violine und Cello von Herrn vr. Edoardo Sacerdote aus Asti, daS recht heterogenen Charakters war und nur teilweise unseren An sprüchen Genüge leistete. Den Schlußsatz halten wir noch für den best gelungenen. — Die oben erwähnte Arie aus der Oper „Rigoletto" von Verdi wurde von Frl. An na Kirchner (Klaffe der Frau Hedmondt) gesungen. Die junge Dame besitzt einen wobllautenden, schön timbrierten Sopran, der Tonansatz ist aber wie die der Glätte noch entbehrende Kolo ratur noch verbesserungsbedürftig. I,. Wamdolck. PreiöUeder-Aonzert „In* Volkston". In der Alberthalle wurden gestern diejenigen Lieder, die bei dem von der „Woche" veranstalteten volkstümlichen Preis ausschreiben die meisten Stimmen auf sich vereinigt hatten, vorgesührt. Die Sache war nur mäßig unterhaltsam. 30 Lieder kamen in Betracht — eine lange Reibe, und die tröstliche Versicherung der Konzertanzeigen» die Auf führung werde OrlO Uhr zu Ende sein, erfüllte sich nickt, '/.ll Uhr erst war daS Programm abgewickeit. Bei musi kalischen Konkurrenzen ist bisher oft genug nichts Ordent liches herauSgekommen. Auch dieses VolkSlieder-PreiS- ausschreiben wird meine- EracktenS eine Nutzwirkung nicht haben. Wenn neue Volkslieder entstehen sollen, so müsse» sie eben auS dem Leben der Gegen wert herauowachsen. Bei keinem der Lieder aber, die man gestern zu kören kriegte, ist das der Fall gewesen, auch bei den mit Preisen gekrönten nicht. Nachempfunden sind sie samt und sonders, manche sogar dermaßen schwächlich, daß ' ' ----- man Ein hat Tat ganz hübsch, bat eine gefällige, dem Ohre sich leicht ein prägende Melodie. Auch Alwine Feist« „Schlaflieb für- Peterle" (3. Preis) ergeht sich in Kinderstubenpoesie und ist entrissen. Der Dieb ergriff die Flucht, wurde aber von der Dame verfolgt und warf dabei seine Beute wieder weg. Von mehreren Strahenpassanten wurde er zwar angehalten, aber wieder laufen gelassen. Es wäre erwünscht, wenn >ich diese Per sonen bei der Kriminalpolizei melden würden. — Festge nommen wurden zwei Arbeiter im Alter von 20 Jahren, die aus einer Wohnung in der E m i l i e n st r a ß e Herrenfleidungsstücke, und zwei Arbeiter im Alter von 32 und 37 Jahren, die von einem Bauplatze in einem Oswororte Blei rohr entwendet hatten. — Dasselbe Schicksal erreichte einen schon mehrfach bestraften 55 Jahre alten -Schneider, der ihm zur Anfertigung von Anzügen übergebene Stoffe unter schlug, und eine 20 Jahre alte Frauensperson auS Glauchau, die einem Herrn einen Geldbetrag von 50 entwendete. Ein Gardinrnbrand fand gestern abend in einer Wohnung der G r a s s i st r-a ß e statt. Er wurde von den Bewohnern schnell gelöscht. Entstanden war er dadurch, daß die Logis- mhaüerm mit einer brennenden Petroleumlampe den Gardinen zu nahe gekommen war. Mitteilungen aus der Ratsplenarsitzung am 16. März 1904. Vorsitzender: Herr Bürgermeister vr. Dittrich. 1) Die Stadtverordneten haben zugestimmt: a. der Bewilligung eines Ruhegehaltes, b. dem Verkaufe des Bauplatzes Nr. 8 an der Montbe- s "^>as Erforderliche ist auszuführen. 2) Man nimmt Kenntnis: a. von dem Danke der Frau vevw. Gröppler für die Teil nahme beim Tode ihres Gatten, b. von der Bestätigung des Pastors Dietrich als 1. DialdnuS an der Kirche zu L.-Lindcnau durch daS evangelisch-lutherische Landeskonsistorium. 3) Mit der Einstellung zweier Assessoren als juristische Hülfsarbeiter ohne Besoldung erklärt man sich einverstanden. 4) Auf Antrag des statistischen Amtes wird beschlossen, beim Königlichen Ministerium des Innern dahin vorstellig zu werden, daß die für das Jahr 1905 geplante Berufs- und Betriebs zahlung auf das Jahr 1907 verschoben werde. 5) Von dem Sommerfahrplan der Königlich Preußischen Eisenbahndirektion Halle a. S. wird Kenntnis genommen. 6) Infolge eines am 15. März in der Sandgrube zu Probst heida erfolgten Wasserrohrbruches ist es erforderlich geworden, die Zuleitung zu den Hochbehältern bei Probstheida durch eine der Rohrleitungen zu bewirken, die mit dem neuen, innen mir einem Schutzanstrich versehenen Zuleitungskanal in Verbindung stehen. Das Wasser nimmt hierbei durch Berührung mit den Kanalwänden einen schwachen Geruch cm, während der Ge schmack des Wassers hiervon nicht beeinflußt wird. Der Uebel- stand, der durch kräftige Spülung der Hauptrohr« in kurzer Zeit beseitigt sein wird, gibt in gesundheitlicher Hinsicht in keiner Weise zu Bedenken Veranlassung. Diese Mitteilung wird zur Kenntnis genommen. 