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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040420019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904042001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904042001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-20
- Monat1904-04
- Jahr1904
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verschieden. Die Länge der Gruppenhäuser ist auf beschränkt worden. Der Kommunikationswcg Dölitz ist nach aufsichtsbehördlicher Verfügung schriftsmäßig einzubauen. Vereine und Versammlungen. Deutsch-sozialer Vkrri». Heute abend S Uhr spricht H«ri> . Prof. Horst Kohl im Eldorado über das Thema „Bismarck und die luxemburgische Frage". Gäste sind herzlich willkommen. Hur Ser Umgegend. * Probstheida, 19. April. Der hiesige Gemeinderat hat die Aufstellung des Bebauungsplanes über die gesamte Ortsflur zur Zeit abgelehnt, da hierfür kein Bedürfnis vorliegt. Berücksichtigung sollen jetzt nur der alte Ortsteil und die an denselben unmittelbar angrenzen, den Parzellen finden. Im neuen Ortsbaugesetz wurden auf Anregung der Aufsichtsbehörde auch die von den An liegern zu zahlenden Beiträge zu den Kosten für Schleusenbau und Fußwegherstellung festgesetzt. Die hierfür geltenden Beiträge sind nach der Bauweise (ge schlossene oder offene), sowie nach der Zahl der Geschosse ' 32 rn nach vor Kristall-Palaft-Theater. Man irrt sich, wenn man annehmen wollte, die berühmte Lol Fuller sei eine unerreichbare Größe auf ihrem Gebiete. Wohl ziemt ihr von Rechtswegen der Ruhm, die eigentliche Schöpferin und die vollendete Meisterin des Serpentmtanzes zu sein, indessen wird sie immerhin jetzt eine hocbbedeutende Rivalin, De Dio, die gegenwärtig im Variete des Kristall- PalasteS volle Triumphe feiert, neben sich dulden müssen. De Dio, deren Auftreten einen Glanzpunkt der Vorstellung bildet, arbeitet mit einem geradezu raffinierten Farbenspicl und nut den ausgesuchtesten Beleuchtungseffekten, die das Märchen hafte und Phantastische der einzelnen Scenen ungemein zu steigern wissen. Der Tanz selbst ist dem schlanken ätherischen Wesen eigentlich Nebensache. Dafür entschädigt De Dio turch eine bezaubernde Mimik. Wie sie als flatternder Schmetterling im Wechsel der Farben, im Blitzen der Ächter in der magisch beleuchteten Grotte einherschwirrt, wie sie, von einem wunderbaren azurblauen Schein um woben, der Muschel im Meeresgründe entsteigt und dem erstaunten Taucher in grünwallenden Schleiern entgegentritt und wie sie endlich in dem Bilde Feuer und Flammen im Zucken und Lodern des Brandes, im Aufblitzen und Lecken der Glut als gefeite Flammenkönigin erscheint, das stellt sie in entzückendster Form dar. Ihr Auftreten in einer von den bunten Strahlen der Scheinwerfer durchschossenen reizvollen dekorativen Umgebung hat gleichsam etwas Visionäres. Von den übrigen neuen Nummern des abwechslungs reichen Programms möge vor allem die von Barscha Borischka genannt sein. Temperamentvoll, neckisch im Wesen, zierlich im Wuchs, gut bei Stimme zeigt sie sich als Soubrette ersten Ranges und treffliche Tänzerin im besten Licht. Was sie bringt, das schlägt ein, die französische Chan sonette mit dem Vorspiel im Theaterbureau, die Ueberbrettl- Chansonette, die spanische Diva und die Schatten gestalt des Velographen. Neben dieser Künstlerin weiß Erna Ernani in ihrer Eigenschaft als Gesangssoubrettc die Sympathie der Hörerschaft ganz zu gewinnen. Eine gewinnende Persönlichkeit von einem gewissen vornehmen Air siebt hier auf der Bühne, um mit neckischen Kouplets — „Auf jeder Seite zwei" — allenthalben frohe Stimmung zu erwecken. Zu ihr gesellt sich als dritte im Bunde der Soubretten Elsa Hyalma, deren Vorträge gewöhnlich die Vorstellungen zu eröffnen, pflegen. Sie führt sich mit vielem Geschick