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88 GK. X. KURZWAAREN-INDUSTKIE. besten an dem nördlichen Ende desselben in der Gegend der Stadt Askersund; fei nerer Sand wird von Frankreich ein ver schrieben. Kalk wird meistens von ein heimischen Sorten angewendet, theils von dem Bergwerksdistrikte Nora im nördlichen Theile des Läns Orebro (Urkalkstein), theils in der Form von Kreide u. a. (von Skäne). Zu gewöhnlichen Glassorten kann auch Kalk von Gotland angewendet werden. Alkalien und die übrigen Rohstoffe werden grössten- theils vom Auslande genommen. Zur Feuerung wird beinahe überall Na delholz (bei einigen auch Torf) verwendet. Eine anmerkungswerthe neue Methode bei der Glasbereitung ist die Anwendung der Gasöfen bei dem Schmelzen, welche, je mehr sie bekannt werden und ihrer Vollendung nahe kommen, die Glasöfen der älteren Construction verdrängen zu wollen scheinen. Dass die Glasfabrikation sich in den letzten- Jahren bedeutend im Lande ent wickelt hat, beweisen die Zollberichte am deutlichsten: der Import nimmt nämlich ab, während der Export zunimmt. So z. B. beträgt die Einfuhr von Fensterglas jetzt nur T x s von der vor 10 Jahren stattfin denden, während die apsgeführten Näpfe, Häfen, Bouteillen und Flaschen an Gewicht angegeben werden zu Centnern: i. J. 1866: 845, 1867: 2,892, 1868: 2,653, 1869: 4,914, 1870: 9,174, 1871: 15,911. Die | glas u. dgl. ein." ganze Glasausfuhr für 1871 wird zu 1,629,000 'S angegeben gegen eine Ein fuhr von 720,000 fl; da jedoch die erstere meistens gröbere Glassorten umfasst, so ent spricht der Werth derselben nicht ganz dem der letzteren. In Schweden werden alle gewöhnlichen Glassorten zubereitet, doch mit Ausnahme von Spiegelglas, welches ge wöhnlich von Belgien oder über Lübeck eingeführt wird. Der grösste Theil des ex- portirten schwedischen Glases geht nach Norwegen und Russland, und nur ausnahms weise nach entlegneren Ländern, besonders als Transportgefässe für Bier, Aseptin oder dergleichen. Glasmalerei hat in den letzten Jahren angefangen, bei einigen der vornehmsten Glasfabriken eingeführt zu werden sowohl auf Schmucksachen als auch auf Fenster glas, an welchem letzteren auch Ätzungen angebracht werden. Gefärbtes Glas wird ebenfalls producirt. Eine besondere Glasschleiferei, welche mit Wasser getrieben wird, ist vorhanden und beschäftigt 30 Arbeiter. Mit dem Foliieren von Spiegelglas und mit der Fabrikation von Spiegeln sind 15 kleinere Fabriken und eben so viele Hand werksmeister beschäftigt; 170 Glaser (die Arbeiter nicht gerechnet) setzen Fenster- Gruppe X. Kurzwaaren-Industrie. Die meisten Artikel, welche unter diese Gruppe gebracht werden können, werden zwar im Lande viel angefertigt, aber doch nicht in hinlänglicher Menge, wesshalb ge wöhnlich davon eine bedeutende Einfuhr, meistens von Deutschland, Frankreich und England, stattfindet. Ueber einige der wichtigeren liieher ge hörenden Zweige kann Folgendes mitgetheilt werden: Von Meerschaum, Elfenbein, Schild patt, Perlmutter und Fischbein sind die Anfertigungen keine Gegenstände des Fa- brikeubetriebes, sondern gehen auf in ge wissen Handwerkereien, wie Drecliseleien, Tischlereien undKannnmachereien. I. J. 187 I betrug die Einfuhr von unbearbeitetem El fenbein und Walrosszähnen 3,200 ft und von bearbeitetem 900 fl; von Schildpatt nur einige ft, von unbearbeiteter Perlmutter 26 ft, von bearbeiteter 150 ft. Die Anfertigung von Wachsarbeiten beschränkt sich hauptsächlich auf Wachs stöcke, Kerzen und Blumen. Von Schwe den findet eine nicht unbedeutende Aus fuhr von rohem Wachs statt; diese ist in den letzten Jahren in steter Zunahme ge wesen und betrug 1871 22,400 ft.