7) Zum weiteren Ausbau der Dachräume im neuen Rat hause werden die auf rund 9400 -F veranschlagten Kosten ver-- willrgt. 8) Die Verpachtung des vormaligen Huchoschen Guts in Seehausen wird unter den vorgeschlagenen Bedingungen ge nehmigt. 9) Zur Anlegung einer Strecke der Waisenhausstraße in L.-Connewitz wird das erforderliche, dem Fohannishospitale ge- hörkae Land bedingungsweise zur Verfügung gestellt. 10) Die Einführung der Wasserleitung in die Gartenanlage des Schrebervcreins „Fortschritt" (Flurstück 660 in L.-Lin- deuau) wird gegen eine Pachtzinserhöhung von 1 Pfg. jährlich für 1 qm genehmigt. 11) DaS Vermächtnis des verstorbenen Kaufmanns Richard Amandus Krüger für die Bienersche Blindenanstalt in Höhe von 200 wird mit Dank angenommen. 12) Die Fluchtlinien der StraßeVI desBebauungsplans für L.-Connewitz, alter Ortsteil, sollen nach den neuen Vorschlägen des Tiefbauamts festgestellt werden. 13) Die Vorschläge der Deputation für DebauunaS- und Parzellierungspläne zu dem Bebauungsplan« Leipzig-Altstadt— Innere Ostvorsttrdt, ferner zu den Bauvorschriften zu den Be bauungsplänen für Leipzig-Altstadt—Innere Westvorstadt und L -Plagwitz werden genehmigt. 14) Der Entwurf des Ortserweiterungsplans für den Norden von L.-Gohlis und L.-Eutritzsch, welcher die Anschlüsse der Hauptverkehrsstraßen an die Fluren von Großwiederitzfch und Möckern enthält, wird genehmigt. Zu den Beschlüssen unter 7, 9, 10, 12, 13 und 14 ist Zu stimmung der Stadtverordneten einzuholen, zu Punkt 11 ist ihnen Kenntnis zu geben. ebenfalls niedlich. Den 2. Preis errang (und diesen Geschmack vermag ich nicht zu teilen) „Da) mwer min engel walte) von C- Ad. Loren», ein Lred wie viele Lieder, obne besondere Kennzeichen. Von allem, waS sonst noch zu Gehör kam, verdienen „Lebewohl" von Alfred Bortz und JokanneS Techritz' „Verscheucht" rühmende Erwähnung. Die anderen Lieder aber hier durchzusprechen, würde sich wahr lich nicht lohnen. Einige, wie Willy HerrmannS „Und hab' so große Sehnsucht doch" streifen bedenklich an das Gebiet, wo Larmoyantes und Triviales sich mischen. Wirtlich einbürgern wird sich höchst wahrscheinlich kein einziges von allen diesen Liedern, auch die preisgekrönten nicht. Statt „Wenn die Buben Steckenpferd reiten" werden unsere Kleinen lieber „Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf' Galopp" weitersingen, und auch da- „Schlaflied fürs Peterle" wird bald genug selber schlafen gehen. Sehr hübsch vorgetragen wurden diese beiden Preis lieder von einer 200 Köpfe zählenden Kindersckar, die Herr Kantor Bruno Rötbig trefflich eingeübt hatte, Hierauf sang einer unserer besten Männergelangvereine, die „Con cordia" (Dir. Herr Moritz Geidel) je ein Lied von Philipp Rödelberger („Herziges Schätzte du"), Fritz Renger („ES steht eine Lind'") und Viktor Hollaender („Vom Bögelein"). Wer den etwas ungelenken Chorsatz dieser Nummern besorgt batte, war auf dem Programm nicht ver merkt. Von den Solisten trat zuerst Fräulein Therese Reichel auf und erwies sich als paffable Konzertsängerin, konnte stärkeres Interesse jedoch weder jür sich noch sür da«, waS sie vortrug, erwecken. Ihr folgte der Dresdener Hof operntenor Herr Or. Alfred von Bary, der an so kleinen Liedern keine Gelegenbeit zu voller Stimmentfaltung batte» sich aber, obwohl allem Anscheine nach etwas katarrbaliich, mit Anstand aus der Affäre zog. Frau Anna Fricke-Heinze, die u. a. das mit dem zweiten Preis bedachte Lied ver mittelte, fand für ihren Gesang mäßigen Beifall und starke Opposition. Unrecht batten die Zi'cher nicht. Die An gewohnheit, einzelne Töne geschmacklos zu forcieren und dadurch allen Zusammenhang zu zerreißen, ist an der Sängerin bei früherer Gelegenheit schon, als sie im übrigen Besseres bot, gerügt worden. Dessenungeachtet hulvigte Frau Fricke-Heinze dieser üblen Manier wieder nach Kräften, backte insbesondere aus die Höhe nur so los, sang zum Teil auch unrein, ließ edleren Ausdruck ganz vermissen — mußte also HaSlo machen. Zum Ueberfluß hatte jemand für die Sängerin auch noch einen großen Lorbeerkranz bestellt. ^)en hätte man lieber hinter den Ibuliffen in aller Stille über ¬ reichen sollen. Reckt feinfühlig dagegen, nur im Stimm klange etwas müd, sang da« Quartett Homann, Deutri paar Lieder von
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