bei dem Auditorium ein und findet bei diesem kraft ihres einschmeichelnden Wesens, das eine gewisse Natürlichkeit offenbart, eine dankbare Auf nahme. -Lie nennt sich mit Recht Bortragösoubrette, ihrer ganzen geistigen und gesanglichen Anlage nach ist sie es auch. Im Verlaufe der Vorstellung, die den trefflichen Humo risten und Komponisten-Darsteller Willy Zimmermann, daS ergötzliche Bayerische Bauern-Trio, die TuppS, zwei Excentrics, voller Ausgelassenheit aus die Bühne sührt, lernt dieZusckauerscbafl auch noch den einzigartigenA-Bo-Kou kennen, einen Jongleur, dessen phänomenale Balanzierkunst sich gleichzeitig mir gymnastischen Kraftproben seltsamster Art verbindet. Aus der Stirn vier gespreizte Billardqueues, darüber einen Tisch mit vier Stühlen zu balanzieren, einen Stuhl im Mnnde zu ballen und dazu noch die Last eines auf einem umgebundenen Stuhle sitzenden Mannes auf sich zu nehmen, das erheischt gewaltige Kraft und Be- berrsckung des Gleichgewichts. Beides besitzt A-Bo-Kou. In Krastleistungeu bewähren sich gleichzeitig die drei De prient, zwei Damen und ein Herr, an den römischen Ringen. Der männliche Partner dieser wohlgeschulten Truppe bringt es sogar soweit, mit einer schweren Eisenkugel am Mund und nut seinen beiden anhänglichen weiblichen Wesen süße und schwere Lasten, wie mans nimmt, zu überwinden. Das fordert gewaltigen Beifall heraus. Noch sei auf Anette Virgin« lnngewieseu, eine liebens würdige Künstlerin, deren Virtuosenstnckchen aus der Violine alle Welt begeistert und zu lebhaftem Beifall erweck». Wie immer beschließt Droeses Velograph die genußreichen Vorstellungen deS Kristall-Palast-Theaters. Settchtrraal. L«t<h»go»r<ht. O. Wegen Unterschlagung einer Winde ist am 30. September v. I. vom Landgerichte Leipzig der Geschirrführer Johann Fried rich Ernst Richter in Leutzsch zu Strafe verurteilt worden. Seine Revision wurde vom Reichsgerichte als unbegründet verworfen. I-. Wegen NückfallSdtetftahlS ist am 23. Februar vom Land- gerächte Bautzen der Dekorationsmaler Alexander Max Reinhold n Zittau zu einer längeren Zuchthausstrafe verurteilt worden. Er hatte auf dem Jahrmärkte in Zittau einer AnfseherSfrau ein Porte monnaie mit 80 aus der Tasche gestohlen und nachher das leere Portemonnaie wrggeworfen. — Seine Revision wurde vom Reichsgericht ebenfalls verworfen. LS«t-Nch«o Landgericht. 6. In äußerst mißlicher Vermögenslage befand sich der bereits mehrfach bestrafte 56 Jabrc alte Agent Ernst Edwin Ich. aus Wernesgrun, der sich nach Verbüßung seiner letzten Strafe Ende November 1901 in Leipzig niedergelassen und hier ein Agen tur- und Hypotheknvermittlungsgescbäft begründet hotte. Sch. sah sich daher gezwungen, dir Börsen seiner guten Freunde in Anspruch zu nehmen und wandte sich zunächst im Mai 1903 an seinen Freund G., dem gegenüber er zunächst aber nur von einer vorübergehenden Geldverlegenheit sprach und baldige Rückzahlung in Aussicht stellte. G. war auch gutmütig genüg, ihm nach und nach 50 .6 zn leihen. Auch der Werksührer Z., den Sch. im August und September 1903 unter gleichen Borspiegelungen nm finanzielle Unterstützung anging, gab ihm in Einzel beträgen von 3—20 .« 80 .4! Dem Kohlenhändler F. gegen- über erbot sich ain 28. August Sch. einen Wechsel über 300 ^l untrrzubripgen und ihm das Geld zu verschossen. F. gab ihm auch das Accept, Sch. diskontierte es, lieferte den Betrag ober nicht an A. ab, sondern benutzte das Geld, um Miete, Steuern und sonstige Schulden zu bezahlen und seinen Lebensunterhalt zu be streiten. ' Mit Rücksicht auf die mißliche Vermögenslage Sch», hatte sich, nach Gehör der Kasse und der Aufsichtsbehörde, vor erst auf folgende Anordnungen beschränken. 