II. WOLLWAAREN. 13 die Wolle frei von Beimengungen fremder Stoffe zu gewinnen, sehr gut durchgeführt. Ein Blick in das Industrial-Directory der Vereinigten Staaten zeigt uns, dass es 120 gesonderte, sich mit der Kunstwoll- Erzeugung befassende Etablissements in den Vereinigten Staaten giebt, und dass die meisten, stattlichsten sich in den bedeutenden Industrialbezirken von Massachusets, Connecticut, sowie Phila delphias befinden, deren Production zunächst auf Massenartikeln beruht. Die Verwendung von Shoddy beschränkt sich in den Vereinigten Staaten gegenwärtig jedoch noch immer auf die billigen Fabricate, namentlich auf gerauhte Paletotstoffe, Damen kleiderstoffe etc. und hat sich in der amerikanischen Fabrication von Herrennouveautös noch nicht so eingebürgert, wie in der europäischen. II. WOLLWAAREN. Europa war aus naheliegenden Gründen quantitativ schwach vertreten. Vor Besprechung desselben sei dessen gedacht, dass die amerikanische Wollwaarenindustrie sich gleich der Baumwoll-, Leinen- und Seidenindustrie geschlossener Kästen mit Glasfenstern, mitunter in reicher und sehr kostspieliger Tischlerarbeit, zur Schau stellung ihrer Objecte bediente. Es ist dies zwar ein kostspieligeres Verfahren; es bietet jedoch einerseits für die Waare Schutz gegen Staub und Beschädigung, andererseits verschafft es der Tuchaus stellung eine glänzendere Repräsentation. Die Monotonie zu ver meiden, wurde auch von der einheitlichen Zusammenstellung der Wollwaarenkästen abgegangen und wurden diese zwischen die Ausstellungskästen anderer Branchen versetzt, was aber das Suchen der Objecte sehr erschwerte. Bei der Teppichausstellung befolgte man das auch in der englischen Abtheilung eingesehlagene Princip, die Teppiche an den Wänden und auf dem Boden von Zimmern anzubringen und in Rollen zu gruppiren, was eine genaue Be sichtigung ermöglichte. Bei einer allgemeinen Umsicht fiel uns auf, dass die europäischen Fabrikanten blos jene ihrer Producte vorführten, welche noch immer für den amerikanischen Markt geeignet erscheinen.