GRUPPE XVI. - G. RITTER von OVERBECK - HONGKONG. No. No. 1499 1500 XVI. GRUPPE BILDUNGSWESEN G. R. von OVERBECK (HONGKONG) 7 Landkarten von Peking 18 grosse Bilder von Peking Bild I und Bild II sind auf Seide gemalt und auf Papier ge spannt. Diese Seide wird von den Chinesen eigens zum Bildennalen verfertigt und heisst Kiuen- piau, sie wird in Shanghai, wie auch in ändern Plätzen China’s erzeugt. — Beide Bilder stellen Seenen aus dem Leben des Kuo-tzi-i, Vormunds und berühmten Generals des Kaisers Teh- tsung (reg. 770 — 795) aus der Tang- Dynastie (reg. 622—897) vor. Bild I stellt einen Garten vor, in dem sieh ein Teich befindet. Zu dem Garten gelangt man über eine Brücke ; über dieser befindet sieh. eine Tafel mit den Charakteren: Ts’in t’ien yükwo „erhaben bis zum Himmel hat er das Reich in Blüthe gebracht“. Diese Tafel war ein Ge schenk des Kaisers Yuen-tsung (reg. 702—745) an Kuo-tzi-i; die Charak tere sind von kais. Hand geschrieben — eine kais. Auszeichnung, die noch heut zu Tage ausgezeichneten und hohen Staatsleuten und Generälen in China zuTheil wird. — Auf der Brücke im blauen Ober- und braunem Unterkleide steht der Held dos Bildes. Neben ihm im rothen Anzuge ein Tsai-siang, d. i. Staatsminister, der ihm eben seine Huldigung darbringt. Es sei hier erwähnt, dass die Trachten auf diesem Bilde gegen wärtig nicht mehr getragen werden. Die übrigen drei Personen am untern Theile des Bildes sind Diener. Die zwei Personen im mittleren Theile des Bildes sind deliguirte Be amte der oberwähnten zwei Staats männer, und zwar ist die Person im rothen Gewände der Beamte des Tsai-siang und die im grauen der des Kuo-tzi-i. Der Greis im blauen Oberkleide ist der Gartenaufseher, ■ hinter ihm steht sein kleiner Sohn, i Bild II stellt eine Empfangshalle ) Koh fang vor, in deren Mitte der i! G. ß. v. OVERBECK, Hongkong greise Feldherr sitzt und die Be suche jener Personen empfängt, die ihm aus Anlass seines Geburtstages ihre Glückwünsche darbringen; ne ben ihm steht eine Sklavin mit einem Fächer. — „Der alte General hatte viele Söhne und Töchter, die ihm zahlreiche Enkel gebaren, so dass er sie nie beim Namen nennen konnte und an seinem Geburtstage sein gan zes Haus von Verwandten gefüllt sah.“ — Vor ihm stehen sieben sei ner Söhne, wovon einer eben seine Glückwünsche darbringt; auf der linken Seite und ausserhalb der Halle sind seine acht Schwiegersöhne; während vor der Halle vier Mädchen Musik spielen, zu der ein fünftes singt. ■ Auch in diesem Bilde sind mittel alterliche chines. Trachten, weshalb auch deu darauf abgebildeten Per sonen die Zöpfe fehlen. Bild III auf Kiuen-piau- Seide gemalt und auf Papier gespannt — vom Maler Schen-kia-yüan in Lu- hsü in der Provinz Kiang-ssu im J. 1845 verfertigt. —. Es stellt eine Gartenscene im Typus der Ming-Dy- nastie vor; eine Frau ertheilt einer anderen Sohreibunterricht. Die über diesem Bilde angebrachte Schrift ist die s. g. Grasschrift (tsau tzi) u. zw. in dem von den Künst lern unter der Tsin-Dynastie adop- tirten Style. Eine Folge davon ist jetzt, dass obige Kunstschrift nur solchen Künstlern bekannt ist, die sich gerade mit der Erlernung dieser Schreibkunst abgegeben haben. Lei der ist es dem Schreiber dieser Zei len nicht möglich gewesen, irgend einen Chinesen in Shanghai aufzu treiben , der im Stande gewesen wäre diese Schrift zu lesen, obwohl viele Literaten ihre Bewunderung dieser Schrift zollten, wenn sie auch nicht wussten weshalb. Bild IV auf Seide gemalt und auf Papier gespannt. - Das Bild ist neu. — Diese Bilderart heisst bei den Chinesen Sehen tschuh, d. i. Heiligenbilder oder wörtl. Götter bilderrollen. — Diese allegorische Zeichnung stellt eine Vereinigung der Gottheiten der chines. Staats religion, des Confucianimus, des Bud- m.