1) Die Ortskrankenkasse hat bis zum 25. dieses Monats nachmittags 6 Uhr der Königlichen Kreishauptmann. schaff nachzuweisen, daß ihr insgesamt mindestens 98 (achtundneunzig) geeignete und zu der- lässige Acrzte (ausschließlich der Zahnärzte) für die Behandlung der Kassenmitglieder zur Verfügung stehen. Unter diesen Aerzten müssen sich je 2 fach männisch ausgebildete Spezialisten für ». Chirurgie, b. Augenheilkunde, o. Frauenkrankheiten und Ge- burtshülfe, ä. Haut-, Harn- und Geschlechtskrank heiten, e. Nasen-, Rachen- und Kehlkopfleiden, k. Ohrenkrankheiten befinden. 2) Dem Nachweise sind beizufügen: ». ein Verzeichnis der Namen und Wohnungen dieser Aerzte; b. diejenigen Unterlagen, aus denen ihre Eignung und Zuverlässigkeit sich beurteilen läßt: «. die Bescheinigung der zuständigen Ortspolizei- behörde darüber, daß der betreffende Arzt in den» angegebenen Wohnorte eingetroffen ist. Bei der im zweiten Absätze wicdergegcbenen Beur- teilung hat der medizinische Beirat der Königlichen Kreis hauptmannschaft neben den sonstigen Unterlagen, ins besondere den Durchschnittszahlen der Krankheitsfälle und Krankheitstage, den Umfang und die örtlichen Lagever hältnisse des Versorgungsgebietes, sowie die hierdurch be dingte Zersplitterung der ärztlichen Kräfte, vor allem aber auch den Umstand zu berücksichtigen gehabt, daß die Kassenärzte infolge der dem Vorstande bekannten Vor gänge auf eine auch nur vorübergehende Unterstützung und Aushülfe von Seiten anderer Aerzte fast nirgends zu rechnen haben. Gerade die letzterwähnte Tatsache, mit welcher zugleich die wesentlichste Voraus setzung der Verordnung vom 14. März dieses Jahres hin fällig geworden ist, bedeutet nach den überzeugenden, durch die Erfahrungen der letzten Wochen durchaus be stätigten Darlegungen des medizinischen Beirates der Kreishauptmannschaft eine derartige Erschwerung des ärztlichen Dienstes, daß demgegenüber auch der Wegfall der Angehörigenbehandlung — die ja übrigens nach den Erklärungen der Kasse und der gegenwärtigen Kassen ärzte den letzteren tatsächlich weiter zufallen soll — einen Ausgleich nicht bieten kann. Für die Bemessung der in Ziffer 1 festgesetzten Frist war bestimmend, daß der vorhandene, bei der geringsten Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes geradezu gefahrdrohende Notstand schleuniger Abhlllfe bedarf, übrigens aber die Kajse wenigstens seit der letzten geschloffenen Absage der Leipziger Acrztcschaft (März dieses Jahres) ausreichend Anlaß und Zeit gehabt hat, ihr ärztliches Personal auf die erforderliche Höhe zu bringen. Die KöniglicheKreishauptmann schäft (gez.) v. Ehrenstein. An den Vorstand der Ortskrankenkasse für Leipzig und Umgegend zu Leipzig. dir Anklage angenommen, daß Sch. von vornherein die Absicht gehabt hatte, den Erlös aus dem Wechsel sür sich zu verwenden und auch in diesem Falle Anklage wegen RückfallSbetrugs erhoben. Unter Zubilligung mildernder Umstände erkannte der Gerichtshof auf «in Jahr drei Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrenrechtsverlust. «Sntgllche» »chSffengortcht. kke. Ein sehr rabiater Mensch ist der 54 Jahre alte Arbeiter Gottlieb R. aus Roitzsch. Als er in Anger-Crottendorf am 6. Februar wearu Unfugs auf der Straße festgenommen und in eine Zelle der Polizeiwache gesperrt worden war, hat er das darin befindliche Mobiliar zertrümmert, sogar die Wandbeklridung ab gerissen Am 21. Februar war er wiederum schwer betrunken, er lärmte in einer Restauration, weil der Wirt ihm keiuen Schnaps mehr verabfolgen wollte, als ein Schutzmann erschien, beleidigte er denselben aufs gröblichste und drohte, jeden zu erstechen, der ihm entgegen treten würde. Auf der Wache waren drei Beamte not wendig, um den tobenden Menschen zu überwältigen und in eine Zelle zu schaffen. Der wegen solcher Delikte schon oft bestrafte Angeklagte wurde jetzt zu einer Gefängnisstrafe von drei Mo naten und zwei Wochen verurteilt. Vergnügungen. * Im Zirkus Eh. Wulfs finden beut« Mittwoch zwei große Vorstellungen statt. Nachmittags 4 Uhr hat die Direktion wieder eine der so beliebten Familien- und Kinder-Vorstellungen angeletzt, in welcher Erwachsene und Kinder 50 Prozent Ermäßigung der Eintrittspreise haben, also nur halbe Preise bezahlen. DaS Pro gramm der Nachmittagsvorstellung ist ebenso vollwertig wie das der Abendvorstellung, welche 8 Uhr ihren Anfang nimmt. Die große Pracht-Ausstattungs-Pantomime „Es war ein Traum" bildet wegen ihrer fürstlichen Ausstattung das Tagesgespräch Leipzigs. Der Zirkus Wulff schließt seine Vorstellungen unwider ruflich mit dem 5. Mai. Vorverkauf Modenhaus Aug. Pölich und ab 11 Uhr an der Kasse des Zirkus. Im Kriftall-Palast-Theater erfreuet! sich die Vorstellungen allabendlich eines recht regen Besuches und jede einzelne Nummer des reichhaltigen Spielplanes erstellt sich der aUergünstigsten Auf nahme. * Der Aufenthalt der „Malabarrn" im „Zoologischen Garten" neigt sich seinem Ende zu und eS scheint wohl gerechtfertigt, wenn wir unsere Leser hierauf besonders aufmerksam machen. Es han delt sich hier um eine ethnographische Schaustellung von besonders interessanter Art. Das Konzert wird heute nachmutag und abend von der Artilleriekapelle ausgesührt. * In „Stadt Nürnberg" gastirt von heute an mit seinem aus 15 Personen bestehenden Herreurnsemble Winter-Tymian — das will so viel heißen als: von heute an wird „Stadt Nürnberg" das Ziel eines großen Publikums sein, denn wie in vielen anderen Städten ist auch hier Winter-Tymian ungemein beliebt. * Das Mälliut-Theater ans oem Königsplatze bringt in seinen täglich jtattfindenden Vorstellungen eine Fülle von überraschenden Zauberkünsten, sowie von außergewöhnlichen gymnastischen Bor führungen. Der Zauberer macht das Unmögliche vor den Auqen des Publikums möqltch, er läßt von unsichtbarer Henne Eier legen, läßt Goldstücke regnen, sowie eine Ubr mittels Pistolenschusses im Zentrum einer Scheibe erscheinen. Höchst amüsant ist es, wenn der Künstler aus einer Champagnerflasche unendliche Mengen von Band herausholt. In die Geisterwelt führt er uns, wenn er eine hypnotisierte Dame in einen Sarg legen läßt, den sie freischwebend nach kurzer Zeit wieder verläßt. Auch sonst bietet MälliniS Zaubertheater viel des Interessanten und Wunderbaren, so daß Erwachsene und Kinder sich vorzüglich unterhalten und einem Stündchen angenehmster Sinnestäuschung sich hingeben können. * Waren es bisher nur die singenden, sprechenden und musizieren den Photographien, welche LcherssS Theater a« Rotz-latz eine .Hauptanziehungskraft verliehen, so kommen neuerdings eine große Serie Bilder hinzu, welche weiter geeignet sein dürften, dieser Schau stellung erhöhtes Interesse zuzuwenden. Es sind großartige -Ori ginal-Aufnahmen vom russisch-lapanischen Kriegsschauplätze, Scenen von packender Wirkung und absoluter Naturtreue. * Die urfidelen Münchner Bierfeste im Hotel de Taxe werden gewöhnlich zur Meßzeit sehr stark von den hier weilenden Fremden besucht und das Lokal zeigt hierdurch stets ein gewisses inter nationales Gesicht. Aber auch das heimische Element behauptet seinen Platz. Denn hier herrscht stets die gute alte Gemütlichkeit. Die kernigen oberbayrischen Musikergestalten der Oberlandler Kapelle erinnern >edermann daran, daß die urfidelen Bierfeste nach Münchner Art sind und so findet allabendlich eine herzinnige Verbrüderung von Nord- und Süddeutschland statt und daS süffige Paulanerbräu ist prächtig dazu angetan, die urgemütlichste Stimmung im Hotel de Saxe zu befördern und zu beleben. * Im Schlotzkeller findet beute großes Militär-Konzert der Kapelle des Königs-Jnfanterie-Regiments statt. Ein vorzügliches Programm wird den Besuchern einen musikalisch genuß- reichen Wend bereite». An das Konzert schließt sich der übliche ge mütliche Ball au. Das Konzert beginnt 8 Uhr. Drei Linden. Zu dem heute abend stattfindenden Elite- Abeud wird das Konzert, sowie auch die Ballmufik von dem Leip ziger Konzert-Orchester G. Curth ausgeführt werden. Beginn abends 8 Uhr. Der Eintritt beträgt 30 mit Borzugskarteu, welche in allen Cigarrengeschäften zu haben sind, nur 20 Hu; Zachzen. L Dresden, 19. April. Der Kronprinz wird am 3. Mai mit seiner Familie die Weinbergsvilla in Wachwitz beziehen. Während des Monats Juli wird der Kronprinz mit seinen Kindern in dem ungarischen Badeorte Schmecke« Aufenthalt nehmen. Das kronprinzliche Hofmarschallamt hat in einem dortigen großen Hotel bereits 14 Zimmer gemiethet. — Der stellvertretende Vorsteher der hiesigen Filiale der LandstLndischen Bank, Herr Direktor Schumacher, ist gestern unerwartet infolge GehirnschlagS verstorben. Vor seinem Eintritt in die Direktion der Landständischen Bank war er bei der in Konkurs gerathenen Leipziger Bank (Filiale Dresden) in leitender Stellung tätig. — Zur Jubiläumsversammlung der Verbindung für histo rische Kunst gelegentlich der Eröffnung der Großen Kunstausstellung am 30. April entsendet der Rat die Stadträte Baurat Adam, vr. Kretzschmar, Plötner und Hartwig. Dresden, 19. April. An den theologischen Wahl- fähigkeitsprüfungen,diein nächster Woche vor dem evang.-luth. Landeskonsistorium stattfinden, werden sich 25 Kandidaten der Theologie, darunter 4 Mitglieder des Prediger-Kollegs, beteiligen. Die Herren Oberkon- sistorialrat Schmidt und Clauß sind durch Krankheit be- hindert, bei der Prüfung mitzuwirken. r. Weinböhla, 19. April. Herr Schuldirektor Bayritz begeht am 21. d. M. die Feier seines 25jährigen AmtS- jubiläums. mm. Lommatzsch, 19. April. Mit dem Umbau unseres Rathauses ist in den letzten Tagen begonnen worden. Freiberg, 19. April. In der gestrigen Krei-auSschuß- sitzung der Dresdner Äreishauptmannschaft berichtete Ober regierungsrat Blase über die Aufnahme einer neuen An leihe von 1 500 000 L durch die Stadlgemeinde Freiberg. Nachdem der Berichterstatter und Oberbürgermeister Beutler sich befürwortend ausgesprochen hatten, befürwortete auch der Kreisausschuß die Aufnahme. Grimma, 19. April. Am Sonntag waren hier die Ver treter von Husaren - Vereinigungen zu Leipzig, Chemnitz, Dresden, Plauen und Grimma zur Beratung über den im nächsten Jahre in Grimma abzuhaltenden RegimentStag für Angehörige de» 2. K. S. Husaren-Regiments Nr. 19 „Königin Carola" (früher II. Reiter-Regiment) versammelt. Als Festtage wurden der 5., 6. nud 7. August 1905 bestimmt. — Der diesige Maurerstreik war von kurzer Dauer. Bereit» heute morgen nahmen alle Ausständigen, nachdem ihre Forderungen von den Meistern zum größten Teil be willigt wurden, die Arbeit wieder auf. —* Döbeln, 18. April. Zu Ehren des. Stadtver- ordnetenvorstchers Herrn Otto Johnsen, der vor 25 Jahren das Ehrenamt des Stadtverordnetenvorstehers übernommen hat. veranstalteten die städtischen Kollegien s im Hotel zur Sonne ein Festmahl, an welchem sich Har Zachrenr Umgebung. EI Halle a. S., 19. April. Die Armenpflege-Direktion der städtischen Verwaltung beschloß, bei den von ihr zu der- gebenden Lieferungen in Submission nicht mehr dem Mindest bi et en den den Zuschlag zu erteilen, sondern das Mit telp re iS-Verfahren emtreten zu lassen. * Weißenfels, 19. April. Infolge schlechten Ge schäftsganges in der hiesigen Sch »Hindu st rie haben, wie das „Weißens. Tagebl." meldet, in letzter Zeit eine Anzahl von Firmen den Konkurs erklären müssen. In einigen Fällen haben die Gläubiger empfindliche Ver luste erlitten. In der Schuhfabrik von Anna Lauk geb. Witte betrugen die Passiven 112 000 und die Aktiven 4600 Dieser Fall ist nicht vereinzelt, und für nicht gut begründete Firmen eröffnen sich schlechte Aussichten. * Carbetha, 19. April. Heute nachmittag brachte sich in der Vorhalle des hiesigen Bahnhofs ein in den mittleren Jahren stehender Mann einen Schuß in die linke Brust seite bei. Schwer verletzt wurde der Mann, der ein Elb- arbeiter aus Riesa sein soll, zu einem Arzt geschafft. <1. Aus Thüringen, 19. April. Eine Firma in Suhl erhielt von der türkischen Regierung einen größeren Auftrag auf Seitengewehre. — Auf dem Bahnhofe zu Gotha dürfen sich jetzt nur solche Personen in den Wartesälen aufhalten, die entweder eine Fahrkarte oder eine Bahnsteigkarte be sitzen. — In Finsterbergen geriet Herr vr. weck. Fischer unter ein Geschirr und wurde so erheblich verletzt, daß er alsbald starb. (ü Vitterfel», 19. April. Im Bröserschen Waldrevier vernichtete ein durch Holzschläher fahrlässig anaelegter Brand eine 2 5 Morgen große Fläche mittleren Kiefernbestandes. F Leopold-Hab, 19. April. Der umgehende Bergbau macht sich in unserem „Senkungsgebiete" von neuem stark bemerkbar. Es haben in den letzten Tagen wieder mehr fach heftige Erdbewegungen statlgesunden. Die OrtS- polizeibehörde verfügte, daß ein Grundstück (Bernburger Straße 35) von den Bewohnern zu räumen ist. — In die Verwaltung der Deutschen Solvaywerke zu Bernburg tritt der bisherige königl. Berginspektor C. Hornung in Bleicherode ein. Spott. Reitsport. * Aus der „Sport-Welt": Ein aufregender Vor fall ereignete sich am Sonntag beim Meeting der KavaNe ri st en-Kamerad schäft Hamburg im Lainburger Jagdrennen. Auf der Flachbahn rutschte die führende „Warer Lily" aus und kam zu Fall. „Satanella", die dicht hinter dem Halbblüter galoppierte, stürzte über die Stute und kam eben falls zu Fall. In diesem Augenblick jagte Herr Andersen aus „Avisford" heran, konnte nicht mehr stoppen und wagte des halb den Sprung über die am Boden liegenden Pferde. „Avis- ford" sprang auf „Satanella" und stürzte ebenfalls. Glück licherweise haben weder die Reiter noch die Pferde Verletzungen erlitten. — Ein sich selten ereignender Vorfall versetzte am Sonntag die Besucher des Bahrenselder Kriegerrennens in Auf regung. Im Hansa-Rcnnen passierte „Rheinaold" mit Liesecke im Sattel als Erster das Ziel. In demselben Augenblick stürzte der Reiter, dem der rechte Bügel gerissen war, voui Pferde, blieb aber hinter dem Ziel liegen. Er mußte vom Platze getragen werden, erholte sich jedoch bald, so daß er rechtzeitig zurückgewogen werden konnte. — Im Offizier- Jagdrennen zu Frankfurt a. M. schlug „ Balard" unterwegs eine falsche Bahn ein, wobei er „Lugano" und „ E a r t h ft 0 p p e r " mit sich herauSnahm, so daß auf diese Weise gerade die drei aussichtsreichsten Konkurrenten aus geschieden waren. Frankfurt a. M. eröffnete am Sonntag die süddeutsche Kampagne, die mit diesem Renntag zwar erst wenig anspruchsvoll einsetzte, die jedoch in Mannheim und später auch in Niederrad mit be- deutenderen Ereignissen an die Ställe herantreten wird. DaS größte Feld von neun Startern vereinigte das Grüneburg-Jagd- Rennen, das auch die beste Dotation aufwies. Da „Haroiaild" dem Rennen fernblieb, waren „Franczia" und „Vizepräsident'' auf Grund ihrer Form heiß favorisiert. Ein leichtgewichteter Außenseiter aber, „Quitzow", der schon im Westen öfters gute Rennen gewinnen konnte, bereitete unterLt.v.Bardeleben „Franczia", eine unerwartete Niederlage, die die Wettmaschine mit fast zehnfachem Gelbe honorierte. Lt. Frhr. v. Tautphoeus feierte aus „Äasmersdenn" und „Aspasia" einen Doppelerfolg im Sattel, während Lt. Banck auf dem Franzosen „Fresnel", Lt. Frhr. v. Geyr auf „Kundry I" und Lt. Frhr. v. Crailsheim auf „Finte" sich in die übrigen Rennen deS TageS teilten, die ausschließlich Herrenrettern offen waren. — Im Kisker-Rennen (6000 Kronen) und im „Staats- preis (23 000 Kr., 2400 m) konnte Jockey Taral auf „Czlpo" und „Monte Christo" einen Doppelerfolg in den zwei wertvollsten Rennen des Tages feiern. ' —X. DaS City and Luburban-Handicap über 2000 Meter kommt heute in Epsom zur Entscheidung; als ausgesprochener Fa vorit geht der auserwählte Trainer Fallons ins Rennen, der vierjährige „Hacklers Bride", der im Vorjahre das Cam bridgeshire gewinnen konnte. Da dieser Trainer mit „Unin- sured" das Lincolnshire und mit „Apsilanti" den Queens Price gewonnen hat und er in diesen Pferden eine hervorragende Elle besitzen muß, so sind die Aussichten von „Hacklers Bride" die rosigsten. „Baß Rock", „Bürses", „Aggressor" und „Palm« Dahs" kommen als Anwärter auf die Plätze in Betracht. — Das Große Kölner Frühjahrs-Handicap, das am nächsten Sonntag in Köln zum Austrag gelangt tritt setzt in den Mittelpuntr des sportlichen Interesses aus dem deutschen Turf. Als wahrscheinliche Starter gelten: „Sirocco" (Boardman), „Irinin" (Meade), „Skemming" (BuSly). „Andiamo" (Hill), „Armbrust" (Warne), „Poste restante" (Van Dusen), „Fremdling" (Weatherdon), „Colenso" und „Repniy" (Ellwood). Da „Saperloter" die Vertretung des Plannerschen Stalles „Armbrust" allein überläßt, so müssen die Chancen dieser Stute noch höher eingeschätzt werden, als es schon nach ihrer vorjährigen Form der Fall ist.; ob aber 3 Kilo genügen, um sie z. B. mit „Sirocco" zusammenzubringen, muß recht bezweifelt werden, und wie man die Situation auch drehen und wenden mag, immer mutz „Sirocco" als der reellste und aussichtsreichste Bewerber angesehen werden. Jockey Boardman, der sich in Deutschland aut eingeführt Hai, wird den Hengst wohl zu seiner Chance steuern, hinter dem Hannibal-Sohn hat man aber „Armbrust'' in Front zu erwarten, die diesen Platz gegen „Andiamo" verteidigen sollte. „Skemming", der nach seiner Klaffe noch „Sirocco" vorzu ziehen ist, war zu lange der Rennbahn fern und mutz deshalb autzer Berücksichtigung bleiben, während eine Ueberraschung von „Colenso" oder „Poste restante", der die überlegene Kunst von Van Dusen zu statten kommt, nicht ausgeschlossen er scheint; alles andere im Rennen wird sich mit Statisteurollen zu begnügen haben. — „Henry the First" und „St. Amant", die beiden ersten Favoriten für das englische Derbn, erlitten bei ihrem Debüt als Dreijährige schwere Niederlagen; während das Versagen des Rothschildschen Hengstes Entschul digungen nicht entbehrt, spielte „Henry the First" im Rennen nie eine Rolle, das „Airlie", ein als Zweijähriger nie gelaufe ne? Pferd, gewann. Da der Wettmarn aber von dem Versagen der beiden Favoriten keine Notiz nimmt, so darf man auf die diesjährige Rennkarriere dieses Paares aus dem Debüt keine falschen Schlüffe ziehen. —X. Araftfahrwefen. 0 u. Zum Gordon-Vennett-Reunen bet Hornburg wird nicht nur ganz sicher der Kaiser erwartet, sondern auch eine größere Anzahl deutscher Fürstlichkeiten wird der interessanten Ent scheidung beiwohnen. Selbstverständlich erfordert der Sicherheits dienst die umfassendsten Vorbereitungen, da die Polizei und die Gen darmerie der beteiligten Kreise bei weitem nicht ausreicht, wird man Soldaten mit heranziehen müssen. Das Kriegsministerium wird etwa 1200 Mann zur Unterstützung der Polizei abkommandieren, die bei dem sicher zu erwartenden Massenandrang sicherlich not wendig sind, damit der Verkehr gesichert sei. .s. Wie verlautet, Hal Henry Fournier, der bekannte Sieger der Automobilrennfahrt Paris—Berlin, den Entschluß gefaßt, sich künftig nicht mehr aktiv an Automobilrennen zu be teiligen. Fournier sollte im diesjährigen Gordon-Benett-Rennen einen MorS-Wagen steuern, dessen Führung nun Amblard über- tragen wird. R. Rom, 19. April. 'Eigene Meldung.) „Popolo Romano' bringt aus Turin die Meldung, daß ein von Monte Carlo kommendes Automobil, in dem sich Prinzessin Hohenlohe, Gräfin Chanzy und zwei andere Damen befanden, bei Carignano mit einem Wagen zusammengestoßen ist. Das Automobil schlug um. Die Gräfin Chanzy erlitt einen Beinbruch, die anderen Insassen wurden leicht verletzt. Die Verunglückten find nach Turin gebracht worden. X Am letzten Sonntag wurde, wie der „Rad-Welt" aus Wien berichtet wird, dort eine Stafettenfabrt auf Motor-Nieder- rädern veranstaltet, die einen vortrefflichen Verlauf nahm. Der erste Brief, der je von einem einzelnen Fahrer von Station ru Station zu befördern war, wurde in 8 : 29 : 00 über die 300 km lange Strecke expediert. Die Beförderung des zweiten Briefes, dessen jedesmaliger Träger durch einen Reservemann begleitet wurde, erforderte 9 St. 33 Min. Erzherzog Leopold Salvator be gleitete die Fahrer auf einem großen Teil der Fahrt in einem von oem ehemaligen ausgezeichneten Rennfahrer Otto Bey schlag ge steuerten Opel-Darracq-Wagen. zahlreiche Bürger aus allen Ständen und Gesellschafts- kreisen beteiligten. «clc. Döbeln, 19. April. Der hiesige Schuldirektor vr. Mehner, der die hiesige Fortbildungsschule reor ganisiert und gewerbliche Fachklassen eingerichtet hat, ist von der 0 l d e n b u r g i s ch e n Regierung zur Beauf sichtigung der Fortbildungs-, Gewerbe- und Handels schulen der Stadt und des Kreises Oldenburg berufen worden. * Chemnitz, 19. April. Der Vorstand desWettin - schützenbundes bewilligte den Schützengesellschaften zu Aue, Rochlitz und Dresden aus Anlaß von Jubiläen Ehrengeschenke und dem Hofoptiker Röllig in Dresden ein Ehrendiplom, ferner drei hochbetagten Schützen Unter- stützungen. Auch wurde beschlossen, den Mitgliedsgesell schaften künstlerisch ausgestattete Diplome zu gewähren. * Zwickau, 19. April. Bei dem hiesigen 9. Infanterie- Regiment Nr. 133 werden in diesem Jahre zu Uebungen eingezogen: Reservisten, Volksschullehrer und ehemalige Einjährig-Freiwillige, die nicht Offiziers aspiranten sind. — Das Königl. Feuerwehr- Ehrenzeichen erhielten im zweiten Halbjahr 1903 19 Feuerwehrmänner im Regierungsbezirk Zwickau ver liehen. * Zwickau, 19. Avril. Die Königl. Kreishauptmann schaff hier ernannte den Malermeister Flemming in Ebenst 0 ck zum Mitglied der M e i st e r p r ü f u n g s- k 0 mmifsi 0 n für das Maler- und Lackiererhandwerk in den Amtshauptmannschaften Schwarzenberg und Zwickau. — Im vorigen Vierteljahr wurden im Regie- rungsbezirk Zwickau für 7 Kraftwagen und 6 Motorräder Erkennungsnummern erteilt. * Reinsdorf bei Zwickau, 19. April. In einem hiesigen Schachte wurde der Aufbereitungsarbeiter Spitzner von der Transmission der Kohlenwäsche erfaßt und einige Male um die Welle geschleudert. Dem Unglücklichen wurden alle Knochen gebrochen und die Fleischteile zerrissen. Der Tod war sofort eingetreten. Der Verunglückte ist Familienvater. G Johanngeorgenstadt, 19. April. Wie das hiesige „Nachrichtenblatt" mitteilt, hat sich im benachbarten Breitenbrunn die Gattin des dortigen Postver walters Vogt am Sonntag durch Erhängen den Tod gegeben. Postverwalter Vogt befindet sich gegenwärtig in Untersuchungshaft. -s- Plauen i.B., 19.April. Eine neue massive Brücke über die Elster, die dritte binnen wenigen Jahren, ist gestern auf ihre Haltbarkeit geprüft und dann vom Rate dem Verkehre übergeben worden. — Der Obermeister der Wiedescken Vigogne-Spinnerei in Thoßfell bei Plauen, Herr Christian Friedrich Werner aus Altensalza, feierte am Montag sein 25jähriges Dienstjubiläum bei genannter Firma. Rautenkranz, 19. April. Am Sonntag wurden vormittags im Hauptgottesdienste in der hiesigen Pfarr kirche zwei Katholiken in die evangelisch - luthe rische Landeskirche ausgenommen. Es war dies das erste Mal, daß in hiesiger Gemeinde Uebertritte zur evangelischen Kirche erfolgten